B l attwechs l er
Die Erfindung betrifft einen Blattwechsler für das zyklische Umschich¬ ten eines Stapels von Blättern, beispielsweise von Fotoabzügen, mit den im' Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Merkmalen. Ein derartiger Blattwechsler* ist beispielsweise in den Publikationen WO 86/03018, WO 86/03019, WO 86/03021, WO 86/03022, WO 86/03026, WO 86/- 03028, WO 86/03029 und WO 86/03030 mit vielen Einzelheiten beschrieben und dargestellt, so daß im folgenden bezüglich Details der Funktion nur die notwendigsten Angaben gemacht werden, es sei denn, daß sie für die vorliegende Erfindung wesentlich sind.
Im allgemeinen sind bei diesem Blattwechsler das eine Rahmenteil als ein Gehäuse mit einem Sichtfenster, das andere als ein relativ zu dem Gehäuse und parallel zu der Sichtfensterebene zwischen Anschlägen hin- und herbeweglicher Schieber ausgebildet. Schon aus Kostengründen wer¬ den die Rahmenteile aus möglichst preiswertem Kunststoff gefertigt, beispielsweise Polystyrol.
Die Federanordnung umfaßt bei solchen Blattwechslern Federn, die den Stapel gegen das Sichtfenster pressen. Ferner können in dem inneren Rahmenteil Drahtfedern angeordnet sein, die in einem sogenannten Se¬ paratorsteg, der die innere Querkante des inneren Rahmenteils bildet, untergebracht sind und zum Separieren des Einzelbildes auf dem gesam¬ ten Auszugsweg gegen den dem Fenster gegenüberliegenden Boden des äu¬ ßeren Rahmenteils drücken. Diese letzteren Federn drücken demgemäß permanent das innere Rahmenteil in Richtung des Sichtfensters, und zusätzlich wirken zumindest in bestimmten Auszugspositionen der Rahm¬ enteile die Federkräfte der Stapelandruckanordnung,
so daß das innere Rahmenteil dann mit ziemlich hohem Druck seitlich neben dem Fenster am äußeren Rahmenteil anliegt. Die Folge ist, daß die Umschichtbewegung zumindest auf Teilbereichen schwergängig ist, wobei zusätzlich hoher Abrieb entsteht, der das Gerät bald unbrauchbar machen kann, jedenfalls dann, " wenn man die Rahmenteile aus billigem Kunststoff - etwa Polystyrol - fertigt.*
Aufgabe der Erfindung ist es, den Blattwechsler mit den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Merkmalen derart auszubilden, daß er leichtgängig mit minimalem Verschleiß ist und trotzdem preisgünstig herstellbar.
Die gemäß der Erfindung vorgesehene Lösung ergibt sich aus den kenn¬ zeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1; die Unteransprüche defi¬ nieren bevorzugte Ausgestaltungen dieses Konzepts.
Bevorzugt ist dabei, daß das erste Rahmenteil in Form eines Gehäuses das zweite Rahmenteil in Form eines Schiebers umschließt. Der Schieber transportiert bei seiner Auswärtsbewegung den Reststapel mit nach au¬ ßen, während das Einzelblatt an demjenigen Ende des Stapels, der dem im Gehäuse angeordneten Sichtfenster abgekehrt ist, im Gehäuse fest¬ gehalten und beim Wiedereinschub des Schiebers auf der Fensterseite des Stapels abgelegt wird. Dabei weist der Schieber eine innere Quer¬ wand in Form eines Separatorsteges auf, der das Einzelblatt überläuft, welches von einem im Gehäuse angeordneten Anpreßsystem gegen das Fen¬ ster und somit gegen den Separatorsteg gepreßt wird. Bei dieser Bauart ist es bevorzugt, daß sowohl der Separatorsteg mittels Röllchen auf dem Einzelblatt abwälzend abgestützt ist, also auch der Schieber auf seiner dem Sichtfenster zugekehrten .Seite über Rollen gegen das Ge¬ häuse abgestützt ist, weil dann jedenfalls im Wirkbereich der Feder¬ kräfte eine beidseitige Wälzlagerung des Schiebers vorliegt.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfin¬ dung ist in den beigefügten Zeichnungen dargestellt und wird nachstehend im einzelnen erläutert.
Fig. 1 ist eine sichtfensterparallele Teilschnittdarstellung bei teilweise herausgezogenem Schieber, Fig. 2 ist ein Querschnitt senkrecht zur Sichtfensterebene, Fig. 3 ist eine Seitenansicht des Schiebers, Fig. 4 ist ein vergrößerter Ausschnitt aus Fig. 3, Fig. 5 ist ein vergrößerter Ausschnitt aus Fig. 2 mit mehr
Details, Fig. 6 zeigt schematisch im Teilschnitt senkrecht zur
Sichtfensterebene und parallel zur Schieberbewegungs- richtuπg die Abstützung des Schiebers im Gehäuse, Fig. 7 stellt den gesamten Schieber perspektivisch dar, Fig. 8 zeigt ein Detail aus Fig. 7, teilweise weggebrochen, Fig. 9 stellt eine alternative Gleitlageranordnung dar.
Der Blattwechsler oder Bildwechsler gemäß dem bevorzugten Aus¬ führungsbeispiel umfaßt ein Gehäuse 20 und einen aus diesem herausziehbaren und wiedereinschiebbaren Schieber 22. Bei jedem vollständigen Hinundherbewegungszyklus wird das unterste Blatt eines im Wechsler untergebrachten Stapels von Blättern, bei¬ spielsweise Fotoabzüge, abgenommmen und auf dem sichtfenster- seitigen Stapelende abgelegt, so daß der Stapel zyklisch umge¬ schichtet wird. Bei eingeschobenem Schieber wird der Stap«*_l ge¬ gen das in dem Gehäuse montierte, aus transparentem Kunststoff bestehende Sichtfenster 24 gedrückt, und zwar von zwei paralle¬ len Schienen 26, die sich über je eine Blattfeder 28 gegen den Gehäuseboden 30 gegenüber dem Sichtfenster abstützen.
Der Schieber 22 umfaßt einen Griffsteg 32, der über zwei Längs¬ holme 34 mit L-förmigem Querschnitt mit einem inneren Endsteg,
dem sogenannten Separator 36, verbunden ist. Auf der dem Gehäu¬ seboden zugekehrten Seite des Separators 36 sind in diesem drehbar-zwei Röllchen 40 gegenüber den Schienen 26 eingelassen; die Schienen tragen einen Haf-tbelag 42, auf dem die Röllchen laufen. Beim Herausziehen des Schiebers wird das dem Sichtfen¬ ster abgekehrte Blatt des Stapels zwischen den Röllchen und dem Haftbelag 42 aufgrund der, von den Blattfedern 28 ausgeübten Kraft eingeklemmt gehalten, während der Reststapel von dem Se¬ parator mit dem Schieber nach außen befördert wird. Beim Wie- dereinschub des Schiebers wird das so abgetrennte Blatt über den Separator 36 gehoben und gleitet auf den Reststapel auf.
Die von den Blattfedern aufgebrachte Kraft ist erheblich. Sie preßt über die Schienen 26, die Röllchen 40 und den Separator 36 letztlich den Schieber gegen die Oberseite des Gehäuses 20, in dem der Schieber geführt ist. Da die der Schieberbewegung ent¬ gegenwirkende Reibungskraft abhängt von der Andruckkraft und dem Reibungskoeffizienten, die erstere aber unter einen funktions¬ notwendigen Mindestwert nicht herabgesetzt werden kann, ist erfinduπgsge äß vorgesehen, daß die Reibungskraft durch Verwen¬ dung von Materialpaarungeπ, bei denen sich niedrige Reibungs¬ koeffizienten ergeben, vermindert wird.
Demgemäß sind im Bereich des Separators 36 (vgl. Fig. 6) seit¬ lich an die Schieberlängsholme 34 Lagerböcke 44 angeformt, in denen je eine Stützrolle 45 aufgenommmen ist. Damit der Schieber mittels nicht zu komplizierter Spritzgußwerkzeuge gefertigt werden kann, erstrecken sich von der dem Sichtfenster zugekehr¬ ten Seite der Lagerböcke 44 parallel zueinander ein Schlitz 46 in der Außenwand 48 des kastenförmigen Lagerbocks und eine Nut 50 auf der Innenseite. In Schlitz 46 bzw. Nut 50 passen mit Gleitsitz die Lagerzapfen 52 bzw. 54 der Rolle 45, die einstük- kig aus Kunststoff gefertigt ist. Von den schmalen Querwandungen
56 ragen an der Oberseite des nach unten offenen Lagerbocks 44 Vor¬ sprünge 58 nach innen, die beim Einfügen der- Rolle 45 elastisch auf¬ gespreizt werden, dann wieder zurückfedern und so verhindern, daß die Rolle während der Montage herausfällt. Dies ist am besten in Fig. 4 erkennbar; in Fig. 3 erkennt man noch eine -Steuerklappe 60, die jedoch mit der vorliegenden Erfindung nichts zu tun hat.
.Wenn das Gehäuse und der Schieber aus z.B. Polystyrol gespritzt sind, ist das Material der Rolle 45 vorzugsweise Polyamid, denn bei dieser Paarung ergeben sich niedrige Reibungskoeffizienten sowohl dort, wo die Zapfen 52 und 54 mit Gleitreibung in Schlitz 46 bzw. Nut 50 auf¬ genommen sind als auch im Bereich der rollenden Reibung zwischen dem Umfang der Rolle 45 und einer am Gehäuse 20 ausgebildeten Schiene 62, die sich parallel zurAuszugsrichtung des Schiebers erstreckt.
Es versteht sich, daß diese Schiene einstückig mit dem Gehäuse ge¬ spritzt oder auch in -e'.ne Oberschale des Gehäuses eingefügt sein kann. Alternativ kann man gemäß Fig. 9 ein nicht umlaufendes Gleitstück 45a am Schieber vorsehen, das aus Polyamid besteht oder, umgekehrt, selbst aus Polystyrol besteht und mit einer Schiene aus Polyamid zusammen¬ wirkt.
Man erkennt aus vorstehender Erläuterung, daß der Schieber in seinem "hinteren" oder "inneren" Bereich reibungsarm abgestützt ist: Einer¬ seits durch die Röllchen 40 nach unten, andererseits durch die Rollen 45 nach oben. Man könnte eine reibungsarme Abstützung auch im vorderen Bereich des Schiebers vorsehen, doch ist dieser dort nur schwach fe¬ derbelastet, so daß die Notwendigkeit nicht gegeben ist.
Wohl aber besteht bei bis zum Endanschlag herausgezogenem Schieber die Gefahr, daß dieser in einer Sichtfensterparallelen Ebene verkantet wird und festklemmt. Deshalb ist es erwünscht, daß in dieser Position die dann klemmend aneinanderliegenden Flächen niedrigen Reibungskoef¬ fizienten aufweisen. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß es die freien äußeren Enden der Zapfen 52 sind, die an zugeordneten Stegen 64 des Gehäuses anliegen, während sich die inneren Zapfen 54 der Rollen 45 am Grund der Nut 50 als Widerlager abstützen (vgl. Fig. 5). Bei der Aus-
gestaltung nach Fig. 9 würde diese Anti-Klemm-Wirkung durch die seit¬ lichen Vorsprünge 66 des Gleitstücks hervorgerufen; wird - wie oben erläutert - die Schiene aus Polyamid gefertigt, das Gleitstück aber aus Polystyrol, so wäre natürlich auch die Leiste 64 aus Polyamid zu fertigen. - Es versteht sich, daß die angegebenen Materialpaarungen nur Beispiele sind. So kann man auch etwa Rollen 45 aus Metall vorse¬ hen, wie auch übrigens die Röllchen 40 aus Metall bestehen.
Bei vollständig eingeschobenem Schieber 22 sitzen die Röllchen 40 nicht auf den Schienen 26 auf; die Federn pressen dann den Gesamtsta¬ pel unabhängig von seiner Dicke gegen das Sichtfenster.
Es versteht sich, daß die Abstützung des Schiebers im Gehäuse die Um¬ schichtfunktion nicht beeinträchtigen darf, das heißt, die Rollen 45 sind bezüglich der Schieberbewegungsrichtung seitlich der Bahn ange¬ ordnet, die von dem zu wechselnden Blatt durchlaufen wird.
Ferner ist festzuhalten, daß die Zapfen 52 so weit über die Außenwan¬ dung 48 der Lagerböcke 44 hinausstehen, daß auch bei einem Verkanten des Schiebers in der ausgezogenen Position die Lagerböcke nicht die gehäuseseitigen Führungen 64 berühren und so zu einem Verklemmen füh¬ ren können; aus dem gleichen Grunde sind die Lagerböcke an den kriti¬ schen Enden bei 70 abgeschrägt.
Im Ausführungsbeispiel sind die reibungsmindernden Elemente am Schie¬ ber angeordnet, es versteht sich aber, daß man sie auch am Gehäuse vorsehen könnte, insbesondere dann, wenn eine Reibungsminderung auch nahe der Gehäuseöffnung, durch die sich der Schieber bewegt, gewünscht wird.
Mindestens einer der Lagerböcke 44 weist einen angeformten Halter 72 für einen Anschlagdämpfer 74 aus Filz oder dergleichen auf, der bei Heraus¬ ziehen des Schiebers auf die innere Endkante des Gehäuses aufläuft (vgl. auch Fig. 1). Vom Gehäuseboden 30 ragen Lappen 76 nach oben zwischen die abwärts gekehrten Rippen 78 der Schieberholme; jeder der beiden Lappen 76 trägt ebenfalls einen Anschlagdämpfer 80, der beim Einschieben des Schiebers an einen Quersteg 82 des betreffenden Schieberholms 34 an¬ schlägt.