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Title:
MOBILE HYDRAULIC WORKING MACHINE COMPRISING EMERGENCY STOP VALVES, AND METHOD FOR CONTROLLING A MOBILE HYDRAULIC WORKING MACHINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/232330
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a mobile hydraulic working machine (1) comprising a superstructure (4), a substructure (2), a boom assembly (7) having a shaft (10), an attachment (14) connected to the shaft (10), and a hydraulic system for moving the boom assembly (7) and the attachment (14), the hydraulic system comprising at least one hydraulic pump (17) and a valve block (15), the valve block (15) being designed to be able to regulate the oil flow of at least one hydraulic line (18), that connects a hydraulic consumer (14) to the hydraulic pump (17), in order to control a hydraulic consumer (14), at least one emergency stop valve (23, 24) being associated with each of the at least one hydraulic lines (18) and being designed to close the hydraulic line (18) in the event of an emergency, the at least one emergency stop valve (23, 24) being located in the region of the boom assembly (7) in the hydraulic line (18) and/or in the superstructure (4) on the flow side of the valve block (15) that is remote from the pump.

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Inventors:
WINZ BERTHOLD (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/059200
Publication Date:
December 07, 2023
Filing Date:
April 06, 2023
Export Citation:
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Assignee:
WINZ BAGGERARBEITEN GMBH (DE)
International Classes:
E02F3/30; A01G23/08; B66C23/64; E02F9/22; F15B20/00
Foreign References:
EP3770339A12021-01-27
EP3643842A12020-04-29
JP2019148301A2019-09-05
US20070130937A12007-06-14
EP3460131A12019-03-27
GB2462692A2010-02-24
DE202007008628U12008-10-23
EP2547912A12013-01-23
Attorney, Agent or Firm:
LENZING GERBER STUTE PARTNERSCHAFTSGESELLSCHAFT VON PATENTANWÄLTEN MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche Mobile hydraulische Arbeitsmaschine (1) aufweisend einen Oberbau (4), einen Unterbau (2), eine Auslegerbaugruppe (7) mit einem Stiel (10), ein mit dem Stiel (10) verbundenes Anbaugerät (14) sowie ein Hydrauliksystem zur Bewegung der Auslegerbaugruppe (7) und des Anbaugerätes (14), wobei das Hydrauliksystem wenigstens eine hydraulische Pumpe (17) und einen Ventilblock (15) umfasst, wobei der Ventilblock (15) dazu ausgelegt ist, zur Ansteuerung eines hydraulischen Verbrauchers (14) den Ölfluss wenigstens einer den hydraulischen Verbraucher (14) mit der hydraulischen Pumpe (17) verbindende Hydraulikleitung (18) regulieren zu können, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens einen Hydraulikleitung (18) wenigstens ein Notstoppventil (23,24) zugeordnet ist, das dazu ausgelegt ist, im Notfall die Hydraulikleitung (18) zu verschließen, wobei das wenigstens eine Notstoppventil (23,24) im Bereich der Auslegerbaugruppe (7) in der Hydraulikleitung (18) und/oder im Oberbau (4) auf der pumpenfernen Strömungsseite des Ventilblocks (15) angeordnet ist. Mobile hydraulische Arbeitsmaschine (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Hydraulikleitung (18) in einem geschützten Bereich an einer Oberseite des Stiels (10) anliegen oder von Kanälen gebildet sind und dass das jeweilige Notstoppventil (24) in diesem geschützten Bereich liegt. Mobile hydraulische Arbeitsmaschine (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Hydraulikleitung (18) jeweils in einem ersten Befestigungspunkt an dem hydraulischen Verbraucher (14) und in einem zweiten Befestigungspunkt an der Auslegerbaugruppe (10) befestigt sind und zwischen den beiden Befestigungspunkten einen flexiblen Schlauchbogen (21) ausbilden, wobei das wenigstens eine Notstoppventil (24) jeweils im Bereich der Auslegerbaugruppe (10) außerhalb des flexiblen Schlauchbogens (21) angeordnet ist.

4. Mobile hydraulische Arbeitsmaschine (1) einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Notstoppventil (23,24) ein elektronisch gesteuertes Magnetventil ist.

5. Mobile hydraulische Arbeitsmaschine (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Notstoppventil (23,24) ein 2-Wege-Ventil (26) ist und das Hydrauliksystem wenigstens eine Rücklaufleitung (27) umfasst, die das wenigstens eine Notstoppventil (26) mit einem Hydrauliköltank (16) verbindet, aus dem das Hydrauliksystem mittels der hydraulischen Pumpe (17) gespeist ist.

6. Mobile hydraulische Arbeitsmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mobile hydraulische Arbeitsmaschine (1) eine Notausbetätigungsvorrichtung (25) umfasst, die mit dem wenigstens einem Notstoppventil (23,24,26) und/oder dem Ventilblock (15) kommuniziert und dazu eingerichtet ist, bei Betätigung des wenigstens einem Notstoppventils (23,24,26) zu schließen.

7. Mobile hydraulische Arbeitsmaschine (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Notausbetätigungsvorrichtung (25) in einer Fahrerkabine (5) der mobilen hydraulischen Arbeitsmaschine (1) angeordnet ist.

8. Mobile hydraulische Arbeitsmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens einen Hydraulikleitung (18) wenigstens ein Sensor zugeordnet ist, der dazu eingerichtet ist, eine Leckage in der wenigstens einen Hydraulikleitung (18) zu erkennen, wobei der wenigstens eine Sensor mit dem wenigstens einen Notstoppventil (23,24,26) und/oder dem Ventilblock (15) kommuniziert.

9. Mobile hydraulische Arbeitsmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mobile hydraulische Arbeitsmaschine (1) ein Langarmausleger-Bagger ist, der eine Reichhöhe in einem Bereich von 15m bis 40m hat.

10. Verfahren zur Steuerung einer mobilen hydraulischen Arbeitsmaschine (1) aufweisend einen Oberbau (4), einen Unterbau (2), eine Auslegerbaugruppe (7) mit einem Stiel (10), ein mit dem Stiel (10) verbundenes Anbaugerät (14) sowie ein Hydrauliksystem zur Bewegung der Auslegerbaugruppe (7) und des Anbaugerätes (14), wobei das Hydrauliksystem wenigstens eine hydraulische Pumpe (17) und einen Ventilblock (15), sowie wenigstens eine einen hydraulischen Verbraucher (14) mit der hydraulischen Pumpe (17) verbindende Hydraulikleitung (18) umfasst, wobei der Ventilblock (15) mit der wenigstens einen Hydraulikleitung (18) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren folgende aufeinanderfolgende Schritte aufweist: a. Detektieren eines Lecks in der Hydraulikleitung (18) zwischen dem hydraulischen Verbraucher (14) und dem Ventilblock (15), b. Schalten wenigstens eines Notstoppventils (23,24), das jeweils im Bereich der Auslegerbaugruppe (7) und/oder im Oberbau (4) auf der pumpenfernen Strömungsseite des Ventilblocks (15) in der wenigstens einen Hydraulikleitung (18) angeordnet ist und dadurch Absperren der wenigstens einen Hydraulikleitung (18).

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das wengistens eine Notstoppventil ein 2-Wege-Ventil (26) ist und das Hydrauliksystem wenigstens eine Rücklaufleitung (27) umfasst, und in Schritt b. das Notstoppventil (26) die zugeordnete Hydraulikleitung (18) mit der Rücklaufleitung (27) verbindet, die mit einem Hydrauliköltank (16) verbunden ist, aus dem das Hydrauliksystem mittels der hydraulischen Pumpe (17) gespeist ist. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren folgenden Verfahrensschritt zwischen den Schritten a. und b. umfasst:

- Ansteuern des Ventilblocks (15) und Absperren der wenigstens einen Hydraulikleitung (18), wobei Schritt b. darauf mit einer vorgegebenen Zeitverzögerung erfolgt. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt a. die Detektion durch Sichtung eines Bedienpersonals oder durch einen in der Hydraulikleitung (18) angeordneten Sensor erfolgt. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die mobile hydraulische Baumaschine (1) eine Notausbetätigungsvorrichtung (25) umfasst, die mit dem wenigstens einen Notstoppventil (23,24,26) und/oder dem Ventilblock (15) kommuniziert, wobei das Verfahren den folgenden

Verfahrensschritt nach Schritt a. umfasst:

Manuelles Betätigen der Notausbetätigungsvorrichtung (25) durch einen Bedienpersonal.

Description:
Mobile hydraulische Arbeitsmaschine mit Notstoppventilen und ein Verfahren zur Steuerung einer mobilen hydraulischen Arbeitsmaschine

Die vorliegende Erfindung betrifft eine mobile hydraulische Arbeitsmaschine mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Steuerung einer mobilen hydraulischen Arbeitsmaschine mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 10.

Mobile hydraulische Arbeitsmaschinen, insbesondere Baumaschinen werden vielfältig auf Baustellen für Abbruch- und Rückbauarbeiten verwendet. Solche mobilen Arbeitsmaschinen werden aber auch im Tiefbau und in der Forstwirtschaft verwendet. Beispiele für mobile Arbeitsmaschinen sind Krane, Bagger, wie auch Umschlagbagger, sowie Forstmaschinen und dergleichen. Im Abbruchbereich kommen unter anderem sogenannte Langarmausleger-Bagger (engl. „longfront") bzw. Abbruchbagger zum Einsatz. Die langen Ausleger und Stiele machen mobile hydraulische Baumaschinen zu einem guten Werkzeug, um auch in über 20 m Höhe hydraulische Anbaugeräte für den jeweiligen Zweck einsetzen zu können. Beim Betrieb mobiler hydraulischer Baumaschinen sind die Hydraulikschläuche, die das Hydrauliksystem der Anbaugeräte darstellen, durch Alterungsprozesse oder Witterung äußeren Einflüssen ausgesetzt, die Schäden an den Hydraulikschläuchen hervorrufen können. Weitere und viel unvorhersehbarere Schadensquellen sind allerdings mechanische Einwirkungen von außen auf die Hydraulikschläuche durch Arbeiten an nicht gänzlich überschaubaren Arealen. Das Bedienpersonal des Baggers sieht beim Betrieb nicht jeden Teil des Stiels der mobilen hydraulischen Baumaschine, sodass Hydraulikschläuche an beispielsweise spitzen Gegenständen auf der Baustelle hängenbleiben, durchstochen, aufgeschnitten und zerdrückt und somit beschädigt werden können. Durch zum einen unvermeidbare Alterungsprozesse und zum anderen unvorhersehbare Einwirkungen von außen kann es vorkommen, dass eine Öl- Leckage an den Hydraulikschläuchen bei regulärem Betrieb der Baumaschine auftritt. Es ist unter anderem aus der Offenlegungsschrift EP 25 47 912 bekannt, durch Rohrbrüche beschädigte Leitungen des Hydrauliksystems am Anbaugerät zu unterbrechen, damit das Anbaugerät keine unkontrollierten Bewegungen vollführt, in starrer Position verharrt und es nicht zu Sicherheitsrisiken auf der Baustelle kommt. Hierbei wird jedoch nur zur Seite des Anbaugerätes hin das Hydrauliksystem unterbrochen, was kritisch ist, da die langen Ausleger und Stiele mobiler hydraulischer Baumaschinen ebenfalls lange Hydraulikleitungen bedingen, die bis zum Ende des Stiels zum Anbaugerät geführt werden müssen, sodass bei einer Öl-Leckage oft über 400 I Öl in weniger als einer halben Minute austreten kann und auf den Grund der Baustelle trifft. Der Ölverlust bedeutet nicht nur zusätzliche Kosten durch den Ersatz des verlorenen Öls, sondern auch eine erhebliche Umweltverschmutzung der Baustelle.

Ähnliches gilt für den Einsatz von Harvestern in der Forstwirtschaft, die zum Teil an langen Auslagern Zangen zum Fassen von Baumstämmen tragen, die außer dem Hydraulikaggregat für die Zange auch mit einem Hydraulikmotor zur Drehung der Zange ausgestattet sind.

Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine kostensparende und umweltschonende mobile hydraulische Arbeitsmaschine sowie ein Verfahren zur Steuerung einer solchen Arbeitsmaschine anzugeben.

Diese Aufgabe wird durch eine mobile hydraulische Arbeitsmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Verfahren zur Steuerung einer mobilen hydraulischen Arbeitsmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.

Demnach ist eine mobile hydraulische Arbeitsmaschine, insbesondere Baumaschine aufweisend einen Oberbau, einen Unterbau, eine Auslegerbaugruppe, bevorzugt mit Ausleger (optional mit Zwischenausleger) sowie mit einem Stiel, ein mit dem Stiel verbundenes Anbaugerät sowie ein Hydrauliksystem zur Bewegung der Auslegerbaugruppe und des Anbaugerätes, vorgesehen. Das Hydrauliksystem weist wenigstens eine Pumpe und einen Ventilblock auf, wobei der Ventilblock dazu ausgelegt ist, zur Ansteuerung eines hydraulischen Verbrauchers, insbesondere des Anbaugerätes, den Ölfluss wenigstens einer, bevorzugt wenigstens zweier den hydraulischen Verbraucher, insbesondere das Anbaugerät, mit der Pumpe verbindende Hydraulikleitung(en) regulieren zu können. Der Hydraulikleitung bzw. den Hydraulikleitungen ist jeweils wenigstens ein Notstoppventil zugordnet, das dazu ausgelegt ist, im Notfall die Hydraulikleitung zu verschließen, wobei das wenigstens eine Notstoppventil im Bereich der Auslegerbaugruppe in der Hydraulikleitung und/oder im Oberbau auf der pumpenfernen Strömungsseite des Ventilblocks angeordnet ist.

Das wenigstens eine Notstoppventil ermöglicht bei Leckage, die Hydraulikleitung(en) zu verschließen und dadurch Austreten von Hydrauliköl größtenteils zu verhindern. Notstoppventile können auch Absperrvorrichtungen wie beispielsweise Schieber oder Kugelhähne umfassen. Dabei ist es besonders einfach, die Notstoppventile im Bereich des Oberbaus nachzurüsten. Der Einsatz von Notstoppventilen im Bereich des Stiels ist vorteilhaft, da bei Leckage im Bereich zwischen Auslegerbaugruppe und Anbaugerät dies von großem Nutzen ist. Wenn der hydraulische Verbraucher beispielsweise ein einfachwirkender Hydraulikzylinder ist, kann nur eine Hydraulikleitung vorgesehen sein, die ein Notstoppventil aufweist. Für den Fall, dass der hydraulische Verbraucher ein doppeltwirkender Hydraulikzylinder ist, sind zwei Hydraulikleitungen vorhanden, die mit dem Ventilblock verbunden sind und jeweils wenigstens ein Notstoppventil aufweisen. Wenn der hydraulische Verbraucher das Anbaugerät ist, kann der Ventilblock ein Zusatzventilblock mit einem Volumensteuerventil sein, das den Volumenstrom zum Anbaugerät hin steuert.

Vorzugsweise liegt die wenigstens eine, insbesondere wenigstens zwei Hydraulikleitung(en) in einem geschützten Bereich an einer Oberseite des Stiels an oder sind durch Kanäle gebildet, wobei das jeweilige Notstoppventil in diesem geschützten Bereich liegt. Unter geschütztem Bereich wird verstanden, dass die Hydraulikleitung ein starres Rohr, insbesondere aus Metall, ist, das vor äußeren Einflüssen geschützt ist. Zu unterscheiden sind diese geschützten Bereiche von Bereichen der Hydraulikleitung mit flexiblen Schläuchen, die schnell reißen oder beschädigt werden können.

Die Hydraulikleitung ist bevorzugt jeweils in einem ersten Befestigungspunkt an dem hydraulischen Verbraucher, insbesondere dem Anbaugerät und in einem zweiten Befestigungspunkt an der Auslegerbaugruppe, insbesondere dem Stiel befestigt und bilden zwischen den beiden Befestigungspunkten einen flexiblen Schlauchbogen aus, wobei das wenigstens eine Notstoppventil vorzugsweise jeweils im Bereich der Auslegerbaugruppe bzw. des Stiels außerhalb des flexiblen Schlauchbogens angeordnet ist. Bei regulären Arbeiten mit der mobilen hydraulischen Baumaschine kommt es häufig zu Öl-Leckagen an den flexiblen Schlauchbögen, da diese durch ihre Beschaffenheit anfällig für beispielsweise ein Hängenbleiben an Stellen der Baustelle sind. Die Schlauchbögen sind jedoch unabdingbar für die Verwendung der Arbeitsmaschine, insbesondere Baumaschine, da ohne die Schlauchbögen keine großen Bewegungen der Auslegerbaugruppe und der Anbaugeräte möglich wären. Das Verschließen des wenigstens einen Notstoppventils und somit der Hydraulikleitungen und des Hydrauliksystems verhindert bei Leckage ein weiteres Austreten von Öl.

Vorzugsweise ist das Notstoppventil ein elektronisch gesteuertes Magnetventil, das besonders kostengünstig ist. Die Notstoppventile können 2-Wege-Ventile sein und das Hydrauliksystem umfasst dann wenigstens eine Rücklaufleitung, die die Notstoppventile mit einem Hydrauliköltank verbindet, aus dem das Hydrauliksystem mittels der Pumpe gespeist ist. In diesem Fall ist es nicht notwendig, mit dem Ventilblock zu kommunizieren, da der Hydraulikölfluss durch die Hydraulikleitungen im Bereich des Ventilblocks nicht unterbrochen werden muss.

In einer weiteren bevorzugten Ausführung umfasst die mobile hydraulische Arbeitsmaschine, insbesondere Baumaschine eine Notausbetätigungsvorrichtung, die mit dem wenigstens einem Notstoppventil und/ oder bzw. optional zusätzlich mit dem Ventilblock kommuniziert und dazu eingerichtet ist, bei Betätigung das wenigstens eine Notstoppventil zu schließen. Vorzugsweise ist die Notausbetätigungsvorrichtung in einer Fahrerkabine der mobilen hydraulischen Maschine angeordnet. Der Fahrer der mobilen hydraulischen Baumaschine kann, wenn er eine Leckage feststellt, die Notausbetätigungsvorrichtung betätigen und somit verhindern, dass das Hydrauliköl weiter an der Bruchstelle austritt.

Vorzugsweise ist der wenigstens einen Hydraulikleitung wenigstens ein Sensor zugeordnet, der dazu eingerichtet ist, eine Leckage in der wenigstens einen Hydraulikleitung zu erkennen, wobei der wenigstens eine Sensor mit den Notstoppventilen und/oder dem Ventilblock kommuniziert. In diesem Fall kann das Schließen der Notstoppventile bei Leckage und Druckabfall in der Hydraulikleitung automatisch erfolgen.

In einer bevorzugten Ausführung ist die mobile hydraulische Arbeitsmaschine eine Baumaschine, insbesondere ein Langarmausleger-Bagger, der eine Reichhöhe in einem Bereich von 15 m bis 90 m hat und insbesondere eine Gewichtsklasse zwischen 25 t und 400 t.

Weiterhin ist ein Verfahren zur Steuerung einer mobilen hydraulischen Arbeitsmaschine, insbesondere Baumaschine aufweisend einen Oberbau, einen Unterbau, eine Auslegerbaugruppe mit einem Stiel, ein mit dem Stiel verbundenes Anbaugerät sowie ein Hydrauliksystem zur Bewegung der Auslegerbaugruppe und des Anbaugerätes, vorgesehen, wobei das Hydrauliksystem wenigstens eine Pumpe und einen Ventilblock, insbesondere Zusatzventilblock, sowie wenigstens eine, insbesondere wenigstens zwei das Anbaugerät mit der Pumpe verbindende Hydraulikleitung(en) umfasst, wobei der Ventilblock mit der Hydraulikleitung(en) verbunden ist. Das Verfahren umfasst folgende aufeinanderfolgende Schritte: a) Detektieren bzw. Auftreten eines Lecks in einer (der) Hydraulikleitung(en) zwischen einem hydraulischen Verbraucher, insbesondere dem Anbaugerät und dem Ventilblock, b) Schalten bzw. Betätigen und/oder Bewegen wenigstens eines

Notstoppventils, das jeweils im Bereich der Auslegerbaugruppe und/oder im Oberbau auf der pumpenfernen Strömungsseite des Ventilblocks in (einer) der Hydraulikleitung(en) angeordnet ist und dadurch Absperren der wenigstens einen Hydraulikleitung, insbesondere wenigstens zwei Hydraulikleitungen.

Bevorzugt wird sichergestellt, dass die Sperrstellung bis zum Beheben der Leckage eingenommen wird. Nach Beheben der Leckage, ist es vorteilhaft, wenn das Notstoppventil in den Ausgangszustand vor der Leckage bzw. in eine Ausgangsstellung überführt wird.

Im Gegensatz zu anderen Ventilen oder Ventilanordnungen, die Hydraulikleitungen verschließen, kann durch dieses Verfahren, die mobile Arbeitsmaschine weiterhin betrieben und bewegt werden, bis auf die Steuersektion, die der Leckageleitung zugeordnet ist. Mittels des Verfahrens kann verhindert werden, dass Hydrauliköl in großen Mengen aus einem Leck austritt. Da sichergestellt wird bzw. sichergestellt werden kann, dass die Sperrstellung eingehalten wird, bis die Leckage behoben ist und die Hydraulikleitung repariert ist, kann ein Austreten von Hydrauliköl aus der Hydraulikleitung sicher verhindert werden. Das Überführen des Notstoppventils in einen Zustand, wie er vor der Leckage und dem Absperren der Leitung war, erfolgt bevorzugt werkzeugfrei und ohne Austauschen oder Erneuern von Bauteilen/Komponenten des Notstoppventils. Besonders bevorzugt wird der Ausgangszustand automatisch nach beispielsweise Freigabe durch einen Bediener herbeigeführt. Eine solche Freigabe kann eine Eingabe in einer Bedienereinheit, eine Betätigung eines Schalters (Not-aus- Schalter bzw. Notstoppschalter) oder dergleichen beinhalten.

Vorzugsweise ist das wenigstens eine Notstoppventil ein 2-Wege-Ventil und das Hydrauliksystem umfasst wenigstens eine Rücklaufleitung und in Schritt b) des Verfahrens ist Folgendes vorgesehen :

- Verbindung der Hydraulikleitung mit der Rücklaufleitung mittels des Notstoppventils, wobei die Rücklaufleitung mit einem Hydrauliköltank verbunden ist, aus dem das Hydrauliksystem mittels der Pumpe gespeist ist. Vorzugsweise umfasst das Verfahren zwischen den Schritten a) und b) folgenden Schritt:

- Ansteuern des Ventilblocks, insbesondere des Zusatzventilblocks und dadurch Absperren der wenigstens einen (zwei) Hydraulikleitung(en), wobei Schritt b) darauf mit einer vorgegebenen Zeitverzögerung erfolgt.

Vorzugsweise umfasst das Verfahren eine Detektion durch Sichtung eines Bedienpersonals oder durch einen in der Hydraulikleitung angeordneten Sensor.

Vorzugsweise umfasst die mobile hydraulische Baumaschine eine Notausbetätigungsvorrichtung, die mit den Notstoppventilen und/oder dem Zusatzventilblock kommuniziert und das Verfahren nach Schritt a) folgenden Schritt umfasst:

- Manuelles Betätigen der Notausbetätigungsvorrichtung durch das Bedienpersonal.

Die mobile hydraulische Baumaschine kann wie vorgehend beschrieben ausgebildet sein.

Zwei bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Gleiche bzw. funktionsgleiche Bauteile sind dabei in den Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen. Die Figuren zeigen:

Figur 1 : eine räumliche Darstellung einer mobilen hydraulischen

Baumaschine,

Figur 2: eine Draufsicht auf die mobile hydraulische Baumaschine aus Figur 1,

Figur 3: eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines

Hydrauliksystems eines Anbaugeräts der mobilen hydraulischen Baumaschine aus Figur 1, sowie

Figur 4: eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform eines Hydrauliksystems eines Anbaugeräts. Die Figur 1 zeigt eine mobile hydraulische Baumaschine 1 in einer bevorzugten Ausführungsform als Langarmausleger-Bagger mit einem Unterbau 2, der über ein um eine Schwenkachse S drehbares Schwenkwerk 3 mit einem Oberbau 4 in Verbindung steht. Mithilfe des Schwenkwerks 3 ist eine kontrollierte Schwenkbewegung zwischen dem Oberbau 4 und dem Unterbau 2 um die Schwenkachse S möglich. Im Allgemeinen kann zwischen Mobilbaggern und Raupenbaggern unterschieden werden. Der Unterbau 2 kann in einem Fahrwerk zum einen Reifen aufweisen und es wird von einem Mobilbagger gesprochen, wobei Mobilbagger lediglich in der Gewichtsklasse bis 25 t zum Einsatz kommen, und zum anderen Ketten aufweisen, sodass von Raupenbaggern gesprochen wird, welche in allen Gewichtsklassen zum Einsatz kommen. Mobil- und Raupenbagger sind als selbstfahrende Landfahrzeuge von anderen Baggertypen wie beispielsweise Schwimmbaggern abzugrenzen. In der bevorzugten Ausführungsform ist der Langarmausleger-Bagger 1 als Raupenbagger realisiert, welcher in einer für Abbrucharbeiten typischen Gewichtsklasse zwischen 25 t und 400 t liegt. Der Oberbau 4 weist an seinem Ende in Richtung Fahrtrichtung F (Geradeausrichtung) eine Fahrerkabine 5 auf und gegenüberliegend der Fahrerkabine 5 ein Kontergewicht 6. Den Figuren 1 und 2 zu entnehmen ist eine dreigliedrige Auslegerbaugruppe 7, die neben oder hinter der Fahrerkabine 5 an dem Oberbau 4 befestigt ist. Die Auslegerbaugruppe 7 weist drei hintereinander liegende Glieder 8,9,10 auf. Ein erstes Glied 8, genannt Ausleger, ein zweites Glied 9, genannt Zwischenausleger, und ein oberbaufernstes drittes Glied, welches Stiel 10 genannt wird, wobei zwei aufeinander folgende Glieder mittels Bolzen aneinander verschwenkbar gelagert sind. Die Auslegerbaugruppe 7 umfasst weiterhin einen Auslegerzylinder 11, der das erste Glied 8 bewegen kann und einen Zwischenauslegerzylinder 12, der das zweite Glied 9 der Auslegerbaugruppe 7 bewegen kann. Weiterhin ist ein Stielzylinder 22 vorgesehen, der zum Bewegen des Stiels 10 angetrieben werden kann. An dem freien Ende des Stiels 10, das von einem Stielkopfbolzen 13 durchsetzt wird, ist ein Anbaugerät 14 befestigt. Diese Verbindung kann vorzugsweise durch einen Schnellwechsler hergestellt werden. Das Anbaugerät 14 und der Schnellwechsler können ebenfalls um die durch den Stielkopfbolzen 13 definierte Schwenkachse verschwenkt werden. Das Anbaugerät 14 ist in dieser Ausführungsform ein Greifwerkzeug, jedoch können sämtliche hydraulische Anbaugeräte wie beispielsweise Scheren verwendet werden.

Die mobile hydraulische Baumaschine 1 umfasst ein Hydrauliksystem, das unteranderem den Auslegerzylinder 11 und den Zwischenauslegerzylinder 12 sowie den Stielzylinder 22 mittels Hydrauliköls antreibt. Der Hydraulikölfluss und die damit einhergehenden Bewegungen werden von einem sich im Oberbau 4 befindlichen nicht dargestellten Hauptventilblock des Hydrauliksystems gesteuert und kontrolliert. Der Hauptventilblock umfasst Ventile, die eine Zufuhrmenge des Hydrauliköls zu einem der Hydraulikzylinder reguliert. Des Weiteren ist der Hauptventilblock zuständig für die Steuerung eines hydraulischen Schwenkantriebs des Schwenkwerks 3 und eines hydraulischen Fahrantriebs für die Ketten des Unterbaus 2. Dem Hydrauliksystem zugehörig und sich im Oberbau 4 befindend sind zudem ein Zusatzventilblock 15, ein Hydrauliköltank 16, sowie eine hydraulische Pumpe 17. Die hydraulische Pumpe 17 fördert das Hydrauliköl des Hydrauliksystems und ist über eine hydraulische Verbindung mit dem Hauptventilblock und dem Zusatzventilblock 15 verbunden. Es können mehrere Pumpen im Hydrauliksystem zum Einsatz kommen, sofern die Leistung einer Pumpe für den erforderlichen Einsatz nicht ausreicht oder das System redundant ausgebildet sein soll. Der Zusatzventilblock 15 steuert und reguliert einen Hydraulikölfluss zum Anbaugerät 14. Vom Zusatzventilblock 15 ausgehend führen Hydraulikleitungen 18 zum Anbaugerät 14. In der Figur 1 ist lediglich genau eine Hydraulikleitung 18 dargestellt, es können jedoch je nach verwendetem Anbaugerät und Art der Baumaschine mehrere, aber wenigstens zwei Hydraulikleitungen 18 sein. Die Art des Anbaugeräts 14 und die Bewegung, die dieses ausführen kann, definieren die Anzahl der (verwendeten und angeschlossenen) Hydraulikleitungen 18. Die Hydraulikleitung 18 ist im Bereich von Bolzen 19 der Auslegerbaugruppe 7, zwischen dem Oberbau 4 und dem ersten Glied 8, und zwischen dem ersten Glied 8 und dem zweiten Glied 9 und zwischen dem zweiten Glied 9 und dem Stiel 10, durch flexible Schlauchleitungen, die bogenförmig angeordnet sind, auch Auslegerschlauchbögen 20 genannt, ausgebildet. Zwischen einem ersten Befestigungspunkt an dem Anbaugerät 14 und einem zweiten Befestigungspunkt an dem Stiel 10 ist ebenfalls ein flexibler Schlauchbogen 21 ausgebildet. Durch die flexiblen Auslegerschlauchbögen 20 und dem flexiblen Schlauchbogen 21 ist es möglich, dass die einzelnen Glieder der Auslegerbaugruppe 7 um die Längsachse der Bolzen 19 schwenken können, ohne dass die Hydraulikleitung 18 unterbrochen wird bzw. reißt. Der Schlauchbogen 21 und die Auslegerschlauchbögen 20 werden für jede weitere, hier nicht dargestellte Hydraulikleitung 18 ausgebildet. Die Teile der Hydraulikleitung 18, die mittig entlang der Glieder der Auslegerbaugruppe 7 fern von den Schwenkachsen bzw. der Bolzen 19 verlaufen, werden durch starre Metallrohre realisiert. Die Enden der Metallrohre sind jeweils mit einer flexiblen Schlauchleitung zur Ausbildung der Hydraulikleitung 18 verbunden. Die Metallrohre stellen einen geschützten Bereich dar, in dem die Hydraulikleitung 18 vor Beschädigung von außen geschützt ist. In der dargestellten Hydraulikleitung 18 befinden sich zwischen dem Zusatzventilblock 15 und dem Anbaugerät 14 zwei Notstoppventile 23,24. Die Notstoppventile 23,24 der wenigstens zwei Hydraulikleitungen 18 werden in erste Notstoppventile 23 und zweite Notstoppventile 24 eingeteilt und sind in der Figur 1 schematisch als Rechteck dargestellt. Das erste Notstoppventil 23 und das zweite Notstoppventil 24 können die entsprechende Hydraulikleitung 18 an der jeweiligen Position verschließen. Dadurch kann sichergestellt werden, dass das auf der zusatzventilblocknahen Seite einer auftretenden Öl- Leckage liegende Notstoppventil 23,24 ein Austreten des zwischen diesem Notstoppventil 23,24 und der hydraulischen Pumpe 17 bzw. des Hydrauliköltanks 16 in den Hydraulikleitungen 18 befindliche Hydrauliköl verhindert. Das erste Notstoppventil 23 befindet sich im Oberbau 4 auf der pumpenfernen Strömungsseite des Zusatzventilblocks 15. Das zweite Notstoppventil 24 befindet sich in der Hydraulikleitung 18 im Bereich des Stiels 10 außerhalb des Schlauchbogens 21. Besonders bevorzugt ist eine Position, die in Strömungsrichtung unmittelbar vor bzw. hinter der flexiblen Schlauchleitung im Bereich des Stielkopfbolzens 13 liegt, wie dies in Figur 1 dargestellt ist. Erfahrungsgemäß kommt es häufig zu Leckagen der Schlauchleitungen im Bereich des Stielkopfbolzens 13. Die vorhergehend beschriebene Position des zweiten Notstoppventils 24 ermöglicht es in einem solchen Leckagefall, die maximal mögliche Menge an Hydrauliköl in den Hydraulikleitungen 18 zu erhalten. Kommt es in dem Schlauchbogen 21 zu einer Öl-Leckage, kann durch Schließen des zweiten Notstoppventils 24 das Öl in der Hydraulikleitung 18 zwischen dem zweiten Notstoppventil 24 und Zusatzventilblock 15 in den Hydraulikleitungen 18 verbleiben und ein Austreten wird verhindert. Es ist denkbar, weitere Notstoppventile einzusetzen, die beispielsweise eine Leckage der Auslegerschlauchbögen 20 des zweiten Glieds 9 absichern. Es ist wenigstens ein Notstoppventil 23,24 pro Hydraulikleitung 18 erforderlich. Selbst das erste Notstoppventil 23 verhindert noch bei Leckage der flexiblen Schlauchleitung im Bereich des Stielkopfbolzens 13 ein Austreten der überwiegenden Menge des Hydrauliköls. Die Notstoppventile 23,24 unterscheiden sich eindeutig von herkömmlichen Rohrbruchsicherungen, welche mittlerweile standardmäßig in mobilen hydraulischen Baumaschinen verbaut sind. Die nicht dargestellten Rohrbruchsicherungen werden am Anbaugerät 14 verbaut und verhindern bei Rohrbrüchen unkontrollierte Bewegungen des Anbaugeräts 14, um Bedienpersonal und Baustellenpersonal zu schützen. Sie halten den Druck des Hydrauliköls im Anbaugerät 14 bzw. den Arbeitsräumen der darin verbauten Hydraulikzylindern aufrecht und lassen das Anbaugerät 14 in starrer Position verharren. Die Notstoppventile 23,24 unterbrechen das Hydrauliksystem an mindestens einer Stelle zum Zusatzventilblock 15 hin. Das in der Hydraulikleitung zwischen Bruchstelle und dem Notstoppventil 23,24 befindliche Hydrauliköl tritt aus. Das Notstoppventil 23,24 verhindert aber das Austreten großer Mengen Hydrauliköl und leistet somit einen Beitrag zum Umweltschutz bei Abbrucharbeiten. Die Notstoppventile können auch in Hydraulikleitungen zu anderen hydraulischen Verbrauchern vorgesehen sein. Der hydraulische Verbraucher kann beispielsweise der Auslegerzylinder 11, der Zwischenauslegerzylinder 12 und/oder der Stielzylinder sein.

Die Figur 3 zeigt einen Teil eines lediglich schematisch dargestellten Hydrauliksystems, der insbesondere zur Steuerung einer Bewegung des Anbaugeräts 14 verwendet wird. Die Hydraulikventile des Zusatzventilblocks 15 werden zur Bewegung des Anbaugeräts 14, das nicht in der Figur dargestellt ist, elektrisch vorgesteuert. Die hydraulische Pumpe 17 versorgt den Zusatzventilblock 15 mit dem erforderlichen Öldruck zur Steuerung des Anbaugeräts 14 bzw. dessen Hydraulikzylinder. Der Zusatzventilblock 15 reguliert den Volumenstrom des Hydrauliköls durch die insgesamt vier exemplarisch dargestellten Hydraulikleitungen 18 und kann somit eine Bewegung des Anbaugeräts 14 steuern. Es sind jeweils ein erstes Notstoppventil 23 und ein zweites Notstoppventil 24 pro Hydraulikleitung 18 vorhanden. Die ersten Notstoppventile 23 und die zweiten Notstoppventile 24 befinden sich jeweils in zwei unterschiedlichen Abschnitten der Hydraulikleitung 18. Es sind die zusatzventilblocknächsten Auslegerschlauchbögen 20 und die flexiblen Schlauchbögen 21 im Bereich des Stielkopfbolzens 13 dargestellt.

Zum einen sind im Oberbau 4, in einem Oberbauabschnitt der jeweiligen Hydraulikleitung 18, welcher sich auf der pumpenfernen Strömungsseite des Zusatzventilblocks 15 befindet, die ersten Notstoppventile 23 angeordnet und zum anderen sind die zweiten Notstoppventile 24 in einem Auslegerbaugruppenabschnitt der jeweiligen Hydraulikleitung 18, welcher sich außerhalb des Oberbaus 4 befindet und im Bereich des Stiels 10 außerhalb der flexiblen Schlauchbögen 21 liegt, wie oben bereits beschrieben, angeordnet. Die Notstoppventile 23,24 sind im regulären Betrieb der mobilen hydraulischen Baumaschine 1 geöffnet, sodass das Hydrauliköl ungehindert durch die Notstoppventile 23,24 fließen kann. Die Notstoppventile 23,24 werden durch eine Notausbetätigungsvorrichtung 25 gesteuert. Wenn die Notausbetätigungsvorrichtung 25 betätigt wird, werden die Hydraulikleitungen 18 mittels der Notstoppventile 23,24 geschlossen und der Hydraulikölfluss gestoppt. Die Notausbetätigungsvorrichtung 25 kommuniziert elektronisch mit dem Zusatzventilblock 15 und schaltet die Notstoppventile 23,24.

Nachdem eine Leckage in einer der Hydraulikleitungen 18 zwischen dem Anbaugerät 14 und dem Zusatzventilblock 15 detektiert wurde, werden die Notstoppventile 23,24 geschaltet und die Hydraulikleitungen 18 abgesperrt. In der Figur 3 ist jeweils der geschlossene Zustand der Notstoppventile 23,24 dargestellt, der durch Betätigen der Notausbetätigungsvorrichtung 25 erreicht wird.

In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Notstoppventile 23,24 elektronisch gesteuerte Magnetventile.

In einer bevorzugten Ausführung wird die Leckage durch das Bedienpersonal entdeckt und darauffolgend betätigt das Bedienpersonal die Notausbetätigungsvorrichtung 25 und die Notstoppventile 23,24 werden geschaltet und sperren die Hydraulikleitungen 18 ab. Die Detektion kann auch durch einen Sensor, welcher den Hydraulikleitungen 18 zugeordnet ist, erfolgen und die Notausbetätigungsvorrichtung 25 kann dann automatisch betätigt werden.

In einer bevorzugten Ausführung wird zunächst der Zusatzventilblock 15 durch Betätigung der Notausbetätigungsvorrichtung 25 angesteuert und der Zusatzventilblock 15 sperrt die wenigstens zwei Hydraulikleitungen 18 ab. Daraufhin werden mit einer vorgebbaren Zeitverzögerung die Notstoppventile 23,24 geschaltet und die Hydraulikleitungen 18 verschlossen.

Die Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Teils des Hydrauliksystems überwiegend analog zu Figur 3. Das Anbaugerät 14 wird in diesem Falle durch eine Niederdruckleitung hydraulisch vorgesteuert. Es wurde auf das Einzeichnen der Auslegerschlauchbögen 20 und der Schlauchbögen 21 verzichtet. Im Folgenden wird auf die Unterschiede eingegangen. In der in Figur 4 dargestellten Ausführungsform werden die ersten Notstoppventile 23 im Oberbauabschnitt der Hydraulikleitungen 18 durch 2-Wege-Ventile 26 realisiert, welche über eine Rücklaufleitung 27 mit dem Hydrauliköltank 16 des Hydrauliksystems verbunden werden können. Im regulären Betrieb sind die zweiten Notstoppventile 24, welche in einer Ausführungsform elektronisch gesteuerte Magnetventile sind, im Auslegerbaugruppenabschnitt geöffnet und die 2-Wege-Ventile 26 im Oberbauabschnitt sind in einer ersten Schaltstellung, die Hydrauliköl vom Zusatzventilblock 15 über die Hydraulikleitung 18 zum Anbaugerät 14 fließen lässt.

Nachdem durch Bedienpersonal oder einen Sensor eine Öl-Leckage detektiert wurde, werden durch Betätigen der Notausbetätigungsvorrichtung 25 die zweiten Notstoppventile 24 im Auslegerbaugruppenabschnitt der Hydraulikleitungen 18 geschaltet und geschlossen und die 2-Wege-Ventile 26 schalten in eine zweite dargestellte Schaltstellung, in der Hydrauliköl vom Zusatzventilblock 15 über die Rücklaufleitung 27 in den Hydrauliköltank 16 fließt.

Es ist denkbar mehr als zwei Notstoppventile 23,24 pro Hydraulikleitung 18 einzusetzen.

In beiden Versionen der Hydrauliksysteme, einmal elektrisch und einmal hydraulisch vorgesteuert, kann die Detektion einer Öl-Leckage durch Bedienpersonal oder einen Sensor erfolgen. Die Notausbetätigungsvorrichtung 25 kann beispielsweise in der Fahrerkabine 5 oder an der Auslegerbaugruppe 7 als Betätigungsknopf ausgebildet oder über eine Steuerung der mobilen hydraulischen Baumaschine 1 zugänglich sein, welche notwendige Bedienelemente zum Steuern der mobilen hydraulischen Baumaschine 1 aufweist. Durch Betätigung der Notausbetätigungsvorrichtung 25 werden die Notstoppventile 23,24 geschaltet und der Hydraulikölfluss gestoppt. Durch erneutes Betätigen der Notausbetätigungsvorrichtung 25 können die Notstoppventile 23,24 zurückgeschaltet werden und die Hydraulikleitungen 18 zum Anbaugerät 14 wieder geöffnet werden. Das Zurückschalten der Notstoppventile 23,24 wird vorgenommen, wenn die Öl-Leckage an den Hydraulikleitungen 18 behoben wurde. Wenn die Leckage mittels Sensors detektiert wird, ist es denkbar, dass ein Alarm ausgegeben wird, woraufhin das Bedienpersonal die Notausbetätigungsvorrichtung 25 betätigen kann. Es ist aber auch möglich, dass die Notstoppventile 23,24 und/oder der Zusatzventilblock 15 automatisch von dem Sensor angesteuert werden, der einen Druckabfall detektiert. In einer weiteren Ausführungsform ist es vorgesehen, Notstoppventile einzusetzen, die bei Druckabfall in der Hydraulikleitung 18 automatisch schließen.