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Patent Searching and Data


Title:
AVALANCHE SAFETY BACKPACK
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/042032
Kind Code:
A1
Abstract:
An avalanche safety backpack (10) comprises at least one inflatable airbag equipped with one or more pressure chambers into which a pressurized gas, in particular pressurized air, can be filled via one or more inlet valves (15) from an external pressure source. The gas stored in the one or more pressure chambers flows into the at least one airbag via a valve device when the valve device is actuated by means of a trigger element (14) provided on the backpack (10).

Inventors:
WERZ MATTHIAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/072924
Publication Date:
February 29, 2024
Filing Date:
August 21, 2023
Export Citation:
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Assignee:
ADVENATE GMBH (DE)
International Classes:
A62B33/00; A62B99/00; A63B29/00
Foreign References:
EP3045207A12016-07-20
US20150228174A12015-08-13
US20180140875A12018-05-24
EP3146999A12017-03-29
US20130283510A12013-10-31
Attorney, Agent or Firm:
KOHLER SCHMID MÖBUS PATENTANWÄLTE PARTG MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1. Lawinenschutzrucksack mit mindestens einem aufblasbaren Airbag (20), dadurch gekennzeichnet, dass er mit einer oder mehreren Druckkammern (30 bis 33) ausgestattet ist, in die über ein oder mehrere Einlassventile (15) aus einer externen Druckquelle ein Gas unter Druck, insbesondere Druckluft einfüllbar ist, und dass er eine Ventileinrichtung (25) aufweist, über die das in der oder den Druckkammern (30 bis 33) gespeicherte Gas in den mindestens einen Airbag (20) strömt, wenn die Ventileinrichtung (25) mittels einer am Rucksack vorgesehenen Auslöseeinrichtung (14) betätigt wird.

2. Lawinenschutzrucksack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an das oder die Einlassventile (15) ein Kompressor, eine Gaskartusche oder ein Ventilator anschließbar sind.

3. Lawinenschutzrucksack nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Druckkammer (30) in einen Rücken protektor (34, 34', 34") des Rucksacks (10) oder ein Rückengestell des Rucksacks (10) integriert ist.

4. Lawinenschutzrucksack nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Rücken protektor (34, 34', 34") und/oder die mindestens eine Druckkammer (30) aus dem Lawinenschutzrucksack entnehmbar ist.

5. Lawinenschutzrucksack nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Protektor (34', 34") oder das Rückengestell Aussparungen (39) aufweist, in denen ein oder mehrere Druckluftschläuche (38) eingelegt sind. Lawinenschutzrucksack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Druckkammer (30 bis 33) in Seitenpartien (16), eine Rückenpartie und/oder in einem Bodenbereich des Rucksacks (10) integriert ist. Lawinenschutzrucksack nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Druckkammer (31, 32, 33) in den Seitenpartien (16) und/oder dem Bodenbereich des Rucksacks (10) eine reißfeste und luftdichte Ummantelung (40, 41) aufweist. Lawinenschutzrucksack nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Ummantelung (40, 41) aus einem flexiblen Material gefertigt ist und die mindestens eine Druckkammer (31, 32, 33) zur Formstabilisierung mit Streben oder Fäden (42) durchsetzt ist. Lawinenschutzrucksack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er eine aus Schläuchen (22) gebildete Stützstruktur (21) für den mindestens einen Airbag (20) aufweist, wobei Druckluft aus der oder den Druckkammern (30 bis 33) über die durch die Auslöseeinrichtung (14) betätigbare Ventileinrichtung (25) in die Stützstruktur (21) strömt. Lawinenschutzrucksack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventileinrichtung (25) mindestens ein Rückschlagventil zwischen der oder den Druckammern (30 bis 33) und dem mindestens einen Airbag (20) und mindestens eine mit der Umgebungsluft des Airbags (20) kommunizierende Venturi-Düse aufweist. Lawinenschutzrucksack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Druckkammer (30-33) als Druckluftschlauch (38) ausgebildet ist.

12. Lawinenschutzrucksack nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckluftschlauch (38) eine Elastomer-Seele aufweist, die von einer Verstärkungsummantelung umgeben ist.

13. Lawinenschutzrucksack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckluftschlauch (38) folgende Abschnitte zwischen dem Einlassventil (15) und der Ventileinrichtung (25) aufweist: a. horizontaler Abschnitt (50), danach b. gebogener Abschnitt (51), danach c. vertikal ausgerichteter Abschnitt (52), danach d. halbkreisförmiger oder U-förmiger Abschnitt (53), danach e. vertikaler Abschnitt (54), danach f. Abschnitt (55), der einer umgekehrten S-Form entspricht, danach g. vertikaler Abschnitt (56), danach h. halbkreisförmiger oder U-förmiger Abschnitt (57), i. danach vertikaler Abschnitt (58).

Description:
Lawinenschutzrucksack

Beschreibung:

Die Erfindung betrifft einen Lawinenschutzrucksack mit mindestens einem aufblasbaren Auftriebsairbag.

Jeden Winter sterben zahlreiche Bergsportler an den Folgen eines Lawinenabgangs. Besonders betroffen sind Personengruppen, die sich im ungesicherten alpinen Gelände sportlich betätigen. Um die Überlebenschancen dieser Personen zu erhöhen, wurden bereits verschiedene Notfall Systeme entwickelt. Insbesondere ist es bekannt, an einem Rucksack einen aufblasbaren Auftriebskörper nach Art eines Airbags vorzusehen. Der Träger des Rucksacks kann das automatische Aufblasen des Auftriebskörpers auslösen, um so seine Oberfläche zu vergrößern. Mit Hilfe der vergrößerten Oberfläche soll erreicht werden, dass das Lawinenopfer nahe an der Oberfläche der Lawine verbleibt und somit nicht zu tief verschüttet wird.

Für die Befüllung des Auftriebsairbags sind aus dem Stand der Technik verschiedene Methoden bekannt. Relativ weit verbreitet ist der Einsatz von mit Gas gefüllten Hochdruckkartuschen mit einem Druck von etwa 200 bis 300 bar. Alternativ oder zusätzlich kann ein durch Batterien oder Kondensatoren angetriebener Ventilator den Auftriebsairbag mit Umgebungsluft befüllen.

Das von einer Sicherheitsnorm geforderte Volumen eines Lawinen- Auftriebskörpers muss mindestens 150 Liter umfassen. Der Großteil der auf dem Markt verfügbaren Systeme füllt dieses Volumen komplett durch das in den Hochdruckkartuschen enthaltene Gas oder über einen elektrischen angetriebenen Ventilator mit Umgebungsluft. Es sind jedoch auch Systeme bekannt, bei denen der Airbag eine Stützstruktur mit einem Volumen von nur ca. 30 Litern aufweist, wobei lediglich diese Stützstruktur direkt mit Gas befüllt wird. Der Rest des Airbags wird durch die Stützstruktur entfaltet und mit Umgebungsluft befüllt, sodass sich das von der Norm geforderte Gesamtvolumen des Airbags von 150 Litern ergibt.

Der Nachteil bei den bekannten Systemen besteht darin, dass die Gaskartuschen oder die Batterien oder Kondensatoren zum Antrieb eines Ventilators konstruktions- und materialbedingt relativ schwer sind. Selbst die auf dem Markt verfügbaren Systeme, bei denen lediglich eine Stützstruktur direkt aufgeblasen wird, benötigen immer noch große und schwere Kartuschen.

Beim Einsatz von Gaskartuschen ist außerdem ein Aufblasen des Airbags zu reinen Übungszwecken wegen der hohen Kosten für Ersatz-Kartuschen nur eingeschränkt möglich.

Da bei jeder Art von Alpinsport das Gewicht ein entscheidender Faktor ist, liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Lawinenschutzrucksack bereitzustellen, der leicht ist und auch ein wiederholtes Aufblasen des Airbags zu reinen Übungszwecken ohne hohe Kosten ermöglicht.

Die Aufgabe wird gelöst durch einen Lawinenschutzrucksack mit mindestens einem aufblasbaren Airbag, der dadurch gekennzeichnet ist, dass er mit einer oder mehreren Druckkammern ausgestattet ist, in der ein Gas unter Druck, insbesondere Druckluft speicherbar ist, und dass er eine Ventileinrichtung aufweist, über die das in der oder den Druckkammern gespeicherte Gas in den mindestens einen Airbag strömt, wenn die Ventileinrichtung mittels einer am Rucksack vorgesehenen Auslöseeinrichtung betätigt wird.

Beim erfindungsgemäßen Lawinenschutzrucksack wird die Druckluft oder auch ein anderes Gas zum Aufblasen des Airbags direkt in dafür vorgesehenen Druckkammern im Rucksack gespeichert. Auf das Mitführen von schweren Gaskartuschen kann somit verzichtet werden. Die Druckkammern lassen sich leicht befüllen und auch nach einem erfolgten Aufblasen des Airbags beispielsweise zu Übungszwecken beliebig oft erneut befüllen.

Dazu können die Druckkammer oder Druckkammern vorzugsweise mit einem Einlassventil versehen sein, an das beispielsweise ein Handkompressor zum Befüllen der Kammern angeschlossen werden kann.

Es lassen sich leistungsfähige Kompressoren, Gaskartuschen oder Ventilatoren an das Einlassventil anschließen, sodass in der oder den Druckkammern Gas mit einem Druck von über 200 bar, beispielsweise im Bereich 250 bis 300 bar, gespeichert werden kann.

Besondere Vorteile ergeben sich, wenn mindestens eine Druckkammer in einen Rückenprotektor oder ein Rückengestell des Rucksacks integriert ist. Die meisten Rucksäcke für den Wintersport sind mit solchen Protektoren ausgestattet, die aufgrund ihrer Funktion eine hohe Stabilität aufweisen. Daher bietet sich ein Rückenprotektor für die Integration einer Druckkammer an. Es können auch mehrere getrennte Druckkammern in einem Protektor vorgesehen werden. Auch eine Integration der Druckkammer in das Rückengestell eines Rucksacks ist denkbar. Dabei kann das Rückengestell als integralen Bestandteil einen Rückenprotektor aufweisen, in dem die Druckkammer(n) angeordnet sind.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform können im Protektor vorgesehene Kanäle die mindestens eine Druckkammer ausbilden. Die Kanäle können auch verstärkende Auskleidungen aufweisen, sofern Gas unter einem sehr hohen Druck gespeichert werden soll.

Alternativ kann der Protektor Aussparungen aufweisen, in denen ein oder mehrere Druckluftschläuche eingelegt sind. Diese Schläuche können auch lösbar in den Aussparungen angeordnet sein. Weiter ist es möglich, den gesamten Protektor mit der oder den Druckkammern oder nur eine Druckkammer, insbesondere einen Druckluftschlauch, aus dem Rucksack zu entnehmen. Der oder die Druckkammern, die als Druckluftschläuche ausgebildet sein können, können eine Kupplung zum Anschluss an die Ventileinheit aufweisen.

Der Rückenbereich des Rucksacks und insbesondere ein dort angeordneter Rückenprotektor ist jedoch nicht der einzige Ort des Rucksacks, in den eine oder mehrere Druckkammern integriert werden können. Es kann auch mindestens eine Druckkammer in Seitenpartien, einer Rückenpartie und/oder in einem Bodenbereich des Rucksacks integriert sein. Dabei kann die mindestens eine Druckkammer in den Seitenpartien, der Rückenpartie und/oder dem Bodenbereich des Rucksacks zweckmäßigerweise eine reißfeste und luftdichte Ummantelung aufweisen, um dem herrschenden Druck gut standhalten zu können.

Die Ummantelung kann dabei aus einem flexiblen Material gefertigt sein und die mindestens eine Druckkammer zur Formstabilisierung mit Streben oder Fäden durchsetzt sein. Eine flexible Ummantelung lässt sich leicht in das flexible Außenmaterial des gesamten Rucksacks integrieren. Die Ummantelung kann beispielsweise aus Para-Aramidfasern wie Kevlar gefertigt sein. Die Fäden oder Streben im Innern der Druckkammern verhindern zu starke Auswölbungen der Seitenpartien und/oder des Bodens des Rucksacks durch das unter Druck stehende Gas.

Vorzugsweise können alle dafür geeignete Bereiche des Rucksacks, d. h. der Rückenbereich, die Seitenpartien und der Boden mit Druckkammern versehen werden. Je höher das Druckluft- oder Gasvolumen in den Druckkammern, desto geringer kann der in den Druckkammern aufzubauende Druck sein, um den Airbag zuverlässig aufzublasen zu können.

Eine weitere Maßnahme zur Reduzierung des erforderlichen Drucks besteht darin, den Lawinenschutzrucksack mit einer aus Schläuchen gebildeten Stützstruktur für den mindestens einen Airbag zu versehen, wobei Gas aus der oder den Druckkammern über die durch die Auslöseeinrichtung betätigbare Ventileinrichtung in die Stützstruktur strömt. Das Aufblasen der Stützstruktur erfordert weniger Gasvolumen aus den Druckkammern als das Aufblasen des gesamten Airbags. Falls das Volumen der Druckkammern nicht für das Aufblasen des gesamten Airbags, sondern nur für die Stützstruktur ausreicht, können die übrigen Bereiche des Airbags mit Umgebungsluft gefüllt werden, wenn der Airbag dazu mit entsprechenden Ventilen versehen ist.

Die Ventileinrichtung zur Ausleitung des Gases aus den Druckkammern kann vorzugsweise mindestens ein Rückschlagventil zwischen der oder den Druckammern und dem mindestens einen Airbag und mindestens eine mit der Umgebungsluft des Airbags kommunizierende Venturi-Düse aufweisen. Vorzugsweise sind jedoch mehrere Rückschlagventile vorgesehen, um das Aufblasen des Airbags zu beschleunigen. Die Venturi-Düse sorgt dafür, dass auch Umgebungsluft in den Airbag geleitet werden kann.

Besondere Vorteile ergeben sich, wenn mindestens eine Druckkammer als Druck(luft)schlauch ausgebildet ist. Ein Druckschlauch kann einen Innendurchmesser im Bereich 5 mm bis 11 mm, vorzugsweise im Bereich 6 mm bis 10 mm aufweisen. Wenn eine Druckkammer als Druckschlauch ausgebildet ist, kann sie besonders platzsparend angeordnet werden. Außerdem ist eine solche Druckkammer besonders leicht.

Ein Druckschlauch kann aus Kunststoff, insbesondere Teflon, oder Gummi ausgebildet sein und eine Ummantelung aufweisen. Ein solcher Schlauch ist besonders gut geeignet, Gase bei Drücken über 200 bar, insbesondere bei Drücken im Bereich 250 bar bis 300 bar, zu speichern.

Der Druckluftschlauch kann eine Elastomer-Seele aufweisen, die von einer Verstärkungsummantelung umgeben ist. Die Ummantelung kann dabei eine, zwei oder mehr Schicht(en) aufweisen. Durch die Ummantelung erfolgt eine Aussteifung des Druckluftschlauchs. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Elastomer-Seele eine glatte Innenwandung aufweist, insbesondere nicht gewellt oder geriffelt ist.

Die Ummantelung des Druckschlauchs kann Metall, insbesondere Edelstahl, Carbon, Aramid und/oder Kunststoff aufweisen. Weiterhin kann die Ummantelung als Helix, Geflecht oder Gewebe ausgebildet sein. Vorzugsweise ist die Ummantelung flexibel ausgebildet, sodass der Druckschlauch geeignet am Lawinenschutzrucksack, insbesondere Protektor angeordnet werden kann.

Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Lawinenschutzrucksäcke mit Bezug auf die Zeichnung näher beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Lawinenschutzrucksacks;

Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines entfalteten Airbags des Rucksacks aus Fig. 1;

Fig. 3 eine schematische Ansicht von Rucksackbereichen mit Druckkammern;

Fig. 4 ein Rückenprotektor des Rucksacks aus Fig. 1;

Fig. 5 ein Querschnitt einer ersten Ausgestaltung des Protektors aus Fig. 4;

Fig. 6 ein Querschnitt einer zweiten Ausgestaltung des Protektors aus Fig. 4;

Fig. 7 ein schematischer Querschnitt durch eine Druckkammer in einer Seitenpartie des Rucksacks aus Fig. 1;

Fig. 8 eine alternative Ausgestaltung eines Rücken Protektors;

Fig. 9 die Darstellung einer Druckkammer des Rücken Protektors der Fig. 8; Fig. 10 eine teilweise Darstellung des Rücken Protektors der Fig. 8 in teilweiser Schnittdarstellung.

Der in Fig. 1 gezeigte Lawinenschutzrucksack 10 weist einen Rucksackkörper 11 auf, an dem Schultergurte 12, 13 befestigt sind. An einem der Schultergurte 12 ist ein Auslösegriff 14 für einen in Fig. 2 dargestellten Airbag 20 angeordnet. Neben dem Airbag 20 sind im Rucksackkörper 11 vier in Fig. 3 dargestellte Druckkammern 30 bis 33 angeordnet. Diese können über ein Einlassventil 15 in einer Seitenpartie 16 des Rucksacks 10 von außen beispielsweise mittels eines Handkompressors mit Druckluft befüllt werden. Zur Kontrolle des Drucks in den Druckkammern ist außerdem ein Manometer 17 in der Seitenpartie 16 angeordnet. Sind die Druckkammern 30 bis 33 nicht miteinander verbunden, so können weitere Einlassventile 15 für jede der Druckkammern 30 bis 33 am Rucksack 10 vorgesehen sein.

Weiter weist der Rucksack 10 an seiner Oberseite und entlang den Seitenpartien 16 Reißverschlüsse 18 auf, die unter Druck aufplatzen, wenn der Airbag 20 aufgeblasen wird. Damit diese Reißverschlüsse 18 sich nicht unbeabsichtigt öffnen, sind Schutzlaschen 19 mit Klettverschlüssen vorgesehen, die die Reißverschlüsse 18 bereichsweise nach außen abdecken.

Der in Fig. 2 im aufgeblasenen Zustand dargestellte Airbag 20 des Lawinenschutzrucksacks 10 aus Fig. 1 weist eine aus Schläuchen 22 gebildete Stützstruktur 21 auf. Diese Stützstruktur 21 wird zunächst über eine Ventileinrichtung 25 mit mehreren Ventilen 26 mit der Druckluft aus den Druckkammern 30 - 33 aufgeblasen, bevor ein Volumen 23 des Airbags 20 zwischen den Schläuchen 22 ebenfalls mit Luft befüllt wird. Die Ventileinrichtung 25 wird mittels des Auslösegriffs 14 betätigt. Das Volumen 23 kann zumindest teilweise auch mit Umgebungsluft gefüllt werden. Dazu weist der Airbag 20 an seiner Außenseite mindestens ein Rückschlagventil 24 auf.

Fig. 3 verdeutlicht schematisch, dass der Rucksack 10 mit insgesamt vier

Druckkammern 30 bis 33 ausgestattet ist. Eine erste Druckkammer 30 ist in den Rücken des Rucksacks 10 integriert, während die Druckkammern 31, 32 in den Seitenpartien des Rucksacks vorgesehen sind. Außerdem ist eine weitere Druckkammer 33 im Boden des Rucksacks angeordnet.

Die Druckkammer 30 im Rückenbereich des Rucksacks 10 kann auch in eine Rückenprotektor 34 integriert sein, der in Fig. 4 dargestellt ist. Fig. 4 zeigt dabei eine erste Hälfte 36 des Rücken Protektors 34, der aus zwei Hälften 35, 36 zusammengesetzt ist, wie die Querschnittsdarstellung in Fig. 5 verdeutlicht. Die beiden Hälften 35, 36 bilden zwischen sich einen mäanderförmigen Kanal 37 aus, der entweder selbst als Druckkammer 30 dienen kann, sofern der gesamte Protektor 34 aus einem dafür geeigneten druckfesten und luftdichten Material gefertigt ist, oder der - wie dargestellt - der Aufnahme eines Druckluftschlauches 38 (Fig. 5) dienen kann.

Fig. 6 zeigt eine alternative Ausgestaltung eines Rücken Protektors 34', der Aussparungen 39 aufweist, die zum Rücken des Trägers des Rucksacks 10 hin offen sind und in die der Druckluftschlauch 38 eingelegt werden kann.

Im gefüllten Zustand bildet damit der Druckluftschlauch 38 einen Teil des Protektors 34' und kann für eine zusätzliche Dämpfung sorgen. Der Druckluftschlauch 38 kann vorzugsweise aus hochfestem Polyester gewebt sein, wobei das Gewebe von Nitril-Gummi durchsetzt ist bzw. dieses Material eine Außen- und Innenbeschichtung des Gewebes bildet.

Fig. 7 zeigt schematisch eine mögliche Ausgestaltung der Druckkammer 33 im Bodenbereich des Rucksacks 10. Sie weist eine erste Ummantelung 40 aus einem hochdruckfesten Laminat auf. Dieses wird von einem reißfesten Außenmaterial 41 des Rucksacks nach außen hin abgedeckt und damit vor Verletzungen durch Steine, Skikanten oder dergleichen geschützt. Im Inneren ist die Druckkammer 33 von Fäden 42 durchsetzt, die die Form der Druckkammer 33 stabilisieren und ein Aufwölben verhindern.

Die Fig. 8 zeigt einen Rücken protektor 34", der eine Druckkammer 30 aufweist, die als Druckluftschlauch 38 ausgebildet ist. An den Druckluftschlauch 38 ist unten ein Einlassventil 15 angeschlossen. Unmittelbar nach dem Einlassventil 15 ist ein Manometer 17 mit Druckanzeige angeordnet. Von dem Einlassventil 15 bzw. Manometer 17 aus erstreckt sich der Druckluftschlauch 38 zunächst mit einem Abschnitt 50 horizontal. Über einen gebogenen Abschnitt 51 verläuft der Druckluftschlauch 38 weiter in einen vertikal ausgerichteten Abschnitt 52, der entlang der Seite des Protektors 34" verläuft. Daran schließt sich ein im Wesentlichen halbkreisförmiger oder U-förmiger Abschnitt 53 an, der wieder in einen vertikalen Abschnitt 54 übergeht. An den vertikalen Abschnitt 54 schließt sich ein Abschnitt 55, der einer umgekehrten S-Form entspricht, an. Der sich daran anschließende Abschnitt 56 verläuft wieder vertikal und parallel zum Abschnitt 52. Daran schließt sich wiederum ein etwa halbkreisförmiger oder U-förmiger Abschnitt 57 an, der in einen vertikalen Abschnitt 58 übergeht, der parallel zur Seite des Protektors 34" verläuft.

Der Druckluftschlauch 38 ist an eine Kupplung 60 der Ventileinrichtung 25, die eine Venturi-Düse aufweist, angeschlossen. Die Ventileinrichtung 25 weist eine Luftansaugung 62 auf. An die Ventileinrichtung 25 ist im Bereich 64 ein hier nicht dargestellter Airbag angeschlossen.

Das Einlassventil 15 befindet sich somit bei eingebautem Protektor 34" seitlich unten am Lawinenschutzrucksack. Die Luftansaugung 62 befindet sich oben am Lawinenschutzrucksack. An die Ventileinrichtung 25 ist eine hier nicht dargestellte Auslöseeinrichtung 14 angeschlossen. Der Rücken protektor 34" stellt zusammen mit dem Druckluftschlauch 38 ein Speichermodul dar, welches aus dem Lawinenschutzrucksack entnommen bzw. in diesem angeordnet werden kann. Die Ventileinrichtung 25 und der Airbag verbleiben dabei im Lawinenschutzrucksack. Über die Kopplung 60 lässt sich der Druckluftschlauch 38 an die Ventileinrichtung 25 ankoppeln. Der Bereich 64 zum Anschluss des Airbags ist im Wesentlichen mittig im Lawinenschutzrucksack angeordnet. Der Protektor ist vorzugsweise aus expandiertem Polypropylen (EPP) ausgebildet.

Der dargestellte Verlauf des Druckluftschlauchs 38 entspricht einer optimalen

Anordnung des Druckluftschlauchs 38 im Protektor 34". Wenngleich die Druckkammer 30 als Druckluftschlauch 38 bezeichnet ist, ist es denkbar, die

Druckkammer 30 auch mit einem anderen Gas zu befüllen.

Der Protektor 34" kann zwei Halbschalen aufweisen, zwischen denen der Druckluftschlauch 38 angeordnet ist.

Die Fig. 9 zeigt nochmals die Druckkammer 30 bzw. den Druckluftschlauch 38 in seiner für die Verwendung als Gasspeicher bei einem Lawinenschutzrucksack optimalen Konfiguration. Hier ist auch die Kopplung 60 zu erkennen, mit der der Druckluftschlauch 38 mit der Ventileinrichtung 25 verbindbar ist.

In der Fig. 10 ist der obere Teil des Rückenprotektors 34" gezeigt. An den Druckluftschlauch 38 ist über die Kopplung 60 die Ventileinrichtung 25 angeschlossen, wobei ein Teil des Gehäuses der Ventileinrichtung 25 ausgeblendet ist. Dadurch ist erkennbar, dass die Auslöseeinrichtung 14 mit einem Mechanismus 70 verbunden ist. Durch Zug an der Auslöseeinrichtung 14 wird der Mechanismus 70 betätigt, sodass ein Ventil geöffnet wird und Luft aus dem Druckluftschlauch 38 in die Ventileinrichtung 25 strömen kann. Dabei wird Luft durch die Luftansaugung 62, welche mit der Venturi-Düse verbunden ist, angesaugt und ein Airbag, der an den Bereich 64 angeschlossen ist, aufgeblasen.

Der Protektor 34" ist vorstehend als Modul beschrieben, welches in den Lawinenschutzrucksack eingesetzt und von diesem entnommen werden kann. Denkbar ist es auch, einen Protektor mit integriertem Druckluftschlauch 38 als integralen Teil eines Rucksack- ückentragesystems eines Lawinenschutzrucksacks vorzusehen. Zumindest eine Halbschale des Protektors ist dann von außen sichtbar. Das Gewicht eines separaten Protektors als Schlauchschutz kann dadurch gespart werden.