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Patent Searching and Data


Title:
SCREWING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/180094
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a screwing device for setting a screw. The screwing device comprises a rotary drive for rotating the screw, an advancing drive for generating an axial advancing force on the screw, and a shaft/hub unit comprising a driveshaft, which has a non-round cross-section, and a hub, which is rotationally fixed to the driveshaft. The driveshaft and the hub are used to contribute to a torque provided by the rotary drive. In the process, the driveshaft and the hub are movable relative to each other within a first torque loading range in order to allow an axial advancing movement of the screw relative to the rotary drive. In order to reduce the wear in the shaft/hub unit, a compensation coupling is provided which allows a common axial movement of the shaft and the hub relative to the rotary drive in the event of a torque load which is increasing over the torque loading range.

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Inventors:
BÖCK SEBASTIAN (DE)
KROLL FRANZ (DE)
STÜTZER ROBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/056142
Publication Date:
September 28, 2023
Filing Date:
March 10, 2023
Export Citation:
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Assignee:
WEBER SCHRAUBAUTOMATEN GMBH (DE)
International Classes:
B25B21/00; B21J5/06; B23P19/06
Foreign References:
US20070101787A12007-05-10
EP2944418A12015-11-18
DE202013000092U12014-04-10
Attorney, Agent or Firm:
MANITZ FINSTERWALD PATENT- RECHTSANWALTSPARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche Schraubvorrichtung (10) zum Setzen einer Schraube, insbesondere einer gewindefurchenden Schraube und/oder einer Schraube mit einem maximalen Einschraubdrehmoment von über 4 Nm, umfassend: einen Rotationsantrieb (14) zum rotativen Antrieb der Schraube, einen Vorschubantrieb (32) zur Erzeugung einer axialen Vorschubkraft auf die Schraube, eine Welle-Nabe-Einheit (26) mit einer, einen unrunden Querschnitt aufweisenden, Antriebswelle (24) und einer, mit der Antriebswelle (24) rotationsfest verbundenen, Nabe (28), wobei die Antriebswelle (24) und die Nabe (28) zur Übertragung eines von dem Rotationsantrieb (14) bereitgestellten Drehmoments dienen, und wobei die Antriebswelle (24) und die Nabe (28) innerhalb eines ersten Drehmomentbelastungsbereichs axial zueinander verschieblich sind, um eine axiale Vorschubbewegung der Schraube relativ zu dem Rotationsantrieb (14) zuzulassen, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass eine Ausgleichskupplung (20) vorgesehen ist, welche bei einer den ersten Drehmomentbelastungsbereich übersteigenden Drehmomentlast eine gemeinsame axiale Bewegung der Antriebswelle (24) und der Nabe (28) relativ zu dem Rotationsantrieb (14) zulässt. Schraubvorrichtung (10) nach Anspruch 1 , dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass die Ausgleichskupplung (20) dazu ausgebildet ist, ein Drehmoment des Rotationsantriebs (14) auf die Welle-Nabe-Einheit (26) zu übertragen. 3. Schraubvorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass die Ausgleichskupplung (20) ein Führungselement (18) und ein axial an, insbesondere in, dem Führungselement (18) bewegbar gelagertes Ausgleichselement (22) aufweist.

4. Schraubvorrichtung (10) nach Anspruch 3, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass an dem Ausgleichselement (22) zumindest ein Rollkörper (38) vorgesehen ist, der bei einer axialen Relativbewegung zwischen dem Führungselement (18) und dem Ausgleichselement (22) an dem Führungselement (18) abrollt.

5. Schraubvorrichtung (10) nach Anspruch 4, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass der zumindest eine Rollkörper (38) dazu ausgebildet ist, ein von dem Rotationsantriebs (14) erzeugtes Drehmoment auf die Welle-Nabe-Einheit (26) zu übertragen.

6. Schraubvorrichtung (10) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass der zumindest eine Rollkörper (38) eine sich in radialer Richtung erstreckende Drehachse aufweist.

7. Schraubvorrichtung (10) nach zumindest einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass der zumindest eine Rollkörper (38) eine Umfangsfläche (38a) aufweist, und die Umfangsfläche (38a) unter Last eine sich in axialer Richtung erstreckende Abrollfläche (42a) kontaktiert. Schraubvorrichtung (10) nach zumindest einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass die Ausgleichskupplung (20) ein Federelement (34) umfasst, wobei das Federelement (34) zwischen dem Ausgleichselement (22) und dem Führungselement (18) wirkt. Schraubvorrichtung (10) nach zumindest einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass die Ausgleichskupplung (20) ein Dämpfungselement (36) umfasst, um eine axiale Relativbewegung zwischen dem Ausgleichselement (22) und dem Führungselement (18) zu dämpfen. Schraubvorrichtung (10) nach Anspruch 8 und 9, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass das Dämpfungselement (36) dazu ausgebildet ist, eine durch eine Rückstellkraft des Federelements (34) induzierte Rückstellbewegung des Ausgleichselements (22) zu dämpfen. Schraubvorrichtung (10) nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass die Ausgleichskupplung (20) dazu ausgebildet ist, ab einer Auslösekraft zwischen 100 N und 400 N, insbesondere zwischen 150 N und 250 N, die gemeinsame axiale Bewegung der Antriebswelle (24) und der Nabe (28) relativ zu dem Rotationsantrieb (14) zuzulassen. Schraubvorrichtung (10) nach zumindest einem der Ansprüche 3 bis 11 , dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass das Ausgleichselement (22) fest mit der Antriebswelle (24) der Welle-Nabe- Einheit (26) verbunden ist. Schraubvorrichtung (10) nach Anspruch 12, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass das Ausgleichselement (22) mittels einer Klemmverbindung mit der Antriebswelle (24) der Welle-Nabe-Einheit (26) verbunden ist. Schraubvorrichtung (10) nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass die Antriebswelle (24) als Keilwelle, insbesondere Vielkeilwelle, ausgebildet ist. Verwendung einer Schraubvorrichtung (10) nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche zum Verschrauben von gewindefurchenden Schrauben und/oder Schrauben mit einem maximalen Einschraubdrehmoment von über 4 Nm.

Description:
Schraubvorrichtunq

Die Erfindung betrifft eine Schraubvorrichtung und die Verwendung einer solchen Schraubvorrichtung.

Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, gewindefurchende Schrauben, beispielsweise Fließloch formende Schrauben, mittels einer Schraubvorrichtung in ein Bauteil einzubringen. Eine solche Schraubvorrichtung weist einen Rotationsantrieb auf, um eine in Form von Antriebswellen ausgebildete Antriebsdrehmoment- Übertragungseinheit der Schraubvorrichtung rotativ anzutreiben. Die Antriebsdrehmoment-Übertragungseinheit ist am rotationsantriebsfernen Ende mit einem Bit gekoppelt, der in ein Angriffsmerkmal der Schraube eingreift, um die Schraube in Rotation zu versetzten. Zudem weist eine solche Schraubvorrichtung einen Vorschubantrieb auf, um den Bit und damit die Schraube in Vorschubrichtung, d.h. in axialer Richtung, zu bewegen.

Damit der Bit und damit die Schraube in axialer Richtung relativ zu dem Rotationsantrieb bewegbar sind und gleichzeitig das Antriebsdrehmoment von dem Rotationsantrieb über die Antriebsdrehmoment-Übertragungseinheit auf den Bit und die Schraube übertragbar sind, weisen bekannte Schraubvorrichtungen eine Antriebsdrehmoment-Übertragungseinheit mit einer Welle-Nabe-Verbindung auf. Diese Welle-Nabe-Verbindung ermöglicht es, dass sich ein schraubennaher Abschnitt der Antriebsdrehmoment-Übertragungseinheit in axialer Richtung relativ zu einem rotationsantriebsnahen Abschnitt der Antriebsdrehmoment- Übertragungseinheit verschieben lässt. Hierdurch kann der schraubennahe Abschnitt der Antriebsdrehmoment-Übertragungseinheit unter Last eine durch den Vorschubantrieb bewirkte Vorschubbewegung durchführen, während der rotati- onsantriebsnahe Abschnitt der Antriebsdrehmoment-Übertragungseinheit und ein fest mit dem rotationsantriebsnahen Abschnitt der Antriebsdrehmoment- Übertragungseinheit verbundener Rotor des Rotationsantriebs diese Vorschubbewegung nicht durchführen. In anderen Worten ermöglich die Welle-Nabe- Verbindung, dass die Antriebsdrehmoment-Übertragungseinheit während des Einschraubprozesses hinsichtlich ihrer wirksamen Länge veränderbar ist und somit der Bit und die Schraube eine Vorschubbewegung relativ zu dem Rotationsantrieb durchführen können, während der Rotationsantrieb ein Drehmoment über die Antriebswelle auf den Bit und die Schraube aufbringt.

Bekannte Schraubvorrichtungen haben den Nachteil, dass die Welle-Nabe- Verbindung einem hohen Verschleiß unterliegt. Speziell bei hohen Drehmomentbelastungen, welche beispielsweise während des Gewindefurchens beim Verarbeiten von selbstfurchenden Schrauben auftreten, entsteht eine hohe Flächenpressung an der Welle-Nabe-Verbindung, wodurch eine axiale Verschiebung der Welle relativ zur Nabe hohe Reibkräfte zwischen der Welle und der Nabe verursacht. Durch die hohen Reibkräfte entsteht ein hoher Verschleiß an der Welle- Nabe-Verbindung. Zudem ist aufgrund der hohen Reibkräfte ein leistungsstarker Vorschubantrieb nötig, um die axiale Verschiebung der Welle relativ zur Nabe prozesssicher zu bewirken, was zu höheren Kosten für den Vorschubantrieb führt.

Ein weiterer Nachteil bekannter Schraubvorrichtungen besteht darin, dass die von dem Vorschubantrieb zu erzeugende Vorschubkraft schwierig zu steuern ist. Wenn die Welle-Nabe-Verbindung, beispielsweise während des Gewindefurchens, mit einem hohen Drehmoment belastet ist, wird eine hohe Vorschubkraft benötigt, um eine Haftreibung zwischen der Welle und der Nabe zu überwinden und eine axiale Relativbewegung zwischen Welle und Nabe zu bewirken. Sobald diese Haftreibung überwunden ist, kann die für die axiale Relativbewegung benötigte Vorschubkraft erheblich abfallen. Durch die großen Veränderungen der benötigten Vorschubkraft während des Schraubprozesses ist die Steuerung der Vorschubkraft schwierig.

Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schraubvorrichtung bereitzustellen, die verschleißärmer ausgebildet ist und eine einfachere Steuerung ermöglicht.

Die Aufgabe wird gelöst durch eine Schraubvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und insbesondere dadurch, dass eine Ausgleichskupplung vorgesehen ist, welche bei einer den ersten Drehmomentbelastungsbereich übersteigenden Drehmomentlast eine gemeinsame axiale Bewegung der Welle und der Nabe relativ zu dem Rotationsantrieb zulässt.

Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, eine eigentlich notwendige Relativbewegung der Welle und der Nabe, wenn ein hohes Drehmoment anliegt, zu vermeiden, um die Welle und die Nabe zu schonen. Hierzu ist die Ausgleichskupplung vorgesehen, die einen, von einer Welle-Nabe-Einheit unabhängigen, axialen Ausgleich zulässt, sodass die Welle und die Nabe gemeinsam einen axialen Weg zurücklegen können, der ohne Ausgleichskupplung einer Relativbewegung zwischen der Welle und der Nabe entsprechen würde.

Die Schraubvorrichtung dient zum Setzen einer Schraube, d.h. zum Befestigen einer Schraube an einem Werkstück. Die Vorteile der Schraubvorrichtung kommen speziell dann zum Tragen, wenn der Schraubprozess ein hohes maximales Drehmoment erfordert. Ein solches hohes maximales Drehmoment wird in der Regel bei gewindefurchenden Schrauben während des Gewindefurchens benötigt, d.h. während die jeweilige Schraube ein Gewinde in das Werkstück schneidet. Ein anderer Anwendungsfall, bei dem in der Regel ein hohes maximales Drehmoment benötigt wird, ist das Setzen von Schrauben mit einer Beschichtung auf dem Gewinde, beispielsweise zur Abdichtung oder zu Sicherung der Schraube. Üblicher- weise werden für diese Anwendungsfälle mit hohem maximalem Drehmoment maximale Drehmomente von über 4 Nm, d.h. vier Newtonmeter, benötigt.

Die Schraubvorrichtung weist einen Rotationsantrieb zum rotativen Antrieb der Schraube auf. Hierzu treibt der Rotationsantrieb eine sich von dem Rotationsantrieb bis zu einem Bit erstreckende, mehrere Antriebswellen aufweisende, Antriebsdrehmoment-Übertragungseinheit an. Der Rotationsantrieb kann als Elektromotor ausgebildet sein.

Zudem weist die Schraubvorrichtung einen Vorschubantrieb auf, der während des Schraubprozesses einen axialen Vorschub bewirkt. Der Vorschubantrieb kann beispielsweise pneumatisch oder elektrisch ausgebildet sein.

Die Schraubvorrichtung umfasst die zuvor genannte Welle-Nabe-Einheit. Die Wel- Ie-Nabe-Einheit ist Teil der Antriebsdrehmoment-Übertragungseinheit, welche zur Übertragung eines Drehmoments von dem Rotationsantrieb zum Bit dient. Die Welle-Nabe-Einheit umfasst eine Antriebswelle und eine entsprechende Nabe. Die Antriebswelle greift formschlüssig in die Nabe ein, um das Drehmoment von der Antriebswelle auf die Nabe oder von der Nabe auf die Antriebswelle zu übertragen. Hierzu weist die Antriebswelle einen unrunden Außenumfang auf und die Nabe weist eine axiale Öffnung mit einem, insbesondere entsprechenden, unrunden Innenumfang auf.

Die Antriebswelle und die Nabe, d.h. die Welle-Nabe-Einheit, sind innerhalb eines ersten Drehmomentbelastungsbereichs axial zueinander verschieblich, um eine axiale Vorschubbewegung der Schraube relativ zu dem Rotationsantrieb zuzulassen. In anderen Worten ermöglicht die Welle-Nabe-Einheit, bei einer Drehmomentbelastung unterhalb eines Schwellenwerts, beispielsweise 4 Nm, eine axiale Relativbewegung zwischen der Antriebswelle und der Nabe, damit ein schraubennaher Abschnitt der Antriebsdrehmoment-Übertragungseinheit eine Vorschubbe- wegung durchführen kann, während ein rotationsantriebsnaher Abschnitt der Antriebsdrehmoment-Übertragungseinheit diese Vorschubbewegung nicht durchführt, sondern stattdessen in axialer Richtung ortsfest angeordnet ist. Dieser erste Drehmomentbelastungsbereich sollte so gewählt werden, dass in diesem Bereich allenfalls wenig Verschleiß an der Welle-Nabe-Einheit auftritt.

Oberhalb des ersten Drehmomentbelastungsbereichs kann die Reibung zwischen der Welle und der Nabe zu erhöhtem Verschleiß führen bzw. die axiale Verschieblichkeit zueinander nur unter hohen Kräften gegeben sein. In diesem Bereich ist die Ausgleichskupplung aktiv, sodass keine axiale Relativbewegung zwischen der Welle und der Nabe notwendig ist.

Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen.

Gemäß einer Ausführungsform ist die Ausgleichskupplung dazu ausgebildet, ein Drehmoment des Rotationsantriebs auf die Welle-Nabe-Einheit zu übertragen. In anderen Worten kann die Ausgleichskupplung einen Abschnitt der Antriebsdrehmoment-Übertragungseinheit bilden, welcher den Rotationsantrieb mit dem Bit verbindet. Hierdurch kann die Schraubvorrichtung besonders kompakt ausgebildet werden.

Gemäß einer besonders einfachen Gestaltung der Ausgleichskupplung umfasst die Ausgleichskupplung ein Führungselement und ein axial an, insbesondere in, dem Führungselement bewegbar gelagertes Ausgleichselement. Vorzugsweise sind das Führungselement und das Ausgleichselement aus einem unelastischen Material, z.B. einer Stahllegierung. Das Führungselement kann direkt oder indirekt mit einer Motorwelle des Rotationsantriebs verbunden sein. In diesem Fall kann das Ausgleichselement direkt oder indirekt mit der Antriebswelle verbunden sein. Alternativ dazu kann das Führungselement direkt oder indirekt mit der Antriebs- welle und das Ausgleichselement direkt oder indirekt mit der Motorwelle verbunden sein.

Gemäß einer Ausführungsform ist an dem Ausgleichselement zumindest ein Rollkörper vorgesehen. Der Rollkörper kann eine sich zentrisch um eine Rollachse erstreckende Außenumfangsfläche aufweisen, welche als Abrollfläche dient. Der zumindest eine Rollkörper kann dazu ausgebildet sein, bei einer axialen Relativbewegung zwischen dem Führungselement und dem Ausgleichselement an dem Führungselement abzurollen. Hierdurch wird eine Reibung zwischen dem Führungselement und dem Ausgleichselement reduziert. Vorzugsweise beschränkt sich die Reibung zwischen dem Führungselement und dem Ausgleichselement im Wesentlichen auf Rollreibung.

Alternativ zur Anordnung des zumindest einen Rollkörpers an dem Ausgleichselement kann der zumindest eine Rollkörper an dem Führungselement angeordnet sein. Auch dieser zumindest eine Rollkörper kann eine sich zentrisch um eine Rollachse erstreckende Außenumfangsfläche aufweisen, welche als Abrollfläche dient. Bei einer Relativbewegung zwischen dem Führungselement und dem Ausgleichselement kann der an dem Führungselement angeordnete Rollkörper an dem Ausgleichselement abrollen.

Gemäß einer Ausführungsform ist der zumindest eine Rollkörper dazu ausgebildet, ein Drehmoment des Rotationsantriebs auf die Welle-Nabe-Einheit zu übertragen. Dem zumindest einen Rollkörper kann somit eine Doppelfunktion zukommen: Zum einen ermöglicht der zumindest eine Rollkörper eine reibungsarme Relativbewegung zwischen dem Führungselement und dem Ausgleichselement. Zum anderen dient der zumindest eine Rollkörper zur Übertragung des von dem Rotationsantrieb bereitgestellten Drehmoments von dem Führungselement auf das Ausgleichselement oder von dem Ausgleichselement auf das Führungselement. Gemäß einer Ausführungsform weist der zumindest eine Rollkörper eine sich in radialer Richtung erstreckende Drehachse auf. Der zumindest eine Rollkörper kann in radialer Richtung von dem übrigen Ausgleichselement abstehen. Dabei kann der zumindest eine Rollkörper in eine sich in axialer Richtung erstreckende Nut in dem Führungselement hineinragen. Hierdurch kann auf besonders einfache Weise eine Drehmomentübertragung zwischen dem Führungselement und dem Ausgleichselement erfolgen.

Vorzugsweise weist der zumindest eine Rollkörper eine Umfangsfläche auf, die unter Last eine sich in axialer Richtung erstreckende Abrollfläche kontaktiert. Die Abrollfläche kann eine Länge in axialer Richtung aufweisen, welche in etwa einem Furchweg der zu setzenden Schraube entspricht. Ein solcher Furchweg kann beispielsweise 15 mm lang sein. Die Abrollfläche kann als Seitenfläche der sich in axialer Richtung erstreckenden Nut ausgebildet sein. Die Abrollfläche, insbesondere die Nut, können an dem Führungselement ausgebildet sein.

Gemäß einer Ausführungsform können mehrere, beispielsweise drei, Rollkörper mit einem oder mehreren der vorgenannten oder nachfolgenden Merkmale vorgesehen sein.

Vorzugsweise umfasst die Ausgleichskupplung ein Federelement. Das Federelement kann zwischen dem Ausgleichselement und dem Führungselement wirken, um das Ausgleichselement mit einer axialen Rückstellkraft zu beaufschlagen, welche das Ausgleichselement in eine Ausgangslage zurückführt, wenn die Drehmomentlast auf die Welle-Nabe-Verbindung unter einen Schwellenwert fällt. Das Federelement kann durch eine Relativbewegung zwischen dem Ausgleichselement und dem Führungselement bei einer den ersten Drehmomentbelastungsbereich übersteigenden Drehmomentlast, d.h. in einem zweiten Drehmomentbelastungsbereich, gespannt werden. Das Federelement ist vorzugsweise als Spiralfeder, insbesondere Spiraldruckfeder, ausgebildet. Das Federelement erstreckt sich vor- zugsweise in axialer Richtung und/oder in Umfangsrichtung um das Ausgleichselement herum.

Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Ausgleichskupplung ein Dämpfungselement, um eine axiale Relativbewegung zwischen dem Ausgleichselement und dem Führungselement zu dämpfen.

Das Dämpfungselement kann dazu ausgebildet sein, eine durch eine Rückstellkraft des Federelements induzierte Rückstellbewegung des Ausgleichselements zu dämpfen. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass eine Anschlagbewegung des Ausgleichselements an einer Stirnfläche des Führungselements keine störenden Geräusche verursacht.

Es hat sich herausgestellt, dass die Welle-Nabe-Verbindung besonders lange Standzeiten aufweist, wenn die Ausgleichskupplung dazu ausgebildet ist, ab einer Auslösekraft zwischen 100 N und 400 N die gemeinsame axiale Bewegung der Welle und der Nabe relativ zu dem Rotationsantrieb zuzulassen. Speziell kann die Ausgleichskupplung dazu ausgebildet, ab einer Auslösekraft zwischen 150 N und 250 N die gemeinsame axiale Bewegung der Welle und der Nabe relativ zu dem Rotationsantrieb zuzulassen. In anderen Worten kann die Ausgleichskupplung aktiv werden, wenn eine Mindestkraft zwischen 150 N und 250 N auf die Kupplung wirkt.

Gemäß einer Ausführungsform ist das Ausgleichselement fest mit der Antriebswelle der Welle-Nabe-Einheit verbunden. „Fest verbunden“ bedeutet in diesem Zusammenhang axial und rotativ zueinander unbeweglich aneinander fixiert. Das Führungselement kann fest mit einer Motorwelle des Rotationsantriebs verbunden sein. Vorzugsweise ist das Ausgleichselement mittels einer Klemmverbindung mit der Antriebswelle der Welle-Nabe-Einheit verbunden. Alternativ kann das Ausgleichselement mittels einer formschlüssigen Verbindung, beispielsweise mittels eines Stifts, mit der Antriebswelle der Welle-Nabe-Einheit verbunden sein. Das Führungselement der Ausgleichskupplung kann mittels einer Klemmverbindung mit der Motorwelle des Rotationsantriebs verbunden sein. Alternativ kann das Führungselement mittels einer formschlüssigen Verbindung, beispielsweise mittels eines Stifts, mit der Motorwelle des Rotationsantriebs verbunden sein.

Gemäß einer Ausführungsform kann die Antriebswelle der Welle-Nabe-Einheit als Keilwelle, insbesondere Vielkeilwelle, ausgebildet sein.

Die Erfindung betrifft zudem eine Verwendung einer Schraubvorrichtung nach zumindest einem der zuvor oder nachstehend genannten Merkmale zum Verschrauben von gewindefurchenden Schrauben und/oder Schrauben mit einem maximalen Einschraubdrehmoment von über 4 Nm.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer rein beispielhaften Ausführungsform unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Schraubvorrichtung;

Fig. 2A eine Seitenansicht einer Ausgleichskupplung der Schraubvorrichtung von Fig. 1 in einer Grundstellung;

Fig. 2B eine Seitenansicht der Ausgleichskupplung von Fig. 2A in einer Endstellung;

Fig. 2C einen Längsschnitt der Ausgleichskupplung von Fig 2A;

Fig. 2D einen Längsschnitt der Ausgleichskupplung von Fig 2B;

Fig. 3A eine weitere Seitenansicht der Ausgleichskupplung von Fig. 2A; Fig. 3B einen Querschnitt der Ausgleichskupplung entlang der Schnittebene E-E von Fig. 3A;

Fig. 4A eine weitere Seitenansicht der Ausgleichskupplung von Fig. 2A; und Fig. 4B einen weiteren Längsschnitt der Ausgleichskupplung entlang der Schnittebene F-F von Fig. 4A.

Fig. 1 zeigt eine Schraubvorrichtung 10. Die Schraubvorrichtung 10 umfasst eine Antriebsdrehmoment-Übertragungseinheit 12, die sich von einem Rotationsantrieb 14, welcher im vorliegenden Beispiel als Elektromotor ausgebildet ist, bis zu einem Schraubwerkzeug bzw. Bit 15 erstreckt. Die Antriebsdrehmoment- Übertragungseinheit 12 umfasst eine Motorwelle 16, welche mit einem Eingangselement 18 einer Ausgleichskupplung 20, beispielsweise mittels einer Klemmverbindung, fest verbunden ist. Bei dem Eingangselement 18 handelt es sich um ein rohrförmiges Führungselement 18. In dem Führungselement 18 ist ein Ausgleichselement 22 der Ausgleichskupplung 20 axial verschieblich, d.h. in Fig 1 vertikal verschieblich, gelagert. Das Ausgleichselement 22 dient als Ausgangselement der Ausgleichskupplung 20 und ist fest, beispielsweise mittels einer Klemmverbindung, mit einer Antriebswelle 24 einer Welle-Nabe-Einheit 26 verbunden. Die Antriebswelle 24 ist als Vielkeilwelle ausgebildet. Die Antriebswelle 24 ist mit einer Nabe 28 der Welle-Nabe-Einheit 26 gekoppelt. Die Kopplung zwischen der Antriebswelle 24 und der Nabe 28 ermöglicht es, dass die Nabe 28 sich in axialer Richtung, d.h. in Fig. 1 in vertikaler Richtung, relativ zu der Antriebswelle 24 bewegen lässt, während ein Drehmoment in einem ersten Drehmomentbelastungsbereich an der Antriebsdrehmoment-Übertragungseinheit 12 anliegt. Die Nabe 28 ist mit einer Aufnahme 30 für den Bit 15 gekoppelt.

Der Schraubvorrichtung 10 umfasst ferner einen Vorschubantrieb 32 (nicht vollständig dargestellt). Der Vorschubantrieb 32 ist als pneumatischer Linearantrieb ausgebildet und ist mit der Nabe 28 der Welle-Nabe-Einheit 26 gekoppelt, um die Nabe 28 und die Aufnahme 30, welche einen schraubennahen Abschnitt 34 der Antriebsdrehmoment-Übertragungseinheit 12 bilden, in axialer Richtung relativ zu dem Rotationsantrieb 14 zu bewegen. In dem ersten Drehmomentbelastungsbereich, beispielsweise während die Schraube ein Loch in das Werkstück bohrt, bewegt der Vorschubantrieb 32 die Nabe 28, die Aufnahme 30, den an der Aufnahme 30 befestigten Bit 15 und die Schraube in axialer Richtung, während die Antriebswelle 24, die Ausgleichskupplung 20 und die Motorwelle 16, d.h. ein antriebsnaher Abschnitt der Antriebsdrehmoment-Übertragungseinheit 12, keine Bewegung in axialer Richtung durchführen.

Wenn jedoch, beispielsweise während die Schraube ein Gewinde in dem Werkstück ausformt, das an der Antriebsdrehmoment-Übertragungseinheit 12 anliegende Drehmoment den ersten Drehmomentbelastungsbereich übersteigt und sich somit in einem zweiten Drehmomentbelastungsbereich befindet, wird die Ausgleichskupplung 20 aktiv. Dies bedeutet, dass die Ausgleichskupplung 20 ihre Grundstellung (siehe Fig. 2A und 2C) verlässt und das Ausgleichselement 22 eine Ausgleichsbewegung durchführt, wie bei dem Vergleich der Figuren 2A und 2C mit den Figuren 2B und 2D zu sehen ist.

Wie in Fig 2C zu sehen ist, ist das Ausgleichselement 22 in der Grundstellung durch ein Federelement 34 in Form einer Spiraldruckfeder in eine Grundstellung vorgespannt. Hierzu beaufschlagt das Federelement 34 eine zur Schraube hin ausgerichtete Stirnfläche 22a des Ausgleichselements 22. Das Federelement 34 erstreckt sich zwischen der zur Schraube hin ausgerichteten Stirnfläche 22a des Ausgleichselements 22 und einer, der Stirnfläche 22a zugewandten, Stirnfläche 19a einer mit dem Führungselement 18 verbundenen Kappe 19. Das Federelement 34 spannt das Führungselement 22 in der Grundstellung (siehe Fig. 2C) gegen ein Dämpfungselement 36 vor, sodass eine schraubenferne Stirnfläche 22b (siehe Fig. 2D) an dem Dämpfungselement 36 anliegt. Wenn die Ausgleichskupplung aktiv ist, bewegt sich das Ausgleichselement 22 in axialer Richtung relativ zu dem Führungselement 18. Dabei wird das Federelement 34 komprimiert (siehe Fig. 2D). Durch diese Ausgleichsbewegung in der Ausgleichskupplung 20 kann sich die Antriebswelle 24 mit der Nabe 28 mitbewegen, sodass Verschleiß zwischen der Antriebswelle 24 und der Nabe 28 bei hohen Drehmomenten vermieden werden kann.

Um die Relativbewegung zwischen dem Ausgleichselement 22 und dem Führungselement 18 möglichst reibungsarm zu gestalten, sind an dem Ausgleichselement 22, wie in Fig. 3B zu sehen ist, mehrere, hier drei, Rollkörper 38 vorgesehen, die bei einer axialen Relativbewegung zwischen dem Führungselement 18 und dem Ausgleichselement 22 an dem Führungselement 18 abrollen. Die Rollkörper 38 sind auf sich in radialer Richtung erstreckenden Achsen 40 drehbar gelagert. Hierzu können Gleitlager oder Nadellager vorgesehen sein. Die Rollkörper 38 sind jeweils in sich in axialer Richtung erstreckenden Nuten 42 (siehe Fig. 3A) angeordnet. Eine Außenumfangsfläche 38a der Rollkörper 38 steht, wenn ein Drehmoment an der Antriebsdrehmoment-Übertragungseinheit 12 anliegt, mit einer der Seitenflächen 42a (siehe Fig. 4A) in Kontakt, um das Drehmoment von dem Führungselement 18 auf das Ausgleichselement 22 zu übertragen. Hierdurch ist es möglich, während einer Ausgleichsbewegung des Ausgleichselements 22 relativ zu dem Führungselement 18 ein Drehmoment von dem Führungselement 18 auf das Ausgleichselement 22 zu übertragen.

Wie insbesondere in Fig. 3A zu sehen ist, weist das Führungselement 18 eine Klemmschraube 44 und eine sich in axialer Richtung erstreckende Klemmnut 46 auf. Die Klemmschraube 44 und die Klemmnut 46 bilden eine Klemmeinheit, die es ermöglicht, das Führungselement 18 mittels einer Klemmverbindung mit der Motorwelle 16 zu koppeln. In Fig. 4B ist eine mögliche Kopplung zwischen dem Ausgleichselement 22 und der Antriebswelle 24 gezeigt. Die gezeigte Kopplung ist eine formschlüssige Kopplung. Hierzu ist an der Antriebswelle 24 ein Sicherungsring 48 angebracht, welche eine axiale Bewegung des Ausgleichselement 22 in Richtung der Schraube blockiert. Zudem ist eine Unterlegscheibe 50 vorgesehen, welche mit einer stirnseitig in die Antriebswelle 24 eingeschraubten Schraube 52 derart fixiert ist, dass die Unterlegscheibe 50 eine Bewegung der Antriebswelle 24 relativ zu dem Ausgleichselement 22 in Richtung der Schraube blockiert. Zudem ist das Ausgleichselement 22 mittels einer Presspassung auf der Antriebswelle 24 befestigt. Somit sind das Ausgleichselement 22 und die Antriebswelle 24 auch kraftschlüssig miteinander gekoppelt. Alternativ kann das Ausgleichselement 22 nur formschlüssig oder nur kraftschlüssig mit der Antriebswelle 24 gekoppelt sein. Wichtig ist dabei jedoch, dass über die Kopplung ein Drehmoment und eine Axialkraft übertragbar sind.

Die Schraubvorrichtung 10 (siehe Fig. 1 ) umfasst zudem eine automatische Zuführung 54 für Schrauben, welche die Schrauben, insbesondere mittels Druckluft, einer Aufnahme 55 zuführt. Die Schraubvorrichtung 10 umfasst zudem einen Niederhalter 56, welcher dazu ausgebildet ist, das Werkstück, beispielsweise ein Blech, zu fixieren.

Bezugszeichenliste

10 Schraubvorrichtung

12 Antriebsdrehmoment-Übertragungseinheit

14 Rotationsantrieb

15 Bit

16 Motorwelle

18 Führungselement

19 Kappe

19a Stirnfläche

20 Ausgleichskupplung

22 Ausgleichselement

22a Stirnfläche

22b Stirnfläche

24 Antriebswelle

26 Welle-Nabe-Einheit

28 Nabe

30 Aufnahme

32 Vorschubantrieb

34 Federelement

36 Dämpfungselement

38 Rollkörper

38a Umfangsfläche

40 Achse

42 Nut

42a Abrollfläche

44 Klemmschraube

46 Klemmnut

48 Sicherungsring

50 Unterlegscheibe Schraube automatische Zuführung Aufnahme Niederhalter