Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
ORTHOPAEDIC PU-FOAM SHOE-INSOLE BLANK
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/079032
Kind Code:
A1
Abstract:
Orthopaedic PU-foam shoe-insole blank (1) having at least one cushion body (10) and a PU supporting body (6), which supports a foot and is formed three-dimensionally by a RIM process. The PU supporting body (6) has a shoe-side underside (8) and a foot-side upper side (7), on which an anatomically shaped, orthopaedically effective footbed (3) is formed. The at least one cushion body (10) consists of a prefabricated, two-dimensional planar PU material (15) which has no carrier layer and has been produced by coagulation or extrusion or from a polyurethane dispersion. The at least one cushion body (10) is fixed integrally on the upper side (7) and/or on the underside (8) of the PU supporting body (6) by being foamed with PU foam (5) in the shaping RIM foaming mould while the RIM foam is being expanded to create the PU supporting body.

Inventors:
KATZER ROLAND (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/077868
Publication Date:
April 18, 2024
Filing Date:
October 09, 2023
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
SPANNRIT GMBH (DE)
International Classes:
A43B17/00; B29D35/14
Foreign References:
US20040025376A12004-02-12
DE102018206906A12019-11-07
EP3708018A12020-09-16
Attorney, Agent or Firm:
KUHNEN & WACKER PATENT- UND RECHTSANWALTSBÜRO PARTG MBB (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1. Orthopädischer PUR-Schaumkunststoff-Schuheinlegesohlenrohling (1) mit zumindest einem Polsterkörper (10) und einem dreidimensional im RIM-Verfahren geformten, einen Fuß stützenden PUR-Stützkörper (6), der eine schuhseitige Unterseite (8) und eine fußseitige Oberseite (7) aufweist, auf der ein anatomisch geformtes, orthopädisch wirksames Fußbett (3) ausgebildet ist, wobei der zumindest eine Polsterkörper (10) aus einem vorgefertigten, zweidimensionalen PU- Flächenmaterial (15) besteht, das keine Trägerschicht aufweist und das aus einer im Koagulations-, im Extrusions- oder aus einer Polyurethan- Dispersionsmischung hergestellt wurde, und wobei der zumindest eine Polsterkörper (10) durch Anschäumen mit PUR-Schaumkunststoff (5) in der formgebenden RIM-Schäumform während der Expansion des RIM- Schaumkunststoffs zum Erzeugen des PUR-Stützkörpers (6) an dessen Oberseite (7) und/oder an dessen Unterseite (8) stoffschlüssig festgesetzt wurde.

2. Schuheinlegesohlenrohling (1) nach Anspruch 1, bei dem der zumindest eine Polsterkörper (6) die Oberseite (17) des Schuheinlegesohlenrohlings (1) nur teilweise oder vollständig bedeckt, oder der Stützkörper (6) nur in Teilbereichen des Schuheinlegesohlenrohlings (1) angeordnet ist.

3. Schuheinlegesohlenrohling (1) nach Anspruch I oder 2, bei dem ein Decken material (25) auf den PUR-Stützkörper (6) und/oder den zumindest einen Polsterkörper (10) aufgebracht ist, das den Polsterkörper (10) überdeckt oder das Aussparungen (16) aufweist, durch welche der Polsterkörper (10) und/oder der Stützkörper (6) zumindest teilweise sichtbar ist.

4. Schuheinlegesohlenrohling (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem zwei oder mehr Polsterkörper (10) an der Oberseite (7) und/oder Unterseite (8) des PUR-Stützkörpers (6) stoffschlüssig festgesetzt sind.

5. Schuheinlegesohlenrohling (1) nach Anspruch 3 oder 4, bei dem das Deckenmaterial (25) während des RIM-Schäumens des PUR-Stützkörpers (6) stoffschlüssig an dem PUR-Stützkörper (6) und/oder dem Polsterkörper (10) festgesetzt wurde.

6. Schuheinlegesohlenrohling (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem der PUR-Stützkörper (6) aus mehreren PUR-Schaumkunststoffen unterschiedlicher Materialhärten und/oder -Farben hergestellt ist.

7. Schuheinlegesohlenrohling (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, der zwei PUR-Stützkörper (6) aufweist, die zumindest teilweise auf verschiedenen Seiten des Polsterkörpers (10) ausgebildet sind, sodass das orthopädisch wirksame Fußbett von einem oder von beiden Stützkörpern (6) zusammen gebildet wird.

8. Schuheinlegesohlenrohling (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem vor dem Anschäumen des Polsterkörpers (10) mit PUR-Schaumkunststoff (5) ein orthopädisch wirksames Spritzgussteil (19) im Spritzgussverfahren an den

Polsterkörper (10) angebunden wurde, welches durch den Polsterkörper (10) zumindest während der Expansion des RIM-Schaumkunststoffs zum Erzeugen des PUR-Stützkörpers (6) an einer orthopädisch vorbestimmten Position gehalten wird.

9. Schuheinlegesohlenrohling (1) nach Anspruch 8, bei dem das Spritzgussteil (19) an der Unterseite (8) der Stützkörpers (6) angeordnet ist, wobei das Spritzgussteil (19) sichtbar an der Unterseite (18) des Schuheinlegesohlenrohlings (1) angeordnet oder vom Polsterkörper (10) überdeckt ist.

10. Schuheinlegesohlenrohling (1 ) nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem der PUR-Stützkörper (6) und/oder der Polsterkörper (10) zur individuellen Anpassung an den Träger einer Schuheinlage schleifbar und/oder thermoformbar ist.

11. Schuheinlegesohlenrohling (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem der Schuheinlegesohlenrohling (1) auf der Seite des Fußbetts (3) und/oder auf der Unterseite (8) des PUR-Stützkörpers (6) nachträglich mit einer oder mehreren Decken (25) bezogen ist.

12. Verfahren zum Herste Hen eines PUR-Schaumkunststoff-Schuheinlege- sohlenrohlings (1) mit einem im RIM- Schäumverfahren geformten PUR- Stützkörper (6), der oberseitig ein drei-dimensionales, orthopädisches Fußbett (3) zeigt, und mit zumindest einem oberseitigen auf dem Fußbett (3) angeordneten Polsterkörper (10) aus einem PU-Flächenmaterial (15), das keine Trägerschicht aufweist und das im Koagulations-, im Extrusions- oder aus einer Polyurethan- Dispersionsmischung hergestellt wurde, wobei das Verfahren die Schritte aufweist: a) Einlegen und Fixieren des zumindest einen Polsterkörpers (6) aus PU- Flächenmaterial (15) in eine erste Schäumformhälfte einer RIM-

Schäumform, ddiiee mmiitttteellss eerrsstteerr formgebender Oberflächen die fußzugewandte Oberseite (7) des PUR-Stützkörpers (6) als dreidimensionales Fußbett (3) formt, oder in eine zweite Schäumformhälfte der RIM- Schäumform, die mittels zweiter formgebender Oberflächen die schuhzugewandte Unterseite (7) des PUR-Stützkörpers (6) formt; b) Einbringen der den PUR-Schaumkunststoff (5) erzeugenden Reagenzien auf die formgebenden Oberflächen der zweiten Schäumformhälfte; c) Schließen der RIM-Schäumform unter Anformung des Polsterkörpers (10) an den PUR-Stützkörpers (6) mittels des expandierendes PUR- S eh aumkunststoffes ; d) Öffnen der RIM-Schäumform nach Ablauf der Aushärtezeit für den PUR-

Schaumkunststoff (5) und Entnahme des Schuheinlegesohlenrohlings (1);

13. Verfahren nach Anspruch I I, bei dem der Polsterkörper (10) anhaftend an einer abziehbaren Schutzfolie in die erste Schäumformhälfte einer RIM-Schäumform derart einlegt wird, dass die Schutzfolie den ersten formgebenden Oberflächen RIM-Schäumform zugewandt ist, wobei die Schutzfolie nach der Entnahme des Schuheinlegesohlenrohlings (1) auf dem Polsterkörper (10) verbleiben kann oder von diesem rückstandsfrei entfernbar ist.

14. Verfahren nach Anspruch 10, bei dem der Polsterkörper (10) anhaftend an einer abziehbaren Schutzfolie in die erste Schäumformhälfte einer RIM-Schäumform derart einlegt wird, dass die Schutzfolie den ersten formgebenden Oberflächen der RIM-Schäumform zugewandt ist, wobei die Schutzfolie über die formgebenden Oberflächen der RIM-Schäumform hinausragt und am Rand der RIM-Schäumform vor oder während des Schließens der RIM-Schäumform in dessen Trennebene fixiert wird, um den Polsterkörper (10) während des RIM-Schäumens gegen Verrutschen zu sichern, wobei der Schuheinlegesohlenrohling (1) nach der Entnahme aus der RIM-Schäumform in eine Schuhsohlenform zugeschnitten bzw. gestanzt wird. 15. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 oder 14, bei dem die Schutzfolie ein

Schuhsohlen-Deckenmaterial (25) für den Schuheinlegesohlenrohling (1) darstellt und Ausnehmungen aufweisen kann, durch die Teile des Polsterkörpers (10) und/oder des Stützkörpers (6) direkt mit den formgebenden Oberflächen der RIM- Schäumform in Kontakt kommen.

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, bei dem vor dem Schießen der RIM-Schäumform orthopädische wirksame Bauteile in die erste oder zweite Schäumformhälfte verrutschsicher eingelegt werden oder vor Schritt a) ein Spritzgussteil an den Polsterkörper (10) angespritzt wird, derart, dass der Polsterkörper (10) das Spritzgussteil (19) zumindest während der Schritte b) und c) in einer orthopädisch vorbestimmten Position hält und das Spritzgussteil (19) nach Schritt d) an der Unterseite (8) des Stützkörpers (6) oder an der Unterseite (18) des Schuheinlegesohlenrohlings (1) angeordnet ist.

Description:
Beschreibung

Orthopädischer PUR-Schaumkunststoff-Schuheinlegesohlenrohling

Die vorliegende Erfindung betrifft einen orthopädischen-Schaumkunststoff- Schuheinlegesohlenrohling mit einem drei-dimensional im RIM- Verfahren geformten PUR-Stützkörper, auf dem oberseitig zumindest ein Polsterkörper angeordnet ist. Auf der Oberseite des PUR-Stützkörpers ist weiter ein orthopädisch wirksames Fußbett ausgebil- det. Die Unterseite des PUR-Stützkörpers ist der Schuhsohle zugewandt.

Aus dem Stand der Technik sind im RIM-Verfahren hergestellte orthopädische PUR-Schaumkunststoff-Schuheinlegesohlenrohlinge bekannt, die einen PUR- Grundkörper oder Stützkörpers aufweisen. Die Aufgabe des Grund- bzw. Stützkörpers liegt darin den Fuß anatomisch und orthopädisch wirksam zu stützen bzw. zu fuhren. Hierzu ist der Grund- bzw. Stützkörper aus einem nachgiebigen, jedoch relativ festen PUR-Schaumkunststoff gebildet, der neben einer orthopädischen Stützwirkung auch eine biometrische Dämpfungswirkung bspw. bei Laufen erfüllen muss, damit abrupte Last- wechseln nicht hart auf das Fußskelett übertragen werden. Zum weiteren Abdämpfen der Fußbewegungen auf der Einlegesohle und zum Aus- bzw. Angleichen der Fußsohle bzw. Abmildern von Druckspitzen auf insbesondere empfindliche Bereiche der Fußsohle ist ein Polsterkörper vorgesehen, der im Vergleich zum PUR-Stützkörpers weicher ist und sich somit besser an die Fußsohle anschmiegen kann. Je besser das Zusammenspiel von Stützkörper und Polsterkörper bzw. Einlegesohlen-Bezugstoff gelingt, desto besser kön- neu orthopädische Vorgaben umgesetzt werden.

PUR-Grundkörper oder Stützkörper werden häufig in Form einer Schuheinlege- sohle mittels Aufschäumen eines Polyols mit einem Isocyanat einer RIM-Schäumform geformt. Dabei werden die beiden reaktiven Ausgangskomponenten - das Polyol und das Isocyanat - in eine offene meist zweiteilige Form gegeben, deren Kavität eine Schuhsoh- lenform zeigt. Solche RIM-Schäumformen sind hinlänglich bekannt und werden bei der Herstellung orthopädischer Schuheinlegesohlenrohlinge verwendet. Allerdings weist ein solcher im RIM-Schäumverfahren erzeugter PUR-Grundkörper oder PUR-Stützkörper, insbesondere wenn er mit nur einer Materialhärte hergestellt wurde, einen nicht über alle Fußsohlenbereiche optimale orthopädische Wirkung oder einen optimalen Tragekomfort auf. Weiterhin ist das Erscheinungsbild eines solchen RIM-Rohlings nicht immer anspre- chend, was jedoch durch Beziehen des Stützkörpers mit einem Polster- oder Deckenma- terial verbessert werden kann.

Da an orthopädische Schuheinlegesohlenrohlinge, insbesondere in den verschiede- nen Fußsohlenbereichen, unterschiedliche Anforderungen hinsichtlich Stützwirkung und Dämpfungseigenschaft gestellt werden, können orthopädische Schuheinlegesohlenroh- linge im Allgemeinen nicht mit nur einem Material / einer Materialhärte ausgefuhrt wer- den. Werden beispielsweise verschiedene RIM-Schäume verwendet, kommt es in den Übergangsbereichen der Schäume zu Undefinierten, schlecht vorhersagbaren Stütz- und Dämpfungseigenschaften, je nachdem, wie die Schäume während des Aufschäumens in- einanderfließen. Dies und die Ausbildung der Materialfronten ist bedingt durch die Schaumerzeugung, welche Materialfronten prozessstabil nicht exakt so reproduzierbar sind, dass genaue Fußsohlenbereichsgrenzen einhaltbar sind. Daher werden die PUR- Stützkörper mit Polsterkörper und weiteren Decken- und Bezugsmaterialien oder ortho- pädischen Komponenten versehen, welche die gewünschten orthopädischen Stütz- und Dämpfungseigenschaften verbessern.

So werden einzelne Fußsohlenbereiche eines Stützkörpers, wie etwa der Vorder- fußbereich oder der Fersenbereich oftmals mit Aussparungen ausgebildet, um darin Dämpfungsmaterialien einzubringen, um bspw. das Fersenbein in vertikaler Richtung dämpfend und weich zu lagern, jedoch gleichzeitig die Ferse in den horizontalen Rich- tungen stabil zu halten und zu führen. Oder es werden Verstärkungen in den Längsgewöl- bebereich ein- oder aufgebracht, um die orthopädische Schuheinlegesohlenrohlinge in den jeweiligen Bereichen orthopädisch wirksam zu verstärken. Gleichzeitig wird in die- sen Bereichen mithilfe eines Deckenmaterials versucht die gewünschten Tragekomfort- eigenschaften zu optimieren. Hierbei ist der Zielkonflikt zwischen Steifigkeit und Weich- heit zu erreichen, ohne dass dabei Kanten oder Versteifungen entstehen, die den Trage- komfort verringern oder wodurch die orthopädische Wirkung reduziert wird. Um die orthopädische Wirkung und gleichzeitig den gewünschten Tragekomfort zu erreichen und auch noch das Erscheinungsbild zu verbessern, werden PUR-Stützkörper oftmals mit einem Polsterkörper bzw. Deckenmaterial versehen/bezogen, welcher/s die gewünschten Eigenschaften hinsichtlich Dämpfung, Tragekomfort und Erscheinungsbild aufweist. Jedoch haben die verwendeten Polster-/ Deckenmaterialien meist einen negati- ven Einfluss auf die orthopädische Wirkung des PUR-Stützkörpers und umgekehrt. Dies liegt daran, dass die im Stand der Technik herkömmlich eingesetzten Polster- und De- ckenmaterialien eine meist textile Trägerschicht oder eine haftvermitelnde Trägerschicht aufweisen, um das Polster- und/oder Deckenmaterial mit dem PUR-Schaumkunststoff- Material des Stützkörpers verbindbar zu machen und/oder das Polster- und/oder Decken- material stabil und abriebfest zu halten.

Diese Trägerschichten oder Haftvermittler-Schichten beeinflussen die immanenten Eigenschaften der einzelnen Bestandteile einer Schuheinlegesohle jedoch nicht nur in der Kontaktfläche zwischen Stützkörper und Polstermaterial bzw. Deckenmaterial, sondern verfälschen auch die Kraftübertragung des Fußes auf die Sohle bzw. Verändern den ge- wollten Dämpfungseffekt. Dies liegt an der Wechselwirkung zwischen den Träger- und/oder Haftvermittlerschichten des Polsterkörpers/Deckenmaterials und dem orthopä- disch wirksamen Stützkörpers aus PUR-Schaumkunststoff. So ist beispielsweise eine tex- tile Trägerschicht in Sohlenbereichen nachteilig, in denen eine gute Dämpfung erzielt werden soll, da die immanente Eigenschaft von Textilien, in Längsrichtung der Fäden also in der Textilebene zugsteif zu sein, die Dämpfung zumindest in dieser Richtung ver- mindert. Dadurch kann sich die gewünschte Stütz- und Dämpfungseigenschaft eines da- runterliegenden PUR- Stützkörpers oder Polsterkörpers nicht voll entfalten, da durch die Textilschicht beispielsweise ein Einsinken des Fußes, z.B. des Fersenbeins, in die Dämp- fungsschicht verhindert wird. Ein Ähnliches gilt für den Bereich der Zehengrundgelenke, in dem regelmäßig eine gute Dämpfung erzielt werden soll. Wenn allerdings die Träger- oder Haftvermittlerschicht in einer Richtung zugsteif oder gar zugstarr ist, reduziert sich auch die Polster- und/oder Dämpfungseigenschaften des mittels der Träger- oder Haft- vermittlerschicht aufgebrachten Polstermaterials. Andererseits können elastische Haftvermittlerschichten in Bereichen, wie zum Bei- spiel dem Längsgewölbebereich, eine feste Verbindung zwischen den Decken- / Bezugs- materialien, den Posterkörpern und/oder orthopädischen Einlegeteilen mit dem Stützkör- per verschlechtern, da sie die Steifigkeit in diesem Bereich herabsetzen. Somit stellt die Kombination aus Stützkörper mit aufgebrachten Polster- bzw. Deckenmaterialien mit Trägerschichten oder Haftvermittlerschichten immer einen nicht optimalen Kompromiss dar.

Eine weitere Herausforderung an die Polster- und Deckenmaterialien besteht in de- ren Abriebfestigkeit, d.h. bei gleichzeitiger guter Dämpfungseigenschaft und Tragekom- fort soll eine hohe Abriebfestigkeit erreicht werden. Diese konträr zueinander verlaufen- den Eigenschaften zwischen Abriebfestigkeit und guter Dämpfungseigenschaft fuhren häufig zu mehrschichtig aufgebauten Decken oder Kompositmaterialien, welche immer lediglich einen Kompromiss der gewünschten Eigenschaften darstellen. So ist entweder die dem Fuß zugewandte Oberfläche abriebfest und hat aber dann zu geringe Dämpfungs- eigenschaften oder umgekehrt. Daher gehen hohe Dämpfungseigenschaften oftmals mit einer geringen Abriebfestigkeit einher.

Eine weitere Herausforderung an die Polster- und Deckenmaterialien stellt deren Verbindbarkeit mit dem PUR-Material des Stützkörpers dar. Textile Materialien, wie zum Beispiel Vliese o.ä. werden während des Schäumvorganges von dem noch nicht ausge- härteten PUR-Material durchsetzt und bilden nach dem Aushärten eine mehr oder weni- ger harte Zwischenschicht. Dadurch wird die Flexibilität als auch die Elastizität- und Dämpfungseigenschaften des für den Stützkörpers eingesetzten PUR-Schaumkunststoffs als auch der verwendeten Polster-bzw. Deckenmaterialen in der Grenzschicht zwischen Decken material und dem PUR-Schaumkunststoff zumindest an der Oberseite des PUR- Stützkörpers bzw. an der Unterseite des Polsterkörpers beeinträchtigt. Zudem wird eine Druckbelastung oder Kraftweiterleitung des Fußes auf die Schuheinlegesohlen nur indi- rekt und verfälscht weitergeleitet, bis zu dem Punkt, dass eine punktuelle Dämpfung bspw. im Vorderfußbereich nahezu unmöglich gemacht wird, insbesondere im Bereich der Zehengrundgelenke. Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung einen Schaumkunststoff-Schuheinlegesoh- lenrohling bereitzustellen, dessen Stützkörper im RIM- Schäumverfahren hergestellt wird und der auf seiner dem Fuß zugewandten Oberseite und/oder Unterseite zumindest einen Polsterkörper oder ein Deckenmaterial aufweist, der/das die Stützeigenschaften des Stütz- körpers nicht negativ beeinflusst und die Dämpfungseigenschaften des Stützkörpers ver- bessert. Der Polsterkörper soll zudem abriebfest sein und die erforderliche Nachgiebig- keit aufweisen, damit auch punktuelle Druckbelastungen auf den Stützkörper des Schuheinlegesohlenrohlings zuverlässig weitergeleitet werden können. Weiterhin soll ein Schuheinlegesohlenrohling bereitgestellt werden, der in der Herstellung kostengünstig ist, wobei insbesondere die Erstellung des PUR-Stützkörpers und die Verbindung zwi- schen Stützkörpers dem zumindest einen Polsterkörper /Deckenmaterial nicht in separa- ten Verfahrensschritten erfolgt.

Die erfindungsgemäße Aufgabe wird mit einem orthopädischen PUR-Schaumkunststoff-Schuheinlegesohlenrohling gemäß Anspruch 1 gelöst, wobei be- vorzugte Ausfiihrungsformen in den sich daran anschließenden Unteransprüchen ange- geben sind. Die erfindungsgemäße Aufgabe wird ferner mit einem Verfahren zum Her- stellen eines orthopädischen PUR-Schaumkunststoff-Schuheinlegesohlenrohlings gemäß Anspruch 12 gelöst, wobei bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Ver- fahrens in den sich daran anschließenden Unteransprüchen angegeben sind.

Der erfindungsgemäße orthopädische PUR-Schaumkunststoff Schuheinlegesoh- lenrohling weist einen dreidimensional im RIM-Verfahren geformten, den Fuß stützen- den, PUR-Stützkörper auf. Der PUR-Stützkörper hat eine schuhseitige Unterseite und eine fußseitige Oberseite, auf der ein anatomisch geformtes, orthopädisch wirksames Fußbet ausgebildet ist. Auf der fußseitigen Oberseite und/oder Unterseite des PUR- Stützkörpers ist zumindest ein Polsterkörper angeordnet, der während des reaktiven PUR- Schäumens des Stützkörper an diesen angeschäumt wird. Im Weiteren dieser Erfindungs- beschreibung sollen unter den Begriff Polsterkörper auch Decken- und Bezugsmaterialien verstanden werden, da diese je nach Materi al stärke ein mehr oder weniger starken Pols- tereffekt erzielen, neben der optischen Verbesserung des Erscheinungsbildes des Schuheinlegesohlenrohlings. Die Begriffe Polsterkörper, Bezugsstoff und Deckenmaterial sollen daher eher synonym und gegeneinander austauschbar verstanden werden, je nach Anforderung an die Polster-, Tragekomfort und/oder Dekoreigenschaft des PU-Flächenmaterials.

Im weiteren Verlauf der Erfindungsbeschreibung wird der erfindungsgemäße Schuheinlegesohlenrohling auch verkürzt nur als Schuheinlage bezeichnet, was daran liegt, dass ein aus der RIM-Schäumform entnommener Schuheinlegesohlenrohling nach einem geeigneten Zuschnitt auch direkt in einen Schuh eingelegt werden kann und dort beispielsweise ein fehlendes Fußbett ersetzt. In den meisten Fällen ist der erfindungsge- mäße Schuheinlegesohlenrohling jedoch vorgesehen, von einem Orthopädie-Fachmann, wie einem Schuhorthopäden weiterbearbeitet zu werden, um an den Fuß des Träger des Schuhs und auch an den Schuh selbst angepasst zu werden, insbesondere individuell an- gepasst zu werden. Da die mit der Erfindung erzielte Verbesserung des Standes der Tech- nik sowohl für den Schuheinlegesohlenrohling als auch für die Schuheinlage gilt, werden diese Begriffe der Einfachheit halber auch synonym verwendet.

Das Material für den erfindungsgemäß verwendeten Polsterkörper, was auch als Bezugsmaterial bzw. Deckenmaterial bezeichnet werden kann, wenn dessen Material- stärke eher gering ist, ist ein im Wesentlichen zweidimensionales PU-Flächenmaterial, das ohne eine Trägerschicht aus einem Polyurethan-Ausgangsmaterial im Koagulations- verfahren, im Extrusionsverfahren oder aus einer Dispersionsmischung erzeugt wurde. Das erfindungsgemäß verwendete PU-Flächenmaterial weist keine Trägerschicht auf, insbesondere kein als Träger dienendes Textil. Das erfindungsgemäß verwendete PU-Flächenmaterial wird in Fachkreisen oftmals als textil-freies Kunstleder auf Po- lyurethan (PU) Basis bezeichnet.

Das erfindungsgemäße PU-Flächenmaterial zeichnet sich gegenständlich dadurch aus, dass die Längen- und Breitenabmessungen gegenüber der Dicke des Materials deut- lich größer sind. Dabei ist es nicht zwingend erforderlich, dass die Dicke des Materials über die Breite und/oder Länge konstant ist, auch wenn dies in den meisten Fällen die bevorzugte Ausfuhrungsform ist. Mit der Bezeichnung Flächenmaterial soll auch ausge- drückt werden, dass der Polsterkörper oder der Bezugsstoff oder das Deckenmaterial in seinen Flächenabmessungen nicht den Längen- und Breitenabmessungen des Schuhein- legesohlenrohling entsprechen muss, sondern in seiner Flächenausdehnung sowohl we- sentlich größer als auch kleiner sein kann. In Dickenrichtung kann das PU-Flächenmaterial sowohl folienartig dünn sein oder beispielsweise zur Erfüllung der Eigenschaft als Polsterkörper einige Millimeter oder Zentimeter dick sein.

Insbesondere ist vorgesehen, dass das PU-Flächenmaterial als Platen-, Band-, End- los- oder Rollenware beim Hersteller der erfindungsgemäßen Schuheinlegesohlenroh- lings angeliefert und zum Einsatz kommt, und erst vor dem Einlegen in eine RIM-Schäumform geeignet abgelängt bzw. zugeschnitten wird, d.h. Schuheinlegesohlen- rohling-spezifisch zum Einlegen in eine Schäumform vorbereitet wird.

Im Unterschied zum PUR-Schaumkunststoff des PUR- Stützkörpers, der im soge- nannten Reaktions-Schäumverfahren erzeugt wird, d.h. bei dem der Po- lyurethan-Schaumkunststoff durch Zusammenbringen eines reaktionsfähigen Polyols mit einem reaktionsfähigen Isocyanats in einer RIM-Schäumform gebildet und in Form ge- bracht wird, wird das erfindungsgemäß verwendete Bezugs- oder Polstermaterial (=PU-Flächenmaterial) aus einem ausreagierten in flüssiger oder fester Form vorliegen- den Polyurethan (PU) durch Koagulation, Dispersion mit anschließender Trocknung oder im Extrusionsverfahren zu einem textilfreien PU-Kunstleder verarbeitet, welches keine Trägerschicht, insbesondere keine textile Trägerschicht aufweist.

Ein derartig erzeugtes PU-Flächenmaterial kann in einem RIM-Schäumverfahren direkt mit dem in der RIM-Schäumform erzeugten PUR-Schaumkunststoff angeschäumt und festgesetzt werden, da die beiden Polyurethan-Materialien beim Aushärten des PUR-Schaumkunststoffes stoffschlüssig miteinander verkleben, ohne dass sich eine ver- steifte oder ausgehärtete Grenzschicht bildet. Eine solche entsteht, wenn eine Träger- schicht am Flächenmaterial, insbesondere textile Trägerschicht angeordnet ist, da diese vor dem Aushärten des reaktiv erzeugten PUR-Schaumkunststoffs in der RIM-Schäumform vom noch weichen PUR-Schaumkunststoff durchsetzt wird und so ein durch die Trägerschicht verstärkter PUR-Schaumkunststoff in der Grenzschicht zwischen Stützkörper und Polsterkörper entsteht. In und im Bereich der Grenzschicht weist dann sowohl der Stützkörper als auch der Polsterkörper noch eine (stark) reduzierte elastische Eigenschaften auf, was nicht die orthopädische Wirkung der Schuheinlage, sondern auch den Tragekomfort (stark) negativ beeinflusst. Durch die Vernetzung/Versteifung der Grenzschicht können beispielsweise punktuelle Belastungen auf den Stützkörper nicht mehr punktuell unterstützt werden, sondern werden flächig verteilt, was zu einem insge- samt härteren, weniger weichen Stützgefühl bzw. Dämpfung fuhrt, obwohl die Härte des eingesetzten PUR-Schaumkunststoffes unverändert bleibt.

Selbst wenn Urethan nicht das Monomer von Polyurethan ist, entsteht bei der Ver- bindung dieser beiden PU-Materialien keine versteifte oder verhärtete Grenzschicht, weil die beiden PU-Materialien Urethan als funktionale Gruppe aufweisen. Die Eigenschaften der beiden PU-Materialien bleiben somit auch in und im Bereich der Kontaktfläche der beide Sohlenkörper weitestgehend erhalten, wodurch in Dickenrichtung der Schuheinlage ein weicher, insbesondere stufenloser Übergang der Materialeigenschaften des Stützkör- pers auf die Materialeigenschaften des Polsterkörpers stattfindet. Dies stellt einen beson- ders angenehmen Tragekomfort bereit, ohne dass hierbei die Stützeigenschaften PUR-Schaumkunststoffs des Stützkörpers oder die Polstereigenschaften des PU-Bezugstoffes (Polsterkörper) darunter leiden. Insgesamt kann somit eine Krafteinlei- tung auf die Schuheinlage kontinuierlich ohne versteifte Grenzschichten weitergeleitet und gedämpft werden. Dadurch ist die Belastungsweiterleitung, die Stütz- und Polster- funktion der Schuheinlage gleichmäßiger und besser berechen- und vorhersagbar, wodurch der erfindungsgemäße Schuheinlegesohlenrohling und damit auch die daraus gefertigte Schuheinlage genauer und besser auf die Bedürfnisse des Träger der Schuhein- lage eingestellt werden kann.

Darüber hinaus sind orthopädische Schuheinlegesohlenrohlinge individuell an den Fuß bzw. an die Fußsohle des Trägers der Schuheinlage anpassbar. Dies wird üblicher- weise dadurch erreicht, dass die eingesetzten Materialien - sei es für den Stützkörper als auch für den Polsterkörper - zumindest schleifbar sind, wenn nicht gar fräsbar. Wenn nun ein Polsterkörper gemäß dem Stand der Technik mit einer textilen Trägerschicht zum individuellen Anpassen durch einen Orthopädieschuhmacher gefräst und/oder verschlif- fen wird, ist es unumgänglich, dass die geschliffenen Bereiche ein ausgefranztes Erscheinungsbild zeigen. Ein solch unschönes Aussehen einer geschliffenen Schuhein- lage wird durch die erfindungsgemäße Verwendung eines textilfreien PU-Flächenmaterials vermieden, da keine freigeschliffenen Fäden mehr von der Schuheinlage hervorstehen können. Somit zeigt auch ein (individuell) angepasster und bearbeiteter erfindungsgemäßer Schuheinlegesohlenrohling ein ansprechendereres Er- scheinungsbild, als herkömmlich aus dem Stand der Technik bekannte Schuheinlegesoh- lenrohlinge.

Erfindungsgemäß ist es nicht zwingend, dass das Bezugsmaterial bzw. der Polster- körper aus Polyurethan (PU) Flächenmaterial besteht, jedoch sind dem Erfinder keine weiteren geeigneten Bezugs- oder Polstermaterialien bekannt, die sich ohne eine Träger- schicht mit reaktionsgeschäumtem Polyurethan (im Weiteren PUR) so verbinden lassen, dass keine versteifte oder ausgehärtete Grenzschicht beim Auf- und Anschäumen des PUR in der RJM-Schäumform oder nach Aushärten des PUR-Schaumkunststoffs entsteht.

Ferner ist bei der Materialauswahl darauf zu achten, dass nur Materialien verwendet werden können, die von den Gesundheitsbehörden in den einzelnen Ländern als gesund- heitlich unbedenklich eingestuft und daher im Gesundheitswesen zugelassen sind. So ist beispielsweise Polyvinylchlorid (PVC) in Deutschland für Schuheinlagen nicht zugelas- sen, obwohl mit PVC ebenfalls Kunstleder erzeugt werden können. Die Erfindungsbe- schreibung erfolgt daher auf Basis von PU-Kunstleder als bevorzugtes Material. Die Er- findung kann jedoch sinngemäß auch auf PVC-Kunstieder angewendet werden, sollte PVC eines Tages für die Verwendung in Schuheinlagen zugelassen werden. Sollte in an- deren Ländern außerhalb Deutschlands PVC als Bezugsstoff für orthopädisch wirksame Schuheinlage zugelassen sein, so soll in diesen Länder unter dem erfindungsgemäßen Begriff PU-FIächenmaterial auch ein PVC-Kunstleder ohne Trägerschicht verstanden werden.

Wie für den Fachmann leicht ersichtlich, kann ein Trägerschicht-loses PU-Flächenmaterial dünner ausgeführt werden als ein Bezugsstoff mit (textiler) Träger- schicht. Dieser Effekt verstärkt sich insbesondere dann, wenn an das Bezugsmaterial ein an den Fuß anschmiegsamer Polsterkörper ausgebildet sein soll, da dann eine versteifende Trägerschicht einen möglich großen Abstand zur Fußsohle aufweisen sollte, um ein An- schmiegen des Polsterkörpers zu gewährleisten. Erfindungsgemäß entfällt eine solche versteifte Trägerschicht, wodurch eine dünnere Ausgestaltung des Polsterkörpers mög- lich ist. Dieser Effekt wird durch die Nachgiebigkeit des PUR- Stützkörpers weiter erhöht, da dieser nun kein starres Gegenlager mehr bildet, wie etwa eine verhärtete Grenz- oder Zwischenschicht. Dies ist beispielsweise für Schuheinlagen für Diabetiker bevorzugt, da dort Materialhärtenübergänge mit dünneren Polsterkörpern abgedämpft werden können und so die Einlegesohlen insgesamt dünner gefertigt werden können. Aber auch für Stra- ßen-, Sport-, Freizeit- und/oder Arbeitsschuhe sind dünnere Einlegesohle bevorzugt, ins- besondere dann, wenn die Innensohle solcher Schuhe nicht austauschbar sind und die Einlegesohle zusätzlich in die Schuhe eingelegt wird. So wird beispielsweise verhindert, dass durch die zusätzliche Sohle der Fersenhalt durch den Schuh verloren geht.

Die erfindungsgemäße Verwendung von Bezugsmaterialien bzw. Polsterkörper ohne Trägerschicht ist weiterhin für Schuheinlegesohlen bevorzugt, deren Stützkörper mit Ausnehmungen vorgesehen sind, die beispielsweise im Fersenbereich oder im Vor- derfußbereich angeordnet und in die weiche Dämpfungsmaterialien eingebracht sind. Hier kann mit erfindungsgemäß verwendeten Bezugsmaterial ohne Trägerschicht sowohl das PUR-Schaumkunststoffmaterial des Stützkörpers als auch das in den Ausnehmungen eingebrachte Dämpfungsmaterial seine Funktion über die komplette Materi al stärke erfül- len und wird nicht durch eine orthopädisch hinderliche harte Grenzschicht gehemmt. Folglich kann auch der Stützkörper mit darin aufgenommenen Polsterkörpern in Dicken- richtung der Einlegesohle dünner ausgestaltet werden, da eine versteifende Grenzschicht gänzlich wegfallt. Über das Trägerschicht-lose PU-Flächenmaterial als Bezug oder Pols- termaterial für eine erfindungsgemäße Schuheinlegesohle können Belastungen auf den Fuß als auch Kraftübertragungen vom Fuß auf die Sohle direkt durch die orthopädisch wirksamen Materialien übertragen werden und werden nicht durch eine versteifte Grenz- schicht verfälscht.

Dabei kann der Polsterkörper bzw. das Bezugsmaterial die Oberseite und/oder Un- terseite des Schuheinlegesohlenrohlings nur teilweise oder auch vollständig bedecken. Aufgrund der leichten Verbindbarkeit der beiden PU-Materialien ergeben sich große Gestaltungsfreiheiten insbesondere hinsichtlich der Anordnung von Polster- und Stützbe- reichen. So kann erfindungsgemäß der Polsterkörper eine vollständige Schuhsohlenform zeigen, wobei gleichzeitig der Stützkörper nur in orthopädisch wirksamen Stützbereichen ausgebildet ist. Ein Fachmann erkennt hier auch die umgekehrte Ausführungsmöglich- keit, dass Polsterkörper nur in den Bereichen ausgebildet sind, in denen eine Polsterung der Fußsohle erforderlich ist.

Damit sind auch Ausgestaltungen möglich, in denen mehrere Polsterkörper und Be- zugsmaterialien verwendet werden, die entweder beide aus PU-Flächenmaterial gemäß der Erfindung bestehen, wobei beispielsweise die Polsterkörper durch Ausnehmungen in den Bezugsmaterialien hindurch tauchen, oder die Polsterkörper mittels der Bezugsmate- rialien auf dem Stützkörper festgesetzt werden. Dies kann beispielsweise in Art einer Sandwichbauweise erfolgen, wobei der Stützkörper den Polsterkörper gegenüber dem Bezugsmaterial fixiert und vice versa. Somit können die Polsterkörper vollständig durch das Bezugsmaterial überdeckt sein oder auch nur teilweise, wobei sowohl der Polsterkör- per als auch der Stützkörper durch die Ausnehmung im Bezugsmaterial hindurch tauchen und/oder sichtbar sein können.

Erfindungsgemäß wird der Schuheinlegesohlenrohling mit Hilfe des RTM- Schäumverfahrens hergestellt. Dabei wird erfindungsgemäß eine RTM-Schäumform ver- wendet, die üblicherweise aus zwei Schäumformhälften aufgebaut ist. Die erste Schäum- formhälfte bildet dabei die dem Fuß zugewandte Oberseite des Stützkörpers mit einem oberseitigen dreidimensionalen Fußbett aus. Die zweite Schäumformhälfte bildet die dem Schuh zugewandte Unterseite des Stützkörpers aus. Die formgebenden Oberflächen der beiden Formhälften zeigen daher jeweils ein negatives Abbild der Oberseite bzw. der Unterseite des Stützkörpers. Beim RIM-Schäumen werden in die untere Schäumform Hälfte, üblicherweise als die zweite Schäumformhälfte bezeichnet, die Reagenzien - Po- lyol und Isocyanat die den PUR-Schaum bilden in flüssiger Form durch einen Misch- kopf eingebracht. Wenn sich die beiden Reagenzien berühren, reagieren sie exotherm unter Ausbildung eines PUR-Schaumkunststoffes. Damit ein definierter Formkörper, hier der Stützkörper, entstehen kann, weist eine RIM-Schäumform im geschlossenen Zustand eine Kavität auf, die durch erste Schäumformhälfte, üblicherweise die obere Schäumformhälfte durch Aufsetzen auf die zweite Schäumformhälfte gebildet wird. Nach dem Zusammensetzen der beiden Schäumformhälften werden diese miteinander verrie- gelt, sodass der expandierende PUR-Schaumkunststoff die RIM-Schäumform nicht auf- drücken kann. Die eingebrachten Reagenzien können so lange in der Kavität expandieren, bis diese aufgebraucht sind. Nach einer Aushärtezeit kann der so hergestellt Schaum- kunststoffkörper, hier der Stützkörper der Schäumform entnommen werden.

Für die Herstellung eines erfindungsgemäßen Schuheinlegesohlenrohlings wird in die erste Schäumformhälfte bei offener Schäumform das PU-Flächenmaterial des Pols- terkörpers eingelegt und dort fixiert bzw. daran so befestigt, dass das PU-Flächenmaterial die formgebenden Oberflächen der ersten Schäumformhälfte zumindest teilweise über- deckt und dass das PU-Flächenmaterial während des Schließvorganges der Schäumform an der ersten Schäumformhälfte zumindest anhaften bleibt und nicht herabfällt. Vor dem Schließen der Schäumform wird, wie oben bereits geschildert, in die zweite Schäumformhälfte, die Ausgangskomponenten, also Polyol und Isocyanat flüssig mittels eines sogenannten Mischkopfes eingebracht. Wenn die beiden Reagenzien in Kontakt kommen, beginnen sie chemisch miteinander unter Ausbildung eines PUR- Schaumkunststoffes zu reagieren und expandieren, wie hinlänglich im Stand der Technik bekannt und oben beschrieben. Daher ist es notwendig nach Einbringen der Reagenzien die Schäumform möglichst rasch zu schließen. Dies erfolgt üblicherweise in einer geführ- ten Linear- und/oder Klappbewegung. Im Anschluss wird die geschlossene Form verrie- gelt bzw. zugehalten. Diese Verriegelungs- bzw. Zuhaltekraft kann zum endgültigen Fest- halten des in die erste Schäumform Hälfte eingelegten PU-Flächenmaterials verwendet werden, falls dieses so groß bemessen ist, dass es über die formgebenden Oberflächen hinausragt. Dadurch wird das PU-Flächenmaterial beispielsweise in der Trennebene der beiden Formhälften eingeklemmt und fixiert.

Da die Reagenzien für den PUR Schaumkunststoff bereits vor dem Schließen der Schäumform in die untere Schäumform Hälfte eingebracht wurden und nun in der Kavität unter Bildung des PUR-Schaumkunststoffes expandieren können, wird nun auch das PU-Flächenmaterial in der geschlossenen Schäumform von dem expandierenden PUR- Schaumkunststoff angeschäumt. Damit bildet sich eine stoffschlüssig Verbindung zwi- schen dem PU-Flächenmaterial und dem PU-Schaumkunststoff aus. Gleichzeitig wird das PU-Flächenmaterial durch den sich bildenden PU-Schaumkunststoff gegen die formbil- denden Oberflächen der ersten Schäumformhälfte gedrückt und verformt sich in Form eines dreidimensionalen Fußbettes, welches durch die formgebenden Oberflächen der ersten Schäumformhälfte gebildet wird. Nach Ende des Aufschäumvorganges, also nach Ende der Reaktion der beiden Ausgangskomponenten, ist der PUR-Schaumkunststoff ausgehärtet und die Schäumform kann geöffnet werden. Nun kann der erfindungsgemäß erzeugte Schaumkunststoff-Schuheinlegesohlenrohling der Schäumform entnommen werden.

Je nach Zuschnitt und Art der Fixierung des PU-Flächenmaterials muss dieser noch auf die Schuhsohlenform zugeschnitten werden, damit er von einem Orthopädiefachmann weiterbearbeitet werden kann. Ein solcher zugeschnittener Schuheinlegesohlenrohling kann auch direkt, wie oben bereits beschrieben, in einen Schuh, beispielsweise im Aus- tausch einer Innensohle, eingelegt werden.

Für das Einlegen des PU-Flächenmaterials bzw. des Polsterkörpers gibt es erfin- dungsgemäß verschiedene Möglichkeiten. Eine besteht darin, dass eine am Polsterkörper anhaftende und abziehbare Schutzfolie verwendet wird, m it der der Polsterkörper/das PU- Flächenmaterial mit der Schutzfolie zugewandt zu den formgebenden Oberflächen in die erste Schäumformhälfte eingelegt wird. Dabei haftet die Schutzfolie zumindest so leicht an der Innenseite der ersten Schäumformhälfte an, dass sich diese beim Schließen der Schäumform nicht von der ersten Schäumformhälfte löst. Beim Schließen der Schäum- form kann die Schutzfolie mit dem daran angebrachten PU-Flächenmaterial dann in der zwischen den beiden Schäumformhälften ausgebildeten Trennebene festgeklemmt wer- den und hält den Polsterkörper in seiner vorgesehenen orthopädisch wirksamen Position.

Nach dem RIM-Schäumformgang kann die Schutzfolie von dem so erzeugten Schuheinlegesohlenrohling leicht entfernt werden, da diese abziehbar am Polsterkörper angebracht ist. Erfindungsgemäß spielt es keine Rolle, wann die Schutzfolie entfernt wird, jedoch sollte dies zu einem Zeitpunkt geschehen bevor der Träger der Schuheinle- gesohle diese in Benutzung nimmt.

Eine andere Möglichkeit besteht darin das PU-Flächenmaterial so großzügig zuzu- schneiden, dass das PU Flächenmaterial direkt in der Formtrennebene der beiden Schäumformhälften beim Schließen der Schäumform festgeklemmt wird. Dies ist insbe- sondere dann bevorzugt, wenn das PU-Flächenmaterial relativ dünn ausgebildet ist und so ein negativer Einfluss auf die Trennebene vermieden werden kann. Gleichzeitig kann das PU-Flächenmaterial die Trennebene abdichten, sodass kein PUR-Schaumkunststoff aus der Kavität austreten kann.

Die zuvor beschriebene Schutzfolie kann in einer weiteren Ausfuhrungsform der Herstellung des erfindungsgemäßen Schuheinlegesohlenrohlings auch ein Deckenmate- rial sein, welches am Schuheinlegesohlenrohling verbleibt. Dieses wurde beispielsweise zuvor mit dem PU-Flächenmaterial verklebt.

In einer weiteren Ausführungsform in dem ein Polsterkörper aus PU-Flächenmaterial erfindungsgemäß an einen RIM-Stützkörper aufgebracht werden soll, besteht darin, dass ein Deckenmaterial oder eine Schutzfolie in die erste Schäum- formhälfte eingelegt wird, an dem der Polsterkörper anhaftet oder angeheftet wird. Dabei braucht der Polsterkörper nicht die gesamte Fußbett überdecken, sondern kann nur in Teilbereichen an der fertigen Schuheinlage angeordnet sein. Das Deckenmaterial oder die Schutzfolie dient in diesem Ausführungsbeispiel lediglich der Positionierung bzw. Fixie- rung des Polsterkörpers oder eines orthopädisch wirksamen anderen Bauteils in seiner orthopädisch vorgesehenen Position. Hier wird also der Polsterkörper durch das Decken- material während des Schäumvorganges, also während der Expansionsphase des Schaum- kunststoff in seiner orthopädisch vorbestimmten Lage in der RIM-Schäumform gehalten. Genauso wie der zuvor beschriebene Polsterkörper können auch andere orthopädisch wirksame Bauteile, wie beispielsweise Pelotten, Stützkeile, Fersenkeile und ähnliche dem orthopädischen Fachmann bekannte orthopädische Bauteile mittels dem Deckenmaterial bzw. dem PU-Flächenmaterial an der vorbestimmten Position in der fertigen Schuhein- lage festgesetzt werden. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein Spritz- gussteil an den Polsterkörper angespritzt, bevor der Polsterkörper in die Schäumform ein- gelegt wird. Hierzu wird das PU-Flächenmaterial zunächst in eine Spritzgussform einge- bracht, bzw. dort so fixiert, beispielsweise durch Einhängen, dass das Spritzgussteil in einer orthopädisch gewollten und vorbestimmten Position an das PU-Flächenmaterial an- gespritztwird und das Spritzgussteil zusammen mit dem PU-Flächenmaterial auf die erste Schäumformhälfte der RIM-Schäumform umsetzbar ist, sodass das Spritzgussteil vom Polsterkörper, also von PU-Flächenmaterial, in der RIM-Schäumform ebenfalls an der orthopädisch vorbestimmten Position gehalten wird.

Bevorzugt wird das an einen Polsterkörper aus PU-Flächenmaterial angespritzte Spritzgussteil an der Unterseite des Schuheinlegesohlenrohling angeordnet, da solche Spritzgussteile meisten aus relativ harten Materialien gefertigt werden, damit diese ein gute Stützwirkung auf den Fuß ausüben können. Damit die Oberseite des erfindungsge- mäßen Schuheinlegesohlenrohling dennoch eine weiche und elastische Dämpfungseigen- schaft zeigt, ist es bevorzugt, den PUR-Stützkörper über dem Spritzgussteil, also auf der Oberseite, anzuordnen, sodass der Stützkörper als eine Art Polsterkörper für das Spritz- gussteil angesehen werden kann.

Erfindungsgemäß bevorzugt wird das am Polsterkörper bzw. am PU-Flächenmaterial angeordnete Spritzgussteil in die zweite Schäumformhälfte einge- legt, deren formgebenden Oberflächen die Unterseite des Stützkörpers formen. Dabei kann das Spritzgussteil den formgebenden Oberflächen zugewandt oder den formgeben- den Oberflächen abgewandt in der zweiten Schäumformhälfte angeordnet werden, je nachdem, ob das Spritzgussteil am geformten Schuheinlegesohlenrohling bearbeitbar sein soll oder nicht. Zeigt das Spritzgussteil zur Kavität ist es in dem RIM-geformten Schuheinlegesohlenrohling durch das PU-Flächenmaterial zumindest teilweise über- deckt, da der Polsterkörper aus PU-Flächenmaterial das Spritzgussteil an der gewollten vorbestimmten Position hält und den formgebenden Oberflächen der zweiten Schäum- formhälfte während des RIM-Schäumens zugewandt ist. Umgekehrt, wenn das Spritz- gussteil den formgebenden Oberflächen der zweiten Schäumformhälfte zugewandt ist, ist das Spritzgussteil nach Entnahme des Schuheinlegesohlenrohlings an der Unterseite des Schuheinlegesohlenrohlings sichtbar und kann, bspw. durch einen Orthopädiefachmann, bearbeitet werden. Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen eines Schuheinlegesohlenroh- lings wurde oben anhand der Verwendung von nur einem einzigen PUR- Schaumkunststoff beschrieben, was, wie dem Fachmann bekannt ist, in analoger Weise auch mit zwei oder mehreren PUR-Schaumkunststoffen bevorzugt mit unterschiedlichen Materialhärten erfolgen kann. Die Ausgangsstoffe für die zwei oder mehreren PUR-Schaumkunststoffe können gleichzeitig in ein und derselben Schaumkunststoff- Schäumform erzeugt werden. Hierzu werden an verschiedenen Stellen unterschiedliche Mischungen bzw. unterschiedliche Mengen von Polyol und Isocyanat in die zweite Schäumform gleichzeitig durch mehrere Mischköpfe oder durch einen Mischkopf kurz hintereinander eingebracht, welche dann in der geschlossenen Schäumform zeitparallel expandieren können. Die dabei entstehenden Materialfronten sind, falls keine mechani- schen Vliesgrenzen vorgesehen sind, bilden sich abhängig von der Reaktionsgeschwin- digkeit der einzelnen entstehenden PUR-Schaumkunststoffe. Somit ist eine Ausbildung einer klaren reproduzierbaren Materialfront nur schwer erreichbar, insbesondere auch deshalb da die PUR-Schaumkunststoffe ineinanderlaufen und sich in Teilbereichen ver- mischen.

Die obigen Erläuterungen zum erfindungsgemäßen orthopädischen PU- Schuheinlegesohlen und zum erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung eines sol- chen orthopädischen Schuheinlegesohlenrohlings werden im Folgenden anhand von Fi- guren bevorzugte Ausführungsbeispiele näher detailliert. Dabei sollen die weiteren ge- machten Erläuterungen den Erfindungsgedanken nicht auf diese Ausführungsbeispiele einschränken. Sie dienen lediglich der Anschaulichkeit. Es zeigen:

Figur 1 schematisch einen Längsschnitt durch einen orthopädischen Schuheinle- gesohlenrohling gemäß dem Stand der Technik; Figur 2 schematisch einen Längsschnitt durch einen orthopädischen Schuheinle- gesohlenrohling gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung;

Figur 3 schematisch einen Längsschnitt durch einen orthopädischen Schuheinle- gesohlenrohling gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfin- dung;

Figur 4 schematisch einen Längsschnitt durch einen orthopädischen Schuheinle- gesohlenrohling gemäß einem drittem Ausführungsbeispiel der Erfindung;

Figur 5 perspektivisch in einer schematischen Darstellung ein viertes Ausfüh- rungsbeispiel für einen erfindungsgemäßen, orthopädischen Schuheinle- gesohlenrohling;

Figur 6 perspektivisch in einer schematischen Darstellung ein fünftes Ausfüh- rungsbeispiel für einen erfindungsgemäßen, orthopädischen Schuheinle- gesohlenrohling;

Figur 1 zeigt eine aus dem Stand der Technik bekannte Schuheinlage 100 schema- tisch in einem Längsschnitt. Die Schuheinlage 100 zeigt ein oberseitiges Fußbett 3, wel- ches auf der Oberseite 7 eines Stützkörpers 6 aus PUR-Schaumkunststoff 5 gebildet wird. Das Fußbett ist mit einem Polsterkörper 10 bezogen, wobei eine Trägerschicht 4 als ver- bindende, haftvermittelnde Schicht den Polsterkörper 10 auf dem Stützkörper 6 hält. Diese haftermittelnde Schicht 4 erstreckt sich in diesem Fall über die gesamte Fläche der Schuheinlage 100.

Figur 2 zeigt einen erfindungsgemäßen Schuheinlegesohlen-Rohling 1 ebenfalls in einem schematischen Längsschnitt. Der erfindungsgemäße Schuheinlegesohlenrohling 1 zeigt ebenfalls ein Fußbett 3, welches auf der Oberseite eines PUR-Schaumkunststoff 5 ausgebildeten Stützkörper 6 angeordnet ist. Der Stützkörper 6 des erfindungsgemäßen Schuheinlegesohlenrohlings 1 ist ebenfalls mit einem Polsterkörper 10 bezogen, der je- doch ohne jegliche haftvermittelnde oder verbindende Trägerschicht direkt stoffschlüssig mit dem Stützkörper 6 verbunden ist. Die aus dem Stand der Technik bekannte haftver- mittelnde Schicht 4, wie sie in der Figur 1 gezeigt ist, kann erfindungsgemäß entfallen, da das Material des Polsterkörpers 10 sich während des RIM-Schäumens des Stützkörpers 6 stoffschlüssig mit der RIM-Schaumkunststoff 5 verbindet. Somit ist der erfindungsge- mäße Schuheinlegesohle-Rohling 1 in seiner einfachsten Ausgestaltung zweilagig, wobei derzeit bekannte Schuheinlegesohlenrohlinge 100 aufgrund des Vorhandenseins einer Trägerschicht 4 mindestens dreilagig ausgeführt werden müssen. Die Vorteile einer 2- lagigen Ausführung eines Schuheinlegesohlenrohling wurden bereits oben im allgemei- nen Teil der Erfindungsbeschreibung erläutert.

In Figur 3 ist ein Schuheinlegesohlenrohling gemäß der Erfindung in einer zweiten Ausführungsform gezeigt, in der Polsterkörper 10 auf der Unterseite 8 des Stützkörpers 6 angeordnet ist, also die Unterseite 18 des Schuheinlegesohlenrohlings 1 bildet. In die- sem Ausführungsbeispiel bildet die Oberseite 7 des Stützkörpers 6 gleichzeitig die Ober- seite 17 des Schuheinlegesohlenrohlings 1. Die Oberseite 7 des Stützkörpers 6 kann, wie ein Fachmann ohne weiteres erkennt, mit einem weiteren Deckenmaterial 25 versehen sein, welches aber auch erst nachträglich zu einem individuellen Anpassen des Schuhein- legesohlenrohlings, beispielsweise durch Schleifen oder Fräsen, aufgebracht werden kann. Der in Figur 3 schematisch dargestellte Schuheinlegesohlenrohling 1 zeigt weiter- hin ein im Fersenbereich 13 angeordnetes Stützteil 19. Das Stützteil 19 wird bevorzugt im Spritzgussverfahren an den Polsterkörper 10 angespritzt, bevor der Polsterkörper 10 in jene Schäumformhälfte eingelegt wird, die die schuhzugewandte Unterseite 18 des Schuheinlegesohlenrohlings 1 ausbildet. Dabei wird das Spritzgussteil 19 erfindungsge- mäß derart an das PU-Flächenmaterial 15 des Polsterkörpers 10 angespritzt, dass es zu- sammen mit diesen so in die RIM Schäumform eingelegt und fixiert werden kann, dass das Spritzgussteil 19 an der gewollten vorbestimmten Position vom Polsterkörper 6 wäh- rend des RIM-Schäumens gehalten wird. Wie zuvor bereits beschrieben, kann der Pols- terkörper 10 beispielsweise beim Schließen der RIM-Schäumform in der Trennebene der beiden Schäumformhälften festgeklemmt werden, damit weder der Polsterkörper 10 noch das Spritzgussteil 19 während des Expandierens des PUR-Schaumkunststoff in der RIM- Schäumform verrutscht und das Spritzgussteil 19 sicher an der gewollte vorbestimmten orthopädisch wirksamen Position gehalten wird. Figur 4 zeigt in Abwandlung zum Ausführungsbeispiel der Figur 3 ein drittes Aus- führungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schuheinlegesohlenrohlings Imit einem in- nenliegenden Spritzgussteil 19, das an der Unterseite 8 des Stützkörpers 6 angeordnet ist. Das PU-Flächenmaterial 15 des Polsterkörpers 10 bildet in dieser Ausführungsform die Unterseite 18 des Schuheinlegesohlenrohlings 1 . Der Stützkörper 6 ist, wie auch im Aus- führungsbeispiel der Figur 3, an der Oberseite 17 des Schuheinlegesohlenrohlings 1 an- geordnet und kann, wie beispielsweise in den weiteren Ausführungsbeispielen der Figu- ren 5 und 6 gezeigt, mit einem weiteren Polsterkörper 10 und/oder einem Deckenmaterial 25 versehen werden. Im Unterschied zum Ausführungsbeispiel der Figur 3 wurde in der Ausführungsform gemäß Figur 4 das an das PU-Flächenmaterial 15 des Polsterkörpers 10 angespritzte Spritzgussteil 19 zusammen mit dem Polsterkörper 10 so in die RIM-Schäumform eingelegt, dass das Spritzgussteil 19 während des RIM-Schäumens der Kavität zugewandt war. Der Polsterkörper 10 überdeckte dabei die formgebenden Ober- flächen der zweiten RIM-Schäumformhälfte, die die schuhzugewandte Unterseite 18 des Schuheinlegesohlenrohlings 1 ausformen. Somit zeigt die beispielhafte Ausfuhrungsform gemäß Figur 4 ein vollständig vom PU-Flächenmaterial 15 des Polster kör pers 10 über- decktes Spritzgussteil 19, was jedoch nicht zwingend ist. So ist ebenso vorstellbar, dass das PU-Flächenmaterial Ausnehmungen 16 aufweist, durch die das Spritzgussteil 19 an die Oberfläche tritt und dort sichtbar beispielsweise durch einen Orthopädiefachmann be- arbeitbar ist.

Figur 5 zeigt perspektivisch und exemplarisch eine vierte Ausfuhrungsform für ei- nen erfindungsgemäßen Schuheinlegesohlen-Rohling 1 bei dem beispielsweise ein Schuheinlegesohlen-Rohling 1 gemäß Figur 2 mit einer weiteren Bezugsstoff 25 bezogen ist. Im Bezugsstoff 25, welches ebenfalls ein PU-Flächenmaterialsein kann, aber nicht sein muss, sind ein oder mehrere Aussparungen 16 im Zehenbereich 1 1 im Mittenbereich 12 und im Fersenbereich 13 einer Fußsohle angeordnet. Durch diese Aussparungen 16 kommt der Polsterkörper 10 direkt mit der Fußsohle des Trägers der Schuheinlegesohle in Kontakt. Dabei können die Polsterkörper 10 unterhalb des zusätzlichen Bezugsstoffes 25 miteinander verbunden sein oder separate Polsterkörper 10 sein, die einzeln mit dem Stützkörper 6 verbunden sind. Durch separate Polsterkörper 10 können die orthopädisch geforderten Dämpfungs- und Stützanforderungen in den einzelnen Bereichen individuell angepasst werden. So kann beispielsweise im Bereich der Zehengrundgelenke im Über- gang vom Vorderfußbereich 1 1 zum Mittenbereich 12 weichere Polsterkörper 10 einge- setzt werden als beispielsweise für die Polsterung der Großzehe.

Aus der Figur 6 erkennt der Fachmann, dass eine zur Figur 4 invertierte Anordnung und Festsetzung von Einlegeteilen, insbesondere orthopädisch wirksamen Bauteile 9, wie Pelotten, Fersenkeilen, Längsgewölbestützen, etc., die durch in einem Polsterkörper 10 angeordnete Aussparungen 16 zumindest teilweise sichtbar sind, analog erfolgen kann. Dabei sind auch Ausführungsformen umfasst, bei denen die orthopädisch wirksamen Bauteile 9 vom Polsterkörper 10 vollständig überdeckt sind. Mit dieser Ausfuhrungsform können orthopädisch wirksame Bauteile 9 als Einlegeteile, die mit PUR- Schaumkunststoff nicht stoffschlüssig verbindbar sind, durch den stoffschlüssig mit dem Stützkörper 6 verbindbaren Polsterkörpers 10 aus PU-Flächenmaterial 15 sicher am Schuheinlegesohlenrohling 1 gemäß der Erfindung festgesetzt werden.

Wie zuvor bereits aufgezeigt, können die einzelnen Ausführungsbeispiele der Fi- guren 1 bis 6 miteinander kombiniert werden, ohne vom Erfindungsgedanken abzuwei- chen. Erfindungsgemäß sind insbesondere Schuheinlegesohlenrohling herstellbar, die ei- nen oder mehrere Polsterkörper 10 sowohl auf der Oberseite 17 des Schuheinlegesohlen- rohlings 1 als auch auf dessen Unterseite 18 zeigen. Dabei kann das PU-Flächenmaterial 15 des einen oder der mehreren Polsterköper 10 oder das der Deckenmaterialien 25, die zusätzlich an der Oberseite 17 und/oder Unterseite 18 des erfmdungsgemäßen Schuhein- legesohlenrohlings 1 aufgebracht sind, Ausnehmungen 16 aufweisen, durch die ein Spritzgussteil 19 und/oder das PU-Flächenmaterial 15 des einen oder der mehreren Pols- terkörper 10 sichtbar sind. Der Fachmann erkennt hier eine Vielzahl möglicher Kombi- nationen, die alle durch den Erfindungsgedanken, ein Trägerschicht-freies PU-Flächenmaterial 15 als Polsterkörper 10 zu verwenden, miteinander verbunden sind. Bezugszeichenliste

I Orthopädischer Schuheinlegesohlenrohling

3 Fußbett

4 Trägerschicht

5 PUR-Schaumkunststoff

6 PUR-Stützkörper

7 Oberseite Stützkörper

8 Unterseite Stützkörper

9 Orthopädisch wirksame Bauteile (Einlegeteile)

10 Polsterkörper

I I Vorderfußbereich

12 Mittelfußbereich

13 Fersenbereich

15 PU-Flächenmaterial

16 Aussparungen

17 Oberseite Schuheinlegesohlenrohling

18 Unterseite Schuheinlegesohlenrohling

19 Spritzgussteil

25 Bezugsstoff

100 Schuheinlage gemäß dem Stand der Technik