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Title:
METHOD FOR OPERATING A SPINNING-MACHINE INSTALLATION COMPRISING AT LEAST ONE SPINNING MACHINE, AND SPINNING-MACHINE INSTALLATION COMPRISING AT LEAST ONE SPINNING MACHINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/078939
Kind Code:
A1
Abstract:
In a method for operating a spinning-machine installation comprising at least one spinning machine (1), which has a multiplicity of identical workstations (2) arranged next to one another, the workstations (2) are formed as autonomous workstations (2), which can independently carry out a batch change from the current yarn batch to another yarn batch when the end of a batch is reached. At least one condition for carrying out an independent batch change from the current yarn batch to another yarn batch is specified. Workstations (2) for carrying out the batch change are selected from the multiplicity of workstations (2) of the at least one spinning machine (1) and, when the at least one condition occurs, the selected workstations (2) automatically carry out the batch change independently before the end of the batch is reached. A spinning-machine installation comprising at least one spinning machine (1) with a multiplicity of such identical autonomous workstations (2) arranged next to one another has at least one control unit (13). The control unit (13) is designed for carrying out the method.

Inventors:
STEPHAN ADALBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/077464
Publication Date:
April 18, 2024
Filing Date:
October 04, 2023
Export Citation:
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Assignee:
RIETER AG MASCHF (CH)
International Classes:
D01H13/32
Foreign References:
EP2762617B12017-03-08
EP4015684A12022-06-22
CH694208A52004-09-15
EP2762617B12017-03-08
Attorney, Agent or Firm:
CANZLER & BERGMEIER PATENTANWÄLTE PARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e Verfahren zum Betreiben einer Spinnmaschinenanlage mit wenigstens einer Spinnmaschine (1 ), welche eine Vielzahl gleichartiger, nebeneinander angeordneter, Arbeitsstellen (2) aufweist, wobei die Arbeitsstellen (2) als autarke Arbeitsstellen (2) ausgebildet sind, welche bei Erreichen eines Partieendes selbständig einen Partiewechsel von einer aktuellen Garnpartie zu einer anderen Garnpartie durchführen können, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Bedingung für die Durchführung eines selbständigen Partiewechsels von der aktuellen zu der anderen Garnpartie festgelegt wird, dass aus der Vielzahl von Arbeitsstellen (2) der wenigstens einen Spinnmaschine (1 ) Arbeitsstellen (2) für die Durchführung des Partiewechsels ausgewählt werden und dass die ausgewählten Arbeitsstellen (2) der wenigstens einen Spinnmaschine (1 ) bei Eintritt der wenigstens einen Bedingung den Partiewechsel unabhängig von dem Erreichen des Partieendes selbsttätig durchführen. Verfahren nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Bedingung das Erreichen einer bestimmten Uhrzeit beinhaltet. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Bedingung das Erreichen eines Schichtendes beinhaltet. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Bedingung die Anwesenheit einer bestimmten Anzahl von Bedienpersonen und/oder die Anwesenheit von Bedienpersonen mit einer bestimmten Qualifikation beinhaltet. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Bedingung eine Zeitspanne für die Durchführung des Partiewechsels beinhaltet. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Bedingung das Unterschreiten eines Mindestvorrats an Leerhülsen für die aktuelle Partie beinhaltet und/oder dass die wenigstens eine Bedingung das Überschreiten eines Maximalvorrats an Leerhülsen für die andere Partie beinhaltet. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Bedingung das Überschreiten einer Maximalanzahl von Spinnstellenfehlem für die aktuelle Partie beinhaltet. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Bedingung das Überschreiten einer maximal zulässigen Abweichung von einem aktuellen Produktionssoll der anderen Garnpartie beinhaltet oder dass die wenigstens eine Bedingung das Überschreiten einer maximal zulässigen Abweichung von einem geplanten Produktionsende beinhaltet. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsstellen (2) der wenigstens einen Spinnmaschine (1 ) in mehrere Produktionsgruppen (18) unterteilt werden, wobei mehrere, dieselbe Garnpartie herstellende Arbeitsstellen (2) jeweils eine Produktionsgruppe (18) bilden, und dass die wenigstens eine Bedingung für jede Produktionsgruppe (18) separat festgelegt wird. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Bedingung in einer Steuereinheit (13) der Spinnmaschinenanlage und/oder in einer Steuereinheit (13) der Spinnmaschine (1 ) festgelegt wird. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Eintritt der Bedingung durch die Steuereinheit (13) der Spinnmaschinenanlage und/oder die Steuereinheit (13) der Spinnmaschine (1 ) registriert wird. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Partiewechsel vollautomatisch bei Eintritt der wenigstens einen Bedingung an den ausgewählten Spinnstellen durchgeführt wird. Spinnmaschinenanlage mit wenigstens einer Spinnmaschine (1 ) mit einer Vielzahl gleichartiger, nebeneinander angeordneter, Arbeitsstellen (2), wobei die Arbeitsstellen (2) als autarke Arbeitsstellen (2) ausgebildet sind, welche bei Erreichen eines Partieendes selbständig einen Partiewechsel von einer aktuellen Garnpartie zu einer anderen Garnpartie durchführen können, wobei die Spinnmaschinenanlage wenigstens eine Steuereinheit (13) aufweist und/oder wobei die wenigstens eine Spinnmaschine (1 ) wenigstens eine Steuereinheit (13) aufweist dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (13) der Spinnmaschinenanlage und/oder die Steuereinheit (13) der wenigstens eine Spinnmaschine (1 ) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist. Spinnmaschinenanlage nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsstellen (2) in mehrere Produktionsgruppen (18) unterteilt sind, wobei mehrere, dieselbe Garnpartie herstellende Arbeitsstellen (2) jeweils eine Produktionsgruppe (18) bilden. Spinnmaschinenanlage nach einem der vorherigen Vorrichtungsansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (13) der Spinnmaschinenanlage und/oder die Steuereinheit (13) der wenigstens einen Spinnmaschine (1) einen Speicher (15) aufweist, in welchem die wenigstens eine Bedingung festlegbar ist. Spinnmaschinenanlage nach einem der vorherigen Vorrichtungsansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spinnmaschinenanlage und/oder die wenigstens eine Spinnmaschine (1 ) eine Eingabevorrich- tung (14) aufweist, in welcher der Eintritt der Bedingung eingebbar ist, und dass die Steuervorrichtung (13) mit der Eingabevorrichtung (14) verbunden ist.
Description:
Verfahren zum Betreiben einer Spinnmaschinenanlaqe mit wenigstens einer Spinnmaschine und Spinnmaschinenanlage mit wenigstens einer Spinnmaschine

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Spinnmaschinenanlage mit wenigstens einer Spinnmaschine, welche eine Vielzahl gleichartiger, nebeneinander angeordneter, Arbeitsstellen aufweist, wobei die Arbeitsstellen als autarke Arbeitsstellen ausgebildet sind, welche bei Erreichen eines Partieendes selbständig einen Partiewechsel von einer aktuellen Garnpartie zu einer anderen Garnpartie durchführen können. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Spinnmaschinenanlage mit wenigstens einer Spinnmaschine mit einer Vielzahl gleichartiger, nebeneinander angeordneter, Arbeitsstellen, wobei die Arbeitsstellen als autarke Arbeitsstellen ausgebildet sind, welche bei Erreichen eines Partieendes zumindest bei einer Übereinstimmung von Spinnmitteln und Fasermaterial selbständig einen Partiewechsel von einer aktuellen Garnpartie zu einer anderen Garnpartie durchführen können, wobei die Spinnmaschinenanlage wenigstens eine Steuereinheit aufweist und/oder wobei die wenigstens eine Spinnmaschine wenigstens eine Steuereinheit aufweist.

Spinnmaschinen mit einer Vielzahl gleichartiger, nebeneinander angeordneter Arbeitsstellen sind im Stand der Technik in vielfachen Ausführungen bekannt geworden und in zahlreichen Druckschriften ausführlich beschrieben worden. Die Arbeitsstellen der Spinnmaschinen weisen jeweils eine Zuführ- vorrichtung zum Zuführen eines zu verspinnenden Fasermaterials, eine Spinnvorrichtung zur Herstellung eines Gams, eine Abzugsvorrichtung zum Abziehen des produzierten Gams sowie eine Spulvorrichtung zum Aufwickeln des Gams auf eine Spule. Die Spinnvorrichtungen können beispielsweise als Rotorspinnvorrichtungen mit einem Spinnrotor oder als Luftspinn- vorrichtungen mit einer Spinndüse ausgebildet sein. Wesentliche Komponenten für die Herstellung des Fadens sind dabei die sogenannten Spinnmittel, welche bei einer Rotorspinnmaschine beispielsweise den Spinnrotor, die Fadenabzugsdüse und die Auflösewalze umfassen. In einer Spinnmaschinenanlage sind mehrere solcher Spinnmaschinen aufgestellt. Oftmals werden die Spinnmaschinen einer Spinnmaschinenanlage durch eine übergeordnete Anlagensteuerung gesteuert. In jedem Fall jedoch weist jede Spinnmaschine eine Spinnmaschinensteuerung auf.

Dabei sind Spinnmaschinen mit zentral angetriebenen Arbeitsorganen bekannt geworden, bei denen die Arbeitsstellen überwiegend durch verfahrbare Wartungseinrichtungen gewartet werden. Inzwischen sind jedoch zunehmend Spinnmaschinen mit sogenannten autarken Arbeitsstellen im Einsatz. Deren Arbeitsstellen weisen zum Antrieb ihrer Arbeitsorgane mehrere Einzelantriebe auf, die unabhängig von denen der anderen Arbeitsstellen betrieben werden können. Bei derartigen Spinnmaschinen ist es möglich, an den einzelnen Arbeitsstellen unterschiedliche Garnpartien herzustellen.

Soll nun an einer Spinnmaschine oder an einer einzelnen Arbeitsstelle eine andere Garnpartie, d. h. ein Garn mit anderen Eigenschaften als bisher, produziert werden, so sind zur Durchführung dieses sogenannten Partiewechsels zahlreiche Umrüstarbeiten erforderlich. Meist müssen zumindest einige der Spinnmittel sowie das vorgelegte Fasermaterial ausgetauscht werden. Ebenso müssen meist auch andere Leerhülsen bereitgestellt werden und einige Betriebsparameter der Spinnmaschine bzw. der Arbeitsstelle geändert werden.

Verfügt die Spinnmaschine wie oben beschrieben über sogenannte autarke Arbeitsstellen, so ist auch ein sogenannter „fliegender“ oder „gleitender“ Partiewechsel möglich. Dies bedeutet, dass die Arbeitsstellen bei Erreichen des Partieendes individuell und unabhängig voneinander und ohne Bedienereingriff die alte Garnpartie beenden und die neue Garnpartie starten können. Voraussetzung hierfür ist es in der Regel, dass die für die neue Garnpartie erforderlichen Spinnmittel und das für die neue Garnpartie erforderliche Fasermaterial mit den Spinnmitteln und dem Fasermaterial der alten Garnpartie übereinstimmen. Eine derartige Spinnmaschine ist beispielsweise in der EP 2 762 617 B1 beschrieben.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, in Spinnmaschinenanlagen mit wenigsten einer solchen Spinnmaschine mit autarken Arbeitsstellen die Produktionsabläufe zu verbessern.

Bei einem Verfahren zum Betreiben einer Spinnmaschinenanlage mit wenigstens einer Spinnmaschine mit einer Vielzahl gleichartiger, nebeneinander angeordneter, Arbeitsstellen sind die Arbeitsstellen als autarke Arbeitsstellen ausgebildet, welche bei Erreichen eines Partieendes selbständig einen Partiewechsel von einer aktuellen Garnpartie zu einer anderen Garnpartie durchführen können.

Beispielsweise können die Arbeitsstellen bei einer Übereinstimmung von Spinnmitteln und Fasermaterial einen Partiewechsel selbständig durchführen. Denkbar ist jedoch auch ein automatisierter Austausch von Spinnmitteln und/oder Fasermaterial durch einen Bedienroboter. Auch in diesem Fall können die Arbeitsstellen einen Partiewechsel selbstständig durchführen.

Es wird vorgeschlagen, dass wenigstens eine Bedingung für die Durchführung eines Partiewechsels von der aktuellen zu der anderen Garnpartie festgelegt wird, dass aus der Vielzahl von Arbeitsstellen der wenigstens einen Spinnmaschine Arbeitsstellen für die Durchführung des Partiewechsels ausgewählt werden und dass die ausgewählten Arbeitsstellen der wenigstens einen Spinnmaschine bei Eintritt der wenigstens einen Bedingung den Partiewechsel unabhängig von dem Erreichen des Partieendes selbsttätig durchführen. Anders als im Stand der Technik wird somit ein Partiewechsel nicht nur durchgeführt, wenn das vorgegebene Partieende erreicht ist, das in der Regel durch das Produktionsziel in kg Garn oder m Garn oder Anzahl Spulen definiert ist. Vielmehr wird ein Partiewechsel auch dann durchgeführt, wenn es aufgrund der äußeren Rahmenbedingungen und Gegebenheiten in der Spinnerei sinnvoller ist, eine andere Garnpartie als die gerade laufende Garnpartie zu produzieren. Hierdurch kann flexibel auf veränderte Produktionsbedingungen reagiert werden und jeweils die Garnpartie produziert werden, welche am besten zu den aktuell vorherrschenden Produktionsbedingungen passt. Veränderte Produktionsbedingungen können dabei beispielsweise den Ausfall von Bedienungspersonal oder einer verfahrbaren Wartungseinrichtung oder auch klimatische Änderungen umfassen. Der Partiewechsel von der aktuellen Garnpartie zu der anderen, „neuen“ Garnpartie kann dabei auch lediglich temporär sein. Sofern eine erneute Änderung der Produktionsbedingungen eintritt, kann auch von der „neuen“, nun aktuellen Garnpartie wieder auf die „alte“, vorherige Garnpartie zurückgewechselt werden. Dabei können u.U. auch teilbewickelte Spulen der „alten“ Garnpartie wieder an die Maschine(n) zurückgeführt werden. Dadurch, dass stets eine für die aktuellen Produktionsbedingungen geeignete Garnpartie produziert wird, können die Produktionskapazitäten der Spinnmaschine besser ausgenutzt werden und unproduktive Stillstandszeiten der Arbeitsstellen reduziert werden.

Dabei ist es nicht unbedingt erforderlich, dass alle Arbeitsstellen einer Spinnmaschine einen Partiewechsel durchführen. Insbesondere bei einer Mehrpartienbelegung an einer Spinnmaschine ist es möglich, dass nur ein Teil der Arbeitsstellen, welche gemeinsam eine Produktionsgruppe bilden, einen Partiewechsel durchführt. Ebenso kann entsprechend den Bedingungen auch nur ein Teil der Arbeitsstellen einer Spinnmaschine oder nur ein Teil der Arbeitsstellen einer Produktionsgruppe bereits einen vorgezogenen Partiewechsel durchführen, während andere Arbeitsstellen noch die alte Partie weiterproduzieren. Ebenso muss auch nicht an allen Spinnmaschinen einer Spinnmaschinenanlage ein Partiewechsel an einigen oder allen Arbeitsstellen durchgeführt werden. Hierdurch ist es beispielsweise auch möglich, ent- sprechend dem aktuellen Produktionsfortschritt der jeweiligen Partie die Produktionskapazitäten der Spinnmaschinen einer Spinnmaschinenanlage oder auch die Produktionskapazitäten der Arbeitsstellen einer Spinnmaschine untereinander auszugleichen und dabei eine Anpassung an die aktuell an der einzelnen Spinnmaschine oder in der Spinnmaschinenanlage vorliegenden Bedingungen vorzunehmen.

Dieselben Vorteile können auch mit einer ebenfalls beanspruchten Spinnmaschinenanlage mit wenigstens einer Spinnmaschine mit einer Vielzahl gleichartiger, nebeneinander angeordneter, Arbeitsstellen erzielt werden, deren Arbeitsstellen als zumindest teilweise autarke Arbeitsstellen ausgebildet sind, welche bei Erreichen eines Partieendes selbständig einen Partiewechsel von einer aktuellen Garnpartie zu einer anderen Garnpartie durchführen können. Die Spinnmaschinenanlage weist wenigstens eine Steuereinheit auf und/oder die wenigstens eine Spinnmaschine weist wenigstens eine Steuereinheit auf, die zur Durchführung des vorbeschriebenen Verfahrens ausgebildet ist.

Bei dem Verfahren ist es vorteilhaft, wenn die wenigstens eine Bedingung das Erreichen einer bestimmten Uhrzeit beinhaltet. So kann beispielsweise eine Anpassung der Produktion an regelmäßige Arbeitszeiten von Bedienpersonal erfolgen. Beispielsweise kann hierdurch während Zeiten mit geringer Personaldichte eine einfachere, wenig bedienungs- bzw. personalintensive Garnpartie produziert werden und während Zeiten, zu denen viel Personal anwesend ist, Garnpartien, die ein höheres Maß an Bedienpersonal erfordern.

Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn die wenigstens eine Bedingung das Erreichen eines Schichtendes beinhaltet. Ebenso kann die Bedingung natürlich das Erreichen eines Schichtbeginns beinhalten. Auch hierdurch ist eine Anpassung der Produktion an die Anwesenheit von Bedienpersonal möglich. Beispielsweise kann während einer regulären Tagschicht, während derer in der Regel viel Bedienpersonal anwesend ist, eine Garnpartie produziert werden, die ein hohem Maß an Bedienpersonal erfordert. Beispielsweise können dies Garnpartien mit einem hohem Materialdurchsatz sein, bei denen häufig die Vorlagekannen mit Fasermaterial gewechselt werden müssen und voll bewickelte Spulen gegen Leerhülsen ausgetauscht werden müssen. Ebenso können dies empfindlichere Garnpartien oder Garnpartien mit hohen Qualitätsanforderungen sein, bei denen es während der Produktion häufiger zu Störungen und dadurch erforderlichen Bedieneranforderungen kommt. Während Schichten mit weniger Personalvorhaltung, meist Nachtschichten, können hingegen Garnpartien mit geringerem Bedienaufwand produziert werden.

Ebenso ist es vorteilhaft, wenn die wenigstens eine Bedingung die Anwesenheit einer bestimmten Anzahl von Bedienpersonen und/oder die Anwesenheit von Bedienpersonen mit einer bestimmten Qualifikation beinhaltet. Ebenso wie zuvor beschrieben kann hierdurch während Zeiten, zu denen wenig Bedienpersonal anwesend ist, eine einfachere Garnpartie produziert werden, die nur wenig Bedienereingriffe erfordert und umgekehrt. Anders als in den vorherigen Beispielen ist diese jedoch nicht an festgelegte Uhrzeiten oder Schichtzeiten gebunden. So können beispielsweise auch Ausfälle von Bedienpersonal durch Urlaub oder Krankheit berücksichtigt werden. Dabei können zu verschiedenen Zeitpunkten auch verschiedene Kriterien herangezogen werden, z. B. die bestimmte Anzahl von Bedienpersonen nur wochentags, die Anwesenheit von Bedienpersonen mit einer bestimmten Qualifikation nur wochentags tagsüber und dgl. Dabei können auch mehrere Kriterien zu einer Bedingung zusammengefasst werden. Denkbar ist es weiterhin, dass die Bedingung durch die Spinnmaschinenanlage selbstständig auf Basis von Daten einer Anwesenheitserfassung der Bedienpersonen erstellt oder aus einem Pool gespeicherter Bedingungen auswählt wird.

Vorteilhaft ist es bei dem Verfahren weiterhin, wenn die wenigstens eine Bedingung eine Zeitspanne für die Durchführung des Partiewechsels beinhaltet. Sofern der Partiewechsel durch mehrere Arbeitsstellen, ggf. auch durch mehrere Arbeitsstellen mehrerer Spinnmaschinen, zeitgleich oder sequentiell durchgeführt werden soll, kann trotz des selbstständig durchgeführten Partiewechsels ein hoher Arbeitsaufwand für das Bedienpersonal z.B. für das Abräumen der produzierten Spulen der alten Garnpartie entstehen. Wird der Partiewechsel nicht erst mit Erreichen des Schichtendes, sondern bereits um die genannte Zeitspanne nach vorne versetzt eingeleitet, kann das Abräumen der produzierten Spulen hierdurch noch während der Schicht mit Anwesenheit von mehr Bedienpersonal erfolgen. Selbiges gilt natürlich auch, wenn die Bedingung die Anwesenheit einer bestimmten Anzahl von Bedienpersonen oder das Erreichen einer bestimmten Uhrzeit beinhaltet. Die Zeitspanne für die Durchführung von arbeitsintensiven Tätigkeiten wie z.B. das Spulenabräumen kann hier ebenfalls berücksichtigt werden und der Partiewechsel bereits vor Erreichen der bestimmen Uhrzeit eingeleitet werden.

Ebenso kann der Partiewechsel um eine bestimmte Zeitspanne nach hinten hinausgezögert werden, wenn zu erwarten ist, dass z.B. zum Schichtwechsel bzw. zu dem bestimmten Zeitpunkt kein Bedienpersonal für bestimmte Tätigkeiten wie das Spulenabräumen zur Verfügung steht.

Denkbar wäre es ebenfalls, die Produktion an geänderte klimatische Bedingungen, veränderte Temperaturen oder Energieverfügbarkeiten anzupassen. Beispielsweise wäre es denkbar, bei Ausfall der Klimatisierung auf eine weniger sensible Garnpartie zu wechseln. Die Bedingung beinhaltet in diesem Fall den Ausfall der Klimatisierung.

Nach einer anderen Ausführung der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn die wenigstens eine Bedingung das Unterschreiten eines Mindestvorrats an Leerhülsen für die aktuelle Partie beinhaltet und/oder dass die wenigstens eine Bedingung das Überschreiten eines Maximalvorrats an Leerhülsen für die andere Partie beinhaltet. So ist es möglich, die Produktion an den Arbeits- stellen der wenigstens einen Spinnmaschine an die Verfügbarkeit von Leerhülsen der verschiedenen Hülsentypen anzupassen. So kann beispielsweise bei Mangel an Leerhülsen des Leerhülsentyps der aktuellen Garnpartie frühzeitig auf die neue bzw. die andere Garnpartie umgestellt werden. Stillstandszeiten aufgrund eines Mangels an Leerhülsen können hierdurch vermieden werden.

Nach einer anderen Ausführung ist es vorteilhaft, wenn die wenigstens eine Bedingung das Überschreiten einer Maximalanzahl von Spinnstellenfehlem für die aktuelle Partie beinhaltet. Treten beispielsweise bei der Produktion einer bestimmten Garnpartie überdurchschnittlich häufig Störmeldungen an den Arbeitsstellen auf, so kann von einem systematischen Fehler bei dieser speziellen Garnpartie ausgegangen werden, der bei Weiterproduktion dieser Garnpartie den Nutzeffekt erheblich sinken lässt. Dem kann durch einen Wechsel auf die andere Garnpartie vorgebeugt werden. Zugleich kann während der Produktion der anderen Garnpartie eine Fehleranalyse vorgenommen werden, die u.U. zu einem anderen Zeitpunkt eine Wiederaufnahme der alten, zuvor aktuellen Garnpartie unter besseren Bedingungen erlaubt.

Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführung des Verfahrens beinhaltet die wenigstens eine Bedingung das Überschreiten einer maximal zulässigen Abweichung von einem aktuellen Produktionssoll oder dass die wenigstens eine Bedingung das Überschreiten einer maximal zulässigen Abweichung von einem geplanten Produktionsende beinhaltet. Wird beispielsweise festgestellt, dass das Produktionsziel bzw. das vorgegebene Partieende einer bestimmten Garnpartie nur mit einer großen Verzögerung erreicht werden kann, so kann an Arbeitsstellen, welche gerade eine andere Garnpartie herstellen, ein Partiewechsel zu dieser bestimmten Garnpartie durchgeführt werden. Hierdurch können die Produktionskapazitäten für diese bestimmte Garnpartie erhöht werden. Dabei kann ein Partiewechsel an mehreren oder auch an allen Arbeitsstellen einer Spinnmaschine oder auch an einzelne oder allen Arbeitsstellen mehrerer Spinnmaschinen durchgeführt werden. Alternativ zu einer Berechnung der voraussichtlichen Zeitspanne bis zum Erreichen des Produktionsendes kann basierend auf dem gewünschten Zeitpunkt für das Erreichen des Partieendes auch ein aktuelles Produktionssoll ermittelt werden, also die Menge an Garn (in kg, m oder Spulen), die zum aktuellen Zeitpunkt bereits produziert sein müssten, wenn das Partieende zu einem bestimmten Zeitpunkt erreicht werden soll.

Bei dem Verfahren ist es weiterhin vorteilhaft, wenn die Arbeitsstellen der wenigstens einen Spinnmaschine in mehrere Produktionsgruppen unterteilt werden, wobei mehrere, dieselbe Garnpartie herstellende Arbeitsstellen jeweils eine Produktionsgruppe bilden, und dass die wenigstens eine Bedingung für jede Produktionsgruppe separat festgelegt wird. Hierdurch sind noch weitreichendere Anpassungen an die aktuellen Gegebenheiten möglich. Bei der Spinnmaschinenanlage sind hierzu vorzugsweise die Arbeitsstellen der wenigstens einen Spinnmaschine in mehrere Produktionsgruppen unterteilt, wobei mehrere, dieselbe Garnpartie herstellende Arbeitsstellen jeweils eine Produktionsgruppe bilden. Das Verfahren kann jedoch problemlos auch dann ausgeführt werden, wenn die Spinnmaschinen der Spinnmaschinenanlage keine Mehrpartienbelegung erlauben oder wenn an den Spinnmaschinen keine Mehrpartienbelegung erfolgt. In einer Spinnmaschinenanlage mit mehreren Spinnmaschinen kann beispielsweise auch an einer gesamten Spinnmaschine bzw. an allen Arbeitsstellen einer Spinnmaschine ein solcher vorzeitiger Partiewechsel durchgeführt werden.

Die Partiedaten der aktuellen und der anderen Garnpartie (ggf. auch mehrerer Garnpartien sind in der Regel entweder in einer Steuereinheit der Spinnmaschine oder in einer Steuereinheit der Spinnmaschinenanlage hinterlegt, mit welcher die Spinnmaschine in Verbindung steht. Die Spinnmaschine ist daher in jedem Fall in der Lage, einen Partiewechsel an den betreffenden Arbeitsstellen selbstständig durchzuführen. Grundsätzlich ist es möglich, dass die Bedingung durch die Produktionsleitung festgelegt wird und bei Eintreten der Bedingung der Partiewechsel manuell initiiert wird. Das heißt, der Eintritt der Bedingung wird durch das Bedienpersonal manuell registriert und der Auftrag zum Partiewechsel wird bei Eintritt der Bedingung der Spinnmaschinenanlage oder der Spinnmaschine oder den jeweiligen Arbeitsstellen ebenfalls manuell durch das Bedienpersonal erteilt.

Vorteilhaft bei dem Verfahren ist es jedoch, wenn die wenigstens eine Bedingung in einer Steuereinheit der Spinnmaschinenanlage und/oder in einer Steuereinheit der Spinnmaschine festgelegt wird. Auch in diesem Fall kann der Eintritt der Bedingung durch das Bedienpersonal manuell registriert werden. Bei der Spinnmaschinenanlage weist die Steuereinheit der Spinnmaschinenanlage und/oder die Steuereinheit der wenigstens einen Spinnmaschine hierzu einen Speicher auf, in welchem die wenigstens eine Bedingung festlegbar ist.

Der Eintritt der Bedingung kann dann durch Bedienpersonal mittels einer Eingabevorrichtung in die Steuereinheit eingegeben werden, die daraufhin den Partiewechsel an der Spinnmaschine oder den entsprechenden Arbeitsstellen einleitet. Bei der Spinnmaschinenanlage ist es entsprechend vorteilhaft, wenn diese und/oder die wenigstens eine Spinnmaschine eine Eingabevorrichtung aufweist, in welcher der Eintritt der Bedingung eingebbar ist, wobei die Steuervorrichtung mit der Eingabevorrichtung verbunden ist. Hierdurch kann die Steuervorrichtung den Eintritt der Bedingung registrieren.

Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn der Eintritt der Bedingung durch die Steuereinheit der Spinnmaschinenanlage und/oder die Steuereinheit der Spinnmaschine selbst registriert wird. Die Spinnmaschinenanlage ist hierdurch in der Lage, bei Eintritt der wenigstens einen Bedingung ohne Bedienerbeteiligung den Partiewechsel vollautomatisch durchzuführen. Alternativ dazu ist es jedoch auch denkbar, dass die Steuereinheit der Spinnmaschinenanlage und/oder die Steuereinheit der Spinnmaschine zwar den Eintritt der Bedingung registriert, jedoch zunächst eine Meldung bzgl. des anstehenden Partiewechsels ausgibt, die vom Bediener noch einmal quittiert werden muss, bevor die Spinnmaschinenanlage und/oder die Spinnmaschine den Partiewechsel einleitet. Hierdurch könnten weitere Umstände berücksichtigt werden, die evtl, gegen einen sofortigen Partiewechsel sprechen. Auch hierzu kann die Spinnmaschinenanlage und/oder die wenigstens eine Spinnmaschine eine Eingabevorrichtung aufweisen.

Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigen:

Figur 1 eine Vorderansicht einer Spinnmaschinenanlage mit einer Spinnmaschine in einer schematischen Übersichtsdarstellung,

Figur 2 eine schematische Seitenansicht einer Arbeitsstelle einer Spinnmaschine, welche als Rotorspinnmaschine ausgeführt ist,

Figur 3 eine schematische Seitenansicht einer Arbeitsstelle einer Spinnmaschine, welche als Luftspinnmaschine ausgeführt ist sowie

Figur 4 eine Spinnmaschinenanlage mit mehreren Spinnmaschinen in einer schematischen Draufsicht.

Bei der nachfolgenden Beschreibung der Figuren werden für Merkmale, die bei den einzelnen Ausführungen bzw. den einzelnen Figuren jeweils identisch oder zumindest vergleichbar sind, gleiche Bezugszeichen verwendet. Einige der Merkmale werden daher nur bei ihrer ersten Erwähnung bzw. nur einmal anhand einer geeigneten Figur erläutert. Sofern diese Merkmale in Verbindung mit den weiteren Figuren nicht nochmals gesondert erläutert werden, entspricht deren Ausgestaltung und/oder Wirkweise der Ausgestaltung und Wirkweise der identischen oder vergleichbaren, beschriebenen Merkmale. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist weiterhin bei mehreren identischen Merkmalen oder Bauteilen in einer Figur nur eines oder sind nur wenige dieser identischen Merkmale beschriftet.

Figur 1 zeigt eine schematische Vorderansicht einer Spinnmaschinenanlage in einer Übersichtsdarstellung. Die Spinnmaschinenanlage weist in diesem Fall nur eine Spinnmaschine 1 auf. Die Spinnmaschine 1 weist eine Vielzahl gleichartiger, nebeneinander angeordneter Arbeitsstellen 2 auf, die zwischen zwei Gestellen 9 angeordnet sind. Jede der Arbeitsstellen 2 weist eine Zuführvorrichtung 4 für ein Fasermaterial 7 auf, die im Falle einer Offenend-Rotorspinnmaschine eine Speisewalze 16 (siehe Figur 2) und eine Auflösewalze 12 (siehe Figur 2) beinhaltet. Im Falle einer Luftspinnmaschine beinhaltet die Zuführvorrichtung 4 hingegen ein Streckwerk 25 (s. Figur 3).

Weiterhin weist jede der Arbeitsstellen 2 eine Spinnvorrichtung 3 zur Herstellung eines Gams 5, eine Abzugsvorrichtung 11 zum Abziehen des produzierten Gams 5 sowie eine Spulvorrichtung 19 zum Aufspulen des produzierten Gams 5 auf eine Spule 6 auf. Die Arbeitsstellen 2 sind im vorliegenden Fall als autarke Arbeitsstellen 2 ausgebildet. Dies bedeutet, dass die Arbeitsstellen 2 zumindest über ein einzeln antreibbares Spinnelement, beispielsweise einen Spinnrotor 10 (s. Figur 2) oder eine Spinndüse 20 (s. Figur 3) verfügen. In der Regel sind auch weitere Produktionsorgane wie die Zuführvorrichtung 4, die Abzugsvorrichtung 11 sowie die Spülvorrichtung 19 einzeln angetrieben, so dass die einzelnen Arbeitsstellen 2 unabhängig von den anderen Arbeitsstellen 2 der Spinnmaschine 1 betrieben werden können. Weiterhin können die Arbeitsstellen 2 das Anspinnen nach einem Fadenbruch oder Reinigerschnitt selbstständig beheben, ohne dass hierfür ein Bedienroboter oder das Eingreifen einer Bedienperson erforderlich wäre. An den Arbeitsstellen 2 sind hierfür noch weitere, hier nicht dargestellte Komponenten wie Handlingsorgane und Wartungsorgane angeordnet.

Die Spinnmaschine 1 weist weiterhin zumindest eine zentrale Steuereinheit 13 auf, die zumindest die zentralen und übergeordneten Vorgänge an der Spinnmaschine 1 steuert. Der Steuereinheit 13 kann ein Speicher 15 sowie eine Eingabevorrichtung 14 zugeordnet sein. Zur Steuerung der Vorgänge an den einzelnen Arbeitsstellen 2 können, wie hier dargestellt, zusätzliche Steuereinheiten 13 an jeder der Arbeitsstellen 2 (ggf. auch je eine zusätzliche Steuereinheit für mehrere Arbeitsstellen 2 gemeinsam) vorgesehen sein, die mit der zentralen Steuereinheit 13 und ggf. weiteren Steuervorrichtungen der Spinnmaschine 1 und ggf. der Spinnmaschinenanlage Zusammenwirken. Den Steuereinheiten 13 der Arbeitsstellen 2 kann ebenfalls ein Speicher 15 sowie eine Eingabevorrichtung 14 zugeordnet sein. Das im Folgenden beschriebene Verfahren kann sowohl zentral durch die zentrale Steuereinheit 13 als auch durch die Steuereinheiten 13 der Arbeitsstellen 2 als auch im Zusammenwirken dieser Steuereinheiten 13 durchgeführt werden. Es wird daher in der weiteren Beschreibung lediglich auf eine Steuereinheit 13 der Spinnmaschine 1 Bezug genommen. Sofern die Spinnmaschinenanlage mehrere Spinnmaschinen 1 aufweist, ist im Regelfall eine den Spinnmaschinen 1 übergeordnete Steuereinheit 13 als Anlagensteuerung vorgesehen. Das im Folgenden beschriebene Verfahren kann auch durch die übergeordnete Steuereinheit 13 der Spinnmaschinenanlage durchgeführt werden, ggf. auch im Zusammenwirken mit den Steuereinheiten 13 der einzelnen Spinnmaschinen 1 und ggf. auch den Steuereinheiten 13 der Arbeitsstellen.

An derartigen Spinnmaschinen 1 mit autarken Arbeitsstellen 2 ist es möglich, mehrere Garnpartien gleichzeitig an verschiedenen Arbeitsstellen 2 herzustellen. Die Arbeitsstellen 2 werden hierzu in mehrere Produktionsgruppen 18 unterteilt, wobei mehrere, dieselbe Garnpartie herstellende Arbeitsstellen 2 jeweils eine Produktionsgruppe 18 bilden. An der vorliegenden Spinnmaschine 1 sind aktuell drei Produktionsgruppen 18 dargestellt. Es versteht sich, dass im Falle einer doppelseitig ausgeführten Spinnmaschine 1 auch auf der der sichtbaren Längsseite gegenüberliegenden Längsseite der Spinnmaschine 1 weitere Arbeitsstellen 2 angeordnet sind. Eine Produktionsgruppe 18 kann dabei auch Arbeitsstellen 2 beider Längsseiten der Spinnmaschine 1 umfassen.

Bei solchen Spinnmaschinen 1 mit autarken Arbeitsstellen 2 kann ein Partiewechsel von einer alten, noch aktuellen Garnpartie zu einer anderen, neuen Garnpartie an einer einzelnen Arbeitsstelle 2 durchgeführt werden, ohne dass das Erreichen des Partieendes der weiteren, derselben Produktionsgruppe 18 zugehörigen Arbeitsstellen 2 abgewartet werden müsste.

Figur 2 zeigt eine Arbeitsstelle 2 einer solchen Spinnmaschine 1 in einer Seitenansicht. Die Spinnmaschine 1 ist als Offenend-Rotorspinnmaschine ausgebildet und weist als Zuführeinrichtung 4 eine Speisewalze 16 und eine Auflösewalze 12 und als Spinnelement der Spinnvorrichtung 3 einen Spinnrotor 10 auf. Das im Spinnrotor 10 produzierte Garn 5 wird von der Abzugsvorrichtung 11 über eine Abzugsdüse 17 abgezogen und der Spulvorrichtung 19 zugeführt. Insbesondere der Spinnrotor 10 und die Abzugsdüse 17, aber auch die Auflösewalze 12 bilden dabei wichtige Technologieteile, die die Garnqua- lität mitbestimmen, und werden als Spinnmittel 8 bezeichnet. Vorliegend ist weiterhin noch ein zusätzliches Drallelement 22 dargestellt, das ebenfalls zu den Spinnmitteln zählt. Bei der vorliegend dargestellten Arbeitsstelle 2 ist nicht nur der Spinnrotor 10 mittels eines Einzelantriebs 21 antreibbar, sondern auch die weiteren Arbeitsorgane der Arbeitsstelle 2 wie die Speisewalze 16, die Auflösewalze 12, die Abzugsvorrichtung 11 sowie die Spulvorrichtung 19 sind mittels eines Einzelantriebs 21 angetrieben. Es ist allerdings auch denkbar, einige der weiteren Arbeitsorgane zentral anzutreiben.

Figur 3 zeigt demgegenüber eine Arbeitsstelle 2 einer Luftspinnmaschine 1 in einer Seitenansicht. Die Spinnmaschine 1 weist in diesem Fall als Zuführein- richtung 4 ein Streckwerk 25 auf, von dem hier lediglich das Lieferwalzenpaar 26 bezeichnet ist. Als Spinnelement der Spinnvorrichtung 3 weist die Arbeitsstelle 2 eine Spinndüse 20 auf. Das produzierte Garn 5 wird auch hier von einer Abzugsvorrichtung 11 abgezogen und der Spulvorrichtung 19 zugeführt. Als Spinnmittel 8, die die Garnqualität mitbestimmen, sind vorliegend die Spindel 24 und das Faserführungselement 23 dargestellt. Auch hier sind die Arbeitsorgane der Arbeitsstelle 2 wie das Streckwerk 25, die Abzugsvorrichtung 11 sowie die Spulvorrichtung 19 mittels Einzelantrieben 21 angetrieben. Die Spinndüse 20 ist ebenfalls für jede Arbeitsstelle 2 einzeln ansteuerbar.

Um einen Partiewechsel durchzuführen, werden die Arbeitsstellen 2 einer neuen Produktionsgruppe 18 (s. Fig. 1 ) zugewiesen. Dies erfolgt üblicherweise bei Erreichen des Partieendes. Die Arbeitsstelle 2 wird dazu stillgesetzt. Im Anschluss werden der betreffenden Arbeitsstelle 2 die Partiedaten der neuen Garnpartie zugewiesen, welche in der Steuereinheit 13, genauer gesagt, dem der Steuereinheit 13 zugeordneten Speicher 15 hinterlegt sind. Die Partiedaten beinhalten beispielsweise Spinnparameter wie die Rotordrehzahl, die Drehung, den Verzug sowie gegebenenfalls auch weitere Drehzahlen von Arbeitsorganen. Zudem beinhalten die Partiedaten auch Informationen zu den für die Garnpartie erforderlichen Spinnmitteln 8 sowie dem für die jeweilige Partie erforderlichen Fasermaterial 7. Sofern die Spinnmittel 8 sowie das Fasermaterial 7 der alten, noch aktuellen Garnpartie und der anderen, neuen Garnpartie identisch sind oder diese vollautomatisch ausgewechselt werden können, können die Arbeitsstellen den Partiewechsel selbständig durchführen.

Gemäß der vorliegenden Erfindung soll nun ein Partiewechsel nicht erst bei Erreichen des Partieendes durchgeführt werden. Vielmehr soll ein Partiewechsel auch dann durchgeführt werden, wenn die aktuell vorherrschenden Produktionsbedingungen nicht oder aufgrund bestimmter Veränderungen nicht mehr optimal zu der aktuellen Garnpartie passen. In diesem Fall wird die Produktion der aktuellen Garnpartie beendet, auch wenn das Partieende noch nicht erreicht ist, und ein Partiewechsel zu einer anderen Garnpartie durchgeführt, die besser zu den aktuellen Produktionsbedingungen passt. Die aktuellen Produktionsbedingungen können insbesondere die aktuell vorhandenen Bedienkapazitäten sowohl von Bedienpersonal als auch von verfahrbaren Wartungseinrichtungen, aber auch klimatische und Temperaturbedingungen in der Produktionsstätte u. ä. umfassen.

Für die Durchführung des Partiewechsels wird wenigstens eine Bedingung festgelegt. Die Bedingung wird gemäß dem beschriebenen Ausführungsbeispiel in der Steuereinheit 13 festgelegt. Bei Eintritt der Bedingung, welcher vorzugsweise durch die Spinnmaschine 1 bzw. die betreffende Arbeitsstelle 2 selbst registriert wird, führen die Arbeitsstellen 2 den Partiewechsel unabhängig von dem Erreichen des Partieendes selbsttätig durch. Es ist dabei nicht erforderlich, dass alle Arbeitsstellen 2 einer Spinnmaschine 1 einen vorzeitigen Partiewechsel durchführen. Vielmehr werden aus der Vielzahl von Arbeitsstellen 2 der Spinnmaschine 1 Arbeitsstellen 2 für die Durchführung des Partiewechsels ausgewählt und nur die ausgewählten Arbeitsstellen 2 der Spinnmaschine 1 führen dann bei Eintritt der wenigstens einen Bedingung den Partiewechsel selbsttätig durch.

Die wenigstens eine Bedingung kann für die gesamte Spinnmaschine 1 oder bevorzugt für jede Produktionsgruppe 18 (s. Figur 1 ), ggf. auch für jede Arbeitsstelle 2, festgelegt werden. Dabei können auch mehrere Bedingungen festgelegt werden, die gemeinsam eintreten müssen, um einen Partiewechsel auszulösen. Sind so wie im gezeigten Beispiel mehrere Produktionsgruppen 18 an einer Spinnmaschine 1 vorgesehen, so ist es vorteilhaft, wenn bei Einritt der Bedingung alle Arbeitsstellen 2 der Produktionsgruppe 18 den Partiewechsel vornehmen. Je nach Art der Bedingung und Anzahl von Produktionsgruppen 18 und Arbeitsstellen 2 an der Spinnmaschine 1 ist es jedoch ebenso möglich, dass nur ein Teil der Arbeitsstellen einer Produktionsgruppe 18 den vorzeitigen Partiewechsel vornimmt. Beinhaltet die Bedingung beispielsweise das Überschreiten einer Maximalanzahl von Spinnstellenfehlem für die aktuelle Partie, so ist es sinnvoll, wenn sämtliche Arbeitsstellen 2 dieser Produktionsgruppe 18 den Partiewechsel vornehmen. Ebenso kann dies beim Erreichen einer bestimmten Uhrzeit oder eines Schichtendes als Bedingung sinnvoll sein. Beinhaltet die wenigstens eine Bedingung hingegen das Überschreiten einer maximal zulässigen Abweichung von einem aktuellen Produktionssoll der anderen Garnpartie, so kann es sinnvoll sein, wenn lediglich ein Teil der Arbeitsstellen 2 dieser Produktionsgruppe 18 den Partiewechsel zu der anderen Garnpartie vornimmt. So können einige Arbeitsstellen 2 das schnellere Erreichen des Produktionsziels bzw. des Partieendes der anderen Garnpartie unterstützen, während ein anderer Teil der Arbeitsstellen 2 weiterhin die aktuelle Garnpartie produziert, um auch diese fertigstellen zu können.

Figur 4 zeigt eine andere Ausführung einer Spinnmaschinenanlage, welche mehrere Spinnmaschinen 1 aufweist, in einer schematischen Draufsicht. Die Spinnmaschinenanlage weist in vorliegendem Fall drei Spinnmaschinen 1 auf. Es versteht sich, dass in einer realen Spinnmaschinenanlage in der Regel weit mehr Spinnmaschinen 1 angeordnet sind. Die Spinnmaschinen 1 weisen jeweils eine Vielzahl gleichartiger, nebeneinander angeordneter Arbeitsstellen 2 auf, die zwischen zwei Gestellen 9 angeordnet sind. Der Aufbaue der Arbeitsstellen entspricht dem zu Figur 1 beschriebenen und wird daher an dieser Stelle nicht näher erläutert. Jeder der Spinnmaschinen 1 weist eine zentrale Steuereinheit 13 auf, die zumindest die zentralen und übergeordneten Vorgänge an der Spinnmaschine 1 steuert. Zur Steuerung der Vorgänge an den einzelnen Arbeitsstellen 2 sind im vorliegenden Fall ebenfalls zusätzliche Steuereinheiten 13 an jeder der Arbeitsstellen 2 (ggf. auch je eine zusätzliche Steuereinheit 13 für mehrere Arbeitsstellen 2 gemeinsam) vorgesehen, die mit der zentralen Steuereinheit 13 Zusammenwirken, wie durch die punktierten Linien symbolisiert. Die Spinnmaschinenan- läge weist weiterhin eine übergeordnete Steuereinheit 13 als Anlagensteuerung auf, welche im Bild links dargestellt ist und ebenfalls mit den Steuereinheiten 13 der einzelnen Spinnmaschinen 1 zusammenwirkt, wie durch punktierte Linien symbolisiert. Im vorliegenden Fall ist der übergeordneten Steuereinheit 13 ein Speicher 15 sowie eine Eingabevorrichtung 14 zugeordnet. Dies schließt jedoch nicht aus, dass auch den Steuereinheiten 13 der Arbeitsstellen 2 sowie den Steuereinheiten 13 der Spinnmaschinen 1 ebenfalls ein Speicher 15 sowie ggf. eine Eingabevorrichtung 14 zugeordnet sein können.

Bei den hier gezeigten Spinnmaschinen 1 ist eine Mehrpartienbelegung möglich. Beispielhaft sind hierzu an den Spinnmaschinen 1 jeweils mehrere Produktionsgruppen 18 erkennbar. Die Arbeitsstellen 2 sind bei den gezeigten Spinnmaschinen auf beiden Längsseiten der Spinnmaschine 1 angeordnet. Wie der Figur 4 entnehmbar, ist es zumindest bei autarken Arbeitsstellen 2 nicht erforderlich, dass die Produktionsgruppen gleich groß sind oder immer nur Arbeitsstellen 2 jeweils einer Längsseite umfassen. Vielmehr ist es bei Spinnmaschinen 1 mit autarken Arbeitsstellen 2 möglich, die einzelnen Arbeitsstellen 2 beliebig und wechselnd verschiedenen Produktionsgruppen zuzuordnen.

Zur Durchführung eines Partiewechsels werden die ausgewählten Arbeitsstelen 2 der anderen bzw. neuen Produktionsgruppe 18 zugewiesen. Ebenso werden den betreffenden Arbeitsstellen 2 die Partiedaten der neuen Garnpartie zugewiesen, welche im vorliegenden Fall in dem der übergeordneten Steuereinheit 13 zugeordneten Speicher 15 hinterlegt sind. Wie bereits zu Figur 1 beschrieben kann dabei ein Partiewechsel vor Erreichen des Partieendes durchgeführt werden, wenn die aktuell vorherrschenden Produktionsbedingungen nicht oder aufgrund bestimmter Veränderungen nicht mehr optimal zu der aktuellen Garnpartie passen. Die Bedingung(en) für die Durchführung des Partiewechsels sind vorliegend in der übergeordneten Steuereinheit 13 festgelegt. Bei Eintritt der Bedingung(en) führen die Arbeitsstellen 2 den Partiewechsel unabhängig von dem Erreichen des Partieendes selbsttätig durch. Dabei können, wie bereits zu Figur 1 beschrieben, sowohl alle Arbeitsstellen 2 einer Produktionsgruppe 18 oder auch nur ein Teil der Arbeitsstellen 2 den vorzeitigen Partiewechsel durchführen. Die diesbezüglichen Ausführungen zu Figur 1 gelten vollumfänglich auch für die hier gezeigte Spinnmaschinenanlage.

Die vorliegend gezeigte Spinnmaschinenanlage erlaubt eine dynamische Anpassung der Produktionskapazität an das Produktionsziel (in kg Garn, in m Garn oder in Anzahl Spulen) nicht nur innerhalb einer Spinnmaschine, sondern vielmehr über die gesamte Spinnmaschinenanlage hinweg. Die übergeordnete Steuereinheit 13 erhält laufend Produktionsdaten von den einzelnen Spinnmaschinen 1 und kennt somit deren Laufverhalten und die aktuellen Bedingungen an den einzelnen Spinnmaschinen 1 . Somit kann die übergeordnete Steuereinheit 13 für jede Produktionsgruppe berechnen, wann sie mit dem aktuellen Laufverhalten voraussichtlich das gewünschte Produktionsziel, mithin also das Partieende, erreicht haben wird. Wird nun durch die Steuereinheit 13 festgestellt, dass für eine bestimmte Garnpartie das Partieende nicht rechtzeitig erreicht werden kann, kann an einigen Arbeitsstellen 2, welche aktuell eine andere Garnpartie produzieren, ein Partiewechsel zu der bestimmten Garnpartie durchgeführt. Dabei kann die Anzahl der Arbeitsstellen 2, welche den Partiewechsel durchführen, so lange erhöht werden, bis eine erneute Berechnung ergibt, dass das Partieende für die bestimmte Garnpartie voraussichtlich rechtzeitig erreicht wird. Dabei kann auch eine maximal zulässige zeitliche Abweichung von dem gewünschten Produktionsende vorgegeben werden und erst bei Überschreiten der maximal zulässigen zeitlichen Abweichung der Partiewechsel an den ausgewählten Arbeitsstellen durchgeführt werden.

Dabei ist es in der Spinnereimaschinenanlage denkbar, dass nur ein Teil oder alle Arbeitsstellen 2 einer einzigen Produktionsgruppe 18 den vorzeitigen Partiewechsel durchführen. Grundsätzlich ist es bei Spinnmaschinen 1 mit autarken Arbeitsstellen 2 jedoch auch möglich, einzelnen Arbeitsstellen 2 beliebiger Produktionsgruppen 18 und beliebiger Spinnmaschinen 1 eine andere Garnpartie zuzuweisen, um die Produktionskapazitäten für diese Garnpartie zu erhöhen. Dabei können Produktionskapazitäten für eine bestimmte Garnpartie nicht nur erhöht, sondern auch erniedrigt werden. Wenn beispielsweise bei einer bestimmten Garnpartie das Partieende zu früh erreicht würde, könnten Arbeitsstellen 2 aus der betreffenden, diese Garnpartie produzierenden Produktionsgruppe entnommen werden und einer anderen Garnpartie zugewiesen werden.

Im Übrigen sind auch innerhalb der Spinnmaschinenanlage dieselben Anpassungen der Produktionskapazitäten und dieselben Bedingungen für einen vorzeitigen Partiewechsel wie bei Figur 1 möglich. Die Anpassung der Anzahl der Arbeitsstellen 2 in jeder Produktionsgruppe 18 wird dabei bevorzugt automatisch durch die Steuereinheit 13 der Spinnmaschine 1 oder die Steuereinheit 13 der Spinnmaschinenanlage berechnet. Ebenso werden bevorzugt die Arbeitsstellen 2, welche den vorzeitigen Partiewechsel durchführen, automatisch durch die Steuereinheit 13 der Spinnmaschine 1 oder die Steuereinheit 13 der Spinnmaschinenanlage festgelegt.

Im gezeigten Beispiel weisen die Spinnmaschinen 1 der Spinnmaschinenanlage autarke Arbeitsstellen 2 auf. Grundsätzlich ist innerhalb einer Spinnmaschinenanlage das Verfahren jedoch auch auf Spinnmaschinen 1 mit nicht autarken Arbeitsstellen 2, beispielsweise mit Zentralantrieben, anwendbar. Je nach Art und Ausführung der einzelnen Spinnmaschinen 1 bildet dabei entweder jeweils eine Längsseite einer Spinnmaschine 1 oder eine gesamte Spinnmaschine 1 jeweils eine Produktionsgruppe. Es versteht sich, dass zur Anpassung der Produktionskapazitäten in diesem Fall jedoch alle Arbeitsstellen 2 einer Produktionsgruppe zu einer anderen Garnpartie wechseln müssen bzw. den vorzeitigen Partiewechsel durchführen müssen.

Im Folgenden werden die Bedingungen für einen vorzeitigen Partiewechsel beschrieben, wobei ausdrücklich auf die Figuren 1 und 4 Bezug genommen wird.

Ein besonders wichtiges Kriterium ist die Anwesenheit von Bedienpersonal. Dieses hat in der Regel bestimmte, regelmäßige Schichtzeiten. Somit kann als Bedingung beispielsweise das Erreichen eines Schichtendes vorgegeben werden, was sodann automatisch einen Partiewechsel einleitet. Wird in Schichten, bei denen weniger Bedienpersonal eingesetzt ist, eine weniger bedienintensive Garnpartie produziert, so können auch Schichten mit geringer Personal dichte effizient genutzt werden. Sobald eine neue Schicht mit höherer Personaldichte beginnt bzw. die Schicht mit geringer Personaldichte endet, kann sodann ein erneuter Partiewechsel von neuen, nun aktuellen Garnpartie zurück zu der früheren bzw. alten Garnpartie vorgenommen werden.

Hierzu können beispielsweise die regelmäßigen Schichtzeiten in der Steuereinheit 13 hinterlegt werden und den einzelnen Schichten (z.B. der Tagschicht und der Nachtschicht) bestimmte Garnpartien zugeordnet werden.

Ebenso können natürlich auch andere Uhrzeiten fest in der Steuereinheit 13 hinterlegt werden. Hierdurch können bestimmte Bedingungen in der Produktionsstätte oder bestimmte Arbeitsabläufe, die nicht unbedingt an die Schichtzeiten gekoppelt sein müssen, berücksichtigt werden.

Denkbar ist aber auch, dass die Anwesenheit der Bedienpersonen erfasst und an die Steuereinheit 13 der Spinnmaschine 1 oder der Spinnmaschinenanlag e übermittelt wird. Als Bedingung für einen Partiewechsel zu einer weniger bedienintensiven Garnpartie kann dann beispielsweise das Unterschreiten einer bestimmten Anzahl anwesender Bedienpersonen in der Steuereinheit 13 hinterlegt sein. Wird diese Anzahl unterschritten, leitet die Steuereinheit 13 bevorzugt automatisch den Partiewechsel ein. Der Partiewech- sei ist hierdurch nicht an feste Uhrzeiten bzw. Schichtzeiten gekoppelt, sondern es können aktuelle, unvorhersehbare Änderungen bei der Anzahl von Bedienpersonen ebenfalls berücksichtigt werden.

Vorzugsweise können dabei die Bedingungen von der Produktionsleitung selbst definiert und mittels der Eingabevorrichtung 14 in den Speicher 15 der Steuereinheit 13 eingegeben werden.

Durch die Anpassung der jeweils produzierten Garnpartie an die aktuell an der Spinnmaschine 1 vorherrschenden Produktionsbedingungen kann eine optimale, effiziente Ausnutzung der aktuellen Produktionsmöglichkeiten erzielt werden. Hierdurch können unproduktive Stillstandzeiten an den Arbeitsstellen 2 reduziert werden und die Produktion kann insgesamt gesteigert werden.

Wie bereits beschrieben, ist ein automatischer, selbsttätiger Wechsel zu einer anderen Garnpartie nur möglich, wenn die Spinnelemente der aktuellen und der anderen Garnpartie übereinstimmen. Wenn das nicht der Fall ist, weil die andere Garnpartie beispielsweise an bestimmten Arbeitsstellen 2 andere Spinnmittel erfordert, so könnte zumindest ein entsprechender Hinweis an der betreffenden Arbeitsstelle 2 und/oder an der betreffenden Spinnmaschine 1 ausgegeben werden, dass beispielsweise andere Spinnelemente einzusetzen sind.

Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Abwandlungen und Kombinationen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich, auch wenn diese hier nicht dargestellt und beschrieben sind. Bezuqszeichenliste

1 Spinnmaschine

2 Arbeitsstelle

3 Spinnvorrichtung

4 Zuführvorrichtung

5 Garn

6 Spule

7 Fasermaterial

8 Spinnmittel

9 Gestell

10 Spinnrotor

11 Abzugsvorrichtung

12 Auflösewalze

13 Steuereinheit

14 Eingabevorrichtung

15 Speicher

16 Speisewalze

17 Abzugsdüse

18 Produktionsgruppe

19 Spülvorrichtung

20 Spinndüse

21 Einzelantrieb

22 Drallelement

23 Faserführungselement

24 Spindel

25 Streckwerk

26 Lieferwalzenpaar




 
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