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Title:
ACTUATABLE COMPONENT FOR ACTIVATING OR DEACTIVATING A MODULAR UNIT OF A PASSENGER TRANSPORT SYSTEM AND LOCKING MEANS FOR A LIFT DOOR AND SAFETY DEVICE FOR A LIFT CAR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/094398
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an actuatable component (1) for activating or deactivating a modular unit of a passenger transport system, as well as a door locking means (3) for a lift door (5) and a safety device for a lift car of a lift system, which is provided with an actuatable component of this type. The actuatable component has an actuation component (7), a pretensioning component (9) and a locking component (11). The actuation component can be shifted between a first configuration and a second configuration. The pretensioning component applies a force to the actuation component (7) in a pretensioning force application direction (25) towards the second configuration. The locking component can be reconfigured between a locking configuration and a non-locking configuration, wherein, in the locking configuration, the locking component (11) locks the actuation component (7) in its first configuration, and wherein, in the non-locking configuration, the locking component (11) releases the locking of the actuation component (7) in its first configuration. The locking component (11) is formed with an electroactive polymer (31) and at least two electrodes (33) contacting the electroactive polymer, and configured in such a way that the locking component can be shifted between its non-locking configuration and its locking configuration by applying an electrical voltage to the electrodes. In this way, a very energy-saving operation of the actuatable component and of the door locking means and the safety device is possible.

Inventors:
HOSEMANN AXEL (CH)
STUDER CHRISTIAN (CH)
Application Number:
PCT/EP2023/078214
Publication Date:
May 10, 2024
Filing Date:
October 11, 2023
Export Citation:
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Assignee:
INVENTIO AG (CH)
International Classes:
B66B5/16; B66B13/18
Foreign References:
EP1140688B12009-11-25
EP3690968A12020-08-05
EP1490284B12007-05-23
CH663406A51987-12-15
EP1140688A12001-10-10
EP1140688B12009-11-25
Attorney, Agent or Firm:
INVENTIO AG (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Aktuierbares Bauelement (1) zur Aktivierung oder Deaktivierung einer Baueinheit einer Personentransportanlage, aufweisend: eine Betätigungskomponente (7), eine Vorspannkomponente (9), und eine Verriegelungskomponente (11), wobei die Betätigungskomponente (7) zwischen einer ersten Konfiguration und einer zweiten Konfiguration verlagerbar ist, wobei die Vorspannkomponente (9) die Betätigungskomponente (7) in einer Vorspann- Kraftbeaufschlagungsrichtung (25) hin zu der zweiten Konfiguration kraftbeaufschlagt, wobei die Verriegelungskomponente (11) zwischen einer verriegelnden Konfiguration und einer nicht-verriegelnden Konfiguration umkonfigurierbar ist, wobei die Verriegelungskomponente (11) in ihrer verriegelnden Konfiguration die Betätigungskomponente (7) in ihrer ersten Konfiguration verriegelt und wobei die Verriegelungskomponente (11) in ihrer nicht-verriegelnden Konfiguration die Verriegelung der Betätigungskomponente (7) in ihrer ersten Konfiguration freigibt, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungskomponente (11) mit einem elektroaktiven Polymer (31) und wenigstens zwei den elektroaktiven Polymer (31) kontaktierenden Elektroden (33) ausgebildet ist und derart konfiguriert ist, dass die Verriegelungskomponente (11) durch Anlegen einer elektrischen Spannung an die Elektroden (33) zwischen ihrer nicht- verriegelnden Konfiguration und ihrer verriegelnden Konfiguration geschaltet werden kann.

2. Aktuierbares Bauelement nach Anspruch 1, wobei die Verriegelungskomponente (11) derart konfiguriert ist, dass in der verriegelnden Konfiguration der Verriegelungskomponente (11) ein Formschluss zwischen der Verriegelungskomponente (11) und der Betätigungskomponente (7) herrscht und in der nicht-verriegelnden Konfiguration der Verriegelungskomponente (11) kein Formschluss zwischen der Verriegelungskomponente (11) und der Betätigungskomponente (7) herrscht.

3. Aktuierbares Bauelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Verriegelungskomponente (11) derart konfiguriert ist, dass durch das Anlegen der elektrischen Spannung eine Längenänderung der Verriegelungskomponente (11) in einer Verriegelungsrichtung (37) induziert wird.

4. Aktuierbares Bauelement nach Anspruch 3, wobei die Verriegelungskomponente (11) derart konfiguriert ist, dass die Verriegelungsrichtung (37) quer zu der Vorspann-Kraftbeaufschlagungsrichtung (25) gerichtet ist.

5. Aktuierbares Bauelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Vorspannkomponente (9) die Kraftbeaufschlagung passiv bewirkt.

6. Aktuierbares Bauelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Vorspannkomponente (9) mit einem elastisch deformierbaren Element (15) ausgeführt ist.

7. Aktuierbares Bauelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner aufweisend: eine Rückspannkomponente (10), welche dazu konfiguriert ist, die Betätigungskomponente (7) in einer Rückspann-Kraftbeaufschlagungsrichtung (29) hin zu der ersten Konfiguration kraftzubeaufschlagen.

8. Aktuierbares Bauelement nach Anspruch 7, wobei die Rückspannkomponente (10) die Kraftbeaufschlagung aktiv bewirkt.

9. Aktuierbares Bauelement nach einem der Ansprüche 7 bis 8, wobei die Rückspannkomponente (10) mit einem elektrisch steuerbaren Aktuator ausgeführt ist.

10. Aktuierbares Bauelement nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei die Rückspannkomponente (10) mit einem Elektromagneten (27) ausgeführt ist.

11. Aktuierbares Bauelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner aufweisend einen Hochspannungsgenerator (35) zum Erzeugen der an die Elektroden (33) der Verriegelungskomponente (11) anzulegenden elektrischen Spannung.

12. Türverriegelung (3) für eine Aufzugtür (5) einer Aufzuganlage, aufweisend ein aktuierbares Bauelement (1) gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Türverriegelung (3) mit dem aktuierbaren Bauelement (1) dazu konfiguriert ist, eine Öffnungsbewegung der Aufzugtür (5) wählbar zu blockieren oder freizugeben.

13. Türverriegelung nach Anspruch 12, wobei die Betätigungskomponente (7) dazu konfiguriert ist, in der ersten Konfiguration mit einem Türrahmen (23) oder einer weiteren Aufzugtür derart zusammenzuwirken, dass die Aufzugtür (5) in ihrer geschlossenen Position blockiert ist und in der zweiten Konfiguration das Zusammenwirken mit dem Türrahmen (23) oder der weiteren Aufzugtür zu lösen.

14. Fangvorrichtung (43) für einen Fahrkorb einer Aufzuganlage, aufweisend ein aktuierbares Bauelement (1) gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Fangvorrichtung (43) mit dem aktuierbaren Bauelement (1) dazu konfiguriert ist, eine Bremseinrichtung (45) zum Bremsen des Fahrkorbs wählbar zu blockieren oder freizugeben.

15. Fangvorrichtung nach Anspruch 14, wobei die Betätigungskomponente (7) dazu konfiguriert ist, in der ersten Konfiguration mit der Bremseinrichtung (45) derart zusammenzuwirken, dass die Bremseinrichtung (45) in einem vorgespannten Zustand in einer deaktivierten Position gehalten wird, in der sie keine Bremswirkung für den Fahrkorb generiert, und in der zweiten Konfiguration das Zusammenwirken mit der Bremseinrichtung (45) derart freigibt, dass die Bremseinrichtung (45) die Bremswirkung generiert.

Description:
AKTUIERBARES BAUELEMENT ZUR AKTIVIERUNG ODER DEAKTIVIERUNG EINER BAUEINHEIT EINER PERSONENTRANSPORTANLAGE SOWIE VERRIEGELUNG FÜR EINE AUFZUGTÜR UND FANGVORRICHTUNG FÜR EINEN AUFZUGFAHRKORB

Die vorliegende Erfindung betrifft ein aktuierbares Bauelement zur Aktivierung oder Deaktivierung einer Baueinheit einer Personentransportanlage. Ferner betrifft die Erfindung eine Türverriegelung für eine Aufzugtür einer Aufzuganlage sowie eine Fangvorrichtung für einen Fahrkorb einer Aufzuganlage, welche jeweils mit dem aktuierbaren Bauelement ausgestattet sind.

Eine Personentransportanlage ist dazu ausgebildet, Personen und/oder Gegenstände innerhalb eines Bauwerks bzw. Gebäudes zu transportieren. Beispielsweise kann die Personentransportanlage als Aufzuganlage, Fahrtreppe, Fahrsteig oder Ähnliches ausgebildet sein.

In einer Personentransportanlage gibt es regelmässig verschiedene Baueinheiten, die wählbar zu aktivieren bzw. zu deaktivieren sein sollen. Hierzu kann eine solche Baueinheit von einem aktuierbaren Bauelement betätigt werden und hierdurch aktiviert bzw. deaktiviert werden. Das aktuierbare Bauelement ist hierbei dazu ausgelegt, zwischen einem ersten Zustand, in dem die Baueinheit beispielsweise deaktiviert ist, und einem zweiten Zustand, in dem die Baueinheit beispielsweise aktiviert ist, gesteuert schaltbar zu sein.

Beispielsweise kann eine solche Baueinheit als eine Türverriegelung für eine Aufzugtür einer Aufzuganlage ausgestaltet sein. Eine solche Türverriegelung soll regelmässig zwischen einem Zustand, in dem die Aufzugtür beispielsweise in einem geschlossenen Zustand verriegelt ist, und einem anderen Zustand, in dem diese Verriegelung freigegeben ist und die Aufzugtür somit in einen geöffneten Zustand bewegt werden kann, gesteuert geschaltet werden können. Eine solche Aufzugtür kann als Kabinentür an einer Aufzugkabine oder als Schachttür an einem Aufzugschacht vorgesehen sein. Beispiele solcher Aufzugtüren und ihrer Verriegelungen sind in EP 1 490 284 Bl sowie CH 663 406 A5 beschrieben. Ferner kann eine solche Baueinheit auch als Fangvorrichtung für einen Fahrkorb einer Aufzuganlage ausgestaltet sein. Eine solche Fangvorrichtung ist dazu ausgelegt, eine Bewegung des Fahrkorbs innerhalb eines Aufzugschachts insbesondere in Notsituationen effizient abzubremsen bzw. zu blockieren, in denen beispielsweise ein normalerweise zum Bewegen des Fahrkorbs eingesetzter Antrieb und/oder im normalen Betrieb verwendete Bremsen zum Stoppen des Fahrkorbs fehlerhaft oder nicht arbeiten und der Fahrkorb sich dementsprechend beispielsweise mit einer überhöhten Geschwindigkeit bewegt. Hierzu soll die Fangvorrichtung regelmässig zwischen einem ersten Zustand, in dem eine Bremseinrichtung der Fangvorrichtung deaktiviert ist und der Fahrkorb sich somit frei innerhalb des Aufzugschachts bewegen kann, und einem zweiten Zustand, in dem die Bremseinrichtung aktiviert ist und die Bewegung des Fahrkorbs innerhalb des Aufzugschachts gebremst wird, gesteuert geschaltet werden können. Eine solche Fangvorrichtung ist beispielsweise in EP 1 140 688 Bl beschrieben.

Die Baueinheit kann als Sicherheitskomponente innerhalb der Personentransportanlage ausgelegt sein. Dabei sollte die Baueinheit besonders zuverlässig zwischen ihren verschiedenen Zuständen geschaltet werden können, da damit sicherheitsrelevante Funktionen innerhalb der Personentransportanlage gesteuert werden. Eine solche Sicherheitskomponente soll regelmässig derart ausgestaltet sein, dass sie während eines normalen Betriebs der Personentransportanlage Sicherheitsrisiken für deren Benutzer minimiert und insbesondere in kritischen Situationen wie beispielsweise einem Stromausfall in einen Zustand übergeht, in dem die Sicherheit innerhalb der Personentransportanlage gewährleistet ist. Beispielsweise kann die Sicherheitskomponente hierzu in ihrem ersten Zustand einen Normalbetrieb der Personentransportanlage zulassen, in ihrem zweiten Zustand jedoch dazu führen, dass die Personentransportanlage in einen sicheren Notbetrieb überführt wird oder sogar der Betrieb der Personentransportanlage unterbrochen wird.

Am Beispiel der Türverriegelung verdeutlicht kann dies bedeuten, dass die Aufzugtür zuverlässig in ihrem geschlossenen Zustand verriegelt bleibt, solange nicht eine Entriegelung explizit beispielsweise von einer Aufzugsteuerung freigegeben wird. Im Falle eines Stromausfalls soll die Türverriegelung jedoch selbsttätig entriegelt werden, um beispielsweise eine Evakuierung von Passagieren aus der Aufzugkabine zu ermöglichen. Am alternativen Beispiel der Fangvorrichtung verdeutlicht, kann dies bedeuten, dass die Fangvorrichtung während des Normalbetriebs der Aufzuganlage deaktiviert bleibt und sich der Fahrkorb somit gesteuert durch die Aufzugsteuerung entlang des Aufzugschachts bewegen lässt. Im Falle eines Stromausfalls soll die Fangvorrichtung jedoch automatisch aktiviert werden und die Bewegung des Fahrkorbs stoppen bzw. blockieren.

Derartige Baueinheiten bzw. Sicherheitskomponenten werden bisher meist unter Verwendung von Aktuatoren betrieben, welche beispielsweise eine Kraft auf eine Betätigungskomponente ausüben, solange der jeweilige Aktuator be strömt ist. Mithilfe des Aktuators kann somit ein Schaltzustand der Baueinheit gesteuert werden, indem die Betätigungskomponente zwischen verschiedenen möglichen Konfigurationen bewegt wird. Im Falle eines Stromausfalls übt der Aktuator keine Kraft mehr aus und die Betätigungskomponente kann sich beispielsweise getrieben durch ein passives Bauelement wie z.B. eine vorgespannte Feder hin zu einer Position bewegen, die einem Schaltzustand der Baueinheit entspricht, in dem eine grösstmögliche Sicherheit für die Personentransportanlage gewährleistet ist. Als Aktuatoren können beispielsweise Elektromagnete, Elektromotoren oder Ähnliches eingesetzt werden.

Da in herkömmlichen Baueinheiten bzw. Sicherheitskomponenten die darin eingesetzten Aktuatoren über lange Zeitdauern hinweg bestromt werden müssen, wird durch diese ein hoher Energieverbrauch bewirkt.

Es kann unter anderem ein Bedarf an einem aktuierbaren Bauelement bestehen, welches in einer Personentransportanlage eingesetzt werden kann und dazu eingerichtet ist, Baueinheiten wie insbesondere Sicherheitskomponenten mit hoher Zuverlässigkeit und bei trotzdem geringem Energieverbrauch steuern zu können. Insbesondere kann ein Bedarf an einer mit einem solchen Bauelement ausgerüsteten Aufzugsicherheitskomponente in Form einer Türverriegelung für eine Aufzugtür einer Aufzuganlage oder einer Fangvorrichtung für einen Fahrkorb einer Aufzuganlage bestehen.

Einem solchen Bedarf kann durch die Gegenstände gemäss den unabhängigen Ansprüchen entsprochen werden. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung definiert bzw. in den begleitenden Figuren veranschaulicht.

Gemäss einem ersten Aspekt der Erfindung wird ein aktuierbares Bauelement zur Aktivierung oder Deaktivierung einer Baueinheit einer Personentransportanlage beschrieben, welches eine Betätigungskomponente, eine Vorspannkomponente und eine Verriegelungskomponente aufweist. Die Betätigungskomponente ist zwischen einer ersten Konfiguration und einer zweiten Konfiguration verlagerbar. Die Vorspannkomponente beaufschlagt die Betätigungskomponente in einer Vorspann- Kraftbeaufschlagungsrichtung hin zu der zweiten Konfiguration mit einer Kraft. Die Verriegelungskomponente ist zwischen einer verriegelnden Konfiguration und einer nicht-verriegelnden Konfiguration umkonfigurierbar, wobei die Verriegelungskomponente in ihrer verriegelnden Konfiguration die Betätigungskomponente in ihrer ersten Konfiguration verriegelt und wobei die Verriegelungskomponente in ihrer nicht-verriegelnden Konfiguration die Verriegelung der Betätigungskomponente in ihrer ersten Konfiguration freigibt. Die Verriegelungskomponente ist mit einem elektroaktiven Polymer und wenigstens zwei das elektroaktive Polymer kontaktierenden Elektroden ausgebildet und derart konfiguriert, dass die Verriegelungskomponente durch Anlegen einer elektrischen Spannung an die Elektroden zwischen ihrer nicht-verriegelnden Konfiguration und ihrer verriegelnden Konfiguration geschaltet werden kann.

Gemäss einem zweiten Aspekt der Erfindung wird eine Türverriegelung für eine Aufzugtür einer Aufzuganlage beschrieben, welche ein aktuierbares Bauelement gemäss einer Ausführungsform des ersten Aspekts der Erfindung aufweist, wobei die Türverriegelung mit dem aktuierbaren Bauelement dazu konfiguriert ist, eine Öffnungsbewegung der Aufzugtür wählbar zu blockieren oder freizugeben. Die oben genannte Baueinheit ist in diesem Fall damit als eine Türverriegelung für eine Aufzugtür einer Aufzuganlage ausgeführt.

Gemäss einem dritten Aspekt der Erfindung wird eine Fangvorrichtung für einen Fahrkorb einer Aufzuganlage beschrieben, welche ein aktuierbares Bauelement gemäss einer Ausführungsform des ersten Aspekts der Erfindung aufweist, wobei die Fangvorrichtung mit dem aktuierbaren Bauelement dazu konfiguriert ist, eine Bremseinrichtung zum Bremsen des Fahrkorbs wählbar zu blockieren oder freizugeben. Die oben genannte Baueinheit ist in diesem Fall damit als eine Fangvorrichtung für einen Fahrkorb einer Aufzuganlage ausgeführt.

Einleitend soll eine Grundidee zu Ausführungsformen der hierin beschriebenen Erfindung kurz erläutert werden, wobei diese Erläuterung als lediglich grob zusammenfassend und die Erfindung nicht einschränkend auszulegen ist:

Wie weiter oben bereits erläutert, werden herkömmliche Baueinheiten bzw. Sicherheitskomponenten in Personentransportanlagen oft mithilfe eines Aktuators gesteuert geschaltet, welcher zum Einnehmen und Halten eines gewünschten Schaltzustands mit einem elektrischen Strom versorgt werden muss, wodurch ein lange andauernder und somit hoher Energieaufwand entsteht.

Es wird hierin vorgeschlagen, eine Funktionalität eines solchen herkömmlich eingesetzten Aktuators stattdessen mithilfe eines elektroaktiven Polymers zu bewirken. Elektroaktive Polymere (EAP) sind Polymere, die durch Anlegen einer elektrischen Spannung ihre Form ändern. Im Gegensatz zu herkömmlich eingesetzten Aktuatoren wie Elektromagneten, Elektromotoren, etc. wird hierbei kein langfristiger elektrischer Stromfluss und somit kein durchgängiger Einsatz elektrischer Leistung benötigt, um den Aktuator in einer gewünschten Stellung bzw. einem gewünschten Zustand zu halten. Stattdessen genügt es, an das elektroaktive Polymer eine elektrische Spannung anzulegen, wobei es ähnlich wie beim Aufladen eines Kondensators nur zu einem sehr kurzzeitigen Stromfluss kommt, während dessen elektrische Ladungen innerhalb des elektroaktiven Polymers verlagert werden, sich aber kein langzeitiger Stromfluss durch das elektroaktive Polymer, der in der Regel ein elektrischer Isolator ist, einstellt. Dementsprechend kann ein elektrischer Energieaufwand, der aufgewendet werden muss, um das elektroaktive Polymer in eine gewünschte Konfiguration zu bringen und zu halten, vemachlässigbar gering sein.

Das elektroaktive Polymer wird dabei als Teil einer Verriegelungskomponente eingesetzt und kann je nachdem, ob an die den Polymer kontaktierenden Elektroden eine elektrische Spannung angelegt wird oder nicht, dafür sorgen, dass die Verriegelungskomponente entweder in eine verriegelnde Konfiguration gebracht wird, in der die Betätigungs- komponente des aktuierbaren Bauelements in ihrer ersten Konfiguration verriegelt wird, oder in eine nicht-verriegelnde Konfiguration gebracht wird, in der die Betätigungskomponente freigegeben wird und somit in ihre zweite Konfiguration bewegt werden kann.

Nachfolgend werden mögliche Ausgestaltungen und Vorteile von Ausfiihrungsformen des aktuierbaren Bauelements bzw. der damit ausgestatteten Türverriegelung und/oder Fangvorrichtung in genaueren Einzelheiten beschrieben.

Das hierin beschriebene aktuierbare Bauelement kann als eigenständiges Bauelement innerhalb einer Personentransportanlage verbaut sein und dort zur Implementierung von Schalt-Funktionalitäten eingesetzt werden. Alternativ kann das aktuierbare Bauelement als Teil einer grösseren Baueinheit, welche beispielsweise in Form einer Sicherheitskomponente für die Personentransportanlage ausgestaltet ist, eingesetzt werden und innerhalb dieser Baueinheit eine Schalt-Funktionalität implementieren.

Das aktuierbare Bauelement verfügt hierzu über wenigstens drei Komponenten in Form einer Betätigungskomponente, einer Vorspannkomponente und einer Verriegelungskomponente. Dabei sollen zumindest zwei der drei Komponenten relativ zueinander bewegbar sein. Insbesondere sollen die Betätigungskomponente und die Verriegelungskomponente relativ zueinander bewegt werden können. Die drei Komponenten können untereinander wechselwirken und insbesondere gegenseitig aufeinander Kräfte ausüben.

Die Betätigungskomponente soll zwischen einer ersten Konfiguration und einer zweiten Konfiguration verlagerbar sein. Eine Konfiguration der Betätigungskomponente kann auch als eine Position der Betätigungskomponente bezeichnet werden. Wenn die Betätigungskomponente in der ersten Konfiguration ist, kann dies als erster Schaltzustand des aktuierbaren Bauelements interpretiert werden, wohingegen die Betätigungskomponente in der zweiten Konfiguration als zweiter Schaltzustand des aktuierbaren Bauelements interpretiert werden kann. Je nachdem, welche Schaltzustände geschaltet werden sollen, kann dementsprechend die erste Konfiguration auch als unbetätigte Konfiguration und die zweite Konfiguration als betätigte Konfiguration interpretiert werden, oder umgekehrt. Eine Verlagerung der Betätigungskomponente zwischen den beiden Konfigurationen kann in beliebiger Weise erfolgen, beispielsweise durch lineares Verschieben, durch Drehen oder durch Schwenken der Betätigungskomponente oder durch eine Kombination solcher Bewegungen. Beispielsweise kann die Betätigungskomponente als gelagerter Hebel implementiert sein, der zwischen den beiden Konfigurationen verschwenkt werden kann.

Die Vorspannkomponente ist dazu ausgelegt, eine Kraft auf die Betätigungskomponente auszuüben. Diese Kraft soll in einer sogenannten Vorspann-Kraftbeaufschlagungsrichtung hin zu der zweiten Konfiguration wirken. Wenn die Betätigungskomponente sich frei bewegen kann, d.h. nicht verriegelt und somit in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist, wird sich die Betätigungskomponente somit aufgrund der von der Vorspannkomponente bewirkten Kraft in die zweite Konfiguration bewegen bzw. dort gehalten werden.

Die Verriegelungskomponente ist dazu vorgesehen, eine Bewegung der Betätigungskomponente, wenn diese in ihrer ersten Konfiguration ist, gesteuert temporär verhindern zu können. Hierzu kann die Verriegelungskomponente wählbar in eine verriegelnde Konfiguration oder in eine nicht-verriegelnde Konfiguration gebracht werden. Eine Konfiguration der Verriegelungskomponente kann auch als eine Position der Verriegelungskomponente bezeichnet werden. In der verriegelnden Konfiguration sperrt oder blockiert die Verriegelungskomponente eine Bewegung der sich in ihrer ersten Konfiguration befindlichen Betätigungskomponente, sodass diese nicht in die zweite Konfiguration verlagert werden kann. Wird die Verriegelungskomponente in die nichtverriegelnde Konfiguration überfuhrt, wird diese Verriegelung freigegeben, sodass sich die Betätigungskomponente insbesondere aufgrund der durch die Vorspannkomponente bewirkten Kraft aus ihrer ersten Konfiguration in ihre zweite Konfiguration verlagern kann.

Die Verriegelungskomponente wird dabei unter Verwendung eines elektroaktiven Polymers ausgebildet. Bauteile, die mit solchen elektroaktiven Polymeren ausgebildet sind, können ihr Volumen bzw. ihre Form verändern, je nachdem, ob an Elektroden, die in elektrischem Kontakt mit den elektroaktiven Polymeren stehen, eine hohe elektrische Spannung angelegt wird oder nicht bzw. wie hoch diese elektrische Spannung ist. Dabei ist eine bewirkte Formveränderung im Regelfall lediglich so lange existent, wie die elektrische Spannung angelegt bleibt. D.h., bei Anlegen der elektrischen Spannung verformen sich die elektroaktiven Polymere, wohingegen sie sich bei Entfall der elektrischen Spannung wieder in ihre ursprüngliche Form entspannen können.

Diese Eigenschaft kann ausgenutzt werden, um mithilfe der elektroaktiven Polymere die Verriegelungskomponente in die Lage zu versetzen, zwischen zwei verschiedenen Konfigurationen umkonfiguriert zu werden. Die beiden Konfigurationen können sich hierbei hinsichtlich der von den elektroaktiven Polymeren eingenommenen Form unterscheiden. Die elektroaktiven Polymere können hierzu beispielsweise in einer anfänglichen Form angeordnet sein, welche die Gestalt der Verriegelungskomponente beeinflusst, solange keine elektrische Spannung angelegt wird. Die elektroaktiven Polymere können beispielsweise in Form einer Schicht bzw. eines Stapels aus einer Vielzahl von Schichten ausgebildet sein, wobei die Elektroden an gegenüberliegenden Seiten dieser Schicht bzw. dieses Stapels angeordnet sein können. Diese anfängliche Form ändert sich, wenn eine elektrische Spannung an die Elektroden angelegt wird. Die Art und Weise, wie sich diese Form verändert, hängt dabei sowohl von der anfänglichen Form und der anfänglichen Anordnung bzw. Ausrichtung der Polymere als auch von der Stärke der angelegten elektrischen Spannung ab. Typischerweise werden zum Erreichen signifikanter Formänderungen meist elektrische Spannungen im Bereich von mehreren hundert Volt, beispielsweise mehr als 500 V, mehr als 800 V oder sogar mehr als 1000 V, an die Elektroden angelegt.

Insgesamt kann somit die Konfiguration der Verriegelungskomponente und dementsprechend deren auf die Betätigungskomponente wirkende verriegelnde Eigenschaft durch gezieltes Steuern der an die Elektroden angelegten Spannung kontrolliert werden. Dabei ist wichtig, zu betonen, dass hierzu lediglich eine elektrische Spannung, insbesondere eine Gleichspannung, generiert und aufrechterhalten werden braucht, es innerhalb der Verriegelungskomponente, d.h. zwischen deren beiden Elektroden, jedoch nicht zu einem länger andauernden elektrischen Stromfluss kommt, sondern lediglich eine Verlagerung von Ladungen innerhalb des elektroaktiven Polymers bewirkt werden muss. Die zwischen den Elektroden befindlichen elektroaktiven Polymere verhalten sich dabei ähnlich wie ein Dielektrikum zwischen den Elektroden eines Kondensators.

Eine Leistungsaufnahme zum Schalten der Verriegelungskomponente zwischen ihren beiden Konfigurationen kann somit sehr kurzfristig und lediglich geringfügig sein und zum Halten der Verriegelungskomponente in einer ihrer beiden Konfigurationen kann sogar im Wesentlichen gar keine Leistungsaufnahme nötig sein. Dabei wird davon ausgegangen, dass die elektroaktiven Polymere zwischen den spannungsbeaufschlagten Elektroden sehr gut elektrisch isolieren und auch eine Zuleitung zu diesen Elektroden gut elektrisch isoliert ist, sodass es selbst bei hohen angelegten Spannungen weder zu einem signifikanten Stromfluss zwischen den Elektroden noch zu Stromflüssen beispielsweise in Form von Kriechströmen oder andersartigen Verlustströmen kommt.

Dementsprechend kann bei dem beschriebenen aktuierbaren Bauelement bei sehr geringem Energieverbrauch die Betätigungskomponente über lange Zeiträume hinweg mithilfe der Verriegelungskomponente verriegelt werden und somit verhindert werden, dass die Betätigungskomponente sich getrieben durch die Vorspannkomponente in ihre zweite Konfiguration verlagert. Sollte es jedoch beispielsweise zu einem Stromausfall und infolgedessen zu einem Ausfall der an die Verriegelungskomponente angelegten elektrischen Spannung kommen, wird sich die Verriegelungskomponente automatisch in ihre nicht-verriegelnde Konfiguration begeben und somit die Verriegelung der Betätigungskomponente freigegeben, sodass diese sich in ihre zweite Konfiguration verlagern kann und dabei beispielsweise eine Funktion einer mit dem aktuierbaren Bauelement ausgestatteten Sicherheitskomponente aktiviert.

Somit kann mithilfe des vorgeschlagenen aktuierbaren Bauelements eine zuverlässige Funktionalität bei gleichzeitig sehr geringem Energieaufwand realisiert werden.

Gemäss einer Ausführungsform ist die Verriegelungskomponente derart konfiguriert, dass in der verriegelnden Konfiguration der Verriegelungskomponente ein Formschluss zwischen der Verriegelungskomponente und der Betätigungskomponente herrscht und in der nicht-verriegelnden Konfiguration der Verriegelungskomponente kein Formschluss zwischen der Verriegelungskomponente und der Betätigungskomponente herrscht. Anders ausgedrückt sind die Betätigungskomponente und die Verriegelungskomponente strukturell und/oder funktional vorzugsweise derart ausgestaltet, dass sich, wenn die Verriegelungskomponente in ihrer verriegelnden Konfiguration ist, ein Formschluss zwischen beiden Komponenten einstellt, d.h., die Verriegelungskomponente zumindest teilweise in Bereiche der Betätigungskomponente eingreift und/oder umgekehrt. Aufgrund dieses Formschlusses können Kräfte zwischen beiden Komponenten effizient übertragen werden. Ausserdem können solche Kräfte übertragen werden, ohne dass die Verriegelungskomponente selbst mit einer starken Kraft, die durch die Veränderung des elektroaktiven Polymers bei Anlegen der elektrischen Spannung an dessen Elektroden zu bewirken wäre, gegen die Betätigungskomponente angepresst werden müsste. Stattdessen genügt es, dass sich die Verriegelungskomponente aufgrund einer solchen Änderung des elektroaktiven Polymers zumindest so weit verformt, dass es zu dem Formschluss mit der Betätigungskomponente kommt.

Gemäss einer Ausführungsform ist die Verriegelungskomponente derart konfiguriert, dass durch das Anlegen der elektrischen Spannung eine Längenänderung der Verriegelungskomponente in einer Verriegelungsrichtung induziert wird.

Hierzu kann das Polymer beispielsweise in Form von mehreren übereinandergestapelten Polymer-Schichten ausgebildet sein und der Stapel dann an gegenüberliegenden Seiten mit den beiden Elektroden kontaktiert sein. Bei Anlegen der elektrischen Spannung an die Elektroden kann der Polymer-Schichten-Stapel dann eine Verformung erfahren, bei der sich seine Abmessungen verändern und zumindest in einer Richtung, welche hierin als Verriegelungsrichtung bezeichnet ist, eine Längenänderung der Verriegelungskomponente eintritt. Beispielsweise kann bei Anlegen der elektrischen Spannung eine Kontraktion des Polymer-Schichten-Stapels in einer ersten Richtung parallel zu einer Verbindungslinie zwischen den Elektroden sowie damit einhergehend eine Expansion des Stapels in einer zweiten Richtung quer hierzu erfolgen. Eine solche Längenänderung kann dazu genutzt werden, um als verriegelnde Konfiguration einen gewünschten Formschluss zwischen der Verriegelungskomponente und der Betätigungskomponente bei Anlegen der Spannung zu bewirken. Bei Unterbrechen der Spannung kann sich die Längenänderung wieder zurückbilden und somit die Verriegelungskomponente in ihrer Nicht-verriegelnden Konfiguration den Formschluss wieder freigeben. Gemäss einer weiter konkretisierten Ausführungsform ist die Verriegelungskomponente dabei derart konfiguriert, dass die Verriegelungsrichtung quer, vorzugsweise senkrecht, zu der Vorspann-Kraftbeaufschlagungsrichtung gerichtet ist.

Mit anderen Worten kann es vorteilhaft sein, dass elektroaktive Polymer in der Verriegelungskomponente derart auszugestalten, dass die Verriegelungskomponente bei Anlegen der Spannung an die Elektroden seine Längenabmessung in einer Richtung ändert, die quer, vorzugsweise orthogonal, zu derjenigen Richtung verläuft, in der die Vorspannkomponente die vorspannende Kraft auf die Betätigungskomponente ausübt. Vorzugsweise sollen die Verriegelungsrichtung und die Vorspann-Kraftbeaufschlagungs- richtung in einem Winkel von zwischen 60° und 120°, vorzugsweise zwischen 80° und 100° und stärker bevorzugt zwischen 87° und 93° zueinander verlaufen. Hierdurch kann erreicht werden, dass die auf die Betätigungskomponente wirkende vorspannende Kraft nicht oder zumindest nicht überwiegend in einer Richtung auf die Verriegelungskomponente wirkt, in der diese sich bei Anlegen der Spannung verformen soll. Dementsprechend behindert diese vorspannende Kraft die Verformung der Verriegelungskomponente nicht bzw. allenfalls wenig.

Gemäss einer Ausführungsform ist die Vorspannkomponente dazu konfiguriert, die Kraftbeaufschlagung passiv zu bewirken.

Anders ausgedrückt braucht die Vorspannkomponente nicht über eine eigene Energiequelle und/oder eine ihr zugeordnete Ansteuerung verfügen, um die Kraftbeaufschlagung aktiv und gesteuert bewirken zu können. Stattdessen soll die Vorspannkomponente vorzugsweise als passives Bauelement ohne eigene Energiequelle und ohne zugeordnete Ansteuerung funktionieren und die vorspannende Kraft auf die Betätigungskomponente beispielsweise aufgrund einer mechanischen Vorspannung von Material innerhalb der Vorspannkomponente bewirken. Die Vorspannkomponente kann dementsprechend einfach aufgebaut sein, zuverlässig arbeiten und kostengünstig hergestellt werden.

Gemäss einer Ausführungsform kann beispielsweise die Vorspannkomponente mit einem elastisch deformierbaren Element ausgeführt sein. Ein solches deformierbares Element kann beispielsweise in Form einer Feder oder mithilfe eines Elastomerelements bereitgestellt werden, welche auf Zug oder auf Druck elastisch verformt werden können und dabei Verformungsenergie in Form einer mechanischen Vorspannung speichern, die dann als vorspannende Kraft auf die Betätigungskomponente wirken und zur Verlagerung der Betätigungskomponente in die zweite Konfiguration genutzt werden kann. Eine solche Vorspannkomponente kann besonders einfach, zuverlässig und kostengünstig bereitgestellt werden.

Gemäss einer Ausfiihrungsform kann das aktuierbare Bauelement ferner eine Rückspannkomponente aufweisen, welche dazu konfiguriert ist, die Betätigungskomponente in einer Rückspann-Kraftbeaufschlagungsrichtung hin zu der ersten Konfiguration kraftzubeaufschlagen.

Eine solche Rückspannkomponente kann somit der von der Vorspannkomponente bewirkten vorspannenden Kraft entgegenwirken und diese vorzugsweise sogar überkompensieren, sodass die Betätigungskomponente dann hin zu der ersten Konfiguration bewegt wird. Damit kann mithilfe der Rückspannkomponente die Betätigungskomponente bei Bedarf in die erste Konfiguration gebracht werden, um sie dort mithilfe der Verriegelungskomponente zu verriegeln.

Gemäss einer weiter konkretisierten Ausführungsform ist die Rückspannkomponente dabei derart konfiguriert, dass sie die Kraftbeaufschlagung aktiv bewirkt.

Mit anderen Worten soll die Rückspannkomponente vorzugsweise von einer Energiequelle mit Energie versorgt und/oder von einer ihr zugeordneten Steuerung angesteuert werden, sodass sie die rückspannende Kraft aktiv und lediglich bei Bedarf bewirkt. Dementsprechend kann durch geeignetes Ansteuem der Rückspannkomponente entschieden werden, ob die Betätigungskomponente lediglich von der Vorspannkomponente hin zu der zweiten Konfiguration kraftbeaufschlagt wird oder ob dieser Kraftbeaufschlagung durch die Rückspannkomponente entgegengewirkt wird und die Betätigungskomponente somit hin zu der ersten Konfiguration kraftbeaufschlagt und somit bewegt wird. Die Rückspannkomponente kann daher bedarfsgerecht dazu eingesetzt werden, nach einer Betätigung des aktuierbaren Bauelements dessen Betätigungskomponente wieder aktiv zurück in dessen erste Konfiguration zu bringen und diese dann dort mithilfe der Verriegelungskomponente zu verriegeln.

Dabei kann gemäss einer weiteren konkretisierten Ausführungsform die Rückspannkomponente mit einem elektrisch steuerbaren Aktuator ausgeführt sein.

Ein solcher Aktuator kann die rückspannende Kraft bewirken, wenn er mit elektrischer Energie versorgt wird. Daher kann ein solcher Aktuator besonders einfach gesteuert werden.

Beispielsweise kann die Rückspannkomponente gemäss einer Ausführungsform mit einem Elektromagneten ausgeführt sein.

Der Elektromagnet kann bei elektrischer Bestromung ein Magnetfeld erzeugen. Dieses Magnetfeld kann anziehend auf die Betätigungskomponente wirken. Hierzu kann die Betätigungskomponente mit magnetischem bzw. magnetisierbarem Material ausgebildet sein oder ihrerseits eine Teilkomponente aus einem solchen Material aufweisen. Der Elektromagnet kann derart angeordnet und ausgestaltet sein, dass durch das erzeugte Magnetfeld die erforderliche rückspannende Kraft auf die Betätigungskomponente ausgeübt werden kann, um diese in die erste Konfiguration zu verlagern.

Gemäss einer Ausführungsform weist das aktuierbare Bauelement ferner einen Hochspannungsgenerator zum Erzeugen der an die Elektroden der Verriegelungskomponente anzulegenden elektrischen Spannung auf.

Ein solcher Hochspannungsgenerator kann dazu konzipiert sein, ausreichend hohe Spannungen zu erzeugen, um bei deren Anlegen an die Elektroden eine gewünschte Verformung der Verriegelungskomponente aufgrund einer Deformation des darin vorgesehenen elektroaktiven Polymers bewirken zu können. Beispielsweise kann der Hochspannungsgenerator Spannungen von mehr als 500 V, vorzugsweise mehr als 800 V oder sogar mehr als 1000 V erzeugen. Dabei können die Spannungen vorzugsweise bei sehr geringer elektrischer Leistung erzeugt werden, da die an die Elektroden der Verriegelungskomponente angelegten Spannungen zu keinem bzw. lediglich einem vemachlässigbar geringen Stromfluss führen sollen. Der Hochspannungsgenerator kann die Spannungen steuerbar erzeugen. Dabei kann der Hochspannungsgenerator beispielsweise von einer Aufzugsteuerung angesteuert werden. Dementsprechend kann durch geeignetes Ansteuem des Hochspannungsgenerators ein Verriegeln oder Entriegeln der Verriegelungskomponente innerhalb des aktuierbaren Bauelements gesteuert werden.

Alternativ zu einer direkten Integration des Hochspannungsgenerators in das aktuierbare Bauelement kann dieser auch an einer anderen Stelle, beispielsweise in der Aufzugsteuerung, vorgesehen werden und von dort aus elektrisch mit den Elektroden der Verriegelungskomponente verbunden sein.

Das hier beschriebene aktuierbare Bauelement kann unter anderem in einer Ausführungsform einer Türverriegelung gemäss dem zweiten Aspekt der Erfindung eingesetzt werden. Dabei kann dessen Betätigungskomponente dazu genutzt werden, um je nachdem, ob diese in der ersten oder in der zweiten Konfiguration steht, eine Verriegelung der zugeordneten Aufzugtür zu aktivieren und damit eine Öffnungsbewegung der Aufzugtür zu blockieren oder, alternativ, eine solche Verriegelung zu deaktivieren und damit die Öffnungsbewegung freizugeben. Die Türverriegelung kann dabei mithilfe des aktuierbaren Bauelements mit geringem Energieaufwand in ihrem verriegelten Zustand gehalten werden. Bei Bedarf oder automatisiert bei einem Stromausfall kann die Verriegelung jedoch gelöst werden und die Aufzugtür dementsprechend geöffnet werden.

Gemäss einer Ausführungsform kann dabei die Betätigungskomponente dazu konfiguriert sein, in der ersten Konfiguration mit einem Türrahmen oder einer weiteren Aufzugtür derart zusammenzuwirken, dass die Aufzugtür in ihrer geschlossenen Position blockiert ist und in der zweiten Konfiguration das Zusammenwirken mit dem Türrahmen oder der weiteren Aufzugtür zu lösen.

Anders ausgedrückt kann eine Verriegelung der Aufzugtür dadurch bewirkt werden, dass die Betätigungskomponente des hierin vorgestellten aktuierbaren Bauelements beispielsweise in den Türrahmen oder ein mit dem Türrahmen verbundenes anderes stationäres Element eingreift oder dass die Betätigungskomponente beispielsweise eine mechanisch belastbare Verbindung mit einer weiteren Aufzugtür bewirkt. Dabei kann dadurch, dass die Betätigungskomponente mithilfe der Verriegelungskomponente mit sehr geringem Energieaufwand in ihrer ersten Konfiguration verriegelt werden kann, die Aufzugtür in ihrer geschlossenen Position blockiert gehalten werden, ohne dass hierfür permanent Energie aufgebracht werden müsste. Bei Bedarf kann dann die an das elektroaktive Polymer der Verriegelungskomponente angelegte elektrische Spannung unterbrochen werden, sodass diese die Verriegelung der Betätigungskomponente freigibt. Daraufhin wird die Betätigungskomponente getrieben durch die Vorspannkomponente in ihre zweite Konfiguration verlagert und auf diese Weise die Verriegelung der Aufzugtür gelöst, sodass diese geöffnet werden kann. Ein Lösen der Verriegelung der Aufzugtür tritt dabei auch automatisch auf, wenn es beispielsweise aufgrund eines Stromausfalls zu einer Unterbrechung der an die Verriegelungskomponente angelegten Spannung kommt.

Das hier beschriebene aktuierbare Bauelement kann alternativ in einer Ausführungsform einer Fangvorrichtung gemäss dem dritten Aspekt der Erfindung eingesetzt werden.

Dabei kann deren Betätigungskomponente je nachdem, in welcher ihrer Konfigurationen sie aktuell steht, dahingehend wirken, dass eine Bremseinrichtung blockiert oder freigegeben wird. In einem blockierten Zustand kann die Bremseinrichtung beispielsweise eine an den Fahrkorb vorgesehene Bremse deaktiviert halten, sodass sich der Fahrkorb innerhalb des Aufzugschachts verfahren lässt. Wird die Bremseinrichtung jedoch freigegeben, wird dadurch die Bremse an dem Fahrkorb aktiviert und eine Verlagerung des Fahrkorbs gebremst bzw. gestoppt.

Gemäss einer Ausführungsform kann die Betätigungskomponente dabei dazu konfiguriert sein, in der ersten Konfiguration mit der Bremseinrichtung derart zusammenzuwirken, dass die Bremseinrichtung in einem vorgespannten Zustand in einer deaktivierten Position gehalten wird, in der sie keine Bremswirkung für den Fahrkorb generiert, und in der zweiten Konfiguration das Zusammenwirken mit der Bremseinrichtung derart freigibt, dass die Bremseinrichtung die Bremswirkung generiert.

Die Fangvorrichtung kann somit das aktuierbare Bauelement dazu nutzen, im Normalbetrieb der Aufzuganlage die Bremseinrichtung mit geringem Energieaufwand deaktiviert zu halten. Beim Erkennen einer Übergeschwindigkeit des Fahrkorbs kann jedoch über das aktuierbare Bauelement die Bremseinrichtung aktiviert werden, indem die Verriegelungskomponente in ihre nicht-verriegelnde Konfiguration gebracht wird und somit die Betätigungskomponente entriegelt wird und in ihre zweite Konfiguration übergeht. Im Falle eines Stromausfalls wird die Bremseinrichtung ebenfalls durch den dabei automatisch eintretenden Übergang der Betätigungskomponente in deren zweite Konfiguration automatisiert aktiviert.

Es wird darauf hingewiesen, dass einige der möglichen Merkmale und Vorteile der Erfindung hierin mit Bezug auf unterschiedliche Ausführungsformen einerseits des hierin beschriebenen aktuierbaren Bauelements und andererseits von damit auszustattenden Ausfuhrungsformen einer Türverriegelung bzw. einer Fangvorrichtung beschrieben sind. Ein Fachmann erkennt, dass die Merkmale in geeigneter Weise kombiniert, übertragen, angepasst oder ausgetauscht werden können, um im Rahmen der Ansprüche zu weiteren Ausführungsformen der Erfindung zu gelangen.

Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, wobei weder die Zeichnungen noch die Beschreibung als die Erfindung einschränkend auszulegen sind.

Fig. 1 zeigt eine Teilansicht einer Türverriegelung mit einem aktuierbaren Bauelement gemäss einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

Fig. 2 zeigt eine Teilansicht einer Fangvorrichtung mit einem aktuierbaren Bauelement gemäss einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

Die Figuren sind lediglich schematisch und nicht massstabsgetreu. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche oder gleichwirkende Merkmale.

Fig. 1 zeigt ein aktuierbares Bauelement 1, welches in einer Türverriegelung 3 für eine Aufzugtür 5 zum Verriegeln und Entriegeln der Aufzugtür 5 einer Aufzuganlage eingesetzt wird. Die Türverriegelung 3 kann als eine Baueinheit der Personentransportanlage in Form der Aufzuganlage angesehen werden.

Die Aufzugtür 5 kann entweder als Kabinentür oder als Schachttür ausgebildet sein. Dabei kann in einer realen Anwendung ein für die Türverriegelung 3 eingesetzter Mechanismus komplexer aufgebaut sein, als dies in der vereinfachten Darstellung in Fig. 1 wiedergegeben ist. Die vereinfachte Darstellung dient lediglich zur Erläuterung von grundlegenden Funktionsprinzipien betreffend das aktuierbare Bauelement 1 bzw. die gesamte Türverriegelung 3. Details einer möglichen komplexeren Ausgestaltung einer Türverriegelung, wie sie analog auch auf die hierin beschriebene Türverriegelung übertragen werden können, sind für ein Beispiel einer Türverriegelung für eine Kabinentür beispielhaft in der Patentschrift CH 663 406 A5 und für ein Beispiel einer Türverriegelung für eine Schachttür beispielhaft in der Patentschrift EP 1 490 284 Bl angegeben.

Das aktuierbare Bauelement 1 umfasst eine Betätigungskomponente 7, eine Vorspannkomponente 9 und eine Verriegelungskomponente 11. Ferner verfügt das aktuierbare Bauelement 1 über eine Rückspannkomponente 10.

Im dargestellten Beispiel ist die Betätigungskomponente 7 als hakenförmiger Hebel 13 ausgebildet, der um ein Lager 17 herum verschwenkt werden kann. Der Hebel 13 ist dabei mit einem Türblatt (nicht dargestellt) mechanisch verbunden. Ein hakenartiger Vorsprung 19 des Hebels 13 greift in einer nach unten verschwenkten ersten Konfiguration der Betätigungskomponente 7, wie sie in der Figur dargestellt ist, formschlüssig in eine Ausnehmung 21 in einem stationären Türrahmen 23 ein. Dadurch wird das Türblatt der Aufzugtür 5 in seiner geschlossenen Position verriegelt.

Um das Türblatt der Aufzugtür 5 öffnen zu können, muss eine solche Verriegelung gelöst werden. Hierzu ist die Betätigungskomponente 7 in eine nach oben verschwenkte zweite Konfiguration zu verlagern, sodass der hakenartige Vorsprung 19 aus dem Formschluss mit der Ausnehmung 21 gelöst wird.

Die Vorspannkomponente 9 ist im dargestellten Beispiel als elastisch deformierbares Element 15 in Form einer Feder ausgebildet. Wenn sich die Betätigungskomponente 7 in ihrer ersten Konfiguration befindet, ist die Vorspannkomponente 9 derart mechanisch vorgespannt, dass sie eine Kraft auf die Betätigungskomponente 7 in einer Vorspann- Kraftbeaufschlagungsrichtung 25 bewirkt, die versucht, die Betätigungskomponente 7 hin zu ihrer zweiten Konfiguration zu bewegen.

Um den Hebel 13 in seiner verriegelnden Position zu halten, verfügen herkömmliche Türverriegelungen über das Rückspannelement 10. Ein solches Rückspannelement 10 kann beispielsweise als Elektromagnet 27 ausgebildet sein. Wenn der Elektromagnet 27 bestromt wird, wird ein Magnetfeld erzeugt, welches den Hebel 13 anzieht und somit eine Kraft in einer Rückspann-Kraftbeaufschlagungsrichtung 29, welche der Vorspann- Kraftbeaufschlagungsrichtung 25 entgegengesetzt ist, bewirkt. Das Rückspannelement 10 ist dabei ausreichend stark, um der von dem Vorspannelement 9 bewirkten Kraft entgegenzuwirken und diese überzukompensieren, sodass der Hebel 13 in seiner verriegelnden Position bleibt. Um die Aufzugtür 5 öffnen zu können, kann die Bestromung des Elektromagneten 27 unterbrochen werden, sodass der Hebel 13 sich dann getrieben durch das elastisch deformierbare Element 15 nach oben bewegt und die Verriegelung freigegeben wird. Dabei ist sichergestellt, dass auch im Falle eines Stromausfalls die Bestromung des Elektromagneten 27 unterbrochen wird und somit die Verriegelung der Aufzugtür gelöst wird.

Allerdings muss bei einer solchen herkömmlichen Ausgestaltung der Türverriegelung während des gesamten Zeitraums, in dem die Aufzugtür 5 verriegelt gehalten werden soll, der Elektromagnet 27 bestromt werden. Hierdurch entsteht für die Aufzuganlage ein nicht zu vemachlässigbarer Energieverbrauch.

Um diesen Energieverbrauch weitgehend zu vermeiden, wird bei der hierin vorgeschlagenen Türverriegelung 3 ein aktuierbares Bauelement 1 mit einer speziellen Verriegelungskomponente 11 eingesetzt. Diese Verriegelungskomponente 11 kann zwischen einer verriegelnden Konfiguration, wie sie in der Figur dargestellt ist, und einer nicht-verriegelnden Konfiguration umkonfiguriert werden. In der verriegelnden Konfiguration verriegelt die Verriegelungskomponente 11 dabei die Betätigungskomponente 7 in deren erster Konfiguration, wohingegen diese Verriegelung freigegeben wird, wenn die Verriegelungskomponente 11 in ihre nicht-verriegelnde Konfiguration versetzt wird.

Dabei ist die Verriegelungskomponente 11 in spezieller Weise mit einem elektroaktiven Polymer 31 sowie zwei Elektroden 33, die dieses elektroaktive Polymer 31 zwischen sich einschliessen und von entgegengesetzten Seiten her elektrisch kontaktieren, ausgebildet. Das elektroaktive Polymer 31 kann insbesondere als Stapel aus einer Vielzahl von Schichten aus einem elektroaktiven Polymermaterial ausgebildet sein. Wenn über einen Hochspannungsgenerator 35 eine hohe elektrische Spannung an die Elektroden 33 angelegt wird, fuhrt dies dazu, dass das elektroaktive Polymer 31 seine Länge in einer Verriegelungsrichtung 37 vergrössert. Hierdurch wird, wie in der Figur dargestellt, ein Zapfen 39, der an dem elektroaktiven Polymer 31 seitlich angebracht ist, in der Verriegelungsrichtung 37 hin zu dem Betätigungselement 7 verlagert und kann dort in eine Ausnehmung 41 in dem Hebel 13 formschlüssig eingreifen.

Die Verriegelungsrichtung 37 verläuft dabei quer, vorzugsweise senkrecht, zu der Vorspann-Kraftbeaufschlagungsrichtung 25. Dadurch kann mit der Verriegelungskomponente 11, wenn diese durch Anlegen der elektrischen Spannung an das elektroaktive Polymer 31 in seine verriegelnde Konfiguration gebracht ist, dass Betätigungselement 7 in seiner ersten Konfiguration verriegelt werden.

Insgesamt wird dadurch die Türverriegelung 3 verriegelt gehalten, solange die Verriegelungskomponente 11 in ihrer verriegelnden Konfiguration bleibt. Da hierfür lediglich eine elektrische Spannung an die Elektroden 33 der Verriegelungskomponente 11 anzulegen ist, dabei aber im Wesentlichen kein elektrischer Stromfluss bewirkt wird, kann die Türverriegelung 3 mit einem äusserst geringen Energieaufwand über lange Zeitdauern hinweg verriegelt gehalten werden.

Wenn die Verriegelung der Aufzugtür 5 bei Bedarf gelöst werden soll, kann hierfür die Spannungsversorgung durch den Hochspannungsgenerator 35 unterbrochen werden. Dies kann beispielsweise durch geeignetes Ansteuem des Hochspannungsgenerators 35 durch eine Aufzugsteuerung (nicht dargestellt) erfolgen. Wegen der fehlenden elektrischen Spannung relaxiert dann das elektroaktive Polymer 31 und verringert seine Länge in der Verriegelungsrichtung 37, sodass der Zapfen 39 aus der Ausnehmung 41 der Betätigungskomponente 7 heraus bewegt wird. Aufgrund des dann fehlenden Formschlusses zwischen der Verriegelungskomponente 11 und der Betätigungskomponente 7 kann die Vorspannkomponente 9 die Betätigungskomponente 7 dann in der Vorspann- Kraftbeaufschlagungsrichtung 25 in die zweite Konfiguration verlagern. Dadurch wird der Eingriff des Vorsprungs 19 des Hebels 13 in die Ausnehmung 21 in dem Türrahmen 23 gelöst und eine Bewegung der Aufzugtür 5 freigegeben. Ein Lösen der Verriegelung der Aufzugtür 5 tritt automatisch auch ein, wenn die Spannungsversorgung durch den Hochspannungsgenerator 35 aufgrund beispielsweise eines generellen Stromausfalls unterbrochen wird.

Um die Aufzugtür 5 nach einem Öffnungsvorgang wieder in ihrem geschlossenen Zustand zu verriegeln, kann die Betätigungskomponente 7 mithilfe der Rückspannkomponente 10 wieder in ihre erste Konfiguration verlagert werden. Sobald dabei der Hebel 13 ausreichend weit nach unten verschwenkt wurde und mit seinem Vorsprung 19 somit in Eingriff mit der Ausnehmung 21 kommt, kann die Verriegelungskomponente 11 in ihre verriegelnde Konfiguration gebracht werden und somit erneut mit ihrem Zapfen 39 in die Ausnehmung 41 in dem Hebel 13 eingreifen. Die Betätigungskomponente 7 ist dann mithilfe der Verriegelungskomponente 11 in ihrer ersten Konfiguration verriegelt, sodass die vorangehende Bestromung der Rückspannkomponente 10 daraufhin beendet werden kann.

Fig. 2 zeigt ein aktuierbares Bauelement 1, welches in einer Fangvorrichtung 43 eingesetzt wird, mithilfe derer ein Fahrkorb (nicht dargestellt) einer Aufzuganlage bei Bedarf gebremst bzw. gestoppt werden kann. Die Fangvorrichtung 43 kann als eine Baueinheit der Personentransportanlage in Form der Aufzuganlage angesehen werden.

Es wird darauf hingewiesen, dass die Fangvorrichtung 43 in der Figur vereinfacht dargestellt ist und die Darstellung lediglich zur Erläuterung von grundlegenden Funktionsprinzipien betreffend das aktuierbare Bauelement 1 bzw. die gesamte Fangvorrichtung 43 dient. Details einer möglichen komplexeren Ausgestaltung einer Fangvorrichtung, wie sie analog auch auf die hierin beschriebene Fangvorrichtung übertragen werden können, sind beispielhaft in der Patentschrift EP 1 140 688 Bl angegeben.

Die Fangvorrichtung 43 umfasst eine Bremseinrichtung 45 und eine Aktuatoreinrichtung 47. Die Bremseinrichtung 45 ist über einen Hebelarm 49 mit einem vertikal bewegbaren Stössel 51 der Aktuatoreinrichtung 47 gekoppelt. Der Stössel 51 ist mithilfe einer Spiralfeder 53 mechanisch vorgespannt. Der Stössel 51 wird dabei über einen Schwenkhebel 55 in einer nach unten gezogenen, vorgespannten Position gehalten, solange die Bremseinrichtung 45 nicht betätigt werden soll, das heisst solange keine (Not-)Bremsung des Fahrkorbs durchgeführt werden soll, beispielsweise weil erkannt wurde, dass der Fahrkorb sich mit einer Übergeschwindigkeit bewegt oder weil die Verfahrbewegung des Fahrkorbs vorsichtshalber bei einem Stromausfall in der Aufzuganlage gestoppt werden soll.

Um den Schwenkhebel 55 einerseits bedarfsgerecht betätigen zu können und andererseits sicherzustellen, dass dieser im Falle eines Stromausfalls den Stössel 51 freigibt, wird bei herkömmlichen Fangvorrichtungen (wie beispielsweise in EP 1 140 688 Bl beschrieben) der Schwenkhebel 55 im Allgemeinen mithilfe eines Elektromagneten gehalten. Der Elektromagnet kann dabei direkt mit dem Schwenkhebel 55 interagieren oder den Schwenkhebel 55 über eine dazwischenliegende Mechanik halten. Solange die Bremseinrichtung 45 nicht aktiviert werden soll, muss dabei der Elektromagnet durch geeignete Bestromung die benötigte Kraft auf den Schwenkhebel 55 ausüben, damit dieser eine Bewegung des Stössels 51 blockiert. Hierdurch wird ein permanenter Energieaufwand erforderlich.

Bei der hierin beschriebenen Fangvorrichtung 43 wird die konventionell durch den Elektromagneten bewirkte Haltefiinktion stattdessen durch das aktuierbare Bauelement 1 vorgenommen.

Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform ist dabei die Betätigungskomponente 7 in Form eines Hebels 13 ausgeführt, der um ein Lager 17 herum verschwenken kann. Ein freitragendes Ende dieses Hebels 13 bildet einen Vorsprung 19 aus, der ein Ende des Schwenkhebels 55 hintergreifen kann.

In der Figur ist das aktuierbare Bauelement 1 dabei mit seiner Betätigungskomponente 7 in einer ersten Konfiguration gezeigt. Der Hebel 13 hintergreift hierbei mit seinem Vorsprung 19 den Schwenkhebel 55 und hindert diesen somit daran, durch Freigeben des Stössels 51 die Bremseinrichtung 45 zu aktivieren.

Die Betätigungskomponente 7 wird dabei von der Verriegelungskomponente 11 in dieser ersten Konfiguration verriegelt. Hierzu wird an die Elektroden 33 angrenzend an das elektroaktive Polymer 31 von dem Hochspannungsgenerator 35 eine elektrische - TI -

Spannung angelegt, sodass dieses sich hin zu der Betätigungskomponente 7 verlängert und mit dem Zapfen 39 in die Ausnehmung 41 an der Betätigungskomponente 7 eingreift.

Um die Bremseinrichtung 45 zu aktivieren, kann der Hochspannungsgenerator 35 beispielsweise von einer Aufzugsteuerung, die eine Übergeschwindigkeit des Fahrkorbs erkennt, dazu angewiesen werden, keine Spannung mehr an die Elektroden 33 in der Verriegelungskomponente 11 anzulegen. Bei einem allgemeinen Stromausfall erfolgt eine solche Spannungsunterbrechung automatisch. Das elektroaktive Polymer 31 verringert daraufhin seine Länge, sodass der Zapfen 39 aus der Ausnehmung 41 in der Betätigungskomponente 7 freikommt.

In dieser nicht-verriegelnden Konfiguration der Verriegelungskomponente 11 kann dann das als Vorspannkomponente 9 wirkende elastisch deformierbare Element 15 die Betätigungskomponente 7 in der Vorspann-Kraftbeaufschlagungsrichtung 25 von dem Schwenkarm 55 weg in die zweite Konfiguration bewegen, bis der Vorsprung 19 das Ende des Schwenkarms 55 nicht mehr hintergreift und der Schwenkarm 55 somit den von der Spiralfeder 53 vorgespannten Stössel 51 freigibt und dadurch die Bremseinrichtung 45 aktiviert.

Nach einer auf diese Weise ausgelösten Notbremsung kann die Fangvorrichtung 43 wieder in ihren deaktivierten Zustand gebracht werden. Hierzu kann die zuvor aktivierte Bremseinrichtung 45 beispielsweise von einem Wartungstechniker oder durch hier nicht beschriebene technische Massnahmen gelöst werden und der Stössel 51 wieder entgegen der Spiralfeder 53 bewegt und damit vorgespannt werden. Abschliessend wird der Stössel 51 mithilfe des Schwenkarms 55 in dieser vorgespannten Position gehalten und der Schwenkarm 55 seinerseits durch das aktuierbare Bauelement 1 an einem Verschwenken gehindert. Die Betätigungskomponente 7 kann hierzu manuell oder mithilfe einer optional vorzusehenden Rückspannkomponente 10 wieder in ihre erste Konfiguration verlagert werden und dann durch Anlegen der Hochspannung an die Verriegelungskomponente 11 in dieser Konfiguration verriegelt werden.

Abschliessend ist darauf hinzuweisen, dass Begriffe wie „aufweisend“, „umfassend“, etc. keine anderen Elemente oder Schritte ausschliessen und Begriffe wie „eine“ oder „ein“ keine Vielzahl ausschliessen. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schrite, die mit Verweis auf eines der obigen Ausfuhrungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schriten anderer oben beschriebener Ausfuhrungsbeispiele im Rahmen der Erfindung verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.