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Title:
WHEEL-HEAD MONITORING UNIT AND METHOD FOR DETECTING A MALFUNCTION OF A WHEEL HEAD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/017736
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a wheel-head monitoring unit (1), comprising a first sensor unit (10), a second sensor unit (30) and an evaluation unit (50); wherein the first sensor unit (10) captures and/or is designed to capture at least one first measurement value (M1) of a first wheel head (2); wherein the second sensor unit (30) captures and/or is designed to capture a second measurement value (M2) of a second wheel head (4); wherein the evaluation unit (50) is designed to compare the first measurement value (M1) with the second measurement value (M2) and/or to compare the first measurement value (M1) with a predicted first measurement value and/or to compare their derivatives or integrals with respect to time; and wherein the evaluation unit (50) is designed in particular to output and/or store a signal if the difference (Diff) of the first measurement value (M1) from the second measurement value (M2) and/or of the first measurement value (M1) from the predicted first measurement value exceeds a threshold value.

Inventors:
BRUNSCH BERND (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/067801
Publication Date:
January 27, 2022
Filing Date:
June 29, 2021
Export Citation:
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Assignee:
SAF HOLLAND GMBH (DE)
International Classes:
B60T17/22; B60T8/32; F16C19/52
Domestic Patent References:
WO2009070067A12009-06-04
WO2009070064A12009-06-04
WO2020028598A12020-02-06
Foreign References:
RU2549601C12015-04-27
EP1281950A22003-02-05
Attorney, Agent or Firm:
MÜLLER SCHUPFNER & PARTNER (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Radkopfüberwachungseinheit (1 ), umfassend eine erste Sensoreinheit (10), eine zweiten Sensoreinheit (30) und eine Auswerteeinheit (50), wobei die erste Sensoreinheit (10) zumindest einen ersten Messerwert (M1) eines ersten Radkopfs (2) erfasst und/oder dazu ausgelegt ist, zu erfassen, wobei die zweite Sensoreinheit (30) einen zweiten Messerwert (M2) eines zweiten Radkopfs (4) erfasst und/oder dazu ausgelegt ist, zu erfassen, wobei die Auswerteeinheit (50) dazu ausgelegt ist, den ersten Messwert (M1) mit dem zweiten Messwert (M2) und/oder den ersten Messwert (M1) mit einem vorhergesagten ersten Messwert und/oder deren zeitliche Ableitungen oder Integrationen zu vergleichen, wobei die Auswerteeinheit (50) insbesondere dazu ausgelegt ist, ein Signal auszugeben und/oder zu speichern, wenn die Differenz (Diff) des erste Messwerts (M1) zu dem zweiten Messwert (M2) und/oder des ersten Mess wertes (M1) zu dem vorhergesagten ersten Messwert einen Schwellwert überschreitet.

2. Radkopfüberwachungseinheit (1 ) gemäß einem der vorhergehenden Ansprü che, wobei die erste Sensoreinheit (10) und/oder die zweite Sensoreinheit (30) dazu ausgelegt ist/sind, eine Vielzahl von Messgrößen zu erfassen.

3. Radkopfüberwachungseinheit (1 ) gemäß einem der vorhergehenden Ansprü che, wobei die erste Sensoreinheit (10) und/oder die zweite Sensoreinheit (30) dazu ausgelegt ist/sind, eine Temperatur eines Bauteils des ersten und/oder des zweiten Radkopfs (2, 4) zu erfassen, insbesondere einer Bremse, einer Bremsscheibe und/oder von Bremsbelägen des ersten oder des zweiten Radkopfs (2, 4).

4. Radkopfüberwachungseinheit (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprü che, wobei die erste Sensoreinheit (10) und/oder die zweite Sensoreinheit (30) dazu ausgelegt ist/sind, eine Temperatur eines Lagers, insbesondere eines Radlagers, des ersten und/oder des zweiten Radkopfs (2, 4) zu erfassen.

5. Radkopfüberwachungseinheit (1 ) gemäß einem der vorhergehenden Ansprü che, wobei die erste Sensoreinheit (10) und/oder die zweite Sensoreinheit (30) dazu ausgelegt ist/sind, eine Drehzahl eines Rades, insbesondere eines Ra des einer Liftachse, des ersten und/oder des zweiten Radkopfs (2, 4) zu er fassen.

6. Radkopfüberwachungseinheit (1 ) gemäß einem der vorhergehenden Ansprü che, umfassend eine Vielzahl von Sensoreinheiten, insbesondere vier oder sechs, wobei jede Sensoreinheit zumindest einen Messerwert eines jeweiligen Rad kopfs (2, 4) erfasst und/ oder dazu ausgelegt ist, zu erfassen.

7. Radkopfüberwachungseinheit (1 ) gemäß einem der vorhergehenden Ansprü che, umfassend einen Umgebungstemperatursensor.

8. Radkopfüberwachungseinheit (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprü che, wobei die erste Sensoreinheit (10) und/oder die zweite Sensoreinheit (30) ei nen Schwingungssensor umfasst/en.

9. Radkopfüberwachungseinheit (1 ) gemäß einem der vorhergehenden Ansprü che, wobei die Radkopfüberwachungseinheit (1) eine Nutzfahrzeugradkopfüber wachungseinheit ist.

10. Verfahren zum Erfassen einer Fehlfunktion eines Radkopfs (2, 4) , insbeson dere unter Verwendung einer Radkopfüberwachungseinheit (1) gemäß ei nem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend die Schritte

Erfassen eines ersten Messerwerts (M1) eines ersten Radkopfs (2), Erfassen eines zweiten Messerwerts (M2) eines zweiten Radkopfs (4), Vergleichen des ersten Messwerts (M1) mit dem zweiten Messwert (M2).

11. Nutzfahrzeug umfassend eine Radkopfüberwachungseinheit (1 ) gemäß ei nem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 9.

12. Nutzfahrzeug gemäß Anspruch 11 , wobei das Nutzfahrzeug ein Nutzfahr- zeuganhänger, insbesondere ein Sattelauflieger, ist.

Description:
Radkopfüberwachungseinheit und Verfahren zum Erfassen einer

Fehlfunktion eines Radkopfs

Die Erfindung betrifft eine Radkopfüberwachungseinheit sowie ein Verfahren zum Erfassen einer Fehlfunktion eines Radkopfs, jeweils insbesondere für Nutzfahr zeuge.

Radköpfe von Achsen und Wellen sind bereits aus dem Stand der Technik be kannt und dienen dazu, ein Rad gegenüber einer Welle und/oder einer Achse zu lagern und/oder ein Rad gegenüber der Achse oder der Welle zu bremsen. Die einzelnen Komponenten der Radköpfe, wie unter anderem die Räder, die Radla ger oder die Bremsen, können jedoch beispielsweise Fehlfunktionen, insbeson dere verschleißbedingte Fehlfunktionen, mit der Zeit aufweisen. Diese Fehlfunktio nen sollten dabei möglichst frühzeitig erkannt werden, um mögliche Folgeschäden zu vermeiden. Es ist dabei beispielsweise bekannt, mit einem Verschleißsensor das Erreichen der Verschleißgrenze von Bremsbelägen zu erkennen. Diese Art der frühzeitigen Erkennung erfordert jedoch die exakte Erfassung einer vorher festgelegten Größe und einen Vergleich mit genau bekannten Schwellenwerten, sodass eine genaue Erfassung der Messgröße nötig ist, um eine Fehlfunktion des Radkopfs zu erkennen.

Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine besonders robuste Art der Bestimmung von Fehlfunktionen bei Radköpfen zu erreichen, auch ohne daß vor bekannte Schwellenwerte genau bekannt sein müssen. Diese Aufgabe wird mit einer Radkopfüberwachungseinheit gemäß dem Anspruch 1 und mit einem Verfahren gemäß dem Anspruch 10 gelöst. Weitere Vorteile, Aus führungsformen und Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Be schreibung sowie aus den Figuren.

Erfindungsgemäß umfasst eine Radkopfüberwachungseinheit eine erste Sen soreinheit, eine zweite Sensoreinheit und eine Auswerteinheit, wobei die erste Sensoreinheit zumindest einen ersten Messwert eines ersten Radkopfs erfasst und/oder dazu ausgelegt ist, zu erfassen, wobei die zweite Sensoreinheit einen zweiten Messwert eines zweiten Radkopfs erfasst und/oder dazu ausgelegt ist, zu erfassen, wobei die Auswerteeinheit dazu ausgelegt ist, den ersten Messwert mit dem zweiten Messwert und/oder den ersten Messwert mit einem vorhergesagten ersten Messwert und/oder deren zeitliche Ableitungen und/oder deren Integratio nen über die Zeit zu vergleichen, wobei die Auswerteinheit insbesondere dazu ausgelegt ist, ein Signal auszugeben und/oder zu speichern, wenn die Differenz des ersten Messwerts zu dem zweiten Messwert und/oder des ersten Messwerts zu dem vorhergesagten ersten Messwert einen Schwellwert überschreitet. Die er findungsgemäße Radkopfüberwachungseinheit dient in anderen Worten dazu, die Komponenten eines Radkopfs zu überwachen und/oder deren Fehlfunktion zu er kennen. Die Radkopfüberwachungseinheit ist dabei insbesondere eine Nutzfahr zeugradkopfüberwachungseinheit. Die Radkopfüberwachungseinheit überwacht somit zweckmäßigerweise die Radköpfe eines Nutzfahrzeugs. Die Erfindung kann daher auch ein Nutzfahrzeug mit einer Radkopfüberwachungseinheit betreffen.

Ein Nutzfahrzeug im Sinne der Erfindung ist dabei insbesondere ein, vorzugweise straßentaugliches und/oder straßengebundenes, Zugfahrzeug oder ein Anhänger mit einer zulässigen Gesamtmasse von über 3,5 Tonnen, bevorzugt über 7,5 Ton nen und besonders bevorzugt über 15 Tonnen. Die erfindungsgemäßen Radköpfe bilden dabei insbesondere die radial nach außen weisenden Bestandteile einer Achsen- oder einer Welleneinheit aus und dienen insbesondere dazu, ein Rad des Radkopfs abzustützen und/oder zu bremsen. In anderen Worten umfassen die er findungsgemäßen Radköpfe daher insbesondere unter anderem die Bremsanlage, die Radnaben, die abzustützenden Räder und/oder die Lagereinheiten einer Achse oder einer Welle. Eine derartige Achse beziehungsweise Welle weist dabei meist an den gegenüberliegenden Enden jeweils einen ersten und einen zweiten Radkopf auf. Es weist somit meist jede Achse eines Fahrzeugs einen linken und einen rechten Radkopf auf. Die erfindungsgemäße Radkopfüberwachungseinheit verfügt über eine erste Sensoreinheit und eine zweite Sensoreinheit. Hierbei ist die erste Sensoreinheit dazu ausgelegt, einen ersten Messwert eines ersten Rad kopfs zu erfassen und die zweite Sensoreinheit ist dazu ausgelegt, einen zweiten Messwert eines zweiten Radkopfs zu erfassen. In anderen Worten kann dies be deuten, dass beispielsweise die erste Sensoreinheit dazu dient, einen Messwert eines linken Radkopfs einer Achse und die zweite Sensoreinheit ein Messwert ei nes rechten Radkopfs dieser Achse zu erfassen. Vorteilhafterweise sind dabei der erste Messwert und der zweite Messwert identisch zueinander. Unter identisch ist insbesondere zu verstehen, dass der erste Messwert und der zweite Messwert je weils die gleiche physikalische Größe der gleichen Einheit bzw. des gleichen Bau teils des jeweiligen Radkopfs jeweils am ersten Radkopf bzw. am zweiten Radkopf repräsentieren. Daher kann beispielsweise die erste Sensoreinheit dazu ausgelegt sein, eine Bremstemperatur des ersten Radkopfs zu erfassen und die zweite Sen soreinheit dazu ausgelegt sein, eine Bremstemperatur des zweiten Radkopfs zu erfassen. Durch diese Erfassung identischer Messwerte, welche durch die erste Sensoreinheit und die zweite Sensoreinheit erfasst werden, kann eine Vergleich barkeit der beiden Messwerte erreicht werden. Die erste Sensoreinheit und die zweite Sensoreinheit können dabei mehrere verschiedene Sensoren aufweisen, welche jeweils dazu ausgelegt sind, unterschiedliche physikalische Größen und/o der Eigenschaften des ersten Radkopfs und/oder des zweiten Radkopfs zu erfas sen, insbesondere auch von unterschiedlichen Elementen und/oder Bauteilen des jeweiligen Radkopfs. Eine Sensoreinheit kann aus mehreren unterschiedlichen Sensoren bestehen. Diese Sensoren können dabei an unterschiedlichen Orten und/oder Elementen des Radkopfs angeordnet sein und/oder sämtlich oder teil weise in einem Gehäuse enthalten sein. Die erste Sensoreinheit und/oder die zweite Sensoreinheit kann einen integralen Sensor umfassen, welcher dazu aus gelegt ist, mehrere physikalische Größen zu erfassen. Vorteilhafterweise ist die Radkopfüberwachungseinheit dabei derart ausgebildet, dass jeder Radkopf des Nutzfahrzeugs eine eigene Sensoreinheit aufweist. Dies kann bedeuten, dass die Radkopfüberwachungseinheit nicht nur eine erste Sensoreinheit und eine zweite Sensoreinheit aufweist, sondern eine Vielzahl von Sensoreinheiten, welche jeweils einem entsprechendem Radkopf zugeordnet sind und/oder im Bereich des jeweili gen Radkopfs angeordnet sind. Unter zugeordnet ist dabei in diesem Zusammen hang zu verstehen, dass die jeweilige Sensoreinheit dazu ausgelegt ist, physikali sche Messgrößen des jeweilig zugeordneten Radkopfs zu erfassen und/oder zu Bestimmen. Neben den Sensoreinheiten verfügt die erfindungsgemäße Radkopf überwachungseinheit auch über eine Auswerteeinheit. Diese Auswerteeinheit ist dabei dazu ausgelegt und/oder derart ausgestaltet, den ersten Messwert mit dem zweiten Messwert zu vergleichen und/oder den ersten Messwert mit einem vorher gesagten Messwert zu vergleichen. Dieser Vergleich der Messwerte beziehungs weise des Messwerts mit einem vorhergesagten Messwert kann dabei nicht nur den Messwert selbst erfassen, sondern auch dahingehend ausgebildet sein, dass nicht die Messwerte sondern die zeitlichen Ableitungen der Messwerte verglichen werden. Dies kann bedeuten, dass die Auswerteeinheit nicht nur dazu dienen kann, Messwerte selbst zu vergleichen, sondern alternativ oder zusätzlich bevor zugt kann die Auswerteinheit auch derart ausgestaltet sein, dass zeitliche Ablei tungen und/oder zeitliche Integrationen der Messwerte durch die Auswerteinheit bestimmt werden können. Wie bereits dargelegt kann die Auswerteeinheit nicht nur einzelne Messwerte miteinander vergleichen, sondern alternativ und/oder zu sätzlich bevorzugt kann die Auswerteinheit auch derart ausgestaltet sein, dass der erste Messwert und/oder der zweite Messwert mit einem vorhergesagten entspre chenden Messwert verglichen werden kann. In anderen Worten kann die Auswer teeinheit daher nicht nur bereits erfasste Messwerte miteinander vergleichen son dern auch feststellen, dass ein bestimmter vorhergesagter Messwert nicht erreicht und/oder überschritten wird. Ein derartiger vorhergesagter erster Messwert und/o der zweiter Messwert kann beispielsweise dadurch erhalten werden, dass auf grund des anliegenden Bremsdrucks und/oder der vorhandenen Geschwindigkeit des Fahrzeugs und/oder der Drehzahl des Rades des Radkopfs eine gewisse Bremstemperatur eintreten müsste. Diese vorhergesagte Bremstemperatur kann dabei beispielsweise über vorher erfasste Messwerte und Erfahrungswerte vorher gesagt werden, insbesondere durch den Einsatz von neuronalen Netzen. Sollte der zu erwartende beziehungsweise vorhergesagte Messwert, beispielsweise die Bremstemperatur, nicht mit dem ersten erfassten tatsächlichen Messwert überein stimmt, so kann über die Radkopfüberwachungseinheit eine Fehlfunktion des Rad kopfs erfasst bzw. bestimmt werden. Die Auswerteeinheit ist dabei insbesondere derart ausgelegt, dass diese ein Signal ausgibt und/oder speichert, wenn die Diffe renz des ersten Messwerts zu dem zweiten Messwert und/oder wenn die Differenz des ersten Messwerts zu dem vorhergesagten (ersten) Messwert einen Schwell wert überschreitet. In anderen Worten kann die Auswerteeinheit derart beschaffen sein, dass diese eine Warnung bzw. ein Warnungssignal speichert und/oder aus gibt, wenn die Differenz zwischen dem ersten und dem zweiten Messwert und/o der zwischen dem ersten Messwert und dem zu erwartenden bzw. vorhergesagten Messwert eine gewisse Größe überschreitet und/oder unterschreitet. Beispiels weise kann diese Differenz dabei 10 Prozent, 20 Prozent oder 30 Prozent des zu erwartenden oder des erfassten ersten Messwerts betragen. In anderen Worten ist die Radkopfüberwachungseinheit beziehungsweise dessen Auswerteeinheit derart ausgelegt, dass erst bei einem Überschreiten einer über der Messtoleranz liegen den Differenz eine Warnung ausgegeben und/oder gespeichert wird. Durch die er findungsgemäße Überwachungseinheit ist es in einfacherWeise möglich, einfach und zuverlässig eine Fehlfunktion eines Radkopfs und/oder von Elementen des Radkopfs zu detektieren, ohne auf, insbesondere statische und/oder vorbekannte, Schwellwerte zurückgreifen zu müssen. Daher ist die erfindungsgemäße Radkopf überwachungseinheit deutlich unanfälliger gegenüber dynamisch wechselnden Bedingungen, wie z.B. Umwelteinflüssen und/oder Umgebungstemperaturen.

Zweckmäßigerweise ist/sind die erste Sensoreinheit und/oder die zweite Sen soreinheit dazu ausgelegt, eine Vielzahl von Messgrößen zu erfassen. In anderen Worten kann die Radkopfüberwachungseinheit bzw. die erste Sensoreinheit und/oder die zweite Sensoreinheit dazu ausgelegt sein, verschiedenartige Mess größen zu erfassen. Diese Messgrößen können dabei die Temperatur, insbeson dere einer Bremse des jeweiligen Radkopfs, der anliegende Bremsdruck, die Drehzahl des Rades des jeweiligen Radkopfs, die vorhandene Stützlast des Ra des und/oder die vorhandene Schwingungsfrequenz und/oder -amplitude des Radkopfs sein. Vorteilhafterweise ist dabei die erste und die zweite Sensoreinheit derart ausgelegt, dass diese identische Messwerte am ersten bzw. zweiten Rad kopf erfassen. In anderen Worten kann dies bedeuten, dass die erste und die zweite Sensoreinheit jeweils identische Werte bzw. Messgrößen jeweils an unter schiedlichen Radköpfen erfassen. Durch die Bestimmung von einer Vielzahl von Messgrößen am ersten Radkopf und/oder am zweiten Radkopf durch die erste bzw. durch die zweite Sensoreinheit kann das Spektrum der zu überwachenden Komponenten bzw. die Genauigkeit der Bestimmung einer Fehlfunktion des ersten oder des zweiten Radkopfs gesteigert werden.

Bevorzugt sind die erste Sensoreinheit und/oder die zweite Sensoreinheit dazu ausgelegt, eine Temperatur, insbesondere einer Bremse, einer Bremsscheibe und/oder von Bremsbelegen des ersten und/oder des zweiten Radkopfs zu erfas sen. In anderen Worten kann daher die erste Sensoreinheit und/oder die zweite Sensoreinheit zumindest einen Temperatursensor umfassen. Die Bestimmung ei ner Temperatur kann dabei in vielfältiger Weise auf eine Fehlfunktion hindeuten. Insbesondere kann durch eine fehlende Steigerung der Temperatur bei einer Bremsung darauf rückgeschlossen werden, dass die Bremse selbst nicht die erfor derliche Dissipationsleistung erbringen kann. Daher kann durch die Überwachung der Temperatur, insbesondere einer Bremse, bzw. der Komponenten der Bremsen in zuverlässiger Weise eine Fehlfunktion der Bremsanlage detektiert werden. So mit kann durch eine derartige Ausgestaltung der Radkopfüberwachungseinheit die Betriebseinheit eines Fahrzeugs, insbesondere eines Nutzfahrzeugs, deutlich ge steigert werden.

Zweckmäßigerweise sind die erste Sensoreinheit und/oder die zweite Sensorein heit dazu ausgelegt, eine Temperatur eines Lagers, insbesondere eines Radla gers, des ersten und/oder des zweiten Radkopfs zu erfassen. Durch die Bestim mung der Temperatur eines Lagers, insbesondere eines Radlagers, des ersten und/oder des zweiten Radkopfs kann in sicherer Weise eine Fehlfunktion bzw. eine Schädigung des Lagers detektiert werden. Hierdurch können insbesondere drohende Ausfälle des Fahrzeugs durch die Radkopfüberwachungseinheit frühzei tig erkannt werden. Vorteilhafterweise ist dabei zumindest ein überwachtes Lager ein Radlager des jeweiligen Radkopfs.

Vorteilhafterweise ist/sind die erste Sensoreinheit und/oder die zweite Sensorein heit dazu ausgelegt, zumindest einen Betriebszustandskennwert eines Hilfsan triebs des ersten und/oder des zweiten Radkopfs zu erfassen. In anderen Worten kann daher der erste und/oder der zweite Radkopf einen Hilfsantrieb, insbeson dere einen hydraulischen oder einen elektrischen Hilfsantrieb, aufweisen. Ein Be triebszustandskennwert ist insbesondere ein Wert, der einen Betriebszustand des jeweiligen Hilfsantriebs charakterisiert. Beispielsweise kann bei einem hydrauli schen Hilfsantrieb ein Betriebszustandskennwert ein Druck und/oder ein Durch flussvolumen von oder zum Hilfsantrieb sein. Bei einem elektrischen Hilfsantrieb kann ein Betriebszustandskennwert beispielsweise eine über den Antrieb abfal lende Spannung und/oder die durch den Antrieb fließende Stromstärke sein.

Durch die Überwachung des Hilfsantriebs kann in einfacherWeise zuverlässig eine Fehlfunktion des Antriebs erkannt werden.

Bevorzugt ist/sind die erste Sensoreinheit und/oder die zweite Sensoreinheit dazu ausgelegt, eine Drehzahl des Rades, insbesondere eines Rades einer Liftachse, des ersten und/oder des zweiten Radkopfs zu erfassen. Durch die Erfassung der Drehzahl kann beispielsweise ein geplatzter Reifen eines Radkopfes in effektiver Weise erfasst und/oder bestimmt werden. Sollte es sich bei dem Rad, dessen Drehzahl erfasst wird, um ein Rad an einer Liftachse handeln, so kann die Rad kopfüberwachungseinheit dazu dienen, das Auslaufverhalten dieses Rades bei ei nem bodenlosen Kontakt dazu zu nutzen, eine Fehlfunktion, insbesondere eines Radlagers, des jeweiligen Radkopfs festzustellen. Darüber hinaus kann durch die Bestimmung der Drehzahl, insbesondere bei Liftachsen, nicht nur Rückschlüsse auf das Lager gezogen werden, sondern auch beispielsweise festsetzende Brems sattel können in einfacherweise über eine derart ausgebildete Radkopfüberwa chungseinheit detektiert werden. Vorteilhafterweise umfasst die Radkopfüberwachungseinheit eine Vielzahl von Sensoreinheiten, insbesondere vier, sechs oder acht, wobei jede Sensoreinheit zumindest einen Messwert eines jeweiligen Radkopfs erfasst und/oder dazu aus gelegt ist, zu erfassen. In anderen Worten kann die Radkopfüberwachungseinheit nicht nur zwei Radköpfen überwachen, sondern vielmehr ist es vorteilhaft, jegli chen Radkopf eines Nutzfahrzeugs jeweils mit einer eigenen Sensoreinheit auszu rüsten. Vorteilhafterweise sind dabei die Sensoreinheiten der Radköpfe gleich zu einander ausgebildet. In anderen Worten kann dies bedeuten, dass die Sensorein heiten der jeweiligen Radköpfe derart ausgelegt sind, dass diese die gleichen phy sikalischen Größen an jedem Radkopf erfassen. Durch die Verwendung einer Viel zahl von Sensoreinheiten an jeweils unterschiedlichen Radköpfen kann die Zuver lässigkeit des Systems deutlich gesteigert werden. Darüber hinaus kann durch diese Vielzahl von Messwerten auch die Lokation der Fehlfunktion bestimmt wer den, denn beispielsweise bei der Verwendung von nur zwei Radköpfen ist es zwar möglich eine Fehlfunktion zu detektieren, jedoch kann in einfacher Weise nicht klar detektiert werden, welche der beiden Messstellen eine Fehlfunktion aufweist. Sollten jedoch eine Vielzahl von Messstellen bzw. Radköpfen überwacht werden, so ist in deutlich einfacher Weise feststellbar, welcher der Radköpfe bzw. welches der Elemente der Radköpfe eine Fehlfunktion aufweist. Vorteilhafterweise ist dabei die Auswerteeinheit derart ausgebildet, dass diese nicht nur einzelne Messwerte und/oder Messwerte mit den entsprechenden vorhergesagten Messwerten ver gleicht, sondern auch Mittelwerte aller Messwerte mit jeweils einzelnen Messwer ten vergleichen kann. Hierdurch kann die Auslösung von Fehlidentifikationen von Fehlfunktionen reduziert werden.

Zweckmäßigerweise umfasst die Radkopfüberwachungseinheit einen Umge bungstemperatursensor. Durch das Vorhandensein eines Umgebungstemperatur sensors kann in besonders einfacher Weise eine bereits vorliegende Fehlfunktion einer Sensoreinheit identifiziert werden, sodass die Genauigkeit der Erkennung ei ner Fehlfunktion gesteigert werden kann und/oder eine Selbstüberwachung der Radkopfüberwachungseinheit durch den Umgebungstemperatursensor realisiert werden kann. Alternativ oder zusätzlich bevorzugt kann der Umgebungstempera tursensor auch dazu genutzt werden, einzelne Temperatursensoren der Sen soreinheiten der Radkopfüberwachungseinheit zu kalibrieren. In anderen Worten kann dies bedeuten, dass der Umgebungstemperatursensor unter anderem dazu genutzt werden kann, eine Drift eines Sensors zu eliminieren. Beispielsweise kann dies dadurch erreicht werden, dass die Kalibrierungskurve der Temperatursenso ren der Radkopfüberwachungseinheit nach einem längeren Stillstand jeweils an den Umgebungstemperatursensor angepasst werden. Hierdurch kann eine deut lich genauere Überwachung durch die Radkopfüberwachungseinheit erreicht wer den und/oder das Auslösen von Fehlidentifikationen von defekten Komponenten reduziert werden.

Zweckmäßigerweise umfasst die erste Sensoreinheit und/oder die zweite Sen soreinheit einen Schwingungssensor. Durch das Vorsehen eines Schwingungs sensors kann in vielfältiger Weise eine Fehlfunktion einzelner Komponenten identi fiziert werden. Beispielsweise kann dies dadurch erfolgen, dass sowohl ein Ver gleich in Hinblick auf eine Differenz einer Frequenz und/oder einer Differenz einer Amplitude erfolgt. Beispielsweise kann hierdurch ein Lagerschaden durch die Zu nahme von Vibrationen detektiert werden. Der Schwingungssensor ist vorteilhaf terweise derart ausgelegt, dass dieser die Schwingungen in zu mindestens zwei senkrecht zueinander stehenden Raumrichtungen erfasst, sodass insbesondere eine Vielzahl von unterschiedlichen Moden der jeweiligen Radköpfe und/oder des sen Komponenten erfasst werden können. Ein weiterer Vorteil eines Schwin gungssensors ist, dass Schwingungen an vielfältigen Orten des Radkopfs aufge nommen werden können, wobei die Ursache dieser Schwingung an deutlich ande ren Orten ihren Ursprung haben können.

Vorteilhafterweise ist die Radkopfüberwachungseinheit eine Nutzfahrzeugradkopf überwachungseinheit. In anderen Worten kann dies bedeuten, dass die Radkopf überwachungseinheit an einem Nutzfahrzeug montiert ist und/oder dazu ausgelegt ist, an einem Nutzfahrzeug montiert zu sein. Besonders bevorzugt ist es, wenn es sich bei der Radkopfüberwachungseinheit um eine Anhängerradkopfüberwa chungseinheit, insbesondere Sattelaufliegerradkopfüberwachungseinheit, handelt. Dies gilt insbesondere aufgrund des Umstandes, dass eine Fehlfunktion von Kom ponenten eines Radkopfs eines Anhängers, insbesondere eines Sattelaufliegers, häufig unerkannt bleibt und zu schweren Unfällen führen kann. Die erfindungsge mäße Radkopfüberwachungseinheit kann daher, insbesondere durch eine Mon tage an einem Nutzfahrzeug, vorteilhafterweise einem Sattelauflieger, dazu einge setzt werden, die Betriebssicherheit von Nutzfahrzeugen, vorteilhafterweise Sattel aufliegern, zu steigern. In anderen Worten kann daher die Erfindung insbesondere auch einen Anhänger, insbesondere einen Sattelauflieger, mit einer wie vorge hend beschrieben und nachgehend beschriebenen Radkopfüberwachungseinheit betreffen.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erfassen einer Fehl funktion eines Radkopfs, insbesondere unter Verwendung einer Radkopfüberwa chungseinheit wie vorgehend und nachgehend beschrieben, umfassend die Schritte: Erfassen eines ersten Messwerts eines ersten Radkopfs; Erfassen eines zweiten Messwerts eines zweiten Radkopfs; Verglichen des ersten Messwerts mit dem zweiten Messwert. Alternativ oder zusätzlich bevorzugt kann der erste Mess wert auch mit einem vorhergesagten Messwert verglichen werden. Durch das er findungsgemäße Verfahren kann in einfacher Weise eine Fehlfunktion einzelner Komponenten bzw. von einzelnen Elementen eines Radkopfs identifiziert werden. Das erfindungsgemäße Verfahren kann dabei in entsprechender Weise wie vorge hend und nachfolgend beschrieben weiter gebildet sein und/oder die vorgehend und nachfolgend beschriebenen Merkmale in Hinblick auf die Radkopfüberwa chungseinheit aufweisen.

Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mit Bezug auf die Figuren. Einzelne Merkmale der dargestellten Ausführungsformen können dabei auch in anderen Ausführungsfor men eingesetzt werden, sofern dies nicht ausdrücklich ausgeschlossen wurde. Es zeigen: Figur 1 eine Radkopfüberwachungseinheit;

Figur 2 einen Vergleich eines ersten Messwerts mit einem zweiten Mess wert, und

Figur 3 eine weitere Radkopfüberwachungseinheit.

In Figur 1 ist eine Radkopfüberwachungseinheit 1 gezeigt. Diese Radkopfüberwa chungseinheit 1 dient dazu, einen ersten Radkopf 2 und einen zweiten Radkopf 4 einer Starrachse eines Nutzfahrzeugs zu überwachen. Die Radkopfüberwa chungseinheit 1 weist eine erste Sensoreinheit 10 und eine zweite Sensoreinheit 30 auf, wobei die erste Sensoreinheit 10 in einer Bremsanlage des ersten Rad kopfs 2 angeordnet ist. Die zweite Sensoreinheit 30 hingegen ist in einer Brems anlage des zweiten Radkopfs 4 angeordnet. Die erste Sensoreinheit 10 und die zweite Sensoreinheit 30 sind informationstechnisch, insbesondere durch eine ka belgebundene oder bevorzugt über eine kabellose Verbindung, mit der Auswer teeinheit 50 verbunden. Die Auswerteeinheit 50 dient dazu, den ersten Messwert M1 , welcher durch die erste Sensoreinheit 10 erfasst wird, mit dem zweiten Mess wert M2, welcher durch die zweite Sensoreinheit 30 erfasst wird, zu vergleichen.

Es kann dabei bevorzugt sein, wenn die Auswerteeinheit 50 in der ersten Sen soreinheit 10 und/oder der zweiten Sensoreinheit 30 inkludiert ist. Alternativ bevor zugt kann die Auswerteinheit 50 auch Teil eines bereits vorhandenen Systems sein, insbesondere beispielsweise eines ABS-Systems. Die Auswerteeinheit 50 kann dabei nicht nur den ersten Messwert M1 mit dem zweiten Messwert M2 ver gleichen, sondern zusätzlich oder alternativ beispielsweise den ersten Messwert M1 mit einem vorhergesagten ersten Messwert vergleichen. Dieser Vergleich kann sich dabei auf die Messwerte selbst beziehen und/oder auf die zeitlichen Ableitun gen der Messwerte und/oder die zeitliche Integration des Messwerts über die Zeit. In anderen Worten können auch die zeitlichen Ableitungen der Messwerte oder der integrale Wert der Messwerte miteinander verglichen werden. In Figur 2 ist ein zeitlicher Verlauf eines ersten Messwerts M1 mit einem zweiten Messwert M2 gezeigt. Wie in der Figur 2 ersichtlich weisen der erste Messwert M1 und der zweite Messwert M2 eine Differenz Diff ab einem gewissen Zeitpunkt zu einander auf, wobei diese Differenz Diff der Messwert M1 ,M2 einen Rückschluss auf eine Fehlfunktion eines Elements oder eines Bestandteils des ersten Radkopfs 2 oder des zweiten Radkopfs 4 indiziert.

In Figur 3 ist eine weitere Ausführungsform einer Radkopfüberwachungseinheit 1 gezeigt. Prinzipiell ist dabei die in Figur 3 gezeigte Ausführungsform mit der in Fi- gur 1 gezeigten Variante kombinierbar. Die Radkopfüberwachungseinheit 1 dient dazu, einen ersten Radkopf 2 und einen zweiten Radkopf 4 einer Starrachse eines Nutzfahrzeugs, insbesondere eines Nutzfahrzeuganhängers, zu überwachen. Die Radkopfüberwachungseinheit 1 weist eine erste Sensoreinheit 10 und eine zweite Sensoreinheit 30 auf, wobei die erste Sensoreinheit 10 in einer Radlagereinheit des ersten Radkopfs 2 angeordnet ist. Die zweite Sensoreinheit 30 hingegen ist in einer Radlagereinheit des zweiten Radkopfs 4 angeordnet.

Bezugszeichenliste: 1 - Radkopfüberwachungseinheit

2 - ersten Radkopf

4 - zweiter Radkopf

10 - erste Sensoreinheit

30 - zweiten Sensoreinheit 50 - Auswerteeinheit

Diff - Differenz des ersten Messwerts zum zweiten Messwert M1 - erster Messwert

M2 - zweiter Messwert