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Patent Searching and Data


Title:
WHEEL BEARING UNIT FOR A VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/051878
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a wheel bearing unit (1) for a drive train of a vehicle, in particular a motor vehicle, having: a wheel bearing hub (5) with a first spur toothing (6), a joint cap (3) of a drive joint with a second spur toothing (7), a radially pretensionable element (10) which is accommodated in a recess (9) in such a way that, in an elastically unstressed state, it protrudes at least partially from the recess (9) in the radial direction (R), and an at least partially conical peripheral surface (15) which, in an at least partially assembled state of the wheel bearing unit (1), is arranged opposite the radially pretensionable element (10) in the radial direction (R), wherein the radially pretensionable element (10) and the at least partially conical peripheral surface (15) interact during assembly of the wheel bearing unit (1) in such a way that an axially acting force (17) is generated, which braces the wheel bearing hub (5) and the joint cap (3) against one another, wherein the radially pretensionable element (10) is non-round.

Inventors:
KAISER ANDREAS (DE)
STAHL MATTHIAS (DE)
TSELUYKO PAVEL (DE)
Application Number:
PCT/DE2023/100465
Publication Date:
March 14, 2024
Filing Date:
June 20, 2023
Export Citation:
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Assignee:
SCHAEFFLER TECHNOLOGIES AG (DE)
International Classes:
B60B27/00; F16D1/116
Foreign References:
DE102007057047A12009-05-28
DE102008050127A12010-04-08
DE102007057047A12009-05-28
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Claims:
Ansprüche Radlagereinheit (1 ) für einen Antriebsstrang eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, aufweisend: eine Radlagernabe (5) mit einer ersten Stirnverzahnung (6), eine Gelenkglocke (3) eines Antriebsgelenks mit einer zweiten Stirnverzahnung (7), ein radial vorspannbares Element (10), das derart in einer Vertiefung (9) aufgenommen ist, dass es in einem elastisch unbeanspruchten Zustand zumindest teilweise in radialer Richtung (R) aus der Vertiefung (9) vorsteht, und eine zumindest teilweise konisch ausgebildete Umfangsfläche (15), die in einem zumindest teilweise montierten Zustand der Radlagereinheit (1 ) dem radial vorspannbaren Element (10) in radialer Richtung (R) gegenüberliegend angeordnet ist, wobei das radial vorspannbare Element (10) und die zumindest teilweise konisch ausgebildete Umfangsfläche (15) beim Zusammenbau der Radlagereinheit (1 ) derart Zusammenwirken, dass eine axial wirkende Kraft (17) erzeugt wird, die die Radlagernabe (5) und die Gelenkglocke (3) gegeneinander verspannt, dadurch gekennzeichnet, dass das radial vorspannbare Element (10) unrund ausgebildet ist. Radlagereinheit (1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das radial vorspannbare Element (10) mehrere Kontaktpunkte (10a) aufweist, die an der Umfangsfläche (15) anliegen. Radlagereinheit (1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das radial vorspannbare Element (10) drei Kontaktpunkte (10a) aufweist, die an der Umfangsfläche (15) anliegen. Radlagereinheit (1 ) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktpunkte (10a) gleichmäßig über den Umfang verteilt sind, derart, dass insbesondere ein Winkel von 120° zwischen den Kontaktpunkten (10a) vorgesehen ist. Radlagereinheit (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das radial vorspannbare Element (10) eine Öffnung (10c) aufweist, die sich insbesondere über einen Winkel zwischen 10° bis 45° erstreckt. Radlagereinheit (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das radial vorspannbare Element (10) mindestens zwei, insbesondere drei Wicklungen aufweist. Radlagereinheit (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Außendurchmesser (Da) des radial vorspannbaren Elements (10) größer ist als die Summe seines Innendurchmessers (Di) sowie des dreifachen Querschnitts (s) des radial vorspannbaren Elements (10). Radlagereinheit (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das radial vorspannbare Element (10) aus einem Federstahl oder einem Kunststoff hergestellt ist. Radlagereinheit (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das radial vorspannbare Element (10) einen im Wesentlichen runden Querschnitt (s) aufweist. Radlagereinheit (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefung (9) in der Gelenkglocke (3) ausgebildet ist.
Description:
Radlagereinheit für ein Fahrzeug

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Radlagereinheit für einen Antriebsstrang eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs.

Stand der Technik

Radlagereinheiten für Kraftfahrzeuge sind im Stand der Technik in einer Vielzahl von Ausführungsformen bekannt. Dabei ist es bekannt, eine Kraftübertragung zwischen einer Antriebswelle und einer Radlagernabe über eine Radial- oder eine Stirnverzahnung bereitzustellen. Eine Stirnverzahnung kann beispielsweise an einer Gelenkglocke bzw. einer Gelenkwelle vorgesehen sein, die mit einer Antriebswelle des Kraftfahrzeugs im Eingriff steht. Die Stirnverzahnung der Gelenkglocke kann wiederum mit einer korrespondierend ausgebildeten Stirnverzahnung der Radlagernabe in Eingriff stehen, sodass ein entsprechendes Drehmoment der Antriebswelle auf die Radlagernabe übertragen werden kann.

Die Montage der Radlagereinheit ist hierbei vergleichsweise komplex, da in der Regel die Radlagernabe zunächst an einem Radträger befestigt wird, und anschließend die Gelenkglocke in den Radträger eingesetzt wird, wobei die Verbindung über die Stirnverzahnungen zwischen der Radlagernabe und der Gelenkglocke blind erfolgt. So kann es bei der Montage der Gelenkglocke und der Radlagernabe vorkommen, dass die Zähne der Stirnverzahnung der Gelenkglocke und die Zähne der Stirnverzahnung der Radlagernabe aufeinandertreffen statt ineinandergreifen. Das heißt, dass die Zähne der Stirnverzahnung der Gelenkglocke nicht in die Zahnlücken der Stirnverzahnung der Radlagernabe eingreifen. Beim Verspannen der Gelenkglocke und der Radlagernabe in dieser sogenannten Zahn-auf-Zahn-Stellung der beiden Stirnverzahnungen werden die Zahnköpfe der beiden Stirnverzahnungen aufeinandergepresst und können erst zu einem späteren Zeitpunkt und mithilfe eines vergleichsweise großen Kraftaufwands in die sogenannte Zahn-in-Zahn-Stellung gebracht werden, in denen die beiden Stirnverzahnungen ineinandergreifen. Dadurch kann es zu einem Vorspannkraftverlust der Gelenkglocken- Radlagernaben-Verbindung und/oder einer Beschädigung an den Stirnverzahnungen kommen. Insbesondere um eine Reduzierung der Vorspannkraft zu verhindern, sind im Stand der Technik verschiedene Lösungen bekannt.

So offenbart z.B. die DE 102007 057 047 A1 ein Verfahren zum Zusammenbau eines

Radnaben-Bauteils mit einem hiermit drehfest verbundenen Wellengelenk-Bauteil und eine entsprechende Verbindungsanordnung. Im Stand der Technik werden zur Verbindung von Gelenkglocke und Radnabe und zur Vermeidung von Zahn-auf-Zahn-Stellungen bei Stirnverzahnung Schnappringe eingesetzt, die bei einer Zahn-in-Zahn-Stellung beide Bauteile zusammenzieht. Diese Schnappringe sind in der Regel rund ausgeführt.

Es hat sich nunmehr herausgestellt, dass ein weiterer Bedarf besteht, eine bekannte Radlagereinheit für ein Fahrzeug zu verbessern, insbesondere eine stirnverzahnte Radlagereinheit bereitzustellen, die nicht nur einfacher montiert werden kann, sondern bei der eine sichere Verbindung zwischen Gelenkglocke und Radnabe sichergestellt werden kann, die auch kostengünstig ist. Auch soll eine Zahn-auf-Zahn-Stellung der Stirnverzahnung vermieden werden.

Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine verbesserte Radlagereinheit für ein Fahrzeug bereitzustellen, die einfacher montiert werden kann, bei der eine sichere Verbindung zwischen Gelenkglocke und Radnabe gewährleistet wird und die kostengünstig ist.

Offenbarung der Erfindung

Diese und andere Aufgaben, die beim Lesen der folgenden Beschreibung noch genannt werden oder vom Fachmann erkannt werden können, werden durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung zu entnehmen.

Eine erfindungsgemäße Radlagereinheit für einen Antriebsstrang eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, weist eine Radlagernabe mit einer ersten Stirnverzahnung, eine Gelenkglocke eines Antriebsgelenks mit einer zweiten Stirnverzahnung, ein umlaufendes, radial vorspannbares Element und eine zumindest teilweise konisch ausgebildeten Umfangsfläche auf. Das radial vorspannbare Element ist derart in einer umlaufenden Vertiefung aufgenommen, dass es in einem elastisch unbeanspruchten Zustand in radialer Richtung zumindest teilweise aus der Vertiefung vorsteht und auch zumindest teilweise in die Vertiefung ragt. Die konische Umfangsfläche ist in einem zumindest teilweise montierten Zustand der Radlagereinheit dem radial vorspannbaren Element in radialer Richtung gegenüberliegend angeordnet. Dabei wirken das radial vorspannbare Element und die konische Umfangsfläche beim Zusammenbau der Radlagereinheit derart zusammen, dass eine axial wirkende Kraft erzeugt wird, die die Radlagernabe und die Gelenkglocke gegeneinander verspannt bzw. vorspannt. Dabei ist das radial vorspannbare Element unrund ausgebildet.

Unter der unrunden Form des radial vorspannbaren Elements ist eine vom Kreis abweichende Form zu verstehen. Durch die unrunde Form des radial vorspannbaren Elements liegt das Element nicht über seine gesamte Außenfläche, sondern nur an bestimmten Kontaktpunkten an der Umfangsfläche an.

Das radial vorspannbare, umlaufende Element kann insbesondere geschlossen ringförmig, sternförmig oder geschlitzt, also offen, ringförmig oder sternförmig ausgebildet sein. Ferner kann das radial vorspannbare, umlaufende Element auch oval, tropfenförmig etc., ausgebildet sind, wobei das radial vorspannbare Element auch bei diesen Formen geschlossen oder geschlitzt, also offen, ausgebildet sein kann. Insbesondere ein sternförmiges und/oder offenes radial vorspannbares, umlaufendes Element ermöglicht eine verbesserte Führung in der Vertiefung und/oder ermöglicht größere radiale Spreizungen. Zum Beispiel kann das radial vorspannbare Element als ein Gummiring, wie bspw. ein O- Ring ausgebildet sein. Darüber hinaus kann das radial vorspannbare, umlaufende Element bspw. als ein Sprengring ausgebildet sein, der aus einem Kunststoff oder Kunststoffgemisch, oder einem Metall oder einer Metalllegierung hergestellt sein kann. Die axial wirkende Kraft kann auch als axiale Vorspannkraft bezeichnet werden.

Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung liegt insbesondere darin, dass durch den Kontakt des radial vorspannbaren Elements mit der konischen Umfangsfläche durch den elastisch beanspruchten Zustand des radial vorspannbaren Elements eine Radialkraft erzeugt wird, die in Verbindung mit der konischen Umfangsfläche eine axial wirkende Kraft in Montagerichtung erzeugt, und so die Radlagernabe und die Gelenkglocke gegeneinander verspannt. Dadurch können die Radlagernabe und die Gelenkglocke beim Zusammenbau der Radlagereinheit auch bei einer Zahn-auf-Zahn-Stellung der ersten und der zweiten Stirnverzahnung nicht einfach auseinanderfallen. In diesem Zustand durch eine kleine rotative Relativbewegung zwischen der Radlagernabe und der Gelenkglocke eine Zahn-in- Zahn-Stellung der ersten und der zweiten Stirnverzahnung erreicht werden. Aufgrund der axial wirkenden Kraft werden die Radlagernabe und die Gelenkglocke dann in der Zahn-in- Zahn-Stellung gehalten, in der sie dann mittels eines Verspannelements, bspw. einer Spannschraube, fest miteinander verspannt werden können.

Das Einschnappen des elastisch vorspannbaren Elements in die konische Umfangsfläche kann ferner ein Lösen der Verbindung erschweren, da das elastische vorspannbare Element in einer der Montagerichtung entgegengesetzten Richtung entgegen der Radialkraft elastisch verformt werden muss, was jedoch nur durch ein Aufbringen einer externen Kraft erreicht werden kann.

Mit anderen Worten wird eine Radlagereinheit mit einer vorgespannten Einschnappvorrichtung vorgeschlagen, um eine Zahn-in-Zahn-Montage zwischen der ersten Stirnverzahnung der Radlagernabe und der zweiten Stirnverzahnung der Gelenkglocke herzustellen. Ferner erfordert eine solche Einschnappvorrichtung kaum zusätzlichen Bauraum, weshalb ein Bauraumbedarf der Radlagereinheit im Wesentlichen unverändert ist.

Gemäß einer Ausführungsform der Radlagereinheit weist das radial vorspannbare Element mehrere Kontaktpunkte auf, die an der Umfangsfläche anliegen. Die Außenfläche des vorspannbaren Elements zwischen diesen Kontaktpunkte liegt nicht an der Umfangsfläche an. Dadurch entsteht zwischen den Kontaktpunkten eine zusätzliche Federkraft, die dazu führt, dass die gesamte Federkraft des vorspannbaren Elements in radialer Richtung verstärkt wird. Durch diesen Effekt wird es sogar möglich, den Querschnitt des vorspannbaren Elements zu reduzieren, ohne eine radiale Federkraft einbüßen zu müssen. Dies hat den Vorteil der Kostenersparnis und des Downsizings. Durch die verstärkte radiale Federkraft des erfindungsgemäßen radialen vorspannbaren Elements kann somit eine sicherere Verbindung zwischen Gelenkglocke und Radnabe erreicht werden, ohne die Kosten zu steigern.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Radlagereinheit weist das radial vorspannbare Element drei Kontaktpunkte auf, die an der Umfangsfläche anliegen. Diese drei Kontaktpunkte werden bevorzugt in einem Winkel von im Wesentlichen 120° zueinander angeordnet, so dass diese über den Umfang des vorspannbaren Elements gleichmäßig verteilt angeordnet sind. Diese Anordnung führt zu optimalen Federflächen zwischen den Kontaktpunkten, so dass die radiale Federkraft optimal verstärkt wird.

Es wäre jedoch auch denkbar, dass eine andere Anordnung der Kontaktpunkte über den Umfang verteilt vorgesehen wird. So wäre es z.B. auch denkbar, dass lediglich zwei Kontaktpunkte vorgesehen werden, die beispielsweise gegenüberliegend angeordnet sind. Aber auch das Vorsehen von 4 oder mehr Kontaktpunkten, die symmetrisch oder asymmetrisch über den Umfang des vorspannbaren Elements angeordnet sind, wäre denkbar. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Radlagereinheit weist das radial vorspannbare Element eine Öffnung auf, die sich insbesondere über einen Winkel zwischen 10° und 45° erstreckt. Die Öffnung in diesem Bereich bezieht sich bevorzugt auf den nichtmontierten bzw. nicht-vorgespannten Zustand des Elements.

Die Öffnung lässt ein Federn und Einschnappen des vorspannbaren Elements in der Vertiefung zu, ohne, dass die radial wirkende Federkraft reduziert wird.

Bevorzugt weist das radial vorspannbare Element der Radlagereinheit mindestens zwei, insbesondere drei Wicklungen auf. Hierbei wird das vorspannbare Element - ähnlich einer Feder - mehrfach gewickelt. Durch diese mindestens zwei Wicklungen kann die radiale Federkraft weiterhin verstärkt werden. Durch diese Ausführung kann der Querschnitt des vorspannbaren Elements reduziert werden, ohne, dass die radial wirkende Federkraft reduziert wird.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Radlagereinheit weist das radial vorspannbare Element einen Außendurchmesser auf, der größer ist als die Summe seines Innendurchmessers sowie des dreifachen Querschnitts des radial vorspannbaren Elements.

Bevorzugt ist das radial vorspannbare Element aus einem Federstahl oder einem Kunststoff hergestellt. Diese Materialien weisen optimale Federeigenschaften auf, sodass eine gute radiale Federkraft erzeugt werden kann.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Radlagereinheit weist das radial vorspannbare Element einen im Wesentlichen runden Querschnitt auf. Durch diese Ausgestaltung kann das vorspannbare Element in einer entsprechend ausgebildeten Vertiefung einschnappen.

Das radial vorspannbare Element ist bevorzugt spielfrei in der Vertiefung montiert. Das radial vorspannbare Element zentriert dabei bevorzugt Gelenkglocke und Radnabe zueinander.

Vorteilhaft ist die Vertiefung an einem Außendurchmesser der Gelenkglocke vorgesehen und die konische Umfangsfläche ist an einer Innenseite der Radlagernabe vorgesehen, wobei der Innendurchmesser der Radlagernabe größer ist als der Außendurchmesser der Gelenkglocke. Durch die Vertiefung am Außendurchmesser der Gelenkglocke ist das radial vorspannbare Element leicht montierbar, und kann insbesondere als ein Sprengring ausgebildet sein. Alternativ, gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Vertiefung an einem Innendurchmesser der Radlagernabe vorgesehen und die konische Umfangsfläche ist an einem Außendurchmesser der Gelenkglocke vorgesehen, wobei der Innendurchmesser der Radlagernabe größer ist als der Außendurchmesser der Gelenkglocke. Die Vertiefung am Innendurchmesser der Radlagernabe ermöglicht ferner auch die Verwendung eines kostengünstigen O-Rings als das radial vorspannbare Element.

Detailbeschreibung anhand Zeichnungen

Weitere die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigt:

Fig. 1A eine schematische Teildarstellung einer Radlageranordnung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung,

Fig. 1 B eine perspektivische Darstellung eines radial vorspannbaren Elements gemäß dem Stand der Technik;

Fig. 2 ein radial vorspannbares Element gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.

Die Figuren sind lediglich schematischer Natur und dienen nur dem Verständnis der Erfindung. Die gleichen Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen.

Fig. 1A zeigt eine beispielhafte, schematische Teildarstellung einer erfindungsgemäßen Radlagereinheit 1 für ein Fahrzeug, mit einem Radlager 2 und einer Gelenkglocke 3 in einem Längsschnitt. Das Radlager 2 weist ein Wälzlager 4 und eine Radlagernabe 5 auf, an der das Wälzlager 4 axialfest angeordnet ist. Die Radlagernabe 5 weist ferner eine erste Stirnverzahnung 6 auf, die mit einer zweiten Stirnverzahnung 7 an der Gelenkglocke 3 in einem montierten Zustand der Radlagereinheit 1 drehmomentübertragend in Eingriff ist.

In Fig. 1A weist die Gelenkglocke 3 an einem Außendurchmesser 8 ferner eine Vertiefung 9 auf, in der ein radial vorspannbares Element 10 derart angeordnet ist, dass es in einem elastisch unbeanspruchten Zustand in radialer Richtung R nach außen zumindest teilweise aus der Vertiefung 9 vorsteht. Die Vertiefung 9 ist dabei derart ausgebildet, dass es ein Volumen des radial vorspannbaren Elements 10 in einem elastisch beanspruchten Zustand im Wesentlichen vollständig aufnehmen kann. Das radial vorspannbare Element 10 ist insbesondere aus einem Kunststoff, einem Kunststoffgemisch, einem Metall oder eine Metalllegierung hergestellt und vorteilhaft als Sprengring 11 ausgebildet. Die Radlagernabe 5 weist an einer Innenseite 12 eine Führungsfläche 13, einen Verengungsdurchmesser 14 und eine konische Umfangsfläche 15 auf, wobei der Verengungsdurchmesser 14 kleiner ist als die Führungsfläche 13 der Radlagernabe 5, aber größer als der Außendurchmesser 8 der Gelenkglocke 3.

Die Führungsfläche 13 ist derart schräg, insbesondere konisch, ausgebildet, dass das radial vorspannbare Element beim Einschieben der Gelenkglocke 3 in die Radlagernabe 5 an der Führungsfläche 13 entlang gleitet und so nach und nach elastisch gestaucht wird. Durch das schrittweise elastische Stauchen des radial vorspannbaren Elements 10 kann dieses einfacher durch den Verengungsdurchmesser 14 geführt werden. Nach dem Passieren des Verengungsdurchmessers 14 dehnt sich das radial vorspannbare Element 10 wieder in radialer Richtung nach außen auf, bis es so mit der konischen Umfangsfläche 15 in Kontakt kommt. Die konische Umfangsfläche 15 ist dabei so ausgebildet, dass der Konus in axialer Richtung A zum Verengungsdurchmesser 14 hin zuläuft. Das bedeutet, dass sich das radial vorspannbare Element 10 nach dem Passieren des Verengungsdurchmessers 14 nicht in einen elastisch unbeanspruchten Zustand übergehen kann, wodurch in einem Kontaktbereich 16 zwischen dem radial vorspannbaren Element 10 und der konischen Umfangsfläche 15 eine Radialkraft 17 erzeugt wird, die auf die konische Umfangsfläche 15 wirkt. Durch den konischen, als im Längsschnitt schrägen, Verlauf der konischen Umfangsfläche 15 resultiert aus der senkrecht auf die konische Umfangsfläche 15 wirkende Radialkraft 17, eine in axialer Richtung A wirkende axiale Kraft 18, die die Radlagernabe 5 und die Gelenkglocke 3 in einer Montagerichtung M gering bzw. leicht gegeneinander verspannt. Die axiale Kraft 18 kann auch als axiale Vorspannkraft 18 bezeichnet werden.

Dabei ist der Verengungsdurchmesser 14 und die konische Umfangsfläche 15 in axialer Richtung A derart angeordnet, dass das radial vorspannbare Element 10 bei einer Zahn-auf- Zahn-Stellung der Stirnverzahnungen 6, 7 bereits hinter dem Verengungsdurchmesser 14 sozusagen „eingeschnappt“ ist, und so die axiale Kraft 18 bereits erzeugt ist. Die axiale Kraft 18 bewirkt, dass die Radlagernabe 5 und die Gelenkglocke 3 beim Zusammenbau der Radlagereinheit 1 bei der Zahn-auf-Zahn-Stellung derart gegeneinander verspannt sind, dass die Gelenkglocke 3 nicht wieder aus der Radlagernabe 5 herausfällt. Durch eine rotative Relativbewegung zwischen der Radlagernabe 5 und der Gelenkglocke 3 kann eine Zahn-in-Zahn-Stellung, die auch als Zahn-in-Lücke-Stellung bezeichnet werden kann, hergestellt werden, wobei die axiale Kraft 18 dazu eingerichtet ist, die Radlagernabe 5 und die Gelenkglocke 3 auch in der Zahn-in-Zahn-Stellung axial gegeneinander vorzuspannen, und so auch in der Zahn-in-Zahn-Stellung ein Herausfallen der Gelenkglocke 3 aus der Radlagernabe 5 verhindert.

Ferner weist die Radlagernabe 5 eine Nachlauffläche 19 auf, die in der Montagerichtung M betrachtet der konischen Umfangsfläche 15 nachgelagert angeordnet ist. Die Nachlauffläche 19 kann entweder zur konische Umfangsfläche 15 entgegengesetzt konisch (siehe Fig. 1A oder im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet sein. Die Nachlauffläche 19 dient dazu das radial vorspannbare Element 10 nach dem Zusammenbau der Radlagereinheit 1 , insbesondere nach dem Verspannen der Radlagernabe 5 und der Gelenkglocke 3 durch ein Verspannelement 20, wie bspw. eine Spannschraube, aufzunehmen und so ein Herausrutschen des radial vorspannbaren Elements 10 aus der Vertiefung 9 zu verhindern. Insbesondere die entgegengesetzt konisch ausgebildete Nachlauffläche 19 kann das radial vorspannbare Element 10 derart elastisch beanspruchen bzw. elastisch stauchen, dass das radial vorspannbare Element 10 derart in der Vertiefung verspannt ist, dass es sich im Betriebszustand der Radlagereinheit 1 im Wesentlichen nicht bewegen kann. Die im Wesentlichen zylindrisch ausgebildete Nachlauffläche 19 verhindert ein Herausrutschen des radial vorspannbaren Elements 10 aus der Vertiefung 9, jedoch kann sich das radial vorspannbare Element 10 zwischen der zylindrischen Nachlauffläche 19 und der Vertiefung 9 bewegen, und so im Betriebszustand der Radlagereinheit 1 ein Klappern verursachen.

In Fig. 1A ist die Vertiefung 9 beispielhaft integral einstückig an dem Außendurchmesser 8 der Gelenkglocke 3 ausgebildet, wobei die Vertiefung als eine Nut 21 ausgebildet ist. Alternativ könnte die Vertiefung 19 aber auch als eine Rille ausgebildet sein. Beides ist einfach und kostengünstig zu fertigen.

Besonders bevorzugt kann die Umfangsfläche 15 derart ausgebildet sein, dass sich Radlagernabe 5 und Gelenkglocke 3 bei einer Zahn-auf-Zahn-Stellung auseinander drücken. Auf diese Weise erkennt der Monteur, dass eine Fehlmontage vorliegt und kann gegensteuern. Das radial vorspannbare Element 10 schnappt bei einer Zahn-auf-Zahn- Stellung somit nicht über den Verengungsdurchmesser 14. Bei einer Zahn-in-Zahn-Stellung kann das radial vorspannbare Element 10 über den Verengungsdurchmesser 14 schnappen und zieht Gelenkglocke 3 und Radlagernabe 5 zusammen. Dies ermöglicht eine haptische Montagekontrolle für den Monteur.

Fig. 1 B zeigt ein radial vorspannbares Element 10 gemäß dem Stand der Technik. Das radial vorspannbare Element 10 ist insbesondere rund ausgeführt und einseitig offen, um ein Einfedern in die Vertiefung 9 zu ermöglichen. Durch die runde Ausführung liegt das insbesondere als Schnappring 11 ausgeführte radiale vorspannbare Element 10 an seinem gesamten Außenumfang an der Umfangsfläche 15 an. Hier wird lediglich eine geringe Radialkraft 17 erzeugt.

Fig. 2 zeigt ein radial vorspannbares Element 10 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Das radial vorspannbare Element 10 ist bevorzugt als Schnappring 11 ausgebildet, der einseitig offen ist. Das radial vorspannbare Element 10 ist unrund, also in einer vom Kreis abweichenden Form, ausgebildet. Das Element 10 weist dabei bevorzugt mehrere Kontaktpunkte 10a auf, die im montierten Zustand in der Vertiefung 9 mit der Umfangsfläche 15 in Kontakt gelangen. Zwischen den Kontaktpunkten 10a bilden sich dadurch Federflächen 10b, die im montierten Zustand des vorspannbaren Elements 10 eine signifikante Erhöhung der Radialkraft 17 erzeugen. Die Änderung der Form des vorspannbaren Elements 10 ermöglicht eine erhöhte Radialkraft 17, und damit eine deutlich sicherere Verbindung zwischen Radlagernabe 5 und Gelenkglocke. Das vorspannbare Element 10 ist spielfrei und zentriert in der Vertiefung 9 montiert. Das vorspannbare Element 10 ist dabei bevorzugt über mindestens zwei, bevorzugt vier, Kontaktstellen A, B, C, D an der Innenfläche zentriert. Ein Verkanten des vorspannbaren Elements 10 wird verhindert.

Bevorzugt weist das vorspannbare Element 10 drei außen liegende Kontaktpunkte 10a und vorzugsweise weitere vier innenliegende Kontakte A, B, C, D auf. Besonders bevorzugt weist das vorspannbare Element 10 eine ungerade Anzahl an Kontaktpunkten 10a auf, die sich vorzugsweise gleichmäßig über den Umfang verteilen. Das vorspannbare Element 10 weist eine Öffnung 10c auf, die sich insbesondere über einen Winkel von 10°- 45°, besonders bevorzugt bis 30°, erstreckt. Weiterhin ist der Außendurchmesser Da des radial vorspannbaren Elements 10 größer als die Summe seines Innendurchmessers Di sowie des dreifachen Querschnitts (s) (Da> Di +3*s).

Bezuqszeichenliste

1 Radlagereinheit

Radlager

Gelenkglocke

Wälzlager

5 Radlagernabe

Erste Stirnverzahnung

7 Zweite Stirnverzahnung

8 Außendurchmesser

9 Vertiefung

10 Radial vorspannbares Element

10a Kontaktpunkte

10b Federflächen

10c Öffnung

11 Sprengring

12 Innenseite

13 Führungsfläche

14 Verengungsdurchmesser

15 Konische Umfangsfläche

16 Kontaktbereich

17 Radialkraft

18 Axiale Kraft

19 Nachlauffläche

20 Verspannelement

Da Außendurchmesser

Di Innendurchmesser

S Querschnitt

A, B, C, D Kontakte