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Title:
VIBRATION ABSORBER ASSEMBLY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/237536
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to vibration absorber assembly (1), in particular for tall narrow buildings, comprising a supporting structure (8), an absorbing mass (2) which has a center of mass (3), and at least one wheel (4, 5), by means of which the absorbing mass (2) can be moved out of a stable central position in two opposite directions on a concavely curved rail assembly (6) which is connected to the supporting structure (8), wherein a friction damping device (9) is provided. Such a vibration absorber assembly is to be capable of being adapted to different operating requirements in a simple manner. For this purpose, the friction damping device (9) can be adjusted between a first state, in which the friction damping device does not interact with the absorbing mass (2) or only interacts with the absorbing mass in a damping manner, and a second state, in which the friction damping device brings a movement of the absorbing mass (2) to a standstill in a controlled manner.

Inventors:
KATZ SEBASTIAN (DE)
ENGELHARDT JÜRGEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/065085
Publication Date:
December 14, 2023
Filing Date:
June 06, 2023
Export Citation:
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Assignee:
WOELFEL ENG GMBH CO KG (DE)
International Classes:
F16F7/10; E04H9/02; F03D13/20; F16F7/104
Domestic Patent References:
WO2021237979A12021-12-02
Foreign References:
CN109707777A2019-05-03
EP2746483A12014-06-25
US4807840A1989-02-28
US6019056A2000-02-01
US20180252287A12018-09-06
US20190024535A12019-01-24
CN109707777A2019-05-03
EP2746483B12015-11-18
EP2746483A12014-06-25
US4807840A1989-02-28
US6019056A2000-02-01
US20180252287A12018-09-06
Attorney, Agent or Firm:
KEIL & SCHAAFHAUSEN PATENTANWÄLTE PARTGMBB (DE)
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Claims:
Ansprüche:

1 . Schwingungstilgeranordnung (1 ), insbesondere für hohe schlanke Bauwerke, mit einer tragenden Struktur (8), einer Tilgermasse (2), die einen Massenschwerpunkt (3) aufweist, und mit mindestens einem Rad (4, 5), mit dem die Tilgermasse (2) auf einer konkav gekrümmten, mit der tragenden Struktur (8) verbundenen Schienenanordnung (6) aus einer stabilen Mittellage heraus in zwei entgegengesetzte Richtungen verfahrbar ist, wobei eine Reibdämpfereinrichtung (9) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Reibdämpfereinrichtung (9) zwischen einem ersten Zustand, in der sie nicht oder nur dämpfend mit der Tilgermasse (2) zusammenwirkt, und einem zweiten Zustand, in der sie eine Bewegung der Tilgermasse (2) kontrolliert zum Stillstand bringt, verstellbar ist.

2. Schwingungstilgeranordnung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Reibdämpfereinrichtung (9) eine Vorspannfederanordnung (14) aufweist, die zwischen einer Verstellvorrichtung (13) und mindestens einem Reibbelagelement (10) angeordnet ist.

3. Schwingungstilgeranordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Reibbelagelement (10) eine nutzbare Dicke aufweist und die Vorspannfederanordnung (14) eine Federkonstante aufweist, wobei sich eine Federkraft der Vorspannfederanordnung (14) zwischen einer ersten Federlänge und einer zweiten Federlänge, die eine Summe aus der ersten Federlänge und der nutzbaren Dicke ist, um weniger als 10% ändert.

4. Schwingungstilgeranordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellvorrichtung (13) die Vorspannfederanordnung (14) in der zweiten Position überdrückt. 5. Schwingungstilgeranordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspannfederanordnung (14) eine erste Feder (24) und eine zweite Feder (25) aufweist, die in Reihe angeordnet sind und unterschiedliche Steifigkeiten aufweisen.

6. Schwingungstilgeranordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Reibbelagelement (10a, 10b) mit einer in Schwerkraftrichtung ausgerichteten Reibfläche (27a, 27b) zusammenwirkt.

7. Schwingungstilgeranordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Tilgermasse (2) eine Nut (26) aufweist und die Reibfläche (27a, 27b) eine Seitenwand der Nut (26) bildet.

8. Schwingungstilgeranordnung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellvorrichtung (13) ein Winkelgetriebe (28), insbesondere ein Schneckengetriebe, aufweist.

9. Schwingungstilgeranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Arretiervorrichtung (15) vorgesehen ist, mit der die Tilgermasse (2) gegenüber der tragenden Struktur (8) festlegbar ist, insbesondere in mehreren unterschiedlichen Positionen.

10. Schwingungstilgeranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Neigungseinstelleinrichtung (18) vorgesehen ist, mit der eine Neigung der Schwingungstilgeranordnung (1 ) veränderbar ist, wobei die Schwingungstilgeranordnung (1 ) insbesondere eine Einhausung (7) aufweist, die mit der tragenden Struktur (8) verbunden ist, wobei die Neigungseinstelleinrichtung (18) insbesondere auf die Einhausung (7) wirkt. 11. Schwingungstilgeranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Tilgermasse (2) und einem Endanschlag eine Anprallpufferanordnung vorgesehen ist, die eine mit der tragenden Struktur (8) verbundene Krafteinleitungseinrichtung (20) aufweist, wobei die Anprallpufferanordnung insbesondere einen Anpralldämpfer (19) aufweist und der Massenschwerpunkt (3), der Anpralldämpfer (19) und die Krafteinleitungseinrichtung (20) auf einer Linie liegen, wenn die Tilgermasse (2) die die Krafteinleitungseinrichtung (20) erreicht, wobei die Anprallpufferanordnung bevorzugterweise einen Bremsweg definiert, der mindestens 10% einer Maximalauslenkung der Tilgermasse (2) entspricht.

12. Schwingungstilgeranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Tilgermasse (2) über eine Zusatzfedereinrichtung (21 ) mit der tragenden Struktur (8) verbunden ist.

13. Schwingungstilgeranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Wirbelstromdämpfer mit einer Magnetanordnung (16) und einer elektrischen Leiteranordnung (17) aufweist, wobei sich die Magnetanordnung (16) und die Leiteranordnung (17) bei einer Bewegung der Tilgermasse (2) gegenüber der tragenden Struktur (8) relativ zueinander bewegen.

14. Schwingungstilgeranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Schienenanordnung (6) eine erste Schienenanordnung ist, die Tilgermasse (2) eine erste Tilgermasse ist, und eine zweite Tilgermasse auf einer konkav gekrümmten, mit der tragenden Struktur (8) verbundenen und quer zur ersten Schienenanordnung gerichteten zweiten Schienenanordnung aus einer stabilen Mittellage heraus in zwei entgegengesetzte zweite Richtungen verfahrbar ist, wobei die erste Tilgermasse und die erste Schienenanordnung in einer ersten Einhausung angeordnet sind, die zweite Tilgermasse und die zweite Schie- nenanordnung in einer zweiten Einhausung angeordnet sind und die erste Einhausung und die zweite Einhausung in Schwerkraftrichtung übereinander angeordnet sind. 15. Schwingungstilgeranordnung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Einhausung in Richtung der ersten Schienenanordnung außermittig zur ersten Einhausung angeordnet ist und/oder die erste Einhausung in Richtung der zweiten Schienenanordnung außermittig zur zweiten Einhausung angeordnet ist.

Description:
Schwinqunqstilqeranordnunq

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schwingungstilgeranordnung, insbesondere für hohe schlanke Bauwerke, mit einer tragenden Struktur, einer Tilgermasse, die einen Massenschwerpunkt aufweist, und mit mindestens einem Rad, mit dem die Tilgermasse auf einer konkav gekrümmten, mit der tragenden Struktur verbundenen Schienenanordnung aus einer stabilen Mittellage heraus in zwei entgegengesetzte Richtungen verfahrbar ist, wobei eine Reibdämpfereinrichtung vorgesehen ist.

Eine Schwingungstilgeranordnung ist aus CN 109 707 777 A bekannt.

Eine weitere Schwingungstilgeranordnung ist beispielsweise aus EP 2 746 483 B1 bekannt.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand des Einsatzes im Turm einer Windenergieanlage beschrieben. Sie ist aber auch bei anderen hohen und schlanken Bauwerken anwendbar, z.B. bei Schornsteinen, Antennen, Hochhäusern, Türmen oder Offshore-Bauwerken, wie Transformator-Stationen. Unter einem "hohen und schlanken Bauwerk" soll ein Bauwerk verstanden werden, das ein Verhältnis zwischen Höhe und kleinster Breite von mindestens fünf aufweist.

Der Turm einer Windenergieanlage wird zu Schwingungen angeregt, beispielsweise durch Windkräfte oder - bei Offshore-Anlagen - auch durch Wellenkräfte. Dabei schwingt der Turm mit einer relativ niedrigen Frequenz von weniger als 1 Hz. In der Regel weist der Turm einer Offshore-Windenergieanlage eine Frequenz im Bereich von 0,1 bis 0,3 Hz auf. Bei jeder Schwingungsbewegung verbiegt sich der Turm etwas, was auf Dauer zu Problemen führen kann. Es ist daher bekannt, einen Schwingungstilger zu verwenden, dessen Tilgermasse auf einer gekrümmten Schienenanordnung hin- und herbewegt werden kann. Eine Linie, die durch den Mittelpunkt eines Rads und dem Auflagepunkt des Rades auf der Schienenanordnung verläuft, kreuzt sich mit einer entsprechenden Linie des Rades an einer anderen Position. Der Kreuzungspunkt bildet dann sozusagen die Aufhängung für ein Pendel, so dass ein Abstand zwischen diesem Kreuzungspunkt und dem Massenschwerpunkt, mit anderen Worten die Pendellänge, sehr groß gemacht werden kann.

Jede Schwingungstilgeranordnung muss sehr genau auf ihren Einsatzzweck hin abgestimmt werden. Dabei ist weiterhin zu berücksichtigen, dass die Schwingungstilgeranordnung unterschiedlichen Betriebszuständen ausgesetzt ist. Neben dem "normalen" Einsatz im Dauerbetrieb, muss die Schwingungstilgeranordnung gelegentlich gewartet werden. Die Schwingungstilgeranordnung muss auch transportiert und montiert werden können.

EP 2 746 483 A1 offenbart eine Schwingungstilgeranordnung mit einer Tilgermasse, die einen Massenschwerpunkt aufweist und mit mindestens einem Rad, mit dem die Tilgermasse auf einer konkav gekrümmten, mit der tragenden Struktur verbundenen Schienenanordnung aus einer stabilen Mittellage heraus in zwei entgegengesetzte Richtungen verfahrbar ist.

US 4 807 840 A zeigt eine Schwingungstilgeranordnung mit einer tragenden Struktur, einer Tilgermasse, die einen Massenschwerpunkt aufweist, und mit mindestens einem Rad, mit dem die Tilgermasse auf einer Schienenanordnung in zwei entgegengesetzte Richtungen verfahrbar ist. Weiterhin ist eine Reibdämpfereinrichtung vorgesehen.

US 6 019 056 A zeigt eine Dämpfereinrichtung für ein Schiff, die dessen Rollbewegung dämpfen soll. Die Dämpfungseinrichtung weist eine Masse auf, die mit Rädern auf einer gekrümmten Bahn aus einer stabilen Mittellage heraus in zwei entgegengesetzte Richtungen verfahrbar ist. Es ist ein magnetischer Dämpfer vorgesehen.

US 2018/0252287 A1 zeigt einen weiteren Schwingungsdämpfer mit einer rotierenden Masse, wobei die rotierende Masse an einem Halter befestigt ist, der auf einer konkav gekrümmten Schiene bewegbar ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schwingungstilgeranordnung auf einfache Weise an unterschiedliche Betriebserfordernisse anpassen zu können.

Diese Aufgabe wird bei einer Schwingungstilgeranordnung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass eine verstellbare Reibdämpfereinrichtung vorgesehen ist, die zwischen einem ersten Zustand, in dem sie nicht oder nur dämpfend mit der Tilgermasse zusammenwirkt, und einem zweiten Zustand, in dem sie eine Bewegung der Tilgermasse kontrolliert zum Stillstand bringt, verstellbar ist.

Mit einer derartigen Reibdämpfereinrichtung ist es zum einen möglich, die Tilgerdämpfung zu erhöhen, falls dies erforderlich ist. Zum anderen kann man die Reibdämpfereinrichtung auch dazu verwenden, die Tilgermasse so weit abzubremsen, dass sie auch bei Anregungen der tragenden Struktur von außen zum Stillstand kommt, wenn dies für Wartungszwecke erforderlich ist. Man vermeidet dabei ein hartes Abbremsen oder Blockieren der Tilgermasse, was wiederum zu einer unerwünschten großen Belastung der tragenden Struktur führen würde. Wenn man die Reibdämpfereinrichtung außer Eingriff mit der Tilgermasse bringt, dann nimmt die Reibdämpfereinrichtung keinen Einfluss auf die Tilgerdämpfung. Allerdings lässt sich durch die Verstellung der Reibdämpfereinrich- tung die Dämpfung der Schwingungstilgeranordnung auf unterschiedliche Betriebszustände der tragenden Struktur, z.B. unterschiedliche Turmfrequenzen, einstellen.

Vorzugsweise weist die Reibdämpfereinrichtung eine Vorspannfederanordnung auf, die zwischen einer Verstellvorrichtung und mindestens einem Reibbelagelement angeordnet ist. Die Verstellvorrichtung wirkt also über die Vorspannfederanordnung auf das Reibbelagelement oder die Reibbelagelemente. Die Vorspannfederanordnung ist dabei relativ weich. Mit „weicher“ Vorspannfederanordnung ist gemeint, dass die Vorspannfederanordnung stark vorgespannt werden muss um eine hohe Kraft zu erzielen bzw. im Umkehrschluss dann wenig Kraftänderung erfährt, wenn sie gegenüber einem Vorspannweg kleine Wegänderungen erfährt, bspw. wenn der Reibbelag verschleißt. Dies sorgt dafür, dass die eingestellte Reibdämpfung robust, d.h. wenig sensitiv, auf Änderungen des Vorspannwegs reagiert, was günstig für die Tilgerwirksamkeit ist.

Vorzugsweise weist das Reibbelagelement eine nutzbare Dicke auf und die Vorspannfederanordnung weist eine Federkonstante auf, bei der sich die Federkraft der Vorspannfederanordnung zwischen einer ersten Federlänge und einer zweiten Federlänge, die eine Summe aus der ersten Federlänge und der nutzbaren Dicke ist, um weniger als 10 % ändert. Das Reibbelagelement reibt bei einer Bewegung der Tilgermasse gegenüber der Tilgermasse und wird dadurch abgenutzt und verschleißt. Die Vorspannfederanordnung kompensiert den Verschleiß des Reibbelagelements, ohne die Dämpfungswirkung der Schwingungstilgeranordnung in unzulässiger Weise zu verändern. Die nutzbare Dicke kann beispielsweise eine zum Verschleiß vorgesehene Dicke des Reibbelags des Reibbelagelements sein. Höhere Frequenzen der tragenden Struktur erfordern mehr Dämpfung. Dies wird durch die Einstellbarkeit der Dämpfungswirkung berücksichtigt. Das Reibbelagelement kann beispielsweise Materialien enthalten, wie sie in anderen Anwendungen für Bremsbeläge verwendet werden.

In einer Ausführungsform ist die Reibdämpfereinrichtung in dem ersten Zustand, wenn sich das Verstellvorrichtung in einer ersten Position befindet, sodass die Reibdämpfereinrichtung über das (mindestens eine) Reibbelagelement nicht oder nur dämpfend mit der Tilgermasse zusammenwirkt. Alternativ oder zusätzlich ist die Reibdämpfereinrichtung in dem zweiten Zustand, wenn in einer zweiten Position der Verstellvorrichtung das Reibbelagelement so an die Tilgermasse gedrückt wird, dass die Bewegung der Tilgermasse kontrolliert zum Stillstand gebracht wird.

Bevorzugterweise überdrückt die Verstellvorrichtung die Vorspannfederanordnung in der zweiten Position. Überdrückt bedeutet hier, dass die Vorspannfederanordnung deutlich stärker gedrückt wird, als dies für eine Dämpfungseinstellung des Tilgers benötigt ist. Die Funktion hier ist dann lediglich ein Bremsen des Tilgers, keine Dämpfungseinstellung mehr. Prinzipiell muss dieses Andrücken auch nicht ausschließlich über die Feder erfolgen. In der zweiten Position ist die Vorspannfederanordnung so weit zusammengedrückt, dass die Wirkung der Verstellvorrichtung unmittelbar auf das Reibbelagelement übertragen wird. Bei Verwendung einer Schraubendruckfeder als Vorspannfederanordnung ist die Schraubendruckfeder in der zweiten Position vollständig zusammengedrückt. In diesem Zustand ist sie beispielsweise nicht mehr weiter elastisch komprimierbar. Wenn andere Federn als Vorspannfederanordnung verwendet werden, lässt sich eine vollständige Kompression, die eine weitere Kompression nicht mehr zulässt, in der Regel nicht erreichen. Gleichwohl kann auch in diesem Fall die Verstellvorrichtung praktisch unmittelbar auf die Tilgermasse wirken. Auch ist bevorzugt, dass die Vorspannfederanordnung eine erste Feder und eine zweite Feder aufweist, die in Reihe angeordnet sind und unterschiedliche Steifigkeiten aufweisen. Die weichere Feder wird zur gezielten Einstellung der Dämpfung verwendet. Die härtere Feder, die beispielsweise mindestens 5 mal steifer als die weiche Feder ist, wird für das kontrollierte Abbremsen der Tilgermasse verwendet, wenn die Tilgermasse zum Stillstand gebracht werden soll. In diesem Fall wird zunächst die weiche Feder komprimiert. Nach Ausnutzung des verfügbaren Federwegs der weichen Feder wird die steifere Feder komprimiert. Durch die Anordnung der zusätzlichen steiferen Feder wird eine definierte Bremskraft erzeugt und verhindert, dass es zu einem Blockieren zwischen Tilgermasse und Bremse kommt.

In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das mindestens eine Reibbelagelement mit einer in Schwerkraftrichtung ausgerichteten Reibfläche zusammenwirkt. Das Reibbelagelement wirkt also in horizontaler Richtung auf die Reibfläche. Damit wird vermieden, dass eine in Schwerkraftrichtung auf die Tilgermasse wirkende Kraft das Schwingungsverhalten der Tilgermasse in unerwünschter Weise beeinflusst. Die Tilgerfrequenz wird also nicht durch eine zusätzliche "Gewichtskraft" beeinflusst. Die Reibfläche muss dabei nicht exakt in Schwerkraftrichtung ausgerichtet sein. Kleinere Abweichungen der Reibfläche von der Schwerkraftrichtung sind zulässig, solange eine vom Reibbelagelement auf die Reibfläche in Schwerkraftrichtung ausgeübte Kraft sich nicht in unerwünschter Weise auf das Schwingungsverhalten der Tilgermasse auswirkt.

In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Tilgermasse eine Nut aufweist und die Reibfläche eine Seitenwand der Nut bildet. Das Reibbelagelement ist dann in der Nut angeordnet. Vorzugsweise sind hier zwei Reibbelagelemente vorgesehen, die auf gegenüberliegende Seitenwände der Nut wirken. Wenn die Reibdämpfereinrichtung auf die Tilgermasse wirkt, dann werden die Reibbelagelemente gegen die Seitenwände der Nut verspannt. Vorzugsweise weist die Verstellvorrichtung ein Winkelgetriebe auf, insbesondere ein Schneckengetriebe. Die Verstellvorrichtung kann dann nach wie vor in Schwerkraftrichtung von oben betätigt werden, was die Einstellung der Reibdämpfereinrichtung erleichtert.

Vorzugsweise ist eine Arretiervorrichtung vorgesehen, mit der die Tilgermasse gegenüber der tragenden Struktur festlegbar ist, insbesondere in mehreren unterschiedlichen Positionen. Wenn die Reibdämpfereinrichtung die Tilgermasse zum Stillstand gebracht hat, wird zusätzlich die Arretiervorrichtung verwendet, um eine Bewegung der Tilgermasse zu verhindern. Die Arretiervorrichtung kann eine größere Haltekraft auf die Tilgermasse ausüben als die Reibdämpfereinrichtung. Eine Gefährdung eines Wartungspersonals wird dadurch vermieden.

Vorzugsweise ist eine Neigungseinstelleinrichtung vorgesehen, mit der eine Neigung der Schwingungstilgeranordnung gegenüber der tragenden Struktur veränderbar ist. Durch diese Neigungskompensation kann die Schwingungstilgeranordnung auch dann bestimmungsgemäß arbeiten, wenn das Bauwerk, beispielsweise der Turm einer Windenergieanlage, nicht genau vertikal ausgerichtet ist. Eine genaue vertikale Ausrichtung ist in vielen Fällen nur mit großen Schwierigkeiten zu erreichen. Durch die veränderbare Neigung der Schwingungstilgeranordnung ist dies aber kein Problem mehr.

Vorzugsweise weist die Schwingungstilgeranordnung eine Einhausung auf, die mit der tragenden Struktur verbunden ist, wobei die Neigungseinstelleinrichtung insbesondere auf die Einhausung wirkt. Die Einhausung sorgt dafür, dass die Schwingungstilgeranordnung sozusagen einen "Block" bildet, der als Einheit gehandhabt werden kann, was den Transport und die Montage erleichtert. Insbesondere erlaubt die Einhausung, dass die Schwingungstilgeranordnung immer eine vorbestimmte Ausrichtung zur Schwerkraft beibehält, also auch bei Transport und Montage. Das Risiko, dass die Schwingungstilgeranordnung versehentlich auf eine Seite gelegt oder hochkant gestellt wird, ist dabei stark vermindert.

Vorzugsweise ist zwischen der Tilgermasse und einem Endanschlag eine Anprallpufferanordnung vorgesehen, die eine mit der tragenden Struktur verbundene Krafteinleitungseinrichtung aufweist.

Der Endanschlag kann eine maximale Auslenkung der Tilgermasse in zumindest in einer Auslenkrichtung begrenzen. In einer Ausführungsform ist die maximale Auslenkung beidseitig jeweils durch einen Endanschlag begrenzt.

Das Anschlägen der Tilgermasse an die tragende Struktur wird durch die Anprallpufferanordnung mit relativ langem Weg abgemildert. Die Anprallpufferanordnung kann Federelemente aus Stahl oder Elastomer aufweisen. Um die Anprallkräfte der Tilgermasse von der Einhausung fernzuhalten, werden die Anprallkräfte durch die Krafteinleitungseinrichtung unmittelbar in die tragende Struktur eingeleitet, also bei einer Windenergieanlage in die Anbindung zwischen der Windenergieanlage und der Schwingungstilgeranordnung. Es ist vorteilhaft, wenn es keine langen Wege zwischen der Krafteinleitungseinrichtung und dem tragenden Bauwerk gibt.

Hierbei ist bevorzugt, dass die Anprallpufferanordnung einen Anpralldämpfer aufweist, wobei der Massenschwerpunkt, der Anpralldämpfer und die Krafteinleitungseinrichtung auf einer Linie liegen, wenn die Tilgermasse die Krafteinleitungseinrichtung erreicht, vorzugsweise auf einer geraden Linie. Damit kann man die Wirkung der Anprallkräfte auf das Rad oder die Räder kleinhalten. Die Belastung des Rades oder der Räder kann damit kleingehalten werden. Vorzugsweise definiert die Anprallpufferanordnung einen Bremsweg, der mindestens 10 % der Maximalauslenkung der Tilgermasse entspricht. Die Bewegung der Tilgermasse wird an ihrem Ende nicht abrupt gestoppt, sondern die Tilgermasse wird über einen relativ langen Bremsweg abgebremst, so dass Belastungen der tragenden Struktur kleingehalten werden können.

Vorzugsweise ist die Tilgermasse über eine Zusatzfedereinrichtung mit der tragenden Struktur verbunden, deren Federkraft insbesondere einstellbar ist. Manche Betriebszustände mit einer höheren Eigenfrequenz erfordern eine Erhöhung der Tilgersteifigkeit, die durch das Einbringen der Zusatzfedereinrichtung erhöht werden kann. Durch die Einstellbarkeit der Federkraft der Zusatzfedereinrichtung lässt sich die Tilgersteifigkeit gezielt einstellen.

Vorzugsweise weist die Schienenanordnung eine Krümmung auf, die von einer Kreisbahn abweicht. Bei einer Kreisbahn gibt es eine relativ lineare, d.h. proportional zur Auslenkung der Tilgermasse größer werdende Rückstellkraft. Bei einer nicht kreisförmigen Krümmung kann man eine größere Rückstellkraft gegen Ende des Bewegungsraums erhalten, was wiederum verwendet werden kann, um ein hartes Anschlägen zu vermeiden oder um gezielt eine amplitudenabhängige Frequenzveränderung zu erhalten.

Vorzugsweise weist die Schwingungstilgeranordnung einen Wirbelstromdämpfer mit einer Magnetanordnung und einer elektrischen Leiteranordnung auf, wobei sich die Magnetanordnung und die Leiteranordnung bei einer Bewegung der Tilgermasse gegenüber der tragenden Struktur relativ zueinander bewegen. Die Magnetanordnung kann beispielsweise an der Tilgermasse angeordnet sein, während die Leiteranordnung stationär angeordnet ist. Wenn sich die Magnetanordnung relativ zur Leiteranordnung bewegt, werden in der Leiteranordnung Wirbelströme induziert, die wiederum der Schwingungsbewegung der Tilgermasse Energie entziehen und damit zur Dämpfung beitragen. Es ist auch möglich, die Leiteranordnung an dem Rad oder den Rädern anzuordnen, so dass sich die Relativbewegung zwischen der Leiteranordnung und der Magnetanordnung durch eine Drehung des Rads oder der Räder ergibt.

In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Schienenanordnung eine erste Schienenanordnung ist, die Tilgermasse eine erste Tilgermasse ist und eine zweite Tilgermasse auf einer konkav gekrümmten, mit der tragenden Struktur verbundenen und quer zur ersten Schienenanordnung gerichteten zweiten Schienenanordnung aus einer stabilen Mittellage heraus in zwei entgegengesetzte Richtungen verfahrbar ist, wobei die erste Tilgermasse und die erste Schienenanordnung in einer ersten Einhausung angeordnet sind, die zweite Tilgermasse und die zweite Schienenanordnung in einer zweiten Einhausung angeordnet sind und die erste Einhausung und die zweite Einhausung in Schwerkraftrichtung übereinander angeordnet sind. Man verwendet also eine Schwingungstilgeranordnung mit zwei Schwingungstilgern, die im Wesentlichen gleich aufgebaut, aber mit unterschiedlichen Schwingungsrichtungen angeordnet sind. Durch die Kombination der beiden Schwingungstilger lässt sich dann eine Schwingungsdämpfung in praktisch allen Richtungen senkrecht zur Schwerkraftrichtung erreichen.

Hierbei ist bevorzugt, dass die zweite Einhausung in Richtung der ersten Schienenanordnung außermittig zur ersten Einhausung angeordnet ist und/oder die erste Einhausung in Richtung der zweiten Schienenanordnung außermittig zur zweiten Einhausung angeordnet ist. Die beiden Einhausungen liegen dann nicht mit ihren Mitten in Schwerkraftrichtung übereinander, sondern sind seitlich zueinander versetzt angeordnet. Dies ist insbesondere bei der Verwendung der Schwingungstilgeranordnung in einer Windenergieanlage von Vorteil, weil man hier in der Regel ein Kabel möglichst in der Mitte des Turms der Windenergieanlage führen möchte. Die beiden Schwingungstilger sind dann seitlich neben dem Kabel angeordnet. Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit einer Zeichnung näher beschrieben. Hierin zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Schwingungstilgeranordnung ohne Eingriff mit einer Reibdämpfereinrichtung,

Fig. 2 die Schwingungstilgeranordnung nach Fig. 1 mit Eingriff der Reibdämpfereinrichtung und mit Zusatzfedern,

Fig. 3 die Schwingungstilgeranordnung mit aktivierter Arretiereinrichtung,

Fig. 4 eine schematische Schnittdarstellung eines Turms einer Windenergieanlage,

Fig. 5 eine schematische Darstellung einer Vorspannfederanordnung,

Fig. 6 eine Seitenansicht einer abgewandelten Ausführungsform und

Fig. 7 eine Vorderansicht der Ausführungsform nach Fig. 6.

In allen Figuren sind gleiche und einander entsprechende Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Aus Gründen der Übersicht sind nicht alle Elemente in allen Figuren dargestellt.

Fig. 1 zeigt schematisch eine Schwingungstilgeranordnung 1 , die beispielsweise in einem Turm 23 einer Windenergieanlage eingesetzt werden kann. Die Schwingungstilgeranordnung 1 ist aber auch bei anderen hohen und schlanken Bauwerken einsetzbar, bei denen ein Verhältnis von Höhe zu kleinster Breite mindestens fünf beträgt. In Fig. 1 ist der Turm 23 der Windenergieanlage als tragende Struktur schematisch eingezeichnet.

Die Schwingungstilgeranordnung 1 weist eine Tilgermasse 2 mit einem Massenschwerpunkt 3 auf. Die Tilgermasse 2 kann eine Masse von mehreren Tonnen aufweisen. Sie kann beispielsweise aus Beton, aus Stahl, einer Kombination von Stahl und Beton oder aus anderen Materialien gebildet sein.

Die Tilgermasse 2 weist zwei Radpaare auf. Von jedem Radpaar sind nur die auf der in der Zeichnung dargestellten Seite der Tilgermasse 2 befindlichen Räder 4, 5 sichtbar. Die Räder 4, 5 sind auf einer Schienenanordnung 6 angeordnet. Die Schienenanordnung 6 ist gekrümmt. Im vorliegenden Fall ist die Krümmung kreisförmig. Die Krümmung der Schienenanordnung 6 kann aber auch von der Kreisform abweichen. Insbesondere kann sich der Krümmungsradius zu den beiden Enden der Schienenanordnung 6 hin verkleinern, so dass Rückstellkräfte auf die Tilgermasse 2 größer werden, wenn sich die Tilgermasse 2 dem jeweiligen Ende der Schienenanordnung 6 nähert.

Die Tilgermasse 2 und die Schienenanordnung 6 sind in einer Einhausung 7 angeordnet, die über eine tragende Struktur 8 in Form einer Anbindung mit dem Turm 23 der Windenergieanlage verbunden ist. Die Schienenanordnung 6 kann dabei auch unmittelbar mit der Anbindung verbunden sein.

Eine Reibdämpfereinrichtung 9 ist vorgesehen, die ein Reibbelagelement 10 aufweist, das an einer Schwinge 11 gelagert ist, die um einen an der Einhausung 7 angeordneten Drehpunkt 12 verschwenkbar ist. Damit lässt sich das Reibbelagelement 10, wie in Fig. 1 dargestellt, von der Tilgermasse 2 abheben, oder, wie in Fig. 2 dargestellt, an der Tilgermasse 2 zur Anlage bringen. Zum Verstellen der Position des Reibbelagelements 10 ist eine Verstellvorrich- tung 13 vorgesehen, die über eine Vorspannfederanordnung 14 auf das Reibbelagelement 10 wirkt. Die Vorspannfederanordnung 14 ist relativ weich ausgebildet. Beispielsweise kann in einer Ausführungsform die Vorspannfederanordnung 14 so eingerichtet sein, dass sich eine Anpresskraft im vorgesehenen Bewegungsbereich um weniger als 10 % ändert.

Es ist auch möglich, das Reibbelagelement 10 an der Tilgermasse 2 anzubringen und eine Schiene oder ein anderes Gegenstück mit der Einhausung 7 zu verbinden. In diesem Fall wirkt die Vorspannfederanordnung 14 auf die Schiene und drückt sie gegen das Reibbelagelement 10.

Das Reibbelagelement 10 weist eine nutzbare Dicke auf. Die nutzbare Dicke kann beispielsweise dadurch definiert sein, dass das Reibbelagelement 10 einen nicht näher dargestellten Reibbelag aufweist, der im Laufe der Zeit verschleißt. Der zulässige Verschleiß definiert die nutzbare Dicke. Die Vorspannfederanordnung 14 des Reibbelagelements 10 weist dementsprechend eine Federkonstante auf, die so ausgebildet ist, dass sich die von der Vorspannfederanordnung 14 auf das Reibbelagelement 10 ausgeübte Kraft auch bei einem Verschleiß des Reibbelagelements 10 nicht oder nur in einem kleinen zulässigen Maß ändert. Das kleine zulässige Maß liegt bei maximal 10 %.

Die Verstellvorrichtung 13 kann weiterhin dazu genutzt werden, das Reibbelagelement 10 mit einer deutlich größeren Kraft gegen die Tilgermasse 2 zu drücken. In diesem Fall wird die Vorspannfederanordnung 14 überdrückt. Das bedeutet, dass die Feder 14 so weit komprimiert wird, dass eine Bewegung der Verstelleinrichtung 13 praktisch unmittelbar auf das Reibbelagelement 10 übertragen wird, die Vorspannfederanordnung 14 also nicht weiter komprimiert werden kann. Man kann also das Reibbelagelement 10 auch noch dafür verwenden, die Tilgermasse 2 kontrolliert abzubremsen, auch wenn der Turm 23 weiter zu Schwingungen angeregt wird. Das Abbremsen kann dabei allmählich erfolgen, so dass ein schlagartiges Abbremsen der Tilgermasse 2 aus voller Geschwindigkeit vermieden werden kann. Ein derartiges schlagartiges Abbremsen aus voller Geschwindigkeit würde zu einer unzulässig hohen Belastung auf die tragende Struktur führen.

Wie in Fig. 5 dargestellt, weist die Vorspannfederanordnung14 eine erste Feder 24 und eine zweite Feder 25 auf. Die beiden Federn 24, 25 sind in Wirkrichtung hintereinander angeordnet oder in Reihe geschaltet. Die beiden Federn 24, 25 weisen unterschiedliche Steifigkeiten auf. Die Feder 24 ist weicher oder weniger steif und wird zur gezielten Einstellung der Dämpfung verwendet. Die härtere oder steifere Feder 25 wird für das kontrollierte Abbremsen der Tilgermasse 2 verwendet. Die steifere Feder 25 ist beispielsweise 6 mal steifer als die weichere Feder 24. Wenn die Tilgermasse 2 kontrolliert zum Stillstand gebracht werden soll, wird durch die Verstellvorrichtung 13 zunächst die weichere Feder 24 komprimiert. Nach Ausnutzung des verfügbaren Federwegs der weicheren Feder 24 wird die steifere Feder 25 komprimiert. Durch die steifere Feder 25 wird eine definierte Bremskraft auf die Tilgermasse 2 erzeugt und es wird verhindert, dass es zu einem Blockieren zwischen der Tilgermasse 2 und dem Reibbelagelement 10 kommt.

Eine Arretiervorrichtung 15 ist vorgesehen, die im "Normalbetrieb" außer Eingriff mit der Tilgermasse 2 steht. Dies ist in den Fig. 1 und 2 dargestellt. Wenn die Tilgermasse 2 durch die Reibdämpfereinrichtung 9 zum Stillstand gebracht worden ist, dann kann man die Arretiervorrichtung 15 in Eingriff mit der Tilgermasse 2 bringen, um die Tilgermasse 2 zuverlässig in ihrer angehaltenen Position zu halten. Dies ist beispielsweise bei Wartungsarbeiten erforderlich. Die Arretiervorrichtung 15 kann formschlüssig oder reibschlüssig auf die Tilgermasse 2 wirken. Vorzugsweise wirkt die Arretiervorrichtung 15 so auf die Tilgermasse 2, dass sie die Tilgermasse 2 in praktisch jeder Position festhalten kann. Die Arretiervorrichtung 15 wirkt mit einer Kraft auf die Tilgermasse 2, die größer ist als die Kraft der Reibdämpfereinrichtung 9 beim Abbremsen der Tilgermasse 2.

An der Tilgermasse 2 ist eine Magnetanordnung 16 angeordnet. In der Einhausung 7 ist eine elektrische Leiteranordnung 17 angeordnet. Wenn sich die Tilgermasse 2 bei einer Schwingbewegung auf der Schienenanordnung 6 bewegt, dann wird die Magnetanordnung 16 an der elektrischen Leiteranordnung 17 vorbeibewegt und induziert dabei Wirbelströme. Die hierzu benötigte Energie wird der Bewegungsenergie der Tilgermasse 2 entzogen. Dies führt zu einer Dämpfung. Durch eine Feinabstimmung der Magnetanordnung 16 und/oder der elektrischen Leiteranordnung 17 lässt sich die durch die Wirbelströme hervorgerufene Dämpfung relativ genau einstellen.

Zumindest an einer Seite der Einhausung 7, d.h. an einem Ende der Schienenanordnung 6, ist eine Neigungseinstellvorrichtung 18 vorgesehen, mit der die Neigung der Einhausung 7 gegenüber dem Turm 23 der Windenergieanlage verstellt werden kann. Damit lässt sich erreichen, dass bei einer symmetrischen Schienenanordnung 6 beide Enden der Schienenanordnung 6 in Schwerkraftrichtung auf der gleichen Höhe angeordnet werden können, auch wenn der Turm 23 nicht exakt vertikal ausgerichtet ist.

Eine Anprallpufferanordnung ist vorgesehen, die einen Anprallpuffer 19 und eine Krafteinleitungseinrichtung 20 aufweist. Im vorliegenden Fall ist der Anprallpuffer 19 an der Tilgermasse 2 angeordnet. Er kann jedoch auch an der tragenden Struktur 8 angeordnet sein. Eine entsprechende Anprallpufferanordnung ist auf der gegenüberliegenden Seite der Tilgermasse 2 vorgesehen. Die Anprallpufferanordnung bewirkt, dass die Geschwindigkeit der Tilgermasse 2 am Ende ihrer Bewegung stärker abnimmt, als dies nur aufgrund der gekrümmten Schienenanordnung 6 der Fall wäre. Damit wird ein hartes Anschlägen der Tilgermasse 2 an die tragende Struktur 8 verhindert. Der Anprallpuffer 19 bildet einen Anpralldämpfer. Wenn die Tilgermasse 2 die Krafteinleitungseinrichtung 20 erreicht, liegen der Massenschwerpunkt 3, der Anprallpuffer 19 und die Krafteinleitungseinrichtung 20 auf einer geraden Linie. Damit wird eine Belastung der Räder 4, 5 kleingehalten.

Die Anprallpufferanordnung definiert einen Bremsweg, der relativ lang ist. Er beträgt mindestens 10 % der Maximalauslenkung der Tilgermasse 2.

In Fig. 2 ist dargestellt, dass die Tilgermasse 2 auch über eine Zusatzfedereinrichtung 21 mit der tragenden Struktur 8 verbunden ist. Die Zusatzfedereinrichtung 21 kann an dem Anprallpuffer 19 angreifen. Sie erhöht zum einen die Tilgersteifigkeit und damit die Tilgerfrequenz. Zum anderen trägt sie dazu bei, die Tilgermasse 2 abzubremsen, wenn sie das Ende der Schienenanordnung 6 erreicht. Hierbei wirken Kräfte von der Zusatzfedereinrichtung 21 auf die Tilgermasse 2, die dadurch verursacht werden, dass die Zusatzfedereinrichtung 21 auf einer Seite der Tilgermasse 2 auf Zug und auf der anderen Seite der Tilgermasse 2 auf Druck beansprucht werden.

Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Schwingungstilgeranordnung 1 kann Schwingungen in einer Richtung dämpfen, bezogen auf die Darstellungen der Fig. 1 bis 3 eine Schwingung von links nach rechts und umgekehrt.

Um auch andere Schwingungsrichtungen abdecken zu können, sind, wie in Fig. 4 dargestellt, im Turm 23 der Windenergieanlage zwei Schwingungstilgeranordnungen 1 vorgesehen. Von beiden Schwingungstilgeranordnungen 1 sind nur die Einhausungen 7 dargestellt. Die Einhausungen 7 der beiden Schwingungstilgeranordnungen 1 sind in Schwerkraftrichtung übereinander angeord- net, was daran zu erkennen ist, dass die in Schwerkraftrichtung obere Schwingungstilgeranordnung 1 die in Schwerkraftrichtung untere Schwingungstilgeranordnung 1 teilweise abdeckt.

Weiterhin sind die beiden Schwingungstilgeranordnungen 1 nicht mittig zueinander angeordnet. Die in Schwerkraftrichtung obere Schwingungstilgeranordnung ist (bezogen auf die Darstellung der Fig. 4) nach rechts gegenüber der Mitte der in Schwerkraftrichtung unteren Schwingungstilgeranordnung 1 versetzt und die in Schwerkraftrichtung untere Schwingungstilgeranordnung 1 ist in Bezug auf die Mitte der in Schwerkraftrichtung oberen Schwingungstilgeranordnung 1 nach oben (bezogen auf die Darstellung der Fig. 4) versetzt angeordnet. Die Längsrichtung der beiden Schwingungstilgeranordnungen entspricht jeweils der Ausrichtung der Schienenanordnung 6, d.h. die Schienenanordnung 6 verläuft parallel zur längeren Seite der Einhausung 7.

Diese Anordnung hat den Vorteil, dass ein Kabel 22, das einen in einer Gondel der Windenergieanlage angeordneten Generator mit einer Ableitung verbindet, im Turm 23 der Windenergieanlage mittig angeordnet werden kann.

Die Fig. 6 und 7 zeigen eine abgewandelte Ausgestaltung einer Schwingungstilgeranordnung 1. Die Reibdämpfereinrichtung 9 weist in diesem Fall zwei Reibbelagelemente 10a, 10b auf, die in einer in der Tilgermasse 2 ausgebildeten Nut 26 angeordnet sind. Die Reibbelagelemente 10a, 10b werden von der Vorspannfederanordnung 14, die, genau wie in der Darstellung der Fig. 5, eine erste Feder 24 und eine zweite Feder 25 mit unterschiedlichen Steifigkeiten aufweisen kann, in horizontaler Richtung (bezogen auf die Schwerkraftrichtung) jeweils gegen eine Reibfläche 27a, 27b gedrückt, wenn die Reibdämpfereinrichtung 9 dämpfend mit der Tilgermasse 2 Zusammenwirken soll. Wenn eine derartige Dämpfung nicht erwünscht ist, können die Reibbelagelemente 10a, 10b von den Reibflächen 27a, 27b abgehoben werden, wie dargestellt. Die Reibflächen 27a, 27b verlaufen im Wesentlichen parallel zur Schwerkraftrichtung und parallel zur Erstreckung der Schienenanordnung 6, so dass dann, wenn die Reibbelagelemente 10a, 10b mit den Reibflächen 27a, 27b reibend Zusammenwirken, von den Reibbelagelementen 10a, 10b keine Kraft in Schwerkraftrichtung auf die Tilgermasse 2 ausgeübt wird. Unter ungünstigen Umständen könnte sich eine derartige Kraft in Schwerkraftrichtung in unerwünschter Weise auf das Schwingungsverhalten der Tilgermasse 2 auswirken, so dass die Tilgerfrequenz in unzulässiger Weise verändert wird.

Eine Ankopplung der Reibbelagelemente 10a, 10b an die Einhausung 7 über eine Schwinge ist hier nicht erforderlich, da sich in Schwerkraftrichtung keine Lageänderung der Reibbelagelemente 10a, 10b ergibt, wenn die Reibbelagelemente 10a, 10b zur Anlage an die Reibflächen 27a, 27b gebracht werden.

Die Verstellvorrichtung 13 wirkt weiter von oben auf die Reibdämpfereinrichtung 9 und zwar über ein schematisch dargestelltes Richtungsänderungs-Ge- triebe 28 (Winkelgetriebe 28), dass beispielsweise als Schneckengetriebe ausgebildet sein kann.

Die Arretiervorrichtung 15 kann auch hier verwendet werden, um die zum Stillstand gebrachte Tilgermasse 2 gegen eine weitere Bewegung zu sichern. Referenzzeichen

1 Schwingungstilgeranordnung

2 Tilgermasse

3 Massenschwerpunkt

4 - 5 Rad

6 Schienenanordnung

7 Einhausung

8 tragende Struktur

9 Reibdämpfereinrichtung

10, 10a, 10b Reibbelagelement

11 Schwinge

12 Drehpunkt

13 Verstellvorrichtung

14 Vorspannfederanordnung

15 Arretiervorrichtung

16 Magnetvorrichtung

17 elektrische Leiteranordnung

18 Neigungseinstellvorrichtung

19 Anprallpuffer (Anpralldämpfer)

20 Krafteinleitungseinrichtung

21 Zusatzfedereinrichtung

22 Kabel

23 Turm

24, 25 Feder

26 Nut

27a, 27b Reibfläche

28 Richtungsänderungs-Getriebe (Winkelgetriebe)