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Title:
TILTING VEHICLE HAVING A COOLING ARRANGEMENT WITH A MOVABLE AIR-GUIDING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/223185
Kind Code:
A1
Abstract:
A tilting vehicle (1) is provided, having at least one drive motor (2) and a cooling arrangement (3) which is designed for cooling a cooling medium of the drive motor (2), and having an air-guiding device (10) which is arranged in an air inflow region of the cooling arrangement (3) and comprises at least one air-guiding element (11) which is designed for influencing an air flow in the direction of the cooling arrangement (3), wherein the at least one air-guiding element (11) is designed to be movable in order to change a relative alignment of the air-guiding element (11) with respect to the cooling arrangement (3).

Inventors:
WEINELT JOCHEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/055045
Publication Date:
October 27, 2022
Filing Date:
March 01, 2022
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
International Classes:
B62J41/00; B62J17/10; B62K11/00; B62K11/04
Foreign References:
EP0462511A11991-12-27
US4564081A1986-01-14
JP2004285846A2004-10-14
US4557345A1985-12-10
JPS55123618U1980-09-02
US20080006458A12008-01-10
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Claims:
Patentansprüche:

1. Neigefahrzeug (1) mit zumindest einem Antriebsmotor (2) und einer Kühlan ordnung (3), welche zum Kühlen eines Kühlmediums (K) des Antriebsmotors (2) ausgebildet ist, sowie mit einer Luftleitvorrichtung (10), welche in einem Lufteinströmbereich der Kühlanordnung (3) angeordnet ist und mindestens ein Luftleitelement (11) umfasst, welches zur Beeinflussung eines Luftstrom (F) in Richtung der Kühlanordnung (3) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Luftleitelement (11) bewegbar ausgebildet ist, um eine relative Ausrichtung des Luftleitelements (11) bezüglich der Kühlanord nung (3) zu verändern.

2. Neigefahrzeug (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühla nordnung (3) zwischen dem Antriebsmotor (2) und einem Vorderrad (4) des Neigefahrzeugs (1) angeordnet ist.

3. Neigefahrzeug (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftleitvorrichtung (10) an einer dem Vorderrad (4) zugewandten Seite der Kühlanordnung (3) angeordnet ist.

4. Neigefahrzeug (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Luftleitelement (11) zumindest zwischen einer Verschlussstellung (V) und zumindest einer Öffnungsstellung (Oi, O2) bewegbar ist.

5. Neigefahrzeug (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftleitvorrichtung (10) eine Mehrzahl von Luftlei telementen (11) umfasst, wobei die Luftleitelemente (11) als Lamellen ausge bildet und zur Bildung einer verstellbaren Jalousie parallel zueinander ange ordnet sind.

6. Neigefahrzeug (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftleitvorrichtung (10) einen Aktor (13) umfasst, der wahlweise ansteuerbar und dazu ausgebildet ist, das mindestens eine Luftlei telement (11) zu bewegen.

7. Neigefahrzeug (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Nei gefahrzeug (1) eine Steuereinheit umfasst, welche dazu ausgebildet ist, den Aktor (13) in Reaktion auf ein Eingangssignal anzusteuern.

8. Neigefahrzeug (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Ein gangssignal von mindestens einem Fahrzeugparameter abhängig ist, insbe sondere von einem aktuellen Temperaturwert, einer Drehzahl und/oder einer Geschwindigkeit des Neigefahrzeugs (1).

Description:
Neigefahrzeug mit einer Kühlanordnung mit bewegbarer Luftleitvorrichtung

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Neigefahrzeug mit einer Kühlanordnung umfassend eine Luftleitvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Neigefahrzeuge, wie Motorräder oder Motorroller, weisen üblicherweise Kühlanord nungen auf, die zum Kühlen eines Kühlmediums, wie zum Beispiel Öl oder Wasser, eines Antriebsmotors vorgesehen sind. Die Kühlanordnungen umfassen hierzu meist einen Wärmetauscher, den (Flüssigkeits-)Kühler, der zumindest im Betrieb des Fahr zeugs von einem durch einen Fahrtwind erzeugten Luftstrom durchströmt wird und ei nen Wärmeübergang von dem Kühlmedium auf den Luftstrom ermöglicht.

Für eine möglichst optimale Anströmung und Durchströmung des Kühlers ist die Kühlanordnung meist in einem Frontbereich des Neigefahrzeugs, üblicherweise also zwischen einem Vorderrad und dem dahinter angeordneten Antriebsmotor positio niert. Die Kühlanordnung bildet somit - zumindest zu einen großen Teil - die Haupt auftrittsfläche für die durch die Fahrbewegung anströmende Luft.

Da die Durchströmung des Kühlers einen nicht unerheblichen Druckverlust zur Folge hat, wird ein hoher Luftwiderstand verursacht, der sich negativ auf eine Fahrleistung und einen Energie- beziehungsweise Kraftstoffverbrauch des Neigefahrzeugs aus wirkt. Es werden daher zur Optimierung des Luftwiderstands des Neigefahrzeugs große Anstrengungen unternommen, um die Kühlleistung des Kühlers zu verbessern und dabei eine Größe der Kühlanordnung möglichst klein zu halten.

Üblicherweise erfolgt eine Auslegung der Kühlanordnung jedoch auf Basis des größ ten zu erwartenden Leistungsbedarfs, der im Falle extremer Betriebszustände auftre- ten kann. In Alltagssituationen mit geringerer Leistungsanforderung an die Kühlanord nung ist diese entsprechend „überdimensioniert“ und bewirkt aufgrund der fortgesetz ten Durchströmung dennoch die beschriebenen Effekte.

Aus der Patentanmeldung US 2008/0006458 A1 ist beispielsweise ein Motorrad be kannt, welches einen Kühler aufweist, der zwischen dem Vorderrad und dem Ver brennungsmotor des Motorrades angeordnet ist. Der Kühler wird durch einen Fahrt wind von vorne angeströmt, wobei in einer Fahrzeuglängsrichtung vor dem Kühler starre Leitbleche angeordnet sind, um den Fahrtwind möglichst optimal in den Kühler einzuleiten. Auf diese Weise kann eine Dimensionierung zumindest reduziert werden.

Eine Aufgabe der Erfindung ist es einen Luftwiderstand eines Neigefahrzeugs zumin dest in Betriebszuständen mit geringer Belastung zu reduzieren und dennoch eine wirkungsvolle Kühlung bei hohen Belastungen sicherzustellen.

Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Neigefahrzeug gemäß dem Gegenstand des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den hiervon abhängigen Patentansprüchen.

Demnach wird ein Neigefahrzeug bereitgestellt, mit zumindest einem Antriebsmotor und einer Kühlanordnung, welche zum Kühlen eines Kühlmediums des Antriebsmo tors ausgebildet ist, sowie mit einer Luftleitvorrichtung, welche in einem Lufteinström- bereich der Kühlanordnung angeordnet ist und mindestens ein Luftleitelement um fasst, welches zur Beeinflussung eines Luftstrom in Richtung der Kühlanordnung aus gebildet ist, wobei das mindestens eine Luftleitelement bewegbar ausgebildet ist, um eine relative Ausrichtung des Luftleitelements bezüglich der Kühlanordnung zu verän dern.

Als Neigefahrzeug im Rahmen dieser Beschreibung werden insbesondere Motorrä der, aber auch Motorroller, beispielsweise zwei-, drei, oder vierrädrige Motorroller be ziehungsweise Scooter, verstanden. Die Kühlanordnung umfasst beispielsweise einen Wärmetauscher, welcher zur Küh lung des Kühlmediums, wie Öl oder Wasser, ausgebildet ist und hierzu von Luft durchströmt werden kann, so dass überschüssige Wärmeenergie von dem Kühlme dium auf den Luftstrom übertragen werden kann.

Hierzu ist die Kühlanordnung beispielsweise derart am Neigefahrzeug positioniert, dass der Luftstrom durch den im Betrieb des Neigefahrzeugs entstehenden Fahrtwind gebildet wird und die Kühlanordnung anströmt oder sogar durchströmt. Die Anströ mung der Kühlanordnung wird zusätzlich unterstützt durch die Luftleitvorrichtung. Diese ist im Lufteinströmbereich der Kühlanordnung positioniert, um den ankommen- den Luftstrom in Richtung der Kühlanordnung zu leiten. Hierzu umfasst die Luftleitvor richtung das eine oder die mehreren Luftleitelemente, welche dazu ausgebildet sind, den Luftstrom entsprechend zu beeinflussen.

Zusätzlich ist das mindestens eine Luftleitelement bewegbar ausgebildet. Dies be deutet, dass beispielsweise die relative Ausrichtung des jeweiligen Luftleitelements bezüglich der Kühlanordnung verändert werden kann, um auf diese Weise die Strö mungsrichtung des Luftstroms wahlweise zu verändern. Neben der Strömungsrich tung kann auf diese Weise aber auch eine resultierende Luftmenge, welche die Kühl anordnung anströmt beziehungsweise durchströmt, beeinflusst und verändert wer den. Im Gegensatz zu starren Luftleitelementen kann also mit Hilfe des mindestens einen bewegbaren Luftleitelements eine erzielbare Wärmeübertragung von dem Kühl medium auf den Luftstrom aktiv verändert und beispielsweise an einen aktuellen Kühlbedarf angepasst werden.

Grundsätzlich erfolgt die Auslegung einer Kühlanordnung in ihrer geometrischen und funktionalen Ausgestaltung, also beispielsweise hinsichtlich einer durchströmbaren Fläche, einer Höhe oder der Auswahl des Kühlmediums, stets auf Grundlage der ma ximalen Anforderungen an die erforderliche Kühlleistung. Nur so kann die Kühlanord nung auch in extremen Belastungssituationen die erforderliche Kühlleistung bereit stellen. So ist auch im Falle eines Volllastbetrieb des Antriebsmotors unter gleichzei tig hohen Umgebungstemperaturen eine ausreichende Kühlung mittels eines ausrei chenden Wärmeübergangs auf den Luftstrom sicherzustellen.

Aufgrund dieser Auslegung wird bei geringeren Belastungssituationen, wie beispiels weise bei Fahrten unter „normalen“ Bedingungen, kalten Umgebungstemperaturen und/oder gemäßigter Fahrgeschwindigkeit, die Kühlleistung gedrosselt. Hierzu kann beispielsweise ein Thermostat vorgesehen sein, welches einen Durchfluss des Kühl mediums durch die Kühlanordnung reguliert, wodurch die Kühlanordnung in ihrer Wir kung herabgesetzt wird.

Trotz dieser Drosselung würde die Kühlanordnung aber weiterhin in vollem Umfang vom Fahrtwind und dem damit erzeugten Luftstrom angeströmt beziehungsweise durchströmt werden, und dementsprechend auch bei reduzierter Kühlleistung weiter hin einen hohen Luftwiderstand darstellen.

Zur Abhilfe ist die voranstehend beschriebene Bewegbarkeit der Luftleitelemente vor gesehen, die es ermöglichen nicht nur die Richtung der Anströmung der Kühlanord nung, sondern auch die durchströmende Luftmenge als solche zu regulieren. Dies bietet die Möglichkeit, dass bei einer reduzierten Luftmenge, die durch die Kühlanord nung geleitet wird, der Luftwiderstand entsprechend geringer ausfällt. Auf diese Weise profitiert das gesamte Neigefahrzeug von einer (in Abhängigkeit von der kon kreten Ausrichtung) verbesserten Aerodynamik.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Kühlanordnung zwischen dem An triebsmotor und einem Vorderrad des Neigefahrzeugs angeordnet. Die Kühlanord nung ist also in Fahrzeuglängsrichtung hinter dem Vorderrad positioniert. Die Luftein trittsöffnung der Kühlanordnung weist hierbei vorzugsweise in der Fahrzeuglängsrich tung nach vorne, also Richtung Vorderrad, so dass eine möglichst optimale Anströ mung durch einen Fahrtwind während des Betriebs des Neigefahrzeugs sichergestellt ist.

Insbesondere kann die Luftleitvorrichtung an einer dem Vorderrad zugewandten Seite der Kühlanordnung angeordnet sein. Vorzugsweise umfasst diese dem Vorderrad zu gewandte Seite der Kühlanordnung die Lufteintrittsöffnung. Der in die Kühlanordnung eintretende Luftstrom kann somit optimal durch die Luftleitvorrichtung geregelt wer den. Ebenfalls vorzugsweise ist die Luftleitvorrichtung daher unmittelbar vor der Luf teintrittsöffnung der Kühlanordnung angeordnet.

Zum Beispiel kann das mindestens eine Luftleitelement zumindest zwischen einer Verschlussstellung und zumindest einer Öffnungsstellung bewegbar ausgebildet sein. Dies bedeutet, dass das eine oder die mehreren Luftleitelemente zwischen den bei den Stellungen, der Verschlussstellung und der mindestens einen Öffnungsstellung, wahlweise (zum Beispiel in Abhängigkeit von einer notwendigen Kühlleistung) bewegt werden können.

In der Verschlussstellung ist das mindestens eine Luftleitelement derart angeordnet, dass eine Luftdurchlassöffnung der Luftleitvorrichtung durch das mindestens eine Luftleitelement (vollständig) verschlossen ist. In diesem Fall wird der Luftstrom von der Luftleitvorrichtung an einem Durchströmen der Kühlanordnung gehindert. Auf diese Weise wird ein Druckverlust bei dessen Durchströmung verhindert und damit ein negativer Einfluss auf den Luftwiderstand des Neigefahrzeugs verringert. Im Ver gleich zu der vollständig geöffneten Öffnungsstellung wird dessen Aerodynamik er heblich verbessert.

Statt die Kühlanordnung zu durchströmen, wird der Luftstrom durch die verschlos sene Luftleitvorrichtung an der Kühlanordnung vorbeigeleitet. Da in diesem Fall eine Kühlwirkung des Luftstroms ausbleibt, eignet sich die Verschlussstellung also bei spielsweise für Fahrzustände mit geringer thermischer Belastung des Antriebsmotors und entsprechend geringem Kühlbedarf.

Sofern die Luftleitvorrichtung nicht der gesamten Kühlanordnung zugeordnet ist, son dern lediglich einem Teil, wird selbstverständlich nur dieser Teil verschlossen.

Es versteht sich, dass eine vollständige Abdichtung schwierig sein kann, so dass auch in der Verschlussstellung unbeabsichtigte Luftströmungen aufgrund von Lecka gen dennoch möglich sein können. In jedem Fall sind diese jedoch im Verhältnis zu dem Luftstrom, der durch eine teilweise oder vollständige Öffnung des mindestens ei nen Luftleitelement erzielbar ist, als vernachlässigbar gering zu betrachten.

Im Gegensatz dazu zeichnen sich die eine oder die mehreren Öffnungsstellungen dadurch aus, dass das mindestens eine Luftleitelement die Luftdurchlassöffnung der Luftleitvorrichtung nicht (vollständig) verschließt, sondern ein Luftstrom zu der Kühla nordnung geleitet wird. Eine erste Öffnungsstellung kann eine vollständige Öffnung der Luftleitvorrichtung darstellen. Weitere Öffnungsstellungen sind als Zwischenstel lungen zwischen der vollständig geöffneten Öffnungsstellung und der Verschlussstel lung möglich. Die Zwischenstellungen können als definierte Positionen vorgesehen sein, die durch schrittweises Öffnen bereitgestellt werden. Alternativ kann auch eine stufenlose Verstellung des mindestens einen Luftleitelements vorgesehen sein, so dass die Zwischenstellungen keine definierten Positionen beschreiben. In jedem Fall kann mithilfe der genannten Stellungen, also der Verschlussstellung, der vollständigen Öffnungsstellung und/oder den weiteren Öffnungsstellungen (Zwi schenstellungen), ein Luftstrom durch die Luftleitvorrichtung und damit durch die Kühlanordnung geregelt werden.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann die Luftleitvorrichtung eine Mehr zahl von Luftleitelementen umfassen. Zum Beispiel können die mehreren Luftleitele mente als Lamellen ausgebildet und zur Bildung einer verstellbaren Jalousie parallel zueinander angeordnet sein. Beispielsweise können die Luftleitelemente in der Ver schlussstellung angrenzend aneinander oder sogar miteinander in ihren Randberei chen überlappend angeordnet sein. In der mindestens einen Öffnungsstellung kön nen die Luftleitelemente, wie bei einer Jalousie, zueinander verdreht werden, wobei jeweilige reale oder virtuelle Drehachsen parallel zueinander ausgerichtet sind.

Des Weiteren kann die Luftleitvorrichtung einen Aktor umfassen, der wahlweise an steuerbar und dazu ausgebildet ist, das mindestens eine Luftleitelement zu bewegen. Als Aktor kann beispielsweise ein elektrisch angetriebener Stellmotor vorgesehen sein, der unmittelbar oder mittelbar bei einer Betätigung des Aktors die Bewegung des mindestens einen Luftleitelements bewirkt. Zum Beispiel kann der Aktor durch ei nen Nutzer des Fahrzeugs oder durch eine Steuereinheit des Neigefahrzeugs akti viert beziehungsweise betätigt werden.

In letztgenanntem Fall kann das Neigefahrzeug die Steuereinheit umfassen, welche dazu ausgebildet ist, den Aktor beispielsweise in Reaktion auf ein Eingangssignal an zusteuern, um damit eine Bewegung des mindestens einen Luftleitelements zu bewir ken. Dies ermöglicht beispielsweise ein automatisches Öffnen und Schließen der Luftleitvorrichtung in Abhängigkeit von dem Eingangssignal.

So kann das Eingangssignal von mindestens einem Fahrzeugparameter abhängig sein, insbesondere von einem aktuellen Temperaturwert, einer Drehzahl und/oder ei ner Geschwindigkeit des Neigefahrzeugs. Auf diese Weise ist es möglich, das Öffnen und Schließen der Luftleitvorrichtung nach einem tatsächlichen aktuellen Kühlbedarf zu regeln, der anhand des jeweiligen Fahrzeugparameters oder einer beliebigen Kombination der genannten Fahrzeugparameter abgeleitet wird. Wird kein entsprechender Bedarf nach einer Kühlung festgestellt, so kann das min destens eine Luftleitelement in der Verschlussstellung bleiben. Das Neigefahrzeug profitiert dann von der beschriebenen vorteilhaften Aerodynamik aufgrund der verhin derten Durchströmung der Kühlanordnung.

Wird ein Kühlbedarf ermittelt, beispielsweise aufgrund erhöhter Temperaturwerte des Antriebsmotors oder des Kühlmediums, so kann die Luftleitvorrichtung teilweise oder vollständig geöffnet und ein entsprechender Luftstrom auf beziehungsweise durch die Kühlanordnung ermöglicht werden.

Wird hierbei ein sehr hoher Kühlungsbedarf ermittelt, kann das mindestens eine Luft leitelement in die (vollständige) Öffnungsstellung gebracht werden, um eine maximale Durchströmung der Kühlanordnung bereitzustellen. Hierbei muss die im Vergleich zur Verschlussstellung schlechtere Aerodynamik in Kauf genommen werden.

Bei einem geringeren Kühlbedarf ist es zudem möglich, das mindestens eine Luftlei telement in eine der Zwischenstellungen zu bringen (soweit vorhanden). Dies ermög licht sowohl die Bereitstellung einer angepassten Durchströmung der Kühlanordnung und außerdem eine gegenüber der vollständigen Öffnungsstellung verbesserte Aero dynamik.

Selbstverständlich kann von jeder der genannten Stellungen im Bedarfsfall auf eine der jeweils anderen Stellungen gewechselt werden, um somit die Durchströmung an den aktuellen Bedarf anzupassen.

Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft anhand einer Ausführungsform unter Be zugnahme auf die Figuren erläutert. Es zeigen:

Fig. 1: ein Motorrad mit einer Luftleitvorrichtung gemäß der Beschreibung,

Fig. 2: eine Kühlanordnung mit einer Luftleitvorrichtung für das Motorrad ge mäß Fig. 1 in einer ersten Öffnungsstellung,

Fig. 3: die Kühlanordnung mit der Luftleitvorrichtung gemäß Fig. 2 in einer

Zwischenstellung, und Fig. 4: die Kühlanordnung mit der Luftleitvorrichtung gemäß Fig. 2 und 3 in ei ner Verschlussstellung.

Fig. 1 zeigt ein als Motorrad ausgebildetes Neigefahrzeug 1 in einer seitlichen An sicht. Das Motorrad 1 umfasst einen Antriebsmotor 2 und eine lediglich schematisch angedeutete Kühlanordnung 3, welche zum Kühlen eines Kühlmediums K des An triebsmotors 2 ausgebildet ist. Zusätzlich ist eine (ebenfalls nur schematisch ange deutete) Luftleitvorrichtung 10 vorgesehen, welche in einem Lufteinströmbereich der Kühlanordnung 3 angeordnet ist und eine Anzahl von Luftleitelementen 11 umfasst. Diese sind zur Beeinflussung eines Luftstroms F in Richtung der Kühlanordnung 3 ausgebildet. Erfindungsgemäß sind die Luftleitelemente 11 bewegbar ausgebildet, um eine relative Ausrichtung des jeweiligen Luftleitelements 11 bezüglich der Kühlan ordnung 3 zu verändern.

Die Kühlanordnung 3 umfasst einen Wärmetauscher zur Kühlung des Kühlmediums K, wie beispielsweise Öl oder Wasser. Das Kühlmedium K tritt über einen Einlass 3a in die Kühlanordnung 3 ein und über einen Auslass 3b wieder aus. Gleichzeitig wird die Kühlanordnung 3 von dem Luftstrom F durchströmt, um auf diese Weise über schüssige Wärmeenergie von dem Kühlmedium K auf den Luftstrom F zu übertragen.

Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist die Kühlanordnung 3 in Fahrzeuglängsrichtung L zwi schen dem Antriebsmotor 2 und einem Vorderrad 4 des Motorrads 1 positioniert. Der eine Lufteintrittsöffnung bildende Lufteinströmbereich der Kühlanordnung 3 weist hier bei ebenfalls in der Fahrzeuglängsrichtung L nach vorne, also Richtung des Vorderra des 4, so dass die Kühlanordnung 3 von dem Luftstrom F, der durch den im Betrieb des Neigefahrzeugs 1 entstehenden Fahrtwind gebildet wird, angeströmt beziehungs weise durchströmt wird.

Entsprechend ist im Lufteinströmbereich der Kühlanordnung 3, also an der dem Vor derrad 4 zugewandten Seite der Kühlanordnung 3, die Luftleitvorrichtung 10 positio niert, um den Luftstrom F in Richtung der Kühlanordnung 3 zu leiten und mittels der mehreren Luftleitelemente 11 den durchströmenden Luftstrom F zu beeinflussen und zu variieren.

Hierzu sind die Luftleitelemente 11 bewegbar ausgebildet und können in ihrer relati ven Ausrichtung bezüglich der Kühlanordnung 3 verändert werden. Dadurch kann der Luftstrom F und damit eine resultierende Luftmenge, welche die Kühlanordnung 3 an strömt beziehungsweise durchströmt, beeinflusst und verändert werden. Dies bietet die Möglichkeit, dass bei einer reduzierten Luftmenge, die durch die Kühlanordnung 3 geleitet wird, ein resultierender Luftwiderstand entsprechend geringer ausfällt. Auf diese Weise profitiert das gesamte Motorrad 1 von einer (in Abhängigkeit von der konkreten Ausrichtung) verbesserten Aerodynamik.

Wie in den Fig. 2 bis 4 ersichtlich können die Luftleitelemente 11 wahlweise zwischen einer ersten Öffnungsstellung Oi (Fig. 2), einer zweiten Öffnungsstellung O2 (Fig. 3) und einer Verschlussstellung V (Fig. 4) bewegt werden, um den Luftstrom F durch die Luftleitvorrichtung 10 und damit durch die Kühlanordnung 3 zu variieren.

Die Luftleitelemente 11 sind derart angeordnet, dass diese in der ersten und zweiten Öffnungsstellung O1 ,Ö2 eine Luftdurchlassöffnung der Luftleitvorrichtung 10 nicht vollständig verschließen, sondern der Luftstrom F zu der Kühlanordnung 3 geleitet wird. Die erste Öffnungsstellung O1 bewirkt eine vollständige Öffnung der Luftleitvor richtung 10. Die zweite Öffnungsstellung O2 ist als Zwischenstellung zwischen der vollständig geöffneten Öffnungsstellung O1 und der Verschlussstellung V beispielhaft vorgesehen. Selbstverständlich können aber auch mehr als die eine Zwischenstel lung vorgesehen werden, wobei sich die Zwischenstellungen durch den Grad der An stellung der Luftleitelemente 11 und damit im Grad der hindurchströmenden Luft menge unterscheiden.

In der Verschlussstellung V gemäß Fig 4 sind die Luftleitelemente 11 dagegen derart angeordnet, dass die Luftdurchlassöffnung der Luftleitvorrichtung 10 durch die Luftlei telemente 11 vollständig verschlossen ist. In diesem Fall wird der Luftstrom F von der Luftleitvorrichtung 10 an einem Durchströmen der Kühlanordnung 3 gehindert. Auf diese Weise wird ein Druckverlust bei dessen Durchströmung verhindert und damit ein negativer Einfluss auf den Luftwiderstand des Motorrads 1 verringert. Im Ver gleich zu der vollständig geöffneten Öffnungsstellung O1 wird dessen Aerodynamik er heblich verbessert. Statt die Kühlanordnung 3 zu durchströmen, wird der Luftstrom F durch die verschlossene Luftleitvorrichtung 10 an der Kühlanordnung 3 vorbeigeleitet.

In der dargestellten Ausführungsform sind die Luftleitelemente 11 als Lamellen aus gebildet und zur Bildung einer verstellbaren Jalousie parallel zueinander angeordnet. Die Luftleitelemente 11 grenzen in der Verschlussstellung V gemäß Fig. 4 derart an- einander, dass sich diese in ihren zueinander benachbarten Randbereichen miteinan der überlappen. In der ersten und zweiten Öffnungsstellung Oi,Ö2 gemäß den Fig. 2 beziehungsweise 3 sind die Luftleitelemente 11 zueinander verdreht, wobei die jewei ligen Drehachsen parallel zueinander ausgerichtet sind. Zusätzlich sind die Drehach sen gemäß der dargestellten Ausführungsform waagrecht und in einer Breitenrich tung (die sogenannte Y-Richtung, also die Richtung senkrecht zur dargestellten Bild ebene) des Motorrades 1 ausgerichtet.

Zu Bewegung der Luftleitelemente 11 umfasst die Luftleitvorrichtung 10 einen Aktor 13, der wahlweise ansteuerbar ist. Als Aktor 13 kann beispielsweise ein elektrisch an getriebener Stellmotor vorgesehen sein. Lediglich rein schematisch dargestellt, sind die einzelnen Luftleitelemente 11 über eine Verstellkinematik 14 miteinander gekop pelt, wobei diese 14 mittels des Aktors 13 betätigt wird.

Der Aktor 13 wird optional (im Bedarfsfall) durch eine Steuereinheit 15 des Motorrads 1 aktiviert beziehungsweise betätigt. So kann der Aktor 13 mittels der Steuereinheit 15 in Reaktion auf ein Eingangssignal angesteuert werden, um damit eine Bewegung der Luftleitelemente 11 zu bewirken. Dies ermöglicht beispielsweise ein automati sches Öffnen und Schließen der Luftleitvorrichtung 10 in Abhängigkeit von dem Ein gangssignal.

Das Eingangssignal kann von mindestens einem Fahrzeugparameter abhängig sein, wie beispielsweise einem aktuellen Temperaturwert, einer Drehzahl und/oder einer Geschwindigkeit des Motorrads 1. Wird kein entsprechender Kühlbedarf festgestellt, so können die Luftleitelemente 11 in der Verschlussstellung V bleiben, so dass das Neigefahrzeug 1 von einer verbesserten Aerodynamik aufgrund der verhinderten Durchströmung der Kühlanordnung 3 profitiert.

Wird ein Kühlbedarf ermittelt, beispielsweise aufgrund erhöhter Temperaturwerte des Antriebsmotors 2 oder des Kühlmediums K, so kann die Luftleitvorrichtung 10 teil weise oder vollständig geöffnet und ein entsprechender Luftstrom F auf die Kühlan ordnung 3 ermöglicht werden.

Zusätzlich zu der variierbaren Anströmung mit dem Luftstrom F kann bei geringeren Belastungssituationen die Kühlleistung der Kühlanordnung 3 mittels eines Thermos- tats 16 gedrosselt werden, welches einen Durchfluss des Kühlmediums K durch die Kühlanordnung 3 reguliert, wodurch die Kühlanordnung 3 in ihrer Wirkung herabge setzt wird.