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Title:
THERMOPLASTIC MOLDING COMPOSITION HAVING GOOD MECHANICAL PROPERTIES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/128172
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a thermoplastic molding composition containing: A) at least one thermoplastic polyurethane polymer obtainable by reacting at least the following constituent components: I) one or more aliphatic diisocyanates having a molecular weight of between 140 g/mol and 170 g/mol and II) one or more aliphatic diols having a molecular weight of between 62 g/mol and 120 g/mol, at least 95% by weight of the constituent components used to produce the thermoplastic polyurethane polymer consisting of one or more aliphatic diisocyanates I) and one or more aliphatic diols II), relative to the total mass of the constituent components used, wherein the one or more aliphatic diisocyanates I) and the one or more aliphatic diols II) are present in a molar ratio in the range from 1.0 : 0.95 to 0.95 : 1.0, characterized in that the ratio (formula) of the thermoplastic polyurethane polymer is in a range from 2.3 to 6, wherein (formula) is the Z-average molar mass and (formula) is the mass average molar mass in each case determined by gel permeation chromatography in hexafluoroisopropanol against polymethyl methacrylate as standard; also containing B) at least one phosphorus-based stabilizer. The invention also relates to the use of the molding composition for producing moldings and to the moldings as such.

Inventors:
WANDNER DERK (DE)
BISCHOFFS WERNER (DE)
LEIPNITZ SASCHA (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/065562
Publication Date:
June 23, 2022
Filing Date:
June 10, 2021
Export Citation:
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Assignee:
COVESTRO DEUTSCHLAND AG (DE)
International Classes:
C08G18/08; C08G18/32; C08G18/73; C08G18/80; C08K5/00; C08K5/50; C08K5/526
Domestic Patent References:
WO2006092363A12006-09-08
Foreign References:
US2284637A1942-06-02
DE728981C1942-12-07
EP0717069A21996-06-19
DE728981C1942-12-07
EP0403921B11994-11-02
Other References:
O. BAYER, ANGEW. CHEM., vol. 59, 1947, pages 257 - 288
V. V. KORSHAK, SOVIET PLASTICS, vol. 7, 1961, pages 12 - 15
G. OERTEL: "Kunststoff-Handbuch", vol. 7, 1993, pages: 12ff
HOUBEN-WEYL: "Makromolekulare Stoffe", vol. E20, 1987, GEORG THIEME VERLAG, article "Methoden der organischen Chemie", pages: 1587 - 1593
JUSTUS LIEBIGS, ANNALEN DER CHEMIE, vol. 562, 1949, pages 75 - 136
CAS, no. 126050-54-2
CAS , no. 29598-76-3
Attorney, Agent or Firm:
LEVPAT (DE)
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Claims:
- 48 -

1. Thermoplastische Formmasse enthaltend

A) mindestens ein thermoplastisches Polyurethanpolymer erhältlich durch die Umsetzung von mindestens folgenden Aufbaukomponenten:

I) einem oder mehreren aliphatischen Diisocyanaten mit einem Molekulargewicht von 140 g/mol bis 170 g/mol und

II) einem oder mehreren aliphatischen Diolen mit einem Molekulargewicht von 62 g/mol bis 120 g/mol, wobei die zur Erzeugung des thermoplastischen Polyurethanpolymers eingesetzten Aufbaukomponenten zu mindestens 95 Gew.-% aus einem oder mehreren aliphatischen Diisocyanaten I) und einem oder mehreren aliphatischen Diolen II), bezogen auf die Gesamtmasse der eingesetzten Aufbaukomponenten, bestehen, wobei die einen oder mehreren aliphatischen Diisocyanate I) und die einen oder mehreren aliphatischen Diole II) in einem molaren Verhältnis im Bereich von 1,0 : 0,95 bis 0,95 : 1,0 eingesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis Mz/Mw des thermoplastischen Polyurethanpolymers in einem Bereich von 2,3 bis 6 hegt, wobei Mz das Zentrifugenmittel der Molmasse und Mw das Massenmittel der Molmasse ist, jeweils bestimmt durch Gelpermeationschromatographie in Hexafluoroisopropanol gegen Polymethylmethacrylat als Standard

B) mindestens ein phosphorbasierter Stabilisator.

2. Formmasse gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Komponente B mindestens ein Vertreter ausgewählt aus den organischen Phosphiten, Phosphin-Verbindungen und Phosphonaten eingesetzt wird.

3. Formmasse gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Komponente B mindestens eine Verbindung gemäß einer der Strukturen (2), (4) und (6) eingesetzt wird

Na+ - 49 - Formmasse gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche enthaltend 0,005 bis 1,5 Gew.-% der Komponente B. Formmasse gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, weiterhin enthaltend als Komponente C mindestens ein sterisch gehindertes Phenol. Formmasse gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, weiterhin enthaltend als Komponenten D mindestens ein schwefelhaltiges Antioxidanz. Formmasse gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente A in einem Schleifenreaktor hergestellt wird. Formmasse gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mz-Wert der Komponente A in einem Bereich von 80000 g/mol bis 900000 g/mol, vorzugsweise in einem Bereich von 80000 g/mol bis 850000 g/mol, besonders bevorzugt in einem Bereich von 85000 g/mol bis 800000 g/mol und noch bevorzugter in einem Bereich von 85000 g/mol bis 760000 g/mol liegt, bestimmt durch Gelpermeationschromatographie in Hexafluoroisopropanol gegen Polymethylmethacrylat als Standard. - 50 -

9. Formmasse gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente A zu mindestens 96 Gew.-%, vorzugsweise zu mindestens 97 Gew.-%, besonders bevorzugt zu mindestens 98 Gew.-%, noch bevorzugter zu mindestens 99 Gew.- %, noch mehr bevorzugter zu mindestens 99,5 Gew.-% und am bevorzugtesten zu mindestens 99,9 Gew.-% aus einem oder mehreren aliphatischen Diisocyanaten I) und einem oder mehreren aliphatischen Diolen II), bezogen auf die Gesamtmasse des Polyurethanpolymers, besteht.

10. Formmasse gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das eine oder die mehreren aliphatischen Diisocyanate I) ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus 1,4-Diisocyanatobutan, 1,5-Diisocyanatopentan, 1,6-Diisocyanatohexan, 2- Methyl-l,5-diisocyanatopentan und / oder Mischungen aus mindestens zwei hieraus, vorzugsweise 1,5-Diisocyanatopentan und / oder 1,6-Diisocyanatohexan.

11. Formmasse gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das eine oder die mehreren aliphatischen Diole II) ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus 1,2-Ethandiol, 1,2-Propandiol, 1,3-Propandiol, 1,2-Butandiol, 1,3-Butandiol, 1,4- Butandiol, 1,5-Pentandiol, 1,6-Hexandiol und / oder Mischungen aus mindestens zwei hieraus, vorzugsweise 1,3-Propandiol, 1,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol und / oder Mischungen aus mindestens zwei hieraus, besonders bevorzugt 1,4-Butandiol.

12. Formmasse gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente A einen Urethangruppengehalt von 40 Gew.-% bis 60 Gew.-%, vorzugsweise von 40 Gew.-% bis 52 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des thermoplastischen Polyurethanpolymers aufweist.

13. Formmasse gemäß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Erzeugung der Komponente A eingesetzten Aufbaukomponenten zu 95 Gew.- % bis 99,9 Gew.-% aus einem oder mehreren aliphatischen Diisocyanaten I) und einem oder mehreren aliphatischen Diolen II) und zu 0,1 Gew. -% bis 5 Gew. -% aus einem oder mehreren Polyisocyanaten III) und / oder einer oder mehreren NCO-reaktive Verbindungen IV) bestehen, bezogen auf die Gesamtmasse der eingesetzten Aufbaukomponenten.

14. Verwendung einer Formmasse gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche zur Herstellung von Formkörpem. -51-

15. Formkörper enthaltend eine Formmasse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13.

Description:
Thermoplastische Formmasse mit guten mechanischen Eigenschaften

Die Erfindung betrifft ein eine thermoplastische Formmasse enthaltend ein thermoplastisches Polyurethan und mindestens einen phosphorbasierten Stabilisator, die Verwendung der Formmasse zur Herstellung von Formkörpem sowie die Formkörper selbst.

Polyurethane und insbesondere thermoplastische Polyurethane werden aufgrund ihrer hervorragenden physikalischen Eigenschaften seit Jahren für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke verwendet. In manchen Anwendungsbereichen allerdings werden andere Kunststoffe, wie beispielsweise Polyamid-Kunststoffe, verwendet, weil keine Polyurethane mit geeigneten physikalischen Eigenschaften verfügbar sind oder diese nur schwer bereitgestellt werden können.

Polyurethane, die aus kurzkettigen aliphatischen Diolen und kurzkettigen aliphatischen Isocyanaten sowie Polyisocyanaten aufgebaut sind, weisen vergleichbare oder bessere Eigenschaften zu den Polyamid-Kunststoffen auf, beispielsweise bezüglich der Lackierbarkeit des Kunststoffs.

Für solche Polyurethane sind verschiedene Herstellungsverfahren bekannt.

O. Bayer (Angew. Chem. 1947, 59, 257-288) offenbart die Herstellung von Polyurethanen aus aliphatischen Diisocyanaten und aliphatischen Diolen im Batch-Verfahren, insbesondere ein Polyurethan aus 1,6-Hexamethylendiisocyanat und 1,4-Butandiol (Perlon U, Igamid U), welches als feines, sandiges Pulver aus einer Fällungspolymerisation in Dichlorbenzol erhalten wird.

DE728981 offenbart die Herstellung von Polyurethanen und Polyhamstoffen in einem lösungsmittelhaltigen oder lösungsmittelfreien Batch-Verfahren.

V. V. Korshak (Soviet Plastics 1961, 7, 12-15) offenbart ein Semi-Batch-Laborverfahren zur Herstellung eines Polyurethans aus 1,6-Hexamethylendiisocyanat und 1,4-Butandiol. Hierzu wird 1,6-Hexamethylendiisocyanat tropfenweise in erhitztes 1,4-Butandiol eingetragen, was zu einem spröden Additionsprodukt führt.

Allerdings erweisen sich die vielfältigen Reaktionsmöglichkeiten der Isocyanate als nachteilig für die Herstellung von thermoplastischen Polyurethanen. Durch die Polyadditionsreaktion zwischen Isocyanat- und Hydroxygruppen entstehen erst bei sehr hohen Umsatzgraden Molekulargewichte, die gute mechanische Eigenschaften erwarten lassen. Bei hohen Umsatzgraden steigt aber auch die Neigung zu Nebenreaktionen, wie zum Beispiel der Bildung von Allophanat-, Biuret- oder Isocyanuratgruppen, die Verzweigungspunkte in der Polymerstruktur darstellen und dadurch den thermoplastischen Charakter reduzieren oder im Extremfall sogar Duromere ergeben (G. Oertel, Kunststoff-Handbuch, Bd. 7, 3. Aufl., 1993, S.12ff). Daher sind die konkrete Molekülstruktur und auch die Molmassenverteilung vom Herstellverfahren abhängig. Diese Abhängigkeit wirkt sich in der Folge auch auf die mechanischen Eigenschaften der thermoplastischen Polyurethane aus.

Bei der Mischung der thermoplastischen Polyurethane mit optionalen weiteren polymeren Komponenten, Füll- und Verstärkungsstoffen oder Additiven beispielsweise durch Compoundierung sowie bei der Verarbeitung zu Formkörpem z.B. im Spritzgussverfahren werden die thermoplastischen Polymere einer hohen Temperaturbelastung ausgesetzt. Eine solche thermische Belastung kann zu einer Schädigung der Polymerstruktur führen, was sich wiederum in einer Verschlechterung anwendungstechnischen Kenngrößen, wie etwa mechanischen Eigenschaften, oder durch unerwünschte Farbveränderungen zeigt. Weiterhin können sich solche Schädigungen zeigen, wenn Formkörper enthaltend die thermoplastischen Polyurethane über einen langen Zeitraum einer erhöhten Temperatur ausgesetzt werden.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher primär, eine thermoplastische Formmasse enthaltend ein thermoplastisches Polyurethan bereitzustellen, die sich durch einen verbesserten Erhalt der mechanischen Eigenschaften, insbesondere der Zugfestigkeit, bei thermischer Belastung während der Mischung der Komponenten beispielsweise durch Compoundierung sowie bei thermischer Belastung während der Verarbeitung zu Formkörpem auszeichnet. Optional sollte der Erhalt der mechanischen Eigenschaften, insbesondere der Zugfestigkeit, auch bei einer thermischen Belastung von Probekörpem enthaltend das thermoplastische Polyurethan über einen langen Zeitraum, bevorzugt mindestens 500 Stunden, insbesondere mindestens 1000 Stunden erreicht werden. Ebenso optional sollen bei einer thermischen Belastung über die genannten Zeiträume zudem unerwünschte Farbveränderungen, insbesondere ein hoher Gelbwert (Yellowness Index) vermieden werden. Weiterhin war es wünschenswert, dass Formkörper hergestellt aus den thermoplastischen Formmassen ein hohes Biegemodul aufweisen.

Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass eine thermoplastische Formmasse enthaltend

A) mindestens ein thermoplastisches Polyurethanpolymer erhältlich durch die Umsetzung von mindestens folgenden Aufbaukomponenten:

I) einem oder mehreren aliphatischen Diisocyanaten mit einem Molekulargewicht von 140 g/mol bis 170 g/mol und

II) einem oder mehreren aliphatischen Diolen mit einem Molekulargewicht von 62 g/mol bis 120 g/mol, wobei die zur Erzeugung des thermoplastischen Polyurethanpolymers eingesetzten Aufbaukomponenten zu mindestens 95 Gew.-% aus einem oder mehreren aliphatischen Diisocyanaten I) und einem oder mehreren aliphatischen Diolen II), bezogen auf die Gesamtmasse der eingesetzten Aufbaukomponenten, bestehen, wobei die einen oder mehreren aliphatischen Diisocyanate I) und die einen oder mehreren aliphatischen Diole II) in einem molaren Verhältnis im Bereich von 1,0 : 0,95 bis 0,95 : 1,0 eingesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis M z /M w des thermoplastischen Polyurethanpolymers in einem Bereich von 2,3 bis 6 hegt, wobei M z das Zentrifugenmittel der Molmasse und M w das Massenmittel der Molmasse ist, jeweils bestimmt durch Gelpermeationschromatographie in Hexafluoroisopropanol gegen Polymethylmethacrylat als Standard

B) mindestens ein phosphorbasierter Stabilisator, die gewünschten Eigenschaften aufweist.

Die Formmasse enthält bevorzugt 0,005 bis 1,5 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,01 bis 0,8 Gew.-% der Komponente B

Optional enthält die Formmasse als Komponente C mindestens ein sterisch gehindertes Phenol.

Optional enthält die Formmasse als Komponente D mindestens ein schwefelhaltiges Antioxidanz.

Optional enthält die Formmasse neben den Komponenten A und B als Komponente E von den Komponenten B, C und D verschiedene Polymeradditive, Füllstoffe und/oder weitere polymere Komponenten.

Die Formmasse enthält bevorzugt 38,5 bis 99,995 Gew.-% der Komponente A, 0,005 bis 1,5 Gew.- % der Komponente B, 0 bis 1,5 Gew.-% der Komponente C, 0 bis 1,5 Gew.-% der Komponente D und 0 bis 60 Gew.-% der Komponente E.

Die Formmasse enthält weiter bevorzugt 79,5 bis 99,87 Gew.-% der Komponente A, 0,01 bis 0,8 Gew.-% der Komponente B, 0,01 bis 0,8 Gew.-% der Komponente C, 0,01 bis 0,8 Gew.-% der Komponente D und 0,1 bis 20 Gew.-% der Komponente E.

In einer bevorzugten Ausführungsform besteht die Formmasse zu mindestens 80 Gew.-%, weiter bevorzugt zu mindestens 90 Gew.-%, besonders bevorzugt zu mindestens 95 Gew.-% und am meisten bevorzugt zu 100 Gew.-% aus den Komponenten A, B, C, D und E.

Eine weitere Aufgabe der Erfindung war es, Formkörper enthaltend die thermoplastische Formmasse bereitzustellen. Komponente A

Bei der Komponente A handelt es sich um ein thermoplastisches Polyurethan erhältlich durch die Umsetzung von mindestens folgenden Aufbaukomponenten:

I) einem oder mehreren aliphatischen Diisocyanaten mit einem Molekulargewicht von 140 g/mol bis 170 g/mol und

II) einem oder mehreren aliphatischen Diolen mit einem Molekulargewicht von 62 g/mol bis 120 g/mol, wobei die zur Erzeugung des thermoplastischen Polyurethans eingesetzten Aufbaukomponenten zu mindestens 95 Gew.-% aus einem oder mehreren aliphatischen Diisocyanaten I) und einem oder mehreren aliphatischen Diolen II), bezogen auf die Gesamtmasse der eingesetzten Aufbaukomponenten, bestehen, wobei die einen oder mehreren aliphatischen Diisocyanate I) und die einen oder mehreren aliphatischen Diole II) in einem molaren Verhältnis im Bereich von 1,0 : 0,95 bis 0,95 : 1,0 eingesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis M z /M w des thermoplastischen Polyurethanpolymers in einem Bereich von 2,3 bis 6, bevorzugt im Bereich von 2,5 bis 5,5, besonders bevorzugt im Bereich von 2,5 bis 5, liegt, wobei M z das Zentrifugenmittel der Molmasse und M w das Massenmittel der Molmasse ist, jeweils bestimmt durch Gelpermeationschromatographie in Hexafluoroisopropanol gegen Polymethylmethacrylat als Standard.

Die in den erfindungsgemäßen Formmassen eingesetzten thermoplastischen Polyurethane können geringe duroplastische Anteile, wie sie beispielsweise durch Allophanatstrukturelemente, Biuretstrukturelemente oder durch die anteilige Verwendung von Trioien bzw. Triisocyanaten als Monomere entstehen, in der Polymermatrix enthalten, aber nur so viel, dass die thermoplastischen Eigenschaften der erfmdungsgemäßen Polyurethane erhalten bleiben. Typischerweise sind dies 0,05- 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,1-4 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,3-3 Gew.-%, noch bevorzugter 0,5- 2 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt 0,5-1 Gew.-% duroplastische Anteile, bezogen auf das Gesamtgewicht des erfindungsgemäßen thermoplastischen Polymers.

Falls nicht explizit anders angegeben beziehen sich alle Prozentangaben auf das Gewicht (Gew.-%). Die Angabe Gew.-% bezieht sich dabei auf das Gesamtgewicht des jeweiligen Systems oder das Gesamtgewicht der jeweiligen Komponente. Zum Beispiel kann ein Copolymer ein bestimmtes Monomer in Gew.-% angegeben enthalten, in diesem Fall würden sich die Gewichtsprozente auf das Gesamtgewicht des Copolymers beziehen.

Das Wort „ein“ im Zusammenhang mit zählbaren Größen ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung nur dann als Zahlwort zu verstehen, wenn dies ausdrücklich gesagt wird (z. B. durch den Ausdruck „genau ein“). Wenn im Folgenden beispielsweise von „einem Polyol“ gesprochen wird, ist das Wort „ein“ lediglich als unbestimmter Artikel und nicht als Zahlwort aufzufassen, es ist also damit auch eine Ausführungsform umfasst, die ein Gemisch aus mindestens zwei Polyolen enthält.

Unter „aliphatisch“ oder „aliphatischer Rest“ werden im Sinne der Erfindung acyclische gesättigte Kohlenwasserstoffreste verstanden, die verzweigt oder linear sowie vorzugsweise unsubstituiert sind. Diese aliphatischen Kohlenwasserstoffreste enthalten vorzugsweise 2, 3, 4, 5 oder 6 Kohlenstoffatome. Das erfmdungsgemäße aliphatische Polyurethan ist aus Polyolen und Polyisocyanaten mit jeweils acyclischen, gesättigten Kohlenwasserstoffgrundkörpem aufgebaut, wie beispielsweise 1,6-Diisocyanatohexan (HDI) und 1,4-Butandiol (BDO).

Das erfmdungsgemäße thermoplastische aliphatische Polyurethan besteht vorzugsweise im Wesentlichen aus unverzweigten, linearen, besonders bevorzugt im Wesentlichen aus unverzweigten, linearen, unsubstituierten, Polymerketten, wobei die Polymerketten keine cycloaliphatischen Gruppen enthalten. „Im Wesentlichen“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass mindestens 95 Mol-%, vorzugsweise mindestens 98 Mol-%, besonders bevorzugt mindestens 99 Mol-% und noch bevorzugter mindestens 99,5 Mol-% der Polymerketten des thermoplastischen aliphatischen Polyurethans aus unverzweigten, linearen .vorzugsweise unverzweigten, linearen, unsubstituierten, Polymerketten besteht, wobei die Polymerketten keine cycloaliphatischen Gruppen enthalten.

Bevorzugt bedeuten erfindungsgemäß die Ausdrücke „umfassend“ oder „enthaltend“, „im Wesentlichen bestehend aus“ und besonders bevorzugt „bestehend aus“.

Falls nicht explizit anders angegeben, werden in der vorliegende Erfindung das Zentrifugenmittel der Molmasse M z , das Massenmittel der Molmasse M w und x 90 mittels Gelpermeationschromatographie (GPC) unter Verwendung von Polymethylmethacrylat als Standard bestimmt. Die zu vermessende Probe wird in einer Lösung von 3 g Kaliumtrifluoracetat in 400 Kubikzentimeter Hexafluorisopropanol aufgelöst (Probenkonzentration ca. 2 mg/Kubikzentimeter), dann mit einer Flussrate von 1 Kubikzentimeter/Minute über eine Vorsäule gegeben und anschließend über drei in Reihe geschaltete Chromatographie Säulen getrennt, zuerst über eine 1000 Ä PSS PFG 7 pm Chromatographie säule, dann über eine 300 Ä PSS PFG 7 pm Chromatographiesäule und zuletzt über eine 100 Ä PSS PFG 7 pm Chromatographie säule. Als Detektor wurde ein Brechungsindex-Detektor (RI-Detektor) verwendet.

Das Zentrifugenmittel der Molmasse (M z ) wurde aus den durch die Messung der Gelpermeationschromatographie erhaltenen Daten mit Hilfe der folgenden Gleichung errechnet: wobei: Mt die molare Masse der Polymere der Fraktion i ist, so dass Mt < M i+1 für alle i, in g/mol ist, nt die Stoffmenge des Polymers der Fraktion i, in mol ist.

Das Massenmittel der Molmasse (M w ) wurde ebenfalls aus den durch die Messung der Gelpermeationschromatographie erhaltenen Daten mit Hilfe der folgenden Gleichung errechnet: wobei:

Mt die molare Masse der Polymere der Fraktion i ist, so dass M t < M i+1 für alle i, in g/mol ist, n-i die Stoffmenge des Polymers der Fraktion i, in mol ist.

In einer bevorzugten Ausfuhrungsform liegt das Verhältnis M z /M w des thermoplastischen Polyurethanpolymers in einem Bereich von 2,5 bis 5,5, vorzugsweise in einem Bereich von 2,5 bis 5.

In einer bevorzugten Ausfuhrungsform wird das thermoplastische Polyurethanpolymer erhalten oder ist erhältlich durch die Umsetzung von einem oder mehreren aliphatischen Diisocyanaten mit einem Molekulargewicht von 140 g/mol bis 170 g/mol und einem oder mehreren aliphatischen Diolen mit einem Molekulargewicht von 62 g/mol bis 120 g/mol und mit mindestens einem Kettenverlängerer, wobei in einem ersten Schritt zumindest ein oder mehrere aliphatische Diisocyanate A) mit einem Molekulargewicht von 140 g/mol bis 170 g/mol mit ein oder mehreren aliphatischen Diolen B) mit einem Molekulargewicht von 62 g/mol bis 120 g/mol zu mindestens einem Prepolymer umgesetzt werden, vorzugsweise zu mindestens einem Hydroxy-terminierten Prepolymer, und das im ersten Schritt erhaltende mindestens eine Prepolymer in einem zweiten Schritt mit mindestens einem Kettenverlängerer zum thermoplastischen Polyurethanpolymer umgesetzt wird, wobei die zur Erzeugung des thermoplastischen Polyurethanpolymers eingesetzten Aufbaukomponenten zu mindestens 95 Gew.-% aus einem oder mehreren aliphatischen Diisocyanaten A) und einem oder mehreren aliphatischen Diolen B), bezogen auf die Gesamtmasse der eingesetzten Aufbaukomponenten, bestehen, wobei die einen oder mehreren aliphatischen Diisocyanate A) und die einen oder mehreren aliphatischen Diole B) in einem molaren Verhältnis im Bereich von 1,0 : 0,95 bis 0,95 : 1,0 eingesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis M z /M w des thermoplastischen Polyurethanpolymers in einem Bereich von 2,3 bis 6 liegt, wobei M z das Zentrifugenmittel der Molmasse und M w das Massenmittel der Molmasse ist, jeweils bestimmt durch Gelpermeationschromatographie in Hexafluoroisopropanol gegen Polymethylmethacrylat als Standard. In einer bevorzugten Ausfuhrungsform erfolgt die Umsetzung in einem Schleifenreaktor (Loop- Reactor).

In einer weiteren bevorzugten Ausfuhrungsform wird das thermoplastische Polyurethanpolymer erhalten oder ist erhältlich durch die Umsetzung von einem oder mehreren aliphatischen Diisocyanaten A), mit einem Molekulargewicht von 140 g/mol bis 170 g/mol und einem oder mehreren aliphatischen Diolen B), mit einem Molekulargewicht von 62 g/mol bis 120 g/mol, gegebenenfalls in Gegenwart mindestens eines Katalysators und/ oder Hilfs- und Zusatzstoffen, wobei die zur Erzeugung des thermoplastischen Polyurethanpolymers eingesetzten Aufbaukomponenten zu mindestens 95 Gew.-% aus einem oder mehreren aliphatischen Diisocyanaten A), und einem oder mehreren aliphatischen Diolen B), bezogen auf die Gesamtmasse der eingesetzten Aufbaukomponenten, bestehen, wobei die einen oder mehreren aliphatischen Polyisocyanate und die einen oder mehreren aliphatischen Polyole in einem molaren Verhältnis im Bereich von 1,0 : 0,95 bis 0,95 : 1,0 eingesetzt werden in einem Verfahren umfassend die folgenden Schritte: a) Mischen eines Diisocyanatstroms (A) und eines Diolstroms (B) in einer ersten Mischungseinrichtung (7), so dass ein Mischungsstrom (C) erhalten wird, wobei die Massenströme des Diisocyanatstroms (A) und des Diolstroms (B) so eingestellt werden, dass der Isocyanat-Index im Mischungsstrom (C) von 55 bis 85 beträgt, b) Einleiten des Mischungsstroms (C) in einen Kreislaufstrom (D), der in einem Kreislauf geführt wird, wobei die Monomere des Diisocyanatstroms (A) und des Diolstroms (B) im Kreislaufstrom (D) zu OH-funktionellen Prepolymeren weiterreagieren, c) Abteilen eines Teilstroms vom Kreislaufstrom (D) als Prepolymerstrom (E) und Einleiten desselben in einen Extruder (18), d) Einleiten eines Isocyanatzufuhrungsstroms (F) in den Extruder (18) in Extruderarbeitsrichtung stromabwärts der Einleitung des Prepolymerstroms (E), wobei die Einleitung in der Weise erfolgt, dass die im Prepolymerstrom (E) enthaltenen OH- funktionellen Prepolymere und das im Isocyanatzufuhrungsstrom (F) enthaltene Polyisocyanat in einem Isocyanat-Index von 85 bis 120 zueinander stehen, e) Umsetzen des Prepolymerstroms (E) mit dem Isocyanatzufuhrungsstrom (F) in dem Extruder (18) unter Erhalt des thermoplastischen Polyurethans (G) als Extrudat, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis M z /M w des thermoplastischen Polyurethanpolymers in einem Bereich von 2,3 bis 6 liegt, wobei M z das Zentrifugenmittel der Molmasse und M w das Massenmittel der Molmasse ist, jeweils bestimmt durch Gelpermeationschromatographie in Hexafluoroisopropanol gegen Polymethyhnethacrylat als Standard. In einer bevorzugten Ausfuhrungsform liegt der M z -Wert des thermoplastischen Polyurethanpolymers in einem Bereich von 80000 g/mol bis 900000 g/mol, vorzugsweise in einem Bereich von 80000 g/mol bis 850000 g/mol, besonders bevorzugt in einem Bereich von 85000 g/mol bis 800000 g/mol und noch bevorzugter in einem Bereich von 85000 g/mol bis 760000 g/mol, bestimmt durch Gelpermeationschromatographie in Hexafluoroisopropanol gegen Polymethylmethacrylat als Standard.

In einer bevorzugten Ausfuhrungsform besteht das thermoplastische Polyurethanpolymer zu mindestens 96 Gew.-%, vorzugsweise zu mindestens 97 Gew.-%, besonders bevorzugt zu mindestens 98 Gew.-%, noch bevorzugter zu mindestens 99 Gew.-%, noch mehr bevorzugter zu mindestens 99,5 Gew.-% und am bevorzugtesten zu mindestens 99,9 Gew.-% aus einem oder mehreren aliphatischen Diisocyanaten I) und einem oder mehreren aliphatischen Diolen II), bezogen auf die Gesamtmasse des Polyurethanpolymers.

Als aliphatische Diisocyanate I) eigenen sich alle dem Fachmann bekannten monomeren aliphatischen Diisocyanate, die ein Molekulargewicht von 140 g/mol bis 170 g/mol aufweisen. Es ist dabei unerheblich, ob die Diisocyanate mittels Phosgenierung oder nach einem phosgenfreien Verfahren erhalten wurden. Die Diisocyanate und / oder dessen Vorläuferverbindungen können aus fossilen oder biologischen Quellen gewonnen worden sein. Vorzugsweise wird 1,6- Diisocyanatohexan (HDI) aus 1,6-Hexamethylendiamin und 1,5-Diisocyanatopentan aus 1,5- Pentamethylendiamin hergestellt, wobei 1,6-Hexamethylendiamin und 1,5 -Pentamethylendiamin aus biologischen Quellen, vorzugsweise durch bakterielle Fermentation, gewonnen werden. Bevorzugt sind die aliphatischen Diisocyanate zum Aufbau des erfmdungsgemäßen thermoplastischen Polyurethanpolymers ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 1,4- Diisocyanatobutan (BDI), 1,5-Diisocyanatopentan (PDI), 1,6-Diisocyanatohexan (HDI) und 2- Methyl-l,5-diisocyanatopentan oder einer Mischung von mindestens zwei hieraus.

In einer bevorzugten Ausfuhrungsform ist das eine oder sind die mehreren aliphatischen Diisocyanate I) ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 1,4-Diisocyanatobutan, 1,5- Diisocyanatopentan, 1,6-Diisocyanatohexan, 2-Methyl-l,5-diisocyanatopentan und / oder Mischungen aus mindestens zwei hieraus. In einer anderen bevorzugten Auffuhrungsform werden 1,5-Diisocyanatopentan und / oder 1,6-Diisocyanatohexan als aliphatische Diisocyanate I) eingesetzt. In einer weiteren bevorzugten Aufführungsform wird nur 1,6-Diisocyanatohexan als aliphatisches Diisocyanat I) eingesetzt.

Als aliphatische Diole II) eignen sich alle dem Fachmann bekannten organische Diole die ein Molekulargewicht von 62 g/mol bis 120 g/mol aufweisen. Die Diole und / oder dessen Vorläuferverbindungen können aus fossilen oder biologischen Quellen gewonnen worden sein. Bevorzugt sind die aliphatischen Diole zum Aufbau des erfmdungsgemäßen thermoplastischen Polyurethanpolymers ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 1,2-Ethandiol, 1,2-Propandiol, 1,3- Propandiol, 1,2-Butandiol, 1,3-Butandiol, 1,4-Butandiol, 1,2-Pentandiol, 1,3-Pentandiol, 1,4- Pentandiol, 1,5-Pentandiol, 1,2-Hexandiol, 1,3-Hexandiol, 1,4-Hexandiol, 1,5-Hexandiol und 1,6- Hexandiol oder einer Mischung aus mindestens zwei hieraus.

In einer bevorzugten Ausfuhrungsform ist das eine oder sind die mehreren aliphatischen Diole II) ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus 1,2-Ethandiol, 1,2-Propandiol, 1,3-Propandiol, 1,2- Butandiol, 1,3-Butandiol, 1,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol, 1,6-Hexandiol und / oder Mischungen aus mindestens zwei hieraus. In einer weiteren bevorzugten Auffuhrungsform werden 1,3-Propandiol, 1,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol und / oder Mischungen aus mindestens zwei hieraus als aliphatische Diole II) eingesetzt. In einer weiteren bevorzugten Auffuhrungsform werden 1,4-Butandiol und / oder 1,6-Hexandiol als aliphatische Diole II) eingesetzt. In einer anderen bevorzugten Aufführungsform wird nur 1,4-Butandiol als aliphatisches Diol eingesetzt.

In einer weiteren bevorzugten Ausfuhrungsform ist das thermoplastische Polyurethanpolymer erhältlich durch die Umsetzung von mindestens folgenden Aufbaukomponenten:

I) einem oder mehreren aliphatischen Diisocyanaten ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 1,4- Diisocyanatobutan, 1,5-Diisocyanatopentan, 1,6-Diisocyanatohexan, 2-Methyl-l,5- diisocyanatopentan und / oder Mischungen aus mindestens zwei hieraus und

II) einem oder mehreren aliphatischen Diolen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 1,2- Ethandiol, 1,2-Propandiol, 1,3-Propandiol, 1,2-Butandiol, 1,3-Butandiol, 1,4-Butandiol, 1,5- Pentandiol, 1,6-Hexandiol oder Mischungen aus mindestens zwei hieraus, wobei die zur Erzeugung des thermoplastischen Polyurethanpolymers eingesetzten Aufbaukomponenten zu mindestens 95 Gew.-%, vorzugsweise zu mindestens 98 Gew.-%, besonders bevorzugt zu mindestens 99 Gew.-%, noch bevorzugter zu 99,5 Gew.-% aus einem oder mehreren aliphatischen Diisocyanaten I) und einem oder mehreren aliphatischen Diolen II), bezogen auf die Gesamtmasse der eingesetzten Aufbaukomponenten, bestehen, wobei die einen oder mehreren aliphatischen Diisocyanate I) und die einen oder mehreren aliphatischen Diole II) in einem molaren Verhältnis im Bereich von 1,0 : 0,95 bis 0,95 : 1,0 eingesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis M z /M w des thermoplastischen Polyurethanpolymers in einem Bereich von 2,3 bis 6 liegt, wobei M z das Zentrifugenmittel der Molmasse und M w das Massenmittel der Molmasse ist, jeweils bestimmt durch Gelpermeationschromatographie in Hexafluoroisopropanol gegen Polymethylmethacrylat als Standard.

Als weitere Aufbaukomponenten zur Erzeugung des thermoplastischen Polyurethanpolymers können, neben dem mindestens einem oder den mehreren aliphatischen Diisocyanaten I) und dem einem oder den mehreren aliphatischen Diolen II), auch ein oder mehrere Polyisocyanate III) und / oder ein oder mehrere NCO-reaktive Verbindungen IV) eingesetzt werden. Diese weiteren Aufbaukomponenten III) und/oder IV) sind von den Aufbaukomponenten I) und II) unterschiedlich und können in einer Menge von 0 Gew.-% bis 5 Gew.-% eingesetzt werden. In einer bevorzugten Ausfuhrungsform bestehen die zur Erzeugung des thermoplastischen Polyurethanpolymers eingesetzten Aufbaukomponenten zu 0,1 Gew.-% bis 5 Gew.-% aus einem oder mehreren Polyisocyanaten III) und / oder einer oder mehreren NCO-reaktive Verbindungen IV), bezogen auf die Gesamtmasse der eingesetzten Aufbaukomponenten. Die Isocyanat-Komponenten I) und gegebenenfalls III) werden mit den Isocyanatreaktiven-Komponenten II) und gegebenenfalls IV) in einem molaren Verhältnis von Isocyanat-Komponente : Isocyanatreaktiver-Komponente im Bereich von 1,0 : 0,95 bis 0,95 : 1,0 eingesetzt.

In einer weiteren bevorzugten Ausfuhrungsform ist das thermoplastische Polyurethanpolymer erhältlich durch die Umsetzung von mindestens folgenden Aufbaukomponenten:

I) einem oder mehreren aliphatischen Diisocyanaten mit einem Molekulargewicht von 140 g/mol bis 170 g/mol,

II) einem oder mehreren aliphatischen Diolen mit einem Molekulargewicht von 62 g/mol bis 120 g/mol,

III) einem oder mehreren Polyisocyanaten, und / oder

IV) einer oder mehreren NCO-reaktive Verbindungen, wobei die zur Erzeugung des thermoplastischen Polyurethanpolymers eingesetzten Aufbaukomponenten zu mindestens 95 Gew.-% aus einem oder mehreren aliphatischen Diisocyanaten I) und einem oder mehreren aliphatischen Diolen II) und zu < 5 Gew.-% aus einem oder mehreren Polyisocyanaten III) und / oder einer oder mehreren NCO-reaktive Verbindungen IV) bestehen, bezogen auf die Gesamtmasse der eingesetzten Aufbaukomponenten.

Als Polyisocyanat III) zum Aufbau des erfindungsgemäßen Polyurethanpolymers eignen sich alle dem Fachmann an sich bekannten aliphatischen, cycloaliphatischen, aromatischen oder araliphatischen Di- und Triisocyanate, wobei es unerheblich ist, ob diese mittels Phosgenierung oder nach phosgenfreien Verfahren erhalten wurden. Die Polyisocyanate und / oder dessen Vorläuferverbindungen können aus fossilen oder biologischen Quellen gewonnen worden sein. Daneben können auch die dem Fachmann an sich gut bekannten höhermolekularen Folgeprodukte (Oligo- und Polyisocyanate sowie NCO-Gruppen aufweisende Prepolymere, insbesondere NCO- Gruppen aufweisende Polyurethanprepolymere) monomerer Di- und/oder Triisocyanate mit Urethan-, Harnstoff-, Carbodiimid-, Acylhamstoff-, Isocyanurat-, Allophanat-, Biuret-, Oxadiazintrion-, Uretdion-, Iminooxadiazindionstruktur jeweils einzeln oder in beliebigen Mischungen untereinander eingesetzt werden. Bevorzugt als Polyisocyanat III) sind monomere Diisocyanate die ein Molekulargewicht von > 140 bis < 400 g/mol aufweisen.

Beispiele für geeignete aliphatische Diisocyanate sind 1,4-Diisocyanatobutan (BDI), 1,5-

Diisocyanatopentan (PDI), 1,6-Diisocyanatohexan (HDI), 2-Methyl-l,5-diisocyanatopentan, 1,5- Diisocyanato-2,2-dimethylpentan, 2,2,4- bzw. 2,4,4-Trimethyl-l,6-diisocyanatohexan, 1,8- Diisocyanatooctan und 1,10-Diisocyanatodecan.

Beispiele für geeignete cycloaliphatische Diisocyanate sind 1,3- und 1,4-Diisocyanatocyclohexan, l,4-Diisocyanato-3,3,5-trimethylcyclohexan, l,3-Diisocyanato-2-methylcyclohexan, 1,3- Diisocyanato-4-methylcyclohexan, l-Isocyanato-3,3,5-trimethyl-5-isocyanatomethyl-cyclohexan (Isophorondiisocyanat; IPDI), 1-Isocyanato-l -methyl -4(3)-isocyanatomethylcyclohexan, 2,4’- und 4,4'-Diisocyanatodicyclohexylmethan (H12MDI), 1,3- und 1,4-Bis(isocyanatomethyl)cyclohexan, Bis-(isocyanatomethyl)-norboman (NBDI), 4,4'-Diisocyanato-3,3'-dimethyldicyclohexylmethan, 4,4'-Diisocyanato-3,3',5,5'-tetramethyldicyclohexyhnethan, 4,4'-Diisocyanato-l,l'-bi(cyclohexyl), 4,4'-Diisocyanato-3,3'-dimethyl-l,l'-bi(cyclohexyl), 4,4'-Diisocyanato-2,2',5,5'-tetra-methyl-l,r- bi(cyclohexyl), 1,8-Diisocyanato-p-menthan, 1,3-Diisocyanato-adamantan und l,3-Dimethyl-5,7- diisocyanatoadamantan .

Beispiele für geeignete aromatische Diisocyanate sind 2,4- und 2,6-Diisocyanatotoluol (TDI), 2,4'- und 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan (MDI) und 1,5-Diisocyanatonaphthalin.

Beispiele für geeignete araliphatische Diisocyanate sind 1,3- und l,4-Bis-(isocyanatomethyl)benzol (Xylylendiisocyanat; XDI), 1,3- und l,4-Bis(l-isocyanato-l-methylethyl)-benzol (TMXDI).

Beispiele für geeignete Triisocyanate sind Triphenylmethan-4,4',4"-triisocyanat oder 4- Isocyanatomethyl- 1 , 8-octandiisocyanat (TIN) .

Weitere ebenfalls geeignete Diisocyanate finden sich darüber hinaus beispielsweise in HOUBEN- WEYL "Methoden der organischen Chemie", Band E20 "Makromolekulare Stoffe", Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York 1987, S. 1587-1593 oder in Justus Liebigs Annalen der Chemie Band 562 (1949) S. 75 - 136.

Als NCO-reaktive Verbindung IV) zum Aufbau des erfindungsgemäßen Polyurethanpolymers eignen sich alle dem Fachmann an sich bekannten organischen Verbindungen, die wenigstens zwei isocyanatreaktive (NCO-reaktive) Gruppen aufweisen (NCO-reaktive Verbindung bzw. isocyanatreaktive Verbindung). Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden als NCO-reaktive Gruppen insbesondere Hydroxy-, Amino- oder Thiogruppen angesehen. In Sinne der Erfindung kann auch ein Gemisch aus verschiedenen NCO-reaktiven Verbindungen zum Aufbau des mindestens eines weiteren Strukturelementes (S) verwendet werden.

Als NCO-reaktive Verbindung IV) können alle Systeme eingesetzt werden, die im Mittel wenigstens 1,5, bevorzugt 2 bis 3 und noch bevorzugter 2 NCO-reaktive Gruppen aufweisen. Geeignete isocyanatreaktive Verbindungen sind beispielsweise aliphatische, araliphatische oder cycloaliphatische Diole, organische Triole, Polyester-, Polyether-, Polycarbonat-, Poly(meth)acrylat- , Polyurethanpolyole und Polyamine.

Beispiele für aliphatische, araliphatische oder cycloaliphatische Diole sind 1,2-Ethandiol, 1,2- Propandiol, 1,3-Propandiol, 1,2-Butandiol, 1,3-Butandiol, 1,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol, 1,6- Hexandiol, 1,7-Heptandiol, 1,8-Octandiol, 1,9-Nonandiol, 1,10-Decandiol, 1,11-Undecandiol, 1,12- Dodecandiol, 1,3-Cyclobutandiol, 1,3-Cyclopentandiol, 1,2-, 1,3- und 1,4-Cyclohexandiol, 1,4- Cyclohexandimethanol, 2-Cyclohexen-l,4-diol, 2-Methyl-l,4-cyclohexandiol, 2 -Ethyl- 1,4- cyclohexandiol, 2,2,4,4-Tetramethyl-l,3-cyclobutandiol, hydriertes Bisphenol A (2,2-Bis(4- hydroxycyclohexyl)propan), 1,3-Cycloheptandiol, 1,4-Cycloheptandiol, 2-Methyl-l,4- cycloheptandiol, 4-Methyl-l,3-cycloheptandiol, 4,4'-(l-Methylethyliden)-biscyclohexanol, 1,3- Cyclooctandiol, 1,4-Cyclooctandiol, 1,5-Cyclooctandiol, 5 -Methyl- 1,4-cyclooctandiol, 5 -Ethyl- 1,4- cyclooctandiol, 5 -Propyl- 1,4-cyclooctandiol, 5 -Butyl- 1,4-cyclooctandiol und 1,2-

Benzoldimethanol .

Beispiele für organische Triole sind Glycerin und Trimethylolpropan.

Vorzugsweise werden aliphatische, araliphatische oder cycloaliphatische Diole mit

Molekulargewichten von 62 g/mol bis 250 g/mol eingesetzt.

Geeignete Polyesterpolyole können in bekannter Weise durch Polykondensation von niedermolekularen Polycarbonsäurederivaten, wie beispielsweise Bemsteinsäure, Adipinsäure, Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Dodekandisäure, Tetrahydrophthalsäureanhydrid, Hexahydrophthalsäureanhydrid, Tetrachlorphthalsäureanhydrid, Endomethylentetra- hydrophthalsäureanhydrid, Glutarsäureanhydrid, Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, Fumarsäure, Dimerfettsäure, Trimerfettsäure, Phthalsäure, Phthalsäureanhydrid, Isophthalsäure, Terephthalsäure, Zitronensäure oder Trimellithsäure, mit niedermolekularen Polyolen, wie beispielsweise Ethylenglykol, Diethylenglykol, Neopentylglykol, Hexandiol, Butandiol, 1,4-Dihydroxycyclohexan, 1,4-Dimethylolcyclohexan, Propylenglykol, Glycerin, Trimethylolpropan, 1,4- Hydroxymethylcyclohexan, 2-Methyl-l,3-propandiol, Butantriol-1,2,4, Triethylenglykol, Tetraethylenglykol, Polyethylenglykol, Dipropylenglykol, Polypropylenglykol, Dibutylenglykol und Polybutylenglykol, oder durch Ring-öffnende Polymerisation cyclischer Carbonsäureester, wie 8-Caprolacton, hergestellt werden. Darüber hinaus lassen sich auch Hydroxycarbonsäurederivate, wie beispielsweise Milchsäure, Zimtsäure oder co-Hydroxycapronsäure zu Polyesterpolyolen polykondensieren. Es können aber auch Polyesterpolyole oleochemischer Herkunft verwendet werden. Derartige Polyesterpolyole können beispielsweise durch vollständige Ringöffhung von epoxidierten Triglyceriden eines wenigstens teilweise olefinisch ungesättigten Fettsäureenthaltenden Fettgemisches mit einem oder mehreren Alkoholen mit 1 bis 12 C-Atomen und durch anschließende partielle Umesterung der Triglycerid-Derivate zu Alkylesterpolyolen mit 1 bis 12 C- Atomen im Alkylrest hergestellt werden.

Geeignete Polyetherpolyole sind in an sich bekannter Weise durch Alkoxylierung von geeigneten Starter-Molekülen unter Basenkatalyse oder Einsatz von Doppelmetallcyanidverbindungen (DMC- Verbindungen) zugänglich. Die Polyetherpolyole sind gegebenenfalls blockweise aufgebaute Polyadditionsprodukte cyclischer Ether an OH- oder NH-fimktionelle Startermoleküle. Geeignete cyclische Ether sind beispielsweise Styroloxide, Ethylenoxid, Propylenoxid, Tetrahydrofuran, Butylenoxid, Epichlorhydrin, sowie deren beliebige Mischungen. Als Startermoleküle können die oben im Rahmen der Diskussion der Polyesterpolyole genannten mehrwertigen Alkohole einer OH- Funktionalität > 2 sowie primäre oder sekundäre Amine und Aminoalkohole verwendet werden. Geeignete und bevorzugte Polyetherpolyole sind Di-, Tri-, Tetraethylenglykol, und Di-, Tri-, Tetrapropylenglykol .

Geeignete Polycarbonatpolyole sind in an sich bekannter Weise durch Umsetzung von organischen Carbonaten oder Phosgen mit Diolen oder Diol-Mischungen zugänglich. Hierfür geeignete organische Carbonate sind beispielsweise Dimethyl-, Diethyl- und Diphenylcarbonat. Geeignete mehrwertige Alkohole umfassen die oben im Rahmen der Diskussion der Polyesterpolyole genannten mehrwertigen Alkoholen einer OH-Funktionalität > 2. Bevorzugt können 1,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol und / oder 3-Methylpentandiol eingesetzt werden. Polyesterpolyole können auch zu Polycarbonatpolyolen umgearbeitet werden. Besonders bevorzugt werden bei der Umsetzung der genannten Alkohole zu Polycarbonatpolyolen Dimethyl- oder Diethylcarbonat eingesetzt.

Geeignete Polyacrylatpolyole sind in der Regel Copolymerisate und weisen vorzugsweise massenmittlere Molekulargewichte Mw zwischen 1.000 und 10.000 Dalton auf. Die Herstellung geeigneter Polyacrylatpolyole ist dem Fachmann bekannt. Sie werden durch radikalische Polymerisation von Hydroxylgruppen aufweisenden, olefinisch ungesättigten Monomeren oder durch radikalische Copolymerisation von Hydroxylgruppen aufweisenden, olefinisch ungesättigten Monomeren mit gegebenenfalls anderen olefinisch ungesättigten Monomeren, wie z.B. Ethylacrylat, Ethylmethacrylat, Propylacrylat, Propylmethacrylat, Isopropylacrylat, Isopropylmethacrylat, Butylacrylat, Butylmethacrylat, Isobutylacrylat, Isobutylmethacrylat, tert-Butylacrylat, tert- Butylmethacrylat, Amylacrylat, Amyhnethacrylat, Hexylacrylat, Hexylmethacrylat, Ethylhexylacrylat, Ethylhexylmethacrylat, 3,3,5-Trimethyl-hexylacrylat, 3,3,5- Trimethylhexyhnethacrylat, Stearylacrylat, Stearylmethacrylat, Laurylacrylat oder Laurylmethacrylat, Cycloalkylacrylate und/oder Cycloalkylmethacrylate, wie Cyclo-pentylacrylat, Cyclopentylmethacrylat, Isobomylacrylat, Isobomyhnethacrylat oder insbesondere Cyclohexylacrylat und/oder Cyclohexylmethacrylat. erhalten. Geeignete Hydroxylgruppen aufweisende, olefinisch ungesättigte Monomere sind insbesondere 2-Hydroxyethylacrylat, 2- Hydroxyethylmethacrylat, 2-Hydroxypropylacrylat, 2-Hydroxypropylmethacrylat, 3 -Hydroxy- propylacrylat, 3-Hydroxypropylmethacrylat, 3-Hydroxybutylacrylat, 3-Hydroxybutylmethacrylat sowie insbesondere 4-Hydroxybutylacrylat und/oder 4-Hydroxybutylmethacrylat. Als weitere Monomerbausteine für die Polyacrylatpolyole können vinylaromatische Kohlenwasserstoffe, wie Vinyltoluol, alpha-Methylstyrol oder insbesondere Styrol, Amide oder Nitrile der Acryl- oder Methacrylsäure, Vinylester oder Vinylether, sowie in untergeordneten Mengen insbesondere Acryl- und/oder Methacrylsäure eingesetzt werden.

Geeignete Polyurethanpolyole sind beispielsweise Hydroxy-terminierte Prepolymere, die aus den oben beschrieben Diisocyanaten und Diolen aufgebaut sind. Neben Urethangruppen können die Polyurethanpolyole auch Harnstoff-, Carbodiimid-, Acylhamstoff-, Isocyanurat-, Allophanat-, Biuret-, Oxadiazintrion-, Uretdion-, Iminooxadiazindionstrukturen enthalten. Herstellbar sind die Polyurethanpolyole durch Umsetzung von Diisocyanate mit von Diolen nach dem Fachmann bekannten Herstellungsverfahren.

Beispiele für Polyamine sind Ethylendiamin, 1,2-Diaminopropan, 1,4-Diaminobutan, 2 -Methyl - pentamethylendiamin, 1,6-Diaminohexan, 2,2,4- bzw. 2,4,4-Trimethylhexamethylendiamin, 1,2- Diaminocyclohexan, 1 -Amino-3 ,3 ,5 -trimethyl-5 -aminomethylcyclohexan (Isophorondiamin, IPDA), 4,4 ’-Diaminodicyclohexyl -methan, Polyasparaginsäureester, wie sie beispielsweise nach dem Verfahren der EP-B 0 403 921 durch Umsetzung von Diaminen mit Fumarsäure- bzw. Maleinsäureestem erhältlich sind oder auch Polyetherpolyamine mit aliphatisch gebundenen primären Aminogruppen.

Die Umsetzung der Aufbaukomponenten I), II), gegebenenfalls III) und / oder gegebenenfalls IV) zur Erzeugung des erfmdungsgemäßen Polyurethanpolymers kann in Gegenwart von einem oder mehreren Katalysatoren stattfmden.

Geeignete Katalysatoren sind die nach dem Stand der Technik bekannten und üblichen tertiären Amine, wie z. B. Triethylamin, Dimethylcyclohexylamin, N-Methylmorpholin, N,N'-Dimethyl- piperazin, 2-(Dimethylaminoethoxy)-ethanol, Diazabicyclo-(2,2,2)-octan und ähnliche, sowie insbesondere organische Metallverbindungen wie Titansäureester, Eisenverbindungen, Zinnverbindungen, z.B. Zinndiacetat, Zinndioctoat, Zinndilaurat oder die Zinndialkylsalze aliphatischer Carbonsäuren wie Dibutylzinndiacetat, Dibutylzinndilaurat oder ähnliche. Bevorzugte Katalysatoren sind organische Metallverbindungen, insbesondere Titansäureester, Eisen- und / oder Zinnverbindungen .

Der Katalysator wird in Mengen von 0,001 bis 2,0 Gew.-%, bevorzugt von 0,005 bis 1,0 Gew.-% besonders bevorzugt von 0,01 bis 0,1 Gew.-% bezogen auf die Diisocyanatkomponente eingesetzt. Der Katalysator kann in Substanz eingesetzt werden oder gelöst in der Diol -Komponente. Ein Vorteil ist hierbei, dass die dann erhaltenen thermoplastischen Polyurethane keine Verunreinigungen durch gegebenenfalls mitverwendete Lösungsmittel für den Katalysator enthalten. Die Zugabe des Katalysators kann dabei in einer oder mehreren Portionen oder auch kontinuierlich, z. B. mit Hilfe einer geeigneten Dosierpumpe, über die gesamte Dauer der Umsetzung erfolgen.

Alternativ können aber auch Mischungen des bzw. der Katalysatoren mit einem Katalysatorlösungsmittel, bevorzugt mit einem organischen Katalysatorlösungsmittel, eingesetzt werden. Der Verdünnungsgrad der Katalysatorlösungen kann dabei innerhalb eines sehr breiten Bereichs frei gewählt werden. Katalytisch wirksam sind Lösungen ab einer Konzentration von 0,001 Gew.-%.

Geeignete Lösungsmittel für den Katalysator sind beispielsweise gegenüber Isocyanatgruppen inerte Lösungsmittel wie z.B. Hexan, Toluol, Xylol, Chlorbenzol, Essigsäureethylester, Essigsäurebutylester, Diethylenglykoldimethylether, Dipropylenglykoldimethylether, Ethylenglykolmonomethyl- oder -ethyletheracetat, Diethylenglykolethyl- und -butyletheracetat, Propylenglykolmonomethyl -etheracetat, 1 -Methoxypropyl -2 -acetat, 3- Methoxy-n-butylacetat, Propylenglykoldiacetat, Aceton, Methylethylketon, Methylisobutylketon, Cyclohexanon, Lactone, wie ß-Propiolacton, y-Butyrolacton, s-Caprolacton und 8 -Methylcaprolacton, aber auch Lösungsmittel wie N-Methylpyrrolidon und N-Methylcaprolactam, 1,2-Propylencarbonat, Methylenchlorid, Dimethylsulfoxid, Triethylphosphat oder beliebige Gemische derartiger Lösungsmittel.

Es können aber auch Lösungsmittel für den Katalysator zum Einsatz kommen, die gegenüber Isocyanaten reaktive Gruppen tragen und in das Diisocyanat eingebaut werden können. Beispiele für solche Lösungsmittel sind ein- oder mehrwertige einfache Alkohole, wie z. B. Methanol, Ethanol, n- Propanol, Isopropanol, n-Butanol, n-Hexanol, 2-Ethyl-l-hexanol, Ethylenglykol, Propylenglykol, die isomeren Butandiole, 2-Ethyl-l,3-hexandiol oder Glycerin; Etheralkohole, wie z. B. 1-Methoxy- 2 -propanol, 3-Ethyl-3-hydroxymethyloxetan, Tetrahydrofurfurylalkohol, Ethylengylkol- monomethylether, Ethylenglykolmonoethylether, Ethylenglykolmonobutylether,

Diethylenglykolmonomethylether, Diethylenglykolmonothylether, Diethylenglykolmonobutylether, Diethylenglykol, Dipropylenglykol oder auch flüssige höhermolekulare Polyethylenglykole, Polypropylenglykole, gemischte Polyethylen/polypropylenglykole sowie deren Monoalkylether; Esteralkohole, wie z. B. Ethylenglykolmonoacetat, Propylenglykolmonolaurat, Glycerinmono- und diacetat, Glycerinmonobutyrat oder 2,2,4-Trimethyl-l,3-pentandiol-monoisobutyrat; ungesättigte Alkohole wie z. B. Allylalkohol, 1,1 -Dimethyl -allylalkohol oder Oleinalkohol; araliphatische Alkohole wie z. B. Benzylalkohol; N-monosubstituierte Amide, wie z. B. N-Methylformamid, N- Methylacetamid, Cyanacetamid oder 2-Pyrrolidinon oder beliebige Gemische derartiger Lösungsmittel. In einer weiteren bevorzugten Ausfuhrungsform ist das erfindungsgemäße thermoplastische Polyurethanpolymer erhältlich durch die Umsetzung von mindestens folgenden Aufbaukomponenten :

I) einem oder mehreren aliphatischen Diisocyanaten ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 1,4- Diisocyanatobutan, 1,5-Diisocyanatopentan, 1,6-Diisocyanatohexan, 2-Methyl-l,5- diisocyanatopentan und / oder Mischungen aus mindestens zwei hieraus,

II) einem oder mehreren aliphatischen Diolen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 1,2- Ethandiol, 1,2-Propandiol, 1,3-Propandiol, 1,2-Butandiol, 1,3-Butandiol, 1,4-Butandiol, 1,5- Pentandiol, 1,6-Hexandiol oder Mischungen aus mindestens zwei hieraus,

III) einem oder mehreren monomeren Diisocyanaten mit einem Molekulargewicht von 140 g/mol bis 400 g/mol,

IV) einem oder mehreren NCO-reaktiven Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus aliphatischen Diolen, araliphatischen Diolen, cycloaliphatischen Diolen, organischen Trioien, Polyesterpolyolen, Polyetherpolyolen, Polycarbonatpolyolen, Poly(meth)acrylatpolyolen, Polyurethanpolyolen, Polyaminen und / oder Mischungen aus mindestens zwei hieraus, wobei die zur Erzeugung des thermoplastischen Polyurethanpolymers eingesetzten Aufbaukomponenten zu 95 Gew.-% bis 99,9 Gew.-% aus einem oder mehreren aliphatischen Diisocyanaten I) und einem oder mehreren aliphatischen Diolen II) und zu 0,1 Gew.-% bis 5 Gew.- % aus einem oder mehreren Diisocyanaten III) und / oder einer oder mehreren NCO-reaktive Verbindungen IV), bezogen auf die Gesamtmasse der eingesetzten Aufbaukomponenten, bestehen, wobei die Diisocyanat-Komponenten I) und gegebenenfalls III) mit den NCO-reaktiven- Komponenten II) und gegebenenfalls IV) in einem molaren Verhältnis von Diisocyanat-Komponente : NCO-reaktiver-Komponente im Bereich von 1,0 : 0,95 bis 0,95 : 1,0 eingesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis M z /M w des thermoplastischen Polyurethanpolymers in einem Bereich von 2,3 bis 6 hegt, wobei M z das Zentrifugenmittel der Molmasse und M w das Massenmittel der Molmasse ist, jeweils bestimmt durch Gelpermeationschromatographie in

Hexafluoroisopropanol gegen Polymethylmethacrylat als Standard.

In einer weiteren bevorzugten Ausfuhrungsform ist das erfindungsgemäße thermoplastische Polyurethanpolymer erhältlich durch die Umsetzung von mindestens folgenden Aufbaukomponenten :

I) 1,6-Diisocyanatohexan und

II) 1,4-Butandiol,

III) einem oder mehreren monomeren Diisocyanaten mit einem Molekulargewicht von 140 g/mol bis 400 g/mol,

IV) einem oder mehreren NCO-reaktiven Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus aliphatischen, araliphatischen oder cycloaliphatischen Diolen mit Molekulargewichten von 62 g/mol bis 250 g/mol und / oder Mischungen aus mindestens zwei hieraus, wobei die zur Erzeugung des thermoplastischen Polyurethanpolymers eingesetzten Aufbaukomponenten zu 95 Gew.-% bis 99,9 Gew.-% aus 1,6-Diisocyanatohexan I) und 1,4- Butandiol II) und zu 0,1 Gew.-% bis 5 Gew.-% aus einem oder mehreren Diisocyanaten III) und / oder einer oder mehreren NCO-reaktive Verbindungen IV), bezogen auf die Gesamtmasse der eingesetzten Aufbaukomponenten, bestehen, wobei die Diisocyanat-Komponenten I) und gegebenenfalls III) mit den NCO-reaktiven-Komponenten II) und gegebenenfalls IV) in einem molaren Verhältnis von Diisocyanat-Komponente : NCO-reaktiver-Komponente im Bereich von 1,0 : 0,95 bis 0,95 : 1,0 eingesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis M z /M w des thermoplastischen Polyurethanpolymers in einem Bereich von 2,3 bis 6 liegt, wobei M z das Zentrifugenmittel der Molmasse und M w das Massenmittel der Molmasse ist, jeweils bestimmt durch Gelpermeationschromatographie in Hexafluoroisopropanol gegen Polymethylmethacrylat als Standard.

In einer bevorzugten Ausfuhrungsform weist das erfmdungsgemäße thermoplastische Polyurethanpolymer einen Urethangruppengehalt von 40 Gew.-% bis 60 Gew.-%, vorzugsweise von 40 Gew.-% bis 52 Gew.-% auf, bezogen auf das Gesamtgewicht des thermoplastischen Polyurethanpolymers auf. In einer besonders bevorzugten Ausfuhrungsform weist das erfmdungsgemäße thermoplastische Polyurethanpolymer einen Urethangruppengehalt von 44 Gew.- % bis 48 Gew.-%, noch bevorzugter von 44 Gew.-% bis 46 Gew.-% auf, bezogen auf das Gesamtgewicht des thermoplastischen Polyurethanpolymers auf.

Der Urethangruppengehalt wird bestimmt indem die Masse der (theoretischen) linearen Repetiereinheit wird durch die Masse der Urethanstruktureinheit geteilt wird. Hierbei wird jede Isocyanatgruppe (-NCO) mit einer Alkoholgruppe (-OH) umgesetzt. Der resultierende Wert wird mit 100 multipliziert um einen Wert in % zu erhalten.

Beispielberechnung:

Anzahl der theoretisch vorhandenen Urethangruppen = 2

Resultierende Urethangruppendichte = 48,32

In einer bevorzugten Ausfuhrungsform weist das erfmdungsgemäße thermoplastische

Polyurethanpolymer ein mittels Elementaranalyse bestimmtes Gewichtsprozent-Verhältnis von O zu N von > 1,5: 1 bis < 2,6: 1 und ein mitels Elementaranalyse bestimmtes Gewichtsverhältnis N zu C von > 1: 10 bis < 1:3 auf.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße thermoplastische Polyurethanpolymer ein semikristallines thermoplastisches Polyurethanpolymer.

In einer weiteren bevorzugten Ausfuhrungsform weist das erfindungsgemäße thermoplastische Polyurethanpolymer einen Glasübergangspunkt von < 50 °C, vorzugsweise im Bereich zwischen > 0° C und < 50 °C auf, bestimmt mitels Differential Scanning Calorimetry gemäß DIN EN 61006 (November 2004) .

In einer weiteren bevorzugten Ausfuhrungsform weist das erfindungsgemäße thermoplastische Polyurethanpolymer einen Schmelzpunkt von > 150 °C, weiter bevorzugt zwischen 150 °C und 200°C auf, bestimmt mitels Differential Scanning Calorimetry gemäß DIN EN 61006 (November 2004).

In einer weiteren bevorzugten Ausfuhrungsform liegen bei dem erfindungsgemäßen thermoplastischen Polyurethanpolymer zwischen dem Glasübergangspunkt, bestimmt mitels Differential Scanning Calorimetry gemäß DIN EN 61006 (November 2004), und dem Schmelzpunkt, bestimmt mitels Differential Scanning Calorimetry gemäß DIN EN 61006 (November 2004), des thermoplastischen Polyurethans mindestens 100 °C.

Die Herstellung des thermoplastischen Polyurethanpolymers kann beispielsweise in einem mehrstufigen Verfahren erfolgen, wobei in mindestens einer Stufe mindestens ein Prepolymer, vorzugsweise ein Hydroxy-terminiertes Prepolymer, aus mindestens einem aliphatischen Diisocyanat I) mit einem Molekulargewicht von 140 g/mol bis 170 g/mol und mindestens einem aliphatischen Diol II) mit einem Molekulargewicht von 62 g/mol bis 120 g/mol gebildet wird. Als weitere Aufbaukomponenten können ein oder mehrere Polyisocyanate III) und / oder ein oder mehrere NCO-reaktive Verbindungen IV) eingesetzt werden. Die Komponenten III) und IV) können dabei in die Prepolymere eingebaut werden, nur aus ihnen Prepolymere erzeugt werden und / oder zur Verknüpfung der Prepolymere verwendet werden. Die Komponenten I), II), gegebenenfalls III) und gegebenenfalls IV) werden jeweils unabhängig voneinander ausgewählt. Die Isocyanat- Komponenten I) und gegebenenfalls III) werden mit den Isocyanatreaktiven-Komponenten II) und gegebenenfalls IV) in einem molaren Verhältnis von Isocyanat-Komponente : Isocyanatreaktiver- Komponente im Bereich von 1,0 : 0,95 bis 0,95 : 1,0 eingesetzt.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter einem „Hydroxy-terminierten Prepolymer“ ein Prepolymergemisch verstanden, in dem mindestens 90 Anzahl-% der Molekülenden eine Hydroxygruppe aufweisen und die verbleibenden 10 Anzahl-% Molekülenden weitere Hydroxy- Gruppen, NCO-Gruppen oder nicht-reaktive Gruppen aufweisen. Unter einer „nicht-reaktiven Gruppe“ wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine Gruppe verstanden, die unter den erfindungsgemäßen Reaktionsbedingungen weder mit NCO-Gruppen, noch mit OH-Gruppen in einer Zeiteinheit reagiert, die der erfindungsgemäßen Reaktionszeit entspricht. Eine nicht-reaktive Gruppe kann beispielsweise aus einer reaktiven NCO-Gruppe oder OH-Gruppe durch Reaktion mit geeigneten Reaktionspartnem (Kettenabbrecher) in eine nicht-reaktive Gruppe umgewandelt werden. Als Kettenabbrecher eignen sich alle monofiinktionellen Verbindungen, die unter den erfindungsgemäßen Reaktionsbedingungen entweder mit einer Isocyanatgruppe oder mit einer Hydroxygruppe reagieren, beispielsweise Mono-Alkohole, wie Methanol, Mono-Amine, wie Diethylamin und Monoisocyanate, wie Butylisocyanat. Das Hydroxy-terminierte Prepolymer kann beispielsweise an einem Molekülende eine Hydroxygruppe aufweisen und an dem oder den anderen Molekülenden beispielsweise eine Alkylgruppe. Wenn im Rahmen der vorliegenden Erfindung von einem Hydroxy-terminierten Prepolymer gesprochen wird, ist hiermit auch immer ein Gemisch aus dem mindestens einen Hydroxy-terminierten Prepolymer und einem nicht-reaktiv terminierten Prepolymer umfasst. Ferner kann es sich aufgrund der Statistik der Reaktion abgesehen von Nebenreaktionen auch um ein Gemisch von nicht Hydroxy-terminierten bis zu zweifach Hydroxy- terminierten Prepolymeren handeln. Vorzugsweise handelt es sich überwiegend um ein Gemisch von zweifach Hydroxy-terminierten Prepolymeren. Erfindungsgemäß kann es sich bei dem mindestens einen Hydroxy-terminierten Prepolymer auch um ein Gemisch von mindestens einem Hydroxy- terminierten Prepolymer und mindestens einem nicht-reaktiv terminierten Prepolymer handeln.

Das mindestens eine Hydroxy-terminierte Prepolymer kann beispielsweise aus der Gesamtmenge der aliphatischen Diole II) und einer ersten Teilmenge der aliphatischen Diisocyanate I) gebildet werden. In einem oder mehreren darauffolgenden Schritten können dann weitere Teilmengen der aliphatischen Diisocyanate I), d.h. eine zweite, dritte etc. Teilmenge hinzugefügt werden, um weitere erfindungsgemäße, im Mittel höher molekulare, Hydroxy-terminierte Prepolymere aufzubauen. Alternativ kann das mindestens eine Hydroxy-terminierte Prepolymer beispielsweise aus einer ersten Teilmenge der aliphatischen Diole II) und einer ersten Teilmenge der aliphatischen Diisocyanate I) gebildet werden. In einer oder mehreren darauffolgenden Verfahrensstufen können dann weitere Teilmengen der aliphatischen Diole II) und der aliphatischen Diisocyanate I) zugeführt werden, um weitere im Mittel höher molekulare Hydroxy-terminierte Prepolymere aufzubauen.

Die Umsetzung kann mit oder ohne Katalysator durchgeführt werden, allerdings ist eine katalysierte Umsetzung bevorzugt. Als Katalysatoren eigenen sich die oben aufgeführten Katalysatoren. Die Umsetzung kann Lösungsmittelfrei oder in Lösung erfolgen. In Lösung bedeutet, dass zumindest einer der Reaktionspartner in einem Lösungsmittel gelöst ist, bevor er zu dem anderen Reaktionspartner gegeben wird. Vorzugsweise wird die Umsetzung Lösungsmittelfrei durchgeführt. Dabei ist das Verfahren im Sinne der vorliegenden Erfindung noch als lösungsmittelfrei anzusehen, wenn der Gehalt des Lösungsmittels bis 1 Gew.-%, vorzugsweise bis 0,1 Gew.-%, noch bevorzugter bis 0,01 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Reaktionsmischung beträgt.

Die Temperaturen zur Bildung des mindestens einen Prepolymers, vorzugsweise Hydroxy- terminierten Prepolymers, durch das erfindungsgemäße Verfahren können in Abhängigkeit von den eingesetzten Verbindungen ausgewählt werden. Bevorzugt ist hierbei jedoch, wenn die Umsetzung bei Temperaturen von > 40 °C bis < 260 °C, vorzugsweise von > 60 °C bis < 250 °C, bevorzugter von > 100 °C bis < 240 °C, besonders bevorzugt von > 120 °C bis < 220 °C durchgeführt wird. Dabei wird toleriert, dass das Produkt bei der Umsetzung kurzfristige (< 60 Sekunden) Abweichungen der Reaktionstemperatur von den oben genannten Bereichen erfährt.

Das so erzeugte mindestens eine Prepolymer, vorzugsweise Hydroxy-terminierte Prepolymer, kann beispielsweise in mindestens einer weiteren Verfahrensstufe mit mindestens einem Kettenverlängerer zum thermoplastischen Polyurethanpolymer umgesetzt werden. Dabei können entweder die Gesamtmengen der beiden Komponenten, d.h. des erzeugten mindestens einen Prepolymers, vorzugsweise Hydroxy-terminierten Prepolymers, und des mindestens einen Kettenverlängerers, miteinander in einer Verfahrensstufe umgesetzt werden oder es wird eine Teilmenge der einen Komponenten mit der Gesamtmenge oder einer Teilmenge der anderen Komponente in mehreren Verfahrensstufen umgesetzt. Als Kettenverlängerer können alle oben genannten Polyisocyanate eingesetzt werden. Vorzugsweise werden ein oder mehrere aliphatische Diisocyanate mit einem Molekulargewicht von 140 g/mol bis 170 g/mol als Kettenverlängerer eingesetzt.

Soll das erfindungsgemäße thermoplastische Polyurethanpolymer beispielsweise aromatische Gruppen aufweisen, so können diese beispielsweise durch die Verwendung von aromatischen Diisocyanaten als Kettenverlängerer eingeführt werden. Auch ist es beispielsweise möglich, aromatische Prepolymere zu erzeugen und diese mit den aliphatischen Prepolymeren zu mischen um erfindungsgemäße Polyurethanpolymere mit aromatischen Gruppen aufzubauen.

Die Umsetzung der Komponenten I), II), gegebenenfalls III) und gegebenenfalls IV) kann mit oder ohne Katalysator durchgeführt werden, allerdings ist eine katalysierte Umsetzung weniger bevorzugt. Als Katalysatoren eigenen sich die oben aufgeführten Katalysatoren. Die Umsetzung kann Lösungsmittelfrei oder in Lösung erfolgen. In Lösung bedeutet, dass zumindest einer der Reaktionspartner in einem Lösungsmittel gelöst ist, bevor er zu dem anderen Reaktionspartner gegeben wird. Vorzugsweise wird die Umsetzung Lösungsmittelfrei durchgeführt. Dabei ist das Verfahren im Sinne der vorliegenden Erfindung noch als lösungsmittelfrei anzusehen, wenn der Gehalt des Lösungsmittels bis 1 Gew.-%, vorzugsweise bis 0,1 Gew.-%, noch bevorzugter bis 0,01 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Reaktionsmischung beträgt. Die Temperaturen zur Bildung des erfindungsgemäßen thermoplastischen Polyurethanpolymers durch Umsetzung des mindestens einen Prepolymers, vorzugsweise Hydroxy-terminierten Prepolymers, mit dem mindestens einen Kettenverlängerer im erfindungsgemäßen Verfahren können in Abhängigkeit von den eingesetzten Verbindungen ausgewählt werden. Bevorzugt ist hierbei jedoch, wenn die Umsetzung bei Temperaturen von > 60 °C bis < 260 °C, vorzugsweise von > 80 °C bis < 250 °C, besonders bevorzugt von > 100 °C bis < 245 °C und ganz besonders bevorzugt von > 120 °C bis < 240 °C durchgeführt wird. Dabei wird toleriert, dass das Produkt bei der Umsetzung kurzfristige (< 60 Sekunden) Abweichungen der Reaktionstemperatur von den oben genannten Bereichen erfährt.

Neigt das mindestens eine Prepolymer, vorzugsweise Hydroxy-terminierte Prepolymer, bzw. das thermoplastische Polyurethanpolymer zur Kristallisation und besitzt es einen Schmelzpunkt, so wird die Reaktion bevorzugt in einem Temperaturbereich von 30 K unterhalb bis 150 K oberhalb des Schmelzpunktes, bevorzugt von 15 K unterhalb bis 100 K oberhalb, besonders bevorzugt von 10 K unterhalb bis 70 K oberhalb des Schmelzpunktes des mindestens einen Prepolymers, vorzugsweise Hydroxy-terminierten Prepolymers, bzw. des thermoplastischen Polyurethans durchgefuhrt.

Die Verfahrensstufen zur Erzeugung des erfindungsgemäßen thermoplastischen Polyurethanpolymers kann in einem einzelnen Apparat oder in einer Vielzahl von Apparaten durchgefuhrt werden. Beispielsweise kann die Erzeugung des Prepolymers, vorzugsweise Hydroxy- terminierten Prepolymers, zunächst in einem ersten Apparat (z.B. Loop-Reaktor oder kühlbarer Mischer) durchgefuhrt werden und dann das Reaktionsgemisch in einen weiteren Apparat (z.B. Extruder oder andere Hochviskosreaktoren) überfuhrt werden, um das erfindungsgemäße thermoplastische Polyurethanpolymer zu erzeugen.

In einer bevorzugten Ausführungsform werden das mindestens eine aliphatische Diol II) und das mindestens eine aliphatische Diisocyanat I) in mindestens einem Statikmischer, Dynamikmischer oder Mischer-Wärmeübertrager zum mindestens einen Hydroxy-terminierten Prepolymer umgesetzt.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden das mindestens eine aliphatische Diol II) und das mindestens eine aliphatische Diisocyanat I) in einem Loop-Reaktor (auch Schleifenreaktor genannt) zum mindestens einen Hydroxy-terminierten Prepolymer umgesetzt.

Zur Umsetzung des mindestens einen Prepolymers, vorzugsweise Hydroxy-terminierten Prepolymers, mit dem mindestens einen Kettenverlängerer zum thermoplastischen Polyurethanpolymer ist es erforderlich, das erfindungsgemäße Verfahren auf den exponentiellen Viskositätsanstieg in dieser Phase abzustimmen. Dies wird erreicht indem bevorzugt Apparate eingesetzt werden, in denen das Reaktionsprodukt mit mechanischer Energie aktiv bewegt wird. Besonders bevorzugt werden Apparate eingesetzt, bei denen sich die Werkstoffoberflächen gegenseitig - bis auf Spiele - abreinigen. Solche Apparate sind beispielsweise gleichlaufende Mehrwellenextruder wie Doppel- oder Vierwellenextruder oder Ringextruder, gegenläufige Mehrwellenextruder, Ko-Kneter oder Planetwalzenextruder und Rotor-Stator Systeme. Weitere geeignete Apparate sind ein- oder zweiwellige großvolumige Kneter. Die zweiwelligen großvolumigen Kneter können gleich- oder gegenläufige sein. Beispiele für großvolumige Kneter sind beispielsweise CRP (Fa. List Technology AG), Reacom (Buss-SMS-Canzler GmbH), Reasil (Buss-SMS-Canzler GmbH), KRC kneader (Kurimoto, Ltd). In einer bevorzugten Ausführungsform wird mindestens ein solcher Apparat mit mindestens einem Statikmischer, Dynamikmischer, Loop- Reaktor oder Mischer-Wärmeübertrager kombiniert, wobei in dem Statikmischer, Dynamikmischer, Loop-Reaktor oder Mischer-Wärmeübertrager aus dem mindestens einen aliphatisch Diol II) und dem mindestens einen aliphatischen Diisocyanat I) das mindestens eine Prepolymer, vorzugsweise Hydroxy-terminierten Prepolymer, erzeugt wird. Neigt eine der Komponenten der Reaktionsmischung zur Kristallisation, so wird die Temperatur der Mischung durch geeignete Maßnahmen in einem Temperaturbereich von 30 K unterhalb bis 150 K oberhalb des Schmelzpunktes, bevorzugt von 15 K unterhalb bis 100 K oberhalb, besonders bevorzugt von 10 K unterhalb bis 70 K oberhalb des Schmelzpunktes der bei der höchsten Temperatur schmelzenden Komponente beziehungsweise des bei der höchsten Temperatur schmelzenden Reaktionsproduktes der Komponenten gehalten. Dabei ist die Verweilzeit im Statikmischer, Dynamikmischer, Loop- Reaktor oder Mischer-Wärmeübertrager bevorzugt so kurz, dass der Viskositätsanstieg (bedingt durch die Polyadditions-Reaktion der reaktiven Komponenten miteinander) nicht zu einer Verstopfüng des Statikmischers, Dynamikmischers, Loop-Reaktors oder Mischer- Wärmeübertragers führt oder ein Druckaufbau auf < 50 bar, bevorzugt < 30 bar, besonders bevorzugt < 20 bar und ganz besonders bevorzugt < 10 bar begrenzt wird, und das entstehende Gemisch einem Apparat zugeführt wird, der der obigen Liste entspricht.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform findet die Umsetzung des mindestens einen Prepolymers, vorzugsweise Hydroxy-terminierten Prepolymers, mit dem mindestens einen Kettenverlängerer in einem Extruder statt.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform findet die Herstellung des erfindungsgemäßen thermoplastischen Polyurethanpolymers in einer Kombination eines Loop-Reaktors mit einem Extruder statt.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform findet die Herstellung des erfindungsgemäßen thermoplastischen Polyurethanpolymers in einer Kombination eines Statikmischers, Dynamikmischers, Loop-Reaktors oder Mischer-Wärmeübertragers mit einem beheizten Transportband statt.

Im Anschluss an die Umsetzung zum thermoplastischen Polyurethanpolymer wird dieses in eine Handelsform gebracht, typischerweise Granulat. Nach der Umsetzung in der finalen Verfahrensstufe liegt das thermoplastische Polyurethanpolymer im schmelzeflüssigen Zustand vor, wird im Schmelzezustand zerkleinert und durch Abkühlung zum Erstarren gebracht oder zuerst durch Abkühlen zum Erstarren gebracht und anschließend zerkleinert. Dies kann beispielsweise mit den dem Fachmann bekannten Methoden der Stranggranulierung, der Unterwasser-Stranggranulierung, der Wasserringgranulierung und der Unterwassergranulierung geschehen. Die Abkühlung erfolgt bevorzugt mit Wasser; auch eine Abkühlung mit Luft oder anderen Medien ist möglich.

Nach Umsetzung auf einem Bandreaktor kann das erfmdungsgemäße thermoplastische Polyurethanpolymer auch abgekühlt, gebrochen und gemahlen werden.

Das so erhaltene erfmdungsgemäße thermoplastische Polyurethanpolymer kann erfmdungsgemäß in einem Feststoffmischprozess gemischt und in einem weiteren Extruder aufgeschmolzen und wieder granuliert werden. Dies ist vor allem dann bevorzugt, wenn erfmdungsgemäße thermoplastische Polyurethanpolymer nach dem Bandreaktor gekühlt und gemahlen wird, weil dieser Vorgang auch die Produktform homogenisiert.

Das erfmdungsgemäße Herstellungsverfahren kann kontinuierlich oder diskontinuierlich, d.h. als Batch-Verfahren oder Semi-Batch-Verfahren durchgeführt werden.

Als Kettenverlängerer können abhängig vom gebildeten Prepolymer organische Diole, Diamine und Polyisocyanate eingesetzt werden. Im Fall von NCO-terminierten Prepolymeren eignen sich beispielsweise organische Diole und Diamine mit jeweils einem Molekulargewicht von 60 g/mol bis 120 g/mol. Bevorzugt sind als Kettenverlängerer aliphatische Diole mit einem Molekulargewicht von 62 g/mol bis 120 g/mol, wie beispielsweise 1,2-Ethandiol, 1,2-Propandiol, 1,3-Propandiol, 1,2- Butandiol, 1,3-Butandiol, 1,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol, 1,6-Hexandiol, 1,2-Ethandiamin und 1,3- Propandiamin. Zur Herstellung des thermoplastischen Polyurethanpolymers wird bevorzugt 1,4- Butandiol als Kettenverlängerer eingesetzt. Im Fall von Hydroxy-terminierten Prepolymeren eigenen sich beispielsweise Polyisocyanate mit einem Molekulargewicht von 140 g/mol bis 170 g/mol, vorzugsweise aliphatischen Diisocyanate mit einem Molekulargewicht von 140 g/mol bis 170 g/mol wie beispielsweise 1,4-Diisocyanatobutan, 1,5-Diisocyanatopentan, 1,6-Diisocyanatohexan und 2- Methyl-l,5-diisocyanatopentan. In einer bevorzugten Ausführungsform des zur Herstellung des thermoplastischen Polyurethanpolymers wird 1,6-Diisocyanatohexan und / oder 1,5- Diisocyanatopentan als Kettenverlängerer eingesetzt.

Komponente B

Die Zusammensetzung enthält als Komponente B einen phosphorbasierten Stabilisator. Auch Mischungen mehrerer solcher Komponenten können eingesetzt werden. Bevorzugt handelt es sich dabei um Phosphor(III) Verbindungen, die in der Schmelze zu Phosphor (V) Verbindungen oxidiert werden. Weiter bevorzugt werden organische Phosphite, Phosphin- Verbindungen und Phosphonate, insbesondere organische Phosphite und Phosphonate, eingesetzt. Besonders bevorzugt ist die Komponente B ausgewählt aus mindestens einer Verbindung gemäß den Strukturen (1), (2), (3), (4), (5) und (6).

Die Verbindung (1) ist als CAS: 31570-04-4 klassifiziert und kommerziell unter dem Namen Irgafos™ 168 der Firma BASF (Deutschland) verfügbar

Die Verbindung (2) ist als CAS: 237-249-1 klassifiziert und kommerziell unter dem Namen. Brüggolen™ H10 der Firma Brüggeman (Deutschland) verfügbar.

Die Verbindung (3) ist als CAS: 26741-53-7 klassifiziert und kommerziell unter dem Namen Irgafos™ 126 der Firma BASF (Deutschland) verfügbar

Die Verbindung (4) ist als CAS: 603-35-0 klassifiziert und kommerziell unter dem Namen Triphenylphosphin der Firma BASF (Deutschland) verfügbar.

Die Verbindung (5) ist als CAS: 80693-00-1 klassifiziert und kommerziell unter dem Namen ADK Stab™ PEP 36 der Firma Adeka (Japan) verfügbar.

Die Verbindung (6) ist als CAS: 126050-54-2 klassifiziert und kommerziell unter dem Namen ADK Stab™ HP- 10 der Firma Adeka (Japan) verfügbar.

Ein weiterer als Komponente B geeigneter Phosphor(III) enthaltener Stabilisator ist AddWorks™ LXR 568 MP der Firma Clariant (Schweiz). Bevorzugt wird mindestens eine Verbindung ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Verbindungen gemäß den Strukturen (2), (4) und (6) ausgewählt. Am meisten bevorzugt wird als Komponente B die Verbindung gemäß Struktur (2) eingesetzt. Durch diese Komponente B wird eine besonders hohe Zugfestigkeit des hergestellten Formkörpers erreicht.

Komponente C

Die Zusammensetzung kann als Komponente C optional ein sterisch gehindertes Phenol enthalten.

Auch Mischungen mehrerer solcher Komponenten können eingesetzt werden.

Bevorzugt handelt es sich dabei um eine Verbindung der allgemeinen Struktur (7a) oder (7b) wobei n 1, 2, 3 oder 4 bedeutet,

R i R2 und R3 jeweils unabhängig voneinander für Ci- bis C -Alkyl oder Wasserstoff stehen

X für eine direkte Bindung oder einen organischen Rest mit Ci- bis Ceo- steht und der organische Rest Sauerstoff und/oder Stickstoff enthalten kann.

R» für eine direkte Bindung, Kohlenstoff, C’i-Cx Alkyl, Aryl oder eine Struktur gemäß Formel (8a) (8b) oder (8c) steht.

(8a) (8b) (8c) Besonders bevorzugt ist die Komponente C ausgewählt aus mindestens einer Verbindung gemäß den Strukturen (9), (10), (11) und (12). Die Verbindung (9) ist als CAS: 6683-19-8 klassifiziert und kommerziell unter dem Namen ADK Stab™ AO-60 der Firma Adeka (Japan) verfügbar

Die Verbindung (10) ist als CAS: 85-60-9 klassifiziert und kommerziell unter dem Namen. Songnox™ 4425 der Firma Songwon Industrial Group (Südkorea) verfügbar.

Die Verbindung (11) ist als CAS: 23128-74 klassifiziert und kommerziell unter dem Namen. Songnox™ 1098 der Firma Songwon Industrial Group (Südkorea) verfügbar.

Die Verbindung (12) ist als CAS: 36443-68-2 klassifiziert und kommerziell unter dem Namen Irganox™ 245 der Firma BASF (Deutschland) verfügbar.

Komponente D

Die Zusammensetzung kann als Komponente D optional ein schwefelhaltiges Antioxidanz enthaltend enthalten. Auch Mischungen mehrerer solcher Komponenten können eingesetzt werden.

Ein schwefelhaltiges Antioxidanz kann beispielsweise eine Struktur gemäß RI-CH2-(S) X -CH2-R2, aufweisen, wobei x = 1 oder 2 ist und wo Ri und R2 gleich oder verschieden sein können und aromatische oder aliphatische Gruppen darstellen. Bevorzugt handelt es sich bei Ri und R2 um aliphatische Gruppen, die linear oder verzweigt sein können und funktionelle Gruppen enthalten können.

Beispiele von kommerziell verfügbaren schwefelhaltigen Antioxidanzien sind Dilauryl-3,3'- thiodipropionate (CAS 123-28-4), Distearyl-3,3'-thiodipropionat (CAS 693-36-7), Ditridecylthiodipropionate (CAS 10595-72-9); Pentaerythritoltetrakis ([ß-laurylthiopropionat (CAS 29598-76-3), 2,2'-Thiodiethylenbis[3-(3,5-di-t-butyl-4-hydroxyphenyl)prop ionat] (CAS 41484-35-9), Dimyristylthiodipropionate (CAS 16545-54-3) und Distearyldisulfide (CAS 2500-88-1) sowie Mischungen aus diesen Substanzen.

Alternativ kann die Komponente D auch einen oder mehrere Diphenylthioester umfassen wie beispielsweise 4,4'-Thiobis(2-t-butyl-5-methlylphenol) (CAS 96-69-5) und 2,2'-Thiobis(6-t-butyl-4- methylphenol) (CAS 90-66-4).

Besonders bevorzugt als Komponente D ist Pentaerythritoltetrakis ([ß-laurylthiopropionat] (CAS 29598-76-3) (Struktur (13).

Komponente E

Neben den Komponenten A und B sowie optional C und D kann die Zusammensetzung als Komponente E weitere von Komponente B, C und D verschiedene Polymeradditive, Füllstoffe und/ oder weitere polymere Komponenten enthalten.

Bei dem Additiv kann es sich beispielsweise um im Bereich der Thermoplasttechnologie gängige Additive handeln. Selbstverständlich kann es ebenfalls von Vorteil sein, mehrere Additive mehrerer Typen zu verwenden.

Als weitere polymere Komponenten geeignet sind bekannte Thermoplasten oder Mischungen solcher Thermoplaste.

Aus den Komponenten A, B und optional C werden die erfindungsgemäßen thermoplastische Formmassen hergestellt. Die erfindungsgemäßen thermoplastischen Formmassen können beispielsweise hergestellt werden, indem man die jeweiligen Bestandteile der Zusammensetzungen in bekannter Weise vermischt und bei Temperaturen von bevorzugt 185 °C bis 320 °C, besonders bevorzugt bei 190 °C bis 280 °C in üblichen Aggregaten wie beispielsweise Innenknetem, Extrudern und Doppelwellenschnecken schmelzecompoundiert und schmelzeextrudiert. Dieser Prozess wird im Rahmen dieser Anmeldung allgemein als Compoundieren bezeichnet.

Unter Formmasse wird also das Produkt verstanden, das erhalten wird, wenn die Komponenten A, B und optional C schmelzecompoundiert oder schmelzeextrudiert werden.

Die Vermischung der einzelnen Bestandteile der Zusammensetzungen kann in bekannter Weise sowohl sukzessive als auch simultan erfolgen, und zwar sowohl bei etwa 20°C (Raumtemperatur) als auch bei höherer Temperatur. Das bedeutet, dass beispielsweise manche der Bestandteile über den Haupteinzug eines Extruders dosiert und die restlichen Bestandteile über einen Seitenextruder später im Compoundierverfahren zugeführt werden können. Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Formmassen.

Die erfindungsgemäßen thermoplastischen Formmassen können zur Herstellung von Formkörpem, Folien und / oder Fasern jeder Art verwendet werden. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist daher ein Formkörper, eine Folie und / oder eine Faser, wobei der Formkörper, die Folie oder die Faser mindestens eine erfindungsgemäße thermoplastische Formmasse umfasst. Diese können beispielsweise durch Spritzguss, Extrusion, insbesondere Rohrextrusion, Blasformverfahren und / oder Schmelzspinnen hergestellt werden. Eine weitere Form der Verarbeitung ist die Herstellung von Formkörpem durch Tiefziehen aus zuvor hergestellten Platten oder Folien.

Es ist auch möglich, die Komponenten A, B, und optional C direkt in eine Spritzgussmaschine oder in ein Extrusionsaggregat zu dosieren und zu Formkörper zu verarbeiten.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Formmasse zur Herstellung eines spritzgegossenen Formkörpers, eines extrudierten Formkörpers, einer Folie, einer Faser oder eines 3D gedruckten Formkörpers

Insbesondere sind die folgenden Ausfuhrungsformen bevorzugt:

1. Thermoplastische Formmasse enthaltend

A) mindestens ein thermoplastisches Polyurethanpolymer erhältlich durch die Umsetzung von mindestens folgenden Aufbaukomponenten:

I) einem oder mehreren aliphatischen Diisocyanaten mit einem Molekulargewicht von 140 g/mol bis 170 g/mol und

II) einem oder mehreren aliphatischen Diolen mit einem Molekulargewicht von 62 g/mol bis 120 g/mol, wobei die zur Erzeugung des thermoplastischen Polyurethanpolymers eingesetzten Aufbaukomponenten zu mindestens 95 Gew.-% aus einem oder mehreren aliphatischen Diisocyanaten I) und einem oder mehreren aliphatischen Diolen II), bezogen auf die Gesamtmasse der eingesetzten Aufbaukomponenten, bestehen, wobei die einen oder mehreren aliphatischen Diisocyanate I) und die einen oder mehreren aliphatischen Diole II) in einem molaren Verhältnis im Bereich von 1,0 : 0,95 bis 0,95 : 1,0 eingesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis M z /M w des thermoplastischen Polyurethanpolymers in einem Bereich von 2,3 bis 6 hegt, wobei M z das Zentrifugenmittel der Molmasse und M w das Massenmittel der Molmasse ist, jeweils bestimmt durch Gelpermeationschromatographie in Hexafluoroisopropanol gegen Polymethylmethacrylat als Standard B) mindestens ein phosphorbasierter Stabilisator.

2. Formmasse gemäß Ausfuhrungsform 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Komponente B eine Phosphor(III) Verbindung eingesetzt wird.

3. Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausfuhrungsformen, dadurch gekennzeichnet, dass als Komponente B mindestens ein Vertreter ausgewählt aus den organischen Phosphiten, Phosphin- Verbindungen und Phosphonaten eingesetzt wird.

4. Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausfuhrungsformen, dadurch gekennzeichnet, dass als Komponente B mindestens eine Verbindung gemäß einer der Strukturen (2), (4) und (6) eingesetzt wird

Na + 5. Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausfuhrungsformen, weiterhin enthaltend als Komponente C mindestens ein sterisch gehindertes Phenol.

6. Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausfuhrungsformen weiterhin enthaltend als Komponenten D mindestens ein schwefelhaltiges Antioxidanz.

7. Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausfuhrungsformen, weiterhin optional enthaltend als Komponente E weitere von den Komponenten B, C und D verschiedene Polymeradditive, Füllstoffe und/oder weitere polymere Komponenten.

8. Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausfuhrungsformen enthaltend 0,005 bis 1,5 Gew.- % der Komponente B.

9. Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausfuhrungsformen enthaltend 0,01 bis 0,8 Gew.-% der Komponente B.

10. Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausfuhrungsformen 1 bis 8 enthaltend 38,5 bis 99,995 Gew.-% der Komponente A, 0,005 bis 1,5 Gew.-% der Komponente B, 0 bis 1,5 Gew.-% der Komponente C, 0 bis 1,5 Gew.-% der Komponente D und 0 bis 60 Gew.-% der Komponente E.

11. Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausfuhrungsformen enthaltend 79,5 bis 99,87 Gew.-% der Komponente A, 0,01 bis 0,8 Gew.-% der Komponente B, 0,01 bis 0,8 Gew.-% der Komponente C, 0,01 bis 0,8 Gew.-% der Komponente D und 0,1 bis 20 Gew.-% der Komponente E.

12. Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausfuhrungsformen, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis M z /M w der Komponente A in einem Bereich von 2,5 bis 5,5 liegt.

13. Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausfuhrungsformen, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis M z /M w der Komponente A in einem Bereich von 2,5 bis 5 hegt.

14. Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausfuhrungsformen, dadurch gekennzeichnet, dass der M z -Wert der Komponente A in einem Bereich von 80000 g/mol bis 900000 g/mol liegt, bestimmt durch Gelpermeationschromatographie in Hexafluoroisopropanol gegen Polymethylmethacrylat als Standard.

15. Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausfuhrungsformen, dadurch gekennzeichnet, dass der M z -Wert der Komponente A in einem Bereich von 85000 g/mol bis 760000 g/mol liegt, bestimmt durch Gelpermeationschromatographie in Hexafluoroisopropanol gegen Polymethylmethacrylat als Standard.

16. Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausfuhrungsformen, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente A zu mindestens 96 Gew.-% aus einem oder mehreren aliphatischen Diisocyanaten I) und einem oder mehreren aliphatischen Diolen II), bezogen auf die Gesamtmasse des Polyurethanpolymers, besteht.

17. Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausfuhrungsformen, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente A zu mindestens 99,9 Gew.-% aus einem oder mehreren aliphatischen Diisocyanaten I) und einem oder mehreren aliphatischen Diolen II), bezogen auf die Gesamtmasse des Polyurethanpolymers, besteht.

18. Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausfuhrungsformen, dadurch gekennzeichnet, dass das eine oder die mehreren aliphatischen Diisocyanate I) ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus 1,4-Diisocyanatobutan, 1,5-Diisocyanatopentan, 1,6-Diisocyanatohexan, 2-Methyl-l,5- diisocyanatopentan und / oder Mischungen aus mindestens zwei hieraus, vorzugsweise 1,5- Diisocyanatopentan und / oder 1,6-Diisocyanatohexan.

19. Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausfuhrungsformen, dadurch gekennzeichnet, dass das eine oder die mehreren aliphatischen Diisocyanate I) ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus 1,5-Diisocyanatopentan und / oder 1,6-Diisocyanatohexan.

20. Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausfuhrungsformen, dadurch gekennzeichnet, dass das eine oder die mehreren aliphatischen Diisocyanat I) 1,6-Diisocyanatohexan ist.

21. Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausfuhrungsformen, dadurch gekennzeichnet, dass das eine oder die mehreren aliphatischen Diole II) ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus 1,2-Ethandiol, 1,2-Propandiol, 1,3-Propandiol, 1,2-Butandiol, 1,3-Butandiol, 1,4-Butandiol, 1,5- Pentandiol, 1,6-Hexandiol und / oder Mischungen aus mindestens zwei hieraus, vorzugsweise 1,3- Propandiol, 1,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol und / oder Mischungen aus mindestens zwei hieraus, besonders bevorzugt 1,4-Butandiol.

22. Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausfuhrungsformen, dadurch gekennzeichnet, dass das eine oder die mehreren aliphatischen Diole II) ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend 1,3- Propandiol, 1,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol und / oder Mischungen aus mindestens zwei hieraus, besonders bevorzugt 1,4-Butandiol. 23. Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausführungsformen, dadurch gekennzeichnet, dass das eine oder die mehreren aliphatischen Diol II) 1,4-Butandiol ist.

24. Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausfuhrungsformen, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente A einen Urethangruppengehalt von 40 Gew.-% bis 60 Gew.-%, vorzugsweise von 40 Gew.-% bis 52 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des thermoplastischen Polyurethanpolymers, aufweist.

25. Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausfuhrungsformen, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente A einen Urethangruppengehalt 40 Gew.-% bis 52 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des thermoplastischen Polyurethanpolymers, aufweist.

26. Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausfuhrungsformen, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente A ein mittels Elementaranalyse bestimmtes Gewichtsprozent-Verhältnis von O zu N von > 1,5: 1 bis < 2,6: 1 und ein mittels Elementaranalyse bestimmtes Gewichtsverhältnis N zu C von > 1: 10 bis < 1:3 aufweist.

27. Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausführungsformen, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente A ein semikristallines thermoplastisches Polyurethanpolymer ist.

28. Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausfuhrungsformen, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente A einen Glasübergangspunkt von < 50 °C, vorzugsweise im Bereich zwischen > 0° C und < 50 °C aufweist, bestimmt mit Differential Scanning Calorimetry gemäß DIN EN 61006 (November 2004).

29. Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausführungsformen, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente A einen Schmelzpunkt von > 150 °C, vorzugsweise im Bereich zwischen 150°C und 200°C, aufweist bestimmt mit Differential Scanning Calorimetry gemäß DIN EN 61006 (November 2004).

30. Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausführungsformen, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Glasübergangspunkt, bestimmt mit Differential Scanning Calorimetry gemäß DIN EN 61006 (November 2004), und dem Schmelzpunkt, bestimmt mit Differential Scanning Calorimetry gemäß DIN EN 61006 (November 2004), der Komponente A mindestens 100° C liegen. 31. Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausführungsformen, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Erzeugung der Komponente A eingesetzten Aufbaukomponenten zu 95 Gew.-% bis 99,9 Gew.-% aus einem oder mehreren aliphatischen Diisocyanaten I) und einem oder mehreren aliphatischen Diolen II) und zu 0,1 Gew.-% bis 5 Gew.-% aus einem oder mehreren Polyisocyanaten III) und / oder einer oder mehreren NCO-reaktive Verbindungen IV) bestehen, bezogen auf die Gesamtmasse der eingesetzten Aufbaukomponenten.

32. Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausführungsformen, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente A erhalten wird oder erhältlich ist durch die Umsetzung von einem oder mehreren aliphatischen Diisocyanaten mit einem Molekulargewicht von 140 g/mol bis 170 g/mol und einem oder mehreren aliphatischen Diolen mit einem Molekulargewicht von 62 g/mol bis 120 g/mol und mit mindestens einem Kettenverlängerer, wobei in einem ersten Schritt zumindest ein oder mehrere aliphatische Diisocyanate A) mit einem Molekulargewicht von 140 g/mol bis 170 g/mol mit ein oder mehreren aliphatischen Diolen B) mit einem Molekulargewicht von 62 g/mol bis 120 g/mol zu mindestens einem Prepolymer umgesetzt werden, vorzugsweise zu mindestens einem Hydroxy- terminierten Prepolymer, und das im ersten Schritt erhaltende mindestens eine Prepolymer in einem zweiten Schritt mit mindestens einem Kettenverlängerer zum thermoplastischen Polyurethanpolymer umgesetzt wird, wobei die zur Erzeugung des thermoplastischen Polyurethanpolymers eingesetzten Aufbaukomponenten zu mindestens 95 Gew.-% aus einem oder mehreren aliphatischen Diisocyanaten A) und einem oder mehreren aliphatischen Diolen B), bezogen auf die Gesamtmasse der eingesetzten Aufbaukomponenten, bestehen, wobei die einen oder mehreren aliphatischen Diisocyanate A) und die einen oder mehreren aliphatischen Diole B) in einem molaren Verhältnis im Bereich von 1,0 : 0,95 bis 0,95 : 1,0 eingesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis M z /M w des thermoplastischen Polyurethanpolymers in einem Bereich von 2,3 bis 6 liegt, wobei M z das Zentrifugenmittel der Molmasse und M w das Massenmittel der Molmasse ist, jeweils bestimmt durch Gelpermeationschromatographie in Hexafluoroisopropanol gegen Polymethylmethacrylat als Standard.

33. Formmasse nach Ausführungsform 32, wobei die Umsetzung in einem Schleifenreaktor (Loop- Reactor) erfolgt.

34. Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausführungsformen, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente A erhalten wird oder erhältlich ist durch die Umsetzung von einem oder mehreren aliphatischen Diisocyanaten A), mit einem Molekulargewicht von 140 g/mol bis 170 g/mol und einem oder mehreren aliphatischen Diolen B), mit einem Molekulargewicht von 62 g/mol bis 120 g/mol, gegebenenfalls in Gegenwart mindestens eines Katalysators und/ oder Hilfs- und Zusatzstoffen, wobei die zur Erzeugung des thermoplastischen Polyurethanpolymers eingesetzten Aufbaukomponenten zu mindestens 95 Gew.-% aus einem oder mehreren aliphatischen Diisocyanaten A), und einem oder mehreren aliphatischen Diolen B), bezogen auf die Gesamtmasse der eingesetzten Aufbaukomponenten, bestehen, wobei die einen oder mehreren aliphatischen Polyisocyanate und die einen oder mehreren aliphatischen Polyole in einem molaren Verhältnis im Bereich von 1,0 : 0,95 bis 0,95 : 1,0 eingesetzt werden in einem Verfahren umfassend die folgenden Schritte:

Mischen eines Diisocyanatstroms (A) und eines Diolstroms (B) in einer ersten Mischungseinrichtung (7), so dass ein Mischungsstrom (C) erhalten wird, wobei die Massenströme des Diisocyanatstroms (A) und des Diolstroms (B) so eingestellt werden, dass der Isocyanat-Index im Mischungsstrom (C) von 55 bis 85 beträgt,

Einleiten des Mischungsstroms (C) in einen Kreislaufstrom (D), der in einem Kreislauf geführt wird, wobei die Monomere des Diisocyanatstroms (A) und des Diolstroms (B) im Kreislaufstrom (D) zu OH-funktionellen Prepolymeren weiterreagieren,

Abteilen eines Teilstroms vom Kreislaufstrom (D) als Prepolymerstrom (E) und Einleiten desselben in einen Extruder (18),

Einleiten eines Isocyanatzuführungsstroms (F) in den Extruder (18) in Extruderarbeitsrichtung stromabwärts der Einleitung des Prepolymerstroms (E), wobei die Einleitung in der Weise erfolgt, dass die im Prepolymerstrom (E) enthaltenen OH-funktionellen Prepolymere und das im Isocyanatzufuhrungsstrom (F) enthaltene Polyisocyanat in einem Isocyanat- Index von 85 bis 120 zueinander stehen,

Umsetzen des Prepolymerstroms (E) mit dem Isocyanatzufuhrungsstrom (F) in dem Extruder (18) unter Erhalt des thermoplastischen Polyurethans (G) als Extrudat, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis M z /M w des thermoplastischen Polyurethanpolymers in einem Bereich von 2,3 bis 6 liegt, wobei M z das Zentrifugenmittel der Molmasse und M w das Massenmittel der Molmasse ist, jeweils bestimmt durch Gelpermeationschromatographie in Hexafluoroisopropanol gegen Polymethylmethacrylat als Standard.

35. Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausfuhrungsformen bestehend zu mindestens 90 Gew.-% aus den Komponenten A, B, C, D und E.

36. Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausfuhrungsformen bestehend aus den Komponenten A, B, C, D und E.

37. Verwendung einer Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausfuhrungsformen zur Herstellung von Formkörpem. 38. Formkörper enthaltend eine Formmasse gemäß einer der vorhergehenden Ausführungsformen 1 bis 36.

Die Erfindung soll anhand der nachfolgenden Beispiele näher erläutert werden, ohne sie jedoch hierauf zu beschränken.

Zur näheren Erläuterung der Erfindung dienen die nachfolgend erläuterte Abbildung und die Beispiele, wobei diese lediglich Anschauungsbeispiele für bestimmte Ausführungsformen darstellen, nicht jedoch eine Beschränkung des Umfangs der Erfindung. Es zeigen im Einzelnen:

Abbildung 1: Bevorzugte Ausführungsform eines Aufbaus zur Durchführung einer zweistufigen kontinuierlichen Herstellung eines erfindungsgemäßen thermoplastischen Polyurethans, durch Reaktionsfolge in Schleifenreaktor und Extruder.

Beispiele

Herstellung der Komponente A

Alle Prozentangaben beziehen sich, soweit nichts Anderslautendes vermerkt, auf das Gewicht.

Die zur Zeit der Versuchsdurchführung herrschende Umgebungstemperatur von 25 °C wird als RT (Raumtemperatur) bezeichnet.

Verwendete Rohstoffe:

1,6-Hexamethylendiisocyanat (HDI, Reinheit > 99 Gew.-%) wurde von der Covestro AG bezogen.

1,4-Butandiol (BDO, Reinheit > 99 Gew.-%) wurde von der Firma Ashland bezogen.

Hexafluorisopropanol wurde von der Firma flurochem in einer Reinheit von 99,9 Gew.-% bezogen.

Kaliumtrifluoracetat bezogen von der Firma Aldrich, in einer Reinheit von 98 Gew.-%.

Gelpermeationschromatographie:

Die Molmassen der Polymere wurden mit Hilfe einer Gelpermeationschromatographie (GPC) bestimmt. Dazu wurde die zu vermessende Probe in einer Lösung von 3 g Kaliumtrifluoracetat in 400 Kubikzentimeter Hexafluorisopropanol aufgelöst (Probenkonzentration ca. 2 mg/Kubikzentimeter). Die jeweiligen GPCs wurden mit folgenden Komponenten bei einer Flussrate von 1 Kubikzentimeter/Minute gemessen: Pumpe: HPLC-Pumpe 515 (Waters GmbH)

Detektor: Smartline RI-Detektor 2300 (Knauer Wissenschaftliche Geräte)

Säulen: 1 Vorsäule, 1000 Ä PSS PFG 7 pm, 300 Ä PSS PFG 7 pm, 100

Ä PSS PFG 7 pm in der angegebenen Reihenfolge

Entgasung: Degaser PSS (Polymer Standards Service GmbH)

Inj ektionsvolumen : 100 Mikroliter

Temperatur: 23 - 25 °C

Molmassen-Standard: Polymethyhnethacrylat-Standard-Kit (PSS Polymer Standards Service GmbH)

M z und M w wurden wie oben angegeben berechnet.

Differential Scanning Calorimetry (DSC)

Schmelzpunkte und Glasübergangspunkte wurde mittels DSC (Differential Scanning Calorimetry) mit einem Mettler DSC 12E (Mettler Toledo GmbH, Gießen, DE) entsprechend DIN EN 61006 (November 2004) bestimmt. Eine Kalibrierung erfolgte durch die Temperatur des Schmelz-Onsets von Indium und Blei. Es wurden 10 mg Substanz in Normalkapseln eingewogen. Die Messung erfolgte durch drei Aufheizungen von -50 °C bis +200 °C bei einer Heizrate von 20 K/min mit anschließender Abkühlung mit einer Kühlrate von 20 K/min. Die Kühlung erfolgte durch flüssigen Stickstoff. Als Spülgas wurde Stickstoff verwendet. Die angegebenen Werte basieren jeweils auf der Auswertung der 2. Aufheizkurve.

Herstellung der Komponente A (Abbildung 1):

Aus einer 250 - Liter - Vorlage für 1,6-Hexamethylendiisocyanat 1 wurde mit Hilfe einer Zahnringpumpe 2 (Firma HNP, MZR 7255) ein 1,6-Hexamethylendiisocyanat -Strom A zu einem Statikmischer 7 gefördert. Der Durchsatz des 1,6-Hexamethylendiisocyanat -Stroms A wurde mittels eines Massedurchflussmessers 3 (Firma Bronkhorst, Mini Cori-Flow MIX, max. Durchfluss 12 kg/h) gemessen. Aus einer 250 - Liter - Vorlage für 1,4-Butandiol 4 wurde mit Hilfe einer Zahnringpumpe 5 (Firma HNP, MZR 7205) ein 1,4-Butandiol-Strom B zum Statikmischer 7 gefördert. Der Durchsatz des 1,4-Butandiol-Stroms wurde mittels eines Massedurchflussmessers 6 (Firma Bronkhorst, Mini Cori-Flow MIX, max. Durchfluss 8 kg/h) gemessen. Die Temperatur des 1,6- Hexamethylendiisocyanats betrug dabei Raumtemperatur. Die Temperatur des 1,4-Butandiols betrug 40 °C. In dem Statikmischer 7 (Sulzer SMX, Durchmesser 6 mm, Verhältnis von Länge zu Durchmesser L/D = 10) wurden der 1,6-Hexamethylendiisocyanat-Strom A und der 1,4-Butandiol- Strom B miteinander gemischt. Dies ist der Strom C. Der gemischte und dispergierte Strom C wird in einem Umlauf mit einem umlaufenden Polymerstrom D in einem Statikmischer 8 (Statikmischer äquivalent zu Sulzer SMX, Innendurchmesser 34 mm, L/D=20) zu einem Strom H gemischt. Die Temperatur des Stromes D betrug 182 °C.

Der gemischte und teilweise schon reagierte Strom H wurde in einen temperierbaren statischen Mischer 9 geführt. Dort lief die Reaktion zum großen Teil ab und die entstehende Reaktionswärme wurde abgeführt. Der temperierbare statische Mischer 9 war ähnlich aufgebaut wie ein Sulzer SMR- Reaktor mit innenhegenden, gekreuzten Rohren. Er hatte ein Innenvolumen von 1,9 Litem, eine Wärmeaustauschfläche von 0,44 Quadratmeter. Er war mit Wärmeträgeröl beheizt/gekühlt. Die Heizmitteltemperatur am Eintritt betrug 180 °C.

Aus dem temperierbaren statischen Mischer 9 trat der Produktstrom als weitgehend ausreagierter Strom E mit einer Temperatur von 183 °C aus. Der Strom E wurde an einer Verzweigung 11 in zwei Teilströme F und G aufgespalten. Der Druck des Teilstrom F wurde an einer Zahnradpumpe 10 erhöht. Der Teilstrom F wurde nach der Pumpe zum oben erwähnten Teilstrom D.

Die Zahnradpumpe 10 (Firma Witte Chem 25,6-3), hatte ein Volumen pro Umdrehung von 25,6 Kubikzentimeter und eine Drehzahl von 50 pro Minute.

Die ganze Umlauf war vollgefüllt, und das Polymer zum großen Teil inkompressibel. Daher war der Massenstrom des Stroms G identisch mit dem des Stroms C. Der Strom G bestand aus Oligomer.

Der ganze Umlauf bestand aus doppelwandig ausgeführten Rohrleitungen und Apparaten, die mit Thermoöl beheizt waren. Die Heizmitteltemperatur betrug 182 °C.

Hinter dem Druckhalteventil 12 wurde der Strom G an einem Dreiwegeventil 13 vorbeigeführt. Dort konnte es bei An- und Abfahren oder bei Störungen auf einen Abfallbehälter 14, ein offenes 60- Liter-Metallfass mit Absaugung, gefahren werden. Im regulären Betrieb wurde der Strom G auf einen Extruder 18 geleitet.

Aus der 1,6-Hexamethylendiisocyanat-Vorlage 1 wurde mit Hilfe einer Mikrozahnringpumpe 15 (MZR 6355 der Firma HNP) ein 1,6-Hexamethylendiisocyanat-Strom J entnommen. Der Durchsatz des 1,6-Hexamethylendiisocyanat-Stroms J wurde mittels eines Massedurchflussmessers 16 (Firma Bronkhorst, Mini Cori-Flow, MIX, maximaler Durchfluss 2 kg/h) gemessen. Die Temperatur des 1,6-Hexamethylendiisocyanat-Stroms J betrug ebenfalls Raumtemperatur. Dieser Strom wurde ebenfalls auf den Extruder 18 geleitet.

Der Extruder 18 war eine ZSK 26 MC der Firma Coperion, der bei Temperaturen von 200 °C und einer Drehzahl von 66 Umdrehungen pro Minute betrieben wurden. Auf diesem Extruder wurde der Strom G über eine Entlüftung 17, die bei ca. 1 mbar Unterdrück gegenüber dem Umgebungsdruck betrieben wurde, von eventuell mit den Stoffströmen A und B eingeschleppten Inertgasen und möglichen flüchtigen Reaktionsprodukten befreit. Stromab von der Zugabe des Oligomerstroms G wurde der 1,6-Hexamethylendiisocyanat-Strom J zugegeben und die Reaktion zum Polymer durchgeführt. Vor Ende des Extruders wurde der entstehende Polymerstrom über eine Entgasung 19 noch von flüchtigen Bestandteilen befreit. Der Druck in dieser Entgasung betrug 200 mbar unter Umgebungsdruck. Der Polymerstrom K wurde durch zwei Düsen ausgepresst, in einem mit deionisierten Wasser (VE-Wasser) gefüllten Wasserbad 20 abgekühlt und durch einen Granulator 21 zu Granulat zerschnitten.

Tabelle 1 zeigt die Stoffströme, die zur Herstellung der Komponente A verwendet wurden

Beschreibung der verwendeten Extruderkonfiguration:

Wenn in der nachfolgenden Beschreibung von „Elementen“ die Rede ist, so kann es sich um ein oder mehrere Elemente handeln. Dem Fachmann ist klar, dass Extruderelemente bei gleicher Außenkontur die gleiche Aufgabe erfüllen, unabhängig von der Stückelung.

Für Al:

Eine Dosierung mit Entgasung, gefolgt von rückfördemden Elementen mit einer Länge von 12 mm, einer Förderzone von 48 mm mit Elementen einer Steigung von 48 mm, in der das HDI dosiert wurde, gefolgt von einer Knetzone von 144 mm, einer Förderzone von 32 mm mit Elementen der Steigung 16 mm, eine Zone mit 24 mm Länge mit Förderelementen der Steigung 24 mm, einer Knetzone von 24 mm, einer Förderzone von 248 mm mit Elementen von 16 und 24 mm Steigung, eine Zone mit rückfördemden Elementen von 12 mm Länge, eine Zone mit Förderelementen mit einer Länge von 132 mm mit einer Entgasung und einer Zone von 120 mm Länge mit Förderelementen der Steigung 24 mm als Druckaufbauzone vor der Düse.

Für A2, A3 und A4:

Eine Oligomer-Dosierung, gefolgt von einem rückfördemden Elemente der Länge 12 mm und der Steigung 24 mm, gefolgt von einer Entgasungszone der Länge 84 mm mit Elementen der Steigung 48 mm und 24 mm, wobei die Länge der Gehäuseöffnung 50 mm betrug, gefolgt von einem rückfördemden Element der Länge 12 mm, gefolgt von einer Dosierzone mit einem Förderelement, für das HDI der Länge 24 mm mit der Steigung 48 mm, gefolgt von einer Knetzone der Länge 84 mm, eine Zone mit Förderelementen der Steigung 12 mm mit der Länge von 240 mm, einer Zone mit Förderelementen der Steigung 16 mm mit der Länge von 128 mm, eine Zone mit einem rückfördemden Element der Steigung 24 mm mit der Länge 12 mm, eine Zone zur Entgasung mit Förderelementen der Steigung 48 mm mit der Länge 96 mm, an der seitlich die Entgasungsschnecke angebracht war, und eine Zone mit Förderelementen der Steigung 16 mm mit der Länge 96 mm. Tabelle 1: Stoffströme bei der Herstellung der Komponente A

Charakterisierung der hergestellten Komponente A

Es ergaben sich folgende charakteristische Werte für die Molmassenverteilung der eingesetzten Komponenten Al, A2, A3 und A4:

Al:

M z = 283600 /mol

M w = 76100 g/mol, damit M z / M w = 3,73

A2:

M z = 283000g/mol

M w = 71700g/mol, damit M z / M w = 3,9

Die Komponente A2 weist eine Glasübergangstemperatur Tg von 34 °C und eine Schmelzetemperatur Tm von 183 °C auf.

Die Komponente A2 weist einen Urethangruppengehalt gemäß der oben dargestellten Berechnung von 45 % auf.

A3:

M z = 294000 g/mol

M w = 68300 g/mol, damit M z / M w = 4,3

Die Komponente A3 weist eine Glasübergangstemperatur Tg von 34 °C und eine Schmelzetemperatur Tm von 183 °C auf.

Die Komponente A3 weist einen Urethangruppengehalt gemäß der oben dargestellten Berechnung von 45 % auf.

A4:

M z = 419580 g/mol

M w = 94360 g/mol, damit M z / M w = 4,4

Die Komponente A4 weist eine Glasübergangstemperatur Tg von 34 °C und eine Schmelzetemperatur Tm von 183 °C auf.

Die Komponente A4 weist einen Urethangruppengehalt gemäß der oben dargestellten Berechnung von 45 % auf. Herstellung des Vergleichsbeispiels 1:

In einem Rührkessel (250 ml) wurden bei 23 °C 53,02 g 1,4-Butandiol mit 96,92 g HDI verrührt. Anschließend wurde das Reaktionsgefäß mit Stickstoff gespült und unter Rühren (170 Umdrehungen pro Minute, U/min) auf 90 °C geheizt. Nachdem die Innentemperatur des Rührkessels auf 90 °C gestiegen war, wurde die Heizung entfernt. Im Verlauf der nächsten 5 Minuten stieg die Innentemperatur auf 240 °C. Der Versuch wurde beendet als die Reaktionsmischung nicht mehr gerührt werden konnte, da sich das Produkt verfestigt hatte.

Herstellung des Vergleichsbeispiels 2:

In einem Rührkessel (250 ml) wurden 53,02 g 1,4-Butandiol für 30 Minuten unter Rühren (170 U/min) und Stickstoffeinleitung auf 90 °C geheizt. Anschließend wurden über einen Zeitraum von 45 Minuten 96,98 g HDI kontinuierlich zu dem Butandiol dosiert. Hierbei wurde die Temperatur des Reaktionsgemisches konstant um 4 °C pro Minute erhöht, bis eine Temperatur von 190 °C erreicht wurde (25 Minuten). Sobald eine Produkttemperatur von 190 °C erreicht wurde, wurde die Geschwindigkeit des Rührers auf 300 U/min erhöht. Die Temperatur im Rührkessel wurde konstant zwischen 190 °C und 200 °C gehalten.

Nach Ende der HDI Dosierung wurde die Schmelze weitere 5 Minuten gerührt. Anschließend wurde sie im heißen Zustand in eine Aluminiumform gegossen.

Komponente B:

Bl: Phosphit gemäß Struktur (1), Irgafos™ 168, BASF Deutschland

B2: Phosphit gemäß Struktur (2), Brüggolen™ H10 der Firma E. Brüggeman (Deutschland)

Na +

B3: Phosphit gemäß Struktur (3), Irgafos™ 126, BASF (Deutschland)

B4: Phosphin gemäß Struktur (4), Triphenylphosphin, BASF (Deutschland)

B5: Phosphit gemäß Struktur (5), ADK Stab™ PEP 36, Adeka (Japan)

B6: Phosphit gemäß Struktur (6), ADK Stab™ HP-10, Adeka (Japan) CI: Sterisch gehindertes Phenol gemäß Struktur (10), Songnox™ 4425 der Firma Songwon Industrial Group (Korea)

C2: Sterisch gehindertes Phenol gemäß Struktur (12), Irganox™ 245 der Firma BASF (Deutschland)

Dl: Schwefelhaltiger Antioxidanz gemäß Struktur 13, ADK Stab™ AO 412S, Adeka (Japan)

Herstellung der Probenkörper für die Messung des Biegemoduls:

Zur Herstellung der Probenkörper (80 mm x 10 mm x 4 mm-Stäbe) wurde Polymergranulat aus der Komponente Al sowie aus den Vergleichsbeispielen 1 und 2 in einem “Mikro Compounder Model 2005” der Firma DSM Xplore aufgeschmolzen. Die Verarbeitungstemperatur wurde auf 195 °C bei 100 U/min eingestellt. Nach einer Verweilzeit im Extruder von 2 Minuten, wurde die Schmelze in die „Micro lOcc Injection Moulding Maschine“ der Firma DSM Xplore überführt. Die Spritzgussform wurde auf 100 °C temperiert. Der Druck beim Spritzgießen wurde auf 6 bar (10 Sekunden) eingestellt. Der Nachdruck betrug 9 bar (10 Sekunden). Die spritzgegossenen Biegestäbe wurden nach 20 Sekunden manuell entformt.

Bestimmung des Biegemoduls:

Der Biegemodul wurde an den oben beschriebenen Probekörpem bestimmt, durch einen langsamen Dreipunkt-Biegeversuch bei Raumtemperatur gemäß DIN EN ISO 178 (September 2013), durchgeführt mit einer Universalprüfmaschine 5566 der Firma Instron mit einer Geschwindigkeit von 5 mm/Minute, einem Finnenradius von 5 mm und einer Auflagedistanz von 64 mm.

In Tabelle 2 finden sich Daten für Formmassen enthaltend nur die Komponente Al sowie die Vergleichsbeispiele 1 und 2. Wie sich aus den Daten erkennen lässt, ergibt sich ein erhöhtes Biegemodul, wenn M z / M w im erfindungsgemäßen Bereich liegt. Damit ist erkennbar, dass dieser Teil der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe durch Formmassen mit diesem Merkmal gelöst wird.

Tabelle 2: Eigenschaften der thermoplastischen Polyurethane ohne Komponente B oder C

Herstellung und Prüfung der erfindungsgemäßen Formmassen

Das Mischen der Komponenten erfolgte auf einem Zweiwellenextruder ZSK-25 der Fa. Coperion bei einer Massetemperatur von 200°C. Die Formkörper wurden bei einer Massetemperatur von 200°C und einer Werkzeugtemperatur von 60°C auf einer Spritzgießmaschine Typ Arburg 270 E hergestellt.

Die Zugfestigkeit wurde gemäß ISO 527 (Version von 1996) an Schulterstäben mit den Maßen 170 x 10 x 4 mm bei Raumtemperatur bestimmt. Weiterhin wurden Probekörper aus hergestellt aus ausgewählten Zusammensetzungen bei 140 °C für 2500 Stunden in Umlufttrockenschrank gelagert und danach die Zugfestigkeit wie oben beschrieben bestimmt. Es wird dann berechnet, welcher Anteil (in %) der Zugfestigkeit nach dieser Lagerung erhalten bleibt.

An Probekörpem mit den Maßen 75 x 50 x 4 mm hergestellt aus ausgewählten Zusammensetzungen wurde der Gelbwert nach Lagerung für 2500 Stunden bei 140°C gemäß ASTM E 313-15el bestimmt.

Die Messergebnisse für Zusammensetzungen enthaltend Komponente A und Komponente B sind in Tabelle 3 zusammengefasst. Angegeben ist die relative Zugfestigkeit, wobei die Vergleichsprobe enthaltend nur Komponente A als 100 % angegeben wird.

Tabelle 3: Zusammensetzungen und Messungen der Zugfestigkeit

Die Daten zeigen, dass durch die Zugabe eines phosphorbasierten Stabilisators eine deutlich höhere Zugfestigkeit an spritzgegossenen Probekörpem erreicht werden kann.

In Tabelle 4 sind Messergebnisse zusammengefasst für Zusammensetzungen enthaltend neben den Komponenten A, B und weiterhin die Komponente C. Die Daten zeigen, dass die Komponente C als Langzeitstabilisator wirkt und die Verfärbung reduziert (V9). Werden aber die Komponenten B und C beide zugegeben (Beispiel 10), so ergibt sich eine nochmals deutlich verbesserte Farbstabilität gegenüber den Fällen, in denen entweder nur Komponente B (Beispiel 8) oder nur Komponente C (V9) enthalten ist. Tabelle 4: Zusammensetzungen und Messungen des Gelbwertes (Yellowness Index YI) nach Lagerung bei erhöhter Temperatur für 1000 Stunden

In Tabelle 5 sind Messdaten zu Zusammensetzungen zusätzlich enthaltend die Komponente D dargestellt. Angegeben ist jeweils die Zugfestigkeit relativ zum Ausgangswert. Die Daten zeigen, dass die Kombination der Komponenten B, C und D zu einer verbesserten Stabilisierung der Zugfestigkeit bei langer thermischer Belastung führt.

Tabelle 5: Zusammensetzungen und Messungen der Zugfestigkeit nach Lagerung bei erhöhter Temperatur für 2500 Stunden