System zur digitalen Transformation wirtschaftlicher, organisatorischer und/oder industrieller Inhalte und/oder Prozesse, Verfahren und Computerprogrammprodukt dazu

Die Erfindung betrifft ein System zur digitalen Transformation wirtschaftlicher, organisatorischer und/oder industrieller Inhalte und/oder Prozesse in digitale Darstellung wie digitale Formulierung und/oder Visualisierung. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Erzeugung von digitalen Darstellungen in Echtzeit während der Einführung neuer Darstellungen oder der Optimierung bestehender.

Im Zuge der digitalen Transformation von wirtschaftlichen, organisatorischen und/oder industriellen Prozessen gibt es bereits einige Werkzeuge „Tools", die die Übersetzung realer Inhalte und/oder Nutzung erhobener Daten in digitale Darstellungen, also abstrakte, insbesondere IT-fähige, Formulierungen oder Visualisierungen, erleichtern. Insbesondere werden dabei komplexe, weil beispielsweise natürlich ablaufende, Vorgänge in logische Konzepte und/oder Prozesse übersetzt. Diese digital verarbeitbaren Konzepte und/oder Prozesse werden in verschiedenen Sprachen, mit jeweils dazugehörigen Regeln und Syntax, wiedergegeben.

Beispielsweise gibt es digital erfassbare Formulierungen von Workflows und/oder Prozessdarstellungen wie BPMN „Business Process Model und Notation", UML-Aktivitätsdiagramme , wobei UML für „Unified Modeling Language", EPK wobei EPK für „ereignisgesteuerte Prozesskette" steht, die komplexe Vorgänge, die z.B. in natürlichsprachlichen Beschreibungen darstellbar sind, in abstrakte Formulierungen, die einem logischen und daher ins Digitale übersetzbaren Konzept folgen, übertragen.

Beispiele für Visualisierungen auf dem Gebiet, die die fachnotorisch übliche Aktivitäten, Zusammenhänge, zeitliche Abläufe und/oder Organisationen digital erfassbar darstellen, sind beispielsweise Flussdiagramme, Schaltpläne, Regeln zur Vernetzung der einzelnen Elemente in Fertigungsanlagen, Darstellungen von elementaren Aktionen und deren Verbindungen mit Kontroll- und/oder Datenflüssen. Diese Visualisierungen sind nicht nur weit verbreitet, sondern auch die Basis für die Transformation von real stattfindenden Prozessen in digital erfassbare und bearbeitbare Daten und Datensätze.

BPMN ist heute der De-f acto-Standard für die Beschreibung von Geschäftsprozessen. BPMN ist eine Modelliersprache und bildet Aktivitäten in Form eines abgerundeten Rechtecks für z.B. Aufgaben oder Funktionen und ein Ereignis in Form eines Kreises ab, wie beispielsweise „Kundenberater bemustert Kunden mit Produkt" ab. Die Reihenfolge wird durch Pfeile symbolisiert und Verzweigungen, wie z.B. „Bestellung eingegangen" einerseits und „30 Tage ohne Antwort auf Bemusterung" andererseits mit einer Raute. Damit erstellte Flussdiagramme sind jedem Mitarbeiter geläufig. Zur Präzisierung von Inhalten gibt es die Möglichkeit, die Grundsymbole mit Hilfe von kleinen Bildchen (Icons) zu ergänzen. Form und grundlegende Bedeutung bleiben aber gleich. Dies senkt die Einstiegshürde für die Leser der Prozessdiagramme und erhöht die Akzeptanz vor allem bei Fachmitarbeitern.

Ein UML Diagramm visualisiert ein System, beispielsweise gibt ein UML Diagramm eine einem Schaltplan vergleichbare Darstellung komplexer Produktionsabläufe und/oder Fertigungsanlagen wieder, wobei Aktivitäten integrierbar sind. So ersetzt und beschleunigt ein UML Diagramm die Einarbeitungszeit in neue Fertigungsstraßen, gibt Weisungen und gibt auch dem Mitarbeiter die Möglichkeit zu kommentieren.

Eine EPK ist eine grafische Modellierungssprache zur Visualisierung von Ablaufprozessen einer Fertigungsanlage oder Organisation. Grundsätzlich werden dabei Arbeitsprozesse, wie z.B. „Füllen des Kessels", „Öffnen des Ventils", „Kontrolle des Dampfdrucks im Kessel" oder auch „Abgabe eines Angebots" mittels Syntaxregeln visualisiert. Dieses auf Logik der Dar- Stellung basierende Konzept soll eine eindeutige Beschreibung der laufenden Prozesse ermöglichen. Dies ist ein wesentliches Element der sogenannten Architektur integrierter Informationssysteme (ARIS) .

Zur Optimierung bestehender digitaler Darstellung von Inhalten und/oder Prozessen, Abläufen und/oder Zusammenhängen respektive zur Einführung neuer digitaler Darstellungen von Prozessen, Abläufen und/oder Zusammenhängen werden durch Interviews mit Nutzern oder Ausführenden der Visualisierungen manuell Protokolle und detaillierte Workflows erstellt, die dann in aufwendigen Besprechungen mit vielen Teilnehmern über Stunden besprochen werden. Die Ergebnisse werden dann zur Erstellung neuer und/oder optimierter digitaler Darstellungen genutzt .

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den Aufwand für die Optimierung bestehender und/oder Einführung neuer digitaler Darstellungen zu verringern, indem eine automatisierte Transformation der realen in digitale Ereignisse, Prozesse, Abläufe, Zusammenhänge geschaffen wird.

Lösung der Aufgabe und Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein System zur automatischen Transformation natürlichsprachlich erfassbarer wirtschaftlicher, organisatorischer und/oder industrieller Inhalte und/oder Prozesse in digitale Darstellung, umfassend:

- ein oder mehrere Module zur Erfassung und/oder Aufnahme von Nutzer-spezifischen Daten,

- ein oder mehrere Schnittstellen und/oder Speicher dieser Module zu zumindest

- einem ersten Prozessor, der so konfiguriert ist, dass er erfasste Daten zur Weiterleitung an eine KI „Künstliche Intelligenz" verarbeitet und digitale Darstellungen in einer Aufnahmesprache erstellen kann und zumindest eine Schnittstelle von dem zumindest einen ersten Prozessor zu zumindest einem zweiten Prozessor mit zumindest einem neuronalem Netz mit zumindest einer KI, wobei die zumindest eine KI so trainiert ist, dass sie Musteranalyse, Mustererkennung und/oder Mustervorhersage anhand der verarbeiteten Nutzer-spezifischen Aufnahme-Daten durchführen kann und zumindest eine weitere Schnittstelle zur Übertragung der Ergebnisse aus der Datenbearbeitung der KI an einen ersten Prozessor zur Erzeugung zumindest einer digitalen Darstellung, die als Vorschlag

- über ein Anzeigemodul dem Nutzer zur Verfügung gestellt wird, so dass die Informationen aus den Modulen zur Erfassung und/oder Aufnahme der Nutzer-spezifischen Daten über zumindest eine automatisiert erzeugte digitale Darstellung als Vorschlag für eine Lösung nutzbar sind.

Außerdem ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zur automatisierten Transformation natürlichsprachlicher Inhalte in digitale Darstellung, folgende Verfahrensschritte umfassend:

- Erzeugen von Nutzer-spezifischen Daten über entsprechende Module,

- Verarbeitung der Nutzer-spezifischen Daten zur Einspeisung in zumindest ein neuronales Netz mit zumindest einer KI,

- Bearbeitung der verarbeiteten Nutzer-spezifischen Daten durch die KI und

- Übermittlung der von der KI erarbeiteten Lösungen und/oder Fragestellungen aufgrund der Nutzerspezifischen Daten und gegebenenfalls vorhandener digitalen Darstellung (en) an einen Prozessor,

- Visualisierung und/oder Ausgabe der von der KI erarbeiteten Vorschläge digitaler Darstellungen für/an die Nutzer .

Schließlich ist Gegenstand der Erfindung ein Computerprogrammprodukt, das in den internen Speicher eines digitalen Computers geladen werden kann und Softwarecodeabschnitte umfasst, mit denen die Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgeführt werden. Allgemeine Erkenntnis der Erfindung ist es, dass bei der Übersetzung und/oder Transformation wirtschaftlicher, industrieller und/oder organisatorischer Prozesse und/oder sonstiger Inhalte wie Aufgaben, Ereignisse, Funktionen und/oder Abläufe in digitale Darstellungen wie Formulierung (en) und/oder Visualisierung (en) aus völlig verschiedenen Lebensbereichen wiederkehrende Muster auftreten, deren Identifikation und möglicherweise sogar Vorhersage mittels einer geeigneten Künstlichen Intelligenz möglich ist und damit eine automatisierte digitale Transformation zumindest von Teilen der Inhalte und/oder Arbeits-Prozesse ermöglicht wird. Dies findet vor allem Anwendung bei der Einführung neuer Arbeits-Prozesse und/oder bei der Optimierung bestehender Workflows. Digitale Darstellungen wie digitale Formulierungen und/oder Visualisierungen werden mittels der Erfindung während der Einführung und/oder Optimierung des bestehenden digitalen Darstellungssystems durch die KI vorgeschlagen. Diese Vorschläge können dann sofort als Grundlage für die weitere Diskussion eingesetzt werden und bringen Lösungsansätze aus verschiedenen Geschäftsbereichen und/oder Lebensbereichen ein, die in dieser Branche möglicherweise sonst unberücksichtigt geblieben wären .

Die Mustererkennung der KI ermöglicht dabei den Abgleich der vorhandenen digitalen Darstellung mit einer Menge vorhandener Lösungsansätze aus allen Gebieten der Wirtschaft und Technik. Vorteilhafterweise stellt die KI über einen Prozessor und ein Anzeigemodul den Nutzern ungefähr zeitgleich mit der Aufnahme und dem Erfassen der Nutzer-spezifischen Daten einen oder mehrere Vorschläge zur Lösung des in den Nutzer-spezifischen Daten aufgeworfenen Problems/der Probleme zur Verfügung. Damit kann die KI praktisch an der Besprechung „teilnehmen", der Besprechung wertvolle Analysezeit und/oder Zeit für die Suche nach bereits bekannten Lösungen ersparen. Dadurch können Umorganisationen in Betrieben wesentlich kosteneffektiver durchgeführt werden. Außerdem gewinnt die Qualität der Lösungen , wenn über die geeigneten Module alle Nutzer- spez ifischen Daten aus verschiedenen Modulen zur Aufnahme und/oder Erfas sung berücksichtigt werden können und/oder aus verschiedenen Branchen und Wirtschafts zweigen zu - nach Analyse der KI - Erfahrungen und/oder Lösungsansätze aus ähnlich gelagerten Fällen mit in die Besprechung einfließen . Dazu ist die KI vorteilhafterweise mit Cloud-Applikationen verbunden .

So kann eine erhebliche Beschleunigung der Transformationszeiten erreicht werden und die Einführung von Neuerungen sowie die Optimierung bestehender digitaler Darstellungen wie Workflows effektiver ge staltet werden .

Das Ergebnis oder die Ergebnis se der Mustererkennung und/oder Musteranalyse der KI , die sich aus den Trainingsdaten der KI und den a ktuell zur in Rede stehenden Überarbeitung einer bestehenden digitalen Darstellung und/oder Neueinführung einer weiteren digitalen Darstellung auf genommenen Daten zusammensetzt , wird dann al s Grundlage einer Überarbeitung des Prozes ses eingesetzt . Ergebnis se der KI in Form von Vorschlägen für digitale Darstellung können in Echtzeit und mehrmals innerhalb einer Besprechung vorgelegt werden .

Die Komplexität des Zusammenlebens und der Zusammenarbeit steigt ständig . Insbesondere die dabei erhobenen Daten werden immer komplexer und unübersichtlicher . Es besteht daher der Bedarf an Werkzeugen , die aus vielen verschiedenen Bereichen ähnliche Muster erkennen , damit ähnliche Lösungsvors chläge für digitale Darstellungen s chneller , insbesondere in Echtzeit und/oder während einer laufenden Besprechung zur Optimierung und/oder Neueinführung - beispielsweise eine s Workflows - verfügbar gemacht werden . Besonders die Prozes saufnahme von industriellen und/oder Geschäftsprozes sen ist ein solcher komplexer Vorgang , der eine natürlichsprachliche Beschreibung von - zum Teil sicher auch impliziten - Wis sen der Beteiligten Nutzer in die abstra kte Formulierung - respe ktive digitale Darstellung - und Visualisierung von Workflows und Prozessdarstellungen wie z.B. BPMN, UML, EPK, übersetzt.

Als „Modul zur Erfassung und/oder Aufnahme von Nutzerspezifischen Daten" werden beispielsweise folgende Geräte im System integriert: Mikrophon, Kamera, Notizen auf Whiteboards, Kommentarfelder etc. die als Werkzeuge zur Erfassung der Nutzer-spezifischen Anregungen zur Optimierung, Änderung, Erfassung Neueinführung von digitalen Darstellungen einsetzbar sind. Für Anwendungen der Erfindung, die Industrieanlagen umfassen, können Module auch in Form von Sensoren Nutzerspezifische Daten liefern. Bei Optimierungen werden die vorhandenen digitalen Darstellungen im Zusammenhang mit den erfassten und auf genommenen Nutzer-spezifischen Daten von der KI verarbeitet.

Als Aufnahmesprache der digitalen Darstellung wird bevorzugt die Sprache der bereits vorliegenden digitalen Darstellung genutzt, beispielsweise UML, BPML und/oder EPK. Die vom System bereitgestellten Vorschläge sind dann in den Regeln und/oder Patterns der jeweiligen Aufnahmesprache abgefasst. Über Mikrophone werden dabei beispielsweise akustische Daten und/oder über Video visuelle Daten erfasst.

Als Anzeigemodul sind alle gebräuchlichen Wiedergabegeräte digitaler Lösungen einsetzbar beispielsweise Display, Smartphone, Monitor, Laptop, Tablet, Handheld, Sprachausgabe, Popup Fenster, Drucker. Ein Anzeigemodul kann Information in Form einer abspeicherbaren und/oder gespeicherten digitalen Darstellung und/oder eine veränderliche digitale Darstellung wiedergeben .

Ein Computer respektive Rechner ist ein Gerät, das mittels programmierbarer Rechenvorschriften Daten verarbeitet. Ein Computer umfasst zumindest einen Prozessor.

Durch den zumindest einen ersten Prozessor werden diese Nutzer-spezifischen Daten analogen und/oder sensorischen Ursprungs erfasst und in Daten für die Übermittlung und Weiterverarbeitung an die KI gewandelt. Dabei können verschiedene Verarbeitungsprogramme und/oder Analysenmethoden, wie „natu- ral language processing", insbesondere Sprachanalyse, Gestenerkennung, eingesetzt werden, so dass die verarbeiteten Daten in der KI für die Musterzuordnung, Musteranalyse respektive Mustererkennung unmittelbar nutzbar sind.

Unter einem „Prozessor" kann im Zusammenhang mit der Erfindung beispielsweise eine Maschine und/oder eine elektronische Schaltung verstanden werden. Bei einem Prozessor kann es sich insbesondere um einen Hauptprozessor (engl. Central Processing Unit, CPU) , einen Mikroprozessor oder einen Mikrokontroller, beispielsweise eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung oder einen digitalen Signalprozessor, möglicherweise in Kombination mit einer Speichereinheit zum Speichern von Programmbefehlen, etc. handeln. Bei einem Prozessor kann es sich beispielsweise auch um einen IC (integrierter Schaltkreis, engl. Integrated Circuit) , insbesondere einen FPGA (engl. Field Programmable Gate Array) oder einen ASIC (anwen- dungs-spezif ische integrierte Schaltung, engl. Application- Specific Integrated Circuit) , oder einen DSP (Digitaler Sig- nal-prozessor , engl. digital signal processor) oder einen Grafikprozessor GPU (Graphic Processing Unit) handeln.

Auch kann unter einem Prozessor ein virtualisierter Prozessor, eine virtuelle Maschine oder eine Soft-CPU verstanden werden. Es kann sich beispielsweise auch um einen programmierbaren Prozessor handeln, der mit Konfigurationsschritten zur Ausführung des genannten erfindungsgemäßen Verfahrens ausgerüstet wird oder mit Konfigurationsschritten derart konfiguriert ist, dass der programmierbare Prozessor die erfindungsgemäßen Merkmale des Verfahrens oder der Module, oder anderer Aspekte und/oder Teilaspekte der Erfindung realisiert .

Unter einem „Modul" kann im Zusammenhang mit der Erfindung beispielsweise ein Gerät wie ein Mikrophon, eine Kamera und/oder eine Speichereinheit zum Speichern akustischer und/oder visueller Daten verstanden werden. Beispielsweise ist der Prozessor speziell dazu eingerichtet, die digitale Darstellung derart auszuführen, damit die KI Funktionen aus- führt, um Musteranalyse, Mustererkennung und/oder Mustervorhersage und/oder einen Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens zu implementieren oder realisieren. Die jeweiligen Module können beispielsweise auch als separate bzw. eigenständige Module ausgebildet sein. Hierzu können die entsprechenden Module beispielsweise weitere Elemente umfassen. Diese Elemente sind beispielsweise eine oder mehrere Schnittstellen (z. B. Datenbankschnittstellen, Kommunikationsschnittstellen - z. B. Netzwerkschnittstelle, WLAN-Schnittstelle ) und/oder eine Evaluierungseinheit (z. B. einen weiteren Prozessor) und/oder eine Speichereinheit. Mittels der Schnittstellen können beispielsweise Daten ausgetauscht (z. B. empfangen, übermittelt, gesendet oder bereitgestellt werden) . Mittels der Evaluierungseinheit können Daten beispielsweise rechnergestützt und/oder automatisiert verglichen, überprüft, verarbeitet, zugeordnet oder berechnet werden. Mittels der Speichereinheit können Daten beispielsweise rechnergestützt und/oder automatisiert gespeichert, abgerufen oder bereitgestellt werden.

Die Module erzeugen Nutzer-spezifische Daten aus den Aufnahmen beispielsweise eines oder mehrerer Mikrophon (e) , Kamera (s) , Whiteboards, Notes etc... Die dabei erhaltenen digitalen, visuellen und/oder akustischen Daten werden beispielsweise durch einem Programm zur Gesichtserkennung, Spracherkennung, Gestenerkennung, Tonlage verarbeitet.

Der Begriff „Automatik" oder „automatisch" oder „automatisiert" steht hier für einen selbsttätigen, insbesondere einen rechnergestützt selbsttätigen, Ablauf eines oder mehrerer technischer Vorgänge nach einem Code, einem festgelegten Plan und/oder in Bezug auf festgelegte Zustände. Die Bandbreite an automatisierten Abläufen ist dabei so groß wie die Möglichkeiten, die rechnergestützte Verarbeitung von Daten an sich. Eine KI wird dann mit diesen Nutzer-spezifischen Daten und gegebenenfalls mit einer bereits bestehenden digitalen Darstellung gefüttert, damit sie Musteranalyse, Mustererkennung und/oder Mustervorhersagen durchführen und in dem Zusammenhang einen oder mehrere Vorschläge zu einer digitalen Dar- Stellung mittels zumindest eines zweiten Prozessors- bevorzugt in Echtzeit - liefert.

Durch die vorliegende Erfindung wird - beispielsweise bei der Optimierung eines bestehenden industriellen Prozessablaufs - eine Kombination von Aufzeichnungen der verschiedenen Module von Personen, prozessrelevanten Gegenständen, Notizen, White- board-Inf ormationen , digitalen Prozessdaten und/oder Datenbanken gegebenenfalls in Kombination mit bereits vorhandenen - zu überarbeitenden - digitalen Darstellungen genutzt, um eine neue oder eine optimierte digitale Prozessdarstellung mittels KI automatisiert zu erstellen.

Dazu wird beispielsweise auch eine Kombination verschiedener Feedbackschleifen über die Qualität und Vollständigkeit der Prozessaufnahme des auf genommenen Prozesses dem Nutzer angeboten .

Die eingesetzte KI nutzt Trainingsdaten aus verschiedenen technischen und/oder wirtschaftlichen Gebieten, beispielsweise über einen direkten Zugang der KI zu Cloud-Applikationen .

Durch KI können dann beispielsweise wieder kehrende Gesten und Muster, Kombinationen, Zusammenhänge automatisiert erkannt und gezielt innerhalb verglichen werden. Diese lassen Rückschlüsse auf die emotionale Wirkung einer bestimmten digitalen Darstellung zu.

Als „Cloud-Applikationen" werden grundsätzlich Programme bezeichnet, auf die Nutzer primär über das Internet zugreifen können. Beispielsweise sind diese Programme auf einem Server und nicht auf den lokalen Prozessoren installiert.

Als „Server" wird ein Computerprogramm und/oder ein Gerät bezeichnet, welches ganz generell Funktionalitäten für andere Programme und/oder Geräte bereitstellt . Ein Hardware-Server ist ein Computer, auf dem ein oder mehrere „Server" laufen. Sofern es in der nachfolgenden Beschreibung nicht anders angegeben ist, beziehen sich die Begriffe „verarbeiten", ''durchführen", "erzeugen", "rechnergestützt", "rechnen", "übertragen", "generieren" und dergleichen, vorzugsweise auf Handlungen und/oder Prozesse und/oder Verarbeitungsschritte, die Daten verändern und/oder erzeugen und/oder die Daten in andere Daten überführen, wobei die Daten insbesondere als physikalische Größen dargestellt werden oder vorliegen können, beispielsweise als elektrische Impulse.

Insbesondere sollte der Ausdruck "Server" möglichst breit ausgelegt werden, um insbesondere alle elektronischen Geräte mit Datenverarbeitungseigenschaften abzudecken. Server können somit beispielsweise Personal Computer, Handheld-Computer- Systeme, Pocket-PC-Geräte , Mobilfunkgeräte und andere Kommunikationsgeräte, die rechnergestützt Daten verarbeiten können, Prozessoren und andere elektronische Geräte zur Datenverarbeitung sein.

Unter „rechnergestützt" kann im Zusammenhang mit der Erfindung beispielsweise eine Implementierung des Verfahrens verstanden werden, bei dem insbesondere ein Server mittels eines Prozessors mindestens einen Verfahrens schritt des Verfahrens ausführt .

Über Cloud-Applikationen werden beispielsweise Services und Plattformen von Drittanbietern, auf die Unternehmen im Rahmen einer Multi-Cloud oder Hybrid-Cloud-Architektur zugreifen können, nutzbar. Dabei können z.B. Computer-, Speicher-, Datenbank-, Analyse-, Netzwerk-, Sicherheits-Services genutzt werden .

Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer Figur, die ein Schema des Systems mit Pfeilen, wie das Verfahren beispielsweise abläuft, näher erläutert.

Die Figur zeigt ganz oben mehrere Module zur Erfassung und/oder Aufnahme von Nutzer-spezifischen Daten 1, wie in Da- tenbanken vorhandene Daten zum industriellen Prozess und/oder Daten des akustische Daten, wie sie über ein Mikrofon erhältlich sind. Diese sind - in der in Form von Piktogrammen dargestellten Reihenfolge - fixiertes Mikrofon, bewegliche Kamera, bewegliches Mikrofon, Handkamera, Whiteboard mit Nutzer und ganz rechts eine Datenbank.

Die von den Modulen 1 generierten Daten werden in entsprechenden Datenspeicher 2 gespeichert und hinterlegt. Durch eine geeignete Programmierschnittstelle API kann der Prozessor 4 auf die hinterlegten Daten zugreifen.

Dabei entnimmt der Prozessor 4 dem Datenspeicher 2 und gegebenenfalls einer digitalen Darstellungs-Vorlage 3 die vorhandenen Input-Daten und verarbeitet sie zur Weiterleitung an die KI, beispielsweise wandelt der Prozessor Daten einer rationalen Datenbank in solche einer Graphdatenbank. Beispielsweise ist der Prozessor so konfiguriert, dass er Werkzeuge aus dem semantischen Web verwendet, welche auf W3C-Standards basieren. Ein Beispiel hierfür ist die W3C-Standard-R2RML- RDB-RDF-Zuordnungssprache .

Beispielsweise ist der Prozessor 4 auch so konfiguriert, dass er über ein oder mehrere Programm (e) zur Verarbeitung natürlicher Sprache hat, die beispielsweise gespeicherte akustische Daten mittels „natural language processing" in maschinenbearbeitbare Daten - beispielsweise einer Graphdatenbank - wandeln .

Unter "natural language processing" versteht man beispielsweise

- optische Zeichenerkennung, wobei geschriebener und/oder gedruckter Text in Daten umgewandelt wird, Spracherkennung, wobei gesprochene Worte in Daten gewandelt werden,

- Maschinenübersetzungen Stimmungsanalyse etc... Das natural language proces s ing befas st sich grundsätzlich mit den Interaktionen zwischen Computern und menschlicher Sprache , wobei , wie gesagt , auch Stimmungsanalysen einfließen können .

Die im Prozes sor 4 generierten und maschinen-verarbeitbare Daten werden dann der KI 5 , die gegebenenfalls - hier nicht gezeigt - Zugang zu Cloud-Applikationen hat .

Die KI 5 übersetzt die Informationen aus beispielsweise den Sprachaufnahmen während der I st- Prozes sauf nähme in einer Besprechung und übersetzt diese dann in Workflows und/oder Ak- tivitätsdiagramme , die sie an einen Prozes sor 6 weiterleitet , der daraus unter den Vorgaben der Regeln und Patterns der j eweiligen Aufnahmesprache einen Vorschlag 7 für eine Optimierung einer be stehenden oder eine neue digitale Darstellung visualisiert und/oder anzeigt .

Dabei ist im Rahmen der Erfindung auch vorgesehen , das s das System die Rolle de s Moderators in der Besprechung einnimmt und beispielsweise die KI 5 Rückfragen über entsprechende Ausgabe-Geräte 7 und den Prozes sor 6 an die Nutzer stellt und/oder auf Lücken im Workf low hinwei st .

Beispielsweise kann über die KI auch eine Busines s-Analyse der vorgegebenen digitalen Darstellungen bestehender Workflows erfolgen .

Das hier erstmals vorge schlagene System kann automatisiert , weil über eine KI laufend, Vorschläge zur Transformation wirt schaftlicher , industrieller und/oder organisatorischer Inhalte und/oder Prozes se in Echtzeit an ein Besprechungsteam liefern . Das System ist somit in der Lage einem Gespräch mehrerer Personen zu folgen . Es kann die Eins chaltung eines Busine s s-Analysten und/oder eines Unternehmensberaters überflüs sig machen , indem das System über die KI 5 und gegebenenfall s zugängliche Cloud-Applikationen die aufgeworfenen Fragestellungen mit vergleichbaren aus anderen technischen oder wirt schaftlichen Branchen vergleicht und/oder über Mustererkennung für diese vorhandene Lösungen der digitalen Darstellung den Besprechungsteilnehmern zur Verfügung stellt .