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Title:
STEERING COLUMN FOR A MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/169665
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a steering column (1) for a motor vehicle, having a crash device which has at least two components (51, 7) which have mutually facing surfaces (58, 78), the at least two components (51, 7) being connected to each other by means of a shear element (8) which is arranged in an opening (9) passing at least partially through the components (51, 7) such that the shear element (8) is broken in two if the components (51, 7) move relative to each other. According to the invention, the opening (9) has, in at least one edge region bounding one of the surfaces (58, 78), a widened portion (91) which extends at least over a partial circumferential region and is open towards the respective other surface (58, 78) to provide an improved predetermined breaking connection.

Inventors:
BEHAM BRYAN (LI)
SCHMIDT RENÉ MARCO (CH)
Application Number:
PCT/EP2020/054353
Publication Date:
August 27, 2020
Filing Date:
February 19, 2020
Export Citation:
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Assignee:
THYSSENKRUPP PRESTA AG (LI)
THYSSENKRUPP AG (DE)
International Classes:
F16B31/02; B62D1/181; B62D1/19; F16B41/00; F16B19/08
Domestic Patent References:
WO2005028281A12005-03-31
Foreign References:
DE102004024876A12005-04-14
US20150232117A12015-08-20
US20150232117A12015-08-20
Attorney, Agent or Firm:
THYSSENKRUPP INTELLECTUAL PROPERTY GMBH (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1. Lenksäule (1) für ein Kraftfahrzeug, mit einer Crashvorrichtung, die mindestens zwei Bauteile (51 , 7) aufweist, welche einander zugewandte Flächen (58, 78) aufweisen, wobei die zumindest zwei Bauteile (51 , 7) mittels eines Scherelements (8) miteinan der verbunden sind, welches in einer die Bauteile (51 , 7) zumindest teilweise durch setzenden Öffnung (9) angeordnet ist, so dass bei einer relativen Bewegung der Bau teile (51 , 7) zueinander das Scherelement (8) entzweit wird,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Öffnung (9), in mindestens einem an einer der Flächen (58, 78) angrenzen den Randbereich, eine sich zumindest über einen Umfangsteilbereich erstreckende, eine zu der jeweiligen anderen Fläche (58, 78) hin offene Aufweitung (91) aufweist.

2. Lenksäule nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Flächen (58, 78) als Kontaktflächen ausgebildet sind, die in einer Scherebene (S) gegeneinander anlie- gen, wobei die Öffnung (9) die beiden Bauteile (51 , 7) quer zur Scherebene (S) zu mindest teilweise durchsetzt.

3. Lenksäule nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (9) einen zumindest abschnittweise im Wesentlichen gleichbleibenden Durchgangsquer schnitt hat, der im Bereich der Aufweitung (91) zur Kontaktfläche (58, 78) hin vergrö ßert ist.

4. Lenksäule nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufweitung eine Fase (91) und/oder eine Rundung (94) und/oder einen Ab satz (93) aufweist.

5. Lenksäule nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Fase (91) mit einer Öffnungsachse (B) der Öffnung einen Fasenwinkel (a) von größer oder gleich 20° einschließt.

6. Lenksäule nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung als Bohrung (9) mit kreisrundem Querschnitt ausgebildet ist.

7. Lenksäule nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Scherelement als Scherniet (8) ausgebildet ist.

8. Lenksäule nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das eine Bauteil (51) mit einer eine Lenkspindel (30) drehbar lagernden Mantel einheit (31) verbunden ist, uns das andere Bauteil (7) mit einer die Manteleinheit (31) tragenden, mit der Karosserie eines Kraftfahrzeugs verbindbaren Trageinheit (33) verbunden ist.

9. Lenksäule nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Scherelement (8) zumindest im Bereich der Scherebene (S) aus einem Ma terial ausgebildet ist, welches eine geringere Festigkeit als das Material zumindest ei nes der Bauteile (51 , 7) hat.

10. Lenksäule nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Bauteilen (51 , 7) ein Energieabsorptionselement (54, 56) ange ordnet ist.

11. Verfahren zum Betrieb einer Lenksäule für ein Kraftfahrzeug, mit einer Crashvorrich tung, die zwei Bauteile (51 , 7) aufweist, welche einander zugewandte Flächen (58, 78) aufweisen, und die mittels eines Scherelements (8) miteinander verbunden sind, welches in teile (51 , 7) zumindest teilweise durchsetzenden Öffnung (9) angeordnet ist, wobei beim Überschreiten einer vorgegebenen, zwischen den Bauteilen (58, 78) wirkenden Crashkraft (F) das Scherelement (8) abgeschert und in zwei Scherele mentfragmente (85, 86) zerteilt wird,

gekennzeichnet dadurch,

dass zumindest eines der Scherelementfragmente (85, 86) plastisch eingeformt wird in eine in mindestens einem an eine Fläche (58, 78) angrenzenden Randbereich der Öffnung (9) ausgebildete Aufweitung (91), zur Bildung eines Haltegrats (84), der einen in Durchgangsrichtung der Öffnung (9) wirksamen Formschluss zwischen dem Scherelementfragment (85, 86) und dem Bauteil (51 , 7) erzeugt.

Description:
Lenksäule für ein Kraftfahrzeug

Stand der Technik

Die Erfindung betrifft eine Lenksäule für ein Kraftfahrzeug, mit einer Crashvorrichtung, die mindestens zwei Bauteile aufweist, welche einander zugewandte Flächen aufweisen, wobei die zumindest zwei Bauteile mittels eines Scherelements miteinander verbunden sind, wel ches in einer die Bauteile zumindest teilweise durchsetzenden Öffnung angeordnet ist, so dass bei einer relativen Bewegung der Bauteile zueinander das Scherelement entzweit wird.

Zur Anpassung der Lenkradposition an die Sitzposition des Fahrers eines Kraftfahrzeugs sind derartige Lenksäulen in unterschiedlichen Ausführungsformen im Stand der Technik bekannt. Das am hinteren Ende der Lenkspindel angebrachte Lenkrad kann bei gattungsge mäßen Lenksäulen durch eine Längenverstellung in Richtung der Lenkspindel-Längsachse in Längsrichtung im Fahrzeuginnenraum positioniert werden.

Die Längenverstellbarkeit wird dadurch realisiert, dass das Innenmantelrohr, auch als inne res Mantelrohr oder kurz Mantelrohr bezeichnet, in dem die Lenkspindel drehbar gelagert ist, relativ zur Außenmanteleinheit, auch als äußere Manteleinheit oder kurz Manteleinheit be zeichnet, in Richtung der Längsachse, d.h. in Längsrichtung teleskopartig verstellbar ist.

Als wirksame Maßnahme zur Verbesserung der Insassensicherheit bei einem Fahrzeugzu sammenstoß, dem sogenannten Crashfall, bei dem der Fahrer mit hoher Geschwindigkeit auf das Lenkrad aufprallt, ist es bekannt, die Lenksäule in Längsrichtung und/oder quer dazu in Höhenrichtung zusammenschiebbar zu gestalten, wenn eine Kraft auf das Lenkrad ausge übt wird, die einen nur im Crashfall auftretenden Grenzwert überschreitet, die sogenannte Crashkraft. Dadurch kann das Lenkrad im Crashfall ausweichen, wodurch Verletzungen der Insassen verhindert werden können.

Um für eine kontrollierte Abbremsung eines auf das Lenkrad auftreffenden Körpers zu sor gen, kann weiterhin zwischen zwei Bauteilen der Lenksäule, die beim Zusammenschieben der Lenksäule relativ zueinander bewegt werden, eine Energieabsorptionseinrichtung einge koppelt sein, beispielsweise zwischen der Außenmanteleinheit und dem Innenmantelrohr oder damit jeweils verbundenen Bauteilen, und/oder zwischen der die Lenkspindel tragenden Stelleinheit und einer Trageinheit zur Verbindung mit der Karosserie, oder damit jeweils ver bundenen Bauteilen. Diese kann die eingeleitete kinetische Energie in plastische Verformung eines oder mehrerer Energieabsorptionselemente umsetzen, beispielsweise durch Aufreißen einer Reißlasche oder Verbiegen eines langgestreckten Biegeelements, etwa eines Biege drahts oder Biegestreifens.

Die im Crashfall relativ zueinander bewegbaren Bauteile sind über ein Sollbruchelement mit einander verbunden, welches im Normalbetrieb auf das Lenkrad einwirkenden Kräfte auf nimmt und verhindert, dass die Lenksäule zusammengeschoben wird, und eine gegebenen falls vorhandene Energieabsorptionsvorrichtung anspricht. Nur bei Überschreitung einer vor gegebenen Grenzkraft, die im Crashfall auftritt, bricht das Sollbruchelement und gibt die rela tive Bewegung der Bauteile frei, so dass die Lenksäule zusammengeschoben werden kann, wobei eine gegebenenfalls eingesetzte Energieabsorptionsvorrichtung aktiviert werden kann.

Es ist im Stand der Technik beispielsweise aus der US 2015/0232117 A1 bekannt, dass die beiden Bauteile mit ihren gegeneinander gerichteten Flächen, die als Kontaktflächen ausge bildet sind, in einer Ebene parallel zur relativen Bewegung im Crashfall, der sogenannten Scherebene gegeneinander anliegen und von dem Scherelement zusammen gehalten wer den. Das Scherelement erstreckt sich durch eine die Bauteile quer, bevorzugt senkrecht die Scherebene durchsetzende Öffnung, und ist beispielsweise durch außen an den Bauteilen abgestützte Scherelementköpfe, beispielsweise Nietköpfe, in Durchgangsrichtung der Öff nung fixiert. Überschreitet die Grenzkraft im Crashfall die Scherfestigkeit des Scherelements, wird das Scherelement zwischen den Scherkanten am Rand der Öffnung zu den Kontaktflä chen in der Scherebene abgeschert, d.h. in zwei separate Scherelementfragmente, kurz Bruchstücke oder Fragmente genannt, durchtrennt, und die Bauteile können relativ zueinan der in der Scherebene gleiten. Nachteilig dabei ist, dass die dann losen Scherelementfrag mente unkontrolliert nach außen aus der Öffnung herausfallen und sich frei in der Lenksäule oder der Fahrgastzelle des Kraftfahrzeugs bewegen können, und die Funktion von Lenksäu le und Energieabsorptionseinrichtung stören und beeinträchtigen können und sogar zu Ver letzung des Fahrzeugführers führen können.

Angesichts der vorangehend erläuterten Problematik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Sollbruchverbindung mit Scherelement anzugeben, und die Be triebssicherheit zu erhöhen. Darstellung der Erfindung

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Lenksäule für ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verfahren nach Anspruch 10. Vorteilhafte Weiter bildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Bei einer Lenksäule für ein Kraftfahrzeug, mit einer Crashvorrichtung, die mindestens zwei Bauteile aufweist, welche einander zugewandte Flächen aufweisen, wobei die zumindest zwei Bauteile mittels eines Scherelements miteinander verbunden sind, welches in einer die Bauteile zumindest teilweise durchsetzenden Öffnung angeordnet ist, so dass bei einer rela tiven Bewegung der Bauteile zueinander das Scherelement entzweit wird, ist erfindungsge mäß vorgesehen, dass die Öffnung, in mindestens einem an einer der Fläche angrenzenden Randbereich, eine sich zumindest über einen Umfangsteilbereich erstreckende, eine zu der jeweiligen anderen Kontaktfläche hin offene Aufweitung aufweist.

Die durchsetzende Öffnung erstreckt sich durch die mittels des Scherelements miteinander verbundenen Bauteile, und ist gebildet durch jeweilige Einzelöffnungen in jedem Bauteil, die sich zumindest teilweise überdecken, bevorzugt zueinander koaxial sind bzw. fluchten.

Die Flächen können zueinander beabstandet sein, bevorzugt ist der Abstand kleiner 5mm. Alternativ kann ein Zwischenelement, wie beispielsweise eine Folie, Gleitfolie oder ähnliches, zwischen den Flächen angeordnet sein.

Bevorzugt können die Flächen als Kontaktflächen ausgebildet sein, die in einer Scherebene gegeneinander anliegen, wobei die Öffnung die beiden Bauteile quer zur Scherebene zumin dest teilweise durchsetzt. Die relative Bewegung der Bauteile erfolgt dann als Scherbewe gung parallel zur Scherebene.

An ihrem Öffnungsrand kann die Öffnung am Übergang zu mindestens einer Fläche oder Kontaktfläche eine Scherkante aufweisen, die ausgebildet ist zum Abscheren des Scherele ments bei einer relativen Bewegung der Bauteile parallel zu der Fläche, bevorzugt bei einer relativen Scherbewegung parallel zur Scherebene. Erfindungsgemäß kann im Bereich min destens einer Scherkante an einem der Bauteile, bevorzugt an beiden Bauteilen, der Öff nungsquerschnitt in einem an die Fläche bzw. Kontaktfläche angrenzenden Aufweitungsbe reich zur Bildung der Aufweitung lokal vergrößert sein. Beispielsweise kann im Randbereich der Öffnung, der zwischen der Innenfläche der Öffnung und der Kontaktfläche gebildet ist, eine sich zumindest teilweise über den Umfang der Öffnung erstreckende Ausnehmung oder Vertiefung ausgebildet sein, so dass dort im Bereich der Aufweitung der Öffnungsquer schnitt in radialer Richtung, d.h. quer zur Durchgangsrichtung der Öffnung vergrößert ist. Da durch wird im Verbindungszustand, solange das Scherelement intakt ist, zwischen dem Scherelement und der Innenfläche der Öffnung im Bereich der Aufweitung ein freier Raum gebildet. Dieser freie Raum, im Folgenden auch als Verformungsraum bezeichnet, umgibt das Scherelement zumindest abschnittweise in der Scherebene. Der Verformungsraum kann einfach dadurch bereitgestellt werden, dass der Öffnungsquerschnitt durch Bearbeitung von der Kontaktfläche aus lokal vergrößert ist.

Bie einer relativen Bewegung der Bauteile parallel zu deren gegeneinander gerichteten Flä chen, wird das Scherelement zwischen den Bauteilen abgeschert und dadurch entzweit bzw. getrennt, also in zwei Scherelementfragmente geteilt.

Bevorzugt füllt das Scherelement den Durchgangsquerschnitt der Öffnung, dies ist der Öff nungsquerschnitt außerhalb der Aufweitung, überwiegend, d.h. mit geringem Spiel im We sentlichen voll aus, sprich zu mindestens 95%. Hohlräume im Scherelement selbst werden dabei bevorzugt nicht berücksichtigt. Im Stand der Technik liegt dadurch das Scherelement im normalen Verbindungszustand im Bereich der Scherebene an den am Öffnungsrand lie genden Scherkanten der Öffnungen an. Dadurch wird beim Überschreiten der Scherkraft im Crashfall das Scherelement bereits bei einem minimalen Scherversatz in der Scherebene sauber und glatt durchtrennt, so dass die so gebildeten Scherelementfragmente entgegen der Normalenrichtung der Kontaktflächen aus den Öffnungen in Durchgangsrichtung heraus bewegt und nach außen aus den Bauteilen herausfallen können.

Dagegen ist erfindungsgemäß durch die Aufweitung der Abstand quer zur Durchgangsrich tung zwischen dem Außenumfang des Scherelements und dem Innenumfang der Öffnung im Bereich der Scherkanten zur Bildung eines Verformungsraums definiert vergrößert. Im Cras hfall erfolgt dadurch zunächst eine plastische Verformung des Scherelements im Bereich der Flächen bzw. der Kontaktflächen / Scherebene, bei der das Material des Scherelements durch die Scherlast zunächst quer zur Durchgangsrichtung fließt und dadurch in den durch die Aufweitung bereitgestellten Verformungsraum plastisch hineingepresst wird und diesen dann zumindest teilweise ausfüllt. Erst nach dem zumindest partiellen Ausfüllen der Aufwei tung erfolgt durch eine weitere relative Bewegung der Bauteile ein Abscheren des Scherele ments.

Durch das plastische Einpressen des Scherelements in den Verformungsraum der erfin dungsgemäßen Aufweitung wird beim Abscheren ein definierter, quer zur Durchgangsrich- tung abstehender Haltegrat an dem Scherelementfragment gebildet. Die Aufweitung ist so bemessen, dass der Haltegrat im Bereich der Aufweitung über den Öffnungsquerschnitt au ßerhalb der Aufweitung quer vorsteht, und dadurch ein Formschlusselement bildet, welches das Scherelementfragment in Durchgangsrichtung entgegen der Normalenrichtung der Kon taktfläche formschlüssig in der Öffnung hält. Der Haltegrat bildet eine Art Nietkopf, mit dem das beim Abscheren des Scherelements gebildete Scherelementfragment entgegen der Nor malenrichtung der Kontaktfläche in der Öffnung gehalten wird. Dadurch ist das Scherele mentfragment zwischen dem erfindungsgemäß gebildeten Haltegrat und einem an einer der Kontaktfläche abgewandten Außenfläche abgestützten Scherelementkopf an dem Bauteil gesichert, und kann nicht unkontrolliert aus der Öffnung herausfallen. Die Normalenrichtung ist die Richtung, die orthogonal auf der Fläche bzw. Kontaktfläche steht, und deren Rich tungssinn von der Fläche weg in Richtung der anderen Fläche zeigt.

Eine erfindungsgemäße Aufweitung kann im Bereich der Kontaktfläche eines der Bauteile, oder auch auf den beiden einander gegenüberliegenden Kontaktflächen beider Bauteile vor gesehen sein. Der zur Ausbildung des erfindungsgemäßen Haltegrats zur Verfügung stehen de Verformungsraum wird durch den freien Querschnitt zwischen dem Scherelement und der Innenfläche der Aufweitung bestimmt. Die Ausbildung von Aufweitungen an den Flächen bzw. an den beiden Kontaktflächen hat den Vorteil, dass jedes der beim Abscheren gebilde ten Scherelementfragmente jeweils formschlüssig an dem jeweiligen Bauteil fixiert ist.

Bevorzugt hat die Öffnung einen zumindest abschnittweise im Wesentlichen gleichbleiben den Durchgangsquerschnitt, der im Bereich der Aufweitung zur Fläche bzw. Kontaktfläche hin vergrößert ist. Der Durchgangsquerschnitt entspricht dem vorgenannten Öffnungsquer schnitt außerhalb der Aufweitung, der bevorzugt von dem Scherelement im Wesentlichen ausgefüllt ist. Zur Ausbildung der Aufweitung kann der Durchgangsquerschnitt einfach einem Aufweitungsabschnitt vergrößert sein. Dabei erstreckt sich der Aufweitungsabschnitt bevor zugt in einem Bauteil über einen Teilbereich der Länge der Öffnung, welche in Durchgangs richtung der Öffnung quer zur Scherebene gemessen der Dicke des Bauteils zwischen des sen Kontaktfläche und einer Außenfläche entspricht. Der Durchgangsquerschnitt außerhalb der Aufweitung ist dann im Wesentlichen gleichbleibend, wenn der flächeninhaltsmäßig kleinste Durchgangsquerschnitt maximal 20% kleiner ist als der flächeninhaltsmäßig größte Durchgangsquerschnitt.

Die Länge des Aufweitungsabschnitts in Durchgangsrichtung der Öffnung ist bevorzugt klei ner 50% der Dicke des Bauteils, gemessen zwischen der Fläche bzw. der Kontaktfläche und einer davon abgewandten Außenflächen. An der Kontaktfläche ist der Austrittsquerschnitt der Aufweitung, entsprechend dem Querschnitt des Verformungsraums und damit des Halte grats, größer als der kleinste Durchgangsquerschnitt. Unter Querschnitte sind bevorzugt Querschnittsflächeninhalte zu verstehen.

Es kann vorgesehen sein, dass die Aufweitung eine Fase und/oder eine Rundung und/oder einen Absatz aufweist. Als Fase kann der Öffnungsrand zur Kontaktfläche konisch oder ge rundet ausgebildet sein. Durch eine konische Fase kann eine im Wesentlichen trichterförmig zur Kontaktfläche hin offene Aufweitung der Öffnung ausgebildet werden.

Es ist vorteilhaft, dass die Fase mit einer Öffnungsachse der Öffnung einen Fasenwinkel von größer oder gleich 20° einschließt, bevorzugt von 30°. Als Öffnungsachse wird eine in Durch gangsrichtung der Öffnung verlaufende Achse angesehen, bevorzugt parallel zur Normalen richtung der Kontaktfläche. Falls die Öffnung beispielsweise als kreiszylindrische Bohrung ausgebildet ist, ist die Öffnungsachse identisch mit der Bohrungsachse. Dadurch wird sicher gestellt, dass eine Aufweitung, die zur Ausbildung eines Haltegrats zur Erzeugung eines si cheren Formschlusses ausreichend ist, in einem relativ kurzen Aufweitungsabschnitt reali siert werden kann. Außerdem kann eine sichere plastische Einformung in den Verformungs raum gewährleistet werden zur Ausbildung des Haltegrats, ohne ein unerwünschtes vorzeiti ges Abscheren.

Alternativ oder zusätzlich kann der Öffnungsrand eine Rundung aufweisen. Die Rundung kann umlaufend oder zumindest abschnittweise torusförmig-konvex ausgebildet sein, also im Querschnitt bogenförmig. Die bogenförmige Rundung hat den Vorteil, dass die plastische Verformung beim Ausfüllen der Aufweitung allmählich entlang einer Biegung erfolgt, und Kerbwirkungen, die an einer scharfen Kante auftreten könnten, verringert werden können. Bevorzugt kann die Rundung einen Radius von größer gleich 0,5 mm besonders bevorzugt größer gleich 1 mm aufweisen.

Alternativ oder zusätzlich kann der Öffnungsrand einen Absatz aufweisen, der als zumindest teilweise umlaufende Stufe ausgebildet sein kann. Eine derartige Stufe kann beispielsweise dadurch realisiert werden, dass die Aufweitung eine in die Kontaktfläche eingebrachte Stu fenbohrung aufweist, welche einen größeren Durchmesser hat, den Aufweitungsdurchmes ser, der größer ist als der Öffnungsquerschnitt, der bei einer runden Öffnung dem Öffnungs- bzw. Durchgangsdurchmesser entspricht.

Die Öffnung kann als Bohrung mit kreisrundem Querschnitt ausgebildet sein. Die Bohrung hat einen Bohrungs- oder Öffnungsdurchmesser, der in der Aufweitung zur Kontaktfläche hin auf einen relativ dazu größeren Aufweitungsdurchmesser vergrößert ist. Beispielsweise kann die Bohrung durch eine konische Fase konisch-trichterförmig aufgeweitet sein. Es kann auch eine von der Kontaktfläche eingebrachte Stufenbohrung vorgesehen sein, wobei zwischen dem größeren Aufweitungsdurchmesser und dem Bohrungsdurchmesser ein Absatz oder eine Stufe gebildet ist. An die Bohrung angepasst kann das Scherelement ebenfalls einen kreisrunden Querschnitt haben mit einem Scherelementdurchmesser, so dass es den Boh rungsquerschnitt mit geringem Spiel überwiegend also im Wesentlichen ausfüllt.

Es ist denkbar und möglich, dass zur optimierten Ausbildung des Haltegrads und zur Anpas sung der Abschercharakteristik auf den beiden gegeneinander anliegenden Kontaktflächen unterschiedlich gestaltete Aufweitungen miteinander kombiniert werden, beispielsweise ein konischer Öffnungsrand auf der einen Seite mit einem gerundeten Öffnungsrand auf der an deren Kontaktfläche.

Die Aufweitung kann sich über den ganzen Umfang der Öffnung erstrecken, oder über Um fangsteilbereiche. Bevorzugt befinden sich aufgeweitete Umfangsteilbereiche in der Scher richtung, d.h. in Richtung der gegenseitigen Scherbewegung der beiden Bauteile. Es wird eine partielle Schergeometrie realisiert, welche eine optimierte Einleitung der Scherkraft er möglicht.

Bevorzugt kann das Scherelement als Niet ausgebildet sein. Ein Niet kann beispielsweise als Vollniet, Hohl- oder Rohrniet, Halbhohlniet, Schließringniet oder dergleichen ausgebildet sein, bei dem an einem die Öffnung durchsetzenden Nietschaft beiderseits außerhalb der beiden Bauteile Nietköpfe plastisch geformt sind, welche sich jeweils auf den Außenseiten der Bauteile in Durchgangsrichtung der Öffnung formschlüssig abstützen. Bevorzugt hat der Niet einen an den runden Öffnungsquerschnitt angepassten runden Nietquerschnitt. Dadurch dass der Niet zumindest im Bereich der Scherebene einen definierten Voll- oder Hohlquer schnitt hat, aus einem Material mit definierter Scherfestigkeit, die geringer ist als die Festig keit des Materials zumindest eines der beiden Bauteile, kann das Wegbrech- oder Losbrech verhalten der Scherverbindung definiert vorgegeben werden.

Es kann vorteilhaft sein, dass das eine Bauteil mit einer eine Lenkspindel drehbar lagernden Manteleinheit verbunden ist, und das andere Bauteil mit einer die Manteleinheit tragenden, mit der Karosserie eines Kraftfahrzeugs verbindbaren Trageinheit verbunden ist. Das eine Bauteil kann beispielsweise mit einem Mantelrohr verbunden sein, welches im Crashfall in Richtung der Längsachse der Lenksäule, um welche die Lenkspindel drehbar ist, relativ zu einem anderen Bauteil teleskopartig zusammenschiebbar ist, welches seinerseits verbunden ist mit einer direkt oder mittelbar an der Karosserie eines Kraftfahrzeugs in Längsrichtung abgestützten Manteleinheit oder einer Trageinheit.

Es ist vorteilhaft, dass das Scherelement zumindest im Bereich der Scherebene aus einem Material ausgebildet ist, welches eine geringere Festigkeit als das Material zumindest einer der Bauteile hat, bevorzugt eine geringere Festigkeit als das Materialien der Bauteile. Falls beispielsweise die Bauteile aus Stahl gefertigt sind, kann das Scherelement beispielsweise aus Aluminium, Buntmetall, Kunststoff oder dergleichen gefertigt sein. Werden für die Bautei le andere Werkstoffe eingesetzt, kann die Scherfestigkeit des Scherelements daran ange passt sein, so dass sichergestellt ist, dass im Crashfall das Scherelement sicher durchtrennt wird, und beim Abscheren keine Schäden an den Bauteilen auftreten.

Eine vorteilhafte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass zwischen den Bauteilen ein Ener gieabsorptionselement angeordnet ist. In dieser Anordnung bildet das Scherelement ein Soll bruchelement, welches bezüglich der Kraftübertragung in Richtung der Scherbewegung im Crashfall parallel zu mindestens einem Energieabsorptionselement angeordnet ist, und dafür sorgt, dass die im Normalbetrieb zwischen den beiden Bauteilen auftretenden Kräfte aufge nommen werden, und nicht auf das Energieabsorptionselement einwirken können. Nur bei Überschreitung einer vorgegebenen Grenzkraft, die im Crashfall auftritt, wird das Scher-ele- ment abgeschert und gibt die relative Bewegung der beiden Bauteile frei, so dass das oder die Energieabsorptionselemente zur Absorption kinetischer Energie verformt werden können. Das Energieabsorptionselement kann beispielsweise zwischen Außenmanteleinheit und In nenmantelrohr eingesetzt und abgestützt sein, so dass im Crashfall nach dem Abscheren des Scherelements ein abgebremstes teleskopartiges Zusammenschieben der Lenksäule ermöglicht wird. Als Energieabsorptionselemente sind im Stand der Technik beispielsweise Biege- und/oder Reißlaschen, Quetsch-, Trenn- oder Aufweitungselemente in vielfältigen Ausführungen bekannt, welche über einen vorgegebenen Verformungsweg eine Umsetzung von kinetischer Energie in plastische Verformungsarbeit ermöglichen. Bezogen auf die erfin dungsgemäße Gestaltung erstreckt sich der Verformungsweg in der Scherrichtung, bei spielsweise der Längsrichtung einer teleskopierbaren Lenksäulenanordnung.

Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf ein Verfahren zum Betrieb einer Lenksäule für ein Kraftfahrzeug, mit einer Crashvorrichtung, die mindestens zwei Bauteile aufweist, welche einander zugewandten Flächen aufweisen, und die mittels eines Scherelements miteinander verbunden sind, welches in einer beide Bauteile zumindest teilweise durchsetzenden Öff nung angeordnet ist, die am Übergang zu mindestens einer Fläche eine Scherkante auf weist, wobei beim Überschreiten einer vorgegebenen, zwischen den Bauteilen wirkenden Crashkraft das Scherelement abgeschert und in zwei Scherelementfragmente zerteilt wird, wobei erfindungsgemäß vorgeschlagen wird, dass zumindest eines der Scherelementfrag mente plastisch eingeformt wird in eine in mindestens einem an eine Fläche angrenzenden Randbereich der Öffnung ausgebildeten Aufweitung, zur Bildung eines Haltegrats, der einen in Durchgangsrichtung der Öffnung wirksamen Formschluss zwischen dem Scherelement fragment und dem Bauteil erzeugt.

Bevorzugt wird ein Verfahren zum Betrieb einer Lenksäule für ein Kraftfahrzeug vorgeschla gen, mit einer Crashvorrichtung, die zwei Bauteile aufweist, welche einander zugewandten Kontaktflächen in einer Scherebene gegeneinander anliegen, und die mittels eines Scherele ments miteinander verbunden sind, welches in einer beide Bauteile quer zur Scherebene durchsetzenden Öffnung angeordnet ist, die am Übergang zu mindestens einer Kontaktflä che eine Scherkante aufweist, wobei beim Überschreiten einer vorgegebenen, zwischen den Bauteilen in Richtung der Scherebene wirkenden Crashkraft das Scherelement abgeschert und in zwei Scherelementfragmente zerteilt wird, wobei erfindungsgemäß vorgeschlagen wird, dass zumindest eines der Scherelementfragmente plastisch eingeformt wird in eine in mindestens einem an eine Kontaktfläche angrenzenden Randbereich der Öffnung ausgebil deten Aufweitung, zur Bildung eines Haltegrats, der einen in Durchgangsrichtung der Öff nung wirksamen Formschluss zwischen dem Scherelementfragment und dem Bauteil er zeugt.

Wie vorangehend beschrieben weist die Öffnung zumindest an einer, bevorzugt an beiden Kontaktflächen eine sich zumindest über einen Umfangsteilbereich erstreckende, zur Kon taktfläche hin offene Aufweitung auf. Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird im Crashfall zunächst ein Teil der zwischen den Bauteilen in der Scherrichtung einwirkenden kinetischen Energie genutzt, um das Scherelement im Bereich der Scherebene in den erfindungsgemäß dort im Bereich der Aufweitung gebildeten Verformungsraum plastisch einzupressen. Da durch wird an dem Scherelement ein Haltegrat plastisch umgeformt, der über den Öffnungs querschnitt außerhalb der Aufweitung quer vorsteht. Nach oder teilweise während der plasti schen Umformung zur Bildung des Haltegrats erfolgt das Abscheren des Scherelements, an außen am Rand der Aufweitung zur Kontaktfläche angeordneten Scherkanten. Dank der Umformung in der erfindungsgemäßen Aufweitung weist eines oder beide der Scherelement fragmente einen Haltegrat auf, der für eine in Durchgangsrichtung formschlüssige Fixierung mit dem oder den Bauteilen sorgt. Durch die erfindungsgemäße Aufweitung kann im Crashfall durch die Crashenergie eine plastische Umformung des Scherelements erfolgen, welches eine sichere Fixierung der Scherelementfragmente ermöglicht, und dadurch Störungen der Energieabsorption vermei det. Dadurch kann das Sicherheitsniveau erhöht werden.

Beschreibung der Zeichnungen

Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnun gen näher erläutert. Im Einzelnen zeigen:

Figur 1 eine erfindungsgemäße Lenksäule in einer perspektivischen Darstellung,

Figur 2 die Lenksäule gemäß Figur 1 in einer weiteren perspektivischen Darstellung,

Figur 3 eine Detailansicht der Lenksäule gemäß Figur 1 in auseinander gezogener

Darstellung,

Figur 4 einen Querschnitt durch die Lenksäule gemäß Figuren 1 bis 3,

Figur 5 eine vergrößerte Detailansicht aus Figur 4,

Figur 6 eine vergrößerte schematische Darstellung ähnlich Figur 4 einer erfindungs gemäßen Schernietverbindung in einer ersten Ausführungsform im Normalbe trieb vor dem Abscheren,

Figur 7 eine Darstellung der Schernietverbindung gemäß Figur 6 nach dem Absche ren,

Figur 8 eine vergrößerte schematische Darstellung wie in Figur 6 einer erfindungsge mäßen Schernietverbindung in einer zweiten Ausführungsform im Normalbe trieb vor dem Abscheren,

Figur 9 eine Darstellung der Schernietverbindung gemäß Figur 8 nach dem Absche ren,

Figur 10 eine vergrößerte schematische Darstellung wie in Figur 6 einer erfindungsge mäßen Schernietverbindung in einer dritten Ausführungsform, Figur 11 eine vergrößerte schematische Darstellung wie in Figur 6 einer erfindungsge mäßen Schernietverbindung in einer vierten Ausführungsform,

Figur 12 eine vergrößerte schematische Darstellung wie in Figur 6 einer erfindungsge mäßen Schernietverbindung in einer fünften Ausführungsform,

Figur 13 eine schematische Ansicht auf eine Kontaktfläche in Durchgangsrichtung der

Öffnung in einer ersten Ausführung,

Figur 14 eine schematische Ansicht auf eine Kontaktfläche in Durchgangsrichtung der

Öffnung in einer ersten Ausführung.

Ausführungsformen der Erfindung

In den verschiedenen Figuren sind gleiche Teile stets mit den gleichen Bezugszeichen ver sehen und werden daher in der Regel auch jeweils nur einmal benannt bzw. erwähnt.

Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Lenksäule 1 schematisch in perspektivischer Ansicht schräg von hinten (bezogen auf die Fahrtrichtung eines nicht gezeigten Kraftfahrzeugs).

Die Lenksäule 1 kann an der Karosserie eines nicht dargestellten Kraftfahrzeugs mittels ei ner Trageinheit (Konsole) 2 befestigt werden. Die Trageinheit 2 umfasst zur Verbindung mit der Karosserie Befestigungsmittel 21 , beispielsweise Befestigungsöffnungen.

Eine Lenkspindel 30 ist in einem Innenmantelrohr 31 , auch als inneres Mantelrohr oder Man telrohr 31 bezeichnet, um ihre Längsachse L, die sich in Längsrichtung erstreckt, drehbar gelagert. Hinten an der Lenkspindel 30 ist ein Befestigungsabschnitt 32 zur Befestigung ei nes nicht dargestellten Lenkrads ausgebildet. Das Innenmantelrohr 31 ist in einer Außen manteleinheit 33, auch als äußere Manteleinheit 33 oder kurz Manteleinheit 33, in Längsrich tung teleskopartig verschiebbar gehaltert, wie mit dem Doppelpfeil parallel zur Längsachse L angedeutet.

Ein motorischer Verstellantrieb 4 umfasst eine elektrische Antriebseinheit 41 mit einem Elek tromotor, die sich an der Außenmanteleinheit 33 in Längsrichtung mittels eines bügelartigen Abstützbauteils 44 abstützt und von der eine sich im Wesentlichen in Längsrichtung erstre ckende Gewindespindel (Spindel) 42 drehend antreibbar ist, die in eine bezüglich dazu dreh- fest angeordnete Spindelmutter 43 eingeschraubt ist, die sich an dem Innenmantelrohr 31 in Längsrichtung über ein Stützelement 45 abstützt. Dadurch wird ein sogenannter Rotationss pindeltrieb realisiert, bei dem durch drehenden Antrieb der Gewindespindel 42 mittels der Antriebseinheit 41 der Abstand in Längsrichtung zwischen Antriebseinheit 41 und Spindel mutter 43 verstellbar ist. Durch Aktivierung der Antriebseinheit 41 kann das Innenmantelrohr 31 relativ zur Außenmanteleinheit 33 zur Längsverstellung der Lenksäule 1 teleskopartig ein- oder ausgefahren werden, wie mit einem Doppelpfeil angedeutet ist.

Zwischen der Außenmanteleinheit 33 und dem Innenmantelrohr 31 ist eine Energieabsorpti onseinrichtung 5 angeordnet, die im Folgenden näher erläutert wird. Diese ist in Figur 2 er kennbar, in der zur besseren Übersicht in derselben Perspektive wie in Figur 1 die Tragein heit 2 und die Außenmanteleinheit 33 weggelassen sind. Figur 3 zeigt eine quer zur Längsachse L auseinander gezogene Explosionsdarstellung der Anordnung aus Figur 2.

Die Energieabsorptionsvorrichtung 5 weist ein Gehäuse 51 , auch als Halteprofil 51 bezeich net, in Form einer C-förmigen Schiene mit im Wesentlichen rechteckigem Querschnitt auf, welches fest mit dem Innenmantelrohr 31 verbunden ist und sich in Längsrichtung erstreckt, wobei der offene Querschnitt gegen die Außenseite des Innenmantelrohrs 31 gerichtet ist. Mittels Formschlusselementen 510, die in korrespondierende Aufnahmeöffnungen 310 in dem inneren Mantelrohr 31 eingreifen, ist das Gehäuse 51 fest mit dem Mantelrohr 31 ver bunden, beispielsweise mittels Laserschweißen. Auf seiner radial nach außen gerichteten Außenseite weist das Gehäuse 51 einen sich parallel zur Längsachse L erstreckenden Schlitz 52 auf.

In dem Gehäuse 51 sind ein erstes Energieabsorptionselement 54 und ein zweites Energie absorptionselement 56 mit Abstand in Längsrichtung angeordnet, die jeweils als U-förmiger Biegedraht bzw. Biegestreifen gestaltet sind, mit einem ersten Schenkel, der über eine Um biegung von im Wesentlichen 180° mit einem zweiten Schenkel verbunden ist. Am Ende des zweiten Schenkels ist jeweils ein Mitnehmerhaken 544 bzw. 564 ausgebildet. Jeweils mit ihrem ersten Schenkel stützen sich die Energieabsorptionselemente 54 und 56 entgegen der Längsrichtung gegen nach innen in den Querschnitt des Gehäuses 51 vorspringende Wider lager 546 bzw. 566 ab, welche jeweils einen Anschlag in Längsrichtung bilden.

Die Energieabsorptionselemente 54 und 56 können als Stanzteile ausgebildet sein, so dass eine kostengünstige Herstellung gewährleistet ist. Das Gehäuse 51 bildet ein erstes Bauteil im Sinne der vorliegenden Erfindung, welches fest mit dem Innenmantelrohr 31 verbunden ist. Das Gehäuse 51 hat eine parallel zur Längsach se L, bezüglich des Innenmantelrohrs 31 außen liegende Kontaktfläche 58, die in Figur 3 dem Betrachter zugewandt ist.

Eine Trägerplatte 7 weist eine Kontaktfläche 78 auf, welche parallel zur Kontaktfläche 58 steht, und im montierten Zustand in einer Scherebene S flächig gegen die Kontaktfläche 58 des Gehäuses 51 anliegt, wie weiter unten noch näher erläutert wird.

Die Spindelmutter 43 ist über das Stützelement 45 mit der Trägerplatte 7 verbunden und in Längsrichtung abgestützt.

Ein erstes Koppelelement 60 ist in Längsrichtung fest an der Trägerplatte 7 abgestützt und erstreckt sich durch den Schlitz 52 hindurch, und ist mit dem Mitnehmerhaken 564 des Ener gieabsorptionselements 56 verbunden.

Ein zweites Koppelelement 61 kann mittels eines pyroelektrischen Aktuators 62, der fest mit der Trägerplatte 7 verbunden ist, durch den Schlitz 52 hindurch mit dem Mitnehmerhaken 544 des Energieabsorptionselements 54 gekoppelt werden.

Ein Scherniet 8, der ein erfindungsgemäßes Scherelement bildet, ist durch eine quer zur Längsachse L durch die Trägerplatte 7 und das Gehäuse 51 durchgehende Öffnung 9 hin durchgeführt, welche im Beispiel als Bohrung mit kreisrundem Durchgangsquerschnitt mit einer Bohrungsachse B ausgebildet ist. Durch den Scherniet 8 ist die Trägerplatte 7 im Nor malbetrieb mit dem Gehäuse 51 verbunden, wobei die Kontaktflächen 58 und 78 in der Scherebene S gegeneinander anliegen, wie in den Querschnittsdarstellungen der Figuren 4, 5, 6, 8, 10, 11 und 12 erkennbar ist.

Figur 5 zeigt einen vergrößerten Teil des Gesamtquerschnitts von Figur 4. In den Figuren 6 bis 12 sind schematisch nur die erfindungswesentlichen Elemente Scherniet 8, Trägerplatte 7 und Gehäuse 51.

Der Scherniet 8 hat einen sich durch die Öffnung 9 hindurch erstreckenden Nietschaft 81 , auch kurz als Schaft bezeichnet, der einen kreiszylindrischen, den Öffnungsquerschnitt im Wesentlichen ausfüllenden Nietquerschnitt hat, so dass zwischen dem Nietschaft 81 und der Innenfläche der Öffnung 9 nur geringes Spiel besteht, welches nur einen Bruchteil des Niet schaft- bzw. Öffnungsdurchmessers beträgt. Mit einem ersten Nietkopf 82 stützt sich der Scherniet 8 außen gegen eine der Kontaktfläche 58 abgewandte Außenfläche 59 des Gehäuses 51 ab, und mit einem zweiten Nietkopf 83 von außen gegen eine der Kontaktfläche 78 abgewandte Außenfläche 79 der Trägerplatte 7. Durch den Scherniet 8 sind die Kontaktfläche 58 des Gehäuses 51 und die Kontaktfläche 78 der Trägerplatte 7 in der Scherebene gegeneinander verspannt.

Der Scherniet 8 kann als Hohl- oder Halbhohlniet wie in den Figuren 6 bis 11 , oder auch als Vollniet wie in Figur 12 dargestellt ausgestaltet sein.

In der in Figur 6 gezeigten Ausführung weist die Öffnung 9 in dem Gehäuse 51 in mindes tens einem an eine Kontaktfläche 58 angrenzenden Randbereich eine umlaufende Fase auf, so dass eine konisch-trichterförmige, zur Kontaktfläche hin offene Aufweitung 91 ausgebildet wird. Die Fase schließt mit der Bohrungsachse B einen Fasenwinkel a (alpha) von bevorzugt größer oder gleich 20° ein, bevorzugt von 30°. Zwischen der zylindrischen Außenfläche des Nietschafts 81 und der konischen Innenfläche der Aufweitung 91 wird ein ringförmiger freier Verformungsraum 92 begrenzt.

Die Trägerplatte 7 ist über den Verstellantrieb 4 und die Außenmanteleinheit 33 mittels der Trageinheit 2 an der Karosserie des Kraftfahrzeugs abgestützt, und das Gehäuse 51 an dem Innenmantelrohr 31. Im Crashfall wird impulsartig eine hohe Kraftspitze, die sogenannte Crashkraft F, über die Lenkspindel 30 auf das Innenmantelrohr 31 übertragen, welche als Scherkraft F parallel zur Scherebene S zwischen dem Gehäuse 51 und der Trägerplatte 7 wirkt, wie in Figur 7 dargestellt. Im Crashfall wird das Innenmantelrohr 31 zusammen mit dem Gehäuse 51 relativ gegenüber der Trägerplatte 7 verlagert. Dadurch wird das Scherele ment 8 auf Scherung belastet, und dadurch im Bereich der Aufweitung 9 umgeformt. Konkret fließt das Material des Scherelements 8 etwa in Richtung der Scherebene S in den freien Verformungsraum 92 - in der Darstellung von Figur 7 nach oben - und bildet dort einen plas tisch geformten Haltegrat 84, der den durch die Aufweitung zur Verfügung gestellten Verfor mungsraum 92 zumindest teilweise quer zur Bohrungsachse B ausfüllt.

Durch die weitere relative Bewegung wird das Scherelement 8 in der Scherebene S abge schert, und in zwei separate Schernietfragmente 85, 86, kurz Fragmente 85, 86 geteilt.

In Figur 7 ist das Schernietfragment 85 durch den quer zur Bohrungsachse B in die Aufwei tung 91 vorstehenden Haltegrat 84 in der Durchgangsrichtung der Bohrung 9 fixiert und ge gen Herausfallen nach außen gesichert. Der Haltegrat 84 bildet ein in Durchgangsrichtung der Öffnung 9 wirksames Formschlusselement, welches beim Abscheren erzeugt wurde. Um das zweite Schernietfragment gegen Herausfallen aus der Öffnung 9 der Trägerplatte 7 zu sichern, kann die Öffnung 9 in der Trägerplatte 7 in mindestens einem an eine Kontaktflä che 78 angrenzenden Randbereich ebenfalls eine Aufweitung 91 in Form einer umlaufenden Fase aufweisen, wodurch im Prinzip in der Trägerplatte 7 ein Verformungsraum 92 ausgebil det wird, der zu dem Verformungsraum 92 in dem Gehäuse 51 bezüglich der Scherebene S spiegelsymmetrisch ist. Diese Anordnung ist als zweite Variante in Figur 8 in derselben An sicht wie in Figur 6 gezeigt. Jedoch ist eine spiegelsymmetrische Ausbildung des Verfor mungsraums 92 nicht wesentlich für die Funktionsgewährleistung. Dieser kann auch kleiner oder größer als der andere Verformungsraum sein oder eine andere Geometrie aufweisen.

Figur 9 zeigt analog zu Figur 7 den abgescherten Zustand. Das Schernietfragment 85 weist wie in Figur 7 einen Haltegrat 84 auf, in der Zeichnung am oberen Rand des Nietschafts 81. Auch das - in der Zeichnung rechts liegende - Schernietfragment 86 ist vor dem Abscheren plastisch umgeformt worden, so dass ein - in der Zeichnung am unteren Rand - in den von der Aufweitung 91 begrenzten Verformungsraum 92 hineinragender Haltegrat 84 ausgebildet wurde. Dadurch ist das Schernietfragment 86 in der Öffnung 9 formschlüssig an der Träger platte 7 gehalten und gesichert.

Die in Figur 10 gezeigte dritte Variante unterscheidet sich von der Ausführung gemäß Figur 8 dadurch, dass die Aufweitung 91 in dem Gehäuse 51 als Stufenbohrung mit einem zum Durchgangsquerschnitt vorspringenden Absatz 93. Dadurch ist der Verformungsraum 92 ringförmig-hohlzylindrisch.

Die in Figur 11 gezeigte vierte Variante unterscheidet sich von der Ausführung gemäß Figur 8 dadurch, dass die Aufweitung 91 in der Trägerplatte 7 nicht wie in Figur 8 als konische Fase, sondern im Querschnitt bogenförmig als Rundung 94 des Randes ausgebildet ist, mit einem Radius r größer gleich 0,5 mm.

Die in Figur 12 gezeigte Ausführung unterscheidet sich zu den vorigen Varianten dadurch, dass der Scherniet 8 als Vollniet ausgeführt ist. Selbstverständlich können die anderen Aus führungsvarianten der Figuren 1 bis 11 mit einem Vollniet anstelle eines Hohlniets ausge führt sein. Der Fachmann wählt den Niet entsprechend so aus, dass die von ihm gewählte und vordefinierte Scherkraft durch diesen gewählten Niet erreicht wird.

Die Figuren 13 und 14 zeigen Ansichten in Normalenrichtung auf die Kontaktflächen 58 oder 78. In der Ausführung von Figur 13 läuft die Aufweitung 91 über den gesamten Umfang der Öffnung 9 um, während in Figur 14 die Aufweitung 91 nur partiell in dem Umfangsbereich ausgebildet ist, in dem beim Crash durch die Crashkraft F der Haltegrat 84 an den Scherniet fragmenten 85 und/oder 86 plastisch umgeformt wird. Die in den Figuren 1 bis 12 dargestell ten Ausführungsvarianten lassen sich sowohl mit einer vollumfänglichen Aufweitung als auch mit einer partiellen Aufweitung realisieren. Die Geometrie der Aufweitung ist dann entspre chend vollumfänglich oder partiell umfänglich ausgebildet, wobei auch eine Kombination denkbar und möglich ist, nämlich dass die eine Aufweitung des einen Bauteils vollumfänglich ausgebildet ist und die Aufweitung des anderen Bauteils partiell umfänglich ausgebildet ist.

Bezugszeichenliste

1 Lenksäule

2 Trageinheit

21 Befestigungsmittel

30 Lenkspindel

31 Innenmantelrohr

310 Aufnahmeöffnungen

32 Befestigungsabschnitt

33 Außenmanteleinheit

4 Verstellantrieb

41 Antriebseinheit

42 Gewindespindel

43 Spindelmutter

45 Stützelement

5 Energieabsorptionseinrichtung

51 Gehäuse

510 Formschlusselemente

52 Schlitz

54, 56 Energieabsorptionselement 544, 564 Mitnehmerhaken

546, 566 Widerlager

57 Öffnung

58 Kontaktfläche

59 Außenfläche

60, 61 Koppelelement

62 pyroelektrischer Aktuator

7 Trägerplatte

78 Kontaktfläche

8 Scherniet

81 Nietschaft

82, 83 Nietkopf

84 Haltegrat

85, 86 Schernietfragmente

9 Öffnung

91 Aufweitung

92 Verformungsraum

93 Absatz

L Längsachse

H Höhenrichtung

S Scherebene

B Bohrungsachse