Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
STEEL MATERIAL COMPOSITION FOR PRODUCING PISTON RINGS AND CYLINDER LINERS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/097107
Kind Code:
A1
Abstract:
A steel material composition, in particular for producing piston rings and cylinder liners, comprises the following elements in the listed quantities, relative to 100% by weight of the steel material: 0.5 – 1.2% by weight C, 0 – 3.0% by weight Cr, 72.0 – 94.5% by weight Fe, 3.0 – 15.0% by weight Mn and 2.0 – 10.0% by weight Si. The composition can be produced by producing a melt of the starting materials and casting the melt in a prefabricated mold.

Inventors:
PERSOECZY LASZLO (DE)
Application Number:
PCT/EP2009/007357
Publication Date:
September 02, 2010
Filing Date:
October 13, 2009
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
FEDERAL MOGUL BURSCHEID GMBH (DE)
PERSOECZY LASZLO (DE)
International Classes:
F16J9/26; C22C38/02; C22C38/04; C22C38/34; C22C38/38
Foreign References:
US2165035A1939-07-04
US20020005616A12002-01-17
JPH07278742A1995-10-24
US4957702A1990-09-18
DE102006038670A12008-02-21
GB124817A1919-04-10
Attorney, Agent or Firm:
POMPER, Till (DE)
Download PDF:
Claims:
Ansprüche

1. Stahlwerkstoffzusammensetzung, insbesondere zur Herstellung von Kolbenringen und Zylinderlaufbuchsen, dadurch gekennzeichnet, dass sie die folgenden Elemente im angegebenen Anteil, bezogen auf 100 Gew.-% der Stahlwerkstoffzusammensetzung, enthält:

C: 0,5 - 1,2 Gew.-%

Cr: 0 - 3,0 Gew.-% Fe: 72,0 - 94,5 Gew.-%

Mn: 3,0 - 15,0 Gew.-%

Si: 2,0 - 10,0 Gew.-%

2. Stahlwerkstoffzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie zusätzlich die folgenden Elemente maximal im angegebenen Anteil enthält:

Al: max. 0,02 Gew.-%

B: max. 0, 1 Gew.-%

Cu: max. 2,0 Gew.-%

Mo: max. 3,0 Gew.-%

Nb: max. 0,05 Gew.-%

Ni: max. 4,0 Gew.-%

P: max. 0, 1 Gew.-%

S: max. 0,05 Gew.-%

Sn: max. 0,05 Gew.-%

Ti: max. 1,5 Gew.-%

V: max. 1 ,5 Gew.-%

W: max. 1,5 Gew.-%

wobei die Summe der Anteile von Nb, Ti, V und W maximal 1 ,5 Gew.-% beträgt.

3. Stahlwerkstoffzusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie ausschließlich Elemente, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Al, B, C, Cr, Cu, Fe, Mn, Mo, Nb, Ni, P, S, Si, Sn, Ti, V und W enthält, wobei die Summe dieser Elemente 100 Gew.-% ergibt.

4. Verfahren zur Herstellung einer Stahlwerkstoffzusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 - 3, umfassend die folgenden Schritte:

a. Herstellen einer Schmelze der Ausgangsmaterialien, und b. Abgießen der Schmelze in eine vorgefertigte Form.

sowie gegebenenfalls die folgenden Schritte:

c. Austenitisieren der Stahlwerkstoffzusammensetzung oberhalb ihrer Ac3- Temperartur, d. Abschrecken der Stahlwerkstoffzusammensetzung in einem geeigneten Abschreckmedium, und e. Anlassen der Stahlwerkstoffzusammensetzung bei einer Temperatur im Bereich von 400 bis 700°C in einem Schutzgasofen.

5. Verfahren zur Herstellung eines Stahlwerkstoffs gemäß Anspruch 5, weiterhin umfassend den folgenden Schritt:

f. Nitrieren der erhaltenen Stahlwerkstoffzusammensetzung.

6. Kolbenring, dadurch gekennzeichnet, dass er als Grundkörper eine Stahlwerkstoffzusammensetzung gemäß irgendeinem der Ansprüche 1 - 3 umfasst.

7. Zylinderlaufbuchse, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Grundkörper eine Stahlwerkstoffzusammensetzung gemäß irgendeinem der Ansprüche 1 - 3 umfasst.

Description:
STAHLWERKSTOFFZUSAMMENSETZUNG ZUR HERSTELLUNG VON KOLBENRINGEN UND ZYLINDERLAUFBUCHSEN

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Stahlwerkstoffzusammensetzung, die insbesondere zur Herstellung von Kolbenringen und Zy linder laufbuchsen geeignet ist. Außerdem betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Stahlwerkstoffzusammensetzung. Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung Kolbenringe und Zylinderlaufbuchsen, die als Grundkörper die erfindungsgemäßen Stahlwerkstoff- Zusammensetzungen umfassen.

Stand der Technik

Kolbenringe dichten in einem Verbrennungskraftmotor den zwischen Kolbenkopf und Zylinderwand vorhandenen Spalt gegenüber dem Brennraum ab. Bei der Auf- und

Abbewegung des Kolbens gleitet der Kolbenring einerseits mit seiner äußeren

Umfangsfläche in ständiger federnder Anlage gegen die Zylinderwand, andererseits gleitet der Kolbenring, bedingt durch die Kippbewegungen des Kolbens, oszillierend in seiner

Kolbenringnut, wobei seine Flanken wechselnd an der oberen oder unteren Nutenflanke der Kolbenringnut anliegen. Bei den jeweils gegeneinander laufenden Gleitpartnern tritt in

Abhängigkeit des Materials ein mehr oder weniger starker Verschleiß auf, der bei einem

Trockenlauf zu so genannten Fressern, Riefenbildung und schließlich zu einer Zerstörung des

Motors führen kann. Um das Gleit- und Verschleißverhalten von Kolbenringen gegenüber der Zylinderwand zu verbessern, wurden diese an deren Umfangsfläche mit Beschichtungen aus unterschiedlichen Materialien versehen.

Bei Zylinderlaufbuchsen wie beispielsweise denen von Hubkolben- Verbrennungskraftmaschinen muss eine hohe Verschleißfestigkeit gegeben sein, da anderenfalls, d.h. bei dünner werdender Zylinderlaufbuchse, die Gasleckage und der Ölverbrauch zunehmen können sowie die Leistung des Motors sich verschlechtert. Durch eine sich abreibende Zylinderlaufbuchse wird der Spalt zwischen Zylinderwand und Zylinderlaufbuchse immer größer, so dass Verbrennungsgase leichter an der Zylinderlaufbuchse vorbei austreten können (so genanntes Blow-By), was die Effizienz des Motors verringert. Durch einen vergrößerten Spalt wird weiterhin der im Verbrennungsraum zurückbleibende nicht abgestreifte Ölfilm dicker, so dass mehr Öl pro Zeiteinheit verloren gehen kann, also der Ölverbrauch erhöht wird.

Zur Herstellung hoch beanspruchter Teile von Verbrennungskraftmotoren, wie beispielsweise Kolbenringen und Zylinderlaufbuchsen, werden meist Gusseisenwerkstoffe bzw. Gusseisenlegierungen verwendet. Kolbenringe, insbesondere Kompressionsringe, unterliegen in hochbeanspruchten Motoren einer zunehmenden Belastung, unter anderem Kompressionsspitzendruck, Verbrennungstemperatur, EGR und Schmierfilmreduzierung, die deren Funktionseigenschaften, wie Verschleiß, Brandspurbeständigkeit, Microwelding und Korrosionsbeständigkeit, maßgeblich beeinflussen.

Gusseisenwerkstoffe gemäß dem Stand der Technik weisen jedoch ein hohes Bruchrisiko auf, so dass es bei der Verwendung bisheriger Werkstoffe häufig zu Ringbrüchen kommt. Gestiegene mechanisch-dynamische Belastungen führen zu kürzeren Lebensdauern von Kolbenringen oder Zylinderlaufbuchsen. Ebenso kommt es zu starkem Verschleiß und Korrosion an Lauffläche und Flanke.

Höhere Zünddrücke, reduzierte Emissionen sowie die Kraftstoff-Direkteinspritzung bedeuten steigende Belastungen für Kolbenringe. Die Folge sind Beschädigungen und Aufplattierungen von Kolbenmaterial vor allem auf der unteren Kolbenringflanke.

Aufgrund der höheren mechanischen und dynamischen Beanspruchungen von Kolbenringen und Zylinderlaufbuchsen fordern immer mehr Motorenhersteller Kolbenringe undZylinderlaufbuchsen aus hochwertigem Stahl (vergütet und hochlegiert, wie beispielsweise Werkstoff 1.41 12). Hierbei bezeichnet man Eisenwerkstoffe mit weniger als 2,08 Gew.-% Kohlenstoff als Stahl. Liegt der Kohlenstoffgehalt höher, so redet man von Gusseisen. Stahlwerkstoffe besitzen gegenüber Gusseisen bessere Festigkeits- und Zähigkeitseigenschaften, da keine Störung durch freien Graphit im Grundgefüge vorhanden ist.

Meist werden hochchromlegierte martensitische Stähle für die Herstellung von Stahlkolbenringen oder -zylinderlaufbuchsen eingesetzt. Stahlkolbenringe werden aus Profildraht hergestellt. Der Profildraht wird rund gewickelt, aufgeschnitten und über einen „Unrund"-Dorn gezogen. Auf diesem Dorn erhält der Kolbenring durch einen Glühprozess seine erwünschte unrunde Form, wodurch die geforderten Tangentialkräfte eingestellt werden. Ein weiterer Nachteil der Herstellung von Kolbenringen aus Stahl ist, dass ab einem gewissen Durchmesser die Ringherstellung (Wickeln) aus Stahldraht nicht mehr möglich. Kolbenringe aus Gusseisen werden dagegen bereits unrund gegossen, so dass sie von Anfang an eine ideale Form aufweisen.

Gusseisen besitzt eine wesentlich niedrigere Schmelztemperatur als Stahl. Der Unterschied kann je nach chemischer Zusammensetzung bis zu 350°C betragen. Gusseisen ist daher einfacher zu schmelzen und zu gießen, da eine niedrigere Schmelztemperatur eine niedrigere Gießtemperatur und damit eine kleinere abkühlungsbedingte Schwindung bedeutet, wodurch der gegossene Werkstoff weniger Lunker bzw. Warm- und Kaltrisse aufweist. Eine niedrigere Gießtemperatur führt weiterhin zu einer geringeren Belastung des Formstoff (Erosion, Gasporositäten, Sandeinschlüsse) und des Ofens sowie zu geringeren Schmelzkosten.

Die Schmelztemperatur des Eisenwerkstoffs hängt nicht nur von seinem Kohlenstoffgehalt, sondern auch von dem „Sättigungsgrad" ab. Es gilt die vereinfachte Formel:

S c = C/(4,26- l/3(Si+P)).

Je näher der Sättigungsgrad an 1 liegt, desto niedriger ist die Schmelztemperatur. Bei Gusseisen wird zumeist ein Sättigungsgrad von 1,0 angestrebt, wobei das Gusseisen eine

Schmelztemperatur von 1 15O 0 C aufweist. Der Sättigungsgrad von Stahl beträgt, abhängig von der chemischen Zusammensetzung, ungefähr 0, 18. Elektischer Stahl weist eine Schmelztemperatur von 1500 0 C auf.

Der Sättigungsgrad kann durch den Si- oder P-Gehalt deutlich beeinflusst werden. Zum Beispiel wird sich ein um 3 Gew.-% höherer Gehalt an Silizium ähnlich wie ein 1 Gew.-% höherer C-Gehalt aus. Es ist somit möglich, einen Stahlwerkstoff mit einem C-Gehalt von 1 Gew.-% und 9,78 Gew.-% Silizium herzustellen, der die gleiche Schmelztemperatur wie Gusseisen mit einem Sättigungsgrad von 1,0 (C: 3,26 Gew.-%, Si: 3,0 Gew.-%) aufweist.

Durch eine drastische Erhöhung des Si-Gehalts kann der Sättigungsgrad des Stahlwerkstoffs erhöht werden und die Schmelztemperatur auf das Niveau von Gusseisen abgesenkt werden. Somit ist es möglich, Stahl mit Hilfe derjenigen Technik herzustellen, die auch für die Herstellung von Gusseisen, beispielsweise GOE 44, verwendet wird.

Kolbenringe und Zylinderlaufbuchsen aus hochsiliziumhaltigem Stahlgusswerkstoff sind im Stand der Technik bekannt. Allerdings beeinflusst das in höheren Mengen vorhandene Silizium die Härtbarkeit des Werkstoffs negativ, da dessen Austenitumwandlungstemperatur „Ac3" erhöht wird.

Beschreibung der Erfindung

Folglich ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine hochsiliziumhaltige Stahlwerkstoffzusammensetzung, insbesondere zur Herstellung von Kolbenringen und Zylinderlaufbuchsen, bereitzustellen, welche eine verbesserte Härtbarkeit aufweist. Die Stahlwerkstoffzusammensetzung soll durch die Herstellung im Schwerkraftguss die Eigenschaften von vergütetem Gusseisen mit Kugelgraphit in mindestens einem der folgenden Punkte übertreffen: - Mechanische Eigenschaften wie E-Modul, Biegefestigkeit

- Widerstandsfähigkeit gegenüber Brüchen

- Gestaltfestigkeit

- Flankenverschleiß

- Laufflächenverschleiß

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Stahlwerkstoffzusammensetzung gelöst, welche die folgenden Elemente im angegebenen Anteil enthält:

C: 0,5 - 1 ,2 Gew.-%

Cr: 0 - 3,0 Gew.-%

Fe: 72, 0 - 94,5 Gew.-%

Mn: 3,0 - 15,0 Gew.-%

Si: 2,0 - 10,0 Gew.-%

Die Inhaltsstoffe sind derart enthalten, dass die Summe aller genannten oder nicht explizit genannten Ausgangsmaterialien, Bestandteile, Inhaltstoffe, Elemente, und Zusatzstoffe in jedem Fall 100 Gew.-% ergeben. Der Anteil an Ausgangsmaterialien, Bestandteilen, Inhaltstoffen, Elementen und Zusatzstoffen kann durch verschiedene, dem Fachmann bekannte Verfahren eingestellt werden. Die chemische Zusammensetzung wird insbesondere in Abhängigkeit vom herzustellenden Werkstück eingestellt.

Das enthaltenen Mangan fungiert als Austenitbildner, das das Gammagebiet erweitert und die Austentitumwandlungstemperatur Ac3 nach oben verschiebt. Auf diese Weise wird erfindungsgemäß eine verbesserte Härtbarkeit des Stahlwerkstoffs erzielt.

Die folgenden Elemente sind in der erfindungsgemäßen Stahlwerkstoffzusammensetzung bevorzugt maximal im angegebenen Anteil bezogen auf 100 Gew.-% der Stahlwerkstoffzusammensetzung enthalten: Al: max. 0,02 Gew.-% P: max. 0,1 Gew.-%

B: max. 0,1 Gew.-% S: max. 0,05 Gew.-%

Cu: max. 2,0 Gew.-% Sn: max. 0,05 Gew.-%

Mo: max. 3,0 Gew.-% Ti: max. 1,5 Gew.-%

Nb: max. 0,05 Gew.-% V: max. 1,5 Gew.-%

Ni: max. 4,0 Gew.-% W: max. 1 ,5 Gew.-%

wobei die Summe der Anteile von Nb, Ti, V und W maximal 1 ,5 Gew.-% beträgt.

Weiterhin ist es erfindungsgemäß bevorzugt, dass die erfindungsgemäße Stahlwerkstoffzusammensetzung nur Elemente, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Al, B, C, Cr, Cu, Fe, Mn, Mo, Nb, Ni, P, S, Si, Sn, Ti, V und W enthält, wobei die Summe dieser Elemente 100 Gew.-% ergibt.

Die erfindungsgemäße Stahlwerkstoffzusammensetzung reduziert die Neigung der daraus hergestellten Werkstücke, unter starker Hitze ihre Form zu verändern und sorgt somit für ein dauerhaft hohes Leistungsvermögen und vermindert darüber hinaus den Ölverbrauch. Die erfindungsgemäße Stahlwerkstoffzusammensetzung eignet sich daher aufgrund ihrer hervorragenden Eigenschaften insbesondere für die Herstellung von Kolbenringen und Zylinderlaufbuchsen im automotiven und LB-Bereich, bzw. für Ventilsitzringe und Führungen. Darüber hinaus können damit Laufwerkdichtungen (LWD's), Trägerplatten für Bremsbeläge von Scheibenbremsen (Black Plates) sowie Ringe für Kühlaggregate, Pumpdüsen, sowie Zylinderlaufbuchsen (Liner) und Schonbuchsen bzw. Teile für die chemische Industrie hergestellt werden.

Die erfindungsgemäße Stahlwerkstoffzusammensetzung weist weiterhin den Vorteil auf, dass die Herstellung von beispielsweise Stahlkolbenringen und -zylinderlaufbuchsen mit den zur Herstellung von Gusseisen-Werkstücken notwendigen Maschinen und Technologien ermöglicht wird. Zudem entsprechen die Herstellungskosten denen von Gusseisen- Kolbenringen, was dem Hersteller einen Kostenvorteil und eine bessere Wertschöpfung bietet. Ebenso können Werkstoffparameter frei vom Zulieferer eingestellt werden. Erfindungsgemäß wird weiterhin ein Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Stahlwerkstoffzusammensetzung bereitgestellt, welches die folgenden Schritte umfasst:

a. Herstellen einer Schmelze der Ausgangsmaterialien, und b. Abgießen der Schmelze in eine vorgefertigte Form.

Als Ausgangsmaterialien können beispielsweise Stahlschrott, Kreislaufmaterial und Legierungsstoffe verwendet werden. Der Schmelzprozess erfolgt in einem Ofen, vorzugsweise einem Kupolofen. Anschließend wird ein Rohling unter Erstarrung der Schmelze hergestellt. Der Rohling kann dabei mit im Stand der Technik bekannte Methoden gegossen werden, wie beispielsweise Schleuderguss, Strangguss, Stempel-Pressverfahren, Croning oder bevorzugt Grünsandformen.

Nach Erkalten der Stahlwerkstoffzusammensetzung wird die Form ausgelehrt und der erhaltene Rohling geputzt.

Gegebenenfalls kann der Rohling anschließend vergütet werden. Diese erfolgt durch die folgenden Schritte:

c. Austenitisieren der Stahlwerkstoffzusammensetzung oberhalb ihrer Ac3- Temperartur, d. Abschrecken der Stahlwerkstoffzusammensetzung in einem geeigneten Abschreckmedium, und e. Anlassen der Stahlwerkstoffzusammensetzung bei einer Temperatur im

Bereich von 400 bis 700°C in einem Schutzgasofen.

Als Abschreckmedium wird bevorzugt Öl verwendet.

Zur weiteren Härtung des erfindungsgemäßen Stahlwerkstoffs kann im Anschluss an die zuvor erwähnten Verfahrensschritte ein Nitrieren der erhaltenen Stahlwerkstoff- Zusammensetzung erfolgen. Dies kann beispielsweise durch Gasnitrieren, Plasmanitrieren oder Drucknitrieren erfolgen.

Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung, ohne sie zu beschränken.

Beispiel

Es wurde ein Kolbenring aus einer erfindungsgemäßen Stahlwerkstoffzusammensetzung der folgenden Zusammensetzung hergestellt:

Al: 0,002 Gew.-% P: 0,03 Gew.-%

B: 0,1 Gew.-% S: 0,009 Gew.-%

C: 0,7 Gew.-% Si: 3,0 Gew.-%

Cr: 2,0 Gew.-% Sn: 0,001 Gew.-% Cu: 0,05 Gew.-% Ti: 0,007 Gew.-%

Mn: 5,0 Gew.-% V: 0,015 Gew.-%

Mo: 0,5 Gew.-% W: 0,011 Gew.-%

Nb: 0,002 Gew.-% Fe: Rest

Dies erfolgte durch Herstellen einer Schmelze der Ausgangsmaterialien (Stahlschrott, Kreislaufmaterial und Legierungsstoffe), und Abgießen der Schmelze in eine vorgefertigten Grünsandform. Anschließend wurde die Form ausgelehrt und der erhaltene Kolbenring geputzt. Der Kolbenring wurde daraufhin vergütet. Diese erfolgt durch Austenitisieren oberhalb der Ac3-Temperartur der Stahlwerkstoffzusammensetzung, Abschrecken in Öl, und Anlassen bei einer Temperatur im Bereich von 400 bis 700°C in einem Schutzgasofen.