ZINNABOLD MICHAEL (DE)
KENNEDY MARCUS (DE)
ZINNABOLD MICHAEL (DE)
WO1998058100A1 | 1998-12-23 | |||
WO2006125683A1 | 2006-11-30 | |||
WO2009121719A2 | 2009-10-08 |
DE102005063123B3 | 2007-05-31 | |||
DE102008016864B3 | 2009-10-22 |
Patentansprüche 1. Gleitelement, insbesondere Kolbenring, bevorzugt aus Gusseisen oder Stahl, mit einer Beschichtung, die alternierend mehrere Lagen von CrN-(14) und a-C:H:Me- Schichten (16) aufweist. 2. Gleitelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf ein Substrat (10) des Gleitelements eine Haftschicht aus Chrom (12) aufgebracht ist, die vorzugsweise 0,01 bis 1,0 pm dick ist. 3. Gleitelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die innerste der alternierenden Lagen eine CrN-Schicht (14) ist. 4. Gleitelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die äußerste Schicht der Beschichtung eine a-C : H-Schicht (18) bevorzugt mit einer Dicke von 0,1 bis 5,0 pm ist. 5. Gleitelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die CrN- und/oder a-C: H:Me- Lagen eine Dicke von jeweils 50 nm bis 400 nm aufweisen. 6. Gleitelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung insgesamt eine Dicke von 2 bis 40 pm aufweist. 7. Gleitelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Härte der CrN-Schicht bei 800-1900 HV 0,002 und/oder die Härte der metallfreien DLC-Schicht bei 1700-2900 HV 0,002 und/oder die Härte der metallhaltigen DLC-Schicht bei 800-1600 HV 0,002 liegt. 8. Gleitelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine DLC-Schicht metallisch aufgedampft und/oder die metallhaltige und/oder die metallfreie DLC-Schicht mittels PA-CVD- Verfahren hergestellt ist. 9. Verfahren zur Beschichtung eines Gleitelements, insbesondere eines Kolbenrings, bevorzugt aus Gusseisen oder Stahl, bei dem mehrere Lagen von CrN- und a-C:H:Me- Schichten alternierend aufgebracht werden. 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung durch eine Kombination aus Sputtern und PA-CVD erzeugt wird. |
Beschichtung eines Gleitelements
Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Gleitelement , insbesondere einen Kolbenring, mit einer Beschichtung sowie ein Verfahren zur Beschichtung eines Gleitelements.
In zahlreichen technischen Änwendungsfällen stehen
Gleitelemente in gleitendem Kontakt mit Laufpartnern , Als typischer Anwendungsfall kann die Kombination eines
Kolbenringes mit einer Zylinderlaufbuchse gesehen werden. Solange die Zylinder oder Zylinderlaufbuchsen beispielsweise aus Aluminium-Silizium Legierungen ausgeführt sind, was insbesondere bei Otto-Motoren der Fall ist, haben sich DLC (diamond like carbon) -Beschichtungssysteme im Hinblick auf Verschleiß und Reibleistung bewährt. Die bekannten DLC- Schichtsysteme sind jedoch im Hinblick auf die Lebensdauer sowie auf ihre Anwendbarkeit bei Diesel- oder hoch
aufgeladenen Otto-Motoren mit üblicherweise eisenbasierten Zylinderlaufbuchsen verbesserungswürdig. Wegen der deutlich höheren Zylinderdrücke und insbesondere in Kombination mit Direkteinspritzung tritt ein erhöhter Anteil an Mischreibung auf. Als maßgeblicher Grund für die mangelhafte Eignung der DLC-Beschichtungssysteme für derartige Situationen wird die üblicherweise geringe Schichtdicke, von weniger als 5 μπι, gesehen . Stand der Technik
Aus der DE 10 2005 063 123 B3 geht eine DLC-Beschichtung mit einer EinlaufSchicht hervor. Im Hinblick auf höhere
Schichtdicken sind ferner PVD-Beschichtungen, insbesondere auf der Basis von CrN bekannt, die Schichtdicken im Bereich von 10-30 ym aufweisen. Hierdurch ergibt sich zwar eine verbesserte Lebensdauer, jedoch verschlechtert sich die
Reibleistung und der Verschleißwiderstand, insbesondere bei Mangelschmierung, sowie die Brandspursicherheit. Dem
gegenüber bieten DLC-Schichtsysteme aufgrund ihrer amorphen Struktur den Vorteil, dass sie eine weitgehende chemische Inaktivitat mit metallischen Oberflächen und damit eine äußerst geringe adhäsive Neigung gegenüber dem Laufpartner aufweisen .
Dies gilt beispielsweise für die Beschichtung gemäß der DE 10 2008 016 864 B3, die innen eine metallhaltige amorphe
Kohlenstoffschicht und außen eine metallfreie amorphe
Kohlenstoffschicht aufweist.
Darstellung der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gleitelement, insbesondere einen Kolbenring, zu schaffen, der insbesondere beim Einsatz in Diesel- oder hoch aufgeladenen Otto-Motoren mit beispielsweise eisenbasierten Laufpartnern die
Anforderungen im Hinblick auf die Lebensdauer und die
Reibleistung erfüllt. Ferner soll ein Verfahren zur
Beschichtung eines Gleitelements angegeben werden.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch das in Anspruch 1 beschriebene Gleitelement.
Die daran vorgesehene Beschichtung zeichnet sich durch mehrere alternierende Lagen von CrK- und a-C : H : Me-Schichten aus. Bei ersten Versuchen hat sich herausgestellt, dass durch einen derartigen Schichtaufbau sowohl die Lebensdauer als auch der relative Reibwert verbessert werden kann.
Der guten Ordnung halber sei erwähnt, dass Me für Metall steht und hierfür beispielsweise Wolfram, Chrom, Titan oder Silizium verwenden werden können. Sowohl die a~C:H:Me als auch die nachfolgend erwähnte a-C : H-Schicht sind DLC- Schichten und sorgen für einen vergleichsweisen geringen Verschleiß und gute Reibungseigenschaften. Insbesondere wird davon ausgegangen, dass, verursacht durch unterschiedliche radiale Anpressdrücke und dadurch erzeugte unterschiedliche Verschleißraten, beispielsweise über den Umfang eines
Kolbenrings, dennoch auf der Ringoberfläche immer zumindest teilweise DLC vorhanden ist, so dass die guten
Reibeigenschaften, insbesondere auch unter
Mangelschmierbedingungen, erhalten bleiben. Dies wird in vorteilhafter Weise kombiniert mit Vorteilen, welche die CrN- Schicht im Hinblick auf den Verschleiß bietet. Der gegenüber DLC üblicherweise höhere Verschleißwiderstand der CrN-Schicht kann in vorteilhafter Weise von Anfang an, bzw. wenn die äußerste DLC-Schicht verschlissen ist, wirksam werden. Die beschriebene, mehrlagige Beschichtung bietet darüber hinaus den Vorteil, dass deutlich höhere Gesamtschichtdicken als bei herkömmlichen DLC-Schichtsystemen realisiert werden können. Dies beruht im Wesentlichen darauf, dass die bei DLC
gegenüber CrN höheren Eigenspannungen durch die CrN-Lagen innerhalb der Beschichtung insgesamt ausgeglichen werden können .
Die Beschichtung kann insbesondere zumindest bereichsweise auf zumindest einer Lauffläche vorgesehen sein. Ferner kann sich die Beschichtung in den Übergang zu Flächen und auf Flächen erstrecken, die an die Laufflächen benachbart sind. Dies betrifft beispielsweise die Laufflanken eines
Kolbenringes. Es sei ferner erwähnt, dass von der Anmelderin am gleichen Tag eine Anmeldung mit dem Titel
"Schraubendruckfeder für einen Ölabstreifring eines Kolbens in einem Verbrennungsmotor und Verfahren zur Beschichtung einer Schraubendruckfeder" eingereicht wurde, in der eine ähnliche Beschichtung wie hierin beschrieben für eine
Schraubendruckfeder angegeben ist. Sämtliche Merkmale der dort angegebenen Beschichtung sind auch auf die hierin beschriebene Beschichtung anwendbar. Ferner ist die in der genannten Anmeldung beschriebene Schraubendruckfeder in einer der dort beschriebenen Ausführungsformen in vorteilhafter Weise mit dem hierin beschriebenen Kolbenring kombinierbar und in dieser Kombination als Gegenstand der vorliegenden Anmeldung anzusehen. Ferner wurde von der Anmelderin am gleichen Tag eine Anmeldung mit dem Titel "Verfahren zur Beschichtung zumindest der Innenfläche eines Kolbenrings sowie Kolbenring" eingereicht. Sämtliche darin beschriebenen Maßnahmen, die sich insbesondere auf die Beschichtung der Innenfläche eines Kolbenrings beziehen, können auf den hierin beschriebenen Kolbenring angewendet werden, und das in der genannten Anmeldung beschriebene Verfahren kann insbesondere auch auf die Beschichtung anderer Flächen als der Innenfläche angewendet werden.
Bevorzugte Weiterbildungen sind in den weiteren Ansprüchen beschrieben .
Für die Haftung der CrN-Schicht auf dem Substrat, also dem Gleitelement, insbesondere einem Kolbenring, vorzugsweise aus Gusseisen oder Stahl, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, eine Haftschicht aus Chrom auszubilden. Diese kann
insbesondere aufgedampft sein und weist bevorzugt eine
Schichtdicke von weniger als 1,0 μηι auf. Als minimale
Schichtdicke der Haftschicht wird derzeit 0,01 μιη bevorzugt.
Insbesondere mit der vorangehend beschriebenen Haftschicht wird derzeit bevorzugt, eine CrN-Schicht als innerste Schicht des oben beschriebenen mehrlagigen Aufbaus zu wählen. Für die äußerste Schicht des erfindungsgemäßen Gleitelements, das sich zunächst in Gleitberührung mit dem Laufpartner befindet, wird eine metallfreie DLC-Schicht, mit anderen Worten eine Schicht des Typs a-C:H bevorzugt. Eine derartige Schicht gewährleistet ein bestmögliches Einlaufverhalten . Als Dicke dieser Schicht haben sich 0,1 bis 5,0 μπι als
vorteilhaft erwiesen. Die Mindestschichtdicke von 0,1 μπι ist für ein gutes Einlaufverhalten vorteilhaft. Die maximale Schichtdicke ergibt sich aufgrund der Mindesthaftfestigkeit, die bei dickeren Schichten geringer wird. Für die
beschriebene äußerste oder Top-Schicht ist das Auftragen sowohl auf eine CrN - als auch eine a-C : H : Me-Schicht denkbar.
Für die Einzellagen der CrN- und a-C : H : Me-Schicht werden 50 nm bis 400 nm bevorzugt. Eine Dicke von mehr als 50 nitt bietet den Vorteil, dass bei der Anwendung in der Serie die
Prüffähigkeit des Schichtaufbaus gewährleistet wird.
Die Gesamtdicke der Beschichtung beträgt in vorteilhafter Weise, um mit einer guten Lebensdauer ein gutes Reibverhalten zu gewährleisten, 2 bis 40 pm. In diesem Zusammenhang kann die Anzahl der Einzellagen beispielsweise zwischen 10 und 400 liegen .
Für die Härte der CrN-Schicht haben sich Werte von 800-1900 HV 0,002 bewährt. Diese Ausbildung kann mit einer Härte der metallfreien der DLC-Schicht von 1700-2900 HV 0,002 und/oder einer Härte der metallhaltigen DLC-Schicht von 800-1600 HV 0,002 kombiniert werden.
Es wird ferner erwartet, dass sich besonders gute
Eigenschaften der DLC-Schicht, insbesondere der
metallhaltigen und/oder metallfreien DLC-Schicht einsteilen, wenn diese Wasserstoff enthält. Die metallhaltige DLC-Schicht kann ferner in vorteilhafter Weise nanokristalline Metallkarbidausscheidungen, wie z. B. WC, CrC, SiC, GeC oder Tic enthalten.
Die Lösung der oben genannten Aufgabe erfolgt ferner durch das im Anspruch 9 beschriebene Verfahren.
In vorteilhafter Weise kann die beschriebene Beschichtung im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens durch eine
Kombination aus Sputtern und PA-CVD-Verfahren hergestellt werden .
Es wird ferner eine Kombination zumindest eines vorangehend beschriebenen Gleitelements mit einem Laufpartner,
insbesondere einem Zylinder oder einer Zylinderlaufbuchse eines Verbrennungsmotors, insbesondere eines Diesel- oder hoch aufgeladenen Otto-Motors, wobei der Laufpartner
eisenbasiert ist, offenbart.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
Figur 1 einen erfindungsgemäßen Schichtaufbau; und
Figur 2 den relativen Verschleiß eines Kolbenrings mit
verschiedenen Beschichtungen .
Ausführliche Beschreibung eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels der Erfindung
Wie aus Figur 1 hervorgeht, ist auf dem Grundwerkstoff 10 des Gleitelements zunächst eine Chrom-Haft Schicht 12 aufgebracht. Darauf sind von innen nach außen alternierend mehrere CrN- Schichten 14 und a-C : H : Me-Schichten 16 aufgebracht. Die äußerste Schicht wird durch eine a-C : H-Schicht gebildet. Bei dem gezeigten Beispiel ist diese auf einer DLC-Schicht aufgebracht, sie kann jedoch ebenso auf einer CrN-Schicht aufgetragen werden.
Mit einem derartigen Aufbau wurden Versuche mit
Vergleichsbeispielen durchgeführt. Die Tabelle zeigt die verwendeten SchichtSysteme .
Diese SchichtSysteme wurden auf einen Kolbenring aufgebracht, und es wurde das tribologische Verhalten in Kombination mit einer gehonten Grauguss-Zylinderlaufbuchse in geschmiertem Zustand untersucht. Das Schichtsystem, das den größten
Verschleiß aufweist, wird mit 100 % definiert. Aus Fig. 2 wird zum einen deutlich, dass durch eine DLC-Beschichtung, verglichen mit einer unbeschichteten Oberfläche, der
Verschleiß um über 50 % reduziert wird. Das erfindungsgemäße Schichtsystem {Typ E) weist den geringsten relativen
Verschleiß auf. Dies wird nach ersten Erkenntnissen durch den stabileren Aufbau des Mehrschichtsystems und das dadurch optimierte Reib- und Verschleißverhalten erreicht.