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Patent Searching and Data


Title:
SLIDE BEARING HAVING A RECESS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/243763
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a slide bearing (13), more particularly a planet gear radial slide bearing for supporting a planet gear on a planet gear pin in a planetary gearbox of a wind turbine, the slide bearing (13) having an inner lateral surface (14) and an outer lateral surface (15), a recess (23) being formed on at least one first longitudinal end (21) of the slide bearing (13) on the inner lateral surface (14) or on the outer lateral surface (15).

Inventors:
HUFNAGL MICHAEL (AT)
Application Number:
PCT/AT2020/060226
Publication Date:
December 10, 2020
Filing Date:
June 05, 2020
Export Citation:
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Assignee:
MIBA GLEITLAGER AUSTRIA GMBH (AT)
International Classes:
F16C17/02; F16C27/02
Domestic Patent References:
WO2011127509A12011-10-20
Foreign References:
US20160341248A12016-11-24
DE19525558A11996-02-01
DE19730405C11998-08-20
EP2383480B12012-10-03
Attorney, Agent or Firm:
ANWÄLTE BURGER UND PARTNER RECHTSANWALT GMBH (AT)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Gleitlager (13), insbesondere Planetenradradialgleitlager (12) zur Lagerung eines Planetenrades (5) an einem Planetenradbolzen (6) in einem Planetengetriebe (1) einer Wind kraftanlage, wobei das Gleitlager (13) eine Innenmantelfläche (14) und eine Außenmantelflä che (15) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einem ersten Längsende (21) des Gleitlagers (13) an der Innenmantelfläche (14) oder an der Außenmantelfläche (15) eine Freistellung (23) ausgebildet ist.

2. Gleitlager (13) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitlager (13) einen Stützkörper (17) mit einer Innenmantelfläche (14) und eine am Stützkörper (17) außenliegende Gleitschicht (20) aufweist, wobei an einer Außenmantelfläche (15) der Gleit schicht (20) eine Gleitfläche (16) ausgebildet ist, wobei am ersten Längsende (21) des Stütz körpers (17) an der Innenmantelfläche (14) die Freistellung (23) ausgebildet ist.

3. Gleitlager (13) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Frei stellung (23) an der vom ersten Längsende (21) distanzierten Seite mit einem Freistich (29) ab schließt.

4. Gleitlager (13) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich net, dass die Freistellung (23) oder der Freistich (29) an der vom ersten Längsende (21) dis tanzierten Seite einen Übergangsradius (30) aufweist, wobei der Übergangsradius (30) zwi schen 700% und 20%, insbesondere zwischen 500% und 70%, bevorzugt zwischen 250% und 150% einer Freistellungstiefe (24) beträgt.

5. Gleitlager (13) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich net, dass der Stützkörper (17) eine Stützkörperaxialerstreckung (27) und die Freistellung (23) eine Freistellungsaxialerstreckung (26) aufweist, wobei die Freistellungsaxialerstreckung (26) zwischen 0,1% und 15,0%, insbesondere zwischen 1,0% und 10,0%, bevorzugt zwischen 3,0% und 8,0% der Stützkörperaxialerstreckung (27) beträgt.

6. Gleitlager (13) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich net, dass das Gleitlager (13) eine Wandstärke (25) aufweist und die Freistellung (23) die Frei stellungstiefe (24) aufweist, wobei die Freistellungstiefe (24) zwischen 0,1% und 60,0%, ins besondere zwischen 0,5% und 25,0%, bevorzugt zwischen 1,0% und 5,0% der Wandstärke (25) beträgt.

7. Gleitlager (13) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich net, dass die Freistellung (23) mit einem elastischen Füllmaterial (31) ausgefüllt ist, wobei die Elastizität des Füllmaterials (31) höher ist, als die Elastizität des Stützkörpers (17).

8. Gleitlager (13) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich- net, dass der Stützkörper (17) als Segment, insbesondere als Halbschale, ausgebildet ist.

9. Gleitlager (13) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkörper (17) als Buchse ausgebildet ist.

10. Lageranordnung (32) mit einem Gleitlager (13), welches eine Innenmantelfläche (14) und eine Außenmantelfläche (15) aufweist, welche sich zwischen einem ersten Längs- ende (21) und einem zweiten Längsende (22) erstrecken, wobei an der Innenmantelfläche (14) ein Innenbauteil (33) anliegt und an der Außenmantelfläche (15) ein Außenbauteil (34) an liegt, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitlager (13) nach einem der vorhergehenden An sprüche ausgebildet ist und/oder dass das Innenbauteil (33) und/oder das Außenbauteil (34) zumindest im Bereich des ersten Längsendes (21) eine Bauteilfreistellung (35) aufweist. 11. Planetengetriebe (1) für eine Windkraftanlage, mit einem Planetenrad (5), welches mittels eines Planetenradradialgleitlagers (12) an einem Planetenradbolzen (6) gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Planetenradradialgleitlager (12) als Gleitlager (13) nach ei nem der Ansprüche 1-9 ausgebildet ist.

12. Windkraftanlage umfassend ein Planetengetriebe (1) mit einem Planetenrad (5), welches mittels eines Planetenradradialgleitlagers (12) an einem Planetenradbolzen (6) gela gert ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Planetenradradialgleitlager (12) als Gleitlager (13) nach einem der Ansprüche 1-9 ausgebildet ist.

Description:
GLEITLAGER MIT EINER FREISTELLUNG

Die Erfindung betrifft ein Gleitlager, sowie ein mit dem Gleitlager ausgestattetes Planetenge triebe und eine damit ausgestattete Windkraftanlage.

Ein gattungsgemäßes Planetengetriebe ist etwa aus der WO 2011127509 Al derselben An melderin bekannt.

Ein weiteres gattungsgemäßes Planetengetriebe ist aus der EP 2 383 480 Bl bekannt. Das aus der EP 2 383 480 Bl bekannte Planetengetriebe weist den Nachteil auf, dass die Gleitlager des Planetengetriebes einem großen Verschleiß unterliegen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, die Nachteile des Standes der Technik zu über winden und ein Gleitlager, sowie ein Planetengetriebe für eine Windkraftanlage mit einer er höhten Ausfallssicherheit anzugeben.

Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung und ein Verfahren gemäß den Ansprüchen gelöst.

Die Erfindung betrifft ein Gleitlager, insbesondere Planetenradradialgleitlager zur Lagerung eines Planetenrades an einem Planetenradbolzen in einem Planetengetriebe einer Windkraft anlage, wobei das Gleitlager eine Innenmantelfläche und eine Außenmantelfläche aufweist, wobei an zumindest einem ersten Längsende des Gleitlagers an der Innenmantelfläche oder an der Außenmantelfläche eine Freistellung ausgebildet ist.

Das erfindungsgemäße Gleitlager bringt den Vorteil mit sich, dass durch die Freistellung die Innenmantelfläche des Gleitlagers oder die Außenmantelfläche des Gleitlagers nur in einem zentralen Bereich an einem Innenbauteil oder an einem Außenbauteil anliegt und das Längs ende des Gleitlagers somit bei Kraftaufbringung flexibel verformt werden kann. Dies bringt insbesondere dann Vorteile mit sich, wenn auf das Gleitlager eine unsymmetrische Kraftein wirkung bzw. eine nicht im rechten Winkel zu einer Rotationsachse des Gleitlagers wirkende Krafteinwirkung aufgebracht wird. Durch die Freistellung kann erreicht werden, dass sich das Gleitlager flexibel an das Planetenrad bzw. an das Innenbauteil oder an das Außenbauteil an passen kann bzw. eine von einer Koaxialität abweichende Winkelfehl Stellung zwischen dem Innenbauteil und dem Außenbauteil ausgleichen kann. Weiters kann vorgesehen sein, dass die Freistellung an einer zu einer Gleitfläche des Gleitla gers gegenüberliegenden Fläche ausgebildet ist.

Weiters kann vorgesehen sein, dass das Gleitlager einen Stützkörper mit einer Innenmantel- fläche und eine am Stützkörper außenliegende Gleitschicht aufweist, wobei an einer Außen- mantelfläche der Gleitschicht eine Gleitfläche ausgebildet ist. Am ersten Längsende des Stützkörpers kann an der Innenmantelfläche die Freistellung ausgebildet sein. Ein derart aus gebildetes Gleitlager bringt den Vorteil mit sich, dass durch die Freistellung die Innenmantel- fläche des Stützkörpers nur in einem zentralen Bereich am Planetenradbolzen anliegt und das Längsende des Gleitlagers somit bei Kraftaufbringung flexibel verformt werden kann. Dies bringt insbesondere dann Vorteile mit sich, wenn durch die auftretenden Belastungen der Pla netenradbolzen durchgebogen oder sonstig verformt wird, wodurch ohne der Freistellung am Längsende des Gleitlagers eine hohe Flächenpressung auftreten würde. Durch die Freistellung kann erreicht werden, dass sich der Planetenradbolzen durchbiegen kann. Weiters kann durch die Freistellung erreicht werden, dass sich der Stützkörper selbst an dessen Längsende verfor men und somit flexibel an die auftretenden Kräfte anpassen kann. Insbesondere können durch die Freistellung und die daraus resultierende Flexibilität des Stützkörpers unsymmetrisch auf tretende Kräfte ausgeglichen werden.

Besonders vorteilhaft sind die beschriebenen Effekte in Planetengetrieben von Windkraftanla gen, da ein verschleißbedingter Ausfall einer Windkraftanlage bzw. eine verschleißbedingte Wartung der Windkraftanlage mit außerordentlich hohen Kosten verbunden ist. Das erfin dungsgemäße Gleitlager kann natürlich auch in sämtlichen anderen industriellen Anwendun gen eingesetzt werden.

In einer Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass auch am zweiten Längsende des Stützkör pers an der Innenmantelfläche eine Freistellung ausgebildet ist.

Weiters kann vorgesehen sein, dass die Freistellung am ersten Längsende des Stützkörpers und die Freistellung am zweiten Längsende des Stützkörpers bezüglich einer Längsmitte des Stützkörpers symmetrisch ausgebildet sind.

Weiters kann es zweckmäßig sein, wenn die Freistellung an der vom ersten Längsende distan zierten Seite mit einem Freistich abschließt. Ein derartiger Freistich führt zu überraschend gu ten elastischen Eigenschaften bzw. zu einer überraschend langen Lebensdauer des Gleitlagers. Weiters kann vorgesehen sein, dass die Freistellung durch ein spanabhebendes Bearbeitungs verfahren, wie etwa drehen, hergestellt ist.

In einer alternativen Ausführungsvariante kann auch vorgesehen sein, dass die Freistellung durch ein Umformverfahren, wie etwa ein Pressverfahren hergestellt ist. Dies bringt den Vor teil mit sich, dass der Stützkörper einen beanspruchungsgerechten Faserverlauf aufweist, wodurch eine erhöhte Belastbarkeit bzw. eine erhöhte Lebensdauer des Gleitlagers erreicht werden kann.

Ein Freistich bringt darüber hinaus den Vorteil mit sich, dass die Kerbwirkung am Übergang zwischen der Freistellung und der Innenmantelfläche des Stützkörpers vermindert werden kann, wodurch eine erhöhte Lebensdauer des Gleitlagers erreicht werden kann.

Ferner kann vorgesehen sein, dass die Freistellung oder der Freistich an der vom ersten Längsende distanzierten Seite einen Übergangsradius aufweist, wobei der Übergangsradius zwischen 700% und 20%, insbesondere zwischen 500% und 70%, bevorzugt zwischen 250% und 150% einer Freistellungstiefe beträgt.

Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass der Stützkörper eine Stützkörperaxialerstreckung und die Freistellung eine Freistellungsaxialerstreckung aufweist, wobei die Freistellungsaxia lerstreckung zwischen 0,1% und 15,0%, insbesondere zwischen 1,0% und 10,0%, bevorzugt zwischen 3,0% und 8,0% der Stützkörperaxialerstreckung beträgt. Besonders bei einer Frei stellungsaxialerstreckung im angegebenen Wertebereich kann eine überraschend hohe Le bensdauer des Gleitlagers erreicht werden.

Vorteilhaft ist auch eine Ausprägung, gemäß welcher vorgesehen sein kann, dass das Gleitla ger eine Wandstärke aufweist und die Freistellung die Freistellungstiefe aufweist, wobei die Freistellungstiefe zwischen 0, 1% und 60,0%, insbesondere zwischen 0,5% und 25,0%, bevor zugt zwischen 1,0% und 5,0% der Wandstärke beträgt.

Gemäß einer Weiterbildung ist es möglich, dass die Freistellung mit einem elastischen Füll material ausgefüllt ist, wobei die Elastizität des Füllmaterials höher ist, als die Elastizität des Stützkörpers. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass die Tragfähigkeit des Gleitlagers verbes sert werden kann und gleichzeitig eine verminderte Flächenpressung an den Längsenden er reicht werden kann. Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass das Füllmaterial aus einem Kunststoff gebildet ist. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das Füllmaterial aus einem elastomeren Kunststoff, wie etwa Gummi, gebildet ist.

Ferner kann es zweckmäßig sein, wenn der Stützkörper als Segment, insbesondere als Halb schale, ausgebildet ist.

Alternativ dazu kann vorgesehen sein, dass der Stützkörper als Buchse ausgebildet ist.

Erfindungsgemäß ist eine Lageranordnung mit einem Gleitlager ausgebildet, welches eine In- nenmantelfläche und eine Außenmantelfläche aufweist, welche sich zwischen einem ersten Längsende und einem zweiten Längsende erstrecken, wobei an der Innenmantelfläche ein In nenbauteil anliegt und an der Außenmantelfläche ein Außenbauteil anliegt. Das Gleitlager ist wie oben beschrieben ausgebildet und/oder das Innenbauteil und/oder das Außenbauteil wei sen zumindest im Bereich des ersten Längsendes eine Bauteilfreistellung auf.

Erfindungsgemäß ist ein Planetengetriebe für eine Windkraftanlage ausgebildet, mit einem Planetenrad, welches mittels eines Planetenradradialgleitlagers an einem Planetenradbolzen gelagert ist. Das Planetenradradialgleitlager ist als obig beschriebenes Gleitlager ausgebildet.

Erfindungsgemäß ist eine Windkraftanlage umfassend ein Planetengetriebe mit einem Plane tenrad ausgebildet, welches mittels eines Planetenradradialgleitlagers an einem Planetenrad bolzen gelagert ist. Das Planetenradradialgleitlager ist als obig beschriebenes Gleitlager aus gebildet.

Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert.

Es zeigen jeweils in stark vereinfachter, schematischer Darstellung:

Fig. 1 eine Schnittansicht einer Ausführungsvariante eines Planetengetriebes;

Fig. 2 eine Längsschnittansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines Gleitlagers;

Fig. 3 eine Längsschnittansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Gleitlagers;

Fig. 4 eine Längsschnittansicht eines dritten Ausführungsbeispiels eines Gleitlagers; Fig. 5 eine Längsschnittansicht eines vierten Ausführungsbeispiels eines Gleitlagers;

Fig. 6 ein Längsschnitt eines ersten Ausführungsbeispiels einer Lageranordnung;

Fig. 7 ein Längsschnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels einer Lageranordnung;

Fig. 8 ein Längsschnitt eines dritten Ausführungsbeispiels einer Lageranordnung.

Einführend sei festgehalten, dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsformen gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen wer den, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß auf glei che Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen wer den können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben, un ten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen und sind diese Lageangaben bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen.

Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Planetengetriebes 1 in einer Schnittansicht gemäß einem Querschnitt entlang einer Mittellinie 2 des Planetengetriebes 1. Die Ansicht nach Fig. 1 ist schematisch dargestellt und dient zur allgemeinen Erklärung des Aufbaues des Planetenge triebes und zur Darstellung der in einem Planetengetriebe verbauten Teile.

Bekanntlich umfassen Windkraftanlagen einen Turm an dessen oberen Ende eine Gondel an geordnet ist, in der der Rotor mit den Rotorblättem gelagert ist. Dieser Rotor ist über das Pla netengetriebe 1 mit einem Generator, der sich ebenfalls in der Gondel befindet, wirkungsver bunden, wobei über das Planetengetriebe 1 die niedrige Drehzahl des Rotors in eine höhere Drehzahl des Generatorrotors übersetzt wird. Da derartige Ausführungen von Windkraftanla gen zum Stand der Technik gehören, sei an dieser Stelle an die einschlägige Literatur hierzu verwiesen.

Das Planetengetriebe 1 weist ein Sonnenrad 3 auf, das mit einer Welle 4, die zum Generator rotor führt, bewegungsgekoppelt ist. Das Sonnenrad 3 ist von mehreren Planetenrädem 5, bei spielsweise zwei, vorzugsweise drei, umgeben. Sowohl das Sonnenrad 3 als auch die Plane tenräder 5 weisen außenliegende Stimverzahnungen auf, die in kämmenden Eingriff miteinan der stehen, wobei diese Stirnverzahnungen in Fig. 1 schematisch dargestellt sind. Die Planetenräder 5 sind jeweils mittels eines Planetenradbolzens 6 in einem Planetenträger 7 gelagert. Weiters kann vorgesehen sein, dass der Planetenradbolzen 6 kraft- bzw. formschlüs sig in einer ersten Planetenträgerwange 8 und einer zweiten Planetenträgerwange 9 fixiert bzw. aufgenommen ist. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Planetenradbolzen 6 über ein nicht explizit dargestelltes beliebiges Sicherungselement gegen Verdrehen gesichert wird. Die beiden Planetenträgerwangen 8, 9 sind Teil des Planetenträgers 7.

Die Planetenräder 5 umgebend ist ein Hohlrad 10 angeordnet, welches eine Innenverzahnung aufweist, die in kämmendem Eingriff mit der Stirnverzahnung der Planetenräder 5 steht. Das Hohlrad 10 kann in einem ein- oder mehrteiligen Planetengetriebegehäuse 11 ausgebildet sein, bzw. mit diesem gekoppelt sein.

Weiters kann vorgesehen sein, dass zur Lagerung der Planetenräder 5 an den Planetenradbol zen 6 je Planetenrad 5 zumindest ein Planetenradradialgleitlager 12 ausgebildet ist. Als Plane tenradradialgleitlager 12 wird ein erfindungsgemäßes Gleitlager 13 eingesetzt.

Entsprechend einer ersten Ausführungsvariante ist das Planetenradradialgleitlager 12 mittels einer Innenmantelfläche 14 auf dem Planetenradbolzen 6 befestigt. An einer Außenmantelflä- che 15 des Planetenradradialgleitlagers 12 ist eine Gleitfläche 16 ausgebildet.

In der Figur 2 ist eine weitere und gegebenenfalls für sich eigenständige Ausführungsform des Gleitlagers 13 gezeigt, wobei wiederum für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen bzw. Bau teilbezeichnungen wie in der vorangegangenen Fig. 1 verwendet werden. Um unnötige Wie derholungen zu vermeiden, wird auf die detaillierte Beschreibung in der vorangegangenen Fig. 1 hingewiesen bzw. Bezug genommen.

Die Fig. 2 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel des Gleitlagers 13 in einer schematischen Längs Schnittdarstellung .

In einem Getriebe für Windkraftanlagen, insbesondere im Planetengetriebe 1, können die Pla netenradradialgleitlager 12 und natürlich auch weitere Gleitlager den in Fig. 2 beschriebenen Aufbau aufweisen. Natürlich können auch andere, nicht in einer Windkraftanlage verbaute, Gleitlager den erfindungsgemäßen Aufbau aufweisen. Der Einfachheit halber wird die Ge samtheit der Gleitlager, welche den erfindungsgemäßen Aufbau aufweisen können daher in diesem Dokument allgemein auch als Gleitlager 13 bezeichnet. Der in Fig. 2 beschriebene Aufbau des Gleitlagers 13 kann insbesondere für das Planetenradradial gl eitlager 12 eingesetzt werden. Daher wird das Planetenradradial gl eitlager 12 im Detail beschrieben, wobei jedoch darauf verwiesen wird, dass der erfindungsgemäße Aufbau analog auf alle Gleitlager 13, ins besondere in einem Getriebe für Windkraftanlagen verwendete Gleitlager 13, ausgeführt wer den kann.

Wie aus Fig. 2 ersichtlich, kann vorgesehen sein, dass das Gleitlager 13 einen Stützkörper 17, eine Lagermetallschicht 18 sowie eine Polymerschicht 19 umfasst. An der Polymerschicht 19 kann die Gleitfläche 16 ausgebildet sein.

Der Stützkörper 17 besteht vorzugsweise aus einem metallischen Werkstoff, üblicherweise aus Stahl, kann aber auch aus einem Werkstoff bestehen, mit dem dieselbe bzw. eine ähnliche Funktion, nämlich die Bereitstellung der mechanischen Festigkeit des Gleitlagers 13 realisiert werden kann. Beispielsweise können auch verschiedenste Kupferlegierungen, wie z.B. Mes sing, Bronzen, Verwendung finden.

Die Lagermetallschicht 18 ist durch eine Lagermetalllegierung gebildet. Derartige Lagerme talllegierungen sind aus dem Stand der Technik bekannt. Beispielsweise kann die Lagerme talllegierung durch eine Legierung auf Zinn-, Wismut-, Indium-, Blei- oder Aluminiumbasis sowie Legierungen auf, gegebenenfalls hochbleihältiger, CuPb- oder auf AISn- bzw. auf AlBi-Basis gebildet sein.

Obwohl in Fig. 1 das Gleitlager 13 als Dreischichtlagerelement dargestellt ist, kann das Gleit lager 13 auch weniger oder mehr als drei Schichten aufweisen. Beispielsweise kann die Poly merschicht 19 direkt auf den Stützkörper 17 aufgebracht sein. Ebenso können übliche Zwi schenschichten, wie z.B. zumindest eine Bindeschicht oder zumindest eine Diffusionssperr schicht, bei Bedarf angeordnet sein. Diese zumindest eine Bindeschicht kann zwischen dem Stützkörper 17 und der Lagermetallschicht 18 und/oder zwischen der Lagermetallschicht 18 und der Polymerschicht 19 angeordnet sein. Die zumindest eine Diffusionssperrschicht kann zwischen dem Stützkörper 17 und der Lagermetallschicht 18 und/oder zwischen der Lagerme tallschicht 18 und der Polymerschicht 19 angeordnet sein.

Der Einfachheit halber wird der am Stützkörper 17 applizierte Schichtaufbau, welcher bei spielsweise die Lagermetallschicht 18 und die Polymerschicht 19 aufweisen kann, als Gleit schicht 20 bezeichnet. Die Polymerschicht 19 kann Festschmierstoffpartikel und Metalloxidpartikel und als Polymer ausschließlich ein Polyimidpolymer oder ein Polyamidimidpolymer aufweisen bzw. vorzugs weise aus diesen Bestandteilen bestehen.

Das Polyimidpolymer kann beispielsweise ausgewählt sein aus einer Gruppe umfassend oder bestehend aus Polyimid (PI), Polysuccinimid (PSI), Polybismaleinimid (PBMI), Polybenzim idazol (PBI), Polyoxadiazobenzimidazol (PBO) und Polyimidsulfon (PISO) sowie Mischun gen daraus.

Bevorzugt ist das Polymer ein Polyamidimid. Das Polyamidimid kann zumindest teilweise aromatische Gruppen aufweisen, vorzugsweise ist es ein vollaromatischen Polyamidimid.

Wie aus Fig. 2 weiters ersichtlich, weist das Gleitlager 13 ein erstes Längsende 21 und ein zweites Längsende 22 auf. Zumindest am ersten Längsende 21 ist eine Freistellung 23 ausge bildet. Die Freistellung 23 ist an der Innenmantelfläche 14 des Stützkörpers 17 ausgebildet. Wie aus Fig. 2 weiters ersichtlich, kann weiters vorgesehen sein, dass am zweiten Längsende 22 ebenfalls eine Freistellung 23 ausgebildet ist. Die Freistellung 23 weist eine Freistellungs tiefe 24 auf, welche geringer ist als eine Wandstärke 25 des Gleitlagers 13. Darüber hinaus weist die Freistellung 23 eine Freistellungsaxialerstreckung 26 auf, welche geringer ist als eine Stützkörperaxialerstreckung 27. Die Freistellungstiefe 24 wird ausgehend von der Innen- mantelfläche 14 des Gleitlagers 13 zum tiefsten Einschnitt der Freistellung 23 gemessen. Die Freistellungsaxialerstreckung 26 wird ausgehend vom ersten Längsende 21 bzw. vom zweiten Längsende 22 des Gleitlagers 13 gemessen.

Durch die Freistellung 23 kann erreich werden, dass das Gleitlager 13 nur an dessen Innen- mantelfläche 14 an einem Trägerkörper, insbesondere dem Planetenradbolzen 6, aufliegt. Das Längsende 21, 22 kann durch die Freistellung 23 flexibel verformt werden, sodass bei Auf bringung einer Radialkraft auf die Gleitfläche 16 im Bereich der Freistellung 23 der Bereich um das Längsende 21, 22 flexibel zur Rotationsachse 28 hin des Gleitlagers 13 nachgeben kann. Dadurch wird eine übermäßige Flächenpressung an der Gleitfläche 16 des Gleitlagers 13, insbesondere am Längsende 21, 22 unterbunden.

In der Figur 3 ist eine weitere und gegebenenfalls für sich eigenständige Ausführungsform des Gleitlagers 13 gezeigt, wobei wiederum für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen bzw. Bau- teilbezeichnungen wie in den vorangegangenen Figuren 1 und 2 verwendet werden. Um unnö tige Wiederholungen zu vermeiden, wird auf die detaillierte Beschreibung in der vorangegan genen Figuren 1 und 2 hingewiesen bzw. Bezug genommen.

Wie aus Fig. 3 ersichtlich, kann vorgesehen sein, dass im Bereich der Freistellung 23 ein Frei stich 29 ausgebildet ist. Der Freistich 29 kann einen Übergangsradius 30 aufweisen. Im Aus führungsbeispiel nach Fig. 3 wird die Freistellungstiefe 24 durch den Freistich 29 definiert.

In der Figur 4 ist eine weitere und gegebenenfalls für sich eigenständige Ausführungsform des Gleitlagers 13 gezeigt, wobei wiederum für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen bzw. Bau teilbezeichnungen wie in den vorangegangenen Figuren 1 bis 3 verwendet werden. Um unnö tige Wiederholungen zu vermeiden, wird auf die detaillierte Beschreibung in der vorangegan genen Figuren 1 bis 3 hingewiesen bzw. Bezug genommen.

Wie aus Fig. 4 ersichtlich, kann vorgesehen sein, dass direkt in der Freistellung 23 der Über gangsradius 30 ausgebildet ist.

In der Figur 5 ist eine weitere und gegebenenfalls für sich eigenständige Ausführungsform des Gleitlagers 13 gezeigt, wobei wiederum für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen bzw. Bau teilbezeichnungen wie in den vorangegangenen Figuren 1 bis 4 verwendet werden. Um unnö tige Wiederholungen zu vermeiden, wird auf die detaillierte Beschreibung in der vorangegan genen Figuren 1 bis 4 hingewiesen bzw. Bezug genommen.

Wie aus Fig. 5 ersichtlich, kann vorgesehen sein, dass die Freistellung 23 mit Füllmaterial 31 ausgefüllt ist, welches aus einem elastischen Werkstoff gebildet ist. Durch das Füllmaterial 31 kann die Tragfähigkeit des Gleitlagers 13 bei gleichzeitiger flexibler Anpassbarkeit des Gleit lagers 13 erhöht werden.

In der Figur 6 ist eine weitere und gegebenenfalls für sich eigenständige Ausführungsform des Gleitlagers 13 gezeigt, wobei wiederum für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen bzw. Bau teilbezeichnungen wie in den vorangegangenen Figuren 1 bis 5 verwendet werden. Um unnö tige Wiederholungen zu vermeiden, wird auf die detaillierte Beschreibung in der vorangegan genen Figuren 1 bis 5 hingewiesen bzw. Bezug genommen. Wie aus Fig. 6 ersichtlich kann vorgesehen sein, dass das Gleitlager 13 in einer Lageranord nung 32 verbaut ist. Hierbei liegt die Innenmantelfläche 14 des Gleitlagers 13 an einem In nenbauteil 33 an und die Außenmantelfläche 15 des Gleitlagers 13 liegt an einem Außenbau teil 34 an. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Freistellung 23 an der Außenmantel- fläche 15 des Gleitlagers 13 ausgebildet. Das Innenbauteil 33 kann in diesem Ausführungsbei spiel natürlich als Planetenradbolzen 6 ausgebildet sein und das Außenbauteil 34 kann in die sem Ausführungsbeispiel als Planetenrad 5 ausgebildet sein. Der Stützkörper 17, welcher in diesem Ausführungsbeispiel nicht exakt dargestellt ist, kann bei einer derartigen Anordnung am Gleitlager 13 außenliegend angeordnet sein und die Gleitschicht 20, welche in diesem Ausführungsbeispiel nicht exakt dargestellt ist, kann bei einer derartigen Anordnung am Gleitlager 13 innenliegend angeordnet sein.

In der Figur 7 ist eine weitere und gegebenenfalls für sich eigenständige Ausführungsform des Gleitlagers 13 gezeigt, wobei wiederum für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen bzw. Bau teilbezeichnungen wie in den vorangegangenen Figuren 1 bis 6 verwendet werden. Um unnö tige Wiederholungen zu vermeiden, wird auf die detaillierte Beschreibung in der vorangegan genen Figuren 1 bis 6 hingewiesen bzw. Bezug genommen.

Wie aus Fig. 7 ersichtlich, kann vorgesehen sein, dass am Innenbauteil 33 im Bereich des ers ten Längsendes 21 des Gleitlagers 13 und im Bereich des zweiten Längsendes 22 des Gleitla gers 13 eine Bauteilfreistellung 35 angeordnet ist. In einem derartigen Ausführungsbeispiel kann die Gleitfläche 16 an der Außenmantelfläche 15 des Gleitlagers 13 angeordnet sein.

In der Figur 8 ist eine weitere und gegebenenfalls für sich eigenständige Ausführungsform des Gleitlagers 13 gezeigt, wobei wiederum für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen bzw. Bau teilbezeichnungen wie in den vorangegangenen Figuren 1 bis 7 verwendet werden. Um unnö tige Wiederholungen zu vermeiden, wird auf die detaillierte Beschreibung in der vorangegan genen Figuren 1 bis 7 hingewiesen bzw. Bezug genommen.

Wie aus Fig. 8 ersichtlich, kann vorgesehen sein, dass am Außenbauteil 34 im Bereich des ersten Längsendes 21 des Gleitlagers 13 und im Bereich des zweiten Längsendes 22 des Gleitlagers 13 die Bauteilfreistellung 35 angeordnet ist. In einem derartigen Ausführungsbei spiel kann die Gleitfläche 16 an der Innenmantelfläche 14 des Gleitlagers 13 angeordnet sein. Die Ausführungsbeispiele zeigen mögliche Ausführungsvarianten, wobei an dieser Stelle be merkt sei, dass die Erfindung nicht auf die speziell dargestellten Ausführungsvarianten dersel ben eingeschränkt ist, sondern vielmehr auch diverse Kombinationen der einzelnen Ausfüh rungsvarianten untereinander möglich sind und diese Variationsmöglichkeit aufgrund der Lehre zum technischen Handeln durch gegenständliche Erfindung im Können des auf diesem technischen Gebiet tätigen Fachmannes liegt.

Der Schutzbereich ist durch die Ansprüche bestimmt. Die Beschreibung und die Zeichnungen sind jedoch zur Auslegung der Ansprüche heranzuziehen. Einzelmerkmale oder Merkmals kombinationen aus den gezeigten und beschriebenen unterschiedlichen Ausführungsbeispie len können für sich eigenständige erfinderische Lösungen darstellen. Die den eigenständigen erfinderischen Lösungen zugrundeliegende Aufgabe kann der Beschreibung entnommen wer den.

Sämtliche Angaben zu Wertebereichen in gegenständlicher Beschreibung sind so zu verste hen, dass diese beliebige und alle Teilbereiche daraus mitumfassen, z.B. ist die Angabe 1 bis 10 so zu verstehen, dass sämtliche Teilbereiche, ausgehend von der unteren Grenze 1 und der oberen Grenze 10 mit umfasst sind, d.h. sämtliche Teilbereiche beginnen mit einer unteren Grenze von 1 oder größer und enden bei einer oberen Grenze von 10 oder weniger, z.B. 1 bis 1,7, oder 3,2 bis 8, 1, oder 5,5 bis 10.

Der Ordnung halber sei abschließend darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis des Aufbaus Elemente teilweise unmaßstäblich und/oder vergrößert und/oder verkleinert darge stellt wurden.

Bezugszeichenaufstellung

Planetengetriebe 31 Füllmaterial

Mittellinie Planetengetriebe 32 Lageranordnung

Sonnenrad 33 Innenbauteil

Welle 34 Außenbauteil

Planetenrad 35 Bauteilfreistellung

Planetenradbolzen

Planetenträger

erste Planetenträgerwange

zweite Planetenträgerwange

Hohlrad

Planetengetriebegehäuse

Planetenradradialgleitlager

Gleitlager

Innenmantelfläche Gleitlager

Außenmantelfläche Gleitlager

Gleitfläche Gleitlager

Stützkörper

Lagermetallschicht

Polymerschicht

Gleitschicht

erstes Längsende

zweites Längsende

Freistellung

Freistellungstiefe

Wandstärke

F rei stellungsaxi al er Streckung

Stützkörperaxi al erstreckung

Rotationsachse

Frei stich

Übergangsradius