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Title:
SEALABLE HOUSING FOR A FLAT CONDUCTOR RAIL ARRANGEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/022715
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention proposes a sealable housing (100) for a flat conductor rail arrangement (1) for a vehicle. The housing has a first housing part (110) and a second housing part (120), which supplements the first housing part to form the housing (100), the two housing parts each having a main body (111, 121) and a housing wall (112, 122), which extends away from the main body (111, 121), surrounds the latter and, in certain portions, has a material aperture for the formation of a housing opening (130) through which to lead the flat conductor rail arrangement (1). The first and/or second housing part (110, 120) have/has at least one sealing element (140), which is integrally formed at least in the region of the material aperture in order to seal the respective housing part (110, 120) and the flat conductor rail arrangement (110) in relation to one another. In addition, the first and/or second housing part (110, 120) have/has a channel (150, 150A, 150B) for a sealing means (160), which extends along an end side of the housing wall (112, 122) that is directed away from the main body (111, 121) and along the material aperture so as to surround the respective housing part (110, 120).

Inventors:
TAUSCH JOHANNES (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/067676
Publication Date:
February 01, 2024
Filing Date:
June 28, 2023
Export Citation:
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Assignee:
DRAEXLMAIER LISA GMBH (DE)
International Classes:
H02G3/08; B60R16/02; H02G15/10; H02G15/113; H02G15/115
Foreign References:
DE102019128294A12021-04-22
DE102013011874A12015-01-22
EP1843441A22007-10-10
EP2874255A12015-05-20
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Claims:
ANSPRÜCHE

1. Abdichtbares Gehäuse (100) für eine Flachleiterschienenanordnung (1) für ein Fahrzeug, aufweisend: ein erstes Gehäuseteil (110) und ein sich damit zum Gehäuse (100) ergänzendes, zweites Gehäuseteil (120), die jeweils einen Grundkörper (111 , 121) und eine sich von dem Grundkörper (111 , 121) weg erstreckende und diesen umlaufende Gehäusewand (112, 122) aufweisen, die zum Ausbilden einer Gehäuseöffnung (130) zum Hindurchführen der Flachleiterschienenanordnung (1) abschnittsweise eine Materialaussparung aufweist, wobei das erste und/ oder zweite Gehäuseteil (110, 120) wenigstens ein Dichtelement (140) aufweist, das zumindest im Bereich der Materialaussparung angeformt ist, um das jeweilige Gehäuseteil (110, 120) und die Flachleiterschienenanordnung (110) gegeneinander abzudichten, und wobei das erste und/ oder zweite Gehäuseteil (110, 120) einen Kanal (150, 150A, 150B) für ein Dichtmittel (160) aufweist, der sich entlang einer dem Grundkörper (111 , 121) abgewandten Stirnseite der Gehäusewand (112, 122) und entlang der Materialaussparung derart erstreckt, dass er das jeweilige Gehäuseteil (110, 120) umläuft.

2. Abdichtbares Gehäuse (100) nach Anspruch 1 , wobei der Kanal (150, 150A) in der Gehäusewand (112) durch eine an oder in der Stirnseite ausgeformte Nut ausgebildet ist.

3. Abdichtbares Gehäuse (100) nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Kanal (150, 150B) der Materialaussparung durch eine Nut ausgebildet ist, die sich zwischen zwei freien Enden der Gehäusewand (112, 122) erstreckt.

4. Abdichtbares Gehäuse (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Kanal (150) wenigstens einen ersten Kanalabschnitt (150A), der stirnseitig in der Gehäusewand (112, 122) ausgeformt ist, und einen zweiten Kanalabschnitt (150B) aufweist, der in der Materialaussparung ausgeformt ist, und der wenigstens eine erste Kanalabschnitt (150A) und der zweite Kanalabschnitt (150B) fluidisch miteinander verbunden sind.

5. Abdichtbares Gehäuse (100) nach Anspruch 4, wobei der zweite Kanalabschnitt (150B) durch einen Materialfortsatz der Gehäusewand (112, 122) gebildet ist, der sich von der Stirnseite der Gehäusewand (112, 122) entlang ihrer Seitenwand und entlang einer der Stirnseite zugewandten Fläche des Grundkörpers (111, 121) erstreckt.

6. Abdichtbares Gehäuse (100) nach Anspruch 5, wobei das wenigstens eine Dichtelement (140) an einer der Gehäuseöffnung (130) zugewandten Fläche des Materialfortsatzes angeformt ist.

7. Abdichtbares Gehäuse (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Materialaussparung wenigstens einen Trennsteg (190) aufweist, der die Gehäuseöffnung (130) unterteilt.

8. Abdichtbares Gehäuse (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei wenigstens eines des ersten und zweiten Gehäuseteils (110, 120) eine weitere Gehäuseöffnung (130) für eine elektrische Schnittstelle der Flachleiterschienenanordnung (1) aufweist.

9. Abdichtbares Gehäuse (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das erste und zweite Gehäuseteil (110, 120) über wenigstens eine Schnappverbindung (170) und/oder eine Schraubverbindung (180) aneinander befestigbar sind, und die Stirnseiten der Gehäusewände (112, 122) des ersten und zweiten Gehäuseteils (110, 120) eine Fügestelle der beiden Gehäuseteile bilden.

10. Flachleiterschienenanordnung (1) für ein Fahrzeug, aufweisend: wenigstens eine Flachleiterschiene (10, 20) und ein abdichtbares Gehäuse (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die wenigstens eine Flachleiterschiene abschnittsweise in dem Gehäuse (100) aufgenommen ist.

Description:
ABDICHTBARES GEHÄUSE FÜR EINE FLACHLEITERSCHIENENANORDNUNG

Technisches Gebiet

Die vorliegende Erfindung betrifft ein abdichtbares Gehäuse für eine Flachleiterschienenanordnung und eine Flachleiterschienenanordnung mit einem solchen Gehäuse. Eine solche eingehauste Flachleiterschienenanordnung lässt sich beispielsweise in einem elektrischen Bordnetz, einem Ladenetz, einer Batterieleitung, einem Traktionspfad oder ähnlichem eines Fahrzeugs, Kraftfahrzeugs usw. einsetzen.

Stand der Technik

Beispielsweise in der Fahrzeugtechnik werden für elektrische Leitungen schienenförmige Flachleiter eingesetzt, die üblicherweise einen rechteckigen Querschnitt aufweisen und sich länglich erstrecken, um Komponenten des Bordnetzes mit Strom bzw. Energie zu versorgen. Hierfür kann auch eine Anordnung mit zwei oder ggf. mehr schienenförmigen Flachleitern, d.h. eine Mehrfach-Flachleiterschienenanordnung mit zwei oder mehr Flachleiterschienen, z.B. eine Doppel-Flachleiterschienenanordnung, verwendet werden, bei der eine erste Flachleiterschiene eine Versorgungsleitung und eine zweite Flachleiterschiene eine Masseleitung bildet. Üblicherweise soll eine solche Flachleiterschienenanordnung eingehaust sowie gegen Umwelteinflüsse, wie z.B. Wassereintrag, abgedichtet werden. Beispielsweise soll die Kontaktierung der Flachleiterschienenanordnung in einem Gehäuse erfolgen. Dies ist jedoch umso schwieriger möglich, wenn das Gehäuse für beispielsweise unterschiedliche Flachleiterschienenquerschnitte oder Dichtigkeitsklassen verwendbar sein soll, da hierfür kein geeignet konstruierbares und/oder abdichtbares Gehäuse bekannt ist. Beschreibung der Erfindung

Aufgabe der Erfindung ist es daher, unter Einsatz konstruktiv möglichst einfacher Mittel ein möglichst gut abdichtbares Gehäuse für eine Flachleiterschienenanordnung bereitzustellen.

Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und den begleitenden Figuren angegeben.

Vorgeschlagen wird ein abdichtbares Gehäuse für eine Flachleiterschienenanordnung, die sich beispielsweise in einem Fahrzeug einsetzen lässt. Das Gehäuse weist ein erstes Gehäuseteil und ein sich damit zum Gehäuse ergänzendes, zweites Gehäuseteil auf. Das erste und zweite Gehäuseteil weisen jeweils einen Grundkörper und eine sich von dem Grundkörper weg erstreckende und diesen umlaufende Gehäusewand auf, wobei die Gehäusewand zum Ausbilden einer Gehäuseöffnung abschnittsweise eine Materialaussparung aufweist, um durch die so gebildete Gehäuseöffnung die Flachleiterschienenanordnung hindurchzuführen. Das erste und/ oder zweite Gehäuseteil weist wenigstens ein Dichtelement auf, das zumindest im Bereich der Materialaussparung und/oder der Gehäuseöffnung angeformt ist, um das Gehäuseteil und die Flachleiterschienenanordnung gegeneinander abzudichten. Zudem weist das erste und/ oder zweite Gehäuseteil einen Kanal für ein Dichtmittel auf, der sich entlang einer dem Grundkörper abgewandten Stirnseite der Gehäusewand und entlang der Materialaussparung derart erstreckt, dass er das jeweilige Gehäuseteil umläuft.

Das vorgeschlagene Gehäuse ermöglicht eine abgedichtete Einhausung der Flachleiterschienenanordnung, wobei verschiedene Dichtigkeitsklassen bewerkstelligt werden können, je nachdem, ob der Kanal mit einem Dichtmittel gefüllt wird oder nicht bzw. je nachdem, mit welchem Dichtmittel der Kanal gefüllt wird. So dichtet das wenigstens eine Dichtelement den Übergang zwischen der wenigstens einen Flachleiterschiene bzw. der Flachleiterschienenanordnung und dem Gehäuse ab, wobei der Kanal an der Fügestelle der beiden Gehäuseteile und ein ggf. zusätzlich eingebrachter Hohlraum zwischen den Dichtlippen nach der Montage des Gehäuses mit dem Dichtmittel, z.B. einer Vergussmasse ausgefüllt werden kann. So besteht die Möglichkeit, unterschiedliche Dichtungsanforderungen (IP-Klassen) zu realisieren. Anders als in der Elektromechanik üblich, in der ganze Baugruppen mit Vergussmassen bzw. Harzen ausgegossen werden, und die entsprechenden Baugruppen demgemäß gewichtsmäßig schwer bauen, kostenintensiv sind und eine lange Prozesszeit haben, wird bei dem vorgeschlagenen Gehäuse - sofern dies zusätzlich zu dem wenigstens einen Dichtelement erwünscht ist - nur ein Teil, nämlich der Kanal, mit einem Dichtmittel, einer Vergussmasse, einem Harz oder ähnlichem gefüllt. Dadurch lassen sich Prozesszeit, Gewicht und Kosten einsparen. Vorteilhafterweise läuft der Kanal für das Dichtmittel zwar um das gesamte Gehäuseteil um, weist jedoch ein Volumen zur Aufnahme des Dichtmittels auf, das deutlich geringer ist als das Gesamtvolumen des Gehäuseteils und/oder des Gehäuses.

Das erste und zweite Gehäuseteil sind zueinander komplementär ausgebildet, d.h. sie ergänzen sich in einem zusammengefügten Zustand zu dem Gehäuse. Das erste und zweite Gehäuseteil können jeweils eine Gehäusehälfte des Gehäuses bilden. Dabei kann es sich bei den Gehäuseteilen ggf. auch um Gleichteile handeln, die vorzugsweise spiegelverkehrt zusammengesetzt werden. Vorzugsweise bilden die beiden Stirnseiten, insbesondere Stirnflächen, der Gehäusewände die Fügestelle der beiden Gehäuseteile aus, die entweder lediglich aneinander anliegen, und beispielsweise durch Kraftschluss eine Dichtwirkung erzielen oder ggf. durch entsprechende Formgebung miteinander auch einen Formschluss mit Dichtwirkung bilden können. Ist der Kanal mit der Dichtmasse befüllt oder ausgefüllt bzw. ausgegossen, wird eine besonders hohe Dichtwirkung bzw. Dichtigkeitsklasse erreicht, wobei der Kanal ein vergleichsweise geringes Volumen, bezogen auf das gesamte Gehäuse, hat und daher das Gewicht der Flachleiterschienenanordnung nur geringfügig erhöht. In oder an dem Gehäuse kann eine Schnittstelle zur elektrischen Kontaktierung der Flachleiterschienenanordnung ausgebildet sein, um die Flachleiterschienenanordnung mit einem elektrischen Bauteil, Verbraucher oder dergleichen verbinden zu können. Das erste und zweite Gehäuseteil können aus einem geeigneten Kunststoffmaterial gefertigt sein, vorzugsweise durch ein Spritzgießverfahren. Vorzugsweise wird hierzu ein Mehrkomponenten-Spritzgießverfahren, z.B. ein 2-Komponenten-Spritzgießverfahren, eingesetzt, um das wenigstens eine Dichtelement aus einem Kunststoffmaterial an das Gehäuseteil aus einem dazu unterschiedlichen Kunststoffmaterial anzuformen. Die Materialaussparung zum Ausbilden der Gehäuseöffnung kann eine U-Forrn aufweisen, bei der die freien Enden der Gehäusewand die beiden Schenkel bilden, die über den Grundkörper miteinander verbunden sind, wobei die U-Forrn nicht zwingend rund sondern auch eckig ausgeführt sein kann. Wie hierin verwendet, kann unter einer Flachleiterschiene ein biegestabiles Leiterelement mit rechteckigem Querschnitt verstanden werden, bei dem die Flächenausdehnung in der Regel größer ist als die Dicke. Eine solche Flachleiterschiene kann aus einem elektrisch leitfähigen Metallwerkstoff, wie etwa Kupfer, Aluminium oder dergleichen, gefertigt sein. Eine solche Flachleiterschiene kann mit einem Isolationsmantel versehen sein. Eine Flachleiterschienenanordnung kann eine, zwei oder mehr einzelne Flachleiterschienen umfassen, wobei eine Doppel-Flachleiterschienenanordnung, die folglich zwei Flachleiterschienen umfasst, bevorzugt ist. Dabei können die beiden Flachleiterschienen parallel zueinander angeordnet sein, wobei eine erste Flachleiterschiene eine Versorgungsleitung und eine zweite Flachleiterschiene eine Masseleitung darstellen kann. Unter dem Dichtmittel kann jede Art Fluid verstanden werden, das eine Dichtwirkung erzielen kann, wobei das Dichtmittel auch eine aus der Elektromechanik bekannte Vergussmasse, ein Harz oder dergleichen sein kann.

Gemäß einer Weiterbildung, kann der Kanal in der Gehäusewand durch eine an oder in der Stirnseite ausgeformte Nut ausgebildet sein. Beispielsweise kann die Gehäusewand hin zur Außenseite des Gehäuseteils und hin zur Innenseite des Gehäuseteils jeweils über eine Stirnfläche hinausstehen und so eine Nut ausbilden. Diese Nut kann dann wahlweise mit dem Dichtmittel, z.B. einer Vergussmasse, einem Harz oder dergleichen, gefüllt bzw. ausgegossen werden. Auf diese Weise nimmt die Nut lediglich ein Volumen an Dichtmittel auf, das deutlich geringer ist als das Gesamtvolumen des Gehäuseteils und/oder des Gehäuses.

In einer Weiterbildung, kann der Kanal der Materialaussparung durch eine Nut ausgebildet sein, die sich zwischen zwei freien Enden der Gehäusewand erstreckt. Beispielsweise kann die Materialaussparung die Gehäusewand abschnittsweise unterbrechen, wodurch sich zwei freie Enden der Gehäusewand ergeben. In diesem Abschnitt kann, aber muss nicht, das Material komplett ausgespart sein, oder zumindest deutlich reduziert sein, um die Gehäuseöffnung ausbilden zu können. Es kann jedoch so viel Material vorgesehen sein, dass sich die Nut ausbildet, die dann wahlweise mit dem Dichtmittel, z.B. einer Vergussmasse, einem Harz oder dergleichen, gefüllt bzw. ausgegossen werden kann. Auf diese Weise nimmt die Nut lediglich ein Volumen an Dichtmittel auf, das deutlich geringer ist als das Gesamtvolumen des Gehäuseteils und/oder des Gehäuses. Gemäß einer Weiterbildung, kann der Kanal wenigstens einen ersten Kanalabschnitt, der stirnseitig in der Gehäusewand ausgeformt ist, und einen zweiten Kanalabschnitt aufweisen, der in der Materialaussparung ausgeformt ist, wobei der wenigstens eine erste Kanalabschnitt und der zweite Kanalabschnitt fluidisch miteinander verbunden sind. In anderen Worten, können die mehreren Kanalabschnitte fluidisch miteinander kommunizieren, so dass sie den um das Gehäuseteil umlaufenden Kanal ausbilden, der als Ganzes mit dem Dichtmittel befüllt werden kann. Die Kanalabschnitte können unterschiedlich groß ausgeformt sein, so dass beispielsweise an der Materialaussparung bzw. der Gehäuseöffnung auch mehr Dichtmittel vorgesehen sein kann als an der die Fügestelle der Gehäuseteile ausbildenden Stirnseite der Gehäusewand.

In einer Weiterbildung, kann der zweite Kanalabschnitt durch wenigstens einen Materialfortsatz der Gehäusewand gebildet sein, der sich von der Stirnseite der Gehäusewand entlang ihrer Seitenwand und entlang einer der Stirnseite zugewandten Fläche des Grundkörpers erstreckt. Beispielsweise kann die Gehäusewand über eine Kante der Stirnseite durch den Materialfortsatz weitergeführt sein, der sich dann an einer Innenseite der Gehäusewand bzw. des Gehäuseteils länglich bis zu dem Grundkörper, d.h. einer der Innenseite des Gehäuseteils zugewandten Fläche des Grundkörpers, erstreckt. Dort an dem Grundkörper kann sich der Materialfortsatz dann weiter zu der gegenüberliegenden Gehäusewand hin erstrecken. Auf diese Weise kann der Materialfortsatz auch - wenn doppelt ausgeführt - eine Nut ausbilden und darin das Dichtmittel aufnehmen.

Gemäß einer Weiterbildung, kann das wenigstens eine Dichtelement an einer der Gehäuseöffnung zugewandten Fläche des Materialfortsatzes angeformt sein. Beispielsweise kann der Materialfortsatz an einer Innenseite der Gehäusewand und an einer der Innenseite des Gehäuseteils zugewandten Fläche des Grundkörpers ausgebildet sein, wo er jeweils eine Art Sockel, Steg oder dergleichen ausbildet, wobei das wenigstens eine Dichtelement darauf ausgebildet ist. So kann die Gehäuseöffnung allein durch das wenigstens eine Dichtelement ausgebildet werden, wobei ggf. zusätzlich der entsprechende Kanal und/oder Kanalabschnitt mit dem Dichtmittel befüllt sein kann. In einer Weiterbildung, kann die Materialaussparung wenigstens einen Trennsteg aufweisen, der die Gehäuseöffnung und/oder die Materialaussparung unterteilt. Beispielsweise kann sich der Trennsteg von dem Grundkörper in dieselbe Richtung weg erstrecken wie die Gehäusewand und auch eine gleiche Höhe aufweisen. Auf diese Weise können mehrere, d.h. zwei oder mehr, einzelne Flachleiterschienen in der Gehäuseöffnung und/oder Materialaussparung sicher gehalten werden. Vorzugsweise ist an dem Trennsteg an den der Flachleiteranordnung zugewandten Seite das wenigstens eine Dichtelement angeordnet, um einzelne Flachleiterschienen abzudichten.

Gemäß einer Weiterbildung, kann wenigstens eines des ersten und zweiten Gehäuseteils eine weitere Gehäuseöffnung für eine elektrische Schnittstelle der Flachleiterschienenanordnung aufweisen. Beispielsweise kann diese weitere Gehäuseöffnung außerhalb der Gehäusewand in dem Grundkörper bzw. seiner Fläche ausgebildet sein, die senkrecht zu der Gehäusewand ist. Hierdurch kann die Flachleiteranordnung mit einem Gegenkontakt, z.B. einem Verbraucher, einer Batterie oder dergleichen in Kontakt gebracht werden.

In einer Weiterbildung, können das erste und zweite Gehäuseteil über wenigstens eine Schnappverbindung und/oder eine Schraubverbindung aneinander befestigbar sein, und die Stirnseiten der jeweiligen Gehäusewand des ersten und zweiten Gehäuseteils eine Fügestelle der beiden Gehäuseteile bilden. Auf diese Weise kann das Gehäuse auf einfache Weise montiert werden, wobei während oder nach der Montage der Kanal wahlweise mit dem Dichtmittel befüllt werden kann.

Vorgeschlagen wird zudem eine Flachleiterschienenanordnung für ein Fahrzeug. Diese weist wenigstens eine Flachleiterschiene und ein abdichtbares Gehäuse in einer oder mehreren der vorstehend beschriebenen Ausführungsvarianten auf. Dabei ist die wenigstens eine Flachleiterschiene abschnittsweise in dem Gehäuse aufgenommen.

Bezüglich der möglichen Weiterbildungen und Vorteile der vorgeschlagenen Flachleiterschienenanordnung wird auf die vorstehenden Ausführungen verwiesen.

Zudem bezieht sich die Erfindung auch auf ein Herstellungsverfahren für ein abdichtbares Gehäuse und/oder eine Flachleiterschienenanordnung. Dabei wird in einem Mehrkomponenten-Spritzgießverfahren das erste und/oder zweite Gehäuseteil mit dem wenigstens einen Dichtelement ausgeformt. Während oder nach der Montage, bei der die Flachleiterschiene abschnittsweise in dem Gehäuse angeordnet wird, wird der Kanal des jeweiligen Gehäuseteils mit dem Dichtmittel befüllt.

Des Weiteren bezieht sich die Erfindung auf die Verwendung des vorstehend beschriebenen Gehäuses zur Kontaktierung einer Flachleiterschienenanordnung in einem Fahrzeug.

Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von vorteilhaften Ausführungsformen und den begleitenden Figuren.

Kurze Figurenbeschreibung

Nachfolgend wird ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitenden Figuren erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 in einer perspektivischen Ansicht eine Flachleiterschienenanordnung mit einem abdichtbaren Gehäuse gemäß einer Ausführungsform.

Fig. 2 in einer perspektivischen Ansicht eine Flachleiterschienenanordnung mit nur einem Gehäuseteil eines abdichtbaren Gehäuses gemäß einer Ausführungsform.

Fig. 3 in einer perspektivischen Ansicht ein Gehäuseteil eines abdichtbaren Gehäuses für eine Flachleiterschienenanordnung gemäß einer Ausführungsform.

Fig. 4 in einer Draufsicht eine Flachleiterschienenanordnung mit nur einem Gehäuseteil gemäß einer Ausführungsform.

Fig. 5 in einer schematischen Schnittansicht eine Flachleiterschienenanordnung mit nur einem Gehäuseteil gemäß einer Ausführungsform.

Fig. 6 in einer schematischen Schnittansicht eine Flachleiterschienenanordnung mit einem ersten und einem zweiten Gehäuseteil gemäß einer Ausführungsform.

Die Figuren sind lediglich schematische Darstellungen und dienen nur der Erläuterung der Erfindung. Gleiche oder gleichwirkende Elemente sind durchgängig mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Beschreibung von Ausführungsformen

Fig. 1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht eine Flachleiterschienenanordnung 1, die wenigstens eine Flachleiterschiene 10, 20 und ein Gehäuse 100 aufweist. Die Flachleiterschienenanordnung 1 lässt sich beispielsweise in einem Fahrzeug, Kraftfahrzeug oder dergleichen einsetzen, wo das Gehäuse 100 eine Schnittstelle zu einem Gegenkontakt des Fahrzeugs, wie etwa allgemein einem Teil eines elektrischen Bordnetzes, einer Batterie oder dergleichen bilden kann.

In Fig. 1 weist die Flachleiterschienenanordnung 1 exemplarisch zwei Flachleiterschienen 10, 20 auf, die somit eine Doppel-Flachleiterschienenanordnung ausbilden, bei der beispielsweise die Flachleiterschiene 10 eine Versorgungsleitung und die Flachleiterschiene 20 eine Masseleitung bildet.

Gemäß Fig. 1, weist das Gehäuse 100 ein erstes Gehäuseteil 110 und ein sich damit zu dem Gehäuse 100 ergänzendes, zweites Gehäuseteil 120 auf. Das erste und zweite Gehäuseteil 110, 120 ist beispielsweise aus einem spritzgießfähigen Kunststoffmaterial mittels eines geeigneten Spritzgießverfahrens ausgeformt. Dabei können das erste und zweite Gehäuseteil 110, 120 jeweils eine Gehäusehälfte ausbilden. Das erste und zweite Gehäuseteil 110, 120 weisen jeweils einen Grundkörper 111, 121 und eine sich von dem Grundkörper 111, 121 weg erstreckende und diesen umlaufende Gehäusewand 112, 122 auf, die zum Ausbilden einer Gehäuseöffnung 130 zum Hindurchführen der Flachleiterschienenanordnung 1 abschnittsweise eine Materialaussparung auf. Zudem weisen das erste und/oder zweite Gehäuseteil 110, 120 wenigstens ein Dichtelement 140 (siehe z.B. Fig. 2 bis 5) auf, das zumindest im Bereich der Materialaussparung an das Material des jeweiligen Gehäuseteils 110, 120 angeformt ist, um das jeweilige Gehäuseteil 110, 120 und die Flachleiterschienenanordnung 1 bzw. die Flachleiterschienen 10, 20 gegeneinander abzudichten. Des Weiteren weist das erste und/ oder zweite Gehäuseteil 110, 120 einen Kanal 150 (siehe z.B. Fig. 2 bis 6) für ein Dichtmittel 160 (siehe z.B. Fig. 5 und 6) aufweist, der sich entlang einer dem jeweiligen Grundkörper 111, 121 abgewandten Stirnseite der Gehäusewand 112, 122 und entlang der Materialaussparung derart erstreckt, dass er das jeweilige Gehäuseteil 110, 120 umläuft. Vorzugsweise umläuft der Kanal 150 das jeweilige Gehäuseteil 110, 120 bzw. das Gehäuse 100 vollständig. Gemäß Fig. 1 weisen das erste und zweite Gehäuseteil 110, 120 jeweils Teile einer Schnappverbindung 170 und/oder einer Schraubenverbindung 180 auf, von denen in Fig. 1 jeweils eine exemplarisch bezeichnet ist. Darüber können die beiden Gehäuseteile 120, 130 aneinander befestigt werden, wobei die jeweilige Stirnseite der Gehäuseteile 120, 130 die Fügestelle der beiden Gehäuseteile 110, 120 darstellt.

Es sei angemerkt, dass der Kanal 150 wahlweise mit dem Dichtmittel 160 befüllt oder gefüllt werden kann, je nach gewünschter Dichtigkeitsklasse des Gehäuses 100. In einer niedrigeren Dichtigkeitsklasse kann bereits das Dichtelement 140 eine ausreichende Dichtwirkung erzielen, in einer höheren Dichtigkeitsklasse kann zusätzlich das Dichtmittel 160 in den Kanal 150 eingebracht werden.

Fig. 2 zeigt die Flachleiterschienenanordnung 1 mit nur einem Teil des Gehäuses 100, nämlich nur mit dem ersten Gehäuseteil 110. Zumindest das hierin für das erste Gehäuseteil 110 beschriebene Prinzip bzgl. Struktur und Funktion lässt sich auch auf das zweite Gehäuseteil 120 übertragen, so dass dieses nicht gesondert beschrieben wird.

In Fig. 2 ist u.a. die Materialaussparung bzw. die dadurch mit gebildete Gehäuseöffnung 130 besser zu erkennen. Durch die Gehäuseöffnung 130 sind die Flachleiterschienen 10, 20 in das Gehäuse 100 eingeführt und kontaktieren dort Kontaktteile, die wiederum eine elektrische Schnittstelle zu einem Gegenkontakt z.B. außerhalb des Gehäuses 100 ausbilden. Auch der Kanal 150 ist in Fig. 2 besser zu erkennen. Er kann in einen ersten Kanalabschnitt 150A im Bereich der Gehäusewand 112 und einen zweiten Kanalabschnitt 150B im Bereich der Materialaussparung bzw. der Gehäuseöffnung 130 unterschieden werden, wobei diese beiden Kanalabschnitte 150A, 150B fluidisch miteinander verbunden sind. Der Kanal 150 ist im ersten Kanalabschnitt 150A als Nut ausgebildet, die sich entlang der Stirnseite der Gehäusewand 150 A erstreckt und im Bereich der Materialaussparung bzw. der Gehäuseöffnung 130 in den zweiten Kanalabschnitt 150B mündet, der sich dann durch die Materialaussparung bzw. Gehäuseöffnung 130 erstreckt. Zudem ist in Fig. 2 das Dichtelement 140 besser zu erkennen, das im Bereich der Materialaussparung bzw. der Gehäuseöffnung 130 an einer Innenseite der Gehäusewand 112 angeordnet ist, um sich so an die Flachleiterschienen 10, 20 anzudrücken und so den Raum zwischen Gehäusewand 112 und der jeweiligen Flachleiterschiene 10, 20 abzudichten. Das Dichtelement 140 weist eine oder mehrere Dichtlippen auf, die den Kanal 150 zumindest mit ausformen können oder einen Raum oder ein Volumen definieren, das mit dem Kanal 150 fluidisch verbunden ist. Beispielsweise kann der Kanal 150, d.h. ein Kanalabschnitt 150B davon, in der Materialaussparung bzw. im Bereich der Gehäuseöffnung 130 durch eine Nut und/oder durch oder mit dem Dichtelement 140 ausgebildet sein, das sich über die Materialaussparung bzw. Gehäuseöffnung 130 von einem freien Ende der Gehäusewand 112 zu einem diesem gegenüberliegenden freien Ende der Gehäusewand 112 rüber erstreckt. Es ist also auch möglich, dass das Dichtelement 140 die Nut oder mehrere Nuten des Kanals 150 ausbildet.

Fig.3 zeigt in einer perspektivischen Ansicht das erste Gehäuseteil 110, wobei dies nur exemplarisch ist und die Beschreibung dazu auch auf das zweite Gehäuseteil 120 zumindest im Wesentlichen zutrifft. Es ist erkennbar, dass der Kanal 150, insbesondere der erste Kanalabschnitt 150A die gesamte Gehäusewand 112 umläuft und an jedem freien Ende der Gehäusewand 112, d.h. dort, wo sie durch die Materialaussparung bzw. der Gehäuseöffnung 130 unterbrochen ist, in den zweiten Kanalabschnitt 150B mündet. Dabei ist der zweite Kanalabschnitt 150B durch einen Materialfortsatz ausgebildet, der sich von der Stirnseite der Gehäusewand 112, wo der erste Kanalabschnitt 150A in den zweiten Kanalabschnitt 150B mündet, entlang einer Innenseite der Gehäusewand 112 und entlang einer Innenfläche des Grundkörpers 111 durch die Materialaussparung bzw. die Gehäuseöffnung 130 zu dem anderen freien Ende der Gehäusewand 112 bis zu deren Stirnseite erstreckt. Dabei ist der Materialfortsatz doppelt bzw. doppelreihig ausgeformt, um dazwischen den zweiten Kanalabschnitt 150B auszubilden. Zudem ist erkennbar, dass die Materialaussparung einen Trennsteg 190 aufweist, der die innerhalb der Materialaussparung bzw. der Gehäuseöffnung 130 angeordnet ist, um die Flachleiterschienen 10, 20 einzeln zu führen und/oder zu fixieren. An dem Trennsteg 190 ist ebenfalls das Dichtelement 140 angeformt, das jeweils mit der Gehäusewand 112 und dem Trennsteg 190 eine U-Forrn ausbildet. Es können mehrere Trennstege 190 vorgesehen sein, zwischen denen der zweite Kanalabschnitt 150B angeordnet ist. Des Weiteren sind in den Grundkörper 111 eine oder mehrere (nicht bezeichnete) Durchbrüche bzw. weitere Gehäuseöffnungen angebracht, die als Schnittstelle für die Flachleiteranordnung 1 bzw. die Flachleiterschienen 10, 20 dienen und im zweiten Gehäuseteil 120 entfallen können. Es sei angemerkt, dass diese weitere Gehäuseöffnung ebenfalls durch z.B. ein (nicht gezeigtes) Dichtelement, Dichtmittel oder dergleichen abgedichtet sein kann. Es sei angemerkt, dass in dem Kanal 150 bzw. in den Kanalabschnitten 150A, 150B das Dichtmittel 160 eingebracht sein kann. Fig. 4 zeigt in einer Draufsicht einen Teil der Flachleiterschienenanordnung 1, bei der wiederum nur das erste Gehäuseteil 110 dargestellt ist. Hierin sind der zweite Kanalabschnitt 150B, das Dichtelement 140 und der Trennsteg 190 noch einmal besser zu erkennen. An jeweils dem freien Enden der Gehäusewand 112 mündet der erste Kanalabschnitt 150A in den zweiten Kanalabschnitt 150B, die somit fluidisch miteinander verbunden sind, so dass der Kanal 150 das gesamte erste Gehäuseteil 110 umläuft. Es sei angemerkt, dass das zweite Gehäuseteil 120 in dieser Hinsicht gleich ist.

Fig. 5 zeigt in einer schematischen Schnittansicht einen Teil der Flachleiterschienenanordnung 1. Hierbei sind der Verlauf des zweiten Kanalabschnitts 150B durch die Materialaussparung bzw. die Gehäuseöffnung 130 verläuft, wobei auch die Anordnung und Funktion des Dichtelements 140 deutlicher zu erkennen sind. Hier ist zudem angedeutet, dass das Dichtmittel 160 in den Kanal 150 bzw. den zweiten Kanalabschnitt 150B eingebracht ist. Des Weiteren ist erkennbar, dass das Dichtelement 140 dort, wo es in Kontakt mit den Flachleiterschienen 10, 20 kommt, jeweils Dichtlippen aufweist. Es sei angemerkt, dass hier exemplarisch das erste Gehäuseteil 110 gezeigt ist, dies allerdings auch auf das zweite Gehäuseteil 120 übertragbar ist.

Fig. 6 zeigt in einer Schnittansicht einen Teilausschnitt des Gehäuses 100 bzw. der Flachleiterschienenanordnung 1, in dem die beiden Gehäuseteile 110 und 120 zusammengefügt sind und das Dichtmittel 160, in den Kanal 150, hier insbesondere den ersten Kanalabschnitt 150A, eingebracht ist.

BEZUGSZEICHENLISTE

1 Flachleiterschienenanordnung

10 Flachleiterschiene

20 Flachleiterschiene

100 Gehäuse

110 erstes Gehäuseteil

111 Grundkörper

112 Gehäusewand

120 zweites Gehäuseteil

121 Grundkörper

122 Gehäusewand

130 Gehäuseöffnung

140 Dichtelement

150 Kanal

150A Kanalabschnitt

150B Kanalabschnitt

160 Dichtmittel

170 Schnappverbindung

180 Schraubenverbindung

190 Trennsteg