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Title:
SCREW-THREADED WORKING CYLINDER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/113810
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a screw-threaded working cylinder comprising a tubular cylinder (1), a closure (2) and a piston unit (3), wherein the tubular cylinder (1) has an end region (4), the end region (4) of the tubular cylinder (1) has a first thread (5) and the piston unit (3) is contained in the tubular cylinder (1), the closure (2) has a second thread (6) and the second thread (6) of the closure (2) is screwed into the first thread (5) of the tubular cylinder (1) in the final mounting position, and is characterised in that the end region (4) of the tubular cylinder (1) has a tapered wall section (7), the tapered wall section (7) has an axial annular surface (8) and the closure (2) has a mating axial annular surface (9), the axial annular surface (8) and the mating axial annular surface (9) are pressed into an interlocking contact in the final mounting position and form a pressure contact surface (10), the pressure contact surface (10) forms a sealing plane, contact stress in the area of the pressure contact surface (10) causes the tubular cylinder (1) and the closure (2) to be deformed, and deformation occurs within an elasticity limit both when a pressure is applied by a pressure medium and when no pressure is applied by a pressure medium.

Inventors:
BUETER JOSEF (DE)
Application Number:
PCT/DE2017/000424
Publication Date:
June 28, 2018
Filing Date:
December 15, 2017
Export Citation:
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Assignee:
BUEMACH ENGINEERING INT B V (NL)
BUETER JOSEF (DE)
International Classes:
F15B15/14; F16J1/00; F16J10/02; F16J15/04
Foreign References:
JPS55140806U1980-10-08
GB735660A1955-08-24
EP1571379A12005-09-07
DE3517137A11986-11-13
DE1921843U1965-08-19
EP0880652A11998-12-02
Attorney, Agent or Firm:
DR. WEIHRAUCH & HAUSSINGEN PATENT- UND RECHTSANWÄLTE et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Schraubarbeitszylinder,

aufweisend ein Zylinderrohr (1), ein Verschlussteil (2) sowie eine Kolbeneinheit (3),

wobei das Zylinderrohr (1) einen Endbereich (4) aufweist, wobei das Zylin derrohr (1) in dem Endbereich (4) ein erstes Gewinde (5) aufweist und wobei in dem Zylinderrohr (1) die Kolbeneinheit (3) aufgenommen ist, wobei das Verschlussteil (2) ein zweites Gewinde (6) aufweist und wobei das Verschlussteil (2) in einer Montageendlage mittels des zweiten Gewindes (6) mit dem ersten Gewinde (5) des Zylinderrohrs (1) verschraubt ist,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Endbereich (4) des Zylinderrohrs (1) einen Wandungsverjün- gungsabschnitt (7) aufweist, wobei der Wandungsverjüngungsabschnitt

(7) eine axiale Ringfläche (8) aufweist und dass das Verschlussteil (2) eine axiale Gegenringfläche (9) aufweist und dass die axiale Ringfläche

(8) und die axiale Gegenringfläche (9) in der Montageendlage in einem formschlüssigen Druckkontakt zueinander stehen und eine Druckkontaktfläche (10) ausbilden, wobei die Druckkontaktfläche (10) eine Dichtebene ausbildet, wobei durch eine Flächenpressung im Bereich der Druckkontaktfläche (10) eine Verformung des Zylinderrohrs (1) und des Verschluss teils (2) bewirkt wird, wobei die Verformung sowohl ohne als auch mit einer Druckbeaufschlagung eines Druckmediums innerhalb einer Elastizitätsgrenze vorliegt.

2. Schraubarbeitszylinder nach Anspruch 1

dadurch gekennzeichnet,

dass eine Wandungsstärke des Wandungsverjüngungsabschnitts (7) maximal 60 % der Wandungsstärke des Zylinderrohres (1) beträgt.

3. Schraubarbeitszylinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,

dass das Verschlussteil (2) zusätzlich ein Dichtelement (11) aufweist.

Description:
Schraubarbeitszylinder

Die Erfindung betrifft einen als Schraubzylinder ausgebildeten druckmittelbe- triebenen Arbeitszylinder.

Aus dem Stand der Technik sind Schraubarbeitszylinder verschiedener Bauarten, insbesondere in Form hydraulischer oder pneumatischer Schraubarbeitszylinder, bekannt. Diese weisen ein Zylinderrohr sowie zumindest ein Ver- schlussteil auf, wobei das Zylinderrohr und das Verschlussteil zur Montage des Schraubarbeitszylinders miteinander verschraubt werden. Als weitere Bestandteile eines gattungsgemäßen Schraubarbeitszylinders liegen zumindest eine Kolbeneinheit, in der Regel als Kolbenstange mit einem mit der Kolbenstange verbundenen Kolben, vor.

Zur Gewährleistung der notwendigen Betriebssicherheit ist es unter anderem erforderlich, den Schraubarbeitszylinder gegenüber der Außenatmosphäre abzudichten. Ein Lösungsansatz ist diesbezüglich aus der Druckschrift DE 35 17 137 A1 bekannt. Hierbei wird ein Arbeitszylinder beschrieben, bei welchem im Be- reich der Verschraubung des Zylinderrohrs und des Verschlussteils eine elastische Dichtung eingebracht ist. Die an der Stirnseite des Verschlussteils angeordnete Dichtung wird bei einem Anziehen der Verschraubung zusätzlich in einen Wirkeingriff mit der Kolbenstange überführt. Des Weiteren ist auch aus der Druckschrift DE 1 921 843 U ein druckmittelbetriebener Arbeitszylinder bekannt, dessen Zylinderrohr beidseitig mit Verschlussteilen verschraubt ist. Zur Gewährleistung einer druckdichten Verschraubung sind hierbei jeweils zusätzliche Ringdichtungen im Bereich der Kopplung vorhanden. Die aus den vorgenannten Druckschriften aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen zur Abdichtung eines Schraubarbeitszylinders gegenüber der Außenatmosphäre basieren somit auf der Einlagerung von elastischen Dichtelementen. Aus EP 0 880 652 ist eine Lösung ohne notwendige elastische Dichtelemente bekannt. Hier wird an dem Zylinderrohr und an dem Verschlussteil eine kraftschlüssige Paarung in Form eines Konus ausgebildet. Die Herstellung erfordert höchste Präzision bei der Fertigung der Dichtflächen und deren oberflächigen Rauhheitswerten. Der Konus ermöglicht eine axiale Gleitbewegung der Kopp- lungspartner um die infolge der Wirkung unterschiedlicher axialer Kräfte bei unterschiedlichen Betriebsdrücken aufkommende axiale Verschiebung zu ermöglichen.

Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Schraubarbeitszylinder bereitzu- stellen, welcher zur zuverlässigen Abdichtung gegenüber der Umgebung keine zusätzlichen Dichtelemente erfordert und welcher eine hohe Betriebssicherheit aufweist sowie besonders einfach und kostengünstig herstellbar ist.

Die Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Ein erfindungsgemäßer Schraubarbeitszylinder weist ein Zylinderrohr, ein Verschlussteil sowie eine Kolbeneinheit auf und liegt vorzugsweise als hydraulischer oder pneumatischer Schraubarbeitszylinder vor.

Zylinderrohr und Verschlussteil werden nachfolgend auch zusammengefasst als Kopplungspartner bezeichnet.

Das Zylinderrohr weist einen Endbereich mit einem ersten Gewinde auf, wobei der Endbereich auf der dem Verschlussteil zugewandten Seite des Zylinderrohrs angeordnet ist. Das Zylinderrohr ist als Hohlzylinder ausgebildet, wobei die Kol- beneinheit in dem inneren Hohlraum des Zylinderrohrs aufgenommen ist. Die Kolbeneinheit setzt sich je nach Ausführung aus zumindest einem Kolben sowie zumindest einer Kolbenstange zusammen, wobei Kolben und Kolbenstange zur Ausbildung der Kolbeneinheit miteinander verbunden als einteiliges Bauelement ausgebildet sein können. Es können auch besondere Ausbildungen der Kolbeneinheit vorliegen, beispielsweise wie als Tauchkolben im Fall der Ausbildung des Schraubarbeitszylinders als Plungerzylinder.

Das Verschlussteil weist ein zweites Gewinde auf und ist in einer Montageend- läge mittels des zweiten Gewindes mit dem ersten Gewinde des Zylinderrohrs verschraubt. Vorzugsweise handelt es sich daher bei dem ersten Gewinde um ein Innengewinde und bei dem zweiten Gewinde um ein Außengewinde, in diesem Fall ist das Verschlussteil in das Zylinderrohr eingeschraubt. Jedoch ist auch eine umgekehrte Ausbildung möglich, so dass das Zylinderrohr in diesem Fall in das Verschlussteil eingeschraubt ist.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Schraubarbeitszylinder mit mindestens einem geschraubten Verschlussteil. Dabei ist die Erfindung nicht auf Schraubarbeitszylinder mit nur einem Verschlussteils beschränkt. Ebenso kann bei einem Schraubarbeitszylinder mit zwei geschraubten Verschlussteilen, wie beispielsweise bei einem Differenzialarbeitszylinder mit einem Bodenverschlussteil und einem Führungsverschlussteil, jedes der beiden Verschlussteile mit den erfindungsgemäßen Merkmalen mit dem Zylinderrohr gekoppelt sein. Zudem ist es im Falle zweier Verschlussteile möglich, dass eines der beidseitig vorhanden- en Verschlussteile andersartig, insbesondere mittels einer Schweißverbindung, mit dem Zylinderrohr verbunden ist, so dass dann lediglich das jeweils andere Verschlussteil mit dem Zylinderrohr erfindungsgemäß gekoppelt ist.

Der erfindungsgemäße Schraubarbeitszylinder ist dadurch gekennzeichnet, dass der Endbereich des Zylinderrohrs einen Wandungsverjüngungsabschnitt aufweist. Der Wandungsverjüngungsabschnitt liegt hierbei als ein Teil des Endbe- reichs vor, wobei das Zylinderrohr in dem Wandungsverjüngungsabschnitt eine geringere Wandungsstärke als im übrigen Bereich aufweist.

Dabei weist der Wandungsverjüngungsabschnitt eine axiale Ringfläche und das Verschlussteil eine axiale Gegenringfläche auf, welche in der Montageendlage in einem formschlüssigen Druckkontakt zueinander stehen. Der formschlüssige Druckkontakt wird somit durch die Erzeugung einer axialen Kraft aufgrund des Verschraubens von Zylinderrohr und Verschlussteil bewirkt. Dabei wird in dem Bereich, wo sich axiale Ringfläche und Gegenringfläche gegenüberliegen, eine Druckkontaktfläche ausgebildet, die zugleich eine durchgängige Dichtebene bereitstellt. Entlang der Dichtebene wird eine Abdichtung des Schraubarbeitszylin- ders gegenüber der Umgebung bewirkt.

In Folge des Druckkontakts zwischen der Ringfläche und der Gegenringfläche resultiert an der Druckkontaktfläche eine Flächenpressung. Durch diese Flächenpressung wird wiederum eine Verformung des Zylinderrohrs, insbesondere dessen Wandungsverjüngungsabschnitts, sowie des Verschlussteils bewirkt. Erfindungsgemäß liegt die stattfindende Verformung sowohl ohne Druckbeaufschlagung als auch mit einer Druckbeaufschlagung eines Druckmediums innerhalb einer Elastizitätsgrenze. Die Elastizitätsgrenze wird dabei durch die Werkstoffe des Zylinderrohrs und des Verschlussteils bestimmt. Für den Fall, dass Zylinderrohr und Verschlussteil aus verschiedenen Werkstoffen bestehen, sind entsprechend auch verschiedene Elastizitätsgrenzen zu berücksichtigen. Bei einer hohen Druckbeaufschlagung kommt es zu erheblichen innenseitig auf das Verschlussteil axial wirkenden Kräften. Dies bewirkt eine geringe axiale Lageveränderung des Verschlussteils. Bei Entfall der Druckbeaufschlagung findet die geringe axiale Lageänderung dann in umgekehrter Richtung statt. Die axiale Lageveränderung wirkt sich auf den Grad der Verformung der Kopplungs- partner in den an die Druckkontaktfläche angrenzenden Bereichen aus. Bei hoher Druckbeaufschlagung ist die Verformung somit geringer als bei geringerer Druckbeaufschlagung. Zugleich ist die Flächenpressung bei hoher Druckbeaufschlagung geringer als bei geringerer Druckbeaufschlagung.

Da die stattfindende Verformung erfindungsgemäß in allen Druckbeaufschla- gungszuständen ausschließlich auf den elastischen Bereich beschränkt ist, ist diese bei einer Änderung des Betriebszustandes durch Druckbeaufschlagung und Entfall der Druckbeaufschlagung vollständig reversibel. Dabei wird erfindungsgemäß zugleich für sämtliche Betriebszustände gewährleistet, dass der Druckkontakt und die bewirkte Flächenpressung der Druckkontaktfläche die Ausbildung der Dichtebene und somit eine ausreichende Abdichtung des Schraubarbeitszylinders gegenüber der Außenatmosphäre sicherstellen.

Der Begriff Druckbeaufschlagung umfasst hierbei den gesamten Wertebereich von einem beliebigen Kleinstdruck bis zu einem maximal zulässigen Druck des Arbeitsmediums. Auch bei dem maximalen Druck verbleibt eine ausreichende axiale Kraft auf die dichtende Druckkontaktfläche, so dass die Funktion des Arbeitszylinders erhalten bleibt.

Die axiale Ringfläche und die axiale Gegenringfläche sind vorzugsweise in einer im wesentlichen orthogonal zur Längsachse stehenden Planebene angeordnet.

Wesentliche Vorteile des hier aufgezeigten Schraubarbeitszylinders gegenüber herkömmlichen Kopplungslösungen bestehen in Folgendem: Die zwischen den Kopplungspartnern wirkende axialen Gesamtkraft setzt sich zusammen aus der axialen Kraft, die infolge der Druckbeaufschlagung durch das Arbeitsmedium auf das Verschlussteil wirkt und der axialen Kraft die erforderlich ist, um eine ausreichende Flächenpressung an der Druckkontaktfläche zu bewirken. Die axiale Gesamtkraft muss über das Gewinde der Kopplungspartner be- reitgestellt werden. Aufgrund der bestehenden Zusammenhänge zwischen Flächenpressung, Elastizitätsgrenze und Wandungsstärke des Zylinderrohrs wird durch die verringerte Wandungsstärke im Bereich des Wandungsverjüngungsabschnitts und damit verringerten axialen Ringfläche erreicht, dass die Druckkontaktfläche mit gerin- geren axialen Kräften beaufschlagt werden muss um eine für eine elastische Verformung ausreichende Flächenpressung und damit eine elastische Verformung zu erzeugen. Damit wird durch die Erfindung die axiale Gesamtkraft die auf das Gewinde wirkt, reduziert. Aufgrund der geringeren axialen Gesamtkraft ist lediglich eine verringerte Gewindelänge erforderlich. Dies ermöglicht geringere Bauteilabmessungen der Kopplungspartner mit erheblichen Materialeinsparungen.

Ferner muss ein lediglich geringeres Anzugsdrehmoment bei der Verschraubung bei der Montage der Kopplungspartner aufgebracht werden. Die ermöglicht Kosteneinsparungen durch geringer dimensionierte Montagevorrichtungen sowie einen geringeren erforderlichen Energieeinsatz.

Des Weiteren ist es insbesondere vorteilhaft, dass die auftretenden Verformun- gen des Zylinderrohrs und des Verschlussteils erfindungsgemäß ausschließlich auf den elastischen Bereich beschränkt sind und somit vollständig reversibel sind. Daher ist der Schraubarbeitszylinder langfristig verwendbar, ohne dass die Funktionsfähigkeit eingeschränkt wird. Da das Zylinderrohr sowie das Verschlussteil stets auf die ursprüngliche Ausgangsform zurückgehen, können die auftretenden Kräfte und die an der Druckkontaktfläche vorliegende Flächenpressung stets erneut in gleichem Maße sichergestellt werden.

Vorteilhaft ist es zudem, dass die axiale Ringfläche des Wandungsverjüngungsabschnitts des Zylinderrohres und die axiale Gegenringfläche des Verschluss- teils auch bei den unterschliedlichen Druckbeaufschlagungen keine Relativbewegungen zueinander ausführen. Ein weiterer Vorteil besteht in der konstruktiven und technologischen Einfachheit. Die Wandungsverjüngung, axiale Ringfläche und Gegenringfläche können in kostengünstiger Zerspanungsfertigung hergestellt werden. Damit ist auch der Vorteil einer einfachen Fertigung verbunden.

Ein Vorteil besteht zudem darin, dass keine zusätzlichen Dichtelemente zur Abdichtung gegenüber der Außenatmosphäre erforderlich sind, was die Kosten reduziert und die Montage vereinfacht.

Durch die nicht erforderlichen elastomeren Dichtelemente besteht als weiterer Vorteil eine Einsatzmöglichkeit im höheren Temperaturbereich.

Ein weiterer Vorteil besteht darin dass die erfindungsgemäße Lösung es nicht ausschließt, für spezielle Einsatzfälle zusätzliche elastische Dichtungungen, vorzugsweise in einer Nut des Verschlussteils, vorzusehen. Das Dichtelement stellt dann dabei eine zusätzliche Sicherungsmaßnahme dar.

Nach einer vorteilhaften Weiterbildung beträgt die Wandungsstärke des Wan- dungsverjüngungsabschnitts höchstens 60 % der Wandungsstärke des Zylinderrohres. Hierdurch wird sichergestellt, dass sich bei allen üblichen Betriebsdrücken eine Verformung nur innerhalb der Elastizitätsgrenze einstellt und eine Dichtigkeit gewährleistet ist. Mittels der geringen Wandungsstärke des Wan- dungsverjüngungsabschnitts wird für eine ausreichende Flächenpressung eine geringere axiale Kraft benötigt als bei einer Fläche, die sich bei der Wandungsstärke des übrigen Zylinderrohres ergeben würde. Besonders bevorzugt beträgt die Wandungsstärke des Wandungsverjüngungsabschnitts zudem mindestens 20 % der Wandungsstärke des Zylinderrohres. Ferner beträgt die Länge des Wandungsverjüngungsabschnitts mindestens das Einfache der jeweiligen Wan- dungsstärke des Wandungsverjüngungsabschnitts. Eine sich so ergebende Geometrie des Wandungsverjüngungsabschnitts ist besonders vorteilhaft. Gemäß einer nächsten vorteilhaften Weiterbildung weist das Verschlussteil ein zusätzliches Dichtelement auf, welches vorzugsweise als ringförmige elastische Dichtung ausgeführt ist und in eine Nut des Verschlussteils eingelassen ist. Das Dichtelement stellt dabei eine zusätzliche Sicherungsmaßnahme zur Gewährleistung einer vollständigen Abdichtung des Schraubarbeitszylinders gegenüber der Außenatmosphäre dar.

Die Erfindung wird als Ausführungsbeispiel anhand von

Fig. 1 Gesamtansicht des Schraubarbeitszylinders in Schnittdarstellung,

Fig. 2 Detailansicht des Schraubarbeitszylinders in Schnittdarstellung näher erläutert.

Fig. 1 zeigt eine Gesamtansicht eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Schraubarbeitszylinders. Das Zylinderrohr 1 ist hierbei mit einem Füh- rungsverschlussteil 2.1 sowie mit einem Bodenverschlussteil 2.2 verschraubt, wobei das Zylinderrohr 1 beidseitig jeweils ein als Innengewinde ausgeführtes erstes Gewinde 5.1 und 5.2 aufweist und die beiden Verschlussteile 2.1 und 2.2 jeweils ein als Außengewinde ausgeführtes zweites Gewinde 6.1 und 6.2 aufweisen. Die ersten Gewinde 5.1 und 5.2 sind beidseitig in den Endbereichen 4 des Zylinderrohrs angeordnet.

Des Weiteren ist in dem Zylinderrohr 1 eine Kolbeneinheit 3 aufgenommen, welche sich im Ausführungsbeispiel aus einer Kolbenstange 13 und einem mit der Kolbenstange 13 verbundenen Kolben 12 zusammensetzt. Um ein Ausfahren der Kolbenstange 13 im Rahmen einer Hubbewegung zu ermöglichen, weist das Führungsverschlussteil 2.1 eine Bohrung als axiale Durchsetzung mit einer Verschlussteilinnenwandung 14 auf.

An der Verschlussteilinnenwandung 14 des Führungsverschlussteils 2.1 sind ein Abstreifer 15 sowie eine Kolbenstangendichtung 16 angeordnet. Der Abstreifer 15 dient insbesondere zur Entfernung von Verschmutzungen der Kolbenstange 13. Die Kolbenstangendichtung 16 gewährleistet eine Abdichtung des Kolbenstangenraums gegenüber der Außenatmosphäre. Der Kolben 12 trennt den Kolbenstangenraum 19 und den Kolbenraum 20. Kolbenstangenraum 19 und Kolbenraum 20 werden zusammengefasst auch als die Arbeitsräume bezeichnet. Gemäß der dargestellten Ausführungsform des Schraubarbeitszylinders ist zudem eine Kolbendichtung 17 vorgesehen. Mittels der Kolbendichtung 17 wird eine Abdichtung der Arbeitsräume erzielt und somit ein unerwünschtes Übertreten des Druckmediums zwischen den Arbeitsräumen verhindert. Zur linearen Führung des Kolbens 12 sind an diesem zwei Führungsbänder 18 angeordnet, welche zugleich den direkten, metallischen Kontakt mit dem Zylinderrohr 1 verhindern. Nachfolgend wird die Kopplung des Zylinderrohrs 1 mit dem Bodenverschlussteil 2.2 näher erläutert. Der beschriebene Aufbau und die hieran erläuterten funktionalen Zusammenhänge treffen in gleicher Weise auch auf die Kopplung zwischen dem Zylinderrohr 1 und dem Führungsverschlussteil 2.1 zu. Wie insbesondere Fig. 2 in einer vergrößerten Ansicht des Details A in Fig. 1 zeigt, weist der Endbereich 4 des Zylinderrohrs 1 einen Wandungsverjüngungs- abschnitt 7 auf. Der Wandungsverjüngungsabschnitt 7 weist gegenüber den übrigen Bereichen des Zylinderrohrs 1 eine geringere Wandungsstärke auf. Im Ausführungsbeispiel beträgt die Wandungsstärke des Wandungsverjüngungs- abschnitts 7 etwa 42% der Wandungsstärke des übrigen Zylinderrohrs 1. Der Wandungsverjüngungsabschnitt 7 weist eine axiale Ringfläche 8 auf, während das hierbei dargestellte Bodenverschlussteil 2.2 eine axiale Gegenring- fläche 9 aufweist. In der Montageendlage, in welcher Zylinderrohr 1 und Bodenverschlussteil 2.2 miteinander verschraubt sind, stehen die axiale Ringfläche 8 und die axiale Gegenringfläche 9 in einem formschlüssigen Druckkontakt zueinander. Somit wird eine Druckkontaktfläche 10 ausgebildet, welche als Dichtebene wirkt. Die Dichtebene ist so ausgebildet, dass entlang der gesamten Druckkontaktfläche 10 eine durchgängige Abdichtung gegenüber der Außenatmosphäre gewährleistet wird.

Durch ein Anziehen der Verschraubung wird in der Montageendlage eine Flächenpressung im Bereich der Druckkontaktfläche 10 bewirkt, welche eine axiale Verformung sowohl des Zylinderrohrs 1 als auch des Bodenverschlussteils 2.2 zur Folge hat. Die mit der Flächenpressung einhergehende Belastung des Zylin- derrohrs 1 , insbesondere des Wandungsverjüngungsabschnitts 7, und des Bodenverschlussteils 2.2 ist so eingestellt, dass die Verformung in sämtlichen Be- triebszuständen, also mit oder ohne Druckbeaufschlagung des Druckmediums innerhalb der Elastizitätsgrenzen der verwendeten Werkstoffe verbleibt. Es findet die Verformung der Kopplungspartner bei wechselnden Betriebsdrücken aus- schließlich im elastischen Bereich statt. Da der Schraubarbeitszylinder nicht von irreversiblen plastischen Verformungen in seiner Funktionsfähigkeit eingeschränkt wird, ist dieser langfristig verwendbar und weist eine geringere Störanfälligkeit auf. Wie Fig. 2 darüberhinaus zeigt, ist im Ausführungsbeispiel im Bodenverschlussteil 2.2 zusätzlich ein Dichtelement 11 vorgesehen, welches hierbei als ringförmige elastische Dichtung ausgeführt ist, welches lediglich als zusätzliche Sicherungsmaßnahme für spezielle Anwendungsfälle Verwendung findet. Einige der erzielten Vorteile werden nachfolgend anhand des Ausführungsbeispiels mathematisch nachgewiesen, wobei für die zugrunde liegenden Kenngrößen praxisnahe Werte herangezogen wurden. Als Berechnungsgrundlage wurde sowohl für das Zylinderrohr 1 als auch für die Verschlussteile 2.1 und 2.2 als Werkstoff die Stahlsorte S355 N gewählt, welche eine Elastizitätsgrenze R 02 , auch bezeichnet als 0,2%-Dehngrenze, in Höhe von

355 N/mm 2 aufweist. Der Durchmesser D K des Kolbens 12 wurde im vorliegenden Beispiel auf 75 mm festgelegt. Die Wandungsstärke s des Zylinderrohrs 1 beträgt 6 mm, während die reduzierte Wandungsstärke α im Bereich des Wandungsverjüngungsab- schnitts 7 2,5 mm beträgt. Für die Berechnung der auf die Ringflächen 8; 9 einwirkenden Kräfte gelten die folgenden mathematischen Beziehungen:

Hierbei bezeichnet F T3& die erforderliche Krafteinwirkung bei Verwendung einer reduzierten Wandungsstärke von 2,5 mm und F MAX die erforderliche Kraft ohne

Verwendung eines Wandungsverjüngungsabschnitts 7 bei einer somit vorliegen- den Wandungsstärke von 6 mm. Als Resultat ergibt sich eine reduzierte Kraft F„. rf von 225.841 N sowie eine maximale Kraft F MASE von 542.019 N. Somit wäre bei einer entlang des gesamten Zylinderrohrs 1 konstanten Wandungsstärke von 6 mm eine in etwa 2,4-fache Krafteinwirkung erforderlich, um in gleichem Maße in den elastischen Bereich des Werkstoffs zu gelangen, wie dies bei der Verwendung eines Wandungsverjüngungsabschnitts 7 mit einer Wand- dicke von 2,5 mm der Fall ist.

Aufgrund der geringeren Kraft F Tgd , welche bei Nutzung eines erfindungsgemäßen Schraubarbeitszylinders zur Erzielung der zur Abdichtung benötigten Flächenpressung erforderlich ist, kann beispielsweise eine reduzierte Gewindelänge l rgd angewandt werden.

Hierbei bezeichnet p die Steigung des Gewindes, d G den Flankendurchmesser des Gewindes, p zui die zulässige Flankenpressung für das Gewinde und H die

Gewindetiefe als projezierte Flanke des Gewindes. Die zulässige Flankenpressung p Ziil ergibt sich dabei gemäß:

Für die nicht reduzierte axiale Ringfläche 8 ergibt sich gemäß einer analogen Rechnung die Gewindelänge l :

Die Differenz zwischen den Gewindelängen ergibt sich somit zu

13,6 mm. Die erzielte Einsparung der Gewindelänge reduziert den Materialeinsatz, die Baugröße und ferner die Fertigungszeit des Schraubarbeitszylinders. Daneben ergeben sich auch energetische Einsparungen bei der Montage und Fertigung des Schraubarbeitszylinders. Die anschließende Berechnung verdeutlicht dies anhand der Berechnung der Drehmomente bei einer Kraft in Höhe

von bei einer Kraft in Höhe von

Hierbei bezeichnet a den Steigungswinkel des Gewindes und ρ (Rho) den Reibungswinkel gemäß der Formel

Die Differenz von gegenüber kennzeichnet die erzielte Einsparung

des erforderlichen Drehmoments bei der Montage des Schraubarbeitszylinders. Zusätzlich ergibt sich eine entsprechende energetische und zeitliche Einsparung im Fertigungsprozess. Verwendete Bezugszeichen

I Zylinderrohr

2.1 Führungsverschlussteil

2.2 Bodenverschlussteil

3 Kolbeneinheit

4 Endbereich

5 erstes Gewinde

6 zweites Gewinde

7 Wandungsverjüngungsabschnitt

8 axiale Ringfläche

9 axiale Gegenringfläche

10 Druckkontaktfläche

I I Dichtelement

12 Kolben

13 Kolbenstange

14 Verschlussteilinnenwandung

15 Abstreifer

16 Kolbenstangendichtung

17 Kolbendichtung

18 Führungsband

19 Kolbenstangenraum

20 Kolbenraum