Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
RIGID, CURVED LARYNGOSCOPE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/036684
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a rigid, curved laryngoscope. The laryngoscope is characterised in that it has a rigid, curved body, a light source and image-capturing unit integrated in the body and two channels, each suitable for accommodating a flexible surgical instrument, which is suited for a mechanical intervention at the operation site. The laryngoscope according to the invention can be simply and economically produced and is suited for repeated use. It is also mechanically stable and can be handled quickly and easily.

More Like This:
Inventors:
SCHULER PATRICK (DE)
HOFFMANN THOMAS (DE)
SCHILD LEON (DE)
KIENLE LINUS (DE)
BÖHM FELIX (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/074337
Publication Date:
March 16, 2023
Filing Date:
September 01, 2022
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
UNIV ULM (DE)
International Classes:
A61B1/267; A61B1/00; A61B1/018
Domestic Patent References:
WO2018002858A12018-01-04
Foreign References:
US20070106121A12007-05-10
US20140316207A12014-10-23
CN112603237A2021-04-06
US20110178372A12011-07-21
US20090264708A12009-10-22
US20140316207A12014-10-23
US10285571B22019-05-14
Other References:
SCHILD, L.R. ET AL.: "Adding Flexible Instrumentation to a curved videolaryngoscope: A novel tool for laryngeal surgery", LARYNGOSCOPE, vol. 00, 2020, pages 1 - 8
YORK, P.A: "Microrobotic laser steering for minimally invasive surgery", SCIENCE ROBOTICS, vol. 6, 2021, pages eabd5486
Attorney, Agent or Firm:
PFENNING, MEINIG & PARTNER MBB (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche Laryngoskop aufweisend a) einen starren, gebogenen Körper, der ein proximales Ende und ein distales Ende aufweist und sich vom proximalen Ende zum distalen Ende des Körpers in einer Längsrichtung erstreckt; b) einen Handgriff, der mit dem proximalen Ende des Körpers verbunden ist; c) eine gebogene Verlängerung, die an einem oberen Abschnitt des distalen Endes des Körpers angeordnet ist und dazu geeignet ist, die Epiglottis eines Patienten anzuheben; d) eine Lichtquelle, die an einem unteren Abschnitt des distalen Endes des Körpers angeordnet ist und eine oder mehrere LED aufweist oder daraus besteht; e) eine Bilderfassungseinheit, die an einem unteren Abschnitt des distalen Endes des Körpers angeordnet ist und einen oder mehrere Bilderfassungschips enthält oder daraus besteht; f) zwei Kanäle, die sich an jeweils gegenüberliegenden Seiten entlang der Längsrichtung des Körpers erstrecken und die jeweils eine Öffnung am proximalen Ende und am distalen Ende des Körpers aufweisen, wobei die zwei Kanäle dazu geeignet sind, ein flexibles chirurgisches Instrument aufzunehmen, das sich zu einem mechanischen Eingriff am Operationsort eignet. Laryngoskop gemäß dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Laryngoskop einen weiteren Kanal aufweist, der sich in Längsrichtung des Körpers erstreckt und eine Öffnung am distalen Ende des Körpers und in Richtung proximales Ende des Körpers aufweist, wobei der weitere Kanal dazu geeignet ist, eine flexible Laserlichtleiterfaser aufzunehmen und wobei der weitere Kanal am distalen Ende des Körpers bevorzugt eine Steuervorrichtung aufweist, die dazu geeignet ist, eine flexible Laserlichtleiterfaser aufzunehmen und deren Bewegung zu steuern, wobei die Steuervorrichtung besonders bevorzugt einen Durchmesser von 5-7 mm aufweist.

3. Laryngoskop gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Laryngoskop an einem proximalen Ende des Handgriffs einen gebogenen Haken enthält oder daraus besteht, wobei der gebogene Haken besonders bevorzugt in Richtung des Körpers des Laryngoskops gebogen ist, wobei der Haken besonders bevorzugt i) eine Länge im Bereich von 2 cm bis 5 cm aufweist; und/oder ii) eine Breite im Bereich von 1 cm bis 3 cm aufweist; und/oder iii) eine Biegung aufweist, die sich durch einen Sektor eines Kreises mit einem Radius von 0,5 bis 2 cm beschreiben lässt.

4. Laryngoskop gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der starre, gebogene Körper, der Handgriff, und/oder die gebogene Verlängerung, optional auch ein gebogener Haken des Laryngoskops, ein Material ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Metall, Kunststoff und Kombinationen hiervon enthält cider daraus besteht, besonders bevorzugt Edelstahl, Titan und/oder Aluminium enthält oder daraus besteht.

5. Laryngoskop gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der starre, gebogene Körper, der Handgriff und die gebogene Verlängerung, optional zusammen mit einem gebogenen Haken des Laryngoskops, einstückig ausgebildet sind.

6. Laryngoskop gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der starre gebogene Körper i) eine Länge im Bereich von 12 cm bis 15 cm aufweist; und/oder ii) eine Breite im Bereich von 3 cm bis 5 cm aufweist; und/oder iii) in einem Bereich, der mit dem Handgriff verbunden ist, eine Biegung aufweist, die sich durch einen Sektor eines Kreises mit einem Radius von 8 bis 10 cm beschreiben lässt und die vom Handgriff weg realisiert ist; und/oder iv) in einem Bereich, der nicht mit dem Handgriff verbunden ist, eine Biegung aufweist, die sich durch einen Sektor eines Kreises mit einem Radius von 6,5 bis 9 cm beschreiben lässt. Laryngoskop gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Handgriff i) eine Länge im Bereich von 8 cm bis 10 cm aufweist; und/oder ii) eine Breite im Bereich von 4 cm bis 6 cm aufweist. Laryngoskop gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die gebogene Verlängerung i) eine Länge im Bereich von 2 cm bis 4,5 cm aufweist; und/oder ii) eine Breite im Bereich von 1,5 cm bis 3 cm aufweist; und/oder iii) eine Biegung aufweist, die sich durch einen Sektor eines Kreises mit einem Radius von 6 bis 9 cm beschreiben lässt. Laryngoskop gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Laryngoskop eine weitere Lichtquelle aufweist, die an einem unteren Abschnitt des distalen Endes des Körpers angeordnet ist und eine oder mehrere LED aufweist oder daraus besteht, wobei die Lichtquelle und die weitere Lichtquelle bevorzugt in einem Abstand von 0,5 bis 1 cm zueinander am distalen Ende des Körpers angeordnet sind. Laryngoskop gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Laryngoskop eine weitere Bilderfassungseinheit aufweist, die an einem unteren Abschnitt des distalen Endes des Körpers angeordnet ist und einen oder mehrere Bilderfassungschips enthält oder daraus besteht, wobei die Bilderfassungseinheit und die weitere Bilderfassungseinheit bevorzugt in einem Abstand von 1 bis 2 cm zueinander am distalen Ende des Körpers angeordnet sind. 21

11. Laryngoskop gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtquelle und die Bilderfassungseinheit i) elektrisch leitend mit einer Schnittstelle an einer Oberfläche des Laryngoskops verbunden sind, bevorzugt mit einer Schnittstelle an einer Oberfläche des Handgriffs, wobei die Schnittstelle dazu geeignet ist, an eine Stromquelle für die Lichtquelle und Bilderfassungseinheit angeschlossen zu werden; und/oder ii) elektrisch leitend mit einem Energiespeicher verbunden sind, der in einem Innenraum des Laryngoskops angeordnet ist, bevorzugt in einem Innenraum des Handgriffs angeordnet ist.

12. Laryngoskop gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Laryngoskop einen Energiespeicher aufweist, bevorzugt in einem Innenraum des Handgriffs des Laryngoskops, wobei der Energiespeicher optional dazu geeignet ist, i) über eine Schnittstelle geladen zu werden, die an einer Oberfläche des Laryngoskops, bevorzugt an einer Oberfläche des Handgriffs des Laryngoskops, angeordnet ist; und/oder ii) kabellos geladen zu werden, bevorzugt über Induktion geladen zu werden.

13. Laryngoskop gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Kanäle, die sich an jeweils gegenüberliegenden Seite entlang der Längsrichtung des Körpers erstrecken, entlang ihrer Erstreckung zumindest bereichsweise mindestens einen, optional mehrere, Sch litz(e) aufweisen, der/die neben der proximalen und distalen Öffnung der zwei Kanäle mindestens eine weitere Öffnung der zwei Kanäle bereitstellt, wobei der mindestens eine Schlitz bevorzugt i) eine Länge von mindestens 5 cm aufweist, wobei sich der mindestens eine Schlitz besonders bevorzugt entlang der gesamten Längsrichtung des Körpers, insbesondere vom proximalen Ende bis zum distalen Ende des Körpers, erstreckt; und/oder 22 ii) senkrecht zur Längsrichtung des Körpers und/oder im Wesentlichen parallel zur Längsrichtung des Handgriffs eine Breite im Bereich von 0,2 bis 0,6 cm aufweist. Laryngoskop gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Kanäle i) einen Durchmesser im Bereich von 6 bis 10 mm, bevorzugt 6,5 bis 9,5, mm, aufweisen; und/oder ii) dazu geeignet sind, ein flexibles chirurgisches Instrument aufzunehmen, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus elektrischen Nadeln, Saugern und kombinierten Saug-Koagulationsvor- richtungen. Laryngoskop gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Kanäle i) am distalen Ende des Körpers jeweils eine Öffnung aufweisen, deren minimaler Abstand von einem Rand der Öffnung von einem der beiden Kanäle zu einem Rand der Öffnung von dem anderen der beiden Kanäle im Bereich von 2 cm bis 3 cm liegt; und/oder ii) im Bereich des distalen Endes des Körpers zueinander hin verlaufen, bevorzugt in einem Winkel im Bereich von 1 bis 10° hin zu einer imaginären Zentralachse des Körpers verlaufen.

Description:
Starres, gebogenes Laryngoskop

Es wird ein starres, gebogenes Laryngoskop bereitgestellt. Das Laryngoskop zeichnet sich dadurch aus, dass es einen starren, gebogenen Körper, eine in den Körper integrierte Lichtquelle und Bilderfassungseinheit und zwei Kanäle aufweist, die jeweils dazu geeignet sind, ein flexibles chirurgisches Instrument aufzunehmen, das sich zu einem mechanischen Eingriff am Operationsort eignet. Das erfindungsgemäße Laryngoskop ist einfach und kostengünstig herstellbar und für den mehrmaligen Gebrauch geeignet. Zudem ist es mechanisch stabil und auf einfache und schnelle Art und Weise handhabbar. Es ermöglich zudem einen Einsatz eines großen Spektrums an verschiedenen, flexiblen chirurgischen Instrumenten, die sich gezielt und auf einfache Art und Weise an den Ort des chirurgischen Eingriffs bewegen lassen. Gutartige und bösartige Pathologien im Kehlkopf und Rachen sind häufige Erkrankungen. Zur Diagnose und Behandlung ist häufig eine transorale Chirurgie indiziert, für die sich mikrolaryngoskopische Techniken wie die transorale Lasermikrochirurgie (TLM) zum Goldstandard entwickelt haben. Dieses Verfahren wird normalerweise mit einem starren, geraden Operationslaryngoskop durchgeführt, bei dem die Halswirbelsäule des Patienten in eine überstreckte Position gebracht werden muss. In der richtigen Position wird das Operationslaryngoskop mit einer Bruststütze fixiert. Das Operationsgebiet wird mittels eines Operationsmikroskops visualisiert, während ein externer, am Mikroskop befestigter CO2- Laserstrahl und gerade mikrochirurgische Instrumente die Exzision pathologischer Strukturen im Kehlkopf und Rachen ermöglichen. Dieser Ansatz bietet für die Mehrheit der Patienten gute Ergebnisse, ein akzeptables funktionelles Ergebnis und wenige Komplikationen.

Dennoch gibt es Fälle, in denen die Anwendung von TLM aufgrund unzureichender Kehlkopfexposition unbefriedigend oder sogar unmöglich ist. Aufgrund der starren und geraden Form des Standard-OP-Laryngoskops, der geraden mikrochirurgischen Instrumente und der Notwendigkeit einer geraden Sichtlinie für den Laserstrahl muss die Halswirbelsäule in eine überstreckte Position gebracht werden, um einen direkten Zugang zum Larynx zu erlangen. Dies ist insbesondere bei Patienten mit immobilisierter Halswirbelsäule, unzureichender Mundöffnung, prominentem Oberkiefer, pathologisch vergrößerter Zunge oder Narbenbildung nach vorangegangener Strahlentherapie nicht praktikabel.

Zur Visualisierung der Stimmband-Ebene stehen verschiedene Typen von hy- perangulierten Videolaryngoskopen mit integrierter Kamera und Lichteinheit zur Verfügung. Mit diesen Videolaryngoskopen ist jedoch lediglich eine Visualisierung des Rachenbereichs während der Intubation möglich, da diese Laryngoskope keine Arbeitskanäle für chirurgische Instrumente aufweisen. Abgesehen davon sind diese Laryngoskope nicht für den chirurgischen Gebrauch ausgelegt, da sie keine Möglichkeit zu einer intraoperativen Fixierung bieten. Tatsächlich müssen diese Geräte während ihres Gebrauchs vom Arzt mit der Hand gehalten werden, was in einer chirurgischen Umgebung nicht durchführbar ist und eine bimanuelle Handhabung mit chirurgischen Instrumenten verhindert.

Die US 2009/0264708 Al offenbart eine Vorrichtung zum Einführen eines An- ästhesieschlauchs. Bei dieser Vorrichtung müssen ein Endoskop und eine Lichteinheit separat eingesetzt werden, um eine Visualisierung des Operationsbereichs zu ermöglichen, was zeitraubend und umständlich ist. Die Vorrichtung ist zudem für den Einmalgebrauch vorgesehen, was die Vorrichtung unökologisch und unökonomisch macht. Aufgrund der Vorsehung für den einmaligen Gebrauch ist diese Vorrichtung auch nicht zur chemischen Sterilisation geeignet. Ferner verfügt diese Vorrichtung über keine eigene Möglichkeit zur intraoperativen Fixierung der Vorrichtung an einem Gestell.

Die US 2014/0316207 Al offenbart ein Laryngoskop zur Mikrolaryngoskopie des Kehlkopfes mit longitudinalen Arbeitskanälen. Dieses Laryngoskop ist jedoch flexibel, was es anfälliger für Beschädigungen macht und seine Handhabung erschwert. Beispielsweise muss dieses Laryngoskop durch aufblasbare Kissen in der gewünschten Position fixiert werden, da es sonst nicht an der gewünschten Position verbleibt. Das Aufblasen und Ablassen der Kissen ist zeitraubend und arbeitsintensiv. Zudem sind die Kissen anfällig für Beschädigungen durch Einwirken einer mechanischen Kraft. Zur Visualisierung des Operationsbereiches ist es bei diesem Laryngoskop nötig, eine Faseroptik durch die Arbeitskanäle des Laryngoskops einzuführen, was ebenfalls die Handhabung erschwert.

Die US 10,285,571 B2 offenbart ein S-förmiges Laryngoskop mit Arbeitskanälen. Bei diesem Laryngoskop ist es erforderlich, ein konventionelles Endoskop und eine Lichtquelle durch das Gerät zu führen, um eine Visualisierung des Operationsbereiches zu ermöglichen. Die Arbeitskanäle dieses Laryngoskops sind gerade ausgestaltet, sodass sie keine Medialisierung der chirurgischen Instrumente bieten. Das Laryngoskop weist zudem keine Befestigungsmöglichkeit an einem stabilen Gestell auf, was einen sicheren Sitz des Laryngoskops am gewünschten Platzierungsort gefährdet und eine bimanuelle Handhabung mit chirurgischen Instrumenten erschwert. Dieses Laryngoskop ist zudem nicht für eine chemische Sterilisierung geeignet. Schild, L.R. et al. („Adding Flexible Instrumentation to a curved videolaryngoscope: A novel tool for laryngeal surgery", Laryngoscope, 00:1-8, 2020) offenbaren ein gebogenes, starres Laryngoskop, das eine Lichtquelle (LED-Lichtquelle) und einen Videochip zur Aufnahme des Operationsbereichs aufweist. Zudem weist dieses Laryngoskop zwei aus einem PTFE-Schlauch bestehende im Arbeitskanäle für die Aufnahme von flexiblen chirurgischen Instrumenten auf, die parallel entlang des Körpers des Laryngoskops verlaufen und durch drei flexibel an dem Körper des Laryngoskops angebrachte Klammern aus Polylaktid am Körper des Laryngoskops fixiert werden. Dieses Laryngoskop hat den Nachteil, dass es aufgrund der reversibel angebrachten Klammern keine hohe mechanische Stabilität aufweist und aufwändig in der Herstellung ist. Darüber hinaus ist es mit diesem Laryngoskop nicht möglich, einen chirurgischen Eingriff über Laserablation durchzuführen, da die beiden Arbeitskanäle nicht zur Aufnahme und Steuerung einer hierfür nötigen, flexiblen Laserfaser geeignet sind. Ferner schränkt der Aufbau des Laryngoskops die Möglichkeiten in Bezug auf Sterilisationsverfahren ein und das Laryngoskop lässt sich nicht auf einfache Art und Weise an einem stabilen Gestell fixieren.

Ausgehend hiervon war es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Laryngoskop bereitzustellen, das zumindest einen der im Stand der Technik bekannten Nachteile, bevorzugt alle der im Stand der Technik bekannten Nachteile, überwindet. Insbesondere sollte das Laryngoskop einfach und kostengünstig herstellbar sein, für den mehrmaligen Gebrauch geeignet sein, mechanisch stabil sein (auch gegenüber verschiedenen Sterilisationsverfahren), auf einfache und schnelle Art und Weise handhabbar sein (z.B. auf einfache und reversible Weise an einem stabilen Gestell fixierbar sein und kein manuelles Bestücken mit einer bildgebenden Einheit erfordern) und einen Einsatz eines großes Spektrums an verschiedenen, flexiblen chirurgischen Instrumenten ermöglichen, die sich auf einfache Art und Weise an den Ort des chirurgischen Eingriffs bewegen lassen. Das Laryngoskop soll dem Chirurgen eine bimanuelle Operationstechnik während des gesamten Eingriffs ermöglichen.

Die Aufgabe wird gelöst durch das Laryngoskop mit den Merkmalen von Anspruch 1. Die abhängigen Ansprüche zeigen vorteilhafte Weiterbildungen auf.

Erfindungsgemäß wird ein Laryngoskop bereitgestellt, aufweisend a) einen starren, gebogenen Körper, der ein proximales Ende und ein distales Ende aufweist und sich vom proximalen Ende zum distalen Ende des Körpers in einer Längsrichtung erstreckt; b) einen Handgriff, der mit dem proximalen Ende des Körpers verbunden ist; c) eine gebogene Verlängerung, die an einem oberen Abschnitt des distalen Endes des Körpers angeordnet ist und dazu geeignet ist, die Epiglottis eines Patienten anzuheben; d) eine Lichtquelle, die an einem unteren Abschnitt des distalen Endes des Körpers angeordnet ist und eine oder mehrere LED aufweist oder daraus besteht; e) eine Bilderfassungseinheit, die an einem unteren Abschnitt des distalen Endes des Körpers angeordnet ist und einen oder mehrere Bilderfassungschips enthält oder daraus besteht; f) zwei Kanäle, die sich an jeweils gegenüberliegenden Seite entlang der Längsrichtung des Körpers erstrecken und die jeweils eine Öffnung am proximalen Ende und am distalen Ende des Körpers aufweisen, wobei die zwei Kanäle dazu geeignet sind, ein flexibles chirurgisches Instrument aufzunehmen, das sich zu einem mechanischen Eingriff am Operationsort eignet.

Das erfindungsgemäße Laryngoskop kann für transorale chirurgische Eingriffe im Kehlkopf und Rachen verwendet werden.

Der Starrheit des Körpers des Laryngoskops bietet den Vorteil, dass eine hohe mechanische Stabilität gewährleistet wird und das Laryngoskop keine zeitaufwändigen Schritte zur stabilen Platzierung im Rachen erfordert (z.B. entfällt ein Aufblasen von Kissen zur Fixierung, das bei einem flexiblen Körper nötig wäre).

Ein starres und gerades Laryngoskop würde erhebliche Kräfte auf orale und pharyngeale Strukturen wie zum Beispiel die Zähne und die Zunge ausüben, insbesondere bei schwierigen anatomischen Bedingungen oder bei fehlender zervikaler Dehnbarkeit. Dies ist vor allem auf den Konflikt zwischen der geraden starren Form und der Krümmung des oropharyngealen Korridors zurückzuführen, der häufig zu einem Gewebetrauma mit der Folge von Zahnfrakturen, Hämatomen oder Nervenverletzungen führt. Die gebogene Form des Körpers des erfindungsgemäßen Laryngoskops hat den Vorteil, dass deutlich weniger Kraft auf die Frontzähne ausgeübt wird und eine zervikale Hyperextension des Patienten bei transoralen Eingriffen unnötig ist. Dies ermöglicht eine schonendere Operationsmöglichkeit bei Patienten, für die ein transoraler Zugang nicht möglich ist und die sonst über einen offenen Zugang mit beispielsweise längerem Krankenhausaufenthalt und höherer Invasivität operiert werden müssten.

Der Handgriff ermöglicht eine einfache Handhabung des Laryngoskops. Insbesondere ist der Handgriff ergonomisch geformt, d.h. der Handgriff ist so ausgestaltet, dass seine Form im Wesentlichen der Form eines Hohlraums einer gekrümmten Hand eines Benutzers entspricht.

Die gebogene Verlängerung, die dazu geeignet ist, die Epiglottis eines Patienten anzuheben, hat den Vorteil, dass die Zunge bei der transoralen Anwendung zurückgezogen wird, was eine bessere Sicht auf den Ort des operativen Eingriffs erlaubt.

Die Anordnung der Lichtquelle und der Bilderfassungseinheit am distalen Ende des Körpers des Laryngoskops hat den Vorteil, dass der Benutzer das Laryngoskop einfacher, schneller und unkomplizierter handhaben kann, da ein Einführen einer Lichtquelle und einer Bilderfassungseinheit vor Beginn der Operation entfällt. Eine Visualisierung der Bilder der Bilderfassungseinheit für den Benutzer kann durch Datenübertragung der Daten der Bilderfassungseinheit auf einen externen Monitor erfolgen. Bei der Bilderfassungseinheit kann es sich um eine handelsübliche Chipkamera (insbesondere mit einer Auflösung von mindestens 640x480 Pixeln) handeln.

Die zwei Kanäle, die sich an jeweils gegenüberliegenden Seiten entlang der Längsrichtung des Körpers des Laryngoskops erstrecken (d.h. an den lateralen Seiten des Körpers erstrecken), haben den Vorteil, dass jeder der beiden Kanäle ein flexibles chirurgisches Instrument aufnehmen kann, über das ein mechanischer Eingriff am Operationsort vorgenommen werden kann. Es lassen sich durch die zwei Kanäle somit gleichzeitig zwei flexible und manuell steuerbare chirurgische Instrumente für einen mechanischen Eingriff einsetzen.

Das Laryngoskop kann dadurch gekennzeichnet sein, dass es einen weiteren Kanal aufweist, der sich in Längsrichtung des Körpers erstreckt und eine Öffnung am distalen Ende des Körpers und eine Öffnung in Richtung des proximalen Endes des Körpers aufweist, wobei der weitere Kanal dazu geeignet ist, eine flexible Laserlichtleiterfaser (z.B. zur Einkopplung von Licht eines CCh-Lasers) aufzunehmen. Der weitere Kanal kann an einer Unterseite des Körpers des Laryngoskops verlaufen, bevorzugt entlang einer zentralen Achse in Längsrichtung des Körpers.

Bevorzugt weist der weitere Kanal am distalen Ende des Körpers eine Steuervorrichtung auf, die dazu geeignet ist, eine flexible Laserlichtleiterfaser aufzunehmen und deren Bewegung zu steuern. Vorteil an diesem weiteren Kanal ist, dass eine flexible Laserlichtleiterfaser nicht nur aufgenommen, sondern auch deren Bewegung gesteuert werden kann. Dies ermöglicht es dem Benutzer, einen gezielten operativen Eingriff nicht nur auf mechanische (d.h. kontakterforderliche) Art und Weise, sondern auch über eine kontaktlose Art und Weise vorzunehmen, d.h. gezielt und ortsspezifisch die feinen Schneideigenschaften von Laserlicht während einer Operation zu nutzen. Die Steuervorrichtung kann konfiguriert sein, die Bewegung der Laserlichtleiterfaser mechanisch und/oder elektrisch zu steuern. Bei einer Konfiguration zur mechanischen Steuerung kann die Steuervorrichtung Zugseile aufweisen, die von einem Benutzer bedienbar sind. Bei einer Konfiguration zur elektronischen Steuerung kann die Steuervorrichtung Piezoelemente aufweisen, die kommunikativ mit einem Steuergerät (z.B. einem Joystick) verbunden sind. Die Steuervorrichtung weist besonders bevorzugt einen Durchmesser von 5-7 mm auf. Eine geeignete Steuervorrichtung ist beispielsweise in York, P.A. („Microrobotic laser steering for minimally invasive surgery, Science Robotics, 6:eabd5486, 2021) beschrieben.

Der weitere Kanal weist bevorzugt am distalen Ende des Körpers eine transparente Scheibe auf (z.B. aus Glas oder einem Kunststoff, der für Laserlicht transparent ist), die den Kanal am distalen Ende fluiddicht verschließt. Vorteil hierbei ist, dass Flüssigkeiten und anderer Schmutz während der Operation nicht zu der Laserlichtleiterfaser und der Steuervorrichtung vordringen können und diese damit nicht beschädigen können. Des weiteren kann die Bilderfassungseinheit (z.B. mindestens eine Kamera) und die Lichtquelle (d.h. die mindestens eine LED) (jeweils) durch eine Licht-transparente Scheiben verschlossen sein, um eine Verschmutzung der elektronischen Bauteile zu verhindern. Das Laryngoskop kann dadurch gekennzeichnet sein, dass es an einem proximalen Ende des Handgriffs einen gebogenen Haken enthält oder daraus besteht. Der gebogene Haken ist besonders bevorzugt in Richtung des Körpers des Laryngoskops gebogen. Der Vorteil des gebogenen Hakens ist, dass das Laryngoskop eine intraoperative Fixierung auf einfache und stabile Art und Weise ermöglicht. Beispielsweise kann der Haken auf einfache und stabile Art und Weise an einem seitlichen Teleskopauszug (d.h. Rohr) einer handelsübliche Tuchstütze festgehakt werden. Dadurch kann das gesamte Laryngoskop an einer handelsüblichen Halterung am OP-Tisch fixiert werden.

Der Haken weist besonders bevorzugt eine Länge im Bereich von 2 cm bis 5 cm auf. Ferner kann der Haken eine Breite im Bereich von 1 cm bis 3 cm aufweisen. Abgesehen davon kann der Haken eine Biegung aufweisen, die sich durch einen Sektor eines Kreises mit einem Radius von 0,5 bis 2 cm beschreiben lässt. Eine Biegung in diesem Bereich ist vorteilhaft für die Fixierung an einem seitlichen Teleskopauszug einer handelsübliche Tuchstütze.

Das Laryngoskop kann dadurch gekennzeichnet sein, dass der starre, gebogene Körper, der Handgriff, und/oder die gebogene Verlängerung (optional auch ein gebogener Haken des Laryngoskops) ein Material ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Metall, Kunststoff und Kombinationen hiervon, bevorzugt Edelstahl, Titan und/oder Aluminium, enthält oder daraus besteht. Vorteil an einem Metall wie Edelstahl. Titan und Aluminium ist, dass diese Materialien leicht sind, eine hohe mechanische Stabilität aufweisen und sich zuverlässig mehrmals über gängige Sterilisationsverfahren sterilisieren lassen, ohne hierdurch beschädigt zu werden.

In einer bevorzugten Ausgestaltungsform ist das Laryngoskop dazu geeignet, über eine Sterilisation mit Wasserstoffperoxid, einer Sterilisation mit Ethylenoxid und/oder einer chemischen Niedertemperatursterilisation mit Peressigsäure sterilisiert zu werden, ohne hierdurch mechanisch beschädigt zu werden. Der Vorteil hierbei ist, dass das Laryngoskop keinen Einweggegenstand darstellt, sondern mehrmals wiederverwendet werden kann, was einen ökologischen und ökonomischen Vorteil bietet. Das Laryngoskop kann dadurch gekennzeichnet sein, dass der starre, gebogene Körper, der Handgriff und die gebogene Verlängerung (optional zusammen mit einem gebogenen Haken des Laryngoskops) einstückig (monolithisch) ausgebildet sind. Vorteil der Einstückigkeit ist, dass das Laryngoskop einfach und schnell herstellbar ist (z.B. über 3D-Druck) und dass es mechanisch stabiler ist, als wenn die Einzelteile lediglich aneinander befestigt wären (z.B. über eine Klebeverbindung). Zudem weist das Laryngoskop in diesem Fall keine Fügestellen bzw. Verbindungsstellen auf, an denen sich Mikroorganismen ansammeln und eine sichere Verwendung des Laryngoskops in Bezug auf dessen Sterilität beeinträchtigen können.

Das Laryngoskop kann dadurch gekennzeichnet sein, dass der starre gebogene Körper eine Länge im Bereich von 12 cm bis 15 cm aufweist. Ferner kann der starre, gebogene Körper eine Breite im Bereich von 3 cm bis 5 cm aufweisen. Darüber hinaus kann der starre gebogene Körper in einem Bereich, der mit dem Handgriff verbunden ist eine Biegung aufweisen, die sich durch einen Sektor eines Kreises mit einem Radius von 8 bis 10 cm beschreiben lässt und die vom Handgriff weg realisiert ist. Eine solche Biegung hat sich als vorteilhaft für die Handhabung des Laryngoskops herausgestellt, da der auf dem Körper angeordnete Handgriff dadurch nicht unnötig stark hin zum Körper geneigt ist. Ferner kann der starre gebogene Körper in einem Bereich, der nicht mit dem Handgriff verbunden ist, eine Biegung aufweisen, die sich durch einen Sektor eines Kreises mit einem Radius von 6,5 bis 9 cm beschreiben lässt und die in Richtung Handgriff realisiert ist. Eine solche Biegung ist vorteilhaft, da eine schonendere Einführung des Laryngoskops in den Rachenraum eines Patienten möglich ist.

Das Laryngoskop kann dadurch gekennzeichnet sein, dass der Handgriff eine Länge im Bereich von 8 cm bis 10 cm aufweist und/oder eine Breite im Bereich von 4 cm bis 6 cm aufweist. Diese Abmessungen des Handgriffs sind vorteilhaft, da sie einen sicheren und festen Griff des Laryngoskops gewährleisten.

Das Laryngoskop kann dadurch gekennzeichnet sein, dass die gebogene Verlängerung eine Länge im Bereich von 2 cm bis 4,5 cm aufweist und/oder eine Breite im Bereich von 1,5 cm bis 3 cm aufweist. Ferner kann die gebogene Verlängerung eine Biegung aufweisen, die sich durch einen Sektor eines Kreises mit einem Radius von 6 bis 9 cm beschreiben lässt. Diese Abmessungen und/oder diese Biegung haben sich als vorteilhaft herausgestellt, die Zunge eines Patienten bei der Platzierung des Laryngoskops im Rachenraum des Patienten anzuheben bzw. zurückzuziehen, was eine bessere Sicht auf den Ort des operativen Eingriffs erlaubt.

Das Laryngoskop kann dadurch gekennzeichnet sein, dass es eine weitere Lichtquelle aufweist, die an einem unteren Abschnitt des distalen Endes des Körpers angeordnet ist und eine oder mehrere LED aufweist oder daraus besteht, wobei die Lichtquelle und die weitere Lichtquelle bevorzugt in einem Abstand von 0,5 bis 1 cm zueinander am distalen Ende des Körpers angeordnet sind. Die weitere Lichtquelle hat den Vorteil, dass der Operationsbereich besser ausgeleuchtet werden kann. Der Abstand der beiden Lichtquellen zueinander hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, da die Beleuchtung bei einer teilweisen Bedeckung einer der beiden Lichtquellen an einem Ort des Operationsbereichs besser durch die andere Lichtquelle ausgeglichen werden kann.

Das Laryngoskop kann dadurch gekennzeichnet sein, dass es eine weitere Bilderfassungseinheit aufweist, die an einem unteren Abschnitt des distalen Endes des Körpers angeordnet ist und einen oder mehrere Bilderfassungschips enthält oder daraus besteht, wobei die Bilderfassungseinheit und die weitere Bilderfassungseinheit in einem Abstand von 1 bis 2 cm zueinander am distalen Ende des Körpers angeordnet sind. Die weitere Bilderfassungseinheit kann dazu dienen, dass der Operationsbereich besser bildlich erfasst werden kann, zum Beispiel als dreidimensionale Bildgebung. Der Abstand der beiden Bilderfassungseinheiten zueinander hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, da die Bilderfassung bei einer teilweisen Bedeckung einer der beiden Bilderfassungseinheiten an einem Ort des Operationsbereichs besser durch die andere Bilderfassungseinheit ausgeglichen werden kann. Abgesehen davon ermöglicht der Abstand der beiden Bilderfassungseinheiten, ein 3D-Bild von dem Operationsbereich zu erfassen, was die Orientierung im Operationsfeld und die Genauigkeit der Operation deutlich erhöhen kann.

Das Laryngoskop kann dadurch gekennzeichnet sein, dass die Lichtquelle und die Bilderfassungseinheit elektrisch leitend mit einer Schnittstelle an einer Oberfläche des Laryngoskops verbunden sind, bevorzugt mit einer Schnittstelle an einer Oberfläche des Handgriffs, wobei die Schnittstelle dazu geeignet ist, an eine Stromquelle für die Lichtquelle und Bilderfassungseinheit angeschlossen zu werden. Die Schnittstelle erlaubt eine durchgehende Stromversorgung der Lichtquelle(n) und der Bilderfassungseinheit(en) des Laryngoskops während einer Operation.

Das Laryngoskop kann ferner dadurch gekennzeichnet sein, dass die Lichtquelle und die Bilderfassungseinheit elektrisch leitend mit einem Energiespeicher (z.B. einer Primärbatterie, einer Sekundärbatterie und/oder einem Superkondensator) verbunden sind, der in einem Innenraum des Laryngoskops angeordnet ist, bevorzugt in einem Innenraum des Handgriffs angeordnet ist. Die Verbindung der Lichtquelle(n) und der Bilderfassungseinheit(en) des Laryngoskops mit einem Energiespeicher im Innenraum des Laryngoskops hat den Vorteil, dass die Lichtquelle(n) und die Bilderfassungseinheit(en) vom Laryngoskop selbst mit elektrischer Energie versorgt werden, also autonom betrieben werden können.

Das Laryngoskop kann dadurch gekennzeichnet sein, dass es einen Energiespeicher aufweist, bevorzugt in einem Innenraum des Handgriffs des Laryngoskops. Der Energiespeicher im Innenraum des Laryngoskops hat die oben beschriebenen Vorteile. Der Energiespeicher kann dazu geeignet sein, über eine Schnittstelle geladen zu werden, die an einer Oberfläche des Laryngoskops, bevorzugt an einer Oberfläche des Handgriffs des Laryngoskops, angeordnet ist. Ferner kann der Energiespeicher dazu geeignet sein, kabellos geladen zu werden, bevorzugt über Induktion geladen zu werden. Im Falle der Eignung zur kabellosen Ladung entfällt die Notwendigkeit einer Schnittstelle an einer Oberfläche des Laryngoskops, um den Energiespeicher zu laden. Dies hat den Vorteil, dass sich die Sterilisation des Laryngoskops einfacher und zuverlässiger gestaltet und vermieden wird, dass sich an einer sonst zur Ladung nötigen Schnittstelle an der Oberfläche des Laryngoskops (pathogene) Mikroorganismen ansammeln.

Das Laryngoskop kann dadurch gekennzeichnet sein, dass die zwei Kanäle, die sich an jeweils gegenüberliegenden Seiten entlang der Längsrichtung des Körpers erstrecken, entlang ihrer Erstreckung zumindest bereichsweise mindestens einen, optional mehrere, Schlitz(e) aufweisen. Der eine oder die mehreren Schlitze stellen neben der proximalen und distalen Öffnung der zwei Kanäle mindestens eine weitere Öffnung der zwei Kanäle bereit. Der Vorteil hierbei ist, dass sich die zwei Kanäle zuverlässiger reinigen und sterilisieren lassen, da eine Flüssigkeit und/oder ein Gas zur Reinigung bzw. Sterilisation besser in die zwei Kanäle eindringen kann und zuverlässiger auf jeder Innenoberfläche der zwei Kanäle wirken kann. Dies ermöglicht eine wirtschaftlichere, nachhaltigere und sicherere Nutzung des Laryngoskops. Darüber hinaus kann der mindestens eine Schlitz (optional alle Schlitze) eine sichere Entnahme von Material von dem Körper eines operierten Patienten ermöglichen (z.B. nach einer Biopsie).

Der mindestens eine Schlitz weist bevorzugt eine Länge von mindestens 5 cm auf, wobei sich der mindestens eine Schlitz bevorzugt über die gesamte Länge entlang der Längsrichtung des Körpers, insbesondere vom proximalen Ende bis zum distalen Ende des Körpers, erstreckt. Je länger der Schlitz ist bzw. je mehr kurze Schlitze vorhanden sind, desto besser kann sichergestellt werden, dass eine Reinigung und Sterilisation gründlich verlaufen.

Der mindestens eine Schlitz kann senkrecht zur Längsrichtung des Körpers und/oder im Wesentlichen parallel zur Längsrichtung des Handgriffs eine Breite im Bereich von 0,2 cm bis 0,6 cm aufweisen. Eine Breite in diesem Bereich hat sich als vorteilhaft herausgestellt, einerseits sicherzustellen, dass eine Reinigung und Sterilisation gründlich verläuft und andererseits sicherzustellen, dass ein in die zwei Kanäle eingeführtes, flexibles chirurgisches Instrument nicht auf ungewünschte Weise seitlich die zwei Kanäle verlässt, d.h. es wird sichergestellt, dass besagtes Instrument das Laryngoskop nur an der distalen Öffnung der jeweiligen zwei Kanäle verlässt.

Das Laryngoskop kann dadurch gekennzeichnet sein, dass die zwei Kanäle einen Durchmesser im Bereich von 6 bis 10 mm, bevorzugt 6,5 bis 9,5 mm, aufweisen. Dieser Durchmesser hat sich als vorteilhaft für die Aufnahme von gängigen, flexiblen chirurgischen Instrumenten erwiesen, da diese häufig einen Durchmesser von ca. 6 mm aufweisen (z.B. DiLumen graspers, Lumedi, Westport, CT, USA).

Die zwei Kanäle sind bevorzugt dazu geeignet, ein flexibles chirurgisches Instrument aufzunehmen, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Greifer, Scheren, elektrischen Nadeln, Saugern und kombinierten Saug-Koagulations- vorrichtungen. Das Laryngoskop kann dadurch gekennzeichnet sein, dass die zwei Kanäle am distalen Ende des Körpers jeweils eine Öffnung aufweisen, deren minimaler Abstand von einem Rand der Öffnung von einem der beiden Kanäle zu einem Rand der Öffnung von dem anderen der beiden Kanäle im Bereich von 2 cm bis 3 cm liegt. Der Vorteil von einem Abstand in diesem Bereich ist, dass der Operationsbereich vergrößert ist, der mit den in die zwei Kanäle eingesetzten flexiblen chirurgischen Instrumenten erreichbar ist. Zudem ermöglicht der hohe Abstand in diesem Bereich eine verbesserte Triangulation der flexiblen chirurgischen Instrumente.

Die zwei Kanäle des Laryngoskops können im Bereich des distalen Endes des Körpers zueinander hin verlaufen (Angulation), bevorzugt in einem Winkel im Bereich von 1 bis 10° hin zu einer imaginären Zentralachse des Körpers verlaufen. Dies bewirkt, dass sich die Triangulation der in die zwei Kanäle eingesetzten chirurgischen Instrumente im Operationsbereich verbessert und somit die beiden Instrumente auf einfachere und genauere Art und Weise am gewünschten Zielort platziert werden können. Beispielsweise erlaubt es diese Angulation, dass Greifer und Scheren stärker auf einen zentralen Punkt des Operationsbereichs konvergieren.

Anhand der nachfolgenden Figuren und des nachfolgenden Beispiels soll der erfindungsgemäße Gegenstand näher erläutert werden, ohne diesen auf die hier dargestellten, spezifischen Ausgestaltungsformen einschränken zu wollen.

Figur 1 zeigt schematisch ein erfindungsgemäßes Laryngoskop in einer schrägen Seitenansicht mit Blick auf das proximale Ende 2 des starren, gebogenen Körpers 1 des Laryngoskops. Der starre, gebogene Körper 1 des Laryngoskops erstreckt sich von seinem proximalen Ende 2 zu seinem distalen Ende 3. Das Laryngoskop weist einen Handgriff 4 auf, der mit dem proximalen Ende 2 des Körpers 1 verbunden ist. Ferner weist das Laryngoskop eine gebogene Verlängerung 5 (z.B. eine Klinge) auf, die an einem oberen Abschnitt 6 des distalen Endes 3 des Körpers 1 angeordnet ist und dazu geeignet ist, die Epiglottis eines Patienten anzuheben. Der obere Abschnitt 6 am distalen Ende 3 des Laryngoskops ist mit einem unteren Abschnitt 8 am distalen Endes 3 des Laryngoskops verbunden, wobei der obere Abschnitt 6 und der untere Abschnitt 8 bevorzugt einstückig (monolithisch) ausgebildet sind. Abgesehen davon weist das Laryngoskop zwei Kanäle 10, 10' auf, die sich an jeweils gegenüberliegenden Seiten des Körpers 1 entlang der Längsrichtung LK des Körpers 1 erstrecken und die jeweils eine Öffnung am proximalen Ende 2 und am distalen Ende 3 des Körpers 1 aufweisen, wobei die zwei Kanäle 10, 10' dazu geeignet sind, ein flexibles chirurgisches Instrument aufzunehmen, das sich zu einem mechanischen Eingriff am Operationsort eignet. In dieser Ausgestaltungsform weisen die zwei Kanäle 10, 10' jeweils einen Schlitz 14 auf, der eine zuverlässige Reinigung und Sterilisierung der jeweiligen Kanäle 10, 10' erlaubt und eine sichere Entnahme von Material von dem Körper eines operierten Patienten (z.B. nach einer Biopsie) ermöglicht. Der Schlitz 14 kann jeweils, senkrecht zur Längsrichtung LK des Körpers 1 und/oder im Wesentlichen parallel zur Längsrichtung LH des Handgriffs 1, eine Breite im Bereich von 0,2 bis 0,6 cm aufweisen. In der hier gezeigten Ausgestaltungsform ist zudem am proximalen Ende 12 des Handgriffs 4 ein gebogener Haken 13 angeordnet, der auf einfache und stabile Art und Weise eine intraoperative Fixierung des Laryngoskops ermöglicht.

Figur 2 zeigt schematisch das erfindungsgemäße Laryngoskop aus Figur 1 in einer schrägen Seitenansicht mit Blick auf das distale Ende 3 des starren, gebogenen Körpers 1 des Laryngoskops. In dieser Ansicht ist erkennbar, dass das Laryngoskop an einem unteren Abschnitt 8 des distalen Endes 3 des Körpers 1 eine Lichtquelle 7 und hier auch eine weitere Lichtquelle 7' aufweist, wobei die Lichtquellen 7, 7' jeweils eine oder mehrere LED aufweisen oder daraus bestehen. Darüber hinaus wird in dieser Ansicht deutlich, dass das Laryngoskop an dem unteren Abschnitt 8 des distalen Endes 3 des Körpers ferner eine Bilderfassungseinheit 9 und hier auch eine weitere Bilderfassungseinheit 9' aufweist, wobei die Bilderfassungseinheiten 9, 9' jeweils einen oder mehrere Bilderfassungschips enthalten oder daraus bestehen. Darüber hinaus ist in dieser Ansicht erkennbar, dass das Laryngoskop in dieser Ausgestaltungsform einen weiteren Kanal 11 aufweist, der sich in Längsrichtung LK des Körpers 1 entlang einer Unterseite des Körpers 1 erstreckt und eine Öffnung am distalen Ende 3 des Körpers 1 und in Richtung proximales Ende 2 des Körpers 1 aufweist. Der weitere Kanal 11 ist dazu geeignet, eine flexible Laserlichtleiterfaser aufzunehmen und deren Bewegung zu steuern, was es dem Benutzer ermöglicht, einen gezielten operativen Eingriff nicht nur auf mechanische (d.h. kontakterforderliche) Art und Weise, sondern auch über eine kontaktlose Art und Weise vorzunehmen, d.h. gezielt und ortsspezifisch die feinen Schneideigenschaften von Laserlicht während einer Operation zu nutzen.

Figur 3 zeigt schematisch das distale Ende 3 des starren, gebogenen Körpers 1 des Laryngoskops aus Figur 1 in vergrößerter Ansicht. In dieser Ansicht ist gut erkennbar, dass in dieser Ausgestaltungsform die Lichtquelle 7 zur weiteren Lichtquelle 7' einen gewissen Abstand aufweist, der bevorzugt im Bereich von 0,5 bis 1 cm liegt. Der Abstand der beiden Lichtquellen 7, 7' in diesem Abstandsbereich hat den Vorteil, dass die Beleuchtung bei einer teilweisen Bedeckung einer der beiden Lichtquellen 7, 7' an einem Ort des Operationsbereichs besser durch die andere Lichtquelle 7, 7' ausgeglichen werden kann. Ferner ist in dieser Ansicht gut erkennbar, dass in dieser Ausgestaltungsform die Bilderfassungseinheit 9 zur weiteren Bilderfassungseinheit 9' einen gewissen Abstand aufweist, der bevorzugt im Bereich von 1 bis 2 cm liegt. Der Abstand der beiden Bilderfassungseinheiten 9, 9' in diesem Abstandsbereich hat den Vorteil, dass eine Bilderfassung bei einer teilweisen Bedeckung einer der beiden Bilderfassungseinheiten 9, 9' an einem Ort des Operationsbereichs besser durch die andere Bilderfassungseinheit 9, 9' ausgeglichen werden kann. Abgesehen davon ermöglicht der Abstand der beiden Bilderfassungseinheiten 9, 9', ein 3D-Bild von dem Operationsbereich zu erfassen, was die Orientierung im Operationsfeld und die Genauigkeit der Operation deutlich erhöhen kann. In dieser Ansicht ist zudem der weitere Kanal 11 des Laryngoskops gut sichtbar, der dazu geeignet, eine flexible Laserlichtleiterfaser aufzunehmen und deren Bewegung zu steuern.

Figur 4 zeigt das Ergebnis einer Visualisierung der glottischen Ebene mit einem Laryngoskop (Kleinsasserrohr) aus dem Stand der Technik („Kleinsasser") und einem erfindungsgemäßen Laryngoskop („sMAC") jeweils durch Assistenzärzte und Fachärzte, wobei im linken Bild jeweils die Qualität der Visualisierung der glottischen Ebene sichtbar ist und im rechten Bild jeweils die benötigte Zeit bis zur Visualisierung der glottischen Ebene dargestellt ist.

Figur 5 zeigt das Ergebnis eines Berührens von laryngealen Strukturen mit dem erfindungsgemäßen Laryngoskop jeweils durch Assistenzärzte und durch Fachärzte, wobei die jeweils benötigte Zeit bis zum Berühren der laryngealen Strukturen angegeben ist. Beispiel - Anwendung und Vorteile des erfindungsgemäßen Laryngoskops

Eine Laryngoskopie mit einem Laryngoskop, das einen starren, geraden (d.h. nicht-gebogenen) Körper aufweist („starre Laryngoskopie") ist mit Nachteilen verbunden (s.u.). Ferner ist eine starre Laryngoskopie bei Patienten mit einem hohen Body-Mass-Index (BMI), degenerativen Veränderungen der Halswirbelsäule oder postradiogenem Trismus, oft kein adäquates Mittel. Beispielsweise ist eine starre Laryngoskopie bei degenerativen Veränderungen der Wirbelsäule und Trismus nur erschwert durchführbar.

Tatsächlich wirken bei einer solchen starren Laryngoskopie beträchtliche Kräfte auf die Schneidezähne (>50 N) und den Laryngopharynx (>100 N) der Patienten, was bei den Patienten Schmerzen der Zunge, ein Larynxödem, Lähmung des N. hypoglossus, Geschmacksveränderungen (etwa 20%) und Zahnverletzungen (2- 3%) hervorrufen kann. Ferner kann es zu einer onkologischen Unterversorgung der Patienten kommen.

Das erfindungsgemäße Laryngoskop, das keinen starren, geraden Körper, sondern einen starren, gebogenen Körper aufweist, kann diese Nachteile vermeiden.

Vorteile des erfindungsgemäßen Laryngoskops sind durch eine Nutzerstudie belegt, bei der 10 Assistenzärzte und 5 Fachärzte der HNO-Klinik Ulm die folgenden Aufgaben ausführen mussten:

1. Visualisierung der glottischen Ebene mit starren, geraden Laryngoskop (Kleinsasserrohr) aus dem Stand der Technik (Bezeichnung: „Kleinsasser") und einem erfindungsgemäßen Laryngoskop (Bezeichnung: „sMAC"); und

2. Berühren von laryngealen Strukturen mit dem erfindungsgemäßen Laryngoskop.

Es wurde eine Fotodokumentation durchgeführt und die benötigte Zeit zur Ausführung der jeweiligen Aufgaben gemessen.

Die in Figur 4 dargestellten Ergebnisse belegen, dass das erfindungsgemäße La- ryngoskop („sMAC") eine verbesserte Visualisierung der glottischen Ebene erlaubt (siehe linkes Bild in Figur 4) und zumindest Assistenzärzte mit dem erfindungsgemäßen Laryngoskop eine signifikant geringere Zeit benötigen, um die glottische Ebene zu visualisieren, als mit dem Laryngoskop aus dem Stand der Technik („Kleinsasser") (siehe rechts Bild in Figur 4).

Das in Figur 5 dargestellte Ergebnis belegt, dass das Berühren von laryngealen Strukturen mit dem erfindungsgemäßen Laryngoskop sowohl bei Assistenzärzten als auch bei Fachärzten lediglich eine sehr kurze Zeit benötigt, d.h. ein Berühren von laryngealen Strukturen auf schnelle Art und Weise durchgeführt werden kann.

Bezugszeichenliste

1: starrer, gebogener Körper des Laryngoskops;

2: proximales Ende des starren, gebogenen Körpers des Laryngoskops;

3: distales Ende des starren, gebogenen Körpers des Laryngoskops;

4: Handgriff;

5: gebogene Verlängerung (z.B. Klinge);

6: oberer Abschnitt des distalen Endes des Körpers des Laryngoskops;

7: Lichtquelle;

7': weitere Lichtquelle;

8: unterer Abschnitt des distalen Endes des Körpers des Laryngoskops;

9: Bilderfassungseinheit (eine oder mehrere LED);

9': weitere Bilderfassungseinheit (eine oder mehrere LED);

10, 10': Kanal;

11: weiterer Kanal;

12: proximales Ende des Handgriffs;

13: gebogener Haken;

14: Schlitz im Kanal;

LK: Längsrichtung des starren, gebogenen Körpers des Laryngoskops;

LH: Längsrichtung des Handgriffs des Laryngoskops.