Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
PROJECTION UNIT ON BOARD A VEHICLE, VEHICLE AND METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/017603
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a projection unit (110) on board a vehicle (100), comprising a projection module (111) with which a first visual representation (A) can be generated via projection onto a surface (101) in a vehicle interior (100a), wherein the projection unit (110) is designed to generate and/or coordinate a combined total representation, in which the first visual representation (A) is projected onto the surface (101) in the vehicle interior (100a), and another second visual representation (B; B'; B") is reproduced elsewhere in the vehicle interior (100a), wherein the projection unit (110) and/or the projection module (111) comprises a coordination interface via which a coordination signal (S; S'; S") relating to the first (A) and/or the second visual representation (B; B'; B") is transmitted between the projection unit (110) and the vehicle (100).

Inventors:
MUELLER MICHAEL (DE)
HOFHAUS JOERN (DE)
ISELE ROBERT (DE)
SOUKOP CARINA (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/068068
Publication Date:
January 25, 2024
Filing Date:
June 30, 2023
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
International Classes:
B60K35/00; B60Q3/12
Domestic Patent References:
WO2021165138A12021-08-26
Foreign References:
DE202013007159U12014-11-17
DE102007029602A12009-01-08
Download PDF:
Claims:
Ansprüche

1. Projektionseinrichtung (110) an Bord eines Fahrzeugs (100), umfassend ein Projektionsmodul (111), mit dem eine erste visuelle Präsentation (A) durch Projizieren auf eine Oberfläche (101) in einem Fahrzeuginnenraum (100a) erzeugbar ist, wobei die Projektionseinrichtung (110) eingerichtet ist, eine kombinierte Gesamtpräsentation zu erzeugen und/oder zu koordinieren, bei der

- die erste visuelle Präsentation (A) auf die Oberfläche (101) im Fahrzeuginnenraum (100a) projiziert und

- woanders im Fahrzeuginnenraum (100a) eine andere, zweite visuelle Präsentation (B; B‘; B“) wiedergegeben wird, wobei die Projektionseinrichtung (110) und/oder das Projektionsmodul (111) eine Koordinationsschnittstelle (350) umfasst, über die ein die erste (A) und/oder die zweite visuelle Präsentation (B; B‘; B“) betreffendes Koordinationssignal (S; S‘; S“) zwischen der Projektionseinrichtung (110) und dem Fahrzeug (100) übermittelt wird.

2. Projektionseinrichtung (110) nach Anspruch 1 , wobei die Koordinationsschnittstelle (350) eine Ausgangsschnittstelle (350A) umfasst, die durch die Projektionseinrichtung (110) erzeugte Steuerbefehle (s, p, c, e) zum Starten (s), Pausieren (p), Fortsetzen (c) und/oder Beenden (e) der anderen, zweiten visuellen Präsentation (B; B‘; B“) übergibt.

3. Projektionseinrichtung (110) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Koordinationsschnittstelle (350) eine Eingangsschnittstelle (350E) umfasst, die für die Projektionseinrichtung (110) bestimmte Steuerbefehle (s, p, c, e) zum Starten (s), Pausieren (p), Fortsetzen (c) und/oder Beenden (e) der ersten visuellen Präsentation (A) entgegennimmt.

4. Projektionseinrichtung (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Projektionseinrichtung (110), das Projektionsmodul (111) und/oder die Koordinationsschnittstelle (350) eine Bilddatenschnittstelle (355) umfasst, über welche Video- und/oder Bilddaten, die für die erste visuelle Präsentation (A) bestimmt sind, unter Vermeidung und/oder Umgehung eines im Fahrzeug (100) eingerichteten Bordnetzes (380) an die Projektionseinrichtung (110) übermittelbar und/oder darin einspeicherbar sind.

5. Projektionseinrichtung (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Projektionsmodul (110) das Projizieren der ersten visuellen Präsentation (A) mit einem an Bord des Fahrzeugs (100) erfolgenden

- Abspielen eines Videos (B‘) auf einem Display (102) und/oder

- einem zeitlichen Beleuchtungsverlauf einer Innenraumbeleuchtung (B“) des Fahrzeugs (100) als der zweiten visuellen Präsentation (B) koordiniert.

6. Projektionseinrichtung (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Projektionsmodul (111) dazu eingerichtet ist, Video- und/oder Bilddaten für die erste visuelle Präsentation (A) innerhalb eines Bildfeldes des Projektionsmoduls (111) gemäß einer definierten Vorverzerrung (325) geometrisch vorverzerrt zu projizieren, wobei die definierte Vorverzerrung (325) im Voraus eine Verzerrung kompensiert, die beim Projizieren auf die Oberfläche (101) im Fahrzeuginnenraum (100a)

- durch die Anordnung des Projektionsmoduls (111) dezentral, seitlich, schräg, verkippt und/oder anderweitig relativ zur Oberfläche (101) und/oder ihrer Flächennormalen,

- durch eine Krümmung der Oberfläche (101) und/oder

- durch das Projizieren über einen Projektionsspiegel entsteht.

7. Projektionseinrichtung (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Projektionsmodul (111)

- in einem Armaturenbrett (200) oder anderweitigen Frontaufbau des Fahrzeuginnenraums (100a),

- an einem Rückspiegel (209) im Fahrzeuginnenraum (100a) und/oder

- an oder hinter einem zum Abspielen von Videos bestimmten Fahrzeugdisplay (102) verbaut ist und von dort aus direkt oder über einen Projektionsspiegel auf die Oberfläche (101) ausgerichtet ist.

8. Projektionseinrichtung (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Projektionsmodul (111) die erste visuelle Präsentation (A)

- auf die Oberfläche eines Armaturenbretts (200),

- auf die Oberfläche einer Innenraumverkleidung,

- auf eine sonstige außerhalb und/oder nahe eines Displays (102) vorhandene Umfeldprojektionsfläche und/oder

- auf die Oberfläche einer sonstigen Ausstattung des Fahrzeuginnenraums (100a) projiziert und mit einem auf einem Display (102) abgespielten Video und/oder einer zeitabhängig variierten Innenraumbeleuchtung koordiniert.

9. Projektionseinrichtung (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Projektionsmodul (111) die erste visuelle Präsentation (A) auf die Oberfläche (101) eines Fahrzeugsitzes, einer Rückenlehne, einer Kopfstütze, eines Armaturenbretts (200), einer Innenraumverkleidung und/oder einer sonstigen Ausstattung des Fahrzeuginnenraums (100a) projiziert und mit einer zeitabhängig variierten Innenraumbeleuchtung koordiniert.

10. Fahrzeug (100), umfassend eine Projektionseinrichtung (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.

11. Verfahren (400) zum Erzeugen und/oder Koordinieren einer visuellen Gesamtpräsentation an Bord eines Fahrzeugs (100), umfassend die Schritte:

- Bereitstellen (S401) eines Fahrzeugs (100), in dessen Fahrzeuginnenraum (100a) zumindest eine visuelle Präsentation wiedergebbar ist,

- Einrichten (S402) einer Projektionseinrichtung (110), umfassend ein Projektionsmodul (111), mit dem eine erste visuelle Präsentation (A) durch Projizieren auf eine Oberfläche (101) in einem Fahrzeuginnenraum (100a) erzeugbar ist, an Bord des Fahrzeugs (100),

- Übermitteln (S403) eines eine erste visuelle Präsentation (A) und/oder eine zweite visuelle Präsentation (B; B‘; B“) betreffenden Koordinationssignals (S; S‘; S“) zwischen der Projektionseinrichtung (110) und dem Fahrzeug (100) über eine Koordinationsschnittstelle (350), und

- Erzeugen und/oder Koordinieren (S404) einer kombinierten Gesamtpräsentation, bei der eine erste visuelle Präsentation (A) durch die Projektionseinrichtung (110) auf die Oberfläche (101) im Fahrzeuginnenraum (100a) projiziert und woanders im Fahrzeuginnenraum (100a) eine andere, zweite visuelle Präsentation (B; B‘; B“) wiedergegeben wird, mittels der Projektionseinrichtung (110) unter Verwendung des Koordinationssignals (S; S‘; S“).

Description:
Projektionseinrichtung an Bord eines Fahrzeugs, Fahrzeug und Verfahren

Die Erfindung betrifft eine Projektionseinrichtung an Bord eines Fahrzeugs sowie ein Fahrzeug und ein Verfahren zum Erzeugen und/oder Koordinieren einer visuellen Gesamtpräsentation an Bord eines Fahrzeugs.

An Bord eines Fahrzeugs bzw. Kraftfahrzeugs ist im Innenraum zusätzlich zu Bedien- oder Kontrollelementen wie Lenkrad, Rückspiegel oder Kontrollanzeigen, die in oder über dem Armaturenbrett positionierbar sind, oft auch eine Anzeigeeinrichtung in Form eines Displays vorgesehen. Eine solche Anzeigeeinrichtung bzw. ein Display kann nicht nur als Navigationsgerät dienen, sondern auch dazu verwendet werden, ein Video zu Unterhaltungszwecken abzuspielen.

Eine visuelle Präsentation in Form eines Videos kann etwa im Stau oder während Fahrtpausen abgespielt werden. Das Display kann beispielsweise an einer für den Fahrer und/oder Beifahrer beobachtbaren Position im vorderen Abschnitt des Innenraums des Fahrzeugs positioniert sein; etwa in der Mitte der vorderen Innenraumverkleidung zwischen dem Armaturenbrett des Fahrers und dem Handschuhfach des Beifahrers oder unterhalb davon, etwa in, an oder über der Mittelkonsole.

Zu Unterhaltungszwecken lassen sich an Bord eines Fahrzeugs auch weitere visuelle Effekte einsetzen. Beispielsweise kann eine Beleuchtungseinrichtung, die die Innenraumbeleuchtung im Fahrzeug erzeugt und beispielsweise eine Anzahl von im Fahrzeugdach und/oder anderswo im Fahrzeuginnenraum untergebrachten Beleuchtungsquellen bzw. Lichtquellen umfasst, zusätzlich auch dazu benutzt werden, um eine atmosphärische Stimmung im Innenraum zu erzeugen und diese ggfs. auch zeitabhängig variiert zu gestalten; eine zeitliche Variation der Beleuchtung ist ebenfalls zu Unterhaltungszwecken einsetzbar.

Abgesehen von einer Innenraumbeleuchtung im Fahrzeug und/oder einer Wiedergabe von Videos mittels eines Displays im Fahrzeug ist jedoch auch denkbar, durch eine visuelle Projektion im Fahrzeuginnenraum diesen Innenraum, einen Teil seiner Innenraumverkleidung oder zumindest eine bestimmte Oberfläche im Innenraum zu bestrahlen, d.h. zu beleuchten. Eine derartige Projektion könnte beispielsweise mittels eines Projektionsmoduls realisiert werden, das ein eigenständiges Bild aus einer Vielzahl von Pixeln auf die Oberfläche im Innenraum projiziert. Zusätzlich wäre denkbar, mit dem Projektionsmodul ein Video oder zumindest eine zeitabhängige Bildfolge auf die Oberfläche im Innenraum zu projizieren. Zum Projizieren und somit Wiedergeben von Bildern, Bildfolgen oder Videos könnte beispielsweise das Armaturenbrett, das Handschuhfach oder eine vor dem Fahrer und/oder Beifahrer befindliche, beobachtbare Oberfläche genutzt werden; etwa eine solche, die vor dem Fahrer bzw. Beifahrer dort angeordnet ist, wo herkömmlich das Armaturenbrett bzw. das Handschuhfach oder ein oberhalb davon befindlicher Oberflächenbereich angeordnet ist. Insbesondere eine vor dem Fahrer oder Beifahrer liegende, unterhalb der Windschutz- oder Frontscheibe befindliche Oberfläche der Innenraumverkleidung wäre für eine solche Projektion zu Unterhaltungs- oder Untermalungszwecken nutzbar; etwa um ein auf dem Display abgespieltes Video visuell zu untermalen. Aber auch als eigenständiges visuelles Unterhaltungsmittel wäre eine Oberflächenprojektion im Fahrzeuginnenraum einsetzbar; etwa indem auf die Rückseite der Lehne und/oder Kopfstütze der Vordersitze projiziert wird, um auf Rücksitzen befindliche Fahrgäste zu unterhalten.

Solche von den Vorder- oder Rücksitzen aus beobachtbare Oberflächen im Innenraum besitzen zwar als Projektionsfläche keine vergleichbar hohe visuelle Wiedergabequalität wie die Anzeigefläche eines Displays bzw. einer Anzeigevorrichtung, eignen sich aber prinzipiell ausreichend, um eine atmosphärische Stimmung zu erzeugen oder zu ergänzen.

Zur Erzeugung eines (ersten) visuellen Effekts, der auf eine oder mehrere Oberflächen im Fahrzeug projiziert wird, müsste ein geeignetes Projektionsmodul im Fahrzeug untergebracht sein. Somit sind in einem Fahrzeug voneinander unabhängig verschiedenartige Systeme denkbar, mit denen ein visueller Effekt insbesondere zur Unterhaltungszwecken erzeugbar ist.

Sofern ein visueller Effekt auf eine Oberfläche im Fahrzeug projiziert werden soll, müsste dazu ein geeignetes Projektionsmodul im Fahrzeug vorgesehen sein; dieses würde ein eigenständiges visuelles Mittel darstellen, das eine visuelle Gestaltung ausgewählter Oberflächen im Fahrzeuginnenraum ermöglicht. Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Möglichkeiten der visuellen Gestaltung im Fahrzeuginnenraum zu erweitern und ohne erheblichen apparativen Zusatzaufwand ein intensiveres, eingängigeres und/oder eindringlicheres visuelles Erlebnis für die Fahrzeuginsassen zu realisieren, als es mit bisher verfügbaren visuellen Hilfsmitteln im Fahrzeug erzielbar ist.

Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Die Unteransprüche geben einige der bevorzugten Ausführungsformen wieder.

Erfindungsgemäß wird eine Projektionseinrichtung an Bord eines Fahrzeugs vorgeschlagen, die ein Projektionsmodul umfasst, mit dem eine erste visuelle Präsentation durch Projizieren auf eine Oberfläche in einem Fahrzeuginnenraum erzeugbar ist. Dabei ist die Projektionseinrichtung erfindungsgemäß dazu eingerichtet, eine kombinierte Gesamtpräsentation zu erzeugen und/oder zu koordinieren, bei der

- die erste visuelle Präsentation auf die Oberfläche im Fahrzeuginnenraum projiziert wird und

- woanders im Fahrzeuginnenraum eine andere, zweite visuelle Präsentation wiedergegeben wird, wobei die Projektionseinrichtung und/oder das Projektionsmodul eine Koordinationsschnittstelle umfasst, über die ein Koordinationssignal, das die erste und/oder die zweite visuelle Präsentation betrifft, zwischen der Projektionseinrichtung und dem Fahrzeug übermittelt wird.

Somit wird erstmals eine Projektionseinrichtung zum Betrieb an Bord eines Fahrzeugs vorgeschlagen, die verschiedenartige visuelle Systeme, die für unterschiedliche visuelle Effekte bestimmt sind, zu unterschiedlichen Zwecken dienen und/oder auf unterschiedlichen visuellen Erzeugungsmechanismen basieren, miteinander verknüpft werden, um eine Gesamtpräsentation bzw. Gesamtdarbietung realisierbar zu machen, bei der mehrere unterschiedliche visuelle Effekte Zusammenwirken und/oder einander atmosphärisch verstärken. Insbesondere wird dadurch eine Projektionseinrichtung bereitgestellt, die an Bord eines Fahrzeugs in der Lage ist, mit einer Wiedergabeeinrichtung für eine andere, zweite visuelle Präsentation zu kommunizieren; etwa mit einem Display oder mit einer Einrichtung für eine zeitlich variierbare Innenraumbeleuchtung im Fahrzeug. Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass die Koordinationsschnittstelle eine Ausgangsschnittstelle umfasst, die durch die Projektionseinrichtung erzeugte Steuerbefehle zum Starten, Pausieren, Fortsetzen und/oder Beenden der anderen, zweiten visuellen Präsentation übergibt. Dadurch ist die Wiedergabeeinrichtung für die andere, zweite visuelle Präsentation so ansteuerbar, dass die andere, zweite visuelle Präsentation zeitlich koordiniert mit der ersten visuellen Präsentation dargeboten wird und beide Einzeldarbietungen zu einer Gesamtdarbietung, die ein eindringlicheres visuelles Erlebnis ermöglicht, verschmelzen. Die zeitliche Koordination beider Einzelpräsentationen kann neben einer zeitsynchronen Abspielung ferner periodische oder anderweitig zeitabhängig wiederholte Wiedergaben der ersten und/oder zweiten visuellen Präsentation umfassen; etwa nach Art einer rhythmischen Verstärkung oder visuellen Betonung der einen von beiden Präsentationen durch die andere. Aber auch sonstige kompliziertere zeitabhängige Verknüpfungen beider visuellen Präsentationen miteinander können ebenso mit umfasst sein.

Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass die Koordinationsschnittstelle eine Eingangsschnittstelle umfasst, die für die Projektionseinrichtung bestimmte Steuerbefehle zum Starten, Pausieren, Fortsetzen und/oder Beenden der ersten visuellen Präsentation entgegennimmt. Hierbei kann ein an Bord des Fahrzeugs, insbesondere im Bordnetz verfügbares Signal ausgenutzt werden, um die erste visuelle Präsentation wie oben beschrieben zeitlich koordiniert zur zweiten visuellen Präsentation abzuspielen bzw. zu projizieren; hierbei folgt das Projektionsmodul von sich hinsichtlich einer oder mehrerer zeitlicher Vorgaben einer anderen Wiedergabeeinrichtung und/oder sonstigen Einheit im Fahrzeug.

Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass die Projektionseinrichtung, das Projektionsmodul und/oder die Koordinationsschnittstelle eine Datenschnittstelle umfasst, über welche Video- und/oder Bilddaten, die für die erste visuelle Präsentation bestimmt sind, unter Vermeidung und/oder Umgehung eines im Fahrzeug eingerichteten Bordnetzes an die Projektionseinrichtung übermittelbar und/oder darin einspeicherbar sind. Eine in dieser Weise bevorzugt weitergebildete Projektionseinrichtung würde es ermöglichen, das Projektionsmodul wahlweise mit beliebigem Bildmaterial für die Video- und/oder Bilddaten der ersten visuellen Präsentation zu versorgen, und zwar zu jedem Zeitpunkt und insbesondere auch noch nach Installation und Inbetriebnahme. Dadurch wäre die Projektionseinrichtung bzw. das Projektionsmodul nicht auf einen anfänglich vor Inbetriebnahme fest eingespeicherten Dateninhalt beschränkt, durch den ein o- der mehrere visuelle Effekte fest vordefiniert wären, sondern könnte auf beliebige visuelle Effekte, die im Internet bzw. in der Cloud, auf einem Server des Fahrzeugherstellers oder Anbieters der Projektionseinrichtung oder irgendwo sonst verfügbar oder ggfs. nach Autorisierung abrufbar sind, zurückgreifen und diese im Fahrzeug projizieren. Sofern je nach Fahrzeugmodell, je nach Geometrie der Innenraumverkleidung und/oder je nach Art oder Häufigkeit von Gerätewartungen oder Werkstattaufenthalten die Art und/oder Inhalt des ersten visuellen Effekts irgendwelchen Beschränkungen unterliegt, würden solche Beschränkungen durch diese weitergebildete Ausführungsform aufgehoben.

Weiterhin ließe sich die Bilddatenschnittstelle mit höherer Bandbreite als die Koordinationsschnittstelle gestalten, um die Koordinationsschnittstelle zu entlasten und eine Koordination mit einer Wiedergabeeinrichtung oder sonstigen Einheit für die andere, zweite visuelle Präsentation zu ermöglichen, die allein oder im Wesentlichen mit Signalen auskommt, die in einem Bordnetz des Fahrzeugs, etwa in einem LIN-Bus und/oder einem CAN-Bus ohnehin schon verwendet und ausgetauscht werden.

Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass die die Bilddatenschnittstelle eine drahtlose Schnittstelle ist; beispielsweise eine WLAN- oder Bluetooth-Schnittstelle oder eine anderweitige Funkschnittstelle.

Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass das Projektionsmodul das Projizieren der ersten visuellen Präsentation mit einem an Bord des Fahrzeugs erfolgenden Abspielen eines Videos auf einem Display und/oder Realisieren eines zeitlichen Beleuchtungsverlaufs einer Innenraumbeleuchtung des Fahrzeugs als der zweiten visuellen Präsentation koordiniert. So kann etwa die Wirkung eines auf dem Display abgespielten Videos verstärkt werden oder die Wirkung einer zeitlichen Variation einer Innenraumbeleuchtung mittels der ersten visuellen Präsentation untermalt und verstärkt werden.

Vorzugsweise kann das Projektionsmodul dazu eingerichtet sein, Bildmaterial von Video- und/oder Bilddaten für die erste visuelle Präsentation innerhalb eines Bildfeldes des Projektionsmoduls gemäß einer definierten Vorverzerrung geometrisch vorverzerrt zu projizieren, wobei die definierte Vorverzerrung eine Verzerrung im Voraus kompensiert, die beim Projizieren auf die Oberfläche im Fahrzeuginnenraum

- durch die Anordnung des Projektionsmoduls dezentral, seitlich, schräg, verkippt und/oder anderweitig relativ zur Oberfläche und/oder ihrer Flächennormalen,

- durch eine Krümmung der Oberfläche und/oder

- durch das Projizieren über einen Projektionsspiegel entsteht. Dadurch lässt sich das Bildmaterial der ersten visuellen Präsentation bzw. der Projektion von jedem beliebigen Ort im Fahrzeug aus projizieren; ungeachtet der Richtung, in welche die als Zielfläche, d.h. als Projektionsfläche dienende Oberfläche oder deren Flächennormale weist. Dies kann zusätzliche Freiheiten eröffnen hinsichtlich der Wahl der Position, an der ein oder mehrere Projektionsmodule der Projektionseinrichtung im Fahrzeug Platz finden können.

Vorzugsweise kann die Projektionseinrichtung ferner vorzugsweise folgendes umfassen:

- einen Vorverzerrungsspeicher zum Einspeichern und/oder Abrufen mindestens einer definierten Vorverzerrung, die eine beim Projizieren auf die Oberfläche im Fahrzeuginnenraum entstehende Verzerrung im Voraus kompensiert, und

- einen Bilddatenspeicher, in dem Bilddaten von Video- und/oder Bilddaten für die erste visuelle Präsentation austauschbar gespeichert oder speicherbar sind.

Die definierte bzw. definierbare Vorverzerrung definiert innerhalb einer nutzbaren Bildfläche des optischen Abbildungssystems eine kleinere, nutzbare Teilfläche, auf die das Bildmaterial der Video- und/oder Bilddaten der ersten visuellen Präsentation vorverzerrt bzw. umgerechnet wird. Beim Projizieren projiziert also nur diese nutzbare, unsymmetrische Teilfläche der Bildfläche des Projektionsmoduls in geometrisch verzerrter Form dieses Bildmaterial, und die Größe, Kontur und/oder Form dieser nutzbaren Teilfläche ist so gestaltet, dass die als Zielfläche dienende Oberfläche das Bildmaterial der ersten visuellen Präsentation als unverzerrt wirkend wiedergibt.

Ferner kann vorgesehen sein, dass der Bilddatenspeicher das jeweilige Bildmaterial ohne die definierte Vorverzerrung speichert und dass das Projektionsmodul eine Vorverzerrungseinheit umfasst, die die ohne die Vorverzerrung gespeicherten Bilddaten erst beim Projizieren der ersten visuellen Präsentation gemäß der definierten Vorverzerrung vorverzerrt. Dadurch lassen sich Bilddaten, die von einer beliebigen App oder einer beliebigen sonstigen Quelle stammen, übernehmen und ohne Vorbearbeitung speichern, um im Fahrzeug auf die Oberfläche projiziert zu werden.

Alternativ kann vorgesehen sein, dass das Projektionsmodul eine Vorverzerrungseinheit umfasst, die das Bildmaterial für die erste visuelle Präsentation vor dem erstmaligen Einspeichern in das Projektionsmodul gemäß der definierten Vorverzerrung vorverzerrt, und dass das beim Projizieren der ersten visuellen Präsentation das bereits vorverzerrt gespeicherte Bildmaterial abgerufen und projiziert wird. Hierbei lässt sich der Rechenaufwand zum geometrischen Vorverzerren des Bildmaterials zeitlich vorverlegen und von dem Zeitpunkt oder Zeitraum des tatsächlichen Abspielens bzw. Projizierens der ersten visuellen Präsentation entkoppeln; der verringerte Rechenaufwand während des Projizierens verringert die Fehleranfälligkeit der Projektion.

Weiterhin kann vorgesehen sein, dass der Bilddatenspeicher

- einen ersten Bilddatenspeicher, in den Bilddaten für die erste visuelle Präsentation beim Speichern ohne die definierte Vorverzerrung übernommen und eingespeichert werden, und

- einen zweiten Bilddatenspeicher umfasst, in dem aus dem ersten Bilddatenspeicher entnommene, mittels der Vorverzerrungseinheit nachträglich vorverzerrte Bilddaten für ein späteres Projizieren der ersten visuellen Präsentation gespeichert werden.

Dadurch lassen sich die Vorteile des zeitsparenden, zunächst ohne Ausführen der Vorverzerrung durchgeführten Übernahme von Bildmaterial durch das Projektionsmodul und des ebenfalls Zeit und/oder Rechenaufwand sparenden Projizierens der ersten visuellen Präsentation miteinander kombinieren, indem zu einem Zeitpunkt oder in einem Zeitraum irgendwann nach der Übernahme des Bildmaterials, aber vor dem Projizieren die Ausführung der Vorverzerrung erfolgt.

Bei sämtlichen Ausführungsformen dieser Anmeldungen, bei denen von einer Vorverzerrung die Rede ist, können darunter eine oder mehrere Vorverzerrungen verstanden werden, die eine Verzerrung im Voraus kompensieren, die beim Projizieren auf die Oberfläche im Fahrzeuginnenraum - durch die Anordnung des Projektionsmoduls dezentral, seitlich, schräg, verkippt und/oder anderweitig relativ zur Oberfläche und/oder ihrer Flächennormalen,

- durch eine Krümmung der Oberfläche und/oder

- durch das Projizieren über einen Projektionsspiegel entstehen.

Dadurch lässt sich das Bildmaterial der ersten visuellen Präsentation auch

- auf gewölbte bzw. ein-, zwei- oder mehrfach gekrümmte Oberflächen im Fahrzeug projizieren,

- von einer beliebigen Position des Projektionsmoduls relativ zur Oberfläche auf diese projizieren und/oder

- eine Projektion über einen ebenen oder gewölbten Spiegel auf die Oberfläche realisieren, ohne dass das projizierte Bildmaterial, so wie es auf der Oberfläche wahrgenommen wird, in einer unrealistisch wirkenden geometrischen Verzerrung erscheint. Aus einer ursprünglich rechteckigen Bildfläche oder einer lediglich symmetrischen und/oder trapezförmigen Teilfläche der Bildfläche wird gemäß der Vorverzerrung eine unsymmetrisch verbogene, verzogene Teilfläche zum Projizieren genutzt; die restliche umgebende Fläche des Projektionsmoduls bleibt ungenutzt.

Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass das Projektionsmodul in einem Armaturenbrett oder anderweitigen Frontaufbau des Fahrzeuginnenraums, an einem Rückspiegel im Fahrzeuginnenraum und/oder an oder hinter einem zum Abspielen von Videos bestimmten Fahrzeugdisplay angeordnet bzw. verbaut ist. Von seiner jeweiligen Position kann das Projektionsmodul entweder direkt auf die Oberfläche oder auf einen Projektionsspiegel auf die Oberfläche gerichtet sein.

Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass das Projektionsmodul die erste visuelle Präsentation

- auf die Oberfläche eines Armaturenbretts,

- auf die Oberfläche einer Innenraumverkleidung,

- auf eine sonstige außerhalb und/oder nahe eines Fahrzeugdisplays vorhandene Umfeldprojektionsfläche und/oder

- auf die Oberfläche einer sonstigen Ausstattung des Fahrzeuginnenraums projiziert und mit einem auf einem Display abgespielten Video und/oder einer zeitabhängig variierten Innenraumbeleuchtung koordiniert. Ebenso kann vorgesehen sein, dass das Projektionsmodul die erste visuelle Präsentation als visuelles Hauptmotiv auf die Oberfläche eines Fahrzeugsitzes, einer Rückenlehne, einer Kopfstütze, eines Armaturenbretts, einer Innenraumverkleidung und/oder einer sonstigen Ausstattung des Fahrzeuginnenraums projiziert und mit einer zeitabhängig variierten Innenraumbeleuchtung koordiniert.

Bei den Ausführungsformen dieser Anmeldung kann die Projektionseinrichtung bzw. das Projektionsmodul wahlweise

- einen DLP-Projektor (Digital Light Processing) mit einem DMD-Chip (Digital Micromirror Device),

- einen aus LEDs oder Laserdioden aufgebauten Bildprojektions-Chip oder

- einen Laserscanner umfassen.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird ferner durch ein Fahrzeug gelöst, dass die beschriebene Projektionseinrichtung umfasst.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird ferner durch das beanspruchte Verfahren zum Erzeugen und/oder Koordinieren einer visuellen Gesamtpräsentation an Bord eines Fahrzeugs gelöst.

Soweit in einer Ausführungsform eine oder mehrere Einheiten - sei es mit einem Bezugszeichen bezeichnet oder nicht - eine Verarbeitungseinrichtung zur Datenverarbeitung umfasst, so kann diese Verarbeitungseinrichtung dazu eingerichtet sein, ein hierin beschriebenes Verfahren ganz oder teilweise auszuführen. Dazu kann die Verarbeitungseinrichtung einen programmierbaren Mikrocomputer oder Mikrocontroller umfassen, und das Verfahren kann in Form eines Computerprogrammprodukts mit Programmcodemitteln vorliegen. Das Computerprogrammprodukt kann auch auf einem computerlesbaren Datenträger abgespeichert sein. Merkmale oder Vorteile des Verfahrens können auf die Vorrichtung übertragen werden oder umgekehrt.

Einige exemplarische Ausführungsformen werden nun mit Bezug auf die Figuren erläutert. Es zeigen: Figur 1 ein in schematischer Draufsicht dargestelltes Fahrzeug mit einer Projektionseinrichtung an Bord,

Figur 2A eine mit Blick von innen auf die Frontscheibe dargestellte perspektivische Teilansicht eines Fahrzeuginnenraums, in dessen Vorderbereich erste und zweite visuelle Präsentationen realisierbar sind, Figur 2B eine Teilansicht eines Fahrzeuginnenraums ähnlich wie in Figur 2A, jedoch mit veränderter Ausrichtung und/oder Anordnung von Projektionsmodulen der Projektionseinrichtung,

Figur 3A ein lediglich schematisches Schaltbild zur Funktionsweise der Projektionseinrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,

Figur 3B ein lediglich schematisches Schaltbild zur Funktionsweise der Projektionseinrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel und Figur 4 ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Erzeugen und/oder Koordinieren einer visuellen Gesamtpräsentation an Bord eines Fahrzeugs.

Figur 1 zeigt in schematischer Draufsicht ein Fahrzeug 100, insbesondere ein Kraftfahrzeug, das eine Projektionseinrichtung 110 mit an Bord hat, mit der eine erste visuelle Präsentation A im Fahrzeuginnenraum 100a erzeugbar ist. Die erste visuelle Präsentation A lässt sich an Bord des Fahrzeugs 100 insbesondere durch eine Projektion, d.h. als eine projizierte visuelle Präsentation A erzeugen. Als Zielfläche, die diese projizierte visuelle Präsentation A wiedergibt, eignet sich grundsätzlich jede beliebige im Fahrzeuginnenraum 100a befindliche Oberfläche 101. Insbesondere eignet sich jedoch eine Oberfläche 101 eines Armaturenbretts 200 (vgl. die Figuren 2A und 2B), einer darunter befindlichen Mittelkonsole (nicht dargestellt) und/oder eine anderweitige Oberfläche 101 des Frontaufbaus, des Fahrzeuginnenraums 100a, seiner Fahrzeugausstattung und/oder seiner Innenraumverkleidung.

Die Oberfläche 101 braucht nicht in gleichem Ausmaß zur Wiedergabe projizierter und/oder visueller Präsentationen bzw. Präsentationsinhalte geeignet zu sein wie die Wiedergabefläche bzw. Displayfläche eines Displays 102 oder einer sonstigen Anzeigeeinrichtung, denn die im Fahrzeug befindliche Oberfläche 101 soll mittels der Projektionseinrichtung 110 nur derart beleuchtet werden, dass diese Fläche 101 zusätzlich zu ihrer sonstigen technischen, dekorativen oder sonstigen Funktion auch noch eine gewisse visuelle Wirkung als Zielfläche für eine Projektion entfalten kann. Diese sonstige Oberfläche 101 kann dennoch in vorteilhafter Weise einfarbig, farbneutral und/oder bereichsweise mit nur geringen Krümmungen versehen sein und/oder mit einer begrenzten Rauigkeit versehen sein, ohne dass dies notwendige Voraussetzungen für die Farbe oder die geometrische Form dieser Oberfläche 101 sein müssten. Die Oberfläche 101 kann beispielsweise immer noch gut geeignet sein, um zeitweilige Standbilder, zeitveränderlicher Bildmotive und/oder Videos, d.h. Videodatenströme darauf zu projizieren. Hierfür kann es unter Umständen ausreichen, wenn der Kontrast, die Auflösung oder sonstige optische oder visuelle Eigenschaften dieser Oberfläche 101 schwächer ausgeprägt sind als bei einer Fläche eines Fahrzeugdisplays. Auf diese Oberfläche 101 lassen sich projizierte Videos oder Bilder abbilden, d.h. beliebige Lichtgrafiken, die vorzugsweise dreifarbig bzw. mehrfarbig und/oder aus einer Vielzahl von Pixeln zusammengesetzt sind.

In Figur 1 sind schematisch weitere, an Bord des Fahrzeugs 100 ebenfalls vorhandene Wiedergabeeinrichtungen 102, 103 angedeutet, die zum Wiedergeben anderer, weiterer visueller Präsentationen vorgesehen sein können; beispielsweise ein Display 102, auf dessen Displayfläche ein beliebiges Video oder ein sonstiger visueller Inhalt darstellbar ist. Neben Navigationsdaten oder sonstigen technischen, fahrzeugbezogenen oder auf eine Autofahrt oder den Verkehr bezogenen Informationen können bestimmungsgemäß auch zu Unterhaltungszwecken dienende Videos auf dem Display 102 abgespielt werden.

Alternativ oder zusätzlich kann auch eine Beleuchtungseinrichtung 103 an Bord des Fahrzeugs 100 dazu genutzt werden, den Innenraum 100a zeitabhängig variiert zu beleuchten; etwa mittels einer atmosphärischen, farbtonveränderlichen, rhythmischen oder in sonstiger Weise variierbaren Beleuchtung. Die Wiedergabeeinrichtungen 120, 130, mit denen das Display 102 zum Abspielen von Videos oder die Beleuchtungseinrichtung 103 zur variablen Innenraumbeleuchtung nutzbar sind, können anderswo im Fahrzeug untergebracht sein als in Figur 1 angedeutet; gleiches gilt für die Projektionseinrichtung 110 zum Projizieren sonstiger visueller Präsentationen wie beispielsweise der Lichtgrafiken. Alle bis hierhin aufgezählten Arten visueller Präsentationen, ob mit der Einrichtung 110, 120 oder 130 erzeugt, können auch visuelle Bestandteile einer audio-visuellen Präsentation sein. Gemäß Figur 1 ist für das Projizieren einer visuellen Präsentation auf die im Fahrzeuginnenraum 100a befindliche Oberfläche 101 mindestens ein Projektionsmodul 111 vorgesehen. Wie abgebildet können auch zwei oder mehr Projektionsmodule 111 von der Projektionseinrichtung 110 umfasst bzw. mit dieser im Fahrzeug 100 oder seinem Innenraum 100a angeordnet und/oder verbaut sein. Wie in Figur 1 in der Draufsicht schematisch angedeutet ist, kann solch ein Projektionsmodul 111 beispielsweise in Fahrtrichtung schräg bzw. dezentral hinter der jeweiligen Oberfläche 101 angeordnet sein; etwa in oder an einer Mittelkonsole in geringerer Höhe oder im Fahrzeugdach oberhalb der Oberfläche 101 ; beispielsweise um auf eine Fläche der Innenraumverkleidung, die unterhalb der Windschutzscheibe bzw. Frontscheibe angeordnet ist, eine erste visuelle Präsentation A zu projizieren; etwa einen Videodatenstrom oder einen sonstigen, vorzugsweise als zeitlich veränderlich wahrnehmbaren Bilddatenstrom.

Gemäß dieser Anmeldung wird eine Projektionseinrichtung 110 dergestalt erweitert und verbessert, dass sie nicht nur eine bestimmte beliebige visuelle Präsentation A selbst erzeugt, sondern darüber hinaus auch eine kombinierte Gesamtpräsentation erzeugen oder zumindest koordinieren kann, welche zwei verschiedene, unterschiedliche visuelle Präsentationen A, B zu einer einzigen kombinierten Gesamtpräsentation verknüpft. Diese Gesamtpräsentation umfasst sowohl eine durch die Projektionseinrichtung 110 projizierte erste visuelle Präsentation A als auch eine andere, zweite visuelle Präsentation B. Letztere wird vorzugsweise nicht auf derselben Oberfläche 101 , sondern woanders im Fahrzeuginnenraum 100a wiedergegeben. Zur Erzeugung der anderen, zweiten visuellen Präsentation B kann die Projektionseinrichtung 110 auf eine oder mehrere sonstige Wiedergabeeinrichtungen 120, 130 zurückgreifen, die im Fahrzeug ebenfalls vorhanden sind, und diese Wiedergabeeinrichtungen 120, 130 entsprechend instruieren und/oder koordinieren.

Zum Zwecke dieser Koordinierung und/oder Verknüpfung kann die Projektionseinrichtung 110 zumindest eine Koordinationsschnittstelle 350 (vgl. Figur 3A und 3B) zur Koordination mit den sonstigen Wiedergabeeinrichtungen 120, 130 umfassen, wobei in Figur 1 nur die mit der Koordinationsschnittstelle 350 verbundenen Verbindungsleitungen 150 oder sonstigen drahtlosen Verbindungen 150 schematisch angedeutet ist. Die Verbindungsleitungen 150 bzw. drahtlosen Verbindungen 150 und die Koordinationsschnittstelle 350 werden weiter unten mit Bezug auf die Figuren 3A; 3B näher erläutert.

Die Figuren 2A und 2B zeigen zwei gemäß verschiedenen exemplarischen Ausführungsformen gestaltete, mit Blick von innen auf die Frontscheibe 207 dargestellte perspektivische Teilansichten des Fahrzeuginnenraums 100a, in dessen Vorderbereich verschiedene erste und zweite visuelle Präsentationen A; B; B‘; B“ realisierbar sind. Unterhalb der Frontscheibe 207 ist ein Armaturenbrett 200 angeordnet, das wie dargestellt in zwei Bereiche für den Fahrer und den Beifahrer unterteilt sein kann, aber auch einteilig bzw. durchgehend gestaltet sein kann. Wie dargestellt kann zu beiden Seiten eines Displays 102 durch ein geeignetes Projektionsmodul 111 - etwa einen DLP-Projektor (Digital Light Processing) mit einem DMD-Chip (Digital Micro mirror Device), einem Laserscanner oder einem sonstigen, beispielsweise aus LEDs oder Laserdioden aufgebauten Bildprojektor - der erste visuelle Effekt bzw. die erste visuelle Präsentation A auf die Oberfläche 101 projiziert werden.

Zusätzlich jedoch ist die Projektionseinrichtung 110 eingerichtet, diese visuelle Präsentation A als Teil einer neuartigen Gesamtpräsentation zu erzeugen; etwa koordiniert und abgestimmt mit einer zeitveränderlich präsentierten Beleuchtung B; B“, die durch eine Beleuchtungseinrichtung 103 bzw. Wiedergabeeinrichtung 130 für die Beleuchtung erzeugt wird, und/oder mit einer Wiedergabe eines Videos B; B‘ durch ein im Fahrzeug befindliches Display 102 als weitere, zweite Wiedergabeeinrichtung 120. Auf lässt sich durch koordiniertes Abspielen bzw. Wiedergeben mehrerer visueller Einzelpräsentationen A und B (bzw. B‘ und/oder B“) eine Gesamtpräsentation aus zwei, drei oder noch mehr unterschiedlichen visuellen Komponenten erlebbar machen, und zwar aus solchen unterschiedlichen einzelnen Komponenten bzw. Einzelpräsentationen, die ursprünglich nicht für eine miteinander kombinierte und/oder gezielt koordinierte Gesamtpräsentation bestimmt sind. Weiterhin kann mittels der hier vorgeschlagenen Projektionseinrichtung 110 eine Mehrzahl von Wiedergabeeinrichtungen 120, 130, die im Fahrzeug 100 zwar separat betreibbar sind, aber seitens des Bordnetzes nicht zum Erzeugen einer kombinierten und/oder gezielt koordinierten Gesamtpräsentation eingerichtet und/oder angesteuert sind, nachträglich hierzu eingerichtet werden. Gemäß Figur 2A ist das Projektionsmodul 111 an oder in einem Rückspiegel angeordnet, beispielsweise darin eingebaut. Jedes Projektionsmodul 111 ist auf die jeweilige Oberfläche 101 gerichtet, auf die es projiziert. Das jeweilige Projektionsmodul 111 ist für den Fahrzeuginsassen möglicherweise daher kaum erkennbar; außer vielleicht an den Frontlinsen des optischen Systems jedes Projektionsmoduls 111. Die durch das Projektionsmodul 111 oder durch beide Projektionsmodule 111 gemeinsam projizierte erste visuelle Präsentation A, die ein Video, eine Abfolge von Standbildern, eine zeitliche Variation eines oder mehrerer Bilder o- der ein sonstiger visueller Effekt sein kann, lässt sich koordiniert, d.h. gemeinsam mit und/oder aufeinander abgestimmt mit noch einer weiteren, zweiten visuellen Präsentation B‘ und/oder B“ darbieten; insbesondere gemeinsam mit einer durch eine Beleuchtungseinrichtung 103 erzeugten zeitveränderlichen Beleuchtung des Innenraums 100a und/oder gemeinsam mit einer durch ein Display 102 und/oder dessen Wiedergabeeinrichtung 120 erzeugten Videopräsentation oder sonstigen visuellen Präsentation. Dadurch wird beispielsweise in Figur 2A das Armaturenbrett 200 über praktisch die gesamte Breite des Fahrzeuginnenraums und ggfs. auch ein noch weiterer Teilbereich des zeitveränderlich beleuchteten Fahrzeuginnenraums 100a wie eine einzige visuell reagierende Oberfläche wahrgenommen.

Figur 2B zeigt eine Teilansicht eines Fahrzeuginnenraums 100a ähnlich wie in Figur 2A, jedoch mit veränderter Ausrichtung und/oder Anordnung der Projektionsmodule 111 der Projektionseinrichtung 110. Statt am Rückspiegel 209 sind die Projektionsmodule 111 hier beispielsweise in - oder aus der Blickrichtung des Fahrers oder Beifahrers - hinter dem Display 102 angeordnet und/oder verbaut und so orientiert, dass sie schräg zur jeweiligen, beabstandeten und/oder benachbarten Oberfläche 101 des Armaturenbretts 200, zur Oberfläche der Mittelkonsole und/oder schräg zu einer sonstigen Oberfläche im Innenraum 100a die erste visuelle Präsentation A auf diese Oberfläche 101 projiziert.

Alternativ ist Figur 2B auch dahingehend abwandelbar, dass die Projektionsmodule 111 auf zwei Projektionsspiegel (nicht dargestellt) gerichtet sind, die an, in oder hinter dem Rückspiegel 209 angeordnet sind. Statt direkt auf die Oberfläche 101 lässt sich die erste visuelle Präsentation A somit auch über einen ebenen o- der gewölbten Spiegel auf diese Oberfläche 101 projizieren. Die als Zielfläche zur Projektion genutzte Oberfläche 101 kann statt der Oberfläche eines Armaturenbretts 200, einer Innenraumverkleidung oder einer sonstigen Innenraumausstattung auch eine Umfeldprojektionsfläche sein, die außerhalb und/oder nahe des Fahrzeugdisplays 102 vorhanden ist.

Zu Unterhaltungszwecken lassen sich an Bord eines Fahrzeugs somit koordinierte Kombinationseffekte miteinander verknüpfen; insbesondere mit einer zeitabhängig variierten Beleuchtung von Teilflächen 101 im Fahrzeuginnenraum, die z.B. auch als ambiente Beleuchtung bestimmter Konturen oder Oberflächen gestaltet sein kann und/oder als Hintergrundbeleuchtung bzw. Umfeldbeleuchtung ausgeführt sein kann. Somit werden beliebige Oberflächen 101 im Fahrzeuginnenraum 100a einer Verwendung als ambiente Beleuchtung oder Kombinationsbeleuchtung zugänglich, und zwar unabhängig davon, für welche Oberflächen seitens des Fahrzeugs oder seines Bordnetzes eine Ersteinrichtung bzw. Vorinstallation vorhanden ist.

Figur 3A zeigt ein lediglich schematisches, exemplarisches Schaltbild zur Funktionsweise der Projektionseinrichtung 110 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel. Dargestellt ist ein System 300, das die hier vorgeschlagene Projektionseinrichtung 110 sowie ein oder mehrere Wiedergabeeinrichtungen 120, 130 für anderweitige, zweite visuelle Präsentationen B; B‘; B“ an Bord eines Fahrzeugs 100 umfasst, die mittels der Projektionseinrichtung 110 koordiniert zur ersten visuellen Präsentationen A erzeugbar sind.

Hierzu umfasst die Projektionseinrichtung 110 und/oder das Projektionsmodul 111 eine Koordinationsschnittstelle 350, über die ein die erste A und/oder die zweite visuelle Präsentation B; B‘; B“ betreffendes Koordinationssignal S; S‘; S“ zwischen der Projektionseinrichtung 110 und dem Fahrzeug 100 übermittelt wird. Gemäß Figur 3A ist die Koordinationsschnittstelle 350 eine Eingangsschnittstelle 350E, die mindestens ein für die Projektionseinrichtung 110 bestimmtes Koordinationssignal S; S‘; S“; insbesondere Steuerbefehle s, p, c, e zum Starten, Pausieren, Fortsetzen und/oder Beenden der visuellen Präsentation A und/oder der anderen, zweiten visuellen Präsentation B; B‘; B“ entgegennimmt. Diese Signale bzw. Steuerbefehle kann die Projektionseinrichtung 110 von dem Bordnetz 380 empfangen. Weiterhin kann die Projektionseinrichtung 110 und/oder das Projektionsmodul 111 eine Bilddatenschnittstelle 355 umfassen, über welche Video- und/oder Bilddaten, die für die erste visuelle Präsentation A bestimmt sind, unter Vermeidung und/oder Umgehung eines im Fahrzeug 100 eingerichteten Bordnetzes 380 an die Projektionseinrichtung 110 übermittelbar und/oder darin einspeicherbar sind. Die Bilddatenschnittstelle 355 kann insbesondere eine separate Schnittstelle 355 höherer Bandbreite als die Koordinationsschnittstelle 350; 350E sein und beispielsweise eine drahtlose WLAN-Schnittstelle oder eine Ethernet-Schnittstelle sein. Alternativ kann die Bilddatenschnittstelle 355 auch in die Koordinationsschnittstelle 350 integriert sein. Das Erzeugen der ersten Präsentation A kann somit beim Empfangen einer Information S; S‘; S“, die auf das Abspielen bzw. Erzeugen einer anderen, zweiten Präsentation B; B‘; B“ hindeutet, durchgeführt und dadurch koordiniert werden. Beispielsweise wird ist das Projektionsmodul 110 so eingerichtet, dass es das Projizieren der ersten visuellen Präsentation A mit einem an Bord des Fahrzeugs 100 erfolgenden Abspielen eines Videos B‘ auf einem Display 102 und/oder mit einem zeitlichen Beleuchtungsverlauf B“ einer Innenraumbeleuchtung im Fahrzeug 100, die als zweite visuelle Präsentation B dient, koordiniert.

Über die Bilddatenschnittstelle 355 kann die Projektionseinrichtung 110 bzw. das Projektionsmodul 111 auch nach Auslieferung des Fahrzeugs jederzeit später mit neuem, anderem oder aktuellerem Bildmaterial für die Video- und/oder Bilddaten der ersten Präsentation A versorgt werden; ein Austausch des Speicherinhalts der Projektionseinrichtung 110 über die Bilddatenschnittstelle 355 ist somit jederzeit möglich, um neuere, aktuellere oder ansprechendere Präsentationen als ursprünglich vorgesehen zu erzeugen. Der Bilddatenaustausch über die Bilddatenschnittstelle 355 ist jederzeit möglich; sogar während der Projektion einer bestimmten (ersten) Präsentation.

Die Bilddatenschnittstelle 355 in Figur 3A kann an eine Benutzerschnittstelle des Fahrzeugs angeschlossen sein, die speziell zum späteren Austausch bzw. Update des Bildmaterials für die Projektionseinrichtung 110 oder deren Projektionsmodul 111 bestimmt ist, um jederzeit zusätzliche Lichtgraphiken, Videos, Bilder oder sonstige visuelle Präsentationen A laden zu können. Da übrigens gemäß Figur 3A die Speicherung der Bilddaten im Bilddatenspeicher 310; 320 separat von der Speicherung der Vorverzerrung 325 im Vorverzerrungsspeicher 330 erfolgt (s.u.), lässt sich das Bildmaterial derselben Video- oder Bilddaten gleichzeitig für das Projizieren auf eine fahrerseitige, linke Seite oder Oberfläche 101 (etwa eines Armaturenbretts 200) als auch auf für das Projizieren auf eine beifahrerseitige, rechte Seite oder Oberfläche 101 (etwa eines Armaturenbretts 200) verwenden; selbst dann, wenn diese nicht spiegelsymmetrisch zueinander geformt sind.

Für den Signalaustausch des Signals S über die Leitungen 150; 150E wird vorzugsweise ein anderes Bussystem verwendet; insbesondere ein LIN-Bussystem und/oder ein Bussystem, an welches eine Steuereinheit bzw. ein Steuergerät für die Interieur- bzw. Innenraumbeleuchtung des Fahrzeugs angeschlossen ist. So kann gemäß Figur 3A, aber ebenso gemäß Figur 3B die Projektionseinrichtung 110 und/oder deren Projektionsmodul 111 beispielsweise mit einer Wiedergabeeinrichtung 130 für die Innenraumbeleuchtung 103; B“ und/oder mit einem dafür bestimmten Steuergerät 135 Kontakt aufnehmen, und zwar wahlweise drahtgebunden oder drahtlos, wie auch weiter unten noch erläutert wird. Auf diese Weise kann drahtgebunden oder drahtlos insbesondere eine Wiedergabeeinrichtung 120; 130, ein dafür bestimmtes Steuergerät oder eine sonstige Einheit kontaktiert bzw. angesprochen, angewiesen und/oder angerufen werden, die mit dem fahrzeugeigenen Bordnetz 380 verbunden ist.

Weiterhin ist in Figur 3A eine optionale, lediglich exemplarisch hier erläuterte Variante hinsichtlich einer Vorverzerrung von Video- und/oder Bilddaten 305 für die erste visuelle Präsentation A illustriert. Das Projektionsmodul 111 ist hier eingerichtet ist, Bildmaterial von Video- und/oder Bilddaten 305 für die erste visuelle Präsentation A innerhalb eines Bildfeldes des Projektionsmoduls 111 gemäß einer definierten Vorverzerrung 325 geometrisch vorverzerrt zu projizieren. Die definierte Vorverzerrung 325 kompensiert eine Verzerrung im Voraus, die beim Projizieren auf die Oberfläche 101 im Fahrzeuginnenraum 100a

- durch die Anordnung des Projektionsmoduls 111 dezentral, seitlich, schräg, verkippt und/oder anderweitig relativ zur Oberfläche 101 und/oder ihrer Flächennormalen,

- durch eine Krümmung der Oberfläche 101 und/oder

- durch das Projizieren über einen Projektionsspiegel entsteht. Die Vorverzerrung 325 definiert innerhalb einer zur Verfügung stehenden Bildfläche des optischen Abbildungssystems eine nutzbare, vorverzerrte Bildfläche, die in dem Vorverzerrungsspeicher 330 als Speicherinhalt, etwa als Transformationsmatrix oder Verzerrungsmatrix abgespeichert ist. Es kann eine Vielzahl unterschiedlicher Vorverzerrungen 325 für verschiedene Fahrzeugmodelle oder Baureihen etc. gespeichert werden. Für alle verfügbaren Vorverzerrungen kann somit ein- und derselbe Vorverzerrungsspeicher 330 zum Einspeichern und/oder Abrufen mindestens einer bestimmten Vorverzerrung 325 vorgesehen sein, welche die jeweilige beim Projizieren auf die Oberfläche 101 im Fahrzeuginnenraum 100a entstehende Verzerrung korrekt kompensiert, um auf der Oberfläche 101 ein unverzerrtes Bild bzw. eine unverzerrte erste visuelle Präsentation A zu erhalten.

Ferner kann ein Bilddatenspeicher 310 vorgesehen sein, in dem das Bildmaterial der Video- und/oder Bilddaten für die erste visuelle Präsentation A austauschbar gespeichert oder speicherbar sind. Wie in Figur 3A dargestellt kann der Bilddatenspeicher 310 die jeweiligen Bilddaten 305 unbearbeitet, d.h. ohne die definierte Vorverzerrung 325 speichern. Das Projektionsmodul 111 kann somit eine separate Vorverzerrungseinheit 315 umfassen, die die ohne die Vorverzerrung gespeicherten Bilddaten erst beim Projizieren der ersten visuellen Präsentation A gemäß der definierten Vorverzerrung 325 vorverzerrt.

Die Vorverzerrung und Speicherung des Bildmaterials in Figur 3A kann auch anders als dargestellt erfolgen; wesentlich in Figur 3B ist lediglich die Art der Koordination der ersten A und zweiten Präsentation B, die die Projektionseinrichtung 110 mittels der Koordinationsschnittstelle 350 ermöglicht, welche in Figur 3A als Eingangsschnittstelle 350E ausgebildet ist und über die Leitungen 150; 150E die Koordinationssignale als Eingangssignale S; S‘; S“ empfängt; über diese Leitungen besteht eine drahtgebundene Verbindung zwischen der Projektionseinrichtung 110 und dem Bordnetz 380 im Fahrzeug.

Figur 3B zeigt ein schematisches Schaltbild zur Funktionsweise der Projektionseinrichtung 110 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel, bei dem die Koordinationsschnittstelle 350 eine Ausgangsschnittstelle 350A umfasst, die durch die Projektionseinrichtung 110 erzeugten Steuerbefehle s, p, c, e zum Starten, Pausieren, Fortsetzen und/oder Beenden der anderen, zweiten visuellen Präsentation B; B‘; B“ übergibt.

Hier sendet die Projektionseinrichtung 110 selbst die Steuer- bzw. Koordinationssignale S; S‘; S“ an die jeweilige Wiedergabeeinrichtung 120 und/oder 130 aus, um diese zu befähigen, gemeinsam und koordiniert zur ersten visuellen Präsentation die kombinierte und/oder koordinierte Gesamtpräsentation zu erzeugen.

Abweichend zu Figur 3A ist in Figur 3B somit die Signalrichtung der Verbindung 350 bzw. 150 der Projektionseinrichtung 110 bzw. ihres Projektionsmoduls 111 umgekehrt, nämlich von einem Ausgangsanschluss der Projektionseinrichtung 110 bzw. ihres Projektionsmoduls 111 hin zu einem Eingangsanschluss mindestens einer Wiedergabeeinrichtung 120 und/oder 130 oder zumindest eines Anschlusses des Bordnetzes 380.

Obwohl in den Figuren 3A und 3B die Verbindungen 150; 150E bzw. 150; 150A als verdrahtete Verbindungen bzw. als Leitungen dargestellt sind, können sie alternativ auch drahtlose Verbindungen sein; etwa über WLAN, Funk, Ethernet o- der eine sonstige Verbindung. Diese Abwandlung ist sowohl für Figur 3A als auch für Figur 3B denkbar, und zwar unabhängig von der Flussrichtung bzw. Senderichtung der Koordinationssignale S zwischen der Projektionseinrichtung 110 bzw. ihrem Projektionsmodul 111 einerseits und dem Bordnetz oder übrigen Teil des Fahrzeugs andererseits. In Figur 3B ist dies exemplarisch dadurch angedeutet, dass zusätzlich zu dem Ausgangsanschluss 350A noch eine Funkantenne oder eine sonstige Sendeeinheit 370 eingezeichnet ist, die zusätzlich oder anstelle des Ausgangsanschlusses 350A vorgesehen sein kann. Bereits derjenige Datenverkehr zwischen der Projektionseinrichtung 110 bzw. ihrem Projektionsmodul 111 und dem Bordnetz 380 oder einem sonstigen Teil des Fahrzeugs, der lediglich zur Koordination der ersten und zweiten visuellen Präsentation A; B miteinander dient, kann also statt drahtgebunden auch drahtlos erfolgen. Hierfür kann das Bordnetz mit einer geeigneten Empfangseinheit, etwa mit einer Empfangsantenne verbunden sein (nicht dargestellt). Somit ist die zeitliche Koordination mit einer Wiedergabeeinheit des Fahrzeugs statt drahtgebunden auch drahtlos möglich. Weitere Abwandlungen, die in Figur 3B, aber ebenso auch in Figur 4A denkbar sind, werden nachstehend exemplarisch anhand von Figur 3B erläutert. Dabei ist jede beliebige Kombination dieser Abwandlungen untereinander, jede beliebige Kombination dieser Abwandlungen mit der obigen drahtlosen Abwandlung und/oder jede beliebige Kombination dieser Abwandlungen insgesamt mit beliebigen Ausführungsbeispielen dieser Anmeldung denkbar.

Erstens ist Figur 3B (und alternativ auch Figur 3A) dahingehend abwandelbar, dass der Austausch bzw. das Einspeichern von Bilddaten 305 für die erste visuelle Präsentation A statt über eine drahtgebundene Bilddatenschnittstelle 355 alternativ über eine drahtlose Bilddatenschnittstelle 355 erfolgt, also z.B. über eine Antenne oder sonstige Empfangseinheit 355 für den drahtlosen Empfang neuen Bildmaterials für die entsprechenden Video- und/oder Bilddaten. Somit kann auch die Bilddatenschnittstelle 355 drahtlos sein, d.h. es können beide Schnittstellen, nämlich sowohl die Koordinationsschnittstelle 350 (und zwar unabhängig davon, ob 350E für eingehende Koordinationssignale S oder 350A für ausgehende Koordinationssignale S) sowie die Bilddatenschnittstelle 355 als drahtlose Schnittstellen ausgebildet sein.

Zweitens kann die Bilddatenschnittstelle 355 zum Datenaustausch von Bilddaten bzw. von Bildmaterial mit einem nutzereigenen elektronischen Gerät, insbesondere einem Smartphone 390 eingerichtet sein anstatt zum Datenaustausch von Bilddaten bzw. von Bildmaterial mit einer (drahtgebundenen oder drahtlosen) Schnittstelle des Fahrzeugs, des Bordnetzes oder eines sonstigen Systems an Bord des Fahrzeugs. Somit kann der Datenverkehr zum Erneuern bzw. Laden oder Einspeichern anderer, neuerer und/oder aktuellerer Video- und/oder Bildpräsentationen A statt mit dem Fahrzeug auch mit einem Smartphone 390 oder sonstigen nutzereigenen Gerät erfolgen. Diese zweite Abwandlung ist sogar bevorzugt, wenngleich auch ein Fahrzeug, etwa mittels einer eingebauten oder elektronischen SIM-Karte, dieselben Funktionen wie ein externes Smartphone 390 oder ein sonstiges Nutzergerät ausführen kann; insbesondere dieselben Apps bzw. Softwareprogramme ausführen kann. Sofern jedoch in den Figuren oder in der Anmeldung ein Smartphone 390 oder sonstiges nutzereigenes, externes elektronisches Gerät abgebildet oder erwähnt ist, kann alternativ auch eine gleichwirkende Einrichtung als interner Bestandteil des Fahrzeugs zur Kommunikation, insbesondere zur Koordination bzw. Abstimmung verwendet bzw. angesteuert, abgefragt, angewiesen und/oder ausgelesen werden.

Sofern der Datenaustausch bei einer Überspielung neuen Bildmaterials für die erste Präsentation A (also z.B. für neue oder andere Lichtgrafiken) mit einem Smartphone 390 oder sonstigen Nutzergerät bzw. mit einer darauf installierten App erfolgen soll, kann z.B. vorgesehen sein, dass die Projektionseinrichtung

110 und/oder das Projektionsmodul 111 mit dem Smartphone bzw. Nutzergerät 390 gekoppelt wird - vorzugsweise drahtlos - und sich dort als zusätzlicher Bildschirm anmeldet.

Drittens können diejenigen Einheiten, die in Figur 3A und/oder Figur 3B als Bestandteil der Projektionseinrichtung 110, jedoch nicht zum eigentlichen Projektionsmodul 111 gehörig dargestellt sind, alternativ auch in das Projektionsmodul

111 selbst integriert sein. Dies gilt insbesondere für die Koordinationsschnittstelle 350; 350A; 350B und/oder für die Bilddatenschnittstelle 355. Somit können abweichend von Figur 3A und/oder Figur 3B diese Schnittstellen 350; 355, aber alternativ oder zusätzlich auch die Einheiten 310, 315, 320, 330, 340 oder einige von ihnen in dem Projektionsmodul 111 enthalten sein statt außerhalb davon.

Viertens können beliebige Varianten hinsichtlich der Art und Weise, wie die Video- und/oder Bilddaten gespeichert und/oder vorverzerrt werden, mit jedem in dieser Anmeldung beschriebenen oder daraus ableitbaren Ausführungsbeispiel kombiniert werden.

Als exemplarische Abwandlung hierzu zeigt Figur 3B, dass anstelle nur eines Bilddatenspeichers 310 aus Figur 3A nunmehr zwei separate Bilddatenspeicher vorgesehen sind, nämlich ein erster Bilddatenspeicher 320 und ein zweiter Bilddatenspeicher 340. Hier werden zu ladende Lichtgrafiken, visuelle Effekte oder sonstige (erste) visuelle Präsentationen - genauer gesagt die Video- und/oder Bilddaten bzw. das Bildmaterial dafür - zunächst ohne vorheriges Anwenden der Vorverzerrung 325 im ersten Bilddatenspeicher 320 gespeichert. Danach oder später können sie durch Anwendung der im Vorverzerrungsspeicher 330 gespeicherten Vorverzerrung 325 - also z.B. einer T ransformationsmatrix - vorverzerrt werden und vorverzerrt im zweiten Bilddatenspeicher 340 gespeichert werden, wo sie beim Projizieren nur noch abgerufen werden müssen, sodass beim Projizieren kein Rechenaufwand für die Vorverzerrung mehr anfällt. Weiterhin alternativ könnte der erste Bilddatenspeicher 320 im Vergleich zu Figur 3B entfallen, und zu ladendes Bildmaterial für die erste visuelle Präsentationen A wird dann beim Herunterladen bzw. Speichern sofort vorverzerrt und im Bilddatenspeicher 340; 310 gespeichert. Weiterhin alternativ kann auch dieser Bilddatenspeicher 340; 310 entfallen, sodass das Bildmaterial für die erste visuelle Präsentationen A sofort nach dem Empfang durch die Projektionseinrichtung 110 und/oder das Projektionsmodul 111 vorverzerrt und projiziert wird.

Wann immer in der Anmeldung von einer Kommunikation, insbesondere Koordination zwischen Projektionseinrichtung 110 bzw. Projektionsmodul 111 und Fahrzeug 100 die Rede ist, insbesondere von der Kommunikation bzw. Koordination mit einer Wiedergabeeinrichtung 120; 130, kann dies eine Kommunikation bzw. Koordination mit einem für die Wiedergabeeinrichtung 120; 130 bestimmten Steuergerät 125; 135 sein. Anstelle der Wiedergabeeinrichtung 120; 130 kann somit mit solch einem Steuergerät 125; 135 selbst kommuniziert bzw. koordiniert werden.

Schließlich kann eine jeweilige Wiedergabeeinrichtung 120; 130 und/oder ein jeweiliges, dafür bestimmtes Steuergerät 125; 135 ein Benutzer-Interface, d.h. eine Benutzerschnittstelle (nicht eigens dargestellt) umfassen. Solch ein Steuergerät und/oder Benutzer-Interface kann der jeweiligen Wiedergabeeinrichtung 120; 130 vorgeschaltet sein.

Das System 300 an Bord des Fahrzeugs 100 kann im Übrigen einerseits ein Bordnetz 380 und/oder die daran angeschlossenen Wiedergabeeinrichtungen 120; 130 - ggfs. einschließlich dafür bestimmter Steuergeräte - und andererseits die Projektionseinrichtung 110 und/oder das Projektionsmodul 111 umfassen.

Figur 4 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens 400. Das Verfahren 400 dient zum Erzeugen und/oder Koordinieren einer visuellen Gesamtpräsentation an Bord eines Fahrzeugs 100 und umfasst die Schritte:

- Bereitstellen 401 eines Fahrzeugs 100, in dessen Fahrzeuginnenraum 100a zumindest eine visuelle Präsentation wiedergebbar ist,

- Einrichten S402 einer Projektionseinrichtung 110, umfassend ein Projektionsmodul 111 , mit dem eine erste visuelle Präsentation A durch Projizieren auf eine Oberfläche 101 in einem Fahrzeuginnenraum 100a erzeugbar ist, an Bord des Fahrzeugs 100,

- Übermitteln S403 eines eine erste visuelle Präsentation A und/oder eine zweite visuelle Präsentation B; B‘; B“ betreffenden Koordinationssignals S; S‘; S“ zwi- sehen der Projektionseinrichtung 110 und dem Fahrzeug 100 über eine Koordinationsschnittstelle 350, und

- Erzeugen und/oder Koordinieren S404 einer kombinierten Gesamtpräsentation, bei der eine erste visuelle Präsentation A durch die Projektionseinrichtung 110 auf die Oberfläche 101 im Fahrzeuginnenraum 100a projiziert und woanders im Fahrzeuginnenraum 100a eine andere, zweite visuelle Präsentation B; B‘; B“ wiedergegeben wird, mittels der Projektionseinrichtung 110 unter Verwendung des Koordinationssignals S; S‘; S“.

Bezugszeichen

100 Fahrzeug

100a Fahrzeuginnenraum

101 Oberfläche

102 Display

103 Beleuchtungseinrichtung

110 Projektionseinrichtung

111 Projektionsmodul

120 Wiedergabeeinrichtung (Display)

125 Steuereinheit (Display)

130 Wiedergabeeinrichtung (Beleuchtung)

135 Steuereinheit (Beleuchtung)

150 Signalleitung

150A Ausgangsleitung

150E Eingangsleitung

200 Armaturenbrett

207 Frontscheibe

208 Lenkrad

209 Rückspiegel

300 System

305 Bilddaten

310 Bilddatenspeicher

315 Vorverzerrungseinheit

320 erster Bilddatenspeicher

325 Vorverzerrung

330 Vorverzerrungsspeicher

340 zweiter Bilddatenspeicher

350 Koordinationsschnittstelle

350A Ausgangsschnittstelle

350E Eingangsschnittstelle

355 Bilddatenschnittstelle

370 Sendeeinheit

380 Bordnetz 390 Smartphone

400 Verfahren

S401 - S404 Verfahrensschritt

A erste visuelle Präsentation

B; B‘; B“ zweite visuelle Präsentation

S; S‘; S“ Koordinationssignal s, c, e, p Steuerbefehl