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Title:
PRESSURE INTENSIFIER DEVICE, DIECASTING MACHINE CASTING UNIT AND OPERATING METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/128381
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a pressure intensifier device for increasing the pressure in a pressurized fluid chamber of a piston/cylinder unit and to a casting unit provided therewith for a diecasting machine and also to an associated operating method. The pressure intensifier device has a pressure intensifier cylinder (10) and a pressure intensifier piston (11), which is guided axially movably in the cylinder, wherein the pressure intensifier cylinder has an outlet region (12), an inlet region (13) upstream of the outlet region and a piston guiding chamber (14), and the pressure intensifier piston has a piston part (11a), which is guided in the piston guiding chamber, and a piston rod (11b), which extends from the piston part to the inlet region, in a maximally retracted release position releases a fluid connection of the inlet region and the outer region and in a maximally advanced blocking position blocks this connection with a free end portion, with which it extends into the outlet region. Over a portion that can be passed by the free end portion of the piston rod during movement from the release position into the blocking position, the outlet region (12) has a free passage cross section for the free piston-rod end portion that is at least equal in size to a rod cross section of the free piston-rod end portion. Advantageously, a pressure intensifier inlet valve can be controlled independently of a pressure in the pressure fluid chamber of the piston/cylinder unit.

Inventors:
ERHARD NORBERT (DE)
MAURER PETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/052690
Publication Date:
August 18, 2016
Filing Date:
February 09, 2016
Export Citation:
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Assignee:
OSKAR FRECH GMBH + CO KG (DE)
International Classes:
B22D17/20; B22D17/32; F15B3/00; F15B11/032
Domestic Patent References:
WO2010070053A12010-06-24
Foreign References:
DE3145401A11983-05-26
DE20100122U12001-06-21
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWÄLTE RUFF, WILHELM, BEIER, DAUSTER & PARTNER MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche Druckübersetzervorrichtung zur Druckerhöhung in einem Druckfluidraum einer Kolben/Zylinder-Einheit, insbesondere einer Gießkolben/Gießzylinder-Einheit einer Druckgießmaschine, mit

einem Druckübersetzerzylinder (10) und einem in diesem axialbeweglich geführten Druckübersetzerkolben (1 1 ), wobei

der Druckübersetzerzylinder einen Austrittsbereich (12), einen Zulaufbereich (13) stromaufwärts des Austrittsbereichs und einen Kolbenführungsraum (14) mit einem Druckübersetzer-Kolbenraum (14a), in den eine Druckübersetzer- Zulaufleitung (20) mündet, und/oder einem Druckübersetzer-Rückdruckraum (14b) aufweist, in den eine Druckübersetzer-Rückdruckleitung (18) mündet, der Druckübersetzerkolben ein im Kolbenführungsraum geführtes Kolbenteil (1 1 a) und eine sich vom Kolbenteil zum Zulaufbereich erstreckende Kolbenstange (1 1 b) aufweist, die eine Fluidverbindung von Zulaufbereich und Austrittsbereich in einer zurückbewegten Freigabestellung freigibt und in einer vorbewegten Blockierstellung mit einem freien Endabschnitt blockiert, mit dem sie sich in den Austrittsbereich hinein erstreckt, und

der Austrittsbereich (12) über einen vom freien Endabschnitt der Kolbenstange (1 1 b) bei Bewegung von der Freigabestellung in die Blockierstellung passierbaren Abschnitt hinweg einen freien Durchtrittsquerschnitt für den freien Kolbenstangen-Endabschnitt aufweist, der mindestens so groß ist wie ein Stangenquerschnitt des freien Kolbenstangen-Endabschnitts,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Austrittsbereich (12) rückschlagventilfrei ausgeführt ist und

- in der Druckübersetzer-Zulaufleitung (20) ein unabhängig von einem Druck im Druckfluidraum (6) der Kolben/Zylinder-Einheit gesteuertes Druckübersetzer-Zulaufventil (21 ) angeordnet ist und/oder

- in der Druckübersetzer-Rückdruckleitung (18) ein unabhängig von einem Druck im Druckfluidraum (6) der Kolben/Zylinder-Einheit gesteuertes Druckübersetzer-Rückdruckventil (19) angeordnet ist und/oder

der Austrittsbereich (12) als ein gegenüber dem Zulaufbereich (13) radial verengter Abschnitt des Druckübersetzerzylinders ausgebildet ist, wobei zur Bildung eines zwischenliegenden, offenen oder abgedichteten Ringspalts (27) zwischen dem freien Kolbenstangen-Endabschnitt in dessen Blockierstellung und einem Umfangsrand des Austrittsbereichs ein Durchmesser des Austrittsbereichs größer ist als ein Durchmesser des freien Kolbenstangen- Endabschnitts und/oder wobei ein Umfangsrand des Austrittsbereich- Zylinderabschnitts eintrittsseitig einen Einführkonus (25) aufweist.

2. Druckübersetzervorrichtung nach Anspruch 1 , weiter dadurch gekennzeichnet, dass der Druckübersetzerzylinder als einstückiges Bauteil gefertigt ist.

3. Druckübersetzervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, weiter dadurch gekennzeichnet, dass der Druckübersetzerzylinder zwischen dem Kolbenführungsraum und dem Zulaufbereich einen Kolbenstangenführungsabschnitt (15) aufweist.

4. Druckübersetzervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, weiter dadurch gekennzeichnet, dass der Austrittsbereich und der Zulaufbereich Abschnitte gleichen Querschnitts des Druckübersetzerzylinders aufweisen und der Zulaufbereich eine radiale Zulaufbohrung (13b) beinhaltet, die radial von außen in diesen Abschnitt des Druckübersetzerzylinders mündet.

5. Druckübersetzervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, weiter dadurch gekennzeichnet, dass der Zulaufbereich mindestens eine radiale Bohrung (30) und eine mit dieser in Verbindung stehende, stirnseitig ausmündende Axialbohrung (29) im freien Kolbenstangen-Endabschnitt beinhaltet.

6. Druckübersetzervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, weiter dadurch gekennzeichnet, dass der Zulaufbereich mindestens einen axialen Längsnutka- nal (31 ) an einer Außenumfangsseite des freien Kolbenstangen-Endabschnitts beinhaltet.

7. Druckübersetzervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, weiter gekennzeichnet durch eine Ringdichtung (28) an einem Innenrand des Austrittsbereichs.

8. Druckübersetzervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, weiter gekennzeichnet durch einen Nutzkolben-Positionssensor (33) zur Erfassung der Position eines Kolbens der Kolben/Zylinder-Einheit und/oder einen Multiplikatorkolben- Positionssensor (34) zur Erfassung der Position des Druckübersetzerkolbens und

eine Steuerung (32), die

- das Druckübersetzer-Zulaufventil abhängig von einem Nutzkolben- Positionssignal des Nutzkolben-Positionssensors und/oder abhängig von einem Multiplikatorkolben-Positionssignal des Multiplikatorkolben-Positionssensors steuert und/oder

- das Druckübersetzer-Rückdruckventil abhängig von einem Nutzkolben- Positionssignal des Nutzkolben-Positionssensors und/oder abhängig von einem Multiplikatorkolben-Positionssignal des Multiplikatorkolben-Positionssensors steuert.

9. Gießaggregat für eine Druckgießmaschine, mit

einer Gießkolben/Gießzylinder-Einheit (2) und

einer Druckübersetzervorrichtung (1 ),

dadurch gekennzeichnet, dass

- die Druckübersetzervorrichtung (1 ) eine solche nach einem der Ansprüche 1 bis 8 ist und zur Druckerhöhung in einem Druckfluidraum (6) der Gießkolben/Gießzylinder-Einheit eingerichtet ist.

10. Verfahren zum Betrieb eines Druckgießmaschinen-Gießaggregats nach Anspruch 9, bei dem

ein jeweiliger Gießvorgang mit vorbewegtem Gießkolben sukzessiv als Vor- füllphase, Formfüllphase und Nachdruckphase durchgeführt wird und eine Vorschubbewegung des Druckübersetzerkolbens der Druckübersetzervorrichtung vor dem Ende der Formfüllphase gestartet wird.

1 1 . Verfahren nach Anspruch 10, weiter dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschubbewegung des Druckübersetzerkolbens zu Beginn oder während der Vor- füllphase gestartet wird.

12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 1 1 , weiter dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschubbewegung des Druckübersetzerkolbens abhängig vom Nutzkolben- Positionssignal des Nutzkolben-Positionssensors und/oder abhängig vom Multiplikatorkolben-Positionssignal des Multiplikatorkolben-Positionssensors gesteuert wird.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 1 2, weiter dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschubbewegung des Druckübersetzerkolbens in seinem zeitlichen Verlauf entlang seines gesamten Hubs oder nur entlang eines Teilabschnitts desselben gemäß einem vorgegebenen Sollprofil des zeitlichen Verlaufs des Bewegungsweges oder der Bewegungsgeschwindigkeit des Multiplikatorkolbens oder gemäß einem vorgegebenen Sollprofil des zeitlichen Verlaufs des Drucks im Druckfluidraum der Gießkolben/Gießzylinder-Einheit gesteuert oder geregelt wird.

Description:
Druckübersetzervorrichtunq, Druckqießmaschinen-Gießaqqreqat und Betriebsverfahren

Die Erfindung bezieht sich auf eine Druckübersetzervorrichtung zur Druckerhöhung in einem Druckfluidraum einer Kolben/Zylinder-Einheit nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und auf ein damit ausgerüstetes Gießaggregat für eine Druckgießmaschine sowie auf ein zugehöriges Betriebsverfahren. Eine solche Druckübersetzervorrichtung kommt beispielsweise zur Druckerhöhung in einem Druckfluidraum einer Gießkolben/Gießzylinder-Einheit zum Einsatz, mit der ein Gießaggregat einer Druckgießmaschine ausgerüstet ist. Sie kann aber darüber hinaus für beliebige andere Zwecke überall dort verwendet werden, wo eine Druckerhöhung in einem Druckfluidraum einer Kolben/Zylinder-Einheit benötigt wird, damit ein Arbeitskol- ben bzw. Nutzkolben der Kolben/Zylinder-Einheit eine gewünschte Arbeits- bzw. Nutzfunktion ausführt. In der vorliegend betrachteten Bauweise ist die Druckübersetzervorrichtung selbst als Kolben/Zylinder-Einheit mit einem Druckübersetzerzylinder und einem in diesem axialbeweglich geführten Druckübersetzerkolben gefertigt. In Druckgießmaschinen dient die Druckübersetzervorrichtung vor allem dazu, den erhöhten Nachdruck für einen Gießkolben gegen Ende eines Gießvorgangs bereitzustellen. Der Druckübersetzer wird hierbei auch häufig als Multiplikator bezeichnet.

Herkömmlicherweise ist in einen Zulauf zum Druckfluidraum einer zu steuernden Gießkolben/Gießzylinder-Einheit ein Rückschlagventil eingebaut, um einen Rückfluss von Druckmedium aus dem druckerhöhten Druckfluidraum z.B. zurück zu einem Druckfluid- Speicher zu vermeiden. Bei einer in der Patentschrift DE 19 49 360 C3 offenbarten Multiplikatorvorrichtung ist das Rückschlagventil in den Multiplikatorkolben integriert.

Es sind verschiedentlich Druckübersetzervorrichtungen bekannt, bei denen der Druckübersetzerzylinder einen Austrittsbereich, einen Zulaufbereich stromaufwärts des Austrittsbereichs und einen Kolbenführungsraum aufweist. Der Druckübersetzerkolben be- inhaltet ein im Kolbenführungsraum geführtes Kolbenteil und eine sich vom Kolbenteil in Richtung Zulaufbereich erstreckende Kolbenstange, die eine Fluidverbindung von Zulaufbereich und Austrittsbereich in einer maximal zurückbewegten Freigabestellung freigibt und in einer maximal vorbewegten Blockierstellung mit einem freien Endabschnitt blockiert, mit dem sie sich in den Austrittsbereich hinein erstreckt. Die Patentschrift EP 2 365 888 B1 offenbart eine solche Druckübersetzervorrichtung mit integriertem Rückschlagventil. Im Austrittsbereich ist bei dieser bekannten Druckübersetzervorrichtung eine mit begrenztem Hub axialbewegliche Ventilhülse angeordnet, die an ihrer dem Multiplikatorkolben zugewandten Stirnseite einen konischen Ventilkegelsitz aufweist, der mit einer korrespondierend konisch ventilkegelförmig gestalteten freien Stirnseite der Multiplikator-Kolbenstange ein Rückschlagventil bildet. Dazu schließt die Ventilhülse mit ihrer Ventilsitz-Stirnseite axial an den Zulaufbereich an, der als ein Zylinderabschnitt mit gegenüber einem Kolbenstangenführungsabschnitt und einem eintrittsseitigen Abschnitt des Austrittsbereichs bzw. der Ventilhülse größerem Durchmesser gebildet ist. Die Kolbenstange ist im Kolbenstangenführungsabschnitt des Druckübersetzerzylinders zwischen dem Kolbenführungsraum und dem Zulaufbereich geführt. Über eine oder mehrere Durchlassbohrungen am Endabschnitt der Multiplikator-Kolbenstange steht ein Kolbenraum des Multiplikators mit dem Zulaufbereich in Verbindung. Beim Vorbewegen schlägt der Multiplikatorkolben gegen die zugewandte Stirnseite der Ventilhülse an, wodurch das davon gebildete Rückschlagventil geschlos- sen wird. Anschließend nimmt der Multiplikatorkolben die Ventilhülse bei der weiteren Vorwärtsbewegung mit.

Rückschlagventile sind gerade auch beim Einsatz in Gießkolben/Gießzylinder-Einheiten von Druckgießmaschinen nicht unproblematisch. Sie bedeuten Herstellungsaufwand, sind ausfallgefährdet und verschleißanfällig. So können bei federbetätigten Ventilen durch Federbruch teils erhebliche Sekundärschäden auftreten.

Die Patentschrift DE 10 2004 010 438 B3 offenbart einen für Hochdruckanwendungen bestimmten hydropneumatischen Druckübersetzer mit mindestens einem, einen Hochdruckbereich enthaltenden Hydraulikzylinderbereich, der einen Arbeitskolben umfasst, und mindestens einem Pneumatikzylinderbereich, der einen Druckübersetzerkolben umfasst. Bei diesem Druckübersetzer wird die Vorwärtsbewegung des Übersetzerkolbens gestartet, wenn der auf den Arbeitskolben ausgeübte Vorschubdruck einen be- stimmten Staudruckwert erreicht, bei dem z.B. ein dem Druckübersetzer vorgeschaltetes Ventil schaltet, wenn ein von einer Arbeitskolbenstange getragenes Bearbeitungswerkzeug an einem zu bearbeitenden Werkzeug zur Anlage kommt.

Eine ähnliche Differenzdrucksteuerung eines Druckübersetzerkolbens ist für eine druckübersetzte Kraftzylindereinheit in der Offenlegungsschrift DE 31 45 401 A1 vorgesehen. Bei dieser Differenzdrucksteuerung wird der auf einen Arbeitskolben in Vorschubrichtung wirkende Fluiddruck über eine Saugdüse oder einen gesteuerten Schieber zu einem Druckübersetzerraum rückgekoppelt, so dass auf den Druckübersetzerkolben ein Differenzdruck wirkt, der ihn nach vorn bewegt, sobald der Differenzdruck einen zugehörigen Mindestwert überschreitet.

Die Auslegeschrift DE 20 17 951 offenbart eine Druckgießmaschine mit Multiplikator, bei dem in ähnlicher Weise die Vorschubbewegung des Multiplikatorkolbens dann gestartet wird, wenn gegen Ende eines Press- bzw. Gießkolbenhubs am Ende der Formfüllphase eines jeweiligen Gießvorgangs der Druck im Arbeitsraum des Press- /Gießzylinders wegen der nun gefüllten Form ansteigt. Ein auf einen bestimmten Druck einstellbares hydraulisches Vorsteuerelement betätigt dann ein Zuschaltventil, um Druckfluid in einen Multiplikator-Kolbenraum einzuleiten.

Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung einer Druckübersetzervorrichtung der eingangs genannten Art zugrunde, die sich mit vergleichsweise gerin- gern Aufwand fertigen lässt und eine hohe Funktionszuverlässigkeit und geringe Verschleißneigung besitzt. Weitere Ziele der Erfindung bestehen in der Bereitstellung eines mit einer solchen Druckübersetzervorrichtung ausgerüsteten Gießaggregats für eine Druckgießmaschine und eines Betriebsverfahrens hierfür.

Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung einer Druckübersetzervor- richtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie eines Gießaggregats mit den Merkmalen des Anspruchs 9 und eines Betriebsverfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. Bei der erfindungsgemäßen Druckübersetzervorrichtung weist der Austrittsbereich des Druckübersetzerzylinders in einem Abschnitt, der vom freien Kolbenstangen- Endabschnitt bei Bewegung von seiner Freigabestellung in seine Blockierstellung passiert wird, einen Durchtrittsquerschnitt auf, der mindestens so groß ist wie ein Stangen- querschnitt des freien Kolbenstangen-Endabschnitts. Dies hat zur Folge, dass sich der Druckübersetzerkolben mit seiner Kolbenstange unbehindert in den Austrittsbereich hinein erstrecken kann, wenn er zur Bereitstellung der gewünschten Druckerhöhung vorbewegt wird. Der Multiplikatorkolben kann sich bei Bedarf mit seiner Kolbenstange durch den Austrittsbereich des Multiplikatorzylinders hindurch und über diesen hinaus bis in den Druckfluidraum der angekoppelten Kolben/Zylinder-Einheit hinein vorbewegen, um die gewünschte Druckerhöhung durch entsprechende Volumenverdrängung bereitzustellen. Ein Rückschlagventil kann bei dieser Druckübersetzervorrichtung entfallen, und durch den Wegfall entsprechender beweglicher Ventilbauteile verringert sich der Herstellungsaufwand. Ausfälle und Fehlfunktionen, die durch ein derartiges Rück- schlagventil bei herkömmlichen Druckübersetzervorrichtungen auftreten können, entfallen ebenso, wie z.B. Federbrüche von federbetätigten mechanischen Bauteilen.

Ein nennenswerter Rückfluss von Druckfluid aus dem Druckfluidraum einer angekoppelten Kolben/Zylinder-Einheit bzw. aus dem Austrittsbereich des Druckübersetzerzylinders zurück in den Zulaufbereich wird dadurch verhindert, dass der Multiplikatorkolben mit seiner Kolbenstange in der Blockierstellung die ansonsten freigegebene Fluid- verbindung von Zulaufbereich und Austrittsbereich blockiert. Je nach Bedarf kann das Blockieren dieser Fluidverbindung als vollständiges Absperren oder lediglich als ein überwiegendes Absperren des maximalen Durchlassquerschnitts dieser Fluidverbindung realisiert sein. In letzterem Fall verbleibt eine Restfluidverbindung von Zulaufbe- reich und Austrittsbereich, deren Durchflussquerschnitt deutlich geringer ist als der maximale Durchflussquerschnitt bei in die Freigabestellung zurückbewegter Kolbenstange, z.B. kleiner als 10% und vorzugsweise kleiner als 1 % dieses maximalen Durchflussquerschnitts, in besonders vorteilhaften Ausführungen im Bereich von ca. 0,01 % bis ca. 0,1 % des maximalen Durchflussquerschnitts. Eine solche Restfluidverbindung kann z.B. durch einen oder mehrere entsprechende Spaltbereiche zwischen dem Außenumfang der Kolbenstange und einem Innenumfang eines gegenüberliegenden zylindrischen Abschnitts des Austrittsbereichs gebildet sein. Sie führt in entsprechenden Anwendungsfällen nicht zu einer merklichen Beeinträchtigung der Druckerhöhungsfunktion der Druckübersetzervorrichtung, beispielsweise bei Verwendung in einem Gießaggregat einer Druckgießmaschine unter Berücksichtigung des raschen Zeitablaufs einer typischen Druckerhöhungsphase gegen Ende eines Gießvorgangs.

Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist in der Druckübersetzer-Zulaufleitung, die in ei- nen Druckübersetzer-Kolbenraum des Kolbenführungsraums des Druckübersetzerzylinders mündet, ein unabhängig von einem Druck im Druckfluidraum der Kolben/Zylinder-Einheit gesteuertes Druckübersetzer-Zulaufventil angeordnet, und der Austrittsbereich ist rückschlagventilfrei ausgeführt. Mit letzterem ist gemeint, dass an ein von diesem Bereich definiertes Volumen einschließlich des anschließenden Druck- fluidraums der Kolben/Zylinder-Einheit kein Rückschlagventil angekoppelt ist. Dadurch kann die Vorschubbewegung des Druckübersetzerkolbens in vorteilhafter Weise unabhängig von den Druckverhältnissen in der Kolben/Zylinder-Einheit gesteuert werden, der die Druckübersetzervorrichtung zugeordnet ist. Insbesondere lässt sich die Vorschubbewegung des Druckübersetzerkolbens in einer jeweils gewünschten Weise steuern, ohne dass sie von etwaigen Druckschwankungen und Verzögerungszeiten des in der Kolben/Zylinder-Einheit verwendeten Druckfluids und des von ihm ausgeübten Drucks beeinflusst wird. Es ist mit dieser Maßnahme zudem möglich, im Gegensatz zu den oben erläuterten, herkömmlichen Differenzdrucksteuerungen die Vorwärtsbewegung des Druckübersetzerkolbens bereits vergleichsweise früh zu starten und insbe- sondere schon bevor ein sich aufbauender Differenzdruck einen vorgegebenen Schwellwert überschritten hat.

Der Wegfall des besagten Rückschlagventils bedeutet neben den schon oben erwähnten Vorteilen zudem den Wegfall eines von ihm bedingten zeitverzögerten Verhaltens hinsichtlich der Druckanstiegszeit für die von der Druckübersetzervorrichtung bereitge- stellte Druckerhöhung, was beim Einsatz in Druckgießmaschinen den Gießprozess verbessern kann.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist der Austrittsbereich des Druckübersetzerzylinders als ein gegenüber dem Zulaufbereich radial verengter Abschnitt ausgebildet. Der Druckübersetzerkolben kann bei dieser Ausführungsform die Fluidverbindung von Zulaufbereich und Austrittsbereich dadurch blockieren, dass er sich vom Zulaufbereich mit dem größeren Querschnitt in den Austrittsbereich mit dem verengten, geringe- ren Querschnitt vorbewegt. Zweckmäßigerweise ist in diesem Fall der Querschnitt des sich in den Austrittsbereich hinein erstreckenden freien Kolbenstangen-Endabschnitts ungefähr so groß oder nur wenig geringer, z.B. weniger als 10% und vorzugsweise weniger als 1 % geringer, als der ihn aufnehmende Abschnitt des Austrittsbereichs, insbe- sondere z.B. geringer als ca. 0,01 % bis ca. 0,1 % hiervon.

Zweckmäßig ist ein Durchmesser des betreffenden Abschnitts des Austrittsbereichs größer als ein Durchmesser des freien Kolbenstangen-Endabschnitts, so dass sich bei in den Austrittsbereich hinein vorbewegendem Kolbenstangen-Endabschnitt ein zwischenliegender Ringspalt bildet. Je nach Anwendungsfall kann dieser Ringspalt offen bleiben oder mittels einer geeigneten Ringdichtung abgedichtet sein. Alternativ oder zusätzlich zu dieser Maßnahme weist der Umfangsrand des den freien Kolbenstangen- Endabschnitt aufnehmenden Austrittsbereich-Zylinderabschnitts eintrittsseitig einen Einführkonus auf. Dieser kann das Einführen der vom Zulaufbereich in den Austrittsbereich hinein vorbewegten Kolbenstange erleichtern. Bei Bedarf kann die Kolbenstange an ihrer freien Stirnseite korrespondierend konisch geformt sein.

In Weiterbildung der Erfindung ist der Druckübersetzerzylinder als einstückiges Bauteil gefertigt. Dies trägt zur Minimierung des Herstellungsaufwands bei. Dabei kann das einstückige Druckübersetzerzylinder-Bauteil direkt an den Druckfluidraum der Kolben/Zylinder-Einheit angekoppelt sein, in welchem die Druckerhöhung benötigt wird, wie an einen Druckfluid-Arbeitsraum einer Gießkolben/Gießzylinder-Einheit einer Druckgießmaschine.

In Weiterbildung der Erfindung weist der Druckübersetzerzylinder zwischen dem Kolbenführungsraum und dem Zulaufbereich einen Kolbenstangenführungsabschnitt auf. Dieser kann die Führung des Multiplikatorkolbens während seiner Axialbewegung un- terstützen. Dabei kann es fertigungstechnisch vorteilhaft sein, den Kolbenstangenführungsabschnitt mit dem gleichen Durchmesser auszubilden wie demjenigen des die vorbewegte Kolbenstange aufnehmenden Abschnitts des Austrittsbereichs.

In einer Weiterbildung der Erfindung weisen der Austrittsbereich und der Zulaufbereich des Druckübersetzerzylinders Abschnitte gleichen Querschnitts auf, wobei der Zulauf- bereich außerdem eine radiale Zulaufbohrung beinhaltet, die radial von außen in diesen Zulaufbereich-Abschnitt des Druckübersetzerzylinders mündet. Dies ermöglicht eine besonders einfache Fertigung des Druckübersetzerzylinders und eine sehr sichere Führung des Multiplikatorkolbens bei seiner druckerhöhenden Vorwärtsbewegung. Durch das Vorbewegen des Multiplikatorkolbens kann die radiale Zulaufbohrung abgesperrt und auf diese Weise die Funktion zum Blockieren der Fluidverbindung von Zulaufbereich und Austrittsbereich bereitgestellt werden.

In einer Weiterbildung der Erfindung beinhaltet der Zulaufbereich mindestens eine radiale Bohrung und eine mit dieser in Verbindung stehende, stirnseitig ausmündende Axialbohrung im freien Kolbenstangen-Endabschnitt. Das Druckfluid wird folglich bei dieser Ausführungsform durch den freien Endabschnitt der Multiplikator-Kolbenstange hindurch dem Druckfluidraum der zu steuernden Kolben/Zylinder-Einheit zugeführt. Bei dieser Realisierung lässt sich die Fluidverbindung von Zulaufbereich und Austrittsbereich mittels Absperren der radialen Kolbenstangenbohrung durch den Austrittsbereich blockieren. Der Multiplikatorkolben kann sich bei Bedarf mit seiner Kolbenstange schon in der maximal zurückbewegten Freigabestellung bis in den Austrittsbereich hinein erstrecken, was die Führung des Multiplikatorkolbens im Multiplikatorzylinder weiter verbessern kann.

In einer Weiterbildung der Erfindung beinhaltet der Zulaufbereich mindestens einen axialen Längsnutkanal an einer Umfangsseite des freien Endabschnitts der Multiplikator- kolbenstange. In diesem Fall strömt das der zu steuernden Kolben/Zylinder-Einheit zuzuführende Druckfluid entlang des oder der axialen Kolbenstangen-Längsnutkanäle in den Druckfluid-Arbeitsraum der zu steuernden Kolben/Zylinder-Einheit. Die Blockierung der Fluidverbindung von Zulaufbereich und Austrittsbereich kann bei dieser Ausführungsvariante mittels Absperren des oder der axialen Längsnutkanäle vom übrigen, ein- trittsseitigen Zulaufbereich durch den Austrittsbereich bewirkt werden. Auch bei dieser Ausführungsform kann sich der Multiplikatorkolben mit seiner Kolbenstange in der maximal zurückbewegten Freigabestellung noch bis in den Austrittsbereich hinein erstrecken.

In einer Weiterbildung der Erfindung ist eine Ringdichtung an einem Innenrand des Aus- trittsbereichs angeordnet. Diese ermöglicht eine Abdichtung und/oder zusätzliche Führung für die Multiplikator-Kolbenstange. In einer Weiterbildung der Erfindung beinhaltet die Druckübersetzervorrichtung einen Nutzkolben-Positionssensor zur Erfassung der Position eines Kolbens der Kolben/Zylinder-Einheit und/oder einen Multiplikatorkolben-Positionssensor zur Erfassung der Position des Druckübersetzerkolbens sowie eine Steuerung, die das Drucküberset- zer-Zulaufventil abhängig von einem Nutzkolben-Positionssignal des Nutzkolben- Positionssensors und/oder abhängig von einem Multiplikatorkolben-Positionssignal des Multiplikatorkolben-Positionssensors steuert und/oder das Druckübersetzer-Rückdruckventil abhängig von einem Nutzkolben-Positionssignal des Nutzkolben-Positionssensors und/oder von einem Multiplikatorkolben-Positionssignal des Multiplikatorkolben- Positionssensors steuert. Damit lässt sich insbesondere die Vorschubbewegung des Multiplikatorkolbens in Abhängigkeit von der aktuellen Position des Kolbens der Kolben/Zylinder-Einheit und/oder von der aktuellen Position des Multiplikatorkolbens steuern, was wiederum speziell auch bei Verwendung in einem Gießaggregat für eine Druckgießmaschine von besonderem Vorteil sein kann. So kann z.B. die Vorwärtsbe- wegung des Multiplikatorkolbens schon in einem vergleichsweise frühen Stadium des gesamten Arbeitshubs des Gießkolbens einer Gießkolben/Gießzylinder-Einheit gestartet werden, was im Vergleich zu den eingangs erwähnten herkömmlichen Anordnungen mit Rückschlagventil und/oder Differenzdrucksteuerung extrem kurze Druckanstiegszeiten mit minimierter bzw. wegfallender Druckanstiegsverzögerung ermöglicht und dadurch auch die Gießqualität verbessern kann.

Darüber hinaus eröffnet diese erfindungsgemäße Maßnahme die Möglichkeit, auf Wunsch die Vorbewegung des Multiplikatorkolbens in seinem zeitlichen Verlauf entlang seines gesamten Hubs von der maximal zurückbewegten bis zur maximal vorbewegten Stellung oder nur entlang eines Teilabschnitts dieses Gesamthubs vollkommen unab- hängig von den Druckverhältnissen in den diversen Druckvolumina steuerungs- oder regelungstechnisch frei festzulegen, z.B. in Form eines vorgegebenen Profils des zeitlichen Verlaufs des Bewegungsweges oder der Bewegungsgeschwindigkeit des Multiplikatorkolbens oder eines vorgegebenen Profils des zeitlichen Verlaufs des Drucks im Druckfluidraum der Kolben/Zylinder-Einheit. Ein erfindungsgemäßes Gießaggregat für eine Druckgießmaschine, das mit der erfindungsgemäßen Druckübersetzervorrichtung ausgerüstet ist, ermöglicht eine erhöhte Wirtschaftlichkeit der Druckgießmaschine und eine erhöhte Qualität der damit gegosse- nen Produkte. Die Erfindung umfasst auch eine Druckgießmaschine, die ein solches Gießaggregat aufweist.

Das erfindungsgemäße Druckmaschinen-Gießaggregat lässt sich insbesondere durch das erfindungsgemäße Verfahren betreiben, wobei dann charakteristischerweise die Vorschubbewegung des Druckübersetzerkolbens der Druckübersetzervorrichtung vor dem Ende der Formfüllphase gestartet wird. Dies erlaubt im Vergleich zu herkömmlichen Betriebsverfahren, bei denen der Druckübersetzerkolben erst nach dem Ende der Formfüllphase aufgrund des damit einhergehenden Druckanstiegs im Gießzylinder gestartet wird, eine Verkürzung der für den Gießvorgang nötigen Zeitdauer und schafft zudem die Voraussetzung für einen auch im Übrigen optimierten Ablauf des Gießvorgangs.

In einer Weiterbildung der Erfindung ist verfahrensgemäß vorgesehen, die Vorschubbewegung des Druckübersetzerkolbens bereits zu Beginn oder während der Vorfüllpha- se und damit vor dem Beginn der Formfüllphase zu starten. Dies trägt weitergehend dazu bei, möglichst kurze Druckanstiegszeiten zu erreichen und so die Gießqualität zu verbessern.

In einer Weiterbildung der Erfindung wird verfahrensgemäß die Vorschubbewegung des Druckübersetzerkolbens abhängig vom Nutzkolben-Positionssignal des Nutzkolben- Positionssensors und/oder abhängig vom Multiplikatorkolben-Positionssignal des Multi- plikatorkolben-Positionssensors gesteuert bzw. geregelt, wenn die Druckübersetzervorrichtung über einen derartigen Nutzkolben-Positionssensor bzw. Multiplikatorkolben- Positionssensor verfügt. Dadurch lässt sich die Vorschubbewegung des Druckübersetzerkolbens vorteilhaft an die Vorschubbewegung des Gießkolbens ankoppeln, ohne von den Druckverhältnissen eines Arbeitsfluids und/oder des zu gießenden Schmelzemate- rials im Gießzylinder abhängig zu sein.

In Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Vorschubbewegung des Druckübersetzerkolbens in seinem zeitlichen Verlauf entlang seines gesamten Hubs von der maximal zurückbewegten bis zur maximal vorbewegten Stellung oder nur entlang eines Teilabschnitts dieses Gesamthubs gemäß einem vorgegebenen Sollprofil des zeitlichen Verlaufs des Bewegungsweges oder der Bewegungsgeschwindigkeit des Multiplikatorkolbens unabhängig von den Druckverhältnissen in den diversen beteiligten Druckräumen oder gemäß einem vorgegebenen Sollprofil des zeitlichen Verlaufs des Drucks im Druckfluidraum der Kolben/Zylinder-Einheit gesteuert oder geregelt.

Vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Dabei zeigen:

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Multiplikatorvorrichtung mit angekoppelter Gießkolben/Gießzylinder-Einheit eines Gießaggregats einer Druckgießmaschine in einer Ausgangsstellung,

Fig. 2 eine Seitenansicht einer beispielhaften baulichen Realisierung der Anordnung von Fig. 1 ,

Fig. 3 die Ansicht von Fig. 1 in einer ersten Gießphase eines Gießvorgangs der

Druckgießmaschine,

Fig. 4 die Ansicht von Fig. 1 in einer zweiten Gießphase vor Multiplikatorstart,

Fig. 5 die Ansicht von Fig. 1 während der zweiten Gießphase nach Multiplika- torstart,

Fig. 6 die Ansicht von Fig. 1 bei Druckerhöhungsstart zu Beginn einer dritten Gießphase,

Fig. 7 die Ansicht von Fig. 1 während einer Nachverdichtung in der dritten Gießphase,

Fig. 8 die Ansicht von Fig. 1 bei Abschluss der dritten Gießphase,

Fig. 9 die Ansicht von Fig. 2 für eine Variante mit Ringspaltabdichtung,

Fig. 10 die Ansicht von Fig. 2 für eine Variante mit querschnittgleichem Zulauf- und

Austrittbereich, Fig. 1 1 die Ansicht von Fig. 2 für eine Variante mit axialer Zulaufbohrung im freien Endabschnitt der Multiplikator-Kolbenstange,

Fig. 12 die Ansicht von Fig. 2 für eine Variante mit axialen Zulauf-Längsnutkanälen im freien Endabschnitt der Multiplikator-Kolbenstange und Fig. 13 die Ansicht von Fig. 1 für eine Variante mit gegenüber der angesteuerten

Kolben/Zylinder-Einheit gewinkelt angeordneter Multiplikatorvorrichtung.

Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Anordnung umfasst eine Druckübersetzervorrichtung 1 , auch Multiplikatorvorrichtung oder kurz Multiplikator genannt, die an eine Kolben/Zylinder-Einheit, hier in Form einer Gießkolben/Gießzylinder-Einheit 2 einer Druck- gießmaschine, angekoppelt ist. Fig. 2 zeigt eine mögliche vorteilhafte bauliche Ausführung dieser Anordnung. Soweit hier nicht dargestellt, weisen ein die Gießkolben/Gießzylinder-Einheit 2 umfassendes Gießaggregat und die damit ausgerüstete Druckgießmaschine einen herkömmlichen Aufbau auf.

In üblicher Weise beinhaltet die vom Multiplikator angesteuerte Gießkolben/Gieß- zylinder-Einheit 2 einen Gießzylinder 3 und als Arbeits- bzw. Nutzkolben einen Gießkolben 4, der mit einem Kopfteil 4a im Gießzylinder 3 geführt ist. Der Kopfteil 4a stützt sich über ein mitbewegtes Dichtungs- und Führungssystem 5a fluiddicht an einer Innenwand des Gießzylinders 3 ab und unterteilt diesen in einen Gießkolben-Kopfraum 6, der als Druckfluidraum der Kolben/Zylinder-Einheit 2 fungiert, und einen Gießkolben-Ringraum 7. Der Gießkolben 4 erstreckt sich mit einem Kolbenstangenteil an dem Ende, das dem Kopfteil 4a gegenüberliegt, aus dem Gießzylinder 3 unter Abdichtung durch ein an einer zugehörigen stirnseitigen Durchlassbohrung des Gießzylinders 3 angeordneten Dichtungs- und Führungssystem 5b hinaus. Eine Ablaufleitung 8 mit zugehörigem Ablaufventil 9 führt aus dem Gießkolben-Ringraum 7 ab. Der Gießkolben-Kopfraum 6 ist rück- schlagventilfrei ausgeführt, d.h. es ist kein Rückschlagventil an dieses Volumen angekoppelt.

Der Multiplikator 1 ist ebenfalls als Kolben/Zylinder-Einheit ausgeführt und umfasst einen Druckübersetzerzylinder 10 und einen in diesem axial beweglich geführten Druckübersetzerkolben 1 1 . Der Multiplikatorzylinder 10 umfasst einen Austrittsbereich 12, einen Zulaufbereich 13 stromaufwärts des Austrittsbereichs 12 und einen Kolbenführungsraum 14. Zusätzlich weist er zwischen dem Kolbenführungsraum 14 und dem Zulaufbereich 13 einen Kolbenstangenführungsabschnitt 15 auf. Der Multiplikatorkolben 1 1 weist an einem Ende ein im Kolbenführungsraum 14 geführtes Kolbenteil 1 1 a und eine sich von diesem aus dem Kolbenführungsraum 14 heraus in Richtung Zulaufbereich 13 erstreckende Kolbenstange 1 1 b auf. Mit seinem Kolbenteil 1 1 a ist der Multiplikatorkolben 1 1 über ein mitbewegtes Dichtungs- und Führungssystem 1 6 im Kolbenführungsraum 14 geführt, während seine Kolbenstange 1 1 b im Kolbenstangenführungsabschnitt 15 unter Einfügung eines Dichtungs- und Führungssystems 17 in den Kolben- Stangenführungsabschnitt 15 geführt ist. Der Austrittsbereich 12 ist, wie der Gießkolben-Kopfraum 6, rückschlagventilfrei ausgeführt. Vorzugsweise ist im gezeigten Beispiel auch der Zulaufbereich 13 rückschlagventilfrei ausgeführt.

In der in den Fig. 1 und 2 gezeigten, maximal zurückbewegten Ausgangsstellung erstreckt sich der Multiplikatorkolben 1 1 mit seiner Kolbenstange 1 1 b in den Kolbenstan- genführungsabschnitt 15 hinein und endet dort vor dem Zulaufbereich 13. In alternativen Ausführungen kann er auch in dem Zulaufbereich 13 enden. Mit seinem Kolbenteil 1 1 a und dem zugehörigen Dichtungs- und Führungssystem 1 6 unterteilt der Multiplikatorkolben 1 1 den Kolbenführungsraum 14 des Multiplikatorzylinders 10 in einen Multiplikator-Kolbenraum 14a und einen Multiplikator-Rückdruckraum 14b, der hier einen Multiplikator-Ringraum 14b bildet. Aus dem Multiplikator-Ringraum 14b führt eine Rück- druckleitung 18, auch Ablaufleitung bezeichnet, mit zugehörigem Multiplikator- Rückdruckventil 19, auch Multiplikator-Ablaufventil bezeichnet, ab. In den Multiplikator- Kolbenraum 14a mündet eine Multiplikator-Zulaufleitung 20 mit zugehörigem Multiplikator-Zulaufventil 21 . In den Zulaufbereich 13 mündet eine Gießkolben-Zulaufleitung 22 mit zugehörigem Gießkolben-Zulaufventil 23. Es sei angemerkt, dass die Begriffe Zulauf und Ablauf vorliegend nur zur Unterscheidung gewählt sind und nicht bedeuten, dass über die betreffenden Komponenten ein Druckfluid nur zugeführt bzw. abgeführt werden könnte. Vielmehr kann je nach Anwendungsfall Druckfluid auch über die Ablaufleitung zugeführt und/oder über die Zulaufleitung abgeführt werden, z.B. um einen Rückdruck im Rückdruckraum 14b zum Zurückbewegen des Multiplikatorkolbens 1 1 bereitzustellen. Der Rückdruck muss hierzu kein Überdruck sein, es reicht aus, dass ein entsprechender Differenzdruck zwischen Rückdruckraum 14b und Multiplikator-Kolbenraum herrscht. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist der Austrittsbereich 12 als ein gegenüber dem Zulaufbereich 13 radial verengter Abschnitt des Multiplikatorzylinders 10 ausgebildet. Dies ist dadurch realisiert, dass beide Bereiche durch zugehörige axiale, zylindrische Abschnitte des Multiplikatorzylinders 10 unterschiedlichen Durchmessers unter Bildung einer entsprechenden Ringschulter 24 am Übergang von Zulaufbereich 13 und Austrittsbereich 12 ausgebildet sind. Dabei kann der gegenüber demjenigen des Zulaufbereichs 13 geringere Durchmesser bzw. Querschnitt des Austrittsbereichs 12 gleich dem Durchmesser bzw. Querschnitt des Kolbenstangenführungsabschnitts 15 sein, der als weiterer zylindrischer Abschnitt des Multiplikatorzylinders 10 an der dem Austrittsbe- reich 12 gegenüberliegenden Seite des Zulaufbereichs 13 angeordnet ist. Ebenso kann der Durchmesser bzw. Querschnitt des gegenüber dem Austrittsbereich 12 und dem Kolbenstangenführungsabschnitt 15 radial erweiterten Zulaufbereichs 13 gleich dem Durchmesser bzw. Querschnitt des Kolbenführungsraums 14 sein, der sich an den Kolbenstangenführungsabschnitt 15 auf der dem Zulaufbereich 13 gegenüberliegenden Seite anschließt. Diese paarweise Durchmessergleichheit kann fertigungstechnische Vorteile haben.

Fig. 2 zeigt eine baulich vorteilhafte Ausführung, bei welcher der Druckübersetzerzylinder 10 als einstückiges Bauteil gefertigt ist, der mit seinem Austrittsbereich 12 direkt an den Gießkolben-Kopfraum 6 der Gießkolben/Gießzylinder-Einheit 2 anschließt. Diese einteilige Bauweise für den Multiplikatorzylinder 10, der mit dem in ihm aufgenommenen Multiplikatorkolben 1 1 direkt an dem Gießzylinder 3 des Gießaggregats angebracht werden kann, hat fertigungstechnische und funktionelle Vorteile. In Fig. 2 sind die diversen Zulauf- und Ablaufleitungen 8, 19, 20, 22 und zugehörigen Ventile 9, 19, 21 , 23 weggelassen, die zu entsprechenden Druckfluidquellen bzw. Druckfluidsenken führen, wie dem Fachmann an sich bekannt. Dabei ist mit dem Begriff Druckfluid vorliegend jedes flüssige oder gasförmige Druckmedium gemeint, das sich für den Fachmann zur Verwendung beim jeweils vorliegenden Einsatzfall anbietet.

Wie anhand der Fig. 1 und 2 deutlich wird, weist die Druckübersetzervorrichtung 1 den Multiplikatorkolben 1 1 als einzig bewegliches Bauteil auf. Weitere bewegliche Bauteile, z.B. ein Rückschlagventil oder andere bewegliche Bauteile zur Bildung einer Rückstrom-Unterbindung, sind nicht notwendig. Dies minimiert die mechanischen Belastungen und die Verschleißanfälligkeit des Multiplikators 1 . Wenn sich der Multiplikatorkol- ben 1 1 aus seiner in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausgangsstellung vorbewegt, in den Fig. 1 und 2 nach rechts, gelangt er mit seiner Kolbenstange 1 1 b zunächst in den Zulaufbereich 13 hinein und dann durch diesen hindurch bis in den Austrittsbereich 12 hinein. Sobald er den Austrittsbereich 12 erreicht, schnürt er die Fluidverbindung vom Zulaufbereich 13 zum Austrittsbereich 12 ab, wodurch ein nennenswerter Rückfluss von Druckfluid aus dem Gießkolben-Kopfraum 6 in den Zulaufbereich 13 unterbunden wird. Zum sicheren, zentrierten Eintreten der Multiplikator-Kolbenstange 1 1 b in den Austrittsbereich 12 kann eine Einführhilfe vorgesehen sein. In der Ausführungsvariante von Fig. 2 ist dies dadurch realisiert, dass der von der Ringschulter 24 am Übergang von Zulauf- bereich 13 und Austrittsbereich 12 gebildete eintrittsseitige Umfangsrand des Austrittsbereichs 12 einen kegelstumpfförmigen Einführkonus 25 aufweist. Passend dazu ist die Multiplikator-Kolbenstange 1 1 b an ihrer freien Stirnseite optional mit einem korrespondierenden kegelstumpfförmigen Einführkonus 26 versehen.

Der Multiplikatorkolben 1 1 bewegt sich zur Bereitstellung der geforderten Druckerhö- hung im Gießkolben-Kopfraum 6 axial nach vorn, bis er mit dem freien Endabschnitt seiner Kolbenstange 1 1 b in den Austrittsbereich 12 gelangt, wobei er sich je nach Ausführung und Bedarf in einer maximal vorbewegten Blockierstellung bis in den Austrittsbereich 12 hinein oder über diesen hinaus bis in den Gießkolben-Kopfraum 6 hinein erstreckt. In jedem Fall weist dazu der Austrittsbereich 12 einen ausreichend großen Durchtrittsquerschnitt für den freien Kolbenstangen-Endabschnitt über einen Abschnitt hinweg auf, der vom freien Endabschnitt der Kolbenstange 1 1 b bei Bewegung des Multiplikatorkolbens 1 1 passiert werden kann. Dazu ist dieser Durchtrittsquerschnitt mindestens so groß wie ein Stangenquerschnitt des freien Endabschnitts der Multiplikator- Kolbenstange 1 1 b. Die Multiplikator-Kolbenstange 1 1 b passiert daher ungehindert den betreffenden Abschnitt des Austrittsbereichs 12, ohne dass der Multiplikatorkolben 1 1 bei seiner Vorwärtsbewegung gegen ein anderes Bauteil anschlägt, um dieses in der Vorwärtsbewegung mitzunehmen. Dies minimiert ebenfalls die Verschleißanfälligkeit und erhöht die Funktionszuverlässigkeit des Multiplikators 1 im Vergleich zu herkömmlichen Druckübersetzervorrichtungen mit integriertem oder externem Rückschlagventil. Eine Steuerung bzw. Steuereinheit 32 dient dazu, zu steuernde Komponenten der Multiplikatorvorrichtung 1 in gewünschter Weise zu steuern. Dazu stellt sie u.a. Steuersignale 32a, 32b, 32c, 32d für die erwähnten, steuerbaren Ventile 9, 19, 21 und 23 bereit. Insbesondere ist hierbei die Steuerung 32 so ausgelegt, dass sie das Multiplikator- Zulaufventil 21 und/oder das Multiplikator-Ablaufventil 19 unabhängig von den Druckverhältnissen in der Gießkolben/Gießzylinder-Einheit 2 steuert.

Optional umfasst die Druckübersetzervorrichtung im gezeigten Beispiel zudem einen Nutzkolben-Positionssensor 33 zur Erfassung der Position des Gießkolbens 4 und/oder einen Multiplikatorkolben-Positionssensor 34 zur Erfassung der Position des Druckübersetzerkolbens 1 1 . Für diese Positionssensoren 33, 34 lassen sich jegliche hierfür dem Fachmann an sich bekannte Sensortypen verwenden. In diesem Fall kann die Steuereinheit 32 das Multiplikator-Zulaufventil 21 und/oder das Multiplikator-Ablaufventil 19 in Abhängigkeit von einem Nutzkolben-Positionssignal 33a, mit dem der Nutzkolben- Positionssensor 33 über die jeweils aktuelle Position des Gießkolbens 4 informiert, und/oder von einem Multiplikatorkolben-Positionssignal 34a, mit dem der Multiplikatorkolben-Positionssensor 34 über die jeweils aktuelle Position des Multiplikatorkolbens 1 1 informiert, steuern. Dabei sind in entsprechenden Ausführungsformen beide oder nur einer der Positionssensoren vorgesehen, und in entsprechenden Ausführungsformen werden beide Ventile 19 und 21 oder nur eines von ihnen in dieser Weise angesteuert.

Unter weiterer Bezugnahme auf die Fig. 3 bis 8 wird nachfolgend ein mit der Anordnung der Fig. 1 und 2 ausführbarer Gießvorgang als exemplarisches Beispiel des erfindungsgemäßen Gießaggregat-Betriebsverfahrens näher erläutert, woraus die Eigenschaften und Vorteile dieses Verfahrens und der erfindungsgemäßen Druckübersetzervorrichtung noch detaillierter erkennbar werden. Die zugehörigen Steuerungsmaßnahmen können von der Steuereinheit 32 ausgeführt werden. Diese kann Teil einer gesamten Steuerung der betreffenden Druckgießmaschine oder als separate Einheit speziell für das Gießaggregat ausgelegt sein. Vor einem Gießvorgang befinden sich der Gießkolben 4 und der Multiplikatorkolben 1 1 jeweils in der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausgangsstellung, die z.B. durch jeweils einen hinteren mechanischen Anschlag oder durch eine elektronische Steuerungsmaßnahme definiert sein kann. Der Gießvorgang startet dann damit, dass zu Beginn einer ersten Gießphase Druckfluid bzw. Hydraulikmedium von der zugehörigen Druckfluid- quelle über die Gießkolben-Zulaufleitung 22 und das geöffnete Zulaufventil 23 in den Zulaufbereich 13 eingeleitet wird und von dort in den Austrittsbereich 12 des Multiplika- tors 1 strömt, von wo es in den Gießkolben-Kopfraum 6 eintritt, wie mit einem Strömungspfeil S1 illustriert. Gleichzeitig fließt Druckfluid aus dem Gießkolben-Ringraum 7 über die zugehörige Ablaufleitung 8 bei geöffnetem Ablaufventil 9 ab, wie mit einem Strömungspfeil S2 illustriert. Dadurch setzt sich der Gießkolben 4 nach vorn in Bewe- gung, in Fig. 3 nach rechts, wie mit einem Bewegungspfeil B1 illustriert. Während dieser ersten Gießphase bewegt sich der Gießkolben 4 typischerweise mit relativ geringer Geschwindigkeit, wie es für diese sogenannte Vorfüllphase adäquat ist. Die Bewegung des Multiplikatorkolbens 1 1 wird dabei über die entsprechende Ansteuerung der zugehörigen Ventile 19 und 21 so gesteuert bzw. synchronisiert, dass die Fluidverbindung vom Zulaufbereich 13 zum Austrittsbereich 12 ungehindert freigegeben bleibt, d.h. in dieser ersten Gießphase ist noch keine Zuflussdrosselung der Fluidverbindung wirksam. Dazu kann der Multiplikatorkolben 1 1 in seiner maximal zurückbewegten Freigabestellung verbleiben oder mit geringer Geschwindigkeit bereits etwas vorbewegt bzw. vorbeschleunigt werden, aber nur in einem Maß, das noch nicht zu einer Zuflussdrosselung führt.

Fig. 4 zeigt die Anordnung zu Beginn einer anschließenden zweiten Gießphase, auch als Formfüllphase bezeichnet. Beim Übergang von der ersten zur zweiten Gießphase wird der Gießkolben 4 typischerweise auf eine verglichen mit seiner Geschwindigkeit während der ersten Gießphase deutlich höhere Füllgeschwindigkeit beschleunigt. Wäh- rend dieser Formfüllphase wird mit hoher Geschwindigkeit flüssige Metallschmelze in eine Gießform der Druckgießmaschine eingepresst. Die Druckfluidströme ähneln denjenigen der ersten Gießphase, allerdings mit teilweise unterschiedlichen Druckfluid- Strömungsmengen bzw. Ventilstellungen, wie dem Fachmann an sich bekannt. Die gegenüber der ersten Gießphase höhere Gießkolbengeschwindigkeit ist mit einem verlän- gerten Bewegungspfeil B2 symbolisiert.

Fig. 5 veranschaulicht die Anordnung zu einem Zeitpunkt, zu dem der Multiplikatorkolben 1 1 seine Vorwärtsbewegung begonnen hat. Zum Starten der Vorwärtsbewegung des Multiplikatorkolbens 1 1 wird dem Multiplikator-Kolbenraum 14a Druckfluid bzw. Hydraulikmedium über die zugehörige Zulaufleitung 20 bei geöffnetem Zulaufventil 21 zugeführt, wie mit einem Strömungspfeil S3 illustriert. Der Startzeitpunkt der Multiplikator-Vorschubbewegung wird steuerungstechnisch unter Benutzung der betreffenden Zulauf- und/oder Ablaufventiltechnik des Multiplikators 1 , insbesondere unter entspre- chender Steuerung der zugehörigen Ventile 19 und 21 durch die Steuereinheit 32, geeignet vorgegeben und liegt je nach Bedarf und Anwendungsfall im Zeitintervall der Formfüllphase, d.h. der zweiten Gießphase, wie in Fig. 5 gezeigt, alternativ auch erst am Ende der Formfüllphase oder bereits im Zeitraum der Vorfüllphase. Gleichzeitig wird Druckfluid aus dem Multiplikator-Ringraum 14 über die zugehörige Ablaufleitung 18 bei geöffnetem Ablaufventil 19 abgeführt, wie mit einem Strömungspfeil S4 veranschaulicht.

Mit zunehmender Vorbewegung des Multiplikatorkolbens 1 1 wird der Zulaufbereich 13 und insbesondere die Fluidverbindung von Zulaufbereich 13 und Austrittsbereich 12 durch den freien Endabschnitt der Multiplikator-Kolbenstange 1 1 b kontinuierlich ver- engt, bis die Multiplikator-Kolbenstange 1 1 b mit ihrer freien Stirnseite den Austrittsbereich 12 erreicht und dadurch der Druckfluidstrom S1 vom Zulaufbereich 13 in den Austrittsbereich 12 nahezu vollständig abgeschnürt wird, d.h. die Fluidverbindung von Zulaufbereich und Austrittsbereich 12 blockiert wird. Die zeitliche Koordination der Bewegung des Multiplikatorkolbens 1 1 und des Gießkolbens 4 muss unter Berücksichtigung der sonstigen Erfordernisse und Gegebenheiten des jeweiligen Gießprozesses und insbesondere des Beginns und Endes der Formfüllung mit Schmelze präzise abgestimmt werden, damit die Verengung bzw. Abschnürung der Fluidverbindung von Zulaufbereich 13 und Austrittsbereich 12 weder zu früh, noch zu spät erfolgt. Auf diese Weise lässt sich ein günstiger Übergang von der Formfüllphase zu einer nachfolgenden Nachver- dichtungsphase erreichen, bei welcher der Gießkolben 4 durch Schmelzenverdichtung stark abgebremst wird, wie bekannt.

Fig. 6 veranschaulicht die Anordnung zu Beginn einer an die zweite Gießphase anschließenden dritten Gießphase, der sogenannten Nachdruckphase oder Nachverdichtungsphase. Der Multiplikatorkolben 1 1 hat sich dazu mit dem freien Endabschnitt sei- ner Kolbenstange 1 1 b in den Austrittsbereich 12 hinein vorbewegt und damit die Fluidverbindung von Zulaufbereich 13 und Austrittsbereich 12 abgeschnürt bzw. blockiert. Durch diese erfindungsgemäße Maßnahme kann die Verdichtung des Druckfluids im Gießkolben-Kopfraum 6 augenblicklich bzw. verzögerungsfrei beginnen, indem der Multiplikatorkolben 1 1 mit seiner Kolbenstange 1 1 b durch seine Vorwärtsbewegung Volu- men im Austrittsbereich 12 und, wenn er sich so weit nach vorn bewegt, auch im Gießkolben-Kopfraum 6 verdrängt. Mit dieser verbesserten Funktionalität unterscheidet sich der erfindungsgemäße Multiplikator 1 von herkömmlichen Anordnungen mit Rückschlagventil, das eine inhärente Verzögerung verursacht.

Zwischen dem Außenumfang der Multiplikator-Kolbenstange 1 1 b und einem gegenüberliegenden Rand des Austrittsbereichs 12 kann ein Ringspalt 27 verbleiben. Der Ringspalt 27 ist sehr eng gehalten, so dass die Fluidverbindung zwischen Zulaufbereich 13 und Gießkolben-Kopfraum 6 nahezu vollständig getrennt ist. Es verbleibt abhängig von den Druckverhältnissen ein allenfalls extrem geringer Leckage-Druckfluidstrom, der verfahrenstechnisch und steuerungstechnisch für das Druckgießsystem nicht relevant ist. Der Ringspalt weist einen freien Ringquerschnitt auf, der zweckmäßig deutlich klei- ner als 10% und vorzugsweise kleiner als 1 %, bevorzugt kleiner als 0,01 % bis 0,1 %, des Querschnitts des Austrittsbereichs 12 bei zurückgezogenem Multiplikatorkolben 1 1 ist.

Fig. 7 veranschaulicht die Anordnung in einem anschließenden Verlauf der dritten Gießphase. Dabei wird der Multiplikatorkolben 1 1 weiter nach vorn bewegt und taucht durch den Austrittsbereich 12 hindurch in den Gießkolben-Kopfraum 6 ein. Hierdurch wird der hydraulische Druck im Gießkolben-Kopfraum 6 auf ein verfahrenstechnisch gewünschtes Niveau erhöht. Da hiermit auch die Schmelze in der Gießform nachverdichtet wird, durchschreitet der Gießkolben 4 in einem anfänglichen Teil der dritten Gießphase noch einen geringen Restweg, in Fig. 7 durch einen Bewegungspfeil B4 il- lustriert.

Fig. 8 veranschaulicht die Anordnung am Ende der dritten Gießphase. Der Gießkolben 4 ist zum Stehen gekommen, da die Schmelze mit dem gewünschten Gießdruck vollständig komprimiert wurde. Die Schmelze ist zu diesem Zeitpunkt in relevanten Bereichen des Gießlaufes oder der Form bereits teilweise erstarrt, und es findet keine weite- re Vorwärtsbewegung des Gießkolbens 4 mehr statt. Das gegossene Produkt kühlt durch Wärmeentzug in der Form weiter ab.

Der hydraulische Druck im Gießkolben-Kopfraum 6 wird mittels Druckregelung konstant gehalten. Hierzu wird der Multiplikatorkolben 1 1 nur noch mit äußerst geringer Geschwindigkeit vorbewegt, in Fig. 8 durch einen verkürzten Bewegungspfeil B5 illustriert, wobei er gerade so viel Druckfluid im Gießkolben-Kopfraum 6 verdrängt, wie durch den Ringspalt 27 zwischen Multiplikator-Kolbenstange 1 1 b und umgebendem Austrittsbereich-Zylinderrand in Richtung Zulaufbereich 13 zurückströmt. Mit dieser Maßnahme wird eine Druckfluidleckage durch diesen Ringspalt 27 hindurch mittels der gegenwirkenden Vorbewegung des Multiplikatorkolbens 1 1 zwecks Druckkonstanthaltung auf einfache Weise kompensiert. Dazu kann der entsprechende Druck am Multiplikatorsystem und/oder am Gießzylindersystem durch die Ansteuerung der zugehörigen Ventile mittels der Steuerung 32 in an sich bekannter Weise geeignet geregelt werden.

Wie aus der obigen Erläuterung eines mit dem erfindungsgemäßen Multiplikator ausführbaren Gießvorgangs deutlich wird, ermöglicht der erfindungsgemäße Multiplikator gegenüber herkömmlichen Multiplikatorvorrichtungen mit Rückschlagventil eine Reduzierung der Druckanstiegszeit für die Nachdruckphase. Der Multiplikator schnürt gegen Ende der Formfüllphase den Zustrom an Druckfluid zum Gießkolben-Kopfraum ab, wonach unmittelbar der Druckaufbau im Gießkolben-Kopfraum quasi verzögerungsfrei folgt. Der erfindungsgemäße Multiplikator lässt sich robust und kompakt bauen und mit dem Multiplikatorkolben als einzigem beweglichem Bauteil realisieren.

Der Multiplikatorkolben kann, insbesondere bei Verwendung des erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens, bereits ausreichend frühzeitig in Bewegung versetzt werden, um am Ende der Formfüllphase bzw. zu Beginn der Nachdruckphase bereits eine relativ hohe Geschwindigkeit zu haben und damit einen entsprechend schnellen Druckanstieg realisieren zu können. Während bei herkömmlichen Multiplikatorsystemen mit federbeaufschlagtem Rückschlagventil eine unvermeidliche Totzeit durch die Schließdauer entsteht, die durch die mittels Federkraft beschleunigte Ventilmasse bedingt ist, entfällt diese Totzeit vorliegend aufgrund des Wegfalls eines solchen Rückschlagventils. Die Druckanstiegszeit besteht daher vorliegend nur noch aus dem prinzipbedingt verblei- benden Zeitdaueranteil aufgrund der endlichen Volumenverdrängungsgeschwindigkeit für die Kompression des Druckfluids im Gießkolben-Kopfraum.

In entsprechenden Ausführungsformen wird das Druckübersetzer-Zulaufventil abhängig vom Nutzkolben-Positionssignal des Nutzkolben-Positionssensors und/oder abhängig vom Multiplikatorkolben-Positionssignal des Multiplikatorkolben-Positionssensors ge- steuert, und/oder das Druckübersetzer-Rückdruckventil wird abhängig vom Nutzkolben- Positionssignal des Nutzkolben-Positionssensors und/oder vom Multiplikatorkolben- Positionssignal des Multiplikatorkolben-Positionssensors gesteuert. Dabei soll vorliegend der Begriff des Steuerns, soweit nichts anderes gesagt, sowohl die Möglichkeit einer reinen Steuerung als auch die Möglichkeit einer Regelung umfassen. Die Vorschubbewegung des Druckübersetzerkolbens ist dadurch unabhängig von den Druck- Verhältnissen in den diversen beteiligten Druckräumen. Bei Bedarf kann vorgesehen sein, die Vorschubbewegung des Druckübersetzerkolbens in seinem zeitlichen Verlauf entlang seines gesamten Hubs von der maximal zurückbewegten bis zur maximal vorbewegten Stellung oder nur entlang eines Teilabschnitts dieses Gesamthubs gemäß einem vorgegebenen Sollprofil des zeitlichen Verlaufs des Bewegungsweges oder der Bewegungsgeschwindigkeit des Multiplikatorkolbens zu steuern bzw. zu regeln.

Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Steuereinheit durch entsprechende Steuerung des Druckübersetzer-Zulaufventils und/oder des Druckübersetzer-Rückdruckventils die Vorschubbewegung des Druckübersetzerkolbens in seinem zeitlichen Verlauf entlang seines gesamten Hubs von der maximal zurückbewegten bis zur maximal vor- bewegten Stellung oder nur entlang eines Teilabschnitts dieses Gesamthubs gemäß einem vorgegebenen Sollprofil des zeitlichen Verlaufs des Drucks im Druckfluidraum der Kolben/Zylinder-Einheit, d.h. im Gießkolben-Kopfraum, steuert oder regelt. Dazu verwendet die Steuereinheit Drucksensorsignale einer herkömmlichen und daher hier nicht näher gezeigten Drucksensorik, die der Gießkolben/Gießzylinder-Einheit der Druckgießmaschine in üblicher Weise zugeordnet ist.

Eine solche sollprofilgestützte Steuerung der Vorschubbewegung des Multiplikatorkolbens kann z.B. auf einer Vorausberechnung basieren, die insbesondere eine Vorausberechnung des gewünschten Zeitpunkts einschließt, zu dem der Multiplikator den Druck- fluidzustrom zum Gießkolben-Kopfraum abschnürt. Der anschließende, multiplikatorge- triebene Druckanstieg ist durch die flächengewichtete Differenzgeschwindigkeit von Multiplikatorkolben und dem Arbeitskolben der Kolben/Zylinder-Einheit, d.h. im Fall der Druckgussanwendung des Gießkolbens bzw. Gießzylinderkolbens bestimmt. Auf Wunsch kann die Geschwindigkeit des Multiplikatorkolbens auf die Geschwindigkeit des Gieß-/Arbeitskolbens so abgestimmt werden, dass der Druckanstieg einen bestimmten Wert annimmt bzw. einem gewünschten zeitlichen Verlauf folgt. Dabei lässt sich bei Bedarf der Druckanstieg auch zeitweise auf null reduzieren, d.h. es liegt Druckkonstanz vor, oder zeitweise auf einen negativen Wert einstellen, was dann einer Druckerniedrigung entspricht.

Der erfindungsgemäße Multiplikator erfordert nur wenige Komponenten und ist vergleichsweise montagefreundlich. Die Gefahr eines Federbruchs, wie sie bei federvorge- 5 spannten Rückschlagventilen besteht, entfällt vollständig. Während bei herkömmlichen Systemen mit federbeaufschlagtem Rückschlagventil selbiges je nach Auslegung und Durchströmung zu schwingen oder sogar zu schlagen beginnen kann, entfällt vorliegend diese für den Gießprozess und die Standzeit des Gießaggregats schädliche Eigenschaft dank des wegfallenden Rückschlagventils und des dementsprechend fehlende» den Feder-Masse-Systems.

Ein weiterer Vorteil der Erfindung bei wegfallendem Rückschlagventil ist, dass Strö- mungs-Druckverluste von der Druckfluidquelle über das Zulaufventil bis hin zum Gießkolben insbesondere während der zweiten Gießphase reduziert sind. Dies erlaubt eine kleinere Auslegung des Gießsystems und/oder ein Gießen mit höherer Gießkraft.

15 Die Vorteile und Eigenschaften der Erfindung gelten gleichermaßen für Systeme, in denen die Gießkolbengeschwindigkeit geregelt wird, als auch für Systeme mit reiner Steuerung der Gießkolbengeschwindigkeit. Mit anderen Worten kann der erfindungsgemäße Multiplikator unabhängig von der Art der Gießzylinderansteuerung in einem Gießaggregat verwendet werden. Die Verwendbarkeit ist auch unabhängig davon möglich, ob und 0 in welcher Weise am Gießaggregat sogenannte Differentialsteuerungen vorhanden sind, die den abfließenden Druckfluidstrom zur Unterstützung von zufließendem Druck- fluid zurückkoppeln. Die Multiplikatorbewegung stellt dabei durch Volumenverdrängung einen zusätzlichen Druckfluidstrom für den Gießzylinder zur Verfügung. Die Kompressibilität der Schmelze ist im Allgemeinen extrem gering, so dass der Druckanstieg im We- 5 sentlichen über die Volumenverdrängung des vorbewegten Multiplikatorkolbens wirkt.

Die Fig. 9 bis 1 2 veranschaulichen exemplarisch einige weitere Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Druckübersetzervorrichtung als Varianten der in Fig. 2 gezeigten Bauart. Das Ausführungsbeispiel von Fig. 9 unterscheidet sich von demjenigen der Fig. 2 darin, dass zur Abdichtung des Ringspaltbereichs zwischen dem Innenrand des Aus- 0 trittsbereichs 12 und der vorbewegten Multiplikator-Kolbenstange 1 1 b ein zusätzliches Dichtungs- und/oder Führungssystem 28 vorgesehen ist, vorzugsweise als separates Bauteil, das am Innenrand des Austrittsbereichs 12 angebracht ist. Bei dieser Ausführungsform sorgt das zusätzliche Dichtungs- und/oder Führungssystem 28 für eine entsprechende zusätzliche Abdichtung des Ringspalts 27 bzw. zusätzliche Führung der Multiplikator-Kolbenstange 1 1 b im Austrittsbereich 12. Das Dichtungs- und/oder Führungssystem 28 kann auch eine spaltverändernde Funktion besitzen, z.B. durch Gestaltung derart, dass es druckabhängig, beispielsweise abhängig vom Druck im Gießkolben-Kopfraum 6, die Dichtungswirkung beeinflusst, z.B. den Spalt verringert, um den Leckage-Rückfluss zu reduzieren. Das Dichtungs-/Führungssystem 17 im Bereich des Kolbenstangenführungsabschnitts 15 des Multiplikatorzylinders 10 kann ebenfalls in dieser Weise realisiert und angeordnet sein.

Bei der in Fig. 10 gezeigten Ausführungsform beinhaltet der Zulaufbereich einen axialen Abschnitt 13a und eine von außen in diesen mündende, radiale Zulaufbohrung 13b, die sich durch eine Gehäusewandung des Druckübersetzerzylinders 10 hindurch erstreckt. Der axiale Zulaufabschnitt 13a ist durchmessergleich mit dem Austrittsbereich 12 und dem Kolbenstangenführungsabschnitt 15 durch eine gemeinsame axiale Mittenbohrung im Druckübersetzerzylinder 10 gebildet. Somit gehen bei dieser Ausführungsform der Kolbenstangenführungsabschnitt 13, der axiale Zulaufabschnitt 13a und der Austrittsbereich 12 ohne scharfe Trennung ineinander über. Alternativ zu der gezeigten einzigen radialen Zulaufbohrung 13b können mehrere radiale Zulaufbohrungen am Umfang des Multiplikatorzylinders 10 verteilt angeordnet sein. Optional können in nicht gezeigter Weise zusätzliche Dichtungs- und/oder Führungssysteme axial vor und/oder hinter der oder den Einmündungssteilen der einen oder mehreren Zulaufbohrungen 13b angeordnet sein. Bei dieser Ausführungsform erfolgt die Blockierung der Fluidverbindung von Zulaufbereich 13a, 13b und Austrittsbereich 12 dadurch, dass der sich vorbewegende Multiplikatorkolben 1 1 mit seiner Kolbenstange 1 1 b die Einmündung der radialen Zulaufbohrung 13b in den axialen Zulaufabschnitt 13a absperrt.

Bei der in Fig. 1 1 gezeigten Ausführungsform weist die Multiplikator-Kolbenstange 1 1 b an ihrem freien Endabschnitt eine stirnseitig ausmündende, axiale Mittenbohrung 29 und eine oder mehrere radiale Zulaufbohrungen 30 auf, die sich mit vorgegebenem Abstand zum Stirnende der Multiplikator-Kolbenstange 1 1 b von deren Außenumfang zur Mittenbohrung 29 erstrecken. Bei dieser Ausführungsform kann sich der Multiplikator- kolben 1 1 mit seiner Kolbenstange 1 1 b wie gezeigt schon in der maximal zurückbewegten Freigabestellung mit seinem freien Kolbenstangen-Endabschnitt bis in den Austrittsbereich 12 hinein erstrecken. Das Druckfluid gelangt vom Zulaufbereich 13 über die eine oder mehreren Radialbohrungen 30 zur Mittenbohrung 29 der Multiplikator- Kolbenstange 1 1 b und von dort in den Gießkolben-Kopfraum 6, wie durch einen Strömungspfeil S5 illustriert. Zur Blockierung der Fluidverbindung von Zulaufbereich 13 und Austrittsbereich 12 wird der Multiplikatorkolben 1 1 vorbewegt, bis die radialen Zulaufbohrungen 30 vollständig aus dem Zulaufbereich 13 heraus in den Austrittsbereich 12 hinein gelangt ist. Der Austrittsbereich 12 sperrt dann mit seinem Innenrand die Ein- mündung der einen oder mehreren radialen Zulaufbohrungen 30 ab und blockiert damit den Druckfluidpfad zwischen Zulaufbereich 13 und Austrittsbereich 12.

Bei dieser Realisierung kann der mechanische Einführhilfebereich zum Eintreten der Multiplikator-Kolbenstange 1 1 b in den Austrittsbereich 12 entfallen. Die Multiplikator- Kolbenstange 1 1 b befindet sich längs des gesamten Bewegungswegs des Multiplikator- kolbens 1 1 zwischen seiner maximal zurückbewegten Freigabestellung und seiner maximal vorbewegten Blockierstellung im Austrittsbereich 12 und kann durch diesen geführt werden.

Bei der in Fig. 12 gezeigten Ausführungsform weist die Multiplikator-Kolbenstange 1 1 b an ihrem freien Endabschnitt eine oder mehrere Längsnutkanäle 31 auf, die an der Au- ßenseite des freien Endabschnitts der Multiplikator-Kolbenstange 1 1 b von deren Stirnende her bis zu einer vorgegebenen Kanallänge eingebracht sind. Wie im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 1 kann sich auch beim Ausführungsbeispiel der Fig. 12 die Kolbenstange 1 1 b des Multiplikatorkolbens 1 1 stets bis in den Austrittsbereich 12 erstrecken, auch in der in Fig. 12 gezeigten, maximal zurückbewegten Freigabestellung des Multi- plikatorkolbens 1 1 . In der Freigabestellung kann das Druckfluid vom Zulaufbereich 13 über den oder die Längsnutkanäle 31 durch den Austrittsbereich 12 hindurch in den Gießkolben-Kopfraum 6 strömen, wie mit einem Strömungspfeil S6 illustriert. Auch in diesem Fall kann eine Einführhilfe für den Eintritt der vorbewegten Multiplikator- Kolbenstange 1 1 b in den Austrittsbereich 12 entfallen. Die Blockierung der Fluidverbin- dung von Zulaufbereich 13 und Austrittsbereich 12 wird in diesem Beispiel dadurch bewirkt, dass die Multiplikator-Kolbenstange 1 1 b so weit vorbewegt wird, bis die Längsnutkanäle 31 vollständig aus dem Zulaufbereich 13 heraus in den Austrittsbereich 12 hineingelangt sind. Die Multiplikator-Kolbenstange 1 1 b sperrt dann wiederum den Druckfluidpfad zwischen Zulaufbereich 13 und Austrittsbereich 12 ab, ggf. unter Belassung des geringfügigen, oben erwähnten Ringspalts.

Im Übrigen gelten für die Ausführungsbeispiele der Fig. 9 bis 12 die zur Ausführungs- form gemäß den Fig. 1 bis 8 angegebenen Eigenschaften und Vorteile entsprechend, worauf verwiesen werden kann.

Bei den Ausführungsformen der Fig. 1 bis 12 ist der Multiplikator 1 in Verlängerung der von ihm angesteuerten Kolben/Zylinder-Einheit 2 angeordnet, d.h. mit fluchtenden Längsachsen beider Kolben/Zylinder-Einheiten 1 , 2. Alternativ dazu ist jede andere ge- ometrische Anordnung des Multiplikators 1 relativ zur davon angesteuerten Kolben/Zylinder-Einheit 2 möglich, insbesondere gewinkelte Anordnungen, bei denen die Längsachse des Multiplikatorkolbens 1 1 einen beliebigen vorgegebenen Winkel zur Längsachse des Gießkolbens 4 einschließt. Fig. 13 zeigt hierzu ein Ausführungsbeispiel, bei dem ein Multiplikator 1 ' in einem Winkel von 90° relativ zu einer von ihm an- gesteuerten Kolben/Zylinder-Einheit 2' angeordnet ist, wobei im Übrigen der Multiplikator 1 ' demjenigen der Fig. 1 bis 12 entsprechen kann und ebenso die angesteuerte Kolben/Zylinder-Einheit 2' derjenigen der Fig. 1 bis 12 entsprechen kann. In weiteren alternativen Ausführungen ist der Multiplikator mit parallel zur Längsachse des Gießkolbens versetzter Längsachse des Multiplikatorkolbens oder gegenläufig angeordnet. In letzte- rem Fall ist die Längsachse des Multiplikatorkolbens parallel zur Längsachse des Gießkolbens, der Multiplikatorkolben bewegt sich aber in der zur Bewegung des Gießkolbens entgegengesetzten Richtung.