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Title:
POWERSHIFT TRANSMISSION AND VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/033860
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a powershift transmission (24) for a vehicle (10), in particular an agricultural or industrial work vehicle, comprising at least two transmission shafts (26, 28, 30, 32) which have parallel axes and each of which has gears (42a - d, 44a - h, 46a - d, 48a - c) and shift elements (34a - i, r) in order to produce transmission stages. The transmission stages comprise three groups (A, B, C) and at least two gears (S1 - S4). A first and a second group (B, C) have at least approximately the same transmission ratio value, wherein the first group (B) is stepped up, and the second group (C) is stepped down. A third group (A) has a transmission ratio which considerably increases the transmission ratio of the first two groups (B, C), said transmission ratio being converted in multiple stages. The invention additionally relates to a vehicle (10), in particular an agricultural or industrial work vehicle, comprising a powershift transmission (24).

Inventors:
RAISCH STEFAN (DE)
ORE THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/070926
Publication Date:
February 17, 2022
Filing Date:
July 27, 2021
Export Citation:
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Assignee:
DEERE & CO (US)
JOHN DEERE GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
F16H3/093; F16H37/04
Foreign References:
JPS58163849A1983-09-28
EP0713033A11996-05-22
US4549443A1985-10-29
US20120048043A12012-03-01
US5117702A1992-06-02
Attorney, Agent or Firm:
STEIN, Stefan (DE)
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Claims:
Patentansprüche Lastschaltgetriebe (24) für ein Fahrzeug (10), insbesondere ein landwirtschaftliches oder industrielles Arbeitsfahrzeug, mit wenigstens zwei achsparallelen Getriebewellen (26, 28, 30, 32), die zur Realisierung von Übersetzungsstufen jeweils Zahnräder (42a - d, 44a - h, 46a - d, 48a - c) und Schaltelemente (34a - i, r) tragen, wobei die Übersetzungsstufen drei Gruppen (A, B, C) und zumindest zwei Gänge (S1 - S4) umfassen, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste und eine zweite Gruppe (B, C) eine betragsmäßig zumindest annähernd gleiche Übersetzung aufweisen, wobei die erste Gruppe (B) ins Schnelle und die zweite Gruppe (C) ins Langsame übersetzt ist, und eine dritte Gruppe (A) eine die Übersetzung der ersten beiden Gruppen (B, C) deutlich übersteigende Übersetzung aufweist, die mehrstufig umgesetzt wird. Lastschaltgetriebe nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Gruppe (A) ein Planetengetriebe (50) aufweist, derart, dass sich die Übersetzung der dritten Gruppe (A) aus einer Kombination der Übersetzung der ersten Gruppe (B) mit der Übersetzung des Planetengetriebes (50) ergibt. Lastschaltgetriebe nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Gruppe (B) und die dritte Gruppe (A) ein gemeinsames, vorzugsweise frei drehbar auf der Ausgangswelle (28) angeordnetes Zahnrad (46b) aufweisen, welches vorzugsweise mit einem Sonnenrad (50a) des darüber hinaus ein vorzugsweise stationäres Hohlrad (50c) und einen Planetenträger (50b) aufweisenden Planetengetriebes (50) drehfest verbunden ist und/oder welches mit der Ausgangswelle (28) selektiv über ein Schaltelement (34h) der ersten Gruppe (B) bzw. ein Schaltelement (34i) der dritten Gruppe (A) drehfest verbindbar ist. Lastschaltgetriebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gruppen (A, B, C) eine Spreizung von zumindest annähernd 9 aufweisen und/oder die erste und die zweite Gruppe (B, C) eine Übersetzung von jeweils etwa 1 ,7 bzw. eine Spreizung von etwa 3 und/oder die dritte Gruppe (A) eine Übersetzung von etwa 5,1 aufweist. Lastschaltgetriebe nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass insgesamt vier Gänge (S1 - S4) und/oder zwei Schaltstufen (Lo, Hi) und/oder ein Rückwärtsfahrtmodus (REV) vorgesehen sind. Lastschaltgetriebe nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Eingangs- und eine Ausgangswelle (26, 28) und vorzugsweise wenigstens eine Zwischenwelle (30, 32) vorgesehen sind. Lastschaltgetriebe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltelemente zur Auswahl der Schaltstufe auf der Eingangswelle (26), der Gänge (S1 - S4) auf der Zwischenwelle (30, 32) und/oder der Gruppe (A, B, C) auf der Ausgangswelle (28) angeordnet sind und/oder, dass auf der Eingangswelle (26) oder der Ausgangswelle (28) eine weiteres Schaltelement (34 r) zur Auswahl wenigstens eines Rückwärtsfahrtmodus (REV) vorgesehen ist. Lastschaltgetriebe nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Schaltelemente (34a - i, r) in der Art einer Lamellenkupplung mit wenigstens einem inneren Lamellenträger (36a - i, r), einem äußeren Lamellenträger (38a - i, r) und einer Mehrzahl von Kupplungslamellen ausgebildet ist. Lastschaltgetriebe nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahnräder (42a - d, 44a - h, 46a - d, 48a - c) schrägverzahnt ausgebildet sind. Fahrzeug (10), insbesondere ein landwirtschaftliches oder industrielles Arbeitsfahrzeug, mit einem Lastschaltgetriebe (24) nach einem der vorherigen Ansprüche.
Description:
Lastschaltgetriebe und Fahrzeug

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Lastschaltgetriebe für ein Fahrzeug, insbesondere ein landwirtschaftliches oder industrielles Arbeitsfahrzeug, mit wenigstens zwei achsparallelen Getriebewellen, die zur Realisierung von Übersetzungsstufen jeweils Zahnräder und Schaltelemente tragen, wobei die Übersetzungsstufen drei Gruppen und zumindest zwei Gänge umfassen, und ein Fahrzeug, insbesondere ein landwirtschaftliches oder industrielles Arbeitsfahrzeug, mit einem Lastschaltgetriebe.

Lastschaltgetriebe sind bekannt. Sie werden beispielsweise an Fahrzeugen, insbesondere an Arbeitsfahrzeugen, wie sie in der Landwirtschaft, Industrie und im Baugewerbe Verwendung finden, eingesetzt. Moderne Traktoren bzw. landwirtschaftliche Arbeitsfahrzeuge, besonders solche mit hoher Leistung, erfordern sowohl Wirtschaftlichkeit als auch einen angemessenen Schaltkomfort. Daher sind voll unter Last schaltbare Getriebe, kurz Lastschaltgetriebe (englisch: power shift transmission oder PST) genannt, gute Alternativen zu teilweise unter Last schaltbaren Getrieben oder stufenlosen Getrieben. Derartige Lastschaltgetriebe weisen üblicherweise mehre Schaltbereiche auf.

Es ist üblich, derartige Lastschaltgetriebe mit auf parallelen Achsen angeordneten Zahnrädern und Lamellenkupplungen zu versehen, um eine bestimmte Anzahl von Übersetzungen ohne Kraftunterbrechung schalten zu können. Ein derartiges Getriebe wird an großen John Deere Traktoren als e23 Getriebe eingesetzt und weist mit dem zuvor beschriebenen Aufbau eine 2x4x3 Kombination von Vorwärtsgängen plus Rückwärtsgängen auf. Ein derartiges Getriebe wird in der US-A1 -2012048043 gezeigt. Dieser Aufbau stellt eine ausreichend große Anzahl von Geschwindigkeiten sowohl im Vorwärtsais auch im Rückwärtsgang unter Einsatz einer möglichst geringen Anzahl von Stücknummern, Kosten, Gewicht und Lagerplatz zur Verfügung. Der "Gruppen'-Bereich des Getriebes ist allerdings Verhältnis mäßig groß und schwer. Sowohl die A-Gruppe als auch die C-Gruppe erfordern eine sehr große Dimensionierung ihrer Bauteile aufgrund des ziemlich großen Übersetzungsbereichs, den der Gruppenbereich zur Verfügung stellen muss. Die Gruppen weisen eine Spreizung von etwa 9, die A- und die C-Gruppe jeweils eine Übersetzung von etwa 3, die A-Gruppe ins Langsame, die C-Gruppe ins Schnelle auf. Die mittlere bzw. B-Gruppe weist wiederum eine Übersetzung von etwa 1 auf. Das Ausgangszahnrad der A-Gruppe bzw. das Eingangszahnrads der C-Gruppe sind damit etwa dreimal so groß wie das entsprechende Eingangs- bzw. Ausgangszahnrad der jeweiligen Gruppe. Die minimal notwendige Größe der beiden kleinen Zahnräder wird dadurch bestimmt, dass diese auf entsprechenden Wellen aufgenommen werden müssen. Der dadurch notwendige Durchmesser der kleinen Zahnräder macht wiederum einen sehr großen Außendurchmesser der beiden großen Zahnräder erforderlich, wodurch diese ein relativ hohes Gewicht als auch ein relativ großes Massenträgheitsmoment aufweisen. Darüber hinaus ist von John Deere ein Lastschaltgetriebe unter der Bezeichnung 16 PST bekannt. Ein derartiges Getriebe wird in der US-A-5117702 gezeigt. Die A-Gruppe dieses Lastschaltgetriebes weist ein Planetengetriebe auf, wobei das Sonnenrad des Planetengetriebes mit einem Ausgangszahnrad der C- Gruppe verbunden ist. Das Hohlrad des Planetengetriebes ist mit einer Lamellenbremse, das heißt einer Lamellenkupplung, die mit einem Getriebegehäuse verbunden ist, und der Planetenradträger des Planetengetriebes direkt mit der Ausgangswelle verbunden. Dieses Getriebe erfordert trotz seiner nur 4 Vorwärtsgänge und 4 Gruppen und seiner damit relativ geringen Anzahl von nur 16 Übersetzungen für die Vorwärtsfahrt und 1x4 Rückwärtsgängen eine verhältnismäßig große Dimensionierung und ist wenig kompakt.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird daher darin gesehen, ein Lastschaltgetriebe und ein Fahrzeug vorzusehen, durch welche die vorgenannten Nachteile überwunden werden.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Lehre der Patentansprüche 1 bzw. 10 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.

Diesbezüglich weist ein Lastschaltgetriebe für ein Fahrzeug, insbesondere ein landwirtschaftliches oder industrielles Arbeitsfahrzeug, wenigstens zwei achsparallele Getriebewellen auf, die zur Realisierung von Übersetzungsstufen jeweils Zahnräder und Schaltelemente tragen. Die Übersetzungsstufen umfassen drei Gruppen und zumindest zwei Gänge. Eine erste und eine zweite Gruppe weisen eine betragsmäßig zumindest annähernd gleiche Übersetzung auf, wobei die erste Gruppe ins Schnelle und die zweite Gruppe ins Langsame übersetzt ist. Die dritte Gruppe weist eine die Übersetzung der ersten beiden Gruppen deutlich übersteigende Übersetzung auf, die mehrstufig umgesetzt wird. Durch die gleichmäßige Verteilung der ersten und der zweiten Gruppe ergibt sich eine deutlich vorteilhafte, üblicherweise verhältnismäßig kleine Zahnradgröße der zweiten Gruppe. Darüber hinaus sind die ähnlichen Übersetzungsverhältnisse der ersten und der zweiten Gruppe günstig, da mit ähnlichen Größenordnungen im selben Getriebe besser umgegangen werden kann und möglicherweise sogar gewisse technische Features (z.B. Lager, Steckverzahnungen, etc.) übernommen können. Dies vereinfacht den Aufbau des Lastschaltgetriebes und kann dazu beitragen Stücknummern einzusparen. Da die dritte Gruppe eine die Übersetzung der ersten beiden Gruppen deutlich übersteigende Übersetzung aufweist, lässt sich nach wie vor eine möglichst große Spreizung des Gesamtgetriebes erzielen. Durch eine mehrstufige Umsetzung der Übersetzung ergibt sich auch für die dritte Gruppe ein angenehmes Übersetzungsverhältnis. Die Übersetzung kann in einfacher Art und Weise beispielsweise zweistufig realisiert werden. Durch einen derartigen Aufbau kann der Durchmesser und/oder die Zähnezahl der einzelnen Zahnräder klein gehalten werden, wodurch beispielsweise ein geringerer Abstand der Getriebewellen vorgesehen und/oder die Baugröße des Lastschaltgetriebes klein bzw. kompakt gehalten werden kann. So kann ein Lastschaltgetriebe mit einer möglichst großen Anzahl von Übersetzungsstufen auf kleinem Bauraum untergebracht bzw. mit reduzierter Baugröße bzw. reduziertem Gewicht realisiert werden. Besonders einfach lässt sich eine mehrstufige Übersetzung realisieren, indem die dritte Gruppe ein Planetengetriebe aufweist, derart, dass sich die Übersetzung der dritten Gruppe aus einer Kombination der Übersetzung der ersten Gruppe mit der Übersetzung des Planetengetriebes ergibt.

Vorzugsweise weisen die erste Gruppe und die dritte Gruppe ein gemeinsames, vorzugsweise frei drehbar auf der Ausgangswelle angeordnetes Zahnrad auf. Dieses kann mit einem Sonnenrad des darüber hinaus ein vorzugsweise stationäres Hohlrad und einen Planetenträger aufweisenden Planetengetriebes drehfest verbunden sein und/oder mit der Ausgangswelle selektiv über ein Schaltelement der ersten Gruppe bzw. ein Schaltelement der dritten Gruppe drehfest verbindbar sein.

Eine besonders vorteilhafte Auslegung des Lastschaltgetriebes ergibt sich, wenn die Gruppen eine Spreizung von zumindest annähernd 9 aufweisen und/oder die erste und die zweite Gruppe eine Übersetzung von jeweils etwa 1 ,7 bzw. eine Spreizung von etwa 3 und/oder die dritte Gruppe eine Übersetzung von etwa 5,1 aufweist. Eine einzelne Übersetzung von 5,1 innerhalb einer Verzahnungsstufe wäre weniger angenehm und würde einen großen Bauraum, insbesondere deutlich größere Achsabstände erfordern. Derartige Nachteilen wird durch das Vorsehen hintereinandergeschalteter Übersetzungen im Bereich der dritten Gruppe vorgebeugt.

Vorteilhafterweise sind vier Gänge und/oder darüber hinaus zwei Schaltstufen und/oder ein Rückwärtsfahrtmodus vorgesehen. Zusammen mit den drei Gruppen können sich auf diese Weise vorzugsweise bis zu 24 Vorwärts- und 12 Rückwärtsgänge ergeben. Zur Verbesserung des Schaltkomforts finden üblicherweise aber nur 23 Vorwärtsgänge Verwendung.

Vorzugsweise ist wenigstens eine Eingangs- und eine Ausgangswelle vorgesehen. Auf diesen können jeweils Zahnräder bzw. Schaltelemente vorgesehen sein. Die Eingangswelle kann von einem Motor des Fahrzeugs angetrieben bzw. zur Weitergabe eines Drehmoments in Rotation versetzt werden. Die Ausgangswelle wiederum kann mit den Rädern und/oder weiteren Funktionsgruppen des Fahrzeugs in Verbindung stehen, um diese anzutreiben bzw. an diese ein Drehmoment weiterzugeben. Die Ausgangswelle kann so beispielsweise Räder eines Fahrzeugs und/oder auch eine oder mehrere Zapfwellen antreiben. Die Abtriebswelle kann zum insbesondere selektiven Antrieb von (Vorder-) Rädern des Fahrzeugs mit einem mechanischen Frontantrieb (kurz MFWD) verbunden sein. Vorzugsweise ist darüber hinaus wenigstens eine Zwischenwelle vorgesehen, wobei auch auf dieser insbesondere zur Erzeugung weiterer Schaltstufen Zahnräder und Schaltelemente vorgesehen sind.

Die Schaltelemente zur Auswahl der Schaltstufe können dabei auf der Eingangswelle, der Gänge auf der Zwischenwelle und/oder der Gruppe auf der Ausgangswelle angeordnet und/oder auf der Eingangswelle oder der Ausgangswelle ein weiteres Schaltelement zur Auswahl wenigstens eines Rückwährtsfahrtmodus vorgesehen sein. Vorzugsweise ist wenigstens eines der Schaltelemente in der Art einer Lamellenkupplung mit wenigstens einem inneren Lamellenträger, einem äußeren Lamellenträger und einer Mehrzahl von Kupplungslamellen ausgebildet.

Sind die Zahnräder schrägverzahnt ausgebildet, so kann dies eine gleichmäßigere Übertragung des Drehmoments begünstigen. Darüber hinaus kann dies die Laufruhe des Lastschaltgetriebes verbessern und eine Geräuschentwicklung reduzieren.

Es ist vorteilhaft, wenn ein Fahrzeug wenigstens ein zuvor beschriebenes Lastschaltgetriebe aufweist. Auf diese Weise kann beispielsweise die Komplexität des Fahrzeugs reduziert, Bauraum gespart und/oder anderweitig genutzt und/oder das Fahrzeug kostengünstig hergestellt werden. Bei dem Fahrzeug handelt es sich insbesondere um ein landwirtschaftliches oder industrielles Arbeitsfahrzeug, vorzugsweise in der Art eines Ackerschleppers oder eines Traktors. Es kann sich bei dem Fahrzeug aber auch um ein Baufahrzeug, ein Transport-ZZugfahrzeug oder jedes andere geeignete Fahrzeug, insbesondere in der Art eines Nutzfahrzeug handeln.

Anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt, werden nachfolgend die Erfindung sowie weitere Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung und Ausgestaltungen der Erfindung näher beschrieben und erläutert.

Es zeigt:

Fig. 1 eine Seitenansicht eines landwirtschaftlichen Fahrzeugs mit einem Antrieb und einem

Lastschaltgetriebe,

Fig. 2 eine Funktionsdarstellung des Lastschaltgetriebes als "stick-diagram",

Fig. 3 das Lastschaltgetriebe in einer räumlichen Darstellung von rechts vorne.

Die Figur 1 der Zeichnung zeigt ein landwirtschaftliches Fahrzeug 10 in der Art eines Ackerschleppers oder Traktors, das sich über vordere und rückwärtige Räder 14 auf dem Untergrund 16 abstützt. In einer Kabine 18 ist ein Bedienerarbeitsplatz 20 angeordnet. Das Fahrzeug 10 verfügt darüber hinaus über einen Antrieb 22 und ein Lastschaltgetriebe 24, auf das im Folgenden genauer eingegangen wird.

Aufbau

Gemäß dem in der Figur 2 vereinfacht zur Darstellung der Funktionsweise als sogenanntes stick-diagram gezeigten Ausführungsbeispiel weist das Lastschaltgetriebe 24, mehrere achsparallele Getriebewellen 26, 28, 30, 32 auf, die im Folgenden als Eingangswelle 26, Ausgangswelle 28 und Zwischenwellen 30 und 32 bezeichnet werden. Des weiteren sind Schaltelemente 34 a - i vorgesehen, wobei die Schaltelemente 34a, b zur Auswahl einer Schaltstufe in der Art eines Schnellgangs Hi und eines Kriechgang Lo, die Schaltelemente 34c - f zur Auswahl eines Gangs S1 - S4 und die Schaltelemente 34g

- i zur Auswahl einer Gruppe A, B, C dienen. Darüber hinaus ist ein Schaltelement 34 r zum Schalten in einen Rückwärtsfahrtmodus REV vorgesehen.

Die Schaltelemente 34a, b sind auf der Eingangswelle, die Schaltelemente 34c, d auf der ersten Zwischenwelle 30, die Schaltelemente 34e, f auf der zweiten Zwischenwelle und die Schaltelemente 34g, h, und i auf der Ausgangswelle 28 angeordnet. Die Schaltelemente 34 a - i, r sind gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel jeweils in der Art bekannter, hydraulisch betätigbarer Lamellenkupplungen mit einem inneren und einem äußeren Lamellenträger 36 a - i, r, 38 a - i, r und einer Vielzahl nicht dargestellter Kupplungslamellen ausgebildet. Die Schaltelemente 34 a-i, r werden durch eine ebenfalls nicht dargestellte Steuerungseinrichtung des Fahrzeugs 10 derart angesteuert, dass sie in bekannter Art und Weise mittels einer Beaufschlagung mit einem Hydraulikmittel gegen die Wirkung ebenfalls nicht gezeigter Federmittel geschlossen werden können, um eine Übertragung einer Drehung bzw. eines Drehmoments zu ermöglichen.

Darüber hinaus weist das Lastschaltgetriebe 24 eine Mehrzahl von Zahnrädern 42 a - d, 44 a - h und 46a

- d auf, welche zur Erzielung von Übersetzungsstufen miteinander kämmen und in bekannter Art und Weise schrägverzahnt ausgebildet sind. Die Zahnräder 42a - c sind dabei den Schaltstufen Hi/Lo, die Zahnräder 44a - h den Gängen S1 - S4, die Zahnräder 46 a - c den Gruppen A, B, C und die Zahnräder 48 a - c dem Rückwärtsfahrtmodus REV zugeordnet. Die Zahnräder 42a/44g, 44e/48b, 44b/46c weisen eine doppelte Verwendung auf. Zur Verbesserung der Übersicht sind in der folgende Tabelle 1 die Zahnräder 42 a - d, 44 a - h, 46 a - d und 48 a - c mit ihrer jeweiligen Funktion aufgelistet.

Die Zahnräder 42a, c und 48a sind drehbar auf der Eingangswelle 26, die Zahnräder 44a, c drehbar auf der ersten Zwischenwelle 30, die Zahnräder 44g, h drehbar auf der zweiten Zwischenwelle 32 und die Zahnräder 46b, d auf der Ausgangswelle 28 drehbar gelagert, wobei alle diese Zahnräder 42a, c, 44a, c, g, k, 46b, c und 48r jeweils derart drehfest mit einem entsprechenden der inneren Lamellenträger 36a, b, c, d, e, f, g und 36r verbunden sind, dass sie mittels einem entsprechenden der Schaltelemente 34 a - g bzw. r jeweils drehfest mit der jeweiligen Getriebewelle 26, 28, 30, 32 verbindbar sind.

Die Zahnräder 42c, 44d, 44e/48b, 42b/44g, 44b/46c, 46a sind jeweils entsprechend drehfest mit einer der Zwischenwellen 30, 32 verbunden, wobei die Zahnräder 42c, 42b/44g, 44e/48b auf der ersten Zwischenwelle 30 und die Zahnräder 46a, 44b/46c und 44d auf der zweiten Zwischenwelle 32 vorgesehen sind.

Darüber hinaus ist ein Planetengetriebe 50 mit einem Sonnenrad 50a, einem Planetenradsatz 50b und einem Hohlrad 50c vorgesehen. Das Sonnenrad 50a des Planetengetriebes 50 ist frei drehbar auf der Ausgangswelle 28 gelagert und drehfest derart mit dem inneren Lamellenträger 36h des Schaltelements 34h verbunden, dass es mittels des Schaltelements 34h drehfest mit der Ausgangswelle 28 verbindbar ist. Der Planeten radsatz 50b kämmt mit dem Sonnenrad 50a und dem Hohlrad 50c und ist drehfest mit dem inneren Lamellenträger 36i des Schaltelements 34i verbunden, so dass er mittels des Schaltelements 34i drehfest mit der Ausgangswelle 28 verbindbar ist. Das Hohlrad 50c ist gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel fest mit einem nur andeutungsweise gezeigten Gehäuse 52 des Lastschaltgetriebes 24 verbunden.

Das Zahnrad 42a der Schaltstufe Lo kämmt dabei mit dem Zahnrad 42b der Schaltstufe Lo, das Zahnrad 42c der Schaltstufe Hi mit dem Zahnrad 42d der Schaltstufe Hi, das Zahnrad 44a des Gangs S1 mit dem Zahnrad 44b des Gangs S1 , das Zahnrad 44c des Gangs S2 mit dem Zahnrad 44d des Ganges S2, das Zahnrad 44e des Gangs S3 mit dem Zahnrad 44f des Gangs S3 und das Zahnrad 44g mit dem Zahnrad 44h des Gangs S4.

Das Zahnrad 46a der Gruppen A/B kämmt mit dem Zahnrad 46b der Gruppen A/B, das Zahnrad 46c der Gruppe C mit dem Zahnrad 46d der Gruppe C. Das Zahnrad 46b ist sowohl mit dem inneren Lamellenträger 36h des Schaltelements 34h der Gruppe B, als auch mit dem Sonnenrad 50a des Planetengetriebes 50 drehfest verbunden.

Es wird nun auch auf folgende Tabelle 2 Bezug genommen, die anhand eines Schaltdiagramms die durch das Lastschaltgetriebe 24 realisierbaren Fahrstufen, nämlich Vorwärtsgänge F01 - F23 und Rückwärtsgänge 01 - 12, aufzeigt. Es stehen insgesamt vierundzwanzig Vorwärtsgänge (Schaltstufe Hi, Lo x Gang S1 - S4 x Gruppe A, B, C / 2 x 4 x 3) zur Verfügung, wobei Gang F08 a/b zur Verbesserung des Schaltkomforts doppelt belegt ist. Darüber hinaus werden zwölf Rückwärtsgänge (Rückwärtsfahrtmodus REV x Gang S1 - S4 x Gruppe A, B, C / 1 x 4 x 3) zur Verfügung gestellt:

Tab. 2

Ist beispielsweise die Schaltstufe Lo, der Gang S1 und die Gruppe A eingelegt, so wird das Zahnrad 42a der Schaltstufe Lo über das Schaltelement 34a der Stufe Lo mit der Eingangswelle 26 verbunden. Das Zahnrad 42a kämmt mit dem Zahnrad 42b der Schaltstufe Lo, welches über das Schaltelement 34e mit dem Zahnrad 44a drehfest verbunden wird, welches wiederum mit dem Zahnrad 44b des Gangs S1 kämmt, so dass dieses mit der Zwischenwelle 32 fest verbundene Zahnrad 44b des Gangs S1 die Zwischenwelle 32 und damit das ebenfalls mit ihr fest verbundene Zahnrad 46a in Rotation versetzt. Das Zahnrad 46a kämmt wiederum mit dem Zahnrad 46b, das sowohl mit dem inneren Lamellenträger des geöffneten Schaltelements 34h der Gruppe B als auch mit dem Sonnenrad 50a des Planetengetriebes 50 fest verbunden ist, so dass dieses den in dem stationären Hohlrad 50c umlaufenden Planetenträger 50b derart antreibt, dass dieser über das geschlossene Schaltelement 34i der Gruppe A die Abtriebswelle 28 in Rotation versetzt.

Wird statt der Gruppe B die Gruppe A gewählt, so verbindet das Schaltelement 34h das Zahnrad 46b über den inneren Lamellenträger 36h und den äußeren Lamellenträger 38h mit der Ausgangswelle 28.

Bei eingelegter Gruppe C wird das Zahnrad 46d über das Schaltelement 34g fest mit der Ausgangswelle 28 verbunden.

Auslegung

Es soll nun auf die Auslegung insbesondere der Gruppen A, B, C bzw. ihrer Übersetzung eingegangen werden. In den folgenden Ausführungen bezeichnet der Begriff Getriebespreizung die Übersetzung eines Getriebes, das heißt den Unterschied zwischen der kleinsten und der größten Übersetzung. Die auf der Zeichnung rechts angeordnete Gruppe wird als erste Gruppe C, die mittlere als zweite Gruppe B und die links angeordnete als dritte Gruppe A bezeichnet.

Die Hauptspreizung bzw. die größte Spreizung des gezeigten Lastschaltgetriebes 24 wird im Bereich der Gruppen A, B, C dargestellt. Diese wird dann weiter unterteilt durch die vorgeschalteten Gänge S1 - S4, welche wiederum durch vorgeschaltete Schaltstufen Hi/Lo weiter unterteilt werden.

Die Spreizung für die gezeigten Gruppen A, B, C liegt im Bereich von ungefähr 9. Der Übersetzungssprung von der ersten Gruppe C zur zweiten Gruppe B sowie der Sprung von der zweiten Gruppe B zur dritten Gruppe A beträgt jeweils etwa 3, so dass bei einer Gesamtspreizung von etwa 9 eine ausgewogene Auslegung erzielt wird. Der Betrag des jeweiligen Übersetzungssprungs ergibt sich dabei als Wurzel der Gesamtspreizung der Gruppen A, B, C.

Um möglichst vorteilhafte Größen für die Zahnräder 46c, d der ersten Gruppe C vorzusehen, erfolgt zuerst eine gleichmäßige Verteilung der zweiten und der dritten Gruppe B. Wie zuvor wird die Übersetzung bzw. die Spreizung zwischen der ersten und der zweiten Gruppe A, B als Wurzel der Gesamtspreizung angenommen und beträgt somit etwa 1 ,7. Die zweite Gruppe B weist eine Übersetzung von 1 ,7 ins Langsame und die ersten Gruppe C von 1 ,7 ins Schnelle auf. Somit ist das Ausgangszahnrad 46b der zweiten Gruppe B nur etwa 1 ,7 mal größer als das Eingangszahnrad 46a der Gruppe B bzw. das Eingangszahnrad 46c der ersten Gruppe C nur 1 ,7 mal größer als das Ausgangszahnrad 46d ersten Gruppe C.

Um die gewünschte Spreizung der Gruppen von etwa 9 zu erhalten, erfolgt eine entsprechende Auslegung der dritten Gruppe A. Diese weist daher eine Gesamtübersetzung von 1 ,7 (Übersetzungssprung zwischen der zweiten Gruppe B und der dritten Gruppe A) * 3 = 5,1 auf.

Diese Übersetzung wird durch mehrere hintereinandergeschaltete Übersetzungen erzeugt, nämlich durch eine Kombination der Übersetzung der zweiten Stufe B (Übersetzung: 1 ,7) und des nachgeschalteten Planetengetriebes 50 (Übersetzung: 3). Durch die Übersetzungsanpassung der zweite Gruppe B und der ersten Gruppe weist darüber hinaus das Zahnrad 46c (Abtriebszahnrad) der ersten Gruppe C die gleiche Größe wie das Zahnrad 44b (Abtriebszahnrad) des ersten Gangs S1 auf. Dies erlaubt eine Funktionsintegration bzw. ein Verschmelzen der beiden Zahnräder 44b/46c in einem Bauteil und damit eine Kosten- Bauraum- bzw. Gewichtsersparnis sowie eine Reduzierung der Massenträgheit.

Abschließend wird zur Veranschaulichung der räumlichen Anordnung der Komponenten des Lastschaltgetriebes 24 nun auf die Figur 3 der Zeichnung Bezug genommen, die das Lastschaltgetriebe von rechts vorne zeigt. Hier wird deutlich, dass sich durch die zuvor beschriebene Ausgestaltung und Auslegung des Lastschaltgetriebes 24 eine besonders kompakte Bauform ergibt, die nur einen geringen Bauraum beansprucht.

Wortliste

Fahrzeug 38 a - i, r Lamellenträger, außen

Räder 42 a - d Zahnräder

Untergrund 44 a - h Zahnräder

Kabine 46 a - d Zahnräder

Bedienerarbeitsplatz 48 a - c Zahnräder

Antrieb 50 Planetengetriebe

Lastschaltgetriebe 50a Sonnenrad

Eingangswelle 50b Planetenradsatz

Ausgangswelle 50c Hohlrad

Zwischenwelle 52 Gehäuse

Zwischenwelle a - i, r Schaltelemente a - i, r Lamellenträger, innen