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Title:
PLANET DRIVE WITH AT LEAST ONE PLANET CARRIER, PLANET GEARS, PLANET PINS AND A LUBRICATING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/162242
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a planet drive (1, 24) having at least one planet carrier (2, 25), planet gears (3, 26, 27), planet pins (4, 28) and at least one lubricating device (5, 30, 43, 44), wherein the planet carrier (2, 25) is rotatable about an axis of rotation (6, 29) and carries at least one of the planet pins (4, 28), and at least one of the planet gears (3, 26, 27) on the planet carrier (3, 26, 27) is rotatably mounted by means of at least one bearing (7, 34) on one of the planet pins (4, 28), the bearing (7, 34) being linked to the lubricating device (5, 30, 43, 44) at least via a lubricant channel (8, 38).

Inventors:
SUHR HANNES (DE)
Application Number:
PCT/DE2017/100237
Publication Date:
September 28, 2017
Filing Date:
March 23, 2017
Export Citation:
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Assignee:
SCHAEFFLER TECHNOLOGIES AG (DE)
International Classes:
F16H57/04; F16H48/10; F16H1/28
Domestic Patent References:
WO2015076291A12015-05-28
WO2013001209A12013-01-03
Foreign References:
US1874646A1932-08-30
DE102012223238B32014-06-12
KR20090053444A2009-05-27
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Claims:
Patentansprüche

1 . Planetentrieb (1 , 24) mit mindestens einem Planetenträger (2, 25) Planetenrädern (3, 26, 27), Planetenbolzen (4, 28) und mit wenigstens einer Schmiervorrichtung (5, 30, 43, 44), wobei der Planetenträger (2, 25) um eine Rotationsachse (6, 29) rotierbar ist und wenigstens einen der Planetenbolzen (4, 28) trägt, und wobei jeweils wenigstens ein Planetenrad (3, 26, 27) der Planetenräder (3, 26, 27) mittels wenigstens einer Lagerung (7, 34) auf einem der Piane- tenbolzen (4, 28) drehbar gelagert ist, und wobei die Lagerung (7, 34) zumindest mit der Schmiervorrichtung (5, 30, 43, 44), verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmiervorrichtung (5, 30, 43, 44) wenigstens eine Ölschöpfkontur (12, 41 , 42, 45) mit wenigstens einer in Drehrichtung um die Rotationsachse (6, 29) des Planetentriebs (1) gewandten Öffnung (14, 50) sowie eine wenigstens eine Olleitkontur (15, 17, 51) aufweist, wobei die Ölschöpfkontur über die Ölleitkontur (15, 17, 51) mit der Lagerung (7, 34) wirkverbunden ist.

2. Planetentrieb nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerung (7, 47) über einen Schmierkanal (8, 38) mit der Schmiervorrichtung verbunden ist, wobei die Öischöpfkontur über wenigstens eine der ölleitkonturen (15, 17, 51) mit mindestens einem in dem Planetenbolzen (4, 28) ausgebildeten

Schmierölkanal (8, 38) verbunden ist.

3. Planetentrieb nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Schmiervorrichtung (5) weiterhin eine in Richtung um die Rotationsachse (6) offene Öl- fangkontur (13) aufweist, wobei die Ölschöpfkontur (12) und die Ölfangkontur (13) ineinander übergehen.

4. Planetentrieb nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ölleitkontur (17) eine die Ölfangkontur (13) und die Ölschöpfkonturen (12) vereinende Rinne ist.

Planetentrieb nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Ölleitkontur (15, 17) der Ölleitkonturen (15, 17) in axial vorstehende hohle oder rinnenförmig ausgebildeten Zapfen (18) führt, wobei sich die Zapfen (18) an die Rinne (16) anschließen und in einen wenigstens in einem der Planetenbolzen (4) ausgebildeten Schmie röikanal (8) mindestens eines Planeten bolze ns (4) eingreifen.

Planetentrieb nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Rinne (16) am Außenumfang die Ölschöpfkonturen (12) aufweist, die radial über den Außenumfang der Rinne (16) hervorstehen und die mit mindestens einer in eine Drehrichtung des Planetenradträgers (2) um die Rotationsachse (6) gewandten Öffnungen (14) versehen sind, wobei die Höhe (H1 , H2, H3, HN) der Ölschöpfkonturen (12) sich von der jeweiligen Öffnung (14) aus entgegen der Drehrichtung des Planetenradträgers (2) kontinuierlich reduziert.

Planetentrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Öffnungen (14) zumindest mit der Anzahl der Schmierölkanäle (8) übereinstimmt.

Planetentrieb nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Planetentrieb (24) mindestens zwei der Schmiervorrichtungen (30, 43, 44)) aufweist.

Planetentrieb nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Planetentrieb (24) zumindest eine der Anzahl der Schmierölkanale (38) entsprechende Anzahl der Schmiervorrichtungen (30, 43, 44) aufweist.

10. Planetentrieb nach Anspruch 1 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Planetenbolzen (28) endseitig in einer Hülse (39, 52, 53), welche einen Boden (40, 46) sitzt, wobei der Boden (40, 46) den Schmierölkanal (38) zumindest teilweise bedeckt und dass die ölschöpfkontur (41 , 42, 45) an der Hülse (39, 52, 53) ausgebildet ist und wobei zumindest ein Teil des Bodens (40, 46) und/oder der

Hülse (39, 52, 53) die Ölleitkontur (51) aufweist.

11. Planetentrieb nach Anspruch 1 , mit einem ersten Satz Planetenräder (26) und einem zweiten Satz Planetenräder (27), mit einem Planetenträger (25) und Pla- netenbolzen (28 sowie mit zwei Sonnenrädern (31 , 32), wobei jedes der Planetenräder (26, 27) auf einem anderen Planetenbolzen (28) sitzt und der jeweilige Planetenbolzen (28) von dem Planetenträger (25) getragen ist, und wobei die Planetenräder (26) des ersten Satzes mit einem Sonnenrad (32) der Sonnenräder (31 , 32) und die Planetenräder (27) des zweiten Planetensatzes mit ei- nem weiteren Sonnenrad (31) der Sonnenräder (31 , 32) im Zahneinghff stehen und wobei die Lagerung (34) wenigstens eines der Planetenräder (26, 27) mit der Schmiervorrichtung (30, 43, 44) wirkverbunden ist.

Description:
Planetentrieb mit mindestens einem Planetenträger, Planeten rädern,

Planetenbolzen und mit einer Schmiervorrichtunq

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft einen Planetentrieb mit mindestens einem Planetenträger, Planetenrädern, Planetenbolzen und mit einer Schmiervorrichtung , wobei der Planeten- träger um eine Rotationsachse rotierbar ist und wenigstens einen der Planetenbolzen trägt, und wobei jeweils wenigstens ein Planetenrad der Planetenräder mittels wenigstens einer Lagerung auf einem der Planetenbolzen drehbar gelagert ist, und wobei die Lagerung mit der Schmiervorrichtung verbunden ist.

Hintergrund der Erfindung

Planetentriebe mit Planeten rädern weisen mindestens ein Zentralrad, beispielsweise aus einem Sonnenrad oder Hohlrad, Planetenbolzen und Planetenräder sowie einem Planeten radträge auf. Die Planetenräder sind dabei auf einem Planetenbolzen drehbar gelagert. Für eine dauerhafte Funktion bzw. zur Erzielung einer hohen Lebensdauer des Planetentriebs ist sowohl eine wirkungsvolle Schmierung der Planetenrad- lagerung als die Kühlung wichtig. Zur Schmierung der Lagerung des Planetenrades strömt Schmieröl über einen axialen Schmierkanal im Planetenbolzen und wird von dort über Radialbohrungen zu der Lagerung des Planetenrades geleitet. Das

Schmieröl wird durch die Fliehkraft und häufig mit Schmiervorrichtungen der Lagerung der Planetenräder zugeführt.

In der DE 10 2012 223 238 B3 ist ein Ausschnitt eines Planetentriebs mit einem Satz Planetenräder gezeigt. Jedes Planetenrad steht mit Sonnenrad im Zahneingriff, dessen Rotationsachse der Zentralachse des Planetentriebs entspricht. Alle Planetenräder sind jeweils auf einem Planetenbolzen drehbar gelagert, der beidseitig über eine Führungshülse in einem Planeten radträger eingesetzt ist. Die napfartig ausgebildete Führungshülse weist in einem Boden ein zentrales Loch auf, dessen Lage mit einem Schmierölkanal des Planetenbolzens korrespondiert. Im Betriebszustand soll über dieses Loch seitlich Öl in den Schmierkanal gelangen. Die KR 2009 005 3444 A offenbart eine Schmiervorrichtung für einen Planetentrieb, die eine Stauscheibe und vier umfang sverteilt an der Scheibe positionierte, axial vorstehende Zapfen aufweist. Die Zapfen sitzen in Schmierölbohrungen der Planetenbol- zen und sind mit einer Fangschale verbunden. Über die Fangschale wird radial Öl aufgefangen und teilweise auch radial wieder nach außen abgegeben.

Generell können derartige zuvor beschriebene Schmiervorrichtungen die Planetenlager in der Regel gut mit Schmieröl versorgen. Es gibt jedoch Betriebszu stände, in de- nen zusätzlicher Bedarf an Schmieröl an den Lagerstellen besteht. In den Fällen kann die Schmierstoffzufuhr ungenügend sein.

Beschreibung der Erfindung

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Schmierölzufuhr zu verbessern.

Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die auf den Anspruch 1 rückbezogenen, abhängigen Ansprüche geben jeweils vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung wieder.

Die Aufgabe ist mit einer Schmiervorrichtung gelöst, die wenigstens eine in Drehrichtung um die Rotationsachse des Planetentriebs ausgerichtete Ölschöpfkontur mit mindestens einer wenigstens teilweise in die Drehrichtung gewandten Öffnung aufweist. Die Öffnung der Ölschöpfkontur ist über eine Ölleitkontur mit der Lagerung wirkverbunden. Unter wirkverbunden ist zu verstehen, dass eine strömungstechnische Verbindung zwischen der Lagerung und der Schmiervorrichtung ausgebildet ist, über die Schmieröl ausgetauscht werden kann. Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Schmiervorrichtung mit dem Schmierölkanal verbunden ist.

Gegenüber bisher bekannten Lösungen, in denen das Öl entweder aus radialer Rich- tung aufgefangen oder seitlich zugeführt wird, ermöglicht die erfindungsgemäße und mit der Öffnung in Drehrichtung des Planetentriebs ausgerichtete Ölschöpfkontur insbesondere in Betriebszuständen mit hohen Drehzahlen, Belastungen und Temperaturen eine verbesserte Schmierölaufnahme. Dabei ist die Öffnung in die Drehrichtung um die Rotationsachse des Planetengetriebes gewandt, in die der Planetenträger in diesen Betriebszuständen vornehmlich rotiert. Alternativ sind an der Schmiervorrich- tung Ölschöpfkonturen bzw. deren Öffnungen zueinander in entgegengesetzter Richtung gewandt. Die Ölschöpfkonturen sind radial außen und/oder axial seitlich angebracht. Mit der Ölschöpfkontur kann unmittelbar Öl aus einem Ölbad geschöpft werden oder es wird spritzendes oder vernebeltes Öl aufgefangen. Die Öffnung ist so an- gebracht, dass aufgenommenes Öl im Betriebszustand aufgrund einer sich einstellenden Umfangskraft, entgegen der Drehrichtung in einer mit der Ölschöpfkontur nachgeordneten Ölleitkontur strömt. Anschließend wird das Öl in den Schmierölkanal geleitet, bevor das Öl durch Fliehkraft in die Lagerung des Planetenrades gelangt.

Die Schmiervorrichtung mit der erfindungsgemäßen, zumindest eine Öffnung einschließenden Ölschöpfkontur, ist vorteilhaft konstruktiv einfach gestaltet und kostengünstig herstellbar. Dabei ist dieses Konzept auf Planetentriebe für unterschiedliche Anwendungen übertragbar. Bevorzugt eignet sich die erfindungsgemäß aufgebaute Schmiervorrichtung für den Einsatz in Verteilergetrieben, z.B. Stirnraddifferenzialen, Planetentrieben in Automatikgetrieben oder in Planetensätzen und Differenzialen von Getrieben elektrisch betriebener Fahrzeuge.

Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Schmiervorrichtung die Ölschöpfkontur und eine in Richtung der Rotationsachse des Planetenradträgers offene Ölfangkontur aufweist. Über die Ölfangkontur kann bei rotierendem Planetentrieb auch radial von innen abgespritztes Öl oder über Fliehkraft am Planetenträger radial nach außen strömendes Öl aufgenommen werden. Die Ölschöpfkonturen und die Ölfangkontur werden vor oder an der Ölleitkontur zusammengeführt. Im Betrieb wird der radiale Ölstrom mit der Ölfangkontur aufgenommen und das von der in Drehrichtung des Planetentriebs offenen Ölschöpfkontur aufgenommene Öl strömt entgegen der Drehrichtung des Planetentriebs zur Ölleitkontur. Eine umfangsgerichtete Ölströmung bewirkt in dem umfangsge richteten Abschnitt der Ölleitkontur eine Mitnahme bzw. ein Umlenken des fliehkraftbedingten Ölstroms. Folglich strömt der gesamte Ölstrom beschleunigt über die Ölleitkontur in den Schmierölkanal des Planetenbolzens.

Die Ölfangkontur ist vorzugsweise eine Rinne, die zugleich Teil der ölleitstruktur ist. Die Schmiervorrichtung weist vorteilhaft eine Ölfangschale, der die Ölschöpfkontur, die ölfangkontur und die Ölleitkontur zugeordnet sind, auf. Die vorzugsweise umlaufende und als eine Rinne gestaltete Ölfangschale ist wahlweise mit einer Seitenwand versehen. Weiterhin ist der Ölfangschale die Ölleitkontur zugeordnet, die ein Umlen- ken und Weiterleiten des Öls in den jeweiligen Schmierölkanal des Planetenbolzens sicherstellt.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Ölschöpfkontur am Außenumfang der Ölfangschale angeordnet ist. Die Öffnung ist bevorzugt an einer ra- dial aus der Ölfangschale austretenden, gerundeten, sich über eine Breite der Ölfangschale erstreckende Hutze ausgebildet, deren Höhe sich von der Öffnung aus entgegen der Drehrichtung kontinuierlich reduziert. Die Anzahl der Hutzen und damit die der Öffnungen entspricht vorzugsweise der Anzahl der Schmierkanäle in Planetenbolzen des Planetentriebs. Für die Aufnahme eines großen Ölvolumens bietet es sich an, zwischen zwei benachbarten Schmierkanälen, beispielsweise zwei an Hutzen ausgebildete Öffnungen, vorzusehen. Die Anzahl der Schmierkanäle entspricht der Anzahl der Planetenbolzen des Planetentriebs oder ist alternativ auch geringer. Alternativ ist es auch denkbar, dass einige Planetenbolzen des Planetentriebs mit der Schmiervorrichtung versorgt sind und andere nicht.

Die Ölfangschale ist einteilig oder mehrteilig aus zumindest zwei einzelnen Segmenten zusammengesetzt und weist in unterschiedliche Richtungen orientierte oder richtungsgleich orientierte Ölschöpfkonturen sowie eine Ölleitkontur auf. Die separaten Segmente sind dabei bevorzugt unmittelbar oder alternativ mittelbar jeweils einem Planetenbolzen zugeordnet. Alternativ kann eine im Planetenradträger eingepasste und zur Aufnahme des Planetenbolzens bestimmte Hülse die Funktion der Schmiervorrichtung mit zugehöriger Ölschöpfkontur übernehmen. Die Schmiervorrichtung ist spanlos aus Blech herstellbar, beispielsweise mit einem Tiefziehverfahren als Hülse oder rinnenförmig Ölfangschale. Deren Form ist dazu mittels Einschneiden, Lochen und/oder Biegen und Prägen in den Boden der Hülse oder in einen Bord der Hülse bzw. der Rinne eingebracht. Ausgehend von dem Einschnitt schließt sich ein nach vorn geneigter, in Umfangsrichtung kontinuierlich verjüngender Bord- oder Bodenabschnitt an, der zur Rotationsachse des Planetentriebs offen gestaltet eine weitere Ölschöpfkontur bildet, an die sich endseitig eine Ölleitkontur anschließt. Alternativ dazu sind aus einem Kunststoffmaterial, insbesondere mittels Spritzgießen gefertigte Öl- fangschalen einsetzbar.

Diese Ausführung der Schmiervorrichtung ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Ölschöpfkontur(en), Ö Ifang kontur(en) und die Ölleitkontur(en) gemeinsam an der schon beschrieben rinnenförmigen Ölfangschale ausgebildet sind. Die Herstellung derartiger Bauteile aus Kunststoff ist kostengünstig. Außerdem können an Kunststoff- teilen relativ einfach komplizierte Strukturen verwirklicht werden.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Schmiervorrichtung eine als separates Bauteil ausgeführte Ölfangschale auf. Bevorzugt ist dazu eine einstückige und rinnenartige Ölfangschale vorgesehen, die bevorzugt an dem Planeten- radträger befestigt ist. Die in unterschiedliche oder in Hauptdrehrichtung weisenden Ölschöpfkonturen der ölfangschale stehen radial oder axial ab und die Ölfangkontur, z.B. die Rinne, ist an der vom Planeten radträger abgewandten Seite ausgebildet. Zugehörige Ölleitkonturen der Ölfangschale oder die Rinne selbst verbinden die

Ölschöpfkontur mit den Schmierölkanälen der Planetenbolzen.

Die Ölfangschale kann beispielsweise über kraftschlüssig und/oder formschlüssig wirkende Befestigungsmittel an einem Bauteil des Planetentriebs befestigt sein. Dazu weist die Ölfangschale beispielsweise Halteclips auf, die in zugehörige Aufnahmen des Planetenradträgers eingerastet sind. Alternativ dazu bietet es steh an, beispiels- weise einzelne Segmente oder die gesamte Ölfangschale kraftschlüssig mittels einer Klemmverbindung an dem Planeten radträger oder dem Planeten bolzen zu befestigen, beispielsweise mit den Axialscheiben von Axiallagern. Die Ölfangschale sieht als Ölleitkontur zugleich oder alternativ Ränder, Böden und eine Rinne, sowie axial vorstehende, hohlzylindrische oder in Richtung der Rotationsachse des Planetenradträgers rinnenförmig offen gestaltete Zapfen vor. Im Einbauzu- stand der Schmiervorrichtung greift jeder Zapfen jeweils in einen zugehörigen

Schmierölkanal des Planetenbolzens ein. Dieser Aufbau gewährleistet eine optimale Ölzuführung der Planetenradlagerung. Alternativ können die Zapfen, wenn der Schmierkanal in einem Planetenträger ausgebildet ist oder dort beginnt, in dem Planetenträger sitzen.

Beschreibung der Zeichnungen

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.

Fig. 1 : zeigt einen Teilschnitt durch ein Ausführungsbeispiel eines Planetentriebs, ent- lang der Rotationsachse des Planetenträgers,

Fig. 2: eine Frontalansicht einer Ausführungsform der in dem mit Figur 1 gezeigten Planetentrieb eingesetzten Schmiervorrichtung,

Fig. 3: die Schmiervorrichtung nach Figur 2 in einer Seitenansicht,

Fig. 4: einen Teilschnitt durch ein Ausführungsbeispiel eines als Stirn raddifferenzial ausgeführten Planetentriebs, und

Fig. 5: die ölfangschale gemäß Fig. 4 in einer Seitenansicht.

Figur 1 zeigt einen Planetentrieb 1 mit einem Planetenträger 2, Planeten rädern 3, Planeten bolzen 4 und mit einer Schmiervorrichtung 5. Der Planetenträger 2 ist um eine Rotationsachse 6 rotierbar und trägt die Planetenbolzen 4. Jeweils ein Pianetenrad 3 ist mit einer Lagerung 7 auf einem der Planeten bolzen 4 drehbar gelagert. Von dem Planetenrädern 3 und den Planetenbolzen 4 ist in der Darstellung nach Figur 1 nur eins bildhaft dargestellt. Die Planetenräder 3 stehen im Zahneingriff mit einem Hohlrad 23. Die Lagerung 7 ist in diesem Fall ein Gleitlager und kann alternativ auch als ein (nicht dargestelltes) Wälzlager ausgeführt sein. Der jeweilige Planeten bolzen 4 ist hohl. Die in dem Planetenbolzen 4 befindliche axiale Bohrung ist zugleich ein

Schmierkanal 8. Von dem Schmierkanal 8 aus führen Querbohrungen 9 zu der Lagerung 7. Die Lagerung 7 ist über den Schmierkanal 8 mit der Schmiervorrichtung 5 strömungstechnisch verbunden.

Die Schmiervorrichtung 5 weist eine Ölfangschale 10 auf. Die Ölfangschale 10 ist durch eine Seitenwand 11 , eine Ölschöpfkontur 12 und eine Ölfangkontur 13 gebildet. Die ölschöpfkontur 12 weist eine in Drehrichtung um eine Rotationsachse 6 des Planetentriebs 1 gewandte Öffnung 14 sowie eine Ölleitkontur 15 (Fig. 2) auf. Die ölleit- kontur 15 verläuft ausgehend von der Öffnung 14 innenseitig an der hutzenartig ausgebildeten Ölschöpfkontur 12. Die ölfangkontur 13 ist durch eine radial zur Rotationsachse 6 hin offene und um die Rotationsachse 6 verlaufende Rinne 16 gebildet, welche zu einen Seite hin durch die Seitenwand 11 und zur anderen Seite hin durch einen Seitenrand 19 begrenzt ist und welche zugleich eine Ölleitkontur 17 ist. Die öl- fangkontur 13 und die ölleitkontur 17 werden in der Rinne 16 zusammengeführt. Die Ölleitkontur 17 führt zu axial hervorstehenden hohlzylindrisch ausgebildeten Zapfen 18, von denen jeweils einer in einem der Schmierkanäle 8 steckt und einen Durchlass 20 aufweist, so dass die ölschöpfkontur 12 über die Ölleitkonturen 15 und 17 sowie den Durchlass 20 mit dem Schmierölkanal 8 verbunden ist.

Die Ölfangschale 10 ist in den Figuren 2 und 3 als Einzelteil dargestellt. Der Seitenwand 1 1 schließt sich radial außen mit polygonförmigem Verlauf die Rinne 16 an, die in der Ansicht nach Figur 2 durch den Seitenrand 19 verdeckt zwischen dem Seitenrand 19 und Herr Seitenwand 1 1 ausgebildet ist. In den„Ecken" des Polygons mün- den die Durchlässe 20 der drei Zapfen 18 der Ölfangschale 10, die alternativ auch mit Schwallbremsen 51 versehen sind. Die Rinne 16 weist am Außenumfang drei

Ölschöpfkonturen 12 auf, die radial über den Außenumfang der Rinne 16 hervorstehen und die in die mit dem Pfeil 21 markierte Drehrichtung um die Rotationsachse 6 gewandten Öffnungen 14 versehen sind. Die als radialer Abstand von der Außenkante der Rinne 16 gemessene Höhe H1 , H2, H3 bis HN der Ölschöpfkonturen, und damit auch der Abstand der jeweiligen Ölleitkontur 15 zur Rotationsachse 6, reduziert sich von der jeweiligen Öffnung 14 ausgehend entgegen der Drehrichtung kontinuierlich. Die Anzahl der Öffnungen 14 und damit die Anzahl der Ölschöpfkonturen 12 entspre- chen der Anzahl der Schmierölkanäle 8 und damit der Anzahl der Planetenbolzen 4. An der Seitenwand 19 sind Clips 22 ausgebildet, mit denen die Ölfangschale 0 an dem Planetenträger 2 befestigt werden kann.

Figur 4 zeigt einen als Stirn raddifferenzial ausgeführten Planetentrieb 24 mit einem Planetenträger 25, Planetenrädern 26 und 27, Planetenbolzen 28, Sonnenrädern 31 und 32, mit einem Antriebsrad 37 sowie mit Schmiervorrichtungen 30. Der Planetenträger 25 ist der Differenzialkorb des Stirn raddifferenzials und um eine Rotationsachse 29 rotierbar in einem nicht dargestellten Gehäuse drehbar gelagert. Die Planetenräder 26 bilden einen ersten Planetensatz, der zugleich ein erster Satz Ausgleichsräder des Stirn raddifferenzials ist. Die Planetenräder 27 bilden einen zweiten Planetensatz, der zugleich ein zweiter Satz Ausgleichsräder des Stirnraddifferenzials ist. In der Darstellung nach Figur 4 ist nur ein Planetenrad 26 sichtbar dargestellt. Ein Planetenrad 27 ist in der Darstellung durch das Planetenrad 26 verdeckt und nur mit einer gestrichelten Linie angedeutet. Jedes der Planeten räder 26 und 27 sitzt auf einem separaten Planetenbolzen 28. Die Planetenräder 26 und 27 weisen die gleiche Zähnezahl aber unterschiedliche Abstände ihrer Drehachsen 33 zur Rotationsachse 29 auf. Die Piane- tenräder 26 und 27 sind mit als Gleitlager ausgebildeten Lagerungen 34 um die Drehachsen 33 drehbar auf dem jeweiligen Planeten bolzen 28 gelagert. Die Planetenbolzen 28 sitzen fest in dem Planetenträger 25 und dabei mit ihren Enden in Hülsen 39 aufgenommen.

Die Planeten räder 26 sind axial ca. um das Doppelte breiter als die Planetenräder 27. Die Planetenräder 26 stehen im Zahneingriff mit dem Sonnenrad 32 und die Planetenräder 27 mit dem Sonnenrad 31. Jedes Planetenrad 26 steht axial auf Höhe mit der Verzahnung des Sonnenrades 31 mit einem Planetenrad 27 im Zahneingriff. Die Planetenräder 26 übergreifen dazu axial auch das Sonnenrad 31 , obwohl sie mit diesem nicht im Zahneingriff stehen. Andere Achsabstände ihrer Drehachsen 33 zur Rotationsachse 29 als die der Planetenräder 27 und Profilverschiebungen der ansonsten gleichen Verzahnungen der Planetenräder 26 und 27 bzw. Sonnenräder 31 und 32 verhindern, dass die mit dem Sonnenrad 32 im Zahneingriff stehenden Planetenräder 26 mit der Verzahnung des Sonnenrades 31 kollidieren.

Die Profilverschiebung der Verzahnungen resultiert darin, dass die Planetenräder des einen Planetensatzes längere Zähne aufweisen als die Planetenräder des anderen Planetensatzes und dass die Planetenräder mit den längeren Zähnen im Zahneingriff mit kurzen Zähnen eines Sonnenrades und die Planetenräder mit den kürzeren Zähnen mit langen Zähnen des anderen Sonnenrades im Zahneingriff stehen, wobei die kurzen Zähne des einen Sonnenrades kürzer sind als die langen Zähne des anderen Sonnenrades.

Jedes der Planetenräder 26 und 27 ist mit einer Lagerung 34 auf einem der Planetenbolzen 28 gelagert. Jeder der Planetenbolzen 28 ist hohlzylindrisch ausgebildet und weist deshalb ein Durchgangsloch 35 auf. Von dem Durchgangsloch 35 führen radial Querbohrungen 36 zu der jeweiligen Lagerung 34. Das Durchgangsloch 35 ist ein Schmierkanal 38 der beidseitig strömungstechnisch mit jeweils einer der Schmiervorrichtungen 30 verbunden ist.

Die jeweilige Schmiervorrichtung 30 ist integral mit dem Boden 40 der Hülse 39 aus- gebildet. Die jeweilige Schmiervorrichtung 30 weist wenigstens eine Ölschöpfkontur

41 mit wenigstens einer in eine Drehrichtung um die Rotationsachse 29 oder eine in die entgegengesetzte Drehrichtung um die Rotationsachse gewandte Ölschöpfkontur

42 auf. Dabei ist die im Bild links des Planetenbolzens 28 ausgebildete Ölschöpfkontur 41 von links betrachtet in Drehrichtung um die Rotationsachse 29 im Uhrzeigersinn und die rechtsseitige Ölschöpfkontur 42 aus gleicher Blickrichtung in Drehrichtung entgegen dem Uhrzeigersinn offen. Beide Ölschöpfkonturen 41 und 42 sind jeweils über eine an dem jeweiligen Boden 40 ausgebildete Ölleitkontur 51 mit dem Schmier- kana! 38 verbunden. Daraus ergibt sich, dass der Planetentrieb 24 eine dem Doppelten der Anzahl der Schmierkanäle 38 entsprechende Zahl an Schmiervorrichtungen 30 aufweist.

In den Figuren 5 und 6 ist jeweils ein Ausführungsbeispiel einer Schmiervorrichtung

43 bzw. 44 dargestellt. Die die Schmiervorrichtungen 43 und 44 der Hülsen 52 und 53 unterscheiden sich durch ihre Anzahl an Ölschöpfkonturen 45 (drei für die Schmier- vorrichtung 43 und zwei für die Schmiervorrichtung 44) wobei die ölschöpf konturen 45 aus dem Boden 46 freigeschnittene und durchgestellte Lappen 47 bzw. 48 gebildet sind, die an einer Seite zwischen dem Rand des Loches 49 am Boden 46 eine Öffnung 50 zwischen dem Boden 46 und dem jeweiligen Lappen 47 bzw. 48 begrenzen und somit die Ölschöpfkonturen 45 bilden.

Bezugszeichen

Planetentrieb 31 Sonnenrad

Planetenträger 32 Sonnen rad

Planetenrad 33 Drehachse

Planetenbolzen 34 Lagerung

Schmiervorrichtung 35 Durchgangs loch

Rotationsachse 36 Querbohrung

Lagerung 37 Antriebsrad

Schmierkanal 38 Schmierkanal

Querbohrung 39 Hülse

Ölfangschale 40 Boden

Seitenwand 41 Ölschöpfkontur

Ölschöpfkontur 42 ölschöpfkontur

Ölfangkontur 43 Schmiervorrichtung

Öffnung 44 Schmiervorrichtung

Ölleitkontur 45 Ölschöpfkontur

Rinne 46 Boden

Ölleitkontur 47 Lappen

Zapfen 48 Lappen

Seiten rand 49 Loch

Durchlass 50 Öffnung

Pfeil 51 Ölleitkontur

Clip 52 Hülse

Hohlrad 53 Hülse

Planetentrieb Planetenträger

Planetenrad

Planetenrad

Planetenbolzen

Rotationsachse

Schmiervorrichtung