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Title:
PLANET CARRIER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/061437
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a planet carrier (1) comprising a first and a second cylindrical disc (2, 2'), which discs are coaxial with a shared axis of rotation (A), and the respective bases of which discs face one another, wherein: the first and the second disc (2, 2') have a plurality of axial outer bores (12, 12'); the outer bores (12, 12') extend in parallel with the axis of rotation (A); the outer bores (12, 12') of the first and the second disc (2, 2') are aligned with one another and the outer bores (12, 12') are designed to accommodate planet bearings for mounting the planetary gears or planetary shafts; spacer elements (14) are provided between the first and the second disc (2, 2'), which spacer elements are designed as elements which are separate from the first and the second disc (2, 2') and are in contact with the first and the second disc (2, 2'); and the spacer elements (14) are designed to maintain a defined spacing between the first and the second disc (2, 2').

Inventors:
SCHULZ INGO (DE)
LENHARD DETLEF (DE)
RECK DANIEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/075919
Publication Date:
March 28, 2024
Filing Date:
September 19, 2022
Export Citation:
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Assignee:
SKF AB (SE)
International Classes:
F16H57/08
Foreign References:
DE102015222611A12016-06-09
DE102017128000A12019-05-29
DE102013217396A12015-03-05
DE602004001447T22007-02-22
Attorney, Agent or Firm:
KOHL, Thomas (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

Planetenträger Planetenträger (1), der eine erste und eine zweite zylinderförmige Scheibe (2, 2') umfasst, die koaxial zu einer gemeinsamen Drehachse (A) angeordnet sind, wobei die erste und die zweite Scheibe (2, 2') mehrere axiale Außenbohrungen (12, 12') aufweisen, wobei die Außenbohrungen (12, 12') parallel zu der Drehachse (A) verlaufen, wobei die Außenbohrungen (12, 12') der ersten und der zweiten Scheibe (2, 2') zueinander ausgerichtet sind und wobei die Außenbohrungen (12, 12') zur Aufnahme von Planetenlagern zum Lagern der Planetenräder oder von Planetenachsen ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der ersten und der zweiten Scheibe (2, 2') Abstandselemente (14) vorgesehen sind, die als von der ersten und der zweiten Scheibe (2, 2') getrennte Elemente ausgebildet sind und mit der ersten und der zweiten Scheibe (2, 2') in Kontakt stehen, wobei die Abstandselemente (14) dazu ausgebildet sind, einen definierten Abstand zwischen der ersten und der zweiten Scheibe (2, 2') aufrechtzuerhalten. Planetenträger nach Anspruch 1, wobei die Ab Standselemente (14) lösbar an der ersten und der zweiten Scheibe (2, 2') befestigt sind, wobei die Abstandselemente (14) insbesondere mittels Befestigungsmitteln mit der ersten und der zweiten Scheibe (2, 2') gekoppelt sind. Planetenträger nach Anspruch 2, wobei die Befestigungselemente auf Zug belastet sind und wobei die Ab Standselemente (14) auf Druck belastet sind, wodurch ein de- fmierter Vorspannungszustand im Planetenträger (1) vorhanden ist, wobei der Vorspannungszustand Betriebsbelastungen und Betriebsbeanspruchungen entgegenwirkt. Planetenträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Abstandselemente (14) jeweils eine Innenbohrung (18) aufweisen, wobei die Befestigungsmittel durch die jeweilige Innenbohrung (18) der Abstandselemente (14) und korrespondierende axiale Bohrungen (16, 16') in der ersten und der zweiten Scheibe (2, 2') verlaufen. Planetenträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Abstandselemente (14) eine zylindrische Form oder eine mehreckige Form, insbesondere eine Dreiecksform, haben. Planetenträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Abstandselemente (14) zwischen den Außenbohrungen (12, 12'), insbesondere benachbart zu einer äußeren Mantelfläche (4, 4') der ersten und zweiten Scheibe (2, 2') angeordnet sind. Planetenträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Planetenträger (1) zusätzliche Befestigungselemente aufweist, die dazu ausgebildet sind, die erste und die zweite Scheibe (2, 2') miteinander zu koppeln, wobei die zusätzlichen Befestigungselemente durch korrespondierende Bohrungen (26, 30) in der ersten und der zweiten Scheibe (2, 2') verlaufen, wobei die zusätzlichen Befestigungselemente insbesondere benachbart zu den Abstandselementen (14) angeordnet sind. Planetenträger nach Anspruch 7, wobei die zusätzlichen Befestigungselemente in einem mittleren Bereich um die Drehachse (A) angeordnet sind. Planetenträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Abstandselemente (14) aus Metall, insbesondere Stahl, Kunststoff, insbesondere Polymer, und/oder Keramik hergestellt sind. Planetenträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die erste und die zweite Scheibe (2, 2') identisch zueinander ausgebildet sind und/oder wobei die Abstandselemente (14) identisch zueinander ausgebildet sind.

Description:
B e s c h r e i b u n g

Planetenträger

Vorliegende Erfindung betrifft einen Planetenträger gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.

Planetenträger werden in Planetengetrieben, insbesondere Präzisionsgetrieben, verwendet, um die Planeten in dem Planetengetriebe zu lagern. Dabei können die Planetenträger aus zwei zylinderförmigen Schreiben bestehen, zwischen denen Steifigkeitselemente angeordnet sind. Die Steifigkeitselemente dienen dazu, eine Torsions- und Biegesteifigkeit des Planetenträgers bereitzustellen. Die Steifigkeitselemente bilden dabei einen integralen Bestandteil einer oder beider Scheiben, auch Wangen oder Backen genannt. In den Scheiben sind des Weiteren Bohrungen vorgesehen, in die Planetenlager aufgenommen werden können, um die Planeten in dem Planetenträger zu lagern.

Bei den derzeit bekannten Planetenträgern, bei denen die Steifigkeitselemente ein integraler Bestandteil einer oder beider Scheiben sind, ist eine aufwendige und teure Herstellung erforderlich, da entweder die Steifigkeitselemente aus einem Material des Planetenträgers bzw. der Scheiben des Planetenträgers ausgeschnitten werden müssen, beispielsweise durch Fräsen, oder sie an das Material der Scheiben angeformt werden müssen, zum Beispiel durch Schweißen. Des Weiteren haben die üblicherweise verwendeten Steifigkeitselemente eine ungefähre Dreiecksform, was die maschinelle Herstellung komplex und teuer macht. Um eine genau definierte und korrekt eingestellte Vorspannung durch den Planetenträger innerhalb des Planetengetriebes sicherzustellen, ist es des Weiteren erforderlich, dass die Steifigkeitselemente die korrekte Länge haben. Dies wird durch Schleifen der Außenfläche der Steifigkeitselemente zusammen mit der jeweiligen Scheibe erreicht. Allerdings erfordert dies eine komplexe Handhabung und Verarbeitung der Planetenträgerteile, da insbesondere in den Scheiben vorgesehene Lagersitze oder bereits integrierte Lagerlaufbahnen während eines solchen Schleifvorgangs nicht beschädigt werden dürfen.

Es ist deshalb Aufgabe vorliegender Erfindung, einen Planetenträger bereitzustellen, der einfach und kostengünstig herzustellen ist.

Diese Aufgabe wird durch einen Planetenträger gemäß Patentanspruch 1 gelöst.

Der Planetenträger umfasst eine erste und eine zweite zylinderförmige Scheibe, die koaxial zu einer gemeinsamen Drehachse angeordnet sind. Die Scheiben sind dabei mit Abstand zueinander und mit ihren jeweiligen Grundflächen, bzw. Deckelflächen oder Stirnseiten, einander zugewandt angeordnet. Die erste und die zweite Scheibe weisen jeweils mehrere axiale Außenbohrungen in ihrer jeweiligen Grundfläche zur Lagerung von Planetenrädem auf, wobei die Außenbohrungen parallel zu der Drehachse verlaufen. Die Außenbohrungen der ersten und der zweiten Scheibe sind dabei miteinander ausgerichtet und sind zur Aufnahme von Planetenlagern zum Lagern der Planetenräder oder von Planetenachsen ausgebildet.

In die Außenbohrungen können Außenringe der Planetenlager eingesetzt werden. Alternativ können die Außenbohrungen als Außenringe für die Planetenlager ausgebildet sein. In diesem Fall dienen die Außenbohrungen direkt als Außenringe, ohne dass zusätzliche Außenringe erforderlich sind. Die Wälzkörper der Planetenlager können auf der Oberfläche der Außenbohrungen abrollen, die als Lauffläche dienen, oder die Oberfläche der Außenbohrungen dient als Gegenfläche für ein Gleitlager. Ebenso können die Außenbohrungen als Sitz von Planetenachsen dienen, auf denen dann die Planeten mit ihrer Lagerung laufen.

Um nun die erste und die zweite zylinderförmige Scheibe miteinander zu verbinden und gleichzeitig auf Abstand zu halten, sind zwischen der ersten und der zweiten Scheibe Abstandselemente vorgesehen, die als von der ersten und der zweiten Scheibe getrennte Eie- mente ausgebildet sind und mit der ersten und der zweiten Scheibe in Kontakt stehen. Die Abstandselemente sind dazu ausgebildet, einen definierten Abstand zwischen der ersten und der zweiten Scheibe aufrechtzuerhalten. Die Abstandselemente dienen jedoch nicht nur dazu, einen definierten Abstand zwischen der ersten und der zweiten Scheibe aufrechtzuerhalten, sondern dienen zusätzlich als Steifigkeitselemente, wie sie auch bei den bislang bekannten Planetenträgem vorgesehen waren. Durch solche Steifigkeitselemente wird ein Abstützen der beiden Scheiben und gleichzeitig eine Torsions- und Biegesteifigkeit des Planetenträgers sichergestellt.

Durch die Ausgestaltung der Abstandselemente als separate Elemente ist es somit möglich, die erste und die zweite Scheibe sowie die Abstandselemente jeweils separat herzustellen. Dies ermöglicht eine einfache Fertigung, da die Elemente, die vorzugsweise geometrisch einfache Formen sind, nämlich die zwei Scheiben und die Abstandselemente, getrennt voneinander gefertigt werden können und erst anschließend miteinander verbunden werden. Gleichzeitig wird die Funktionalität der Abstandselemente, die denen der bislang verwendeten Steifigkeitselemente entspricht, nämlich dem Planetenträger eine Torsionsund Biegesteifigkeit zu verleihen, weiterhin bereitgestellt.

Da die Abstandselemente getrennt von den Scheiben gefertigt werden, werden bei der Fertigung der Abstandselemente auch keine Lagersitze oder integrierte Lagerlaufbahnen, die in den Scheiben vorgesehen sein können, beeinträchtigt, wie es bei bislang verwendeten Planetenträgem der Fall war.

Gemäß einer Ausführungsform sind die Abstandselemente lösbar an der ersten und der zweiten Scheibe befestigt. Diese Befestigung kann beispielsweise mittels Klebstoff oder dergleichen erfolgen. Alternativ können die Abstandselemente mittels Befestigungsmitteln mit der ersten und der zweiten Scheibe gekoppelt sein. Diese Befestigungselemente können Schrauben oder Bolzen oder dergleichen sein, können aber auch irgendeine andere Art von Klemmmechanismus sein. Vorzugsweise können die Befestigungselemente durch die Abstandselemente und durch die Scheiben hindurchgeführt sein und diese so miteinander verbinden. Hierzu können die Abstandselemente beispielsweise eine Innenbohrung aufweisen, wobei die Befestigungsmittel durch die jeweilige Innenbohrung der Abstandselemente und korrespondierende axiale Bohrungen in den Grundflächen der ersten und der zweiten Scheibe verlaufen. Die Bohrungen in den beiden Scheiben können Durchgangsbohrungen sein. Alternativ können die Bohrungen in einer der Scheiben Sackbohrungen sein. Auch können ein Teil der Bohrungen einer Scheibe Durchgangsbohrungen und ein anderer Teil Sackbohrungen sein, wobei jeweils zwei korrespondierende Bohrungen der ersten und der zweiten Scheibe eine Durchgangsbohrung und eine Sackbohrung sind, um ein Befestigungselement durch eine Durchgangsbohrung einer Scheibe durch das entsprechende Abstandselement in die Sackbohrung der anderen Scheibe durchführen zu können. Des Weiteren können die Bohrungen, oder ein Teil der Bohrungen mit Gewinden versehen sein, die mit entsprechenden Gewinden der Befestigungsmittel Zusammenwirken können.

Durch die Befestigungselemente ist es möglich, die zwei Scheiben miteinander und mit den Abstandselementen zu verbinden. Des Weiteren wird durch die Befestigungselemente eine gewünschte Klemmkraft auf die Scheiben und die Abstandselemente ausgeübt und dadurch eine entsprechende Planetenträgervorspannung erzeugt.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die Befestigungsmittel auf Zug belastet und die Abstandselemente sind auf Druck belastet. Hierdurch ist ein definierter Vorspannungszustand im Planetenträger vorhanden, wobei der Vorspannungszustand Betriebsbelastungen entgegenwirkt.

Wie bereits erläutert, wird durch die Abstandselemente, oder auch Steifigkeitselemente, eine Verdrehung der beiden Scheiben zueinander reduziert und die Versteifung des Planetenträgers erhöht. Zusätzlich wird durch die Kopplung der Scheiben eine Vorspannung durch die Befestigungsmittel, beispielsweise Schrauben, erreicht, indem die Scheiben über die Ab Standselemente miteinander verspannt werden.

Die Ab Standselemente können eine zylindrische Form haben. Insbesondere wenn der Planetenträger in einem Planetengetriebe eingesetzt wird, in dem der Steg ein niedrigeres Drehmoment trägt, können solche zylindrischen Abstandselemente verwendet werden, da hier eine geringere Anforderung an die Torsionssteifigkeit gestellt wird.

Eine solche zylindrische Form hat den Vorteil, dass die Abstandselemente einfach gefertigt werden können, in dem diese beispielsweise von einer Stange oder einem Hohlrohr abge- schnitten werden. Dies ermöglicht insbesondere eine einfache Fertigung in hoher Stückzahl. Statt die Abstandselemente von einer Stange oder einem Hohlrohr abzuschneiden, können diese auch durch Extrudieren oder ähnliche Verfahren hergestellt werden. Um die Abstandselemente zur Verwendung in dem Planetenträger auf die dieselbe Länge zu bringen, können mehrere Abstandselemente zusammen in eine Maschine eingespannt und gemeinsam auf die gleiche Länge geschliffen werden.

Die beiden Scheiben weisen jeweils zumindest auf den einander zugewandten Grundflächen, vorzugsweise jeweils auf beiden Grundflächen, eine glatte maßhaltige Oberfläche auf. Werden dann die auf dieselbe Länge gefertigten Abstandselemente zwischen den Scheiben angeordnet, kann ein genau definierter und gleichmäßiger Abstand zwischen den beiden Scheiben bereitgestellt werden.

In einer anderen Ausführungsform können die Ab Standselemente eine mehreckige Form, beispielsweise eine Dreiecksform, haben, wie sie auch bei bislang bekannten Planetenträgem vorgesehen ist. Eine solche mehreckige Form, z.B. Dreiecksform, hat den Vorteil, dass im Außenbereich mehr Material vorhanden sein kann, wodurch die Torsions- und Biegesteifigkeit des Planetenträgers weiter erhöht wird. Im Gegensatz zu bislang bekannten Planetenträgern hat der hier vorgeschlagenen Planetenträger jedoch auch bei einer mehreckigen Form oder einer Polygonform der Abstandselemente den Vorteil, dass die Scheiben und die Abstandselemente separate Elemente sind und getrennt gefertigt werden können und somit eine einfachere und kostengünstigere Herstellung möglich ist.

Die Ab Standselemente können aus verschiedenen Materialien, wie beispielsweise Metall (zum Beispiel Stahl, Aluminium etc.) oder aus Kunststoff (zum Beispiel Polymer) oder aus Keramik hergestellt sein. Je nach Anwendungsfall und den damit verbundenen Anforderungen kann das entsprechende Material ausgewählt sein. So hat beispielsweise Keramik den Vorteil, dass eine hohe Vorspannung möglich ist, da Keramik ein sehr belastbares Material darstellt. Bei der Verwendung von Kunststoff kann insbesondere das Gewicht des Planetenträgers reduziert werden, z.B. im Vergleich zu Metall.

Des Weiteren hat die Fertigung des Planetenträgers aus separaten Teilen den Vorteil, dass für die Scheiben und die Abstandselemente unterschiedliche Materialien verwendet werden können. Das Material der Abstandselemente kann also getrennt von dem Material der Scheiben gewählt werden und kann entsprechend der erforderlichen Funktionalität optimiert werden. Für einen Planetenträger, der in einem Planetengetriebe mit einem hohen Drehmoment eingesetzt wird, kann ein Material, wie beispielsweise Stahl gewählt werden, welches höheren Kräften standhalten kann, während für einen Planetenträger, der in einem Planetengetriebe in einer heißen Umgebung eingesetzt wird, ein Material wie beispielsweise Keramik gewählt werden kann, welches hohen Temperaturen gut standhalten kann.

Auch können die Abstandselemente selbst aus unterschiedlichen Materialien bestehen, zum Beispiel kann ein Teil der Abstandselemente aus Metall und ein anderer Teil der Abstandselemente aus Kunststoff bestehen.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist jede Scheibe eine äußere Mantelfläche und eine innere Mantelfläche auf, wobei die innere Mantelfläche eine zentrale Innenbohrung definiert, wobei die Außenbohrungen zwischen der inneren und der äußeren Mantelfläche angeordnet sind. Durch eine solche zentrale Innenbohrung kann beispielsweise ein Sonnenrad des Planetengetriebes geführt werden.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die Abstandselemente zwischen den Außenbohrungen, insbesondere so nah wie möglich oder angrenzend an bzw. benachbart zu der äußeren Mantelfläche, angeordnet. Eine solche Anordnung hat insbesondere den Vorteil, dass der Planetenträger in seinem Außenbereich, d. h. auf der Grundfläche in Richtung der äußeren Mantelfläche, durch die Abstandselemente gestützt und versteift wird.

Der Planetenträger kann jede beliebige Anzahl von Außenbohrungen aufweisen, z.B. sowohl eine gerade als auch eine ungerade Anzahl. Vorzugsweise ist immer ein Ab Standselement zwischen zwei Außenbohrungen angeordnet, wobei auch andere Arten von Anordnungen, beispielsweise zwei Abstandselemente zwischen jeweils zwei Außenbohrungen oder zwei Außenbohrungen zwischen jeweils einem Abstandselement möglich sind. Des Weiteren ist die Anzahl der Außenbohrungen, und damit die Anzahl der aufnehmbaren Planeten, sowie die Anzahl der Abstandselemente beliebig skalierbar.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Planetenträger zusätzliche Befestigungselemente auf, die dazu ausgebildet sind, die erste und die zweite Scheibe miteinander zu koppeln. Die zusätzlichen Befestigungselemente verlaufen durch korrespondierende Bohrungen in den Grundflächen der ersten und der zweiten Scheibe. Insbesondere können die zusätzlichen Befestigungselemente angrenzend oder so nah wie möglich an die Abstandselemente angeordnet sein. Durch solche zusätzlichen Befestigungselemente ist es möglich, die Verbindung der beiden Scheiben miteinander zu verbessern. Des Weiteren können solche zusätzlichen Befestigungselemente auch in einem mittleren Bereich um die Drehachse, insbesondere innerhalb der Außenbohrungen, angeordnet sein. Auf diese Weise kann eine zusätzliche Kopplung der beiden Scheiben in ihrer Mitte erreicht werden, was die Kopplung der beiden Scheiben miteinander verbessert und die Gesamtstabilität erhöht. Hierbei können die zusätzlichen Befestigungselemente in dem mittleren Bereich tatsächlich mittig angeordnet sein. Auch eine außermittige Anordnung, z.B. zum Ausgleich einer Unwucht, ist möglich.

Des Weiteren ist es möglich, die zusätzlichen Befestigungselemente mit Abstandselementen zu verbinden und an den jeweiligen Positionen nicht nur die Befestigungselemente vorzusehen, sondern zusätzlich auch Abstandselemente, durch die Befestigungselemente verlaufen.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die erste und die zweite Scheibe identisch zueinander ausgebildet. Auf diese Weise wird nicht nur die Herstellung der Abstandselemente vereinfacht, sondern auch die Herstellung der Scheiben, da nur eine Art von Scheibe gefertigt werden muss und diese dann spiegelbildlich zueinander angeordnet werden können. Des Weiteren können die Abstandselemente identisch zueinander ausgebildet sein, wie bereits oben erläutert wurde, wodurch auch hier die Herstellung vereinfacht wird. Insbesondere können auf diese Weise die einzelnen Elemente in hoher Stückzahl hergestellt werden. Des Weiteren ist es möglich, verschiedene Einzel el em ente je nach Bedarf zu kombinieren, insbesondere in Bezug auf Material, Anzahl der Bohrungen, z.B. Außenbohrungen, etc. So können dieselben Abstandselemente mit verschiedenen Scheiben kombiniert werden, um verschiedene Arten von Planetenträgem zu realisieren.

Somit kann der hier beschriebene Planetenträger für jede Art von Planetengetriebe verwendet werden, bei dem Planeten in Planetenlagern in einem Planetenträger geführt und gelagert werden sollen oder Planetenachsen durch den Planetenträger geführt oder in diesen eingepresst werden sollen. Ein solcher Planetenträger kann in einem Planetengetriebe mit Sonnenrad verwendet werden, in welchem Fall die Scheiben eine zentrale Innenboh- rung aufweisen, aber kann auch in einem Planetengetriebe ohne Sonnenrad verwendet werden, in welchem Fall eine solche zentrale Innenbohrung weggelassen werden kann. Des Weiteren können die Anzahl der Außenbohrungen, die Anzahl der Ab Standselemente, das verwendete Material, die Länge der Abstandselemente, etc. je nach gewünschter Funktionalität angepasst werden.

Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen sind in der Beschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen angegeben. Dabei sind insbesondere die in der Beschreibung und in den Zeichnungen angegebenen Kombinationen der Merkmale rein exemplarisch, so dass die Merkmale auch einzeln oder anders kombiniert vorliegen können.

Im Folgenden soll die Erfindung anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben werden. Dabei sind die Ausführungsbeispiele und die in den Ausführungsbeispielen gezeigten Kombinationen rein exemplarisch und sollen nicht den Schutzbereich der Erfindung festlegen. Dieser wird allein durch die anhängigen Ansprüche definiert.

Es zeigen:

Fig. 1 : eine Explosionsansicht eines Planetenträgers gemäß einer Ausführungsform;

Fig. 2: eine Draufsicht einer Scheibe des Planetenträgers von Fig. 1;

Fig. 3: eine perspektivische Ansicht einer Scheibe des Planetenträgers von Fig. 1 gemäß einer weiteren Ausführungsform; und

Fig. 4-6: Draufsichten jeweils einer Scheibe des Planetenträgers von Fig. 1 gemäß weiteren Ausführungsformen.

Im Folgenden werden gleiche oder funktionell gleichwirkende Elemente mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.

Fig. 1 zeigt einen Planetenträger 1, der aus zwei zylinderförmigen Scheiben 2, 2‘ besteht. Die erste und die zweite Scheibe 2, 2‘ haben eine gemeinsame Drehachse A und sind mit ihren Grundflächen bzw. Deckelflächen einander zugewandt. Die beiden Scheiben 2, 2‘ sind vorzugsweise identisch ausgebildet, weshalb im Folgenden nur eine der Scheiben 2, 2‘ im Detail beschrieben wird. Eine Draufsicht auf eine der Scheiben 2 ist in Fig. 2 gezeigt. Die beschriebenen Merkmale gelten für die beiden Scheiben 2, 2‘ analog, wobei die Bezugszeichen der ersten Scheibe 2 für die zweite Scheibe 2‘ mit einem “ gekennzeichnet sind.

Die Scheibe 2 hat eine äußere Mantelfläche 4, die über ein Hauptlager (nicht gezeigt) beispielsweise mit einem Gehäuse verbunden werden kann. Alternativ kann der Planetenträger 1 auch ohne ein solches Hauptlager, d.h. mit einer schwimmenden Lagerung, eingesetzt werden. In der hier gezeigten Ausführungsform ist an der äußeren Mantelfläche 4 ein Flansch 6 vorgesehen. Der Flansch 6 kann zum einen zur Anbindung eines Antriebs, zum Beispiel einer weiteren Getriebestufe oder eines Elektromotors, oder zur Anbindung eines Abtriebs, zum Beispiel einer weiteren Getriebestufe oder eines Roboterarms, verwendet werden.

In den in Figuren 1 bis 5 gezeigten Ausführungsformen hat die Scheibe 2 auch eine innere Mantelfläche 8, die eine zentrale Innenbohrung 10 definiert. In der Innenbohrung 10 kann ein Sonnenrad (nicht gezeigt) eines Planetengetriebes positioniert werden.

Auf der Grundfläche der Scheibe 2, in der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform um die Innenbohrung 10, sind Außenbohrungen 12 angeordnet. Beispielhaft sind hier vier Außenbohrungen 12 gezeigt, es können jedoch auch mehr oder weniger Außenbohrungen 12 vorgesehen sein. In den Außenbohrungen 12 können Planetenräder (nicht gezeigt) aufgenommen werden. Hierzu können in den Außenbohrungen 12 Planetenlager (nicht gezeigt) angeordnet sein, die die Planetenräder in dem Planetenträger 1 lagern. Dabei können in den Außenbohrungen 12 Außenringe der Planetenlager aufgenommen sein oder die Außenbohrungen 12 können selbst als Außenringe dienen. Hierbei ist zu beachten, dass die beiden Scheiben 2, 2' bzw. deren Außenbohrungen 12, 12' miteinander ausgerichtet sind. Weiterhin können die Außenbohrungen 12 als Sitz von Achsen dienen, auf denen die Planetenlagerung und die Planeten montiert sind.

Zwischen den beiden Grundflächen der Scheiben 2, 2' sind Abstandselemente bzw. Steifigkeitselemente 14 vorgesehen. Diese Abstandselemente 14 dienen zum einen dazu, die beiden Scheiben 2, 2' auf Abstand zu halten, und zum anderen dienen sie zur Versteifung der beiden Scheiben 2, 2' bzw. des gesamten Planetenträgers 1. Die Abstandselemente 14 sind als separate Elemente ausgebildet. Durch diese Ausbildung als separate Elemente können sowohl die Scheiben 2, 2' als auch die Abstandselemente 14 auf einfache Weise hergestellt werden, da jedes Element einzeln gefertigt werden kann. Beispielsweise können die Abstandselemente 14, wie in Fig. 1 dargestellt, als zylindrische Hohlkörper ausgebildet sein, die beispielsweise durch Abschneiden eines Hohlrohrs gefertigt werden können. Es sollte jedoch beachtet werden, dass die Ausbildung als Hohlzylinder, wie sie in Fig. 1 gezeigt ist, nur eine Möglichkeit darstellt und die Abstandselemente 14 auch als Vollzylinder oder in einer anderen Form ausgebildet sein können.

Die Abstandselemente 14 können über irgendeine Art von Klemmmechanismus mit den beiden Scheiben 2, 2' gekoppelt sein. Beispielsweise können die Abstandselemente 14 mit den beiden Scheiben 2, 2' über Befestigungsmittel (nicht gezeigt), wie Schrauben oder Bolzen, verbunden sein, die durch Bohrungen 16, 16' in den beiden Scheiben 2, 2' verlaufen. Wie in Fig. 1 durch die gestrichelte Linie 20 gezeigt ist, sind die Bohrungen 16, 16' und die Bohrungen 18 in den Abstandselementen 14 miteinander ausgerichtet, um eine Befestigung zwischen den Scheiben 2, 2' und den Abstandselementen 14 zu ermöglichen.

Es sollte beachtet werden, dass, auch wenn in Fig. 1 vier Abstandselemente und vier Außenbohrungen 12, 12' dargestellt sind, jede andere Anzahl von Abstandselementen 14 und Bohrungen 12, 12' möglich ist. Des Weiteren kann auch die Innenbohrung 10 entfallen und der Planetenträger 1 kann in einem Planetengetriebe ohne Sonnenrad verwendet werden.

Die Abstandselemente 14 und die entsprechenden Bohrungen 16 in den Grundflächen der Scheiben 2, 2' sind vorzugsweise im Randbereich der Grundflächen angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass die beiden Scheiben 2, 2' gleichmäßig verteilt über ihre Grundflächen durch die Abstandselemente 14 zueinander abgestützt werden können. Dabei ist insbesondere bevorzugt, wenn die Abstandselemente 14 jeweils zwischen den Außenbohrungen 12 angeordnet sind.

Wie bereits oben erläutert, können die Abstandselemente 14 auch eine andere Form als die in den Figuren 1, 2, 4 bis 6 dargestellte zylindrische Form haben. Wie in Fig. 3 gezeigt ist, können die Abstandselemente 14 beispielsweise eine Dreiecksform haben. Dabei sind die Abstandselemente 14 mit ihrer breiten Seite 24 in Richtung der Außenseite angeordnet und mit ihrer schmalen Seite 22 in Richtung der Innenbohrung 10 angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass mehr Material im Außenbereich vorhanden ist, um dort eine bessere Abstützung und damit eine bessere Torsions- und Biegesteifigkeit bereitzustellen. In Fig. 3 sind die Abstandselemente 14 als bereits mit der Scheibe 2 verbunden dargestellt und die zweite Scheibe 2' (nicht gezeigt) wird ebenfalls mit den Abstandelementen 14 verbunden.

Um eine bessere Verbindung zwischen den beiden Scheiben 2, 2' bereitzustellen, ist es auch möglich, zusätzlich zu den Ab Standselementen 14 und den damit verbundenen Befestigungsmitteln weitere Befestigungsmittel vorzusehen. Wie zum Beispiel in Fig. 4 gezeigt ist, können zusätzliche Befestigungsmittel durch Bohrungen 26 geführt werden, die in Fig. 4 zu beiden Seiten der Abstandselemente 14 vorgesehen sind. Dies verbessert die Kopplung der beiden Scheiben 2, 2' und führt damit zu einer sicheren Verbindung der beiden Scheiben 2, 2'.

Statt nur zusätzliche Befestigungsmittel über die Bohrungen 26 vorzusehen, können auch weitere Ab Standselemente 28 vorhanden sein, wie in Fig. 5 dargestellt ist. In diesem Fall werden die Bohrungen 26 nicht nur für Befestigungsmittel, sondern auch zusätzlich für Abstandselemente 28 verwendet, wobei, wie bereits in Bezug auf die Abstandselemente 14 und die Bohrungen 16 beschrieben wurde, die Befestigungsmittel durch die Bohrungen 26 in den beiden Scheiben 2, 2' und durch die Abstandselemente 28, bzw. eine Bohrung durch die Abstandselemente 28, verlaufen.

Eine Erhöhung der Torsions- und Biegesteifigkeit kann auch erreicht werden, in dem weitere Abstandselemente in der Mitte der Scheiben 2, 2' vorgesehen werden. Wie in Fig. 6 gezeigt ist, kann der Planetenträger 1 als Ganzes auch ohne Innenbohrung 10 vorgesehen sein, wobei in diesem Fall weitere Abstandselemente 32 in der Mitte um die Drehachse A angeordnet sein können. Wie bereits unter Bezug auf die Abstandselemente 14 bzw. 28 beschrieben wurde, sind auch hier Bohrungen 30 in den Scheiben 2, 2' vorgesehen und die Abstandselemente 32 werden über Befestigungsmittel durch die Bohrungen 30 mit den beiden Scheiben 2, 2' verbunden. Obwohl in Fig. 6 keine Innenbohrung 10 gezeigt ist, ist es auch möglich, eine kleinere Innenbohrung 10 vorzusehen und/oder die Abstandselemente 32 um die Innenbohrung 10 anzuordnen. Durch den hier beschriebenen Planetenträger ist es also möglich, eine einfache und kostengünstige Herstellung der Einzelteile des Planetenträgers zu ermöglichen, die dennoch eine ausreichende Torsions- und Biegesteifigkeit des Planetenträgers zur Verwendung in Planetengetrieben bereitstellen.

Bezugszeichenliste

1 Planetenträger

2, 2' Scheibe

4, 4' äußere Mantelfläche

6, 6' Flansch

8, 8' innere Mantelfläche

10, 10' Innenbohrung

12, 12' Außenbohrung

14 Abstandselement

16, 16' Bohrung

18 Durchgangsbohrung

20 Ausrichtungslinie

22 schmale Seite

24 breite Seite

26 Bohrungen

28 Abstandselemente

30 Bohrung

32 Abstandselement

A Drehachse