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Title:
PISTON AND CYLINDER OF AN INTERNAL COMBUSTION ENGINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/099001
Kind Code:
A1
Abstract:
A piston (10) of a cylinder of an internal combustion engine, with a piston skirt (12), with a ring belt (13) which is positioned on a first axial side of the piston skirt (12) and has a plurality of ring grooves (15) which are delimited by ring lands (14) and which are separated from one another by the ring lands (14), wherein each of the ring grooves (15) receives a piston ring (16) which is configured as a compression ring or as an oil scraper ring, and with an oil collector channel (17) which is positioned between the piston skirt (12) and the ring belt (13) as viewed in the axial direction of the piston. As viewed in the axial direction of the piston, the oil collector channel (17) has a greater depth at the circumferential position of the pressure side of the piston and/or at the circumferential position of the counterpressure side of the piston than at the circumferential position of the coupling side of the piston and/or at the circumferential position of the coupling opposite side of the piston. As viewed in the circumferential direction of the piston, the oil collector channel (17) has a slope, namely starting from the axial depth in the region of the coupling side and/or the coupling opposite side of the piston in the direction of the axial depth in the region of the pressure side and/or the counterpressure side of the piston.

Inventors:
SHAER TALAT (DE)
WALDENMAIER ULF (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/075169
Publication Date:
May 22, 2020
Filing Date:
September 19, 2019
Export Citation:
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Assignee:
MAN ENERGY SOLUTIONS SE (DE)
International Classes:
F16J9/20; F02F3/00; F02F3/22; F16J1/09
Foreign References:
DE884586C1953-07-27
AT208657B1960-04-25
US1767164A1930-06-24
JPH0564567U1993-08-27
DE967095C1957-10-03
DE102017213896A12019-02-14
DE884586C1953-07-27
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Claims:
Ansprüche

1. Kolben (10) eines Zylinders einer Brennkraftmaschine,

mit einem Kolbenschaft (12),

mit einer an einer ersten axialen Seite des Kolbenschafts (12) positio- nierten Ringpartie (13), die mehrere durch Ringstege (14) begrenzte und durch die Ringstege (14) voneinander getrennte Ringnuten (15) aufweist, wo- bei jede der Ringnuten (15) einen als Verdichterring oder als Ölabtreifring ausgebildeten Kolbenring (16) aufnimmt,

mit einer in Axialrichtung des Kolbens gesehen zwischen dem Kolben- schaft (12) und der Ringpartie (13) positionierten Ölsammlerinne (17),

dadurch gekennzeichnet, dass

die Ölsammlerinne (17) an der Umfangsposition der Druckseite des Kolbens und/oder an der Umfangsposition der Gegendruckseite des Kolbens in Axialrichtung des Kolbens gesehen eine größere Tiefe aufweist als an der Umfangsposition der Kupplungsseite des Kolbens und/oder an der Umfangs- position der Kupplungsgegenseite des Kolbens,

die Ölsammlerinne (17) in Umfangsrichtung des Kolbens gesehen ein Gefälle aufweist, nämlich ausgehend von der axialen Tiefe im Bereich der Kupplungsseite und/oder der Kupplungsgegenseite in Richtung auf die axiale Tiefe im Bereich der Druckseite und/oder der Gegendruckseite.

2. Kolben nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangspositi- on der Gegendruckseite der Umfangsposition der Druckseite in Umfangsrich- tung gesehen um 180° oder in etwa 180° gegenüberliegt.

3. Kolben nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Um- fangsposition der Kupplungsgegenseite der Umfangsposition der Kupplungs- seite in Umfangsrichtung gesehen um 180° oder in etwa 180° gegenüberliegt. 4. Kolben nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangsposition der Kupplungsgegenseite und die Umfangsposition der Kupplungsseite in Umfangsrichtung gesehen um 90° oder in etwa 90° zur Um- fangsposition der Gegendruckseite und der Umfangsposition der Druckseite versetzt sind.

5. Kolben nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass

die axiale Tiefe (t2) der Ölsammlerinne (17) an der Umfangsposition der Druckseite und an der Umfangsposition der Gegendruckseite zwischen 4 mm und 30 mm, bevorzugt zwischen 6 mm und 20 mm beträgt,

die axiale Tiefe (t1) der Ölsammlerinne (17) an der Umfangsposition der Kupplungsgegenseite und an der Umfangsposition der Kupplungsseite zwi- schen 2 mm und 15 mm, bevorzugt zwischen 3 mm und 10 mm beträgt.

6. Kolben nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in Radialrichtung gesehen die Breite (b) der Ölsammlerinne (17) zwischen 2 mm und 25 mm, bevorzugt zwischen 5 mm und 20 mm, beträgt.

7. Kolben nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass in

Axialrichtung des Kolbens gesehen zwischen der Ölsammlerinne (17) und der Ringpartie (13) eine der Ölsammlerinne (17) zug wandte Steuerkante (20) ausgebildet ist, die mit der Axialrichtung einen Winkel (a, ß) einschließt.

8. Kolben nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Mo- noblockkolben, dessen Ringpartie und Kolbenschaft von einer monolithischen Baugruppe gebildet sind, der Winkel (ß) zwischen 30° und 70° beträgt.

9. Kolben nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem bebau- ten Kolben, dessen Ringpartie (13) und Kolbenschaft (12) von einer getrenn- ten und miteinander verbundenen Baugruppen (10a, 10b) gebildet sind, der Winkel (a) zwischen 60° und 75° beträgt.

10. Kolben nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Winkel, den die Steuerkante (20) mit der Axialrichtung einschließt, in Umfangsrichtung ändert.

11. Zylinder einer Brennkraftmaschine,

mit einer Zylinderlaufbuchse (11),

mit einem in der Zylinderlaufbuchse (11) auf- und ab bewegbar geführ- ten Kolben (10),

dadurch gekennzeichnet, dass

der Kolben (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 ausgebildet ist.

Description:
Kolben und Zylinder einer Brennkraftmaschine

Die Erfindung betrifft einen Kolben einer Brennkraftmaschine. Des Weiteren betrifft die Erfindung einen Zylinder einer Brennkraftmaschine

Ein Zylinder einer Brennkraftmaschine verfügt über einen Kolben, der in einer Zy- linderlaufbuchse auf und ab bewegbar geführt ist. Der grundsätzliche Aufbau ei- nes Kolbens, der über eine Pleuelstange an eine Kurbelwelle der Brennkraftma- schine gekoppelt ist, ist dem hier angesprochenen Fachmann geläufig. So verfügt ein Kolben über einen Kolbenschaft, durch den sich ein Kolbenbolzen zur Anbin- dung des Kolbens an die jeweilige Pleuelstange erstreckt. An einer Seite des Kol- benschafts ist eine Ringpartie des Kolbens positioniert, wobei die Ringpartie des Kolbens mehrere durch Ringstege begrenzte und durch die Ringstege voneinan- der getrennte Ringnuten zur Aufnahme von Kolbenringen aufweist.

In Umfangsrichtung des Kolbens gesehen weist der Kolben definierte Umfangspo- sitionen auf, nämlich eine sogenannte Druckseite und eine sogenannte Gegen- druckseite. Bei der Bewegung des Kolbens in der Zylinderlaufbuchse wird der

Kolben über den Gasdruck nahe einem oberen Totpunkt gegen eine Zylinderwand der Zylinderlaufbuchse gedrückt, wobei diese Umfangsposition als Druckseite be- zeichnet wird. An der diametral gegenüberliegenden Seite ist die sogenannte Ge- gendruckseite ausgebildet. Durch die Druckseite und Gegendruckseite kann eine Gerade gezogen werden, wobei eine senkrecht zu dieser Geraden verlaufende Gerade parallel zum Kolbenbolzen verläuft, welcher der Anbindung des Kolbens an die jeweilige Pleuelstange dient. Auf dieser Geraden, die parallel zum Kolben- bolzen verläuft, liegt eine sogenannte Kupplungsseite und eine sogenannte Kupp- lungsgegenseite des Kolbens, die der Kupplungsseite diametral gegenüberliegt. Die DE 884 586 B offenbart einen Kolben einer Brennkraftmaschine in Mono- blockbauweise. Kolbenschaft und Ringpartie sind dabei integral an einer monoli- thischen Baugruppe ausgeführt. Zwischen dem Kolbenschaft und der Ringpartie ist dabei gemäß diesem Stand der Technik in Axialrichtung gesehen eine Ölsam- melrinne ausgebildet, in welcher abgestreiftes Öl gesammelt werden kann. Dies Ölsammelrinne verfügt dabei in Axialrichtung gesehen über eine in Umfangsrich- tung konstante axiale Tiefe und über eine in Radialrichtung gesehen konstante Breite.

Durch im Betrieb auf den Kolben wirkende Kolbenseitenkräfte wird der Kolben im Bereich des oberen Totpunkts mit großer Kraft gegen die Zylinderlaufbuchse ge- drückt, also im Bereich der Druckseite des Kolbens. Dann, wenn zur Schmierung bzw. Kühlung des Kolbens zu wenig Öl vorliegt, kann es hierbei zu einem metalli- schen Kontakt zwischen dem Kolben und der Zylinderlaufbuchse kommen, wodurch sogenannte Anreiber und/oder Fresser verursacht werden können. Hier- durch kann der Zylinder beschädigt werden. Es besteht Bedarf an einem Kolben bzw. einem Zylinder einer Brennkraftmaschine mit einem Kolben, bei welchem die Beschädigungsgefahr reduziert ist.

Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, einen neuartigen Kolben und Zylinder einer Brennkraftmaschine zu schaffen. Diese Aufgabe wird durch einen Kolben einer Brennkraftmaschine gemäß Anspruch 1 gelöst. Erfin- dungsgemäß weist die Ölsammlerinne an der Umfangsposition der Druckseite des Kolbens und/oder an der Umfangsposition der Gegendruckseite des Kolbens in Axialrichtung des Kolbens gesehen eine größere Tiefe auf als an der Umfangspo- sition der Kupplungsseite des Kolbens und/oder an der Umfangsposition der Kupplungsgegenseite des Kolbens. Die Ölsammlerinne weist ferner in Umfangs- richtung des Kolbens gesehen ein Gefälle auf, nämlich ausgehend von der axialen Tiefe im Bereich der Kupplungsseite und/oder der Kupplungsgegenseite in Rich- tung auf die axiale Tiefe im Bereich der Druckseite und/oder der Gegendruckseite. Über die erfindungsgemäß ausgestaltete Ölsammelrinne mit den in Axialrichtung definiert unterschiedlichen Tiefen an Gegendruckseite, Druckseite, Kupplungsseite und/oder Kupplungsgegenseite kann bei einem Abwärtshub des Kolbens etwa ab der Mitte der Abwärtsbewegung des Kolbens in Richtung auf den unteren Tot- punkt Öl gesammelt werden, und zwar im Bereich der Kupplungsseite sowie Kupplungsgegenseite der Ölsammelrinne. Dieses angesammelte Öl fließt auf- grund des Gefälles in der Ölsammelrinne in Richtung auf die Druckseite und vor- zugsweise Gegendruckseite des Kolbens, wobei dieses gesammelte Öl dann bei einer Aufwärtsbewegung des Kolbens ab der Mitte der Aufwärtsbewegung bis zum oberen Totpunkt durch Trägheitskräfte in Richtung auf die Ringpartie des Kolbens und die Zylinderlaufbuchse spritzt und dann hier zur Schmierung zur Verfügung steht. Der Zylinder wird demnach im Bereich seines oberen Totpunkts im Bereich der Druckseite und vorzugsweise Gegendruckseite mit Schmieröl versorgt, sodass die Gefahr eines sogenannten Anreibers oder Fressers verringert ist. Die Beschä- digungsgefahr für den Kolben ist demnach reduziert.

Vorzugsweise beträgt die axiale Tiefe der Ölsammlerinne an der Umfangsposition der Druckseite und vorzugsweise an der Umfangsposition der Gegendruckseite zwischen 4 mm und 30 mm, bevorzugt zwischen 6 mm und 20 mm. Die axiale Tie- fe der Ölsammlerinne an der Umfangsposition der Kupplungsgegenseite und vor- zugsweise an der Umfangsposition der Kupplungsseite, die stets kleiner als die axiale Tiefe an der Umfangsposition der Druckseite und vorzugsweise Gegen- druckseite ist, beträgt zwischen 2 mm und 15 mm, bevorzugt zwischen 3 mm und 10 mm. Eine derartige Dimensionierung der Ölsammelrinne ist besonders bevor- zugt, um bei der Abwärtsbewegung des Kolbens Öl im Bereich der Ölsammelrinne zu sammeln und im Bereich der Aufwärtsbewegung wieder abzugeben.

Vorzugsweise ist in Axialrichtung des Kolbens gesehen zwischen der Ölsammle- rinne und der Ringpartie eine der Ölsammlerinne zugwandte Steuerkante ausge- bildet, die mit der Axialrichtung einen Winkel einschließt. Über die Steuerkante kann das Sammeln des Öls sowie Abgeben des Öls gezielt beeinflusst werden. Vorzugsweise ändert sich der Winkel, den die Steuerkante mit der Axialrichtung einschließt, in Umfangsrichtung des Kolbens. Hierdurch können dann im Bereich von Gegendruckseite, Druckseite, Kupplungsseite und/oder Kupplungsgegenseite individuelle Winkel eingestellt werden, um das Sammeln des Öls sowie Abgeben des Öls individuell zu beeinflussen.

Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprü- chen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:

Fig. 1 einen ausschnittweisen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen

Kolben in einer sich durch Kupplungsseite und Kupplungsgegenseite erstreckenden Schnittrichtung bei gebauter Ausführung des Kolbens; Fig. 2 einen Ausschnitt aus Fig. 1 beim Abwärtshub des Kolbens;

Fig. 3 einen ausschnittweisen Querschnitt durch den erfindungsgemäßen

Kolben der Fig. 1 , 2 in einer sich durch Druckseite und Gegendrucksei- te erstreckenden Schnittrichtung;

Fig. 4 ein Ausschnitt aus Fig. 3 beim Aufwärtshub des Kolbens;

Fig. 5 ein Detail des Kolbens;

Fig. 6 ein weiteres Detail des Kolbens;

Fig. 7 einen ausschnittweisen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen

Kolben in einer sich durch Kupplungsseite und Kupplungsgegenseite erstreckenden Schnittrichtung bei Monoblockausführung des Kolbens; Fig. 8 einen ausschnittweisen Querschnitt durch den erfindungsgemäßen

Kolben der Fig. 7 in einer sich durch Druckseite und Gegendruckseite erstreckenden Schnittrichtung. Die Erfindung betrifft einen Kolben eines Zylinders einer Brennkraftmaschine so- wie einen Zylinder einer Brennkraftmaschine mit einem Kolben.

Fig. 1 bis 6 zeigen unterschiedliche Querschnitte und Details eines erfindungsge- mäßen Kolbens 10 eines Zylinders einer Brennkraftmaschine, der in einer Lauf- buchse 11 auf und ab bewegbar geführt ist. Bei dem Kolben 10 des Ausführungs- beispiels der Fig. 1 bis 6 handelt es sich um einen sogenannten gebauten Kolben aus zwei Kolbenabschnitten 10a und 10b, die als getrennten Baugruppen 10a und 10b ausgebildet und miteinander verbunden sind.

Der Kolben 10 des Ausführungsbeispiels der Fig. 1 bis 6 verfügt über einen Kol- benschaft 12, der von der Baugruppe 10a des Kolbens bereitgestellt ist. Durch den Kolbenschaft 12 erstreckt sich ein nicht gezeigter Kolbenbolzen zur Anbin- dung des Kolbens 10 an eine nicht gezeigte Pleuelstange des jeweiligen Zylin- ders.

Der Kolben 10 verfügt weiterhin über eine Ringpartie 13, die von der Baugruppe 10b des Kolbens 10 bereitgestellt ist. Die Ringpartie 13 ist an einer axialen Seite des Kolbenschafts 12 gegenüberliegend zur Pleuelstange angeordnet.

Die Ringpartie 13 verfügt über mehrere durch Ringstege 14 begrenzte und durch die Ringstege 14 voneinander beabstandete Ringnuten 15. In den Ringnuten 15 sind Kolbenringe 16 angeordnet, die entweder als Verdichterring oder als Ölab- streifring ausgebildet sind. Für den Kolben 10 der Fig. 1 bis 6 ist ein derartiger Kolbenring 16 gezeigt.

Der Kolben verfügt über eine Ölsammelrinne 17. Die Ölsammelrinne 17 ist in Axi- alrichtung des Kolbens 10 gesehen zwischen dem Kolbenschaft 12 und der Ring- partie 13 ausgebildet, also in Axialrichtung gesehen zwischen dem Kolbenschaft 12 und der Ringpartie 13 positioniert. Die Ölsammelrinne 17 läuft in Umfangsrichtung des Kolbens 10 um den Kolben 10 um und ist im gezeigten Ausführungsbeispiel von der Baugruppe 10a des Kobens 10 ausgebildet.

Wie einem Vergleich der Fig. 1 , 2 mit den Fig. 3, 4 entnommen werden kann, ist die axiale Tiefe t dieser Ölsammelrinne 17 in Umfangsrichtung gesehen nicht kon- stant, vielmehr weist die Ölsammelrinne 17 an der Umfangsposition der Drucksei- te des Kolbens 10 und vorzugsweise auch an der Umfangsposition der Gegen- druckseite des Kolbens 10 (siehe Fig. 3 und 4), in Axialrichtung des Kolbens 10 gesehen, eine größere axiale Tiefe t2 auf, als der Kolben 10 eine Tiefe t1 an der Umfangsposition der Kupplungsseite desselben und an der Umfangsposition der Kupplungsgegenseite desselben (siehe Fig. 1 , 2) aufweist.

Wie bereits ausgeführt, liegen Kupplungsseite und Kupplungsgegenseite des Kol- bens auf einer Geraden, die parallel zur Achse des Kolbenbolzens verläuft. Druck- seite und Gegendruckseite des Kolbens 10 liegen auf einer Geraden, die senk- recht zum Kolbenbolzen verläuft.

Der 90°-Versatz zwischen der relativ geringen Tiefe t1 der Ölsammelrinne 17 an der Umfangsposition der Kupplungsseite und an der Umfangsposition der Kupp- lungsgegenseite zu der relativ großen Tiefe t2 der Ölsammelrinne 17 an der Um- fangsposition der Druckseite sowie an der Umfangsposition der Gegendruckseite ergibt sich auch aus Fig. 5.

Während die axiale Tiefe t der Ölsammelrinne 17 sich in Umfangsrichtung des Kobens ändert, ist die radiale Breite b der Ölsammelrinne 17 vorzugsweise in Um- fangsrichtung konstant. Die Ölsammelrinne 17 verfügt nicht nur über die unterschiedlichen Tiefen an Druckseite, Gegendruckseite und Kupplungsseite, Gegenkupplungsseite, vielmehr weist die Ölsammelrinne 17 auch ein Gefälle auf, nämlich ausgehend von der rela- tiv geringen axialen Tiefe t1 im Bereich der Kupplungsseite und Gegenkupplungs- seite in Richtung auf die relativ große axiale Tiefe t2 im Bereich der Druckseite und Gegendruckseite. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass Öl, welches im Bereich der Kupplungsseite und Gegenkupplungsseite im Bereich der Ölsammel- rinne 17 gesammelt wird, in Richtung auf die Druckseite sowie Gegendruckseite des Kolbens 10 bzw. der Ölsammelrinne 17 ablaufen und sich dort sammeln kann.

Fig. 2 zeigt ein Detail des Kolbens 10 bei einer Abwärtsbewegung desselben, also bei einem Abwärtshub (Pfeil X1), ausgehend vom oberen Totpunkt in Richtung auf den unteren Totpunkt, wobei in etwa ab der Mitte dieser Abwärtsbewegung bis zum unteren Totpunkt Öl im Bereich der Kupplungsseite sowie Gegenkupplungs- seite gesammelt und in die Ölsammelrinne 17 gelangt. Ein Pfeil 18 visualisiert die- ses Ölsammeln bei der Abwärtsbewegung des Kolbens 10 ab der Mitte der Ab- wärtsbewegung bis zum unteren Totpunkt.

Wie bereits ausgeführt, strömt das Öl in Folge des Gefälles der der Ölsammelrin- ne 17 in der der Ölsammelrinne 17 ausgehend von der Kupplungsseite und Kupp- iungsgegenseite in Richtung auf die Druckseite und Gegendruckseite. Das Gefälle der Ölsammelrinne 17 ausgehend von der Kupplungsseite und Kupplungsgegen- seite in Richtung auf die Druckseite und Gegendruckseite ist vorzugsweise stetig, also ohne Stufen oder Absätze.

Fig. 4 visualisiert ein Detail der Ölsammelrinne 17 im Bereich der Druckseite bei einem Aufwärtshub (Pfeil X2) des Kolbens 10, also bei einer Bewegung desselben ausgehend vom unteren Totpunkt in den Bereich des oberen Totpunkts, wobei in etwa ab der Mitte dieses Aufwärtshubs bis zum oberen Totpunkt gemäß den Pfei- len 19 der Fig. 4 Öl aus der Ölsammelrinne 17 im Bereich der Druckseite und Ge- gendruckseite in Richtung auf die Zylinderlaufbuchse 11 gerichtet wird. Hierdurch kann eine optimale Schmierung des Kolbens im Bereich des oberen Totpunkts selbst bei Vorliegen großer Kupplungsseitenkräfte realisiert werden, so- dass ein metallischer Kontakt zwischen Kolben 10 und Laufbuchse 11 vermieden und die Gefahr eines Kolbenanreibers oder Kolbenfressers verringert bzw. elimi- niert werden kann.

Wie bereits ausgeführt, ist die axiale Tiefe t2 der Ölsammelrinne 17 im Bereich der Druckseite und Gegendruckseite des Kolbes 10 größer als die axiale Tiefe t1 der Ölsammelrinne 17 im Bereich der Kupplungsseite und Kupplungsgegenseite des Kolbes 10. Die axiale Tiefe t1 der Ölsammelrinne 17 beträgt dabei an der Um- fangsposition der Kupplungsseite sowie Kupplungsgegenseite des Kolbes 10 be- vorzugt zwischen 2 mm und 15 mm, besonders bevorzugt zwischen 3 mm und 10 mm. Die axiale Tiefe t2 der Ölsammelrinne an der Umfangsposition der Druckseite und der Gegendruckseite, die größer als die axiale Tiefe t1 ist, beträgt bevorzugt zwischen 4 mm und 30 mm, besonders bevorzugt zwischen 6 mm und 20 mm. Die Breite b in Radialrichtung der Ölsammelrinne 17 beträgt bevorzugt zwischen 2 mm und 25 mm, besonders bevorzugt zwischen 5 mm und 20 mm.

Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist in Axialrichtung des Kolbens 10 gesehen zwischen der Ölsammelrinne 17 und der Ringpartie 13 eine Steuerkante 20 aus- gebildet, die mit der Axialrichtung einen Winkel a (siehe Fig. 1) einschließt. Diese Steuerkante 20 kann dabei in Umfangsrichtung umlaufend ausgebildet und in Um- fangsrichtung umlaufend mit einem konstanten Winkel a ausgestaltet sein. Es ist auch möglich, diese Steuerkante 20 mit einem in Umfangsrichtung veränderlichen Winkel a auszugestalten, der im Bereich von Druckseite, Gegendruckseite und im Bereich von Kupplungsseite, Kupplungsgegenseite unterschiedlich ausgebildet sein kann. Dies ist vorteilhaft, um das Sammeln des Öls sowie Abgeben des Öls individuell zu beeinflussen. Der Winkel a, den die Steuerkante 20 mit der Axialrichtung einschließt, ist vor- zugsweise größer als 0° und kleiner als 90°, bevorzugt liegt dieser Winkel zwi- schen 45° und 90°, besonders bevorzugt zwischen 60 und 75

Das Öl, das bei einem Aufwärtshub des Kolbens 10 aus der Ölsammelrinne 17 im Bereich der Druckseite und Gegendruckseite in Richtung auf die Zylinderlaufbuch- se 11 fliegt oder spritzt, gelangt zuerst auf die Steuerkante 20 (siehe Fig. 4) und fliegt oder spritzt von der Steuerkante 20 in Richtung auf die Zylinderlaufbuchse 11.

Fig. 7 und 8 zeigen Querschnitte durch einen Kolben 10 nach einem zweiten Aus- führungsbeispiei der Erfindung, der sich vom Kolben 10 des Ausführungsbeispiels der Fig. 1 bis 6 im Wesentlichen nur dadurch unterscheidet, dass der Kolben 10 der Fig. 7 und 8 nicht als gebauter Kolben aus zwei zusammengesetzten und mit- einander verbundenen Baugruppen 10a, 10b gebildet ist, sondern vielmehr als Monoblockkolben ausgeführt ist, dessen Ringpartie 13 und Kolbenschaft 12 von einer monolithischen Baugruppe gebildet sind. Hinsichtlich der konstruktiven Aus- führungsdetails kann für den Kolben 10 der Fig. 7 und 8 auf die Ausführungen zum Kolben 10 der Fig. 1 bis 6 verwiesen werden, wobei bei einem Monoblock- kolben der Winkel ß, den die Steuerkante 20 mit der Axialrichtung einschließt, ebenfalls vorzugsweise größer als 0 und kleiner als 90° ist und bevorzugt zwi- schen 30° und 70° beträgt.

Mit der hier vorliegenden Erfindung kann die Schmierung des Kolbens 10 zur Zy- linderlaufbuchse 11 verbessert werden, insbesondere im thermisch und mecha- nisch belasteten Bereich kurz vor und nach dem oberen Totpunkt auf Druckseite und Gegendruckseite des Kolbens 10. Die Gefahr von Anreibern und Fressern des Kolbens kann verhindert werden. Hierbei hat die Ausgestaltung der Ölsam- melrinne mit unterschiedlichen Tiefen und dem Gefälle eine erfindungsgemäße Bedeutung. Beim Abwärtshub kann ÖS in der Ölsammelrinne 17 im Bereich von Kupplungssei- te und Kupplungsgegenseite gesammelt werden, innerhalb der Ölsammelrinne 17 auf Grundlage des Gefälles in Richtung auf die Druckseite und Gegendruckseite strömen, dort gesammelt werden und beim Aufwärtshub in Richtung auf den

Schmierbereich zwischen Kolben 10 und Zylinderlaufbuchse 11 gerichtet werden.

Das Ölsammelverhalten sowie Ölabgabeverhalten kann dabei über den Winkel der Steuerkante 20 abgestimmt werden.