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Patent Searching and Data


Title:
PIG COMPRISING AN X-RAY FLUORESCENCE SENSOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/234412
Kind Code:
A1
Abstract:
A pig (2) for use in a pipeline (4) for determining the material of the pipeline in an in-line inspection, comprising a position determination unit (6) and at least one braking arrangement for securing the pig at a determined position in the pipeline, the pig having an X-ray fluorescence sensor (10).

Inventors:
ROSEN PATRIK (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/064187
Publication Date:
November 26, 2020
Filing Date:
May 20, 2020
Export Citation:
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Assignee:
ROSEN SWISS AG (CH)
International Classes:
G01N23/223; F16J15/46; G01N21/62; G01N21/73; B08B9/04; F16L55/32; F16L55/38; F16L55/48; F16L101/12; F16L101/30
Foreign References:
US20180036778A12018-02-08
US20140078499A12014-03-20
CN105822868B2017-10-17
DE102014101368A12015-08-06
US20190072224A12019-03-07
Attorney, Agent or Firm:
WISCHMEYER, André et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Molch zur Verwendung in einer Rohrleitung zur Bestimmung des Materials der Rohrleitung im Rahmen einer Inlineinspektion, umfassend eine Positionsbestim mungseinheit und zumindest eine Bremsanordnung zur Festlegung des Molches an einer bestimmten Position in der Rohrleitung, wobei der Molch einen Röntgenfluo reszenzsensor und/oder ein Atomemissionsspektroskopie-Anordnung (AES- Anordnung), insbesondere unter Verwendung einer laserinduzierten Plasmaspektro skopie (LIBS), aufweist.

2. Molch gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Positionsbe stimmungseinheit ein Odometer, eine Schweißnahterkennungsanordnung und/oder einen Signalempfänger für durch die Rohrleitungswand gesendete Positioniersignale umfasst.

3. Molch gemäß einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Reinigungsanordnung zur Reinigung eines mittels des Röntgenfluoreszenzsensors und/oder der Atomemissionsspektroskopie-Anordnung (AES-Anordnung) zu analy sierenden Abschnitts der Rohrleitungswand.

4. Molch gemäß einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Antriebseinheit zur Positionierung des Molchs innerhalb der Rohrleitung.

5. Molch gemäß einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch ein By pass-System mit einem Bypass-Ventil durch das ein in der Rohrleitung strömendes Fluid am Molch vorbei und/oder durch den Molch hindurch leitbar ist.

6. Molch gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Bypass-Ventil derart ausgebildet ist, dass ein in der Rohrleitung strömendes Fluid das Bypass- Ventil mit einer das Bypass-Ventil in Richtung einer Geschlossenstellung bewegen den Kraft beaufschlagt.

7. Molch gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Bypass- Ventil um eine Schwenkachse schwenkbar ist, wobei das Bypassventil asymmetrisch um die Schwenkachse ausgebildet und so am Molch angeordnet ist, dass der flächen mäßig größere Teil des Bypass-Ventils durch ein in der Rohrleitung strömendes Fluid mit einer das Bypass-Ventil in Richtung der Geschlossenstellung bewegenden Kraft beaufschlagbar ist.

8. Molch gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich net, dass der Molche mehrere Röntgenfluoreszenzsensoren zur gleichzeitigen Be stimmung der Rohrleitungszusammensetzung an mehreren Stellen aufweist.

9. Molch gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich net, dass am Röntgenfluoreszenzsensor ein Annäherungssensor angeordnet ist, wo- bei der Annäherungssensor eingerichtet ist, das Einschalten des Röntgenfluores zenzsensors zu verhindern, wenn der Annäherungssensor nicht an einer Rohrlei tungswand anliegt.

10. Molch gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass am Röntgenfluores zenzsensor zumindest zwei Annäherungssensoren angeordnet sind, die eingerichtet sind, das Einschalten des Röntgenfluoreszenzsensors zu verhindern, solange nicht alle Annäherungssensoren an einer Rohrleitungswand anliegen.

1 1. Molch gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich net, dass am Molchkörper zumindest ein benachbart zu einem ersten Ende des Molchkörpers angeordnetes erstes Dichtungselement und ein zumindest ein be nachbart zu einem zweiten Ende des Molchkörpers angeordnetes zweites Dich tungselement angeordnet sind, die von einander beabstandet und mit einer Rohrin nenwand in Kontakt bringbar sind, und der Röntgenfluoreszenzsensor und/oder die Atomemissionsspektroskopie-Anordnung (AES-Anordnung) zwischen dem ersten und dem zweiten Dichtungselement angeordnet ist.

12. Molch gemäß Anspruch 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass ein Dichtungsele ment einen ringförmigen Hohlraum aufweist, der mit einem Fluid füllbar ist, und über den das Dichtungselement mit einer das Dichtungselement in radialer Richtung nach außen bewegenden Kraft beaufschlagbar ist.

Description:
Molch umfassend einen Röntgenfluoreszenzsensor

Die Erfindung betrifft einen Molch zur Verwendung in einer Rohrleitung zur Bestim mung des Materials der Rohrleitung im Rahmen einer Inlineinspektion. Der Molch weist eine Positionsbestimmungseinheit, über die die Position des Molches in der Rohrleitung bestimmbar ist, und zumindest eine Bremsanordnung zur Festlegung des Molches in einer bestimmten Position in der Rohrleitung auf sowie einen Rönt genfluoreszenzsensor und/oder eine Atomemissionsspektroskopie-Anordnung (AES-Anordnung), insbesondere zur Durchführung Laserinduzierter Plasmaspektro skopie (LIBS).

Über einen Röntgenfluoreszenzsensor und/oder eine AES-Anordnung kann das Ma terial einer Rohrleitung beziehungsweise eines Abschnitts einer Rohrleitung be stimmt werden. Über eine Röntgenfluoreszenzanalyse und/oder mittels Atomemissi onsspektroskopie kann somit überprüft werden, welcher Stahl in einem Teilabschnitt einer Rohrleitung, insbesondere einer Pipeline verwendet wurde. Dies ist nicht nur für alte Rohrleitungen interessant, sondern auch für neue Rohrleitungen. Es wird überprüft, ob die Dokumentation korrekt ist und die Rohrleitungsinstallation abge nommen werden kann. Insbesondere ist dies interessant für Rohrleitungen, die Erd gas und/oder Erdöl beziehungsweise Erdölprodukte transportieren.

Die Röntgenfluoreszenzanalyse und/oder Atomemissionsspektroskopie ist im Ver gleich zu typischen Inlineinspektionsverfahren für Rohrleitungen zeitaufwendig. Der Sensor und/oder AES-Anordnung muss für zumindest einige Sekunden an dersel ben Stelle einer Rohrleitung verharren. Dies ist bei üblichen Inlineinspektionsmol- chen nicht oder allenfalls mit großem Aufwand möglich. Ein erfindungsgemäßer Molch weist hierzu zumindest eine Positionsbestimmungseinheit auf, mit der die Po sition des Molches in der Rohrleitung bestimmt werden kann und zumindest eine Bremsanordnung zur Festlegung des Molches an einer bestimmten Position in der Rohrleitung. Ein erfindungsgemäßer Molch kann somit in einer bestimmten Position in der Rohrleitung angehalten werden. Sodann kann eine Röntgenfluoreszenzana lyse und/oder Atomemissionsspektroskopie durchgeführt werden.

Ein erfindungsgemäßer Molch umfasst weiterhin die für einen Betrieb notwendigen Einrichtungen wie eine Steuerelektronik, über die die am Molch angeordneten elekt ronischen Komponenten ansteuerbar ist, einen Datenspeicher zur zumindest tempo rären Speicherung von Messdaten des Röntgenfluoreszenzsensors und/oder der AES-Anordnung, sowie Mittel zur Ausgabe und/oder Austausch von Daten. Ferner kann der Molch eine Auswerteeinheit zur Auswertung von Sensordaten, insbeson dere Daten der Positionsbestimmungseinheit. Der Molch verfügt damit über die übli chen Komponenten der elektronischen Datenverarbeitung wie Speicher und zentrale Recheneinheit. Der Molch verfügt weiterhin über einen Energiespeicher, über den den elektrischen und/oder elektronischen Komponenten des Molchs elektrische Energie zur Verfügung gestellt wird.

Vorzugsweise umfasst die Positionsbestimmungseinheit ein Odometer, eine

Schweißnahterkennungsanordnung und/oder einen Signalempfänger für durch die Rohrleitungswand gesendete Positioniersignale. Mit einem Odometer kann die Posi tion als Funktion der zurückgelegten Wegstrecke bestimmt werden. Mit einer Schweißnahterkennungsanordnung können die Schweißnähte erkannt und gegebe nenfalls gezählt werden. Bei den zu erkennenden Schweißnähten handelt es sich um in der Rohrleitungswand umlaufend angeordnete Schweißnähte, mit denen ein zelne Abschnitte einer Rohrleitung zusammengefügt werden. Somit beginnt nach je der dieser erkannten Schweißnähte ein neuer Rohrleitungsabschnitt. In der Doku mentation einer Rohrleitung, insbesondere einer Pipeline für Öl- beziehungsweise Gastransport sind die einzelnen Abschnitte mit ihrer Länge und somit auch die Lage der Schweißnähte bekannt. Somit kann über eine Schweißnahterkennungsanord nung ein erfindungsgemäßer Molch nach jeder neuen umlaufenden Schweißnaht angehalten und somit in jedem Rohrleitungsabschnitt eine oder mehrere Röntgenflu oreszenzanalysen und/oder Atomemissionsspektroskopieanalysen durchgeführt werden. Die Positionsbestimmungseinheit kann auch einen Signalempfänger für durch die Rohrleitungswand gesendete Positioniersignale umfassen. Diese Signale können durch außen auf der Pipeline angebrachte Referenzsender eingebracht wer den. Anhand des durch die Referenzsender eingebrachten Signals kann der Molch seine Position in der Rohrleitung bestimmen. Andererseits kann das Positioniersig nal auch einen Befehl zum Anhalten des Molches umfassen. Hierbei wird der Molch angehalten, wenn das entsprechende Signal ausreichend stark empfangbar ist oder ein entsprechendes Signal wird zu einem bestimmten Zeitpunkt in die Rohrleitung beziehungsweise durch die Rohrleitungswand gesendet. Hierdurch kann die Positi onsbestimmung des erfindungsgemäßen Molches zuverlässig erfolgen. Bevorzugt weist der Molch eine Reinigungsanordnung zur Reinigung eines mittels des Röntgenfluoreszenzsensors und/oder der AES-Anordnung zu analysierenden Abschnitts der Rohrleitungswand auf. Hierbei wird die Rohrleitungswand von Abla gerungen oder Rost befreit. Eine Analyse der Materialzusammensetzung wird somit nicht durch derartige Verunreinigungen der Pipeline beeinträchtigt. Die Reinigungs anordnung kann beispielsweise eine rotierende Drahtbürste umfassen, die über den zu analysierende Abschnitt der Rohrleitungswand geführt wird.

Bevorzugt weist der Molch eine Antriebseinheit zur Positionierung des Molches in nerhalb der Rohrleitung auf. Ein Molch wird üblicherweise durch das in der Pipeline strömende Medium durch die Pipeline bewegt. Die Verwendung einer Antriebsein heit ermöglicht die Positionierung des Molches unabhängig von der Strömung des Fluids in der Pipeline. Durch die Verwendung einer Antriebseinheit wird somit die Positionierbarkeit des Molches in der Rohrleitung verbessert. Es können gezielt zu analysierende Abschnitte der Rohrleitungswand angefahren werden.

Bevorzugt weist der Molch ein Bypass-System mit einem Bypass-Ventil auf, durch das ein in der Rohrleitung strömendes Fluid am Molch vorbei oder durch den Molch hindurch leitbar ist. Durch ein derartiges Bypass-System werden die durch die Bremsanordnung aufzubringenden Kräfte, die auf die Rohrleitung wirken, vermin dert. Das durch die Rohrleitung strömende Fluid kann den festgelegten Molch pas sieren. Der Strom des in der Pipeline strömenden Fluids muss somit während der Messung nicht abgestellt werden. Eine Reduzierung der Strömungsgeschwindigkeit beziehungsweise des Drucks in der Pipeline ist ausreichend. Gegebenenfalls ist eine Anpassung der Strömung in der Rohrleitung auch gänzlich entbehrlich. Weiter hin kann ein Bypass-System mit einem Bypass-Ventil auch zur Positionierung des Molches innerhalb der Rohrleitung verwendet werden. So kann der Molch mit ge schlossenem Bypass-Ventil beziehungsweise geschlossenem Bypass-System von dem in der Rohrleitung strömenden Fluid in die Nähe des zu untersuchenden Rohr leitungsabschnitts transportiert werden. Anschließend wird das Bypass-Ventil geöff net, so dass ein Teil des in der Rohrleitung strömenden Fluids am Molch vorbei oder durch den Molch hindurchtreten kann. Durch die Bremsanordnung kann der Molch festgelegt werden. Nach der Messung kann die Bremsanordnung den Molch wieder freigeben, woraufhin der Molch durch die Fluidströmung in der Rohrleitung weiter transportiert wird. Dies kann durch ein zumindest teilweises Schließen des Bypass- Ventiles verstärkt werden.

Besonders bevorzugt ist das Bypass-Ventil derart ausgebildet, dass ein in der Rohr leitung strömendes Fluid das Bypass-Ventil mit einer das Bypass-Ventil in Richtung einer Geschlossenstellung bewegenden Kraft beaufschlagt. Das Bypass-Ventil wird durch einen Motor bewegt. Durch die oben genannte Ausgestaltung wird sicherge stellt, dass das Bypass-Ventil durch die Wirkung des in der Pipeline strömenden Flu ids in eine Geschlossenstellung überführt wird, wenn der Motor ausfällt und/oder der Molch keine Energie mehr hat. Der Molch wird durch das Fluid aus der Pipeline aus getragen.

Besonders bevorzugt ist das Bypass-Ventil um eine Schwenkachse schwenkbar, wobei das Bypass-Ventil asymmetrisch um die Schwenkachse ausgebildet ist. Das Bypass-Ventil ist so am Molch angeordnet, dass der flächenmäßig größere Abschnitt des Bypass-Ventils durch ein in der Rohrleitung strömendes Fluid mit einer das By pass-Ventil in Richtung der Geschlossenstellung bewegenden Kraft beaufschlagbar ist. Dies ist eine besonders einfache Ausgestaltung eines unter der Wirkung des in der Pipeline strömenden Fluids selbsttätig schließenden Bypass-Ventils. Durch ein derartiges Bypass-Ventil kann sichergestellt werden, dass der Molch auch bei Fehl funktionen aus der Pipeline ausgetragen wird.

Vorteilhafterweise weist der Molch einen Energiewandler auf, der eingerichtet ist, die Bewegungsenergie des in der Rohrleitung strömenden Fluids in elektrische Energie umzuwandeln. Flierdurch kann elektrische Energie für den Betrieb des Molchs ge wonnen werden, während der Molch in der Rohrleitung ist. Ein solcher Energiewand ler kann eine Generatoreinheit umfassen, die mit einem Propeller verbunden ist, wo bei der Propeller eingerichtet ist, von dem in der Rohrleitung strömenden Fluid in Rotation versetzt zu werden. Ein solcher Energiewandler ist für einen Molch mit ei nem Röntgenfluoreszenzsensor und/oder einer AES-Anordnung besonders vorteil haft, da ein solcher Molch im Vergleich zu üblichen Inspektionsmolchen lange in ei ner Rohrleitung verbleibt und mehrmals abgebremst und beschleunigt werden muss und da ein Röntgenfluoreszenzsensor und/oder eine AES-Anordnung einen im Ver gleich zu üblicherweise bei der Inlineinspektion verwendeten Messsensoren einen erhöhten Energiebedarf hat. Vorzugsweise weist der Molch mehrere Röntgenfluoreszenzsensoren und/oder AES-Anordnungen zur gleichzeitigen Bestimmung der Rohrleitungszusammenset zung an mehreren Stellen auf. Durch die Messung an mehreren Stellen der Rohrlei tung wird die Erkennung des in dem entsprechenden Rohrleitungsabschnitt verwen deten Materials zuverlässiger. Die Röntgenfluoreszenzmessungen und/oder AES- Messungen, insbesondere in Form von LIBS-Messungen, können durch Verunreini gungen beziehungsweise Ablagerungen verfälscht werden. Durch die Bestimmung an mehreren Stellen wird das Ergebnis verbessert.

Bevorzugt ist am Röntgenfluoreszenzsensor ein Annäherungssensor angeordnet, wobei der Annäherungssensor eingerichtet ist, das Einschalten des Röntgenfluores zenzsensors zu verhindern, wenn der Annäherungssensor nicht an einer Rohrlei tungswand anliegt. Ein Röntgenfluoreszenzsensor bestrahlt den zu untersuchenden Abschnitt einer Materialprobe mit kurzwelliger Röntgenstrahlung. Ein am Röntgenflu oreszenzsensor angeordneter Annäherungssensor stellt sicher, dass die Röntgen strahlung nicht versehentlich während des Transportes oder während des Einbrin gens eines entsprechenden Molches in eine Rohrleitung ausgesendet und Personal gefährdet wird. Besonders bevorzugt sind an einem Röntgenfluoreszenzsensor min destens zwei Annäherungssensoren angeordnet. Die Annäherungssensoren sind dabei so eingerichtet, dass ein Einschalten des Röntgenfluoreszenzsensors verhin dert wird, solange nicht alle Annäherungssensoren an einer Rohrleitungswand anlie- gen. Durch die Verwendung mehrerer Annäherungssensoren wird die Sicherheit ge gen ein versehentliches Einschalten des Röntgenfluoreszenzsensors erhöht. Vorzugsweise weist der Molch zumindest ein benachbart zu einem ersten Ende des Molchkörpers angeordnetes erstes Dichtungselement und zumindest ein benachbart zu einem zweiten Ende des Molchkörpers angeordnetes zweites Dichtungselement auf. Die Dichtungselemente sind voneinander beabstandet und mit einer Rohrinnen wand der Rohrleitung in Kontakt bringbar. Der Röntgenfluoreszenzsensor ist zwi schen dem ersten und dem zweiten Dichtungselement angeordnet. Hierdurch kann ein Raum zwischen den beiden Dichtungselementen bereitgestellt werden, in dem Bedingungen herrschen, die für den Einsatz eines Röntgenfluoreszenzsensors not wendig sind. Insbesondere bei der Verwendung in Pipelines die mit Erdöl und/oder Erdölprodukten gefüllt sind, kann es nötig sein, einen besonderen, abgeschlossenen Raum zur Verfügung zu stellen, in dem ein Röntgenfluoreszenzsensor und/oder eine AES-Anordnung arbeiten kann. Beispielsweise kann es nötig sein, die Pipelinewand von einem Ölfilm zu befreien, um eine zuverlässige Messung durchführen zu kön nen.

Besonders bevorzugt ist das Dichtungselement elastisch und weist einen ringförmi gen Hohlraum auf, der mit einem Fluid befüllbar ist und über den das Dichtungsele ment mit einer das Dichtungselement in radialer Richtung nach außen bewegenden Kraft beaufschlagbar ist. Der ringförmige Hohlraum kann hierbei durch das Dich tungselement selber ausgebildet sein. Das Dichtungselement kann jedoch auch ei nen ringförmigen elastischen Hohlkörper aufweisen, der den ringförmigen Hohlraum ausbildet. Ein entsprechend ausgebildetes Dichtungselement kann somit durch das Füllen des Hohlraums mit einem Fluid in Kontakt mit einer Pipelinewand gebracht o- der die durch das Dichtungselement auf die Pipelinewand aufgebrachte Kraft erhöht werden. Ein derartiges Dichtungselement kann beispielsweise auch Teil der Bremsanordnung sein, bei der ein Abbremsen durch das Anpressen des Dichtungs elements an die Rohrleitungsinnenwand erfolgt. Durch die Verwendung mehrerer derartiger Dichtungselemente können die Reibungskräfte weiter erhöht werden.

Ein solcher Molch kann Mittel zum Leerpumpen des Bereichs zwischen dem ersten und dem zweiten Dichtungselement aufweisen, um dort die Bedingungen für die In spektion der Pipeline zu verbessern. Hierbei kann der Innendruck in der Pipeline bzw. die Druckdifferenz über den Bypass des in der Pipeline angeordneten Repara turmolches zur Unterstützung des Leerpumpens verwendet werden. Hierzu kann insbesondere eine Venturidüse im Bypass verwendet werden.

Weiter besonders bevorzugt weist der Molch einen Behälter mit einem Spülfluid, ins besondere einem unter Druck stehendem Gas, auf, mit dem Bereich zwischen dem ersten und dem zweiten Dichtungselement gespült werden kann. Der Molch weist hierzu weiterhin zumindest ein Spülventil auf, das in dem Molchkörper und/oder in zumindest einem der Dichtungselemente angeordnet ist. Ein sich etwaig zwischen dem ersten und dem zweiten Dichtungselement befindliches Medium wird dabei zu mindest teilweise aus diesem Raum verdrängt. Das Spülfluid ist hierbei so gewählt, dass der Röntengenfluoreszenzsensor in dem Spülfluid besonders zuverlässige Messungen durchführt.

Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Inline-Inspektion einer Rohrleitung zur Bestimmung der Materialzusammensetzung der Rohrleitung bei dem ein Molch mit einen Röntgenfluoreszenzsensor und/oder einer AES-Anordnung in eine Rohrlei tung eingebracht wird, der Molch durch die Rohrleitung hindurchgeführt und in der Rohrleitung abgebremst, insbesondere zum Halten gebracht wird. Dann wird eine Röntgenfluoreszenzmessung und/oder AES-Messung an der Innenseite der Rohrlei tung vorgenommen. Somit kann die Zusammensetzung der Rohrleitungsinnenwand bestimmt werden, ohne dass die Rohrleitung von außen zugänglich gemacht werden muss.

Vorzugsweise umfasst das Verfahren die Durchführung mehrerer Messungen in ei ner Rohrleitung, insbesondere in jedem neuen Rohrleitungsabschnitt. Der Molch wird weiter durch die Rohrleitung transportiert und an einer anderen Stelle innerhalb der Rohrleitung zum Halten gebracht, an der eine weitere Messung vorgenommen wird. Diese Verfahrensschritte werden gegebenenfalls vielfach wiederholt. Hierdurch können große Abschnitte einer Rohrleitung oder auch die gesamte Rohrleitung mit tels eines entsprechenden Molchs untersucht werden. Die Inspektionsarbeiten kön nen so im Inneren der Rohrleitung durchgeführt werden und es ist nicht notwendig, eine Rohrleitung außen von Menschen abgehen und untersuchen zu lassen.

Bevorzugt wird ein mittels des Röntgenfluoreszenzsensors und/oder der AES- Anordnung zu analysierender Abschnitt vor der Durchführung einer Messung gerei nigt. Hierdurch werden Ablagerungen oder Verschmutzungen an der Oberfläche der Rohrleitungsinnenwand entfernt, die die Messung verfälschen könnten. Die Reini gung kann beispielsweise durch eine an dem Molch angebrachte Reinigungsanord nung, beispielsweise umfassend Bürsten, erfolgen. Die Reinigung kann aber auch durch einen Reinigungsmolch erfolgen, der vor dem Molch mit dem Röntgenfluores zenzsensor und/oder der AES-Anordnung durch die Rohrleitung geschickt wird.

Vorzugsweise wird bei dem Verfahren ein in der Rohrleitung strömendes Fluid um durch einen Bypass des Molches hindurchgeleitet. Somit kann in einer zu untersu chenden Rohrleitung während der Durchführung des Verfahrens das Fluid weiterhin transportiert werden, während der Molch an Ort und Stelle steht. Der Betrieb der Rohrleitung kann aufrecht erhalten bleiben oder wird nur teilweise eingeschränkt. Flierdurch werden die Kosten für die Durchführung des Verfahrens reduziert.

Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung können der nachfolgenden Figuren beschreibung entnommen werden. Schematisch dargestellt zeigt:

Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Molch.

Einzelne Merkmale des nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiels können in Kombination mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche auch zu erfindungs gemäßen Weiterbildungen führen.

Fig. 1 zeigt einen Molch 2 in einer Rohrleitung 4. An dem Molch 2 ist ein Röntgenflu oreszenzsensor 10 angeordnet. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Röntgenfluoreszenzsensor 10 an einem schwenkbaren Arm festgelegt, der von einer gestrichelt dargestellten Transportposition, an dem er an einem Molchkörper 3 des Molches anliegt und einer Messposition, in der der Röntgenfluoreszenzsensor 10 an der Rohrleitung 4 anliegt, verbringbar ist. Benachbart zu dem Röntgenfluoreszenz sensor 10 sind zwei Annäherungssensoren 16 angeordnet. Diese Sensoren 10, 16 sind zusammen in eine Sensoraufnahme eingebracht. In einer Messposition liegen die Annäherungssensoren 16 an der Rohrleitung 4 an. Die Annäherungssensoren 16 sind hierbei so ausgebildet, dass der Röntgenfluoreszenzsensor 10 mit der dort vorhandenen Quelle für energiereiche Röntgenstrahlung nur aktiviert werden kann, wenn die Annäherungssensoren 16 an einem Messobjekt, vorliegend der Rohrlei tung 4, anliegen. In dem Ausführungsbeispiel ist an der schwenkbaren Anordnung eine Reinigungsanordnung 22 angeordnet. Vorliegend ist diese als eine in Rotation versetzbare Bürste mit einem Antrieb ausgestaltet. Die Bürste kann hierbei als Drahtbürste mit Stahlborsten oder polymeren Borsten ausgestaltet sein. Die Reini gungsanordnung 22 kann jedoch auch mit anderen alternativen Reinigungsmitteln realisiert werden. Hierbei kann es sich um Düsen handeln, die eine Reinigungsflüs sigkeit auf den zu untersuchenden Abschnitt aufbringen und/oder den Abschnitt mit einem Gasstrom freiblasen. Einrichtungen, die den Abschnitt abwischen oder absau gen sind ebenfalls denkbar. Die Reinigungsanordnung 22 dient dazu, einen Ab schnitt der Rohrleitung 4, an dem eine Messung durch den Röntgenfluoreszenz sensor 10 stattfinden soll, von Ablagerungen und/oder Verunreinigungen zu be freien.

In dem Ausführungsbeispiel weist der Molch 2 eine Positionsbestimmungseinheit 6 auf, die in Form eines Schweißnahtdetektors ausgebildet ist. Der Schweißnahtdetek tor detektiert umlaufende Schweißnähte, mit denen einzelne Abschnitte einer Rohr- leitung verbunden sind. Zur vollständigen Analyse der jeweils in einem Abschnitt ver wendeten Stahlqualitäten kann der Molch 2 somit nach jeder Detektion einer umlau fenden Schweißnaht mittels der Positionsbestimmungseinheit 6 eine Messung durch den Röntgenfluoreszenzsensor 10 veranlassen. Somit wird beim Durchfahren der Rohrleitung nacheinander jedes Segment zumindest einmal analysiert und die dort verwendete Stahlqualität bestimmt. Es ist auch denkbar, in jedem Abschnitt mehrere Messungen, die in voneinander beabstandeten Abschnitten vorgenommen werden, durchzuführen. Eine Positionsbestimmungseinheit 6 kann stattdessen oder auch zu sätzlich ein Odometer und/oder einen Sensor für durch die Rohrleitung 4 gesendete Signale aufweisen.

Der Molch in dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 muss in der Lage sein, in der Rohrleitung anzuhalten. Hierdurch wird dem Röntgenfluoreszenzsensor 10 ermög licht, eine Messung an einem bestimmten Abschnitt der Rohrleitung 4 durchzufüh ren. Die Messung mittels des Röntgenfluoreszenzsensors 10 hat eine erhöhte Mess dauer, während der der Röntgenfluoreszenzsensor 10 an einer zu analysierenden Stelle der Rohrleitung verbleiben muss. Der Molch weist hierzu ein Bypass-System 12 mit einem Bypass-Ventil 14 auf. Der Molchkörper 3 weist ein oder mehrere sich in Längsrichtung durch den Molchkörper 3 erstreckende durchgehende Hohlräume 4 auf, durch die ein in der Rohrleitung 4 befindliches Fluid durch den Molchkörper 3 hindurchtreten kann. Dieser Hohlraum beziehungsweise Hohlräume sind über ein Bypass-Ventil 14 verschließbar. Das Bypass-Ventil 14 verschließt die Hohlräume, während der Molch 2 durch die Rohrleitung transportiert werden soll. Wenn der Molch 2 einen neuen Abschnitt der Rohrleitung 4 erreicht hat beziehungsweise sich einer neuen Position nähert, an dem eine Messung mittels des Röntgenfluoreszenz sensors 10 stattfinden soll, wird das Bypass-Ventil 14 geöffnet. Das Bypass-Ventil 14 ist hierbei vorliegend mit einem runden Querschnitt ausgeführt und um eine Schwenkachse schwenkbar, wobei die Schwenkachse asymmetrisch an dem Ventil körper des Bypass-Ventils 14 angeordnet ist. Hierdurch wird erreicht, dass das By pass-Ventil 14 unter der Wirkung eines in der Rohrleitung 4 strömenden Fluids selbsttätig schließend ist. Das Bypass-Ventil 14 wird im Normalfall motorisch geöff net und geschlossen. Bei einem Ausfall des Antriebs des Bypass-Ventils 14 wird das Bypass-Ventil 14 durch das in der Rohrleitung 4 strömende Fluid in eine Geschlos senposition verbracht und der Molch 2 aus der Rohrleitung ausgetragen.

Zum Festlegen weist der Molch 2 weiterhin eine Bremsanordnung 8 auf. Diese um fasst in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ein Dichtungselement 18, das einen ringförmigen Hohlraum 20 aufweist. Zudem umfasst die Bremsanordnung 8 eine Hydraulikpumpe, mit der der ringförmige Hohlraum 20 des Dichtungselementes 18 mit einem Fluid gefüllt werden kann. Hierdurch wird das Dichtungselement 18 in Kontakt mit der Rohrleitung 4 gebracht und/oder der Druck, den das Dichtungsele ment 18 auf die Rohrleitung 4 ausübt, eingestellt. Der Molch 2 wird somit in der Rohrleitung 4 gebremst und an einer Stelle festgelegt, an der der Röntgenfluores zenzsensor 10 eine Messung durchführen kann. Es sind alternative Ausgestaltungen des Dichtungselementes denkbar. Eine Bremsanordnung 8 kann jedoch auch be wegbare Bremselemente umfassen, die mit der Rohrleitung 4 in Kontakt bringbar sind und/oder Antriebselemente umfassen, durch die der Molch 2 durch die Rohrlei- tung 4 transportiert wird. Dies können Fluidantriebe wie Propeller, Impeller oder Jet antriebe sein oder auch mit der Rohrleitung 4 in Kontakt stehende Räder oder Gleis ketten. Diese können den Molch 2 durch die Rohrleitung 4 bewegen, dieses jedoch auch an einer bestimmten Stelle in der Rohrleitung anhalten. Hierzu können die Rä der oder Gleisketten Bremsen aufweisen.

Der Molch 2 kann alternativ oder zusätzlich zu dem Röntgenfluoreszenzsensor 10 auch eine AES-Anordnung zur Durchführung einer Atomemissionsspektroskopie, insbesondere einer LIBS-Anordnung zur Durchführung einer Laserinduzierten Plas maspektroskopie aufweisen.