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Title:
OPERATING DEVICE FOR A MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/111282
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an operating device (3) for a motor vehicle, which has an in particular touch-sensitive planar element (4) for detecting control commands of a user on the planar element (4), wherein the planar element (4) is designed to be elastically deformable and is held on a supporting body (6). According to the invention, a layer (9) made from an elastically deformable soft material is arranged between the supporting body (6) and the planar element (4).

Inventors:
SCHEINER PHILIPP (DE)
RUBINSTEIN ILONA (DE)
KOMMER ANJA (DE)
ZIMMERMANN RAPHAEL (DE)
BRINGELAND SABRINA (DE)
KOEBERLE CAROLIN (DE)
WEISS PHILIPP (DE)
MERTENS JORIS (DE)
KIEFERLE ARNOLD (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/086383
Publication Date:
June 22, 2023
Filing Date:
December 16, 2022
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
AUDI AG (DE)
International Classes:
B60K35/00; B60K37/06
Domestic Patent References:
WO2009123769A12009-10-08
Foreign References:
US20210132787A12021-05-06
DE102019220383A12021-06-24
EP2621985B12019-07-24
DE102013004002A12014-09-11
DE102021209749A2021-09-03
Attorney, Agent or Firm:
CLARENBACH, Carl-Philipp et al. (DE)
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Claims:
Ansprüche

1 . Bedieneinrichtung (3) für ein Kraftfahrzeug, die ein insbesondere berührungsempfindliches Flächenelement (4) zur Erfassung von Steuerbefehlen eines Benutzers auf dem Flächenelement (4) aufweist, wobei das Flächenelement (4) elastisch verformbar ausgebildet ist und auf einem Stützkörper (6) gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Stützkörper (6) und dem Flächenelement (4) eine Schicht (9) aus einem elastisch verformbaren Weichmaterial angeordnet ist.

2. Bedieneinrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Weichmaterial ein für eine vorbestimmte Zeitdauer formspeicherndes Weichmaterial ist.

3. Bedieneinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Flächenelement (4) Leuchtmittel (13) zum Anzeigen von Steuerbefehlmöglichkeiten zugeordnet sind.

4. Bedieneinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchtmittel (13) in das Flächenelement (4) integriert, insbesondere in oder an dem Flächenelement (4) angeordnet, beispielsweise eingewoben sind.

5. Bedieneinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchtmittel (13) Lichtleiter (15), verteilt angeordnete Lichtelemente und/oder zumindest eine ansteuerbare Leuchtschicht oder Displayschicht, beispielsweise Elektrolumineszenz-Folie, aufweisen.

6. Bedieneinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Flächenelement (4) zumindest ein Aktuator (18) zugeordnet ist, der dazu ausgebildet ist, das Flächenelement (4) elastisch zu verformen, insbesondere um Steuerbefehlmöglichkeiten haptisch anzuzeigen. Bedieneinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator (18) als magnetisch arbeitender Aktuator ausgebildet ist, und dass das Flächenelement (4) und/oder das Weichmaterial magnetisch mit dem Aktuator (18) Zusammenwirken. Bedieneinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Weichmaterial und/oder das Flächenelement (4) magnetorheologisches Material aufweist. Bedieneinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator (18) dazu ausgebildet ist, ein oder mehrere elektromagnetische Felder auf der von dem Flächenelement (4) abgewandten Seite des Weichmaterials zu erzeugen, um das Flächenelement (4) zu verformen. Bedieneinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator (18) ein oder mehrere mechanisch verlagerbare Aktuatorelemente aufweist, die mit dem Flächenelement (4) mechanisch Zusammenwirken, um dieses zu verformen. Verfahren zum Betreiben einer Bedieneinrichtung gemäß zumindest einem der Ansprüche 3 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchtmittel (13) und/oder der Aktuator (18) dazu angesteuert werden, Steuerbefehlmöglichkeiten optisch und/oder haptisch anzuzeigen.

Description:
Beschreibung

Titel

Bedieneinrichtung für ein Kraftfahrzeug

Die Erfindung betrifft eine Bedieneinrichtung für ein Kraftfahrzeug, die ein insbesondere berührungsempfindliches Flächenelement zur Erfassung von Steuerbefehlen eines Benutzers auf dem Flächenelement aufweist, wobei das Flächenelement elastisch verformbar ausgebildet ist und auf einem Stützkörper gehalten ist.

Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren einer derartigen Bedieneinrichtung.

Stand der Technik

Eine Bedieneinrichtung der eingangs genannten Art ist beispielsweise in der bisher noch nicht veröffentlichten Patentanmeldung DE 10 2021 209 749.9 beschrieben. Diese Bedieneinrichtung weist ein Flächenelement auf, das elastisch verformbar ausgebildet ist und auf einem Stützkörper gehalten ist. Der Stützkörper trägt außerdem eine Vielzahl von ansteuerbaren elektromechanischen Aktuatoren, durch deren Ansteuerung die Oberfläche des Flächenelements verformbar ist. Dadurch soll die Bedienung durch eine haptische Rückmeldung an dem Benutzer derart verändert werden, dass eine Bedienung der Bedieneinrichtung auch allein durch Ertasten möglich ist, sodass der Benutzer beispielsweise den Blick nicht von der Straße auf die Bedieneinrichtung lenken muss, um diese zu bedienen.

Offenbarung der Erfindung Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Bedieneinrichtung zu verbessern, insbesondere die Interaktivität mit einem Benutzer zu erhöhen.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch eine Bedieneinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Diese hat den Vorteil, dass die Verformbarkeit des Flächenelements besonders flexibel ist und eine für den Benutzer besonders komfortable Bedienung ermöglicht. Erfindungsgemäß ist hierzu vorgesehen, dass zwischen dem Stützkörper und dem Flächenelement eine Schicht aus einem elastisch verformbaren Weichmaterial angeordnet ist. Durch das Weichmaterial wird das Flächenelement insgesamt vorteilhaft gestützt, wobei durch die Verformbarkeit des Weichmaterials das Flächenelement an jeder Stelle in Richtung des Stützkörpers verformt beziehungsweise eingedrückt werden kann. Das Flächenelement gibt somit dort nach, wo ein Benutzer beispielsweise mit dem Finger einen Steuerbefehl eingibt. Dies kann durch ein Antippen oder Eindrücken, oder aber auch durch ein Entlangstreichen entlang der Oberfläche des Flächenelements während des Eindrückens geschehen. Das Weichmaterial wird dadurch verformt und passt sich der Bewegung oder der Betätigung des Benutzers an. Möchte der Benutzer den gleichen Vorgang nochmals ausführen, kann er somit durch das bereits verformte Weichmaterial den Verlauf seiner Geste oder die Stelle der Druckbetätigung leicht haptisch wiederfinden und sich daran orientieren, um einen neuen oder den gleichen Steuerbefehl einzugeben. In jedem Fall bietet die Verformbarkeit des Weichmaterials für den Nutzer außerdem ein angenehmes Druckgefühl, da er beim Eindrücken des Flächenelements nicht durch harte Elemente beschränkt ist.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist das Weichmaterial ein für eine vorbestimmte Zeitdauer formspeicherndes Weichmaterial. Dadurch ist gewährleistet, dass die Verformung des Weichmaterials durch eine vorherige Betätigung des Benutzers für eine gewisse Zeitdauer aufrechterhalten bleibt, sodass der Benutzer, wie zuvor bereits beschrieben, die Geste beispielsweise leicht wiederholen oder sich einfach orientieren kann. Insbesondere handelt es sich bei dem Weichmaterial um einen formspeichernden Schaum, einen sogenannten Memory-Schaum. Dieser ist kostengünstig einsetzbar und gewährleistet die zuvor beschriebene Funktion dauerhaft.

Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass das Flächenelement Leuchtmittel zum Anzeigen von Steuerbefehlmöglichkeiten zugeordnet sind. Dadurch wird erreicht, dass das Flächenelement auch optisch vom Benutzer in Abhängigkeit von unterschiedlich möglichen Steuerbefehlen optisch wahrgenommen wird. So kann beispielsweise das Steuerelement in unterschiedlichen Farben insgesamt aufleuchten, um dem Benutzer auch die Möglichkeit zu geben, eine Farbänderung oder das Vorhandensein einer bestimmten Farbe aus dem Augenwinkel wahrzunehmen, ohne den Blick tatsächlich von der Straße ab und der Bedieneinrichtung zuzuwenden. Insbesondere sind die Leuchtmittel derart ausgebildet, dass sie das Flächenelement nicht nur in seiner gesamten Fläche, sondern auch an einzelnen ausgewählten Stellen in der Fläche des Flächenelements beleuchten oder anleuchten kann. Dadurch können auch unterschiedliche Farben an unterschiedlichen Stellen des Flächenelements erzeugt werden, die dem Benutzer die Bedienung vereinfachen. So können beispielsweise, wie bei Mobiltelefonen bekannt, rote und grüne Bereiche auf dem Flächenelement erzeugt werden, die dem Benutzer anzeigen, dass, wenn er das Flächenelement an der entsprechend angelegten Stelle betätigt oder drückt, einen Anruf annehmen oder ablehnen kann. Um die Steuergeste beziehungsweise den Steuerbefehl wahrzunehmen, ist das Flächenelement insbesondere berührungsempfindlich ausgebildet oder weist zumindest eine berührungsempfindliche kapazitiv oder resistiv wirkende Schicht auf, die den Steuerbefehl des Benutzers sensiert und umsetzt. Bei den Leuchtmitteln handelt es sich bevorzugt um in die Bedieneinrichtung integrierte Leuchtmittel oder um außerhalb von Flächenelement und Stützkörper angeordnete Leuchtmittel, die aus Entfernung das Flächenelement an beziehungsweise beleuchten.

Vorzugsweise sind die Leuchtmittel in das Flächenelement integriert, insbesondere in oder an dem Flächenelement angeordnet. Dadurch ist eine besonders direkte Ausleuchtung oder Beleuchtung des Flächenelements gewährleistet, die vom Benutzer jederzeit auch bei anderen Sichtverhältnissen gut erkennbar ist. Vorzugsweise sind die Leuchtmittel in das Material des Flächenelements eingewoben und bilden damit einen integralen Bestandteil, der sich mit dem Flächenelement mitverformen lässt.

Dabei handelt es sich bei den Leuchtmitteln besonders bevorzugt um Lichtleiter, die in das insbesondere als Textilelement ausgebildete Flächenelement mit eingewoben sind. Alternativ oder zusätzlich sind verteilt angeordnete Lichtelemente, beispielsweise LEDs oder dergleichen und/oder zumindest eine ansteuerbare Leuchtschicht oder Displayschicht, wie beispielsweise in der Art einer Elektrolumineszenz-Folie vorhanden. Vorzugsweise ist die Leuchtschicht zwischen dem Weichmaterial und dem Flächenelement angeordnet, sodass das Flächenelement hinterleuchtet beziehungsweise von hinten beleuchtet wird. Damit der Benutzer die visuelle Anzeige wahrnehmen kann, ist das Flächenelement zweckmäßigerweise lichtdurchlässig ausgebildet. Dabei kann die Lichtdurchlässigkeit durch das Material selbst gewährleistet sein, oder durch die Art und Weise, wie das Material das Flächenelement formt. Ist das Flächenelement beispielsweise ein durch das Material geformtes Textil, können Zwischenräume gebildet werden, durch welche das Licht hindurchtreten kann. Optional ist das Weichmaterial selbst auch lichtdurchlässig ausgebildet. In diesem Fall liegt oder liegen dann die Leuchtmittel vorzugsweise unter dem Weichmaterial, also auf der von dem Flächenelement abgewandten Seite des Weichmaterials, so dass das Leuchtmittel oder eine das Leuchtmittel aufweisende Schicht nicht mitverformt werden muss, so dass starre Leuchtmittel, beispielsweise LEDs oder dergleichen, eingesetzt werden können und bevorzugt werden.

Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass dem Flächenelement zumindest ein Aktuator zugeordnet ist, der dazu ausgebildet ist, das Flächenelement elastisch zu verformen, insbesondere um Steuerbefehlmöglichkeiten haptisch anzuzeigen. Durch den Aktuator ist das Flächenelement somit verformbar, um beispielsweise den Weg für einen Steuerbefehl für den Benutzer vorzugeben beziehungsweise vorzuzeichnen. Ebenso kann durch das Ansteuern des Aktuators eine Vertiefung dort vorgeformt werden, wo der Benutzer beispielsweise durch Aufbringen eines Betätigungsdrucks einen virtuellen Schalter oder Taster bedienen kann. Hierdurch ergibt sich eine hohe Flexibilität der Bedieneinrichtung, die auch das Ergänzen von Steuerbefehlen zu einem späteren Zeitpunkt, also nach der Montage im Kraftfahrzeug, softwareseitig erlaubt.

Besonders bevorzugt ist der Aktuator als magnetisch arbeitender Aktuator ausgebildet, wobei das Flächenelement und/oder das Weichmaterial magnetisch mit dem Aktuator Zusammenwirken. Dadurch wird auf mechanische Aktuatorelemente verzichtet und das Weichmaterial und/oder das Flächenelement werden direkt durch den Aktuator mit einer Kraft beaufschlagt, welche das Flächenelement derart in Richtung des Stützkörpers verformt, dass das Weichmaterial verformt wird und sich eine oder mehrere Vertiefungen in dem Flächenelement auf der Berührungsseite ergeben. Durch die magnetisch arbeitende Ausbildung des Aktuators ist eine besonders hohe Vielzahl an Möglichkeiten geschaffen, Steuerbefehle haptisch vorzugeben.

Besonders bevorzugt weist das Weichmaterial und/oder das Flächenelement magnetorheologisches Material auf. Dadurch ist ein sicheres Zusammenwirken des Aktuators beziehungsweise eine Übertragung mit einer magnetischen Kraft, die zu einer Verformung des Flächenelements führt, sicher gewährleistet. Das magnetorheologische Material ist elektrisch ansteuerbar, wodurch unterschiedlichste Formgebungen des Flächenelements erreichbar sind.

Besonders bevorzugt ist der Aktuator dazu ausgebildet, ein oder mehrere elektromagnetische Felder auf der von dem Flächenelement abgewandten Seite des Weichmaterials zu erzeugen, um das Flächenelement unter Beeinflussung des magnetorheologischen Materials zu verformen.

Hierdurch ist insbesondere das magnetorheologische Material flexibel betätigbar beziehungsweise ansteuerbar, um unterschiedliche Formen des Flächenelements zu erreichen. Der Aktuator weist dazu beispielsweise mehrere dem Stützelement zugeordnete Magnetspulen auf, die durch den Aktuator unabhängig voneinander mit elektrischer Energie beaufschlagt werden können, um ein elektromagnetisches Feld zu erzeugen.

Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung weist der Aktuator ein oder mehrere mechanisch verlagerbare Aktuatorelemente auf, die mit dem Flächenelement mechanisch Zusammenwirken, um dieses zu verformen. Bei den Aktuatorelementen kann es sich beispielsweise um Stößel oder dergleichen handeln, die beispielsweise in Zylindern ein- und ausgefahren werden können und an ihrem freien Ende jeweils mit dem Flächenelement fest verbunden sind, um diesem eine gewünschte Form aufzuprägen. Insbesondere sind die Aktuatorelemente in der Art einer Matrix über das Flächenelement verteilt angeordnet, sodass das Flächenelement gleichmäßig und flexibel verformbar ist.

Das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 11 zeichnet sich dadurch aus, dass die Leuchtmittel und/oder der Aktuator zum Anzeigen von Steuerbefehlmöglichkeiten angesteuert werden. Es ergeben sich dadurch die oben bereits genannten Vorteile, die es dem Benutzer ermöglichen, ohne den Blick von der Fahrbahn zu wenden, Steuerbefehle zu ertasten oder optisch wahrzunehmen und einzugeben. Optional wird die Bedieneinrichtung auch zur Ausgabe von Informationen angesteuert. So kann beispielsweise das Flächenelement durch den Aktuator auch derart verformt werden, dass dem Benutzer lediglich eine Information zur Verfügung gestellt wird, wie beispielsweise das Eingehen eines Anrufs, einer Nachricht oder dergleichen, indem beispielsweise der Aktuator dazu angesteuert wird, das Flächenelement an einem bestimmten Abschnitt anzuheben oder einzudrücken. Außerdem ist bevorzugt vorgesehen, dass in einem Betriebsmodus der Benutzer Symbole oder Bilder auf dem Flächenelement durch Eindrücken des Flächenelements zeichnen und dadurch an einen gewünschten Empfänger verschicken kann.

Gleichermaßen wird der Aktuator bevorzugt in Abhängigkeit von einer empfangenen Nachricht dazu angesteuert, beispielsweise eine von einem anderen Nutzer, der das gleiche System beziehungsweise die gleiche Bedieneinrichtung verwendet, gezeichnete Symbole haptisch darzustellen. Wenn der eingebende Benutzer beispielsweise das Symbol durch das Eindrücken des Flächenelements und dadurch in Form einer konkaven Verformung vorgibt, wird die konkave Verformung des eingebenden Benutzers dem empfangenen Benutzer als konvexe Verformung des Flächenelements beim Empfänger wiedergegeben, sodass der empfangene Benutzer beispielsweise zwischen Steuermöglichkeiten und eingegangen Informationen einfach unterscheiden kann. Bei dem Aktuator handelt es sich dabei insbesondere um einen mechanischen und/oder magnetisch wirkenden Aktuator, wie zuvor bereits beschrieben.

Im Folgenden soll die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert werden. Dazu zeigen im Folgenden

Figur 1 ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel einer Bedieneinrichtung in einer perspektivischen Darstellung und

Figur 2 eine vereinfachte Darstellung der Bedieneinrichtung in einer Explosionsdarstellung.

Figur 1 zeigt in einer perspektivischen vereinfachten Darstellung ein Bediensystem für ein nicht näher dargestelltes Kraftfahrzeug. Das Bediensystem weist eine Anzeige 2 zur Darstellung von Informationen auf, wie beispielsweise Informationen über den Zustand des Kraftfahrzeugs, eines Unterhaltungssystems, einer Telefonanlage oder dergleichen.

Weiterhin weist das Bediensystem 1 eine Bedieneinrichtung 3 auf. Die Bedieneinrichtung 3 ist beispielsweise auf einer Mittelkonsole des Kraftfahrzeugs oder einer Armlehne des Fahrersitzes des Kraftfahrzeugs angeordnet. Die Bedieneinrichtung weist ein Flächenelement 4 auf, das von dem Benutzer berührbar ist. Gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel weist das Flächenelement eine kreisförmige Außenkontur auf. Das Flächenelement 4 ist elastisch verformbar ausgebildet und weist eine von dem Benutzer berührbare Berührseite 5 und eine von dem Benutzer abgewandte Rückseite auf. Die Bedieneinrichtung 3 ist dazu ausgebildet, dass der Benutzer durch Berühren des Flächenelements Steuerbefehle beispielsweise für das Unterhaltungssystem oder die Telefonanlage eingeben kann.

Figur 2 zeigt die Bedieneinrichtung 3 in einer vereinfachten Explosionsdarstellung. Das Flächenelement 4 ist auf einem Stützkörper 6 gehalten, der beispielsweise an der Armlehne des Fahrersitzes befestigt ist. Auf dem Stützkörper 6 ist eine Elektronikeinrichtung 7 zum Betreiben der Bedieneinrichtung angeordnet, insbesondere in Form einer Leiterplatte 8, auf welcher elektrische/elektronische Komponenten angeordnet und elektrisch miteinander verbunden sind.

Oberhalb der Leiterplatte 8 ist eine Schicht 9 aus einem elastisch verformbaren Weichmaterial angeordnet, deren Außenkontur zumindest im Wesentlichen der Außenkontur des Flächenelements 4 entspricht, sodass das Flächenelement durch das Weichmaterial insgesamt gestützt ist. Zwischen der Schicht 9 und dem Flächenelement 4 liegt eine berührungsempfindliche Schicht 10, beispielsweise in Form einer berührungsempfindlichen Folie, die der Rückseite des Flächenelements 4 zugeordnet ist. Optional ist zwischen der berührungsempfindlichen Schicht 10 und dem Flächenelement 4 eine Verbindungsschicht 11 angeordnet.

Insbesondere liegt die berührungsempfindliche Schicht fest an dem Flächenelement 4 an und auch fest auf der Schicht 9, sodass eine Verformung des Flächenelements durch die berührungsempfindliche Schicht 10 hindurch in das Weichmaterial eingeprägt wird.

Bei dem Weichmaterial handelt es sich insbesondere um ein für eine vorbestimmte Zeitdauer formspeicherndes Weichmaterial. Eine einmal eingebrachte Verformung wird durch das Weichmaterial rückgängig gemacht, jedoch nicht innerhalb einer kurzen Reaktionszeit, sondern derart lange, dass die Einprägung für eine vorbestimmte Zeitdauer noch sichtbar und auch spürbar erhalten bleibt. Als Weichmaterial wird dazu beispielsweise ein formspeichernder Schaum (Memory Foam) eingesetzt, der eine träge elastische Rückverformung gewährleistet, welche für eine vorbestimmte Zeitdauer eine Verformung des Weichmaterials beziehungsweise der Schicht 9 aufrechterhält.

Die berührungsempfindliche Schicht 10 ist beispielsweise elektrisch oder signaltechnisch mit der Elektronik 7 verbunden, sodass eine Berührung des Flächenelements 4 durch die Schicht 10 erfasst und in Abhängigkeit von der Art der Berührung Steuerbefehle für das Bediensystem 1 erzeugt werden. Insoweit arbeitet die Bedieneinrichtung in der Art eines Touchpads, jedoch mit dem Unterschied, dass die Berührungsseite verformbar ist. Die Bedieneinrichtung 3 hat den Vorteil, dass der Benutzer nicht nur durch Berührung Steuerbefehle vorgeben kann, sondern dass durch die Verformung des Flächenelements 4 und des Weichmaterials der Schicht 9 eine einfache Wiederholung eines Steuerbefehls dadurch ermöglicht ist, dass eine Einprägung beim ersten Eingeben eines Steuerbefehls entsteht, die für eine bestimmte Zeitdauer aufrechterhalten bleibt und daher vom Benutzer einfach auch haptisch wiedergefunden werden kann. Beim Steuerbefehl, bei welchem der Benutzer beispielsweise das Flächenelement 4 nicht nur lokal einrückt, sondern den Finger quer über das Flächenelement 4 streicht, wie durch einen Pfeil 12 in Figur 1 beispielhaft gezeigt, so entsteht eine nutartige Vertiefung, die für die vorbestimmte Zeitdauer aufrecht erhalten bleibt und vom Benutzer leicht wiedergefunden werden kann, um den gleichen Befehl zu wiederholen. Dadurch können beispielsweise Fehlbedienungen verhindert werden.

Vorzugsweise sind dem Flächenelement 4 Leuchtmittel 13 zugeordnet. Gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Leuchtmittel 13 in das Flächenelement 4 integriert. Bei den Leuchtmitteln handelt es sich insbesondere um eine Vielzahl von LEDs, die in Figur 2 durch Punkte in der Figur beispielhaft dargestellt sind. Die LEDs sind bevorzugt gleichmäßig, insbesondere matrix- förmig, über das Flächenelement 4 verteilt angeordnet, sodass unterschiedliche Informationen visuell dem Benutzer durch das Ansteuern der LEDs beziehungsweise der Leuchtmittel 13 angezeigt werden können. Besonders bevorzugt sind die LEDs dazu ausgebildet, auch unterschiedliche Farben darzustellen, sodass der Informationsgehalt der Anzeige de Bedieneinrichtung 3 erhöht ist.

Optional sind außerdem Schaltelemente 14 vorhanden, die insbesondere als verformbare oder morphende Elemente ausgebildet sind und bei Bedarf bedienbare Schalter ausbilden. Die Schaltelemente 14 werden insbesondere durch den weiter unten beschriebenen Aktuator 18 angesteuert oder ausgebildet werden.

Gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Flächenelement 4 um ein textiles Flächenelement, in welches Lichtleiter 15eingewoben sind, die die Leuchtmittel 13 alleine oder zusätzlich zu den LEDs bilden.

Alternativ oder zusätzlich sind als Leuchtmittel 13 eine Elektrolumineszenz-Folie, ein Oled-Display oder dergleichen insbesondere zwischen dem Flächenelement 4 und dem Weichmaterial 9, insbesondere zwischen dem Flächenelement 4 und der berührungsempfindlichen Schicht 10 angeordnet. Optional ist das Weichmaterial 9 selbst transparent oder teiltransparent ausgebildet und das oder die Leuchtmittel 13 auf der von dem Flächenelement 4 abgewandten Unterseite des Weichmaterials 9 angeordnet. Je nach gewünschter Komplexität der dargestellten Informationen, kann zwischen den unterschiedlichen Leuchtmitteln gewählt werden. Vorzugsweise ist das Flächenelement 4 derart ausgebildet, dass sich durchleuchtbare Zwischenräume ergeben oder Materialbereiche, die lichtdurchlässig sind, sodass die Leuchtmittel 13 das Flächenelement 4 hinterleuchten und die dadurch erzeugten visuellen Informationen vom Benutzer wahrgenommen werden können.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel dient die Bedieneinrichtung 3 beispielsweise zum Bedienen einer Telefonanlage. Diese zeigt beispielsweise auf der Anzeige 2 einen eingehenden Anruf an sowie zur Auswahl das Ablehnen des Anrufs oder das Annehmen des Anrufs durch zwei voneinander beabstandete virtuelle Schalter 16, 17. Um einen der virtuellen Schalter 16, 17 zu bedienen, muss der Benutzer in Richtung des jeweiligen Schalters 16, 17 einen Finger entlang des Flächenelements 4 schieben und dabei das Weichmaterial verformen, wie in Figur 1 gezeigt. Zum Betätigen des rechts angeordneten Schalters 16 muss der Benutzer beispielsweise den Finger nach rechts schieben und zum Betätigen Schalters 17, zum Ablehnen des Anrufs, nach links.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel weist die Elektronik 7 außerdem einen Aktuator 18 auf, der dazu ausgebildet ist, ein oder mehrere elektromagnetische Felder zu erzeugen. Das Flächenelement 4 und/oder die Schicht 9 weisen bevorzugt mit diesen elektromagnetischen Feldern zusammenwirkende Materialien, insbesondere ein magnetorheologisches Material auf, sodass durch das gezielte Ansteuern oder Erzeugen der elektrischen Felder eine vorbestimmte Verformung des Weichmaterials und des Flächenelements 4 erzielt wird. Dadurch kann das Flächenelement 4 gezielt derart verformt werden, dass beispielsweise durch die Anzeige 2 dargestellte virtuelle Schalter 16, 17 haptisch vom Benutzer an dem Flächenelement 4 ertastbar beziehungsweise erfassbar sind. So wird in dem zuvor genannten Ausführungsbeispiel beispielsweise die nutförmige Vertiefung, entlang welcher der Benutzer mit dem Finger in die eine oder die andere Richtung streichen muss, um den Anruf anzunehmen oder abzulehnen, durch das Ansteuern des einen oder der mehreren elektromagnetischen Felder erzeugt, noch bevor der Benutzer die Bedieneinrichtung 3 berührt. Dadurch wird dem Benutzer haptisch eine Steuerbefehlmöglichkeit angezeigt, die es ihm erleichtert, das Bediensystem 1 zu benutzen. Somit wird zusätzlich zu den mittels der Leuchtmittel 13 dargestellten Steuerbefehlmöglichkeiten haptisch erfassbare Steuerbefehlmöglichkeit zur Verfügung gestellt, die eine Bedienung insbesondere derart erleichtern, dass der Benutzer das Bediensystem 1 beziehungsweise die Bedieneinrichtung 3 auch ohne den Blick von der Straße zu nehmen sicher bedienen kann.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel, hier nicht dargestellt, ist anstelle des magnetisch wirkenden Aktuators 18 ein mechanisch wirkender Aktuator vorhanden, der insbesondere eine Vielzahl von mehreren verlagerbaren Aktuatorelementen aufweist, die mit dem Flächenelement 4 mechanisch Zusammenwirken, um dieses zusammen mit dem Weichmaterial zu verformen. Bei den Aktuatorelementen kann es sich beispielsweise um verschiebbare Stößel handeln, die mit dem Flächenelement 4 fest verbunden sind. Das Ansteuern der Aktuatorelemente, die insbesondere matrixförmig angeordnet sind, wird der Stützkörper 6 beziehungsweise das Flächenelement 4 verteilt angeordnet sind, sind ebenfalls unterschiedlich stabile Möglichkeiten, beispielsweise wie obenstehend beschrieben, das Flächenelement 4 einprägbar.

Optional ist die Bedieneinrichtung 3 als Kommunikationseinrichtung ausgebildet, mittels welcher der Benutzer beispielsweise Buchstaben, Symbole oder Zeichen auf das Flächenelement 4 mit dem Finger zeichnen kann, die von der berührungsempfindlichen Schicht 10 erfasst und beispielsweise an einen gewünschten Empfänger gesendet werden. Empfängt der Benutzer eine Nachricht von einem Sender, so kann diese Nachricht durch das Ansteuern des Aktuators 18 haptisch durch das Ansteuern der Leuchtmittel optisch dargestellt werden. Bei der haptischen Darstellung für eine Nachricht wird dem Benutzer anstelle einer Vertiefung eine Erhebung in dem Flächenelement 4 durch das Ansteuern des Aktuators 18 erzeugt.