Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
OIL COLLECTING PAN FOR A PLANETARY GEARBOX
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/036355
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an oil collecting pan for a planetary gearbox (1), comprising: - a pan body (14) which has a channel-like oil collection space (18); and - a plurality of axially protruding, hollow oil feed ports (19) which communicate with the oil collection space (18); wherein at least one retaining plate (21) extending radially into the oil collection space (18) and running at least partly around the circumference is provided, by means of which retaining plate an oil retaining space (22) is formed within the oil collection space (18).

Inventors:
HEYMEL JAN (DE)
HOCK ALFRED (DE)
FISCHER FREDERIC (DE)
REHNER REINHARD (DE)
KECK MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/DE2022/100585
Publication Date:
March 16, 2023
Filing Date:
August 10, 2022
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
SCHAEFFLER TECHNOLOGIES AG (DE)
International Classes:
F16H57/04
Foreign References:
EP3560829A12019-10-30
US20190085972A12019-03-21
EP3106714A22016-12-21
DE102005054084A12007-07-12
DE102018123592A12020-03-26
DE102019108050A12020-10-01
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1 . Ölfangschale für ein Planetengetriebe (1 ), umfassend einen Schalenkörper (14) mit einem rinnenförmigen Ölsammelraum (18) sowie mehrere axial abragende, hohle Ölzuführstutzen (19), die mit dem Ölsammelraum (18) kommunizieren, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine sich radial in den Ölsammelraum (18) erstreckende und zumindest abschnittsweise um den Umfang umlaufende Staublende (21 ) vorgesehen ist, über die ein Ölstauraum (22) innerhalb des Öl- sammelraums (18) gebildet wird.

2. Ölfangschale nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Staublende (21 ) um den gesamten Umfang umläuft.

3. Ölfangschale nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Breite der Staublende (21 ) um den Umfang verändert.

4. Ölfangschale nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass sich die Staublende (21 ) nur um einen Umfangsabschnitt erstreckt und zumindest eine zu einem Ölzuführstutzen (19) führende Mündung übergreift.

5. Ölfangschale nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Staublende (21 ) zu beiden Seiten der Mündung erstreckt.

6. Ölfangschale nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Staublende (21 ) axial gesehen näher zu einer Bodenwand (15) des Schalenkörpers (14), von der aus sich die Ölzuführstutzen (19) erstrecken, als zu einer gegenüberliebenden Wand (17) positioniert ist.

7. Planetengetriebe, umfassend eine Welle (6) mit einer Kanalstruktur (7) zum Führen eines Öls, umfassend einen an der Außenseite der Welle (6) mündenden Kanal (9), einen Planetenträger (2), wenigstens zwei am Planetenträger (2) angeordnete Planetenbolzen (3), auf denen jeweils ein Planetenrad (5) gelagert ist, wobei jeder Planetenbolzen (3) eine Kanalstruktur (10) zum Zuführen des Öls zur Lagerung (4) des Planetenrads (5) aufweist, sowie eine Ölfangschale (13) zum Einfangen des über den wellenseitigen Kanal (9) zugeführten Öls nach einem der vorangehenden Ansprüche, umfassend wenigstens zwei, jeweils in einer planetenbolzenseitigen Kanalstruktur (10) mündende, hohle Ölzuführstutzen (19) zum Zuführen des Öls in die jeweilige Kanalstruktur (10). Planetengetriebe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer sich in der Breite verändernden Staublende (21 ) die Ölfangschale (13) derart positioniert ist, dass der Bereich der größten Breite in Umfangsrichtung gesehen die Mündung des wellenseitigen Kanals (9) überdeckt. Planetengetriebe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer sich nur teilweise um den Umfang erstreckenden Staublende (21 ) die Ölfangschale (13) derart positioniert ist, dass die Staublende (21 ) in Umfangsrichtung gesehen die Mündung des wellenseitigen Kanals (9) überdeckt.

Description:
Ölfanqschale für ein Planetenqetriebe

Die Erfindung betrifft eine Ölfangschale für ein Planetengetriebe, umfassend einen Schalenkörper mit einem rinnenförmigen Ölsammelraum sowie mehrere axial abragende, hohle Ölzuführstutzen, die mit dem Ölsammelraum kommunizieren.

Planetengetriebe kommen in unterschiedlichsten Anwendungen zum Einsatz. Ein Beispiel sind Kraftfahrzeuggetriebe wie beispielsweise Hybridgetriebe. Ein Planetengetriebe weist einen Planetenträger auf, an dem mehrere Planetenbolzen angeordnet sind, auf denen Planetenräder über geeignete Lagerungen, zumeist Wälzlager in Form von Nadellagern, drehgelagert sind. Die außenverzahnten Planetenräder kämmen in an sich bekannter Weise mit einem innenverzahnten Hohlrad. Um den Lagerungen der Planetenräder ein Schmiermittel zuzuführen, ist eine entsprechende Schmiermittelvorrichtung respektive Schmiermittelversorgung vorgesehen. Diese umfasst zum einen eine an der zentralen Welle vorgesehene Kanalstruktur, beispielsweise einen längs der Wellenachse verlaufenden Kanal, von dem radial ein weiterer Kanal abgeht, der an der Wellenaußenseite mündet. Vorgesehen ist des Weiteren eine Ölfangschale, die einen Ölsammelraum für das über den Kanal zugeführte, aus diesem austretende respektive nach außen geschleuderte Schmieröl aufweist. In dem Ölsammelraum wird also das Öl eingefangen. Von einem Boden der Ölfangschale erstrecken sich, der Anzahl der Planetenbolzen entsprechend, Ölzuführstutzen, also axiale Stutzen, die beispielsweise eine Durchgangsbohrung aufweisen. Die Ölzuführstützen kommunizieren einerseits mit dem Ölsammelraum und andererseits mit jeweils einer Kanalstruktur, die in jedem Planetenbolzen vorgesehen ist, und die zumeist einen sich längs der Bolzenlängsachse erstreckenden Kanal, in den der jeweilige Ölzuführstutzen eingreift, und einen radial davon abgehenden Stichkanal, der zur Lagerung führt, umfasst. Über den jeweiligen Zuführstutzen wird der planetenbolzenseitigen Kanalstruktur das aus dem Ölsammelraum kommende Öl zugeführt, das über die bolzenseitige Kanalstruktur zur Planetenradlagerung strömt. Eine solche Ölfangschale mit Ölsammelraum und entsprechenden Ölzuführstutzen, die über ein Axialla- ger mit zugeordneter Axiallagerscheibe an einem Planetenträger fixiert ist, ist beispielsweise aus DE 10 2005 054 084 A1 bekannt.

Häufig weist die Kanalstruktur der Welle nur einen sich radial erstreckenden, wellen- außenseitig mündenden Kanal auf, über den das Öl nach außen abgegeben wird. Das Öl wird demzufolge nur an einer Stelle lokal ausgebracht, das heißt, dass um den Wellenumfang gesehen keine gleichmäßige Verteilung gegeben ist. Dies führt dazu, dass auch im Ölsammelraum, gesehen um den Umfang, keine homogene Ölverteilung gegeben ist, was wiederum dazu führt, dass der Ölstrom zu den einzelnen Zuführstutzen aufgrund dieser Inhomogenität ebenfalls nicht gleichmäßig ist. Aufgrund der festen Lagebeziehung der Ölfangschale einerseits zum Planetenträger respektive den Planetenbolzen und andererseits zur Welle sammelt sich in dem Bereich des Öl- sammelraums, der benachbart respektive in Verlängerung des wellenseitigen Kanals liegt, oft mehr Öl an als in in Umfangsrichtung versetzten Bereichen und insbesondere dem gegenüberliegenden Bereich. Dies führt wiederum dazu, dass dem Ölzuführstutzen, der, gesehen in Umfangsrichtung, am nächsten zur Mündung des wellenseitigen Kanals positioniert ist, eine größere Ölmenge zugeführt wird als den in Umfangsrichtung versetzt dazu angeordneten Ölzuführstutzen. Zwar könnte man der inhomogenen Schmiermittelabgabe über die Welle dadurch entgegenwirken, dass um den Wellenumfang gesehen mehrere radial laufende Kanäle vorgesehen sind, so dass in Umfangsrichtung gesehen an mehreren Positionen das Schmiermittel abgegeben wird. Idealerweise entspräche die Anzahl an Kanälen der Anzahl an Ölzuführstutzen und damit an Planetenbolzen. Nicht zuletzt aus Festigkeitsgründen in Bezug auf die Welle ist die Ausbildung mehrerer solcher Kanäle jedoch nicht immer zweckmäßig, weshalb oft eben nur ein radial laufender Kanal vorgesehen ist. Die inhomogene Ölzufuhr äußert sich in einer unterschiedlich guten Schmierung der jeweiligen Lagerungen, was sich in einem unterschiedlichen Temperaturverhalten der Planetenbolzen zeigt.

Aus der DE 10 2018 123 592 A1 geht eine Ölfangschale für ein Planetengetriebe mit einem Schalenkörper hervor, der außenumfangsseitig durch einen rinnenförmigen Öl- sammelraum begrenzt ist. Von der Ölfangschale geht eine der Anzahl der Planetenbolzen entsprechende Zahl von Ölzuführstutzen ab. Der Ölsammelraum ist in Ab- schnitte unterteilt, welche umfangsseitig durch eine Trennwand voneinander getrennt sind.

Aus der DE 10 2019 108 050 A1 geht eine Schmiervorrichtung hervor, deren Ölfangschale die Ölzuführstutzen und Befestigungsmittel zur Befestigung der Ölfangschale an einem Planetenträger vorsieht. Die Breite der Ölfangschale variiert und wird zu den Ölzuführstutzen hin geringer. Außerdem umfasst die Ölfangschale im Bereich der Rohrstutzen jeweils eine, die Ölfangschale in zwei Abschnitte aufteilende Trennwand.

Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Ölfangschale anzugeben, die eine Vergleichmäßigung der Ölzufuhr zu den einzelnen Ölzuführstutzen und damit Planetenbolzen ermöglicht.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einer Ölfangschale der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass wenigstens eine sich radial in den Ölsammelraum erstreckende und zumindest abschnittsweise um den Umfang um laufende Staublende vorgesehen ist, über die ein Ölstauraum innerhalb des Ölsammelraums gebildet wird.

Die erfindungsgemäße Ölfangschale zeichnet sich durch einen zusätzlich im Ölsammelraum, der ja bereits dem Einfangen und Ansammeln einer entsprechenden Ölmenge respektive eines Ölvorrats dient, integrierten Ölstauraum aus, der dazu dient, stets eine entsprechende, über die Stauraumgröße definierte Ölmenge anzustauen und quasi als Reservoir zurückzuhalten. Dieser Ölstauraum ist mittels wenigstens einer ringförmigen Staublende realisiert, die sich radial ein Stück weit in den Ölsammelraum hineinerstreckt, also quasi von der Innenseite des rinnenförmigen Ölsammelraums teilringförm ig oder ringförmig nach innen läuft. Die Staublende bildet also eine Art in den Ölsammelraum ragenden Steg. Über diesen Steg wird nun, bezogen auf die Zuströmrichtung des von der Welle abgegebenen und von der Schale eingefangenen Öls, ein zur Einströmrichtung benachbarter Teilringraum oder Vollringraum gebildet, in den das Öl bzw. ein Großteil des Öls zunächst einströmt. Das Öl wird dort zunächst aufgestaut, strömt also nicht über diese Staublende, also den Stausteg, sondern verbleibt zunächst in dem Ölstauraum, in dem es sich um den Umfang verteilt. Erst wenn der Ölstauraum gefüllt ist, also ein hinreichend großes Ölreservoir darin aufgestaut wurde, kann das Öl über die Staublende und damit aus dem Ölstauraum fließen und in die Ölzuführstutzen strömen.

Über die Staublende und damit die Ausbildung des Ölstauraums wird demzufolge auf einfache und wirksame Weise verhindert, dass ein Großteil des zuströmenden Öls unmittelbar in den in Zuströmrichtung benachbarten Ölzuführstutzen strömt und daraus resultierend weniger Öl den in Umfangsrichtung folgenden Ölzuführstutzen zugeführt wird. Vielmehr erlaubt die Ausbildung des Ölstauraums eine Vergleichmäßigung des Ölflusses zu den einzelnen Ölzuführstutzen, da über den Ölstauraum stets eine Mindestölmenge im Ölstauraum zurückgehalten wird und das Öl erst bei gefülltem Ölstauraum über die Blende strömen kann, was dann aber weitgehend gleichmäßig über die Blendenlänge erfolgt. Somit werden alle Planetenradlagerungen weitgehend gleichmäßig respektive mit nahezu gleich viel Öl versorgt, so dass eine weitgehend gleichmäßige Schmierung respektive Kühlung in den einzelnen Lagerstellen gegeben ist und es zu einer weitgehend gleichmäßigen Temperaturentwicklung in den Lagerbereichen kommt.

Die Staublende kann sich nur abschnittsweise um den Umfang des Ölsammelraums respektive des Schalenkörpers erstrecken. Die Positionierung kann dabei unter Berücksichtigung des Strömungsverhaltens des Öls bei Eintritt in die Ölfangschale und während der Verteilung im Ölsammelraum gewählt werden. Stellt sich aufgrund der Drehrichtung der Ölfangschale im Betrieb eine bevorzugte Strömungsrichtung ein, so kann die Richtung, in welcher sich die Staublende in Umfangsrichtung erstreckt, wie auch die Erstreckungslänge unter Berücksichtigung dieses Verhaltens bestimmt werden. Natürlich erstreckt sich die Staublende vor dem Ölzuführstutzen, der in der Montagestellung benachbart zum wellenseitigen Kanal, aus dem das Öl ausgeschleudert wird, positioniert ist, da ja ein unmittelbares Abfließen in diesen Ölzuführstutzen verhindert werden soll. Wie weit schließlich die Blende sodann in die eine oder andere Richtung läuft und sich demzufolge auch der Ölstauraum erstreckt, kann wie beschrieben unter Berücksichtigung verschiedener Auslegungsparameter wie beispielsweise des Ölflusses, aber auch des Abstands der nächsten benachbarten Ölzuführstutzen etc. definiert werden. Kommt eine Ölfangschale mit einer nur partiell umlaufenden Blende, also einem sich nur partiell um den Umfang erstreckenden Ölstauraum zum Einsatz, so muss im Rahmen der Montage darauf geachtet werden, dass die Ölfangschale in einer bestimmten definierten Ausrichtung am Planetenträger montiert wird. Denn es ist sicherzustellen, dass die Ölfangschale so orientiert ist, dass die Staublende und damit der Ölstauraum korrekt bezüglich des wellenseitigen Austrittskanals positioniert ist. Um eine solche im Rahmen der Montage zu beachtende Orientierung zu vermeiden, ist es erfindungsgemäß denkbar, dass die Staublende um den gesamten Umfang umläuft. Das heißt, dass sich die Staublende um den gesamten Umfang respektive Ölsammelraum erstreckt und demzufolge der Ölstauraum ebenfalls ein rinnenförmiger, um laufender Staukanal ist. Das Öl staut sich also um den gesamten Schalenumfang und nicht nur partiell. Aus diesem Grund ist bei dieser Schalenausgestaltung die Ölfangschale in beliebiger Orientierung am Planetenträger montierbar.

Denkbar ist es in diesem Zusammenhang, dass sich die Breite der Staublende um den Umfang verändert. Das heißt, dass sich die Staublende unterschiedlich weit in den Ölsammelraum erstreckt, mithin also der rinnenförmige Stauraum quasi unterschiedlich tief ist. Die Blende kann beispielsweise im Bereich des Öleintritts, also des Bereichs, der benachbart zum wellenseitigen Austrittskanal ist, etwas höher sein und zu einer oder zu beiden Seiten stetig in der Höhe etwas abnehmen. Dies führt dazu, dass die Blende folglich im Bereich benachbart zum ersten Ölzuführstutzen, der benachbart zum wellenseitigen Austrittskanal liegt, etwas höher ist und in den Bereichen, die benachbart zu in Umfangsrichtung folgenden weiteren Ölzuführstutzen liegen, etwas niedriger ist. Dies führt dazu, dass folglich die Stauschwelle, die zum Zuführen des Öls in den jeweiligen Ölzuführstutzen zu überströmen ist, im Bereich des ersten Ölzuführstutzens etwas höher ist als im Bereich der anschließenden Ölzuführstutzen. Da wie beschrieben das Öl primär im Bereich des ersten Ölzuführstutzens einströmt, wird dort immer geringfügig mehr Öl vorhanden sein. Durch die unterschiedlichen Höhen kann demzufolge erreicht werden, dass das Öl in diesem Bereich, weil dort die Blende etwas höher ist, etwas weiter aufgestaut wird als in den in Umfangsrichtung folgenden Bereichen. Gleichwohl wird die Staublende überall in einem kleinen Zeitfenster überströmt, so dass alle Ölzuführstutzen gleichmäßig versorgt werden. Auch bei dieser Ausgestaltung wäre, trotz umlaufender Staublende, im Rahmen der Montage eine korrekte Positionierung der Ölfangschale erforderlich.

Wie beschrieben ist es alternativ aber auch denkbar, dass sich die Blende nur um einen Umfangsabschnitt erstreckt und zumindest eine zu einem Ölzuführstutzen führende Mündung übergreift, wobei dieser Ölzuführstutzen in der Montagestellung dann benachbart zum wellenseitigen Austrittskanal positioniert ist. Dabei kann sich die Staublende zu beiden Seiten der Mündung erstrecken, also beidseits verlängert sein, wobei die seitliche Erstreckung zu beiden Seiten gleich sein kann, oder unterschiedlich, wie vorstehend bereits beschrieben.

Bevorzugt ist die Staublende axial gesehen näher zu einer Bodenwand des Schalenkörpers, von der aus sich die Ölzuführstutzen erstrecken, als zu einer gegenüberliegenden Wand positioniert. Hierdurch kann eine relativ großes Staureservoir ausgebildet werden, das erst volllaufen muss, damit ein Überlauf möglich ist. Einerseits kann hierüber eine entsprechend hohe Reservoirmenge definiert werden, zum anderen kann das Öl, da der verbleibende Sammelraum dementsprechend kleiner ist und demzufolge auch die Strecke bis zur Mündung des jeweiligen Ölzuführstutzens, auch relativ schnell mit Beginn des Überlaufs in die Ölzuführstutzen strömen.

Neben der Ölfangschale selbst betrifft die Erfindung ferner ein Planetengetriebe, umfassend eine Welle mit einer Kanalstruktur zum Führen eines Öls, umfassend einen an der Außenseite der Welle mündenden Kanal, einen Planetenträger, wenigstens zwei am Planetenträger angeordnete Planetenbolzen, auf denen jeweils ein Planetenrad gelagert ist, wobei jeder Planetenbolzen eine Kanalstruktur zum Zuführen des Öls zur Lagerung des Planetenrads aufweist, sowie eine Ölfangschale zum Einfangen des über den wellenseitigen Kanal zugeführten Öls wie vorstehend beschrieben, umfassend wenigstens zwei, jeweils in einer planetenbolzenseitigen Kanalstruktur mündende, hohle Ölzuführstutzen zum Zuführen des Öls in die jeweilige Kanalstruktur. Die erfindungsgemäße Ölfangschale ist über geeignete Mittel an dem Planetenträger festgelegt, beispielsweise über entsprechende an der aus Kunststoff gefertigten Ölfangschale ausgebildete Schnapphaken oder Schnappabschnitte, die in entsprechende Rastaufnahmen oder Rastabschnitte am Planetenträger eingreifen, oder über eine be- nachbarte Axiallageranordnung, über die der Planetenträger axial abgestützt und gelagert ist und die gleichzeitig auch die Ölfangschale fixiert.

Kommt eine Ölfangschale mit umlaufender Staublende zum Einsatz, so ist bei einer sich in der Breite verändernden Staublende die Ölfangschale derart positioniert, dass der Bereich der größten Breite in Umfangsrichtung gesehen die Mündung des wellenseitigen Kanals überdeckt. Das heißt, dass die Ölfangschale so positioniert und montiert wird, dass der Bereich, in dem die Staublende am breitesten ist, axial gesehen benachbart zur wellenseitigen Kanalmündung ist.

Kommt eine Ölfangschale mit einer sich nur teilweise um den Umfang erstreckenden Staublende zum Einsatz, so ist die Ölfangschale derart positioniert, dass die Staublende in Umfangsrichtung gesehen die Mündung des wellenseitigen Kanals überdeckt. Auch in diesem Fall ist also eine lageorientierte Montage erforderlich, so dass die Staublende axial gesehen benachbart oder quasi hinter der Kanalmündung liegt.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen sind schematische Darstellungen und zeigen:

Figur 1 eine Längsschnittansicht eines erfindungsgemäßen Planetengetriebes mit einer erfindungsgemäßen Ölsammelschale, und

Figur 2 eine Querschnittsansicht entlang der Ebene II - II aus Figur 1 .

Figur 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Planetengetriebe 1 , mit einem Planetenträger 2, an dem mehrere Planetenbolzen 3 angeordnet sind, auf denen über entsprechende Lagerungen 4, zumeist Nadellager, außenverzahnte Planetenräder 5 angeordnet und drehgelagert sind. Der Planetenträger 2 ist fest mit einer Welle 6 verbunden.

Um die Lagerungen 4 mit Öl zu versorgen, also um sie zu schmieren und zu kühlen, ist eine Ölversorgungseinrichtung vorgesehen. Diese umfasst zum einen eine an der Welle 6 ausgebildete Kanalstruktur 7 mit einem axial verlaufenden Kanal 8 in Form ei- ner Sackbohrung sowie mit einem von diesem abzweigenden und radial verlaufenden Kanal 9, der an der Wellenaußenseite mündet. Über diese Kanalstruktur 7 wird über die Welle 6 Öl zugeführt und radial nach außen abgegeben respektive, da die Welle 6 rotiert, nach außen geschleudert.

Auch jeder Planetenbolzen 3 weist eine Kanalstruktur 10 auf, umfassend einen sich axial erstreckenden Kanal 11 in Form einer Sackbohrung, sowie einen davon abgehenden und sich radial erstreckenden Kanal 12, der unterhalb der Lagerung 4 mündet. Über diese Kanalstruktur 10 kann Schmieröl direkt zur Lagerung 4 geführt werden.

Um das Öl vom Austritt aus dem Kanal 9 zum Eintritt in den Kanal 11 zu führen, ist eine Ölfangschale 13 vorgesehen, üblicherweise ein Kunststoffbauteil. Diese weist einen Schalenkörper 14 auf, mit einem Boden 15, einer um laufenden Seitenwand 16 sowie mit einer dem Boden 15 gegenüberliegenden Wand 17, wobei über den Boden 15 und die Wände 16, 17 ein Ölsammelraum 18 begrenzt wird, in welchem aus dem Kanal 9 austretendes Öl gesammelt wird und aus welchem es zu der Kanalstruktur 10 geführt wird.

Um dies zu ermöglichen, sind am Boden 15 mehrere, der Anzahl an Planetenbolzen 3 entsprechende Ölzuführstutzen 19 vorgesehen, die als hohle Stutzen mit einer entsprechenden axialen Bohrung 20 versehen sind. Die Bohrungen 20 kommunizieren einerseits mit dem Ölsammelraum 18 und andererseits aufgrund des Eingriffs der jeweiligen Ölzuführstutzen 19 in einen jeweiligen Kanal 11 auch mit dem Kanal 11 respektive mit der Kanalstruktur 10. Die Ölfangschale 13 ist am Planetenträger 2 befestigt, beispielsweise über Schnappverbindungen, und dreht demzufolge mit dem Planetenträger 3 und damit auch mit der Welle 6. Dies führt dazu, dass die Relativposition des Kanals 9 respektive dessen Mündung zu den einzelnen Ölzuführstutzen 19 stets gleich bleibt.

Die Wand 17 ist ringförmig ausgeführt und axial gesehen offen, das heißt, dass vom Kanal 9 abgegebenes Öl über diese Ringöffnung in den Ölsammelraum 18 gelangen und dort eingefangen werden kann. Ersichtlich ist die Mündung des Kanals 9, axial und in Umfangsrichtung gesehen, benachbart zu dem in Figur 1 oben gezeigten Ölzuführstutzen 19, während die beiden anderen Ölzuführstutzen 19 in Umfangsrichtung um 120° versetzt dazu positioniert sind, also relativ weit entfernt vom Zustromort des Öls in die Ölfangschale 13 angeordnet sind. Es sind also drei Planetenbolzen 3 vorgesehen, siehe hierzu auch Figur 2, mit jeweils einem Planetenrad 5, weshalb zwangsläufig auch drei Ölzuführstutzen 19 vorgesehen sind. Die trotz im Betrieb gegebener Rotation feste Lagebeziehung der drei Planetenbolzen 3 und damit aber auch der Ölzuführstutzen 19 relativ zum Kanal 9 ist auch in Figur 2 erkennbar. Diese zeigt eine Querschnittsansicht entlang der Linie II - II aus Figur 1 . Der nicht näher gezeigte Kanal 9 erstreckt sich gemäß der Darstellung ausgehend vom mittigen Kanal 8 der Welle 6 vertikal nach oben, mündet also benachbart zu dem gemäß Figur 2 oberhalb davon positionierten Ölzuführstutzen. Die in Umfangsrichtung um 120° versetzt dazu positionierten Ölzuführstutzen 19 sind relativ weit davon beabstandet.

Da nur ein Kanal 9 vorgesehen ist, findet nur in diesem Bereich ein Ölzustrom in die Ölfangschale 13 statt. Daraus würde, wenn nicht entsprechende Mittel gemäß der Erfindung vorgesehen sind, folgen, dass der größte Teil des zuströmenden Öls direkt über den axial und in Umfangsrichtung direkt benachbarten, in der Darstellung oberen Ölzuführstutzen 19 abströmen würde, während weniger Öl zu den versetzten Ölzuführstutzen 19 gelangen würde. Um dies zu verhindern, ist erfindungsgemäß eine Staublende 21 vorgesehen, die sich stegartig radial in den Ölsammelraum 18 erstreckt, und über die ein Ölstauraum 22 innerhalb des Ölsammelraums 18 gebildet wird. Wie Figur 2 zeigt, erstreckt sich die Staublende 21 vollständig um den Umfang des Schalenkörpers 14 respektive des rinnenförmigen Ölsammelraums 18. Sie ändert jedoch ihre Breite, das heißt, sie ragt an unterschiedlichen Positionen unterschiedlich weit in den Ölsammelraum 18. Wie Figur 2 zeigt, verbreitert sich die Staublende 21 beginnend im Punkt A gesehen entgegen dem Uhrzeigersinn stetig und weist unmittelbar vor dem oberen Ölzuführstutzen 19 quasi ihre maximale Breite auf, die sie noch ein Stück weit behält, bevor sie sodann stetig wieder in der Breite abnimmt. Vor dem zweiten Ölzuführstutzen, der in Umfangsrichtung, gesehen entgegensetzt im Uhrzeigersinn, dem oberen Ölzuführstutzen 19 folgt, ist die Breite bereits etwas reduziert. Eine weitere Breitenabnahme ergibt sich sodann zum rechts gezeigten Ölzuführstutzen 19, bevor die Staublende 21 wieder im Punkt A ihre minimale Breite einnimmt. Gut zu erkennen ist diese Breitenvariation durch Vergleich mit dem Teilkreis 23, der die Lage der Bohrungen 20 der Ölzuführstutzen 19 zeigt. Die Breite variiert, respektive der Verlauf der Innenkante der Staublende 21 bezüglich des Teilkreises 23.

Durch die Staublende 21 wird wie beschrieben ein ringförmiger Stauraum 22 definiert, in den sich das zuströmende Öl zunächst aufstaut. Es wird also ein Ölreservoir gebildet, das zunächst den Ölstauraum 22 füllen muss, bevor es über die Staublende 21 überströmen kann und zu den einzelnen Ölzuführstutzen 19 strömen kann. Insbesondere im Bereich des oberen Ölzuführstutzens 19, der benachbart zum Kanal 9 liegt, wird damit verhindert, dass das Öl unmittelbar in diesen Ölzuführstutzen 19 strömt, vielmehr strömt es zunächst gegen die Staublende 21 und verteilt sich längs dieser im Ölstauraum 22.

Durch die variierende Blendenhöhe wird dem Umstand Rechnung getragen, dass im Bereich des dem Kanal 9 benachbarten Ölzuführstutzens 19 das Öl anströmt und demzufolge immer etwas mehr Öl vorhanden ist als in sich in Umfangsrichtung anschließenden Bereichen. Aufgrund der variierenden Blendenhöhe kann erreicht werden, dass das Öl letztlich über die ganze Blendenlänge gleichförmig über die Staublende 21 strömt, so dass eine weitgehend gleichmäßige Ölversorgung der einzelnen Lagerungen 4 erfolgt.

Während beim gezeigten Ausführungsbeispiel die Staublende 21 um den gesamten Umfang des Schalenkörpers 14 um läuft, wäre es aber auch denkbar, sie nur partiell umlaufen zu lassen. Das heißt, dass im Bereich A, wo die Staublende 21 ihre minimale Breite aufweist, die Staublende 21 auch vollständig in die Seitenwand 16 laufen könnte. Ferner befindet sich im gezeigten Beispiel die Staublende 21 benachbart zum Boden 15, so dass sich axial gesehen ein relativ breiter Ölstauraum 22 ausbildet. Natürlich könnte die Staublende 21 auch an anderer Axialposition vorgesehen werden. Bezuqszeichenliste

Planetengetriebe

Planetenträger

Planetenbolzen

Lagerung

Planetenrad

Welle

Kanalstruktur

Kanal

Kanal

Kanalstruktur

Kanal

Kanal

Ölfangschale

Schalenkörper

Boden

Seitenwand

Wand

Ölsammelraum

Ölzuführstutzen

Axialbohrung

Staublende

Ölstauraum

Teilkreis