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Title:
METHOD FOR TREATING CIRCULATING WATER IN COAGULATION DEVICES OF PAINT INSTALLATIONS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2003/051778
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method for treating circulating water in paint installations, according to which either a paint coagulum is produced by the addition of coagulating means, or deflocculated paint particles are produced by the addition of deflocculants. According to the invention, the circulating water contains cations and anions and the following steps are carried out continuously or discontinuously: a) at least part of the circulating water is released from at least part of the paint coagulum or the deflocculated paint particles, forming a clear water phase; b) at least part of the clear water phase obtained in step a) is passed through an ion exchanger and the clear water phase leaving the ion exchanger is redirected into the circulating water, the ion exchanger being loaded with anions and/or cations; c) the ion exchanger loaded with anions and/or cations in step b) is regenerated, forming a reclaim; d) the reclaim formed in step c) is evaporated or disposed of; and e) the ion exchanger regenerated in step c) is reused in step b).

Inventors:
RUESSE STEFFEN (DE)
SENNER MARCUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2002/013837
Publication Date:
June 26, 2003
Filing Date:
December 06, 2002
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL KGAA (DE)
RUESSE STEFFEN (DE)
SENNER MARCUS (DE)
International Classes:
B01J39/04; B01J41/20; B05B15/12; C02F9/00; C02F1/42; C02F1/44; C02F1/52; (IPC1-7): C02F1/42; C02F9/00; B05B15/12
Foreign References:
EP0536648A11993-04-14
FR2773553A11999-07-16
EP0484655A11992-05-13
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 1996, no. 10, 31. Oktober 1996 (1996-10-31) & JP 08 141598 A (NIPPON PAINT PLANT ENG KK), 4. Juni 1996 (1996-06-04)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Aufbereitung von Umlaufwasser in Lackieranlagen, in denen entweder durch Zugabe von Koaguliermitteln ein Lackkoagulat oder durch Zugabe von Dispergiermitteln dispergierte Lackpartikel erzeugt werden, wobei das Umlaufwasser Kationen und Anionen enthält und wobei man kontinuierlich oder diskontinuierlich a) zumindest einen Teil des Umlaufwassers von zumindest einem Teil des Lackkoagulats oder der dispergierten Lackpartikel unter Bildung einer Klarwasserphase befreit, b) zumindest einen Teil der im Teilschritt a) erhaltenen Klarwasserphase über einen lonenaustauscher gibt und die den lonenaustauscher verlassende Klarwasserphase in das Umlaufwasser zurückführt, wobei der lonenaustauscher mit Anionen und/oder Kationen der Klarwasserphase beladen wird, c) den im Teilschritt b) mit Anionen und/oder Kationen beladenen lonenaustauscher regeneriert, wobei ein Regenerat erhalten wird, d) das im Teilschritt c) erhaltene Regenerat eindampft oder entsorgt, e) den im Teilschritt c) regenerierten lonenaustauscher erneut für den Teilschritt b) einsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Teilschritten a) und b) die im Teilschritt b) zu behandelnde Klarwasserphase durch Dekantieren, Filtrieren oder Zentrifugieren weiter von Feststoffen befreit wird.
3. Verfahren nach einem oder beiden der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den Regenerierungsschritt c) durchführt, nachdem im Teilschritt b) eine vorzugebende Menge an Klarwasserphase über den Austauscher gegeben wurde.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Umlaufwasser der Lackieranlage durch Zugabe von Koaguliermitteln ein Lackkoagulat erzeugt wird und daß es sich bei dem lonenaustauscher um einen Anionenaustauscher handelt, der im Teilschritt b) mit Anionen der Klarwasserphase beladen und im Teilschritt c) mit einer starken Lauge regeneriert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man den Anionenaustauscher im Teilschritt b) solange mit Anionen der Klarwasserphase belegt, daß anfänglich an den Anionenaustauscher gebundene Carbonatund/oder Hydrogencarbonationen durch in der Klarwasserphase befindliche Anionen stärkerer Säuren als Kohlensäure verdrängt werden.
6. Verfahren nach einem oder beiden der Ansprüche 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Umlaufwasser einen Gehalt an Chloridionen von oberhalb 300 mg/l, insbesondere von oberhalb 700 mg/1 aufweist.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man im Teilschritt b) den pHWert der den Anionenaustauscher verlassenden Klarwasserphase mißt und den Regenerierungsschritt c) durchführt, wenn der pHWert einen vorzugebenden Wert unterschreitet.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man im Teilschritt b) den Gehalt an Chloridund/oder Sulfationen in der den Anionenaustauscher verlassenden Klarwasserphase mißt und den Regenerierungsschritt c) durchführt, wenn der Gehalt an Chlorid und/oder Sulfationen einen vorzugebenden Wert überschreitet.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Umlaufwasser der Lackieranlage durch Zugabe von Dispergiermitteln dispergierte Lackpartikel erzeugt werden, die durch Membranfiltration vom Umlaufwasser abgetrennt werden, und daß es sich bei dem lonenaustauscher um einen Kationenaustauscher handelt, der im Teilschritt b) mit zweiwertigen Kationen der Klarwasserphase beladen und im Teilschritt c) mit einer starken Säure regeneriert wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man das Verfahren diskontinuierlich durchführt und hierfür eine mobile Anionenaustauscheranlage an den Ort der Lackieranlage bringt.
Description:
"Verfahren zur Aufbereitung von Umlaufwasser in Koaguliereinrichtungen von Lackieranlagen" Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung des Umlaufwassers aus Spritzkabinen mit Naßauswaschungen sowie ein Verfahren zur Kreislaufführung des Wassers aus Spritzkabinen mit Naßauswaschung.

In Lackieranlagen beispielsweise zur Lackierung von Automobilkarosserien werden Spritzkabinen mit Naßabscheidung des anfallenden Oversprays eingesetzt. Durch Versprühen von Wasser wird innerhalb der Spritzkabine ein feinverteilter Wassernebel erzeugt, der die Lackbestandteile des Oversprays aufnimmt und aus der Kabine austrägt. In den nachgeschalteten Wasserabscheidern wird dann das mit Lackbestandteilen beladene Wasser aufgefangen. Aufgrund der heute in Deutschland gültigen Abwassergesetzgebung muß das Spritzkabinenwasser als Umlaufwasser im Kreislauf geführt werden.

In einem gängigen Verfahren zur Kreislaufführung des Umlaufwassers aus Spritzkabinen mit Naßauswaschung wird das Wasser aus dem Abscheider einem Systemtank zugeführt. Dort findet eine Trennung, vorzugsweise durch Flotation der abgeschiedenen und koagulierten Lackbestandteilen statt, wodurch sich die Lackbestandteile im oberen Bereich des Tanks ansammeln. Alternativ kann diese Trennung auch durch Sedimentation, entweder direkt im Systemtank oder in einem Teilstrom, erfolgen. Im oben beschriebenen Verfahren ist das Wasser im unteren Bereich des Tanks im wesentlichen frei von festen Lackbestandteilen und wird im unteren Bereich aus dem Systemtank abgezogen, mit Koaguliermittel versetzt und wieder der Spritzkabine zugeführt. Im oberen Bereich des Systemtanks wird die mit den koagulierten Lackbestandteilen angereicherte Wasserfraktion abgezogen und einer Fest-Flüssig-Trenneinheit vorzugsweise einer Flotationseinheit zugeführt. Das hierbei anfallende im wesentlichen von den Lackbestandteilen befreite Wasser wird als Klarwasserphase in den Systemtank zurückgeführt. Auf diese Art und Weise kann zwar das Umlaufwasser im wesentlichen von koagulierbaren Lackbestandteilen befreit werden, aufgrund der Kreislaufführung entsteht aber eine stetige Aufkonzentrierung aller gelösten Inhaltsstoffe, wie z. B. Salze. Diese Aufkonzentrierung führt zu Korrosionsproblemen. Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, daß aufgrund des Unterdrucks in der Spritzkabine und der Feinverteilung des Wassernebels ein Teil des mit Salz beladenen Wassers in die Abluft gelangt, wobei das mitgerissene Salz zu Korrosionsproblemen in den Abluftsystemen führt. Dies bedeutet in der Praxis, daß in gewissen zeitlichen Abständen, in der Regel zweimal jährlich, das Umlaufwasser vollständig ausgetauscht werden muß. Die Einschränkung der Umlaufwasserstandzeiten ergibt sich aus den hohen Verdunstungsverlusten an Umlaufwasser, die dann durch Zugabe von reinem Wasser ausgeglichen werden müssen. Daher hat man auch versucht, die oben beschriebenen Probleme durch Verwendung immer hochwertiger Zusatzwasserqualitäten zu verringern. Diese hohen Zusatzwasserqualitäten erhöhen aber beträchtlich die Betriebskosten der Anlage. Außerdem konnten dadurch die Zeitintervalle bis zum Austausch des gesamten Spritzkabinenumlaufwassers nur geringfügig verlängert werden. Das eigentliche Problem der Aufkonzentrierung wird hierdurch aber nicht gelöst. Ein Austausch des Spritzkabinenumlaufwassers in regelmäßigen Abständen ist nach wie vor notwendig.

In der WO 99/38808 wird ein alternatives Verfahren zum Entfernen von Lack- Overspray aus dem Umlaufwasser beschrieben. Dabei wird dem Umlaufwasser Polyasparaginsäure als Dispergator für die Lackpartikel zugegeben. Hierbei koagulieren die Lackpartikel nicht, sondern sie werden als dispergierte Lackpartikel in Schwebe gehalten. Die dispergierten Lackpartikel werden aus dem Umlaufwasser durch eine Membranfiltration abgetrennt. Eine Aufsalzung des Umlaufwassers durch Koaguliermittel wird hierdurch vermieden. Aufgrund der Verdunstung reichern sich dennoch Salze im Umlaufwasser an, falls man nicht zu der unwirtschaftlich teuren Lösung greift, das Umlaufwasser ausschließlich mit vollentsalztem Wasser zu ergänzen. Also besteht auch bei einem solchen Verfahren die Aufgabe, gelöste Salze aus dem Umlaufwasser zu entfernen. Dabei darf insbesondere die Konzentration zweiwertiger Kationen wie Calcium und Magnesium eine Obergrenze nicht überschreiten, bei der die Dispergierung behindert wird. In diesem Falle stellt sich also insbesondere die Aufgabe, zweiwertige Kationen aus dem Umiaufwasser abzutrennen.

Es besteht daher ein Bedürfnis nach sowohl einem Verfahren zur Aufbereitung von Spritzkabinenumlaufwässern als auch zur Kreislaufführung der Spritzkabinen- wässer, bei denen das Problem der Aufkonzentrierung unerwünschter Stoffe im Spritzkabinenumlaufwasser gelöst wird.

Aus EP-A-0 675 080 ist ein Verfahren zur Aufkonzentration des in Spritzkabinen mit Naßauswaschung anfallenden Oversprays durch eine mehrstufige Membranfiltration bekannt. Hierbei wird das aufzukonzentrierende Kabinenwasser/ Overspraygemisch in einer Ultrafiltrationsstufe vorkonzentriert. Das Ultrafiltrations- permeat wird einer Umkehrosmosestufe zugeführt. Das Permeat der Umkehrosmose kann in den Kabinenwasserkreislauf zurückgeführt werden. Die EP-A-901 988 beschreibt ein Verfahren zur Aufbereitung des Umlaufwassers aus Spritzkabinen mit Naßauswaschung durch : A) Zuführen zumindest eines Teils des Umiaufwassers zu einer Umkehrosmosestufe, B) Auftrennen des Umlaufwassers in ein Retentat und ein Permeat in der Umkehrosmosestufe, C) Auftrennen des Retentats aus der Umkehrosmose in einer Verdampferein- heit in einen Feststoffanteil und in einen flüchtigen Anteil, D) Kondensieren des flüchtigen Anteils aus Stufe c) E) Verwerten des Permeats aus Stufe B) des Feststoffanteils aus Stufe C) und des Kondensats aus Stufe D).

In einer bevorzugten Ausführungsform werden das Permeat in der Umkehrosmose und das Kondensat aus der Verdampferstufe zusammengeführt und gemeinsam verwertet, vorzugsweise in den Umlaufwasserkreislauf zurückgeführt.

Verfahren zur Aufbereitung von Umlaufwasser durch Membranfiltration unter hohem Druck haben jedoch in der Praxis einige Nachteile. Für die Einrichtung zur Druckerzeugung und für die Membranmodule fallen hohe Investitions-und Betriebskosten an. Weiterhin bringen die unter Hochdruck stehenden Membranmodule ein Gefährdungsrisiko mit sich. Daher ist das Problem der Aufbereitung von Umlaufwasser zur Verringerung der Salzbelastung im zurückgeführten Umlaufwasser noch nicht befriedigend gelöst. Die vorliegende Erfindung schlägt ein Verfahren vor, das die Nachteile einer Membranfiltration nicht aufweist.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung von Umlaufwasser in Lackieranlagen, in denen entweder durch Zugabe von Koaguliermitteln ein Lackkoagulat oder durch Zugabe von Dispergiermitteln dispergierte Lackpartikel erzeugt werden, wobei das Umlaufwasser Kationen und Anionen enthält und wobei man kontinuierlich oder diskontinuierlich a) zumindest einen Teil des Umlaufwassers von zumindest einem Teil des Lackkoagulats oder der dispergierten Lackpartikel unter Bildung einer Klarwasserphase befreit, b) zumindest einen Teil der im Teilschritt a) erhaltenen Klarwasserphase über einen lonenaustauscher gibt und die den lonenaustauscher verlassende Klarwasserphase in das Umlaufwasser zurückführt, wobei der lonenaustauscher mit Anionen und/oder Kationen der Klarwasserphase beladen wird, c) den im Teilschritt b) mit Anionen und/oder Kationen beladenen lonenaustauscher regeneriert, wobei ein Regenerat erhalten wird, d) das im Teilschritt c) erhaltene Regenerat eindampft oder entsorgt, e) den im Teilschritt c) regenerierten lonenaustauscher erneut für den Teilschritt b) einsetzt.

Wie einleitend erwähnt, wird der Teilschritt a) in Lackieranlagen üblicherweise stets durchgeführt, um das Umlaufwasser von Lackpartikeln weitgehend zu befreien und die Klarwasserphase erneut zur Absorption des Lack-Oversprays einzusetzen. Hierfür sind Sedimentation oder Flotation der koagulierten Lackpartikel die gängisten Verfahren. Alternativ kämen der Einsatz einer Ultrafiltrationsanlage oder von Separatoren wie beispielsweise Dekanter in Betracht. Diese sind jedoch apparativ aufwendiger und daher weniger bevorzugt.

Eine Alternative ist jedoch das einleitend geschilderte Verfahren der WO 99/38808, in dem die Lackpartikel durch Zusatz von Dispergatoren in der Schwebe gehalten und durch eine Membranfiltration vom Umiaufwasser abgetrennt werden.

Es ist überraschend, daß ein lonenaustauscher überhaupt für die vorliegende Aufgabenstellung eingesetzt werden kann. Man würde erwarten, daß der lonenaustauscher durch in der Klarwasserphase immer noch vorhandene Lackteilchen und insbesondere durch zur Koagulierung angesetzte organische Polymere schnell unbrauchbar werden würde. Praxisversuche zeigten jedoch, daß dies nicht der Fall ist. Hilfreich ist es hierfür, zwischen den Teilschritten a) und b) die zu behandelnde Klarwasserphase durch Dekantieren, Filtrieren oder Zentrifugieren weiter von Feststoffen zu befreien. Insbesondere empfiehlt es sich, aus Sicherheitsgründen vor dem Teilschritt b) eine Filtration beispielsweise über einen Beutelfilter oder einen Sandfilter vorzusehen. Besonders vorteilhaft kann ein rückspülfähiger Sandfilter eingesetzt werden. Die Betriebssicherheit der lonenaustauscheranlage wird hierdurch erhöht.

In einer Ausführungsform der Erfindung führt man den Regenerierungsschritt c) durch, nachdem im Teilschritt b) eine vorzugebende Menge an Klarwasserphase über den Austauscher gegeben wurde. Man ermittelt also einen Erfahrungswert für das Gesamtvolumen an Klarwasserphase, die über den lonenaustauscher geleitet werden kann, bevor dieser erschöpft ist. Nach Überleiten dieser empirisch ermittelnden Menge führt man dann jeweils den Regenerierungsschritt durch. Dies erspart es, im laufenden Betrieb die Beladung des Austauschers analytisch zu verfolgen. Diese Verfahrensweise hat jedoch den Nachteil, daß je nach Salzkonzentration in der Klarwasserphase entweder die Kapazität des lonenaustauschers nicht ausgeschöpft wird oder daß es wegen Überladung zu einem Durchbruch der zu entfernenden lonen kommen kann. Daher ist es empfehlenswerter, den Beladungszustand durch analytische Kontrolle der aus dem lonenaustauscher ablaufenden Klarwasserphase zu überprüfen. Die Alternativen hierfür werden weiter unten näher ausgeführt.

In einer speziellen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird in dem Umlaufwasser der Lackieranlage durch Zugabe von Koaguliermitteln ein Lackkoagulat erzeugt. Hierfür sind insbesondere Koaguliermittel auf Basis kationischer Polymere mit anorganischen Anionen als Gegenionen geeignet.

Beispiele hierfür sind Salze von Polyaminen oder Polyamidoaminen. Hierdurch gelangen anorganische Anionen in das Umlaufwasser, die zu einer Aufsalzung führen. In diesem Fall setzt man im erfindungsgemäßen Verfahren einen Anionenaustauscher ein, der im Teilschritt b) mit Anionen der Klarwasserphase beladen und im Teilschritt c) mit einer starken Lauge regeneriert wird.

In dieser Ausführungsform wird im Teilschritt b) zumindest ein Teil der im Teilschritt a) erhaltenen Klarwasserphase über einen Anionenaustauscher gegeben. Hierbei kann es sich um einen stark basischen oder um einen schwach basischen Anionenaustauscher handeln, der in regeneriertem Zustand in der OH- Form vorliegt. Anionen im Umlaufwasser, insbesondere Chloridionen, aber auch Nitrat-oder Sulfationen und weitere gegebenenfalls vorliegende Anionen werden gegen OH-lonen ausgetauscht. Aufgrund ihrer Korrosionsneigung sollen insbesondere Chloridionen und/oder Sulfationen aus dem Umlaufwasser entfernt werden. Bei Sulfationen besteht eine Gefahr einer Geruchsbelästigung durch mikrobiell gebildetes H2S. Carbonat-und/oder Hydrogencarbonationen im Umlaufwasser stören jedoch nicht, da sie weniger zu Korrosionserscheinungen führen. Es ist daher nicht erforderlich, auch diese lonen aus dem Umlaufwasser zu entfernen. Daher geht man in einer bevorzugten Ausführungsform so vor, daß man den Anionenaustuascher im Teilschritt b) so lange mit Anionen der Klarwasserphase belegt, daß anfänglich an den Anionenaustauscher gebundene Carbonat-und/oder Hydrogencarbonationen durch in der Klarwasserphase befindliche Anionen stärkerer Säure als Kohlensäure verdrängt werden. Dies sind insbesondere die Chlorid-und/oder Sulfationen, gegebenenfalls auch Nitrationen.

Man nützt also die Kapazität des Anionenaustauschers voll aus, um insbesondere die unerwünschten Anionen Chlorid-und/oder Sulfationen zu binden, während die weniger schädlichen Carbonat-und/oder Hydrogencarbonationen wieder aus dem Austauscher freigesetzt werden. Diese Maßnahme verlängert die Standzeit des Anionenaustauschers zwischen zwei Regenerierungszyklen und verringert im Endeffekt die für die Regenerierung erforderliche Menge an Lauge.

Zweiwertige Kationen wie Calcium-und Magnesium-lonen werden aus dem Umlaufwasser jedoch nicht entfernt. Dies ist erwünscht, da diese Kationen die Wirkung vieler Koaguliermittel günstig beeinflussen. Daher werden Magnesium- oder Calciumverbindungen bei vielen Koagulierverfahren dem Umlaufwasser bewußt zugesetzt. Durch das erfindungsgemäße Anionenaustauschverfahren werden zwar die störenden und/oder korrosiv wirkenden Anionen wie insbesondere Chlorid lonen entfernt, die erwünschten Magnesium-oder Calcium- lonen jedoch im Umlaufwasser belassen. Hierdurch können im Umlaufwasser Calcium-und/oder Magnesiumionen in Konzentrationen von jeweils etwa 10 bis etwa 1 000, insbesondere von etwa 20 bis etwa 500 mg/1 vorliegen. Sollten sich beim Überleiten eines derartigen Umlaufwassers über den Anionenaustauscher durch Austausch der Anionen gegen OH'-tonen Hydroxidniederschläge der genannten Kationen bilden, kann erforderlichenfalls der Anionenaustauscher durch Spülen mit einer starken Säure wie beispielsweise Salzsäure gereinigt werden.

Durch den Austausch der Anionen des Umiaufwassers gegen OH'-tonen erhöht sich der pH-Wert des Umlaufwassers. Dies ist ein erwünschter Nebeneffekt des erfindungsgemäßen Verfahrens, da im Umlaufwasser von Lackieranlagen der pH- Wert mit der Zeit häufig abfällt. Dies kann auf die Aktivität von Bakterien und anderen Mikroorganismen im Umiaufwasser zurückgeführt werden. Ein solcher Abfall des pH-Werts ist jedoch unerwünscht. In der Praxis wird dadurch entgegengewirkt, daß man den pH-Wert durch Zugabe von Lauge wieder anhebt.

Im Zuge des erfindungsgemäßen Verfahrens kann hierfür die den Anionenaustauscher verlassende alkalische Klarwasserphase direkt eingesetzt werden. Die für die Regenerierung des Anionenaustauschers eingesetzte Lauge wird hierdurch letztlich einem zweiten Verwendungszweck zugeführt.

Wenn der Anionenaustauscher mit Anionen aus dem Umlaufwasser beladen ist, wird er im Teilschritt c) mit einer starken Lauge, beispielsweise mit Natronlauge, regeneriert. Als Regenerat wird eine Salzlösung erhalten, welche die im Teilschritt b) an den Austauscher gebundenen Anionen enthält. Insbesondere wird eine Lösung von Natriumchlorid als Regenerat erhalten. Dieses Regenerat wird im Teilschritt d) entweder eingedampft, so daß kein Abwasser anfällt, das Kondensat des Eindampfens wieder in das Umiaufwasser zurückgeführt werden kann und die erhaltenen festen Salze entsorgt werden. Oder aber das Regenerat wird direkt entsorgt, z. B. zusammen mit dem Lackkoagulat.

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich also beispielsweise Sulfationen aus dem Umlaufwasser entfernen. Hierdurch verringert sich zum einen die korrosive Wirkung des Umlaufwassers. Weiterhin wird hierdurch eine unerwünschte bakterielle Bildung von Schwefelwasserstoff und das hiermit verbundene Geruchsproblem verringert. Weiterhin ist vorteilhaft, daß Chlorid- Ionen mit ihrer insbesondere für Edelstahl korrosiven Wirkung aus dem Umlaufwasser entfernt werden. Hierdurch wird es möglich, als Koaguliermittel die Chloride von kationischen organischen Polymeren, insbesondere von stickstoffhaltigen Polymeren einzusetzen. Beispiele hierfür sind die Chloride von Polyaminen und Polyamidoaminen. Diese sind in der Regel leichter verfügbar und preiswerter als Salze organischer Kationen mit anderen Anionen. Die Nachteile, die mit dem Eintrag von Chloridionen in das Umiaufwasser üblicherweise verbunden sind, werden aufgrund des erfindungsgemäßen Verfahrens verringert oder beseitigt. Hierdurch erweitert sich die Auswahl preiswerter Koaguliermittel auf Basis organischer Kationen, die für die Lackkoagulierung eingesetzt werden können. Beispielsweise kann das erfindungsgemäße Verfahren bei einem Umiaufwasser eingesetzt werden, das einen Gehalt an Chloridionen von oberhalb 300 mg/l, insbesondere von oberhalb 700 mg/1 aufweist.

Führt man das erfindungsgemäße Verfahren in der vorstehend beschriebenen Weise durch, daß man Anionen des Umlaufwassers gegen OH--Ionen austauscht, läßt sich die Erschöpfung des Anionenaustauschers besonders einfach kontrollieren. Durch den Anionenaustausch erhöht sich der pH-Wert des Umiaufwassers bzw. der Klarwasserphase, die den Anionenaustauscher verläßt.

Daher kann die Erschöpfung des Anionenaustauschers dadurch kontrolliert werden, daß man im Teilschritt b) den pH-Wert der den Anionenaustauscher verlassenden Klarwasserphase mißt. Man beendet den Anionenaustausch und führt den Regenerierungsschritt c) durch, wenn der pH-Wert einen vorzugebenden Wert unterschreitet. Dabei kann die Grenze des pH-Werts, bei der man den Regenerierungsschritt c) startet, absolut oder relativ angesetzt werden.

Beispielsweise kann die Regenerierung dann eingeleitet werden, wenn der pH- Wert der den Anionenaustauscher verlassenden Klarwasserphase einen Wert von 8,5 oder von 8 unterschreitet. Alternativ kann man vorgeben, daß die Regenerierung dann eingeleitet wird, wenn die Differenz zwischen den pH-Werten der auf den Anionenaustauscher aufgegebenen und der ihn verlassenden Klarwasserphase einen vorzugebenden Wert, beispielsweise eine pH-Werteinheit unterschreitet. Alternativ hierzu kann man im Teilschritt b) direkt den Gehalt an Chlorid-und/oder Sulfationen in der den Anionenaustauscher verlassenden Klarwasserphase messen und den Regenerierungsschritt c) durchführen, wenn der Gehalt an Chlorid-und/oder Sulfationen einen vorzugebenden Wert überschreitet. Hierfür stehen geeignete Bestimmungsverfahren, die auch on-line durchgeführt werden können, zur Verfügung. Beispielsweise genannt seien lonenchromatographie, Fällungstitrationsmethoden, die beispielsweise elektrochemisch verfolgt werden können, oder eine Konzentrationsbestimmung mit Hilfe ionenselektiver Elektroden.

Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß in dem Umlaufwasser der Lackieranlage durch Zugabe von Dispergiermitteln dispergierte Lackpartikel erzeugt werden, die durch Membranfiltration vom Umlaufwasser abgetrennt werden, und daß es sich bei dem lonenaustauscher um einen Kationenaustauscher handelt, der im Teilschritt b) mit zweiwertigen Kationen der Klarwasserphase beladen und im Teilschritt c) mit einer starken Säure regeneriert wird. Beispielsweise kann das erfindungsgemäße Verfahren in Verbindung mit dem eingangs zitierten Dispergierverfahren der WO 99/38808 durchgeführt werden, bei dem man durch Zugabe von Polyasparaginsäure die Lackpartikel in Dispersion hält. Dieses Verfahren kann durch zu hohe Gehalte an zweiwertigen Kationen, insbesondere an Calcium-und/oder Magnesiumionen im Umlaufwasser gestört werden. In diesem Fall wird also im Zuge des erfindungsgemäßen Verfahrens ein Kationenaustauscher eingesetzt, um die störenden Kationen aus dem Umlaufwasser zu entfernen. Der Kationenaustauscher wird nach Beladung mit einer starken Säure regeneriert. Ob die Beladungsgrenze des Kationenaustauschers beim Überleiten der Klarwasserphase erreicht ist, läßt sich auf ähnliche Weise überprüfen, wie es vorstehend im Falle der Anionenaustauscher beschrieben wurde. Als Kriterium für die Erschöpfung des Kationenaustauschers kann der pH-Wert der Klarwasserphase nach Verlassen des Kationenaustauschers herangezogen werden. Tauscht man die Kationen gegen H+-lonen aus, führt dies zu einer Erniedrigung des pH-Werts. Bleibt dieser aus, ist der Kationenaustauscher erschöpft. Alternativ hierzu kann der Gehalt an zweiwertigen Kationen in der Klarwasserphase nach Verlassen des Kationenaustauschers analytisch bestimmt werden. Überschreitet die Konzentration einen vorzugebenden Mindestwert, ist der Kationenaustauscher erschöpft und muß regeneriert werden. Diese Überwachungsmethode bietet sich insbesondere an, wenn die zweiwertigen Kationen nicht gegen H+-lonen, sondern beispielsweise gegen Na+-lonen ausgetauscht werden.

Unabhängig davon, welche Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens man wählt, d. h. ob man Anionen oder Kationen durch einen jeweils geeigneten lonenaustauscher aus dem Umlaufwasser entfernen will, wird der regenerierte lonenaustauscher im Teilschritt e) erneut für den Teilschritt b) eingesetzt. Dabei kann der lonenaustauscher während aller Prozeßschritte am Ort der Lackieranlage verbleiben, deren Umlaufwasser aufgearbeitet werden soll. Eine wirtschaftlich attraktive Alternative hierzu besteht jedoch darin, daß man das erfindungsgemäße Verfahren diskontinuierlich durchführt und hierfür eine mobile Anionenaustauscheranlage an den Ort der Lackieranlage bringt. Dies heißt, daß nicht ständig ein lonenaustauscher an der Lackieranlage vorrätig gehalten bzw. mit der Klarwasserphase des Umlaufwassers beladen wird. Stattdessen verzichtet man auf den lonenaustausch so lange, bis die unerwünschten Anionen oder Kationen eine festzulegende Konzentrationsgrenze erreicht haben. Erst dann bringt man einen geeigneten lonenaustauscher an den Ort der Lackieranlage und führt die erfindungsgemäße Verfahrensfolge durch. Der beladene lonenaustauscher kann dann am Ort der Lackieranlage oder an einem anderen Ort regeneriert werden. Auf diese Weise kann die selbe lonenaustauschersäule an verschiedenen Lackieranlagen verwendet werden. Für jede einzelne Lackieranlage verringert dies die Investitionskosten.

Unabhängig von der gewählten Verfahrensweise führt man die Regenerierung des lonenaustauschers vorzugsweise auf fraktionierte Weise durch. Beispielsweise wird im Falle eines Anionenaustauschers chargenweise mit Natronlauge regeneriert. Die erste Charge des Regenerats enthält dann eine möglichst hohe Salzkonzentration und ist daher besonders wirtschaftlich aufzuarbeiten (beispielsweise durch Eindampfen) oder zu entsorgen. Die weiteren ein oder zwei Chargen an Natronlauge dienen zur Einstellung des Austauscherharzes. Analog verfährt man vorteilhaft bei der Regenerierung eines Kationenaustauschers mit einer starken Säure oder einer konzentrierten Natriumsalzlösung.