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Title:
METHOD FOR THE PRODUCTION OF CONNECTION SYSTEMS, AND CONNECTION SYSTEMS PRODUCED ACCORDING TO SAID METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2004/096518
Kind Code:
A2
Abstract:
Disclosed is a novel method for producing connection systems consisting of at least two plastic parts which are functionally movable relative to each other in a rotating manner. According to said method, the inner (1; 15) of the two parts (1, 2; 15, 16) that are rotationally movable relative to each other is first cast or injected from a plastic material in a mold, whereupon the outer (2;16) of the two parts (1, 2; 15, 16) that are rotationally movable relative to each other is cast or injected from a different plastic material over the inner part (1; 15). The inner part (1; 15) or at least one portion thereof is used as a core for the outer part, the two materials which are used for the inner and the outer part not being adhesive or sticking to each other. Such a connection system is provided with a pin part (2) comprising a pin (11), and an anchor part (1) comprising claws (5) that are forced apart by twisting the pin (11), for example. The pin part (2) is used as a core for the anchor part (1) during the production process.

Inventors:
LEGAT JEAN-JACQUES (FR)
BLANC JEROME (FR)
Application Number:
PCT/EP2004/003909
Publication Date:
November 11, 2004
Filing Date:
April 14, 2004
Export Citation:
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Assignee:
RAYMOND A & CIE (FR)
LEGAT JEAN-JACQUES (FR)
BLANC JEROME (FR)
International Classes:
B29C45/00; F16B21/02; F16B35/04; F16B37/04; B29C45/16; (IPC1-7): B29C45/00; B29C45/16; F16B21/02; F16B19/10
Foreign References:
DE19920689A12000-12-07
US20020185778A12002-12-12
US5647713A1997-07-15
US3964364A1976-06-22
US5551817A1996-09-03
Other References:
THOMA H: "RATIONALISIEREN DURCH MEHRKOMPONENTEN-SPRITZGIESSEN" KUNSTSTOFFE, CARL HANSER VERLAG. MUNCHEN, DE, Bd. 78, Nr. 8, August 1988 (1988-08), Seiten 665-669, XP001173613 ISSN: 0023-5563
Attorney, Agent or Firm:
Rüttgers, Joachim (Teichstr. 57, Lörrach, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von aus wenigstens zwei Kunststoffteilen bestehenden Verbindungssystemen, deren Teile funktional relativ zueinander drehbeweglich sind, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst in einer Form das innere (1 ; 15) der beiden zueinander drehbeweglichen Teile (1,2 ; 15,16) aus einem Kunststoffmaterial gegossen bzw. gespritzt wird und danach das äußere (2 ; 16) der beiden zueinander drehbeweglichen Teile (1,2 ; 15.16) aus einem anderen Kunststoffmaterial über das innere Teil (1 ; 15) gegossen bzw. gespritzt wird, wobei dieses innere Teil (1 ; 15) oder zumindest ein Teil davon als Gusskern für das äußere Teil dient und die beiden Kunststoffmaterialien nicht adhärent oder aneinander haftend sind.
2. Verbindungssystem hergestellt nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1, da durch gekennzeichnet, dass es aus einem äußeren Ankerteil (1) und einem zu diesem verdrehbaren inneren Zapfenteil (2) besteht, dass das Ankerteil (1) den Zapfen (11) des Zapfenteils (2) fassende Klauen (5) aufweist, die durch eine Drehung des Zapfenteils (2) relativ zum Ankerteil (1) elastisch spreizbar sind, wobei das Zapfenteil (2) aus einem harten Material und das Ankerteil (1) aus einem vergleichsweise weichen, elastischen Material mit Rückstellkraft besteht und die beiden Materialien nicht adhärent bzw. aneinander haftend sind.
3. Verbindungssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das An kerteil (1) aus einer Scheibe (3) besteht, von der nach unten zwei einander gegenüberstehende Klauen (5) abragen, und dass der Zapfen (11) des verdrehbaren Zapfenteils (2) zwischen diesen Klauen (5) gefasst ist und einen rechteckigen Querschnitt aufweist.
4. Verbindungssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdrehbarkeit des Zapfenteils (2) relativ zum Ankerteil (1) durch Anschläge auf 90° begrenzt ist.
5. Verbindungssystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass an der Oberseite der Scheibe (3) des Ankerteil (1) einer Kreislinie folgende Fort sätze (7) angeformt sind, die die Verdrehbarkeit des Zapfenteils (2) begren zende Anschläge (8) für am Zapfenteil (2) ausgebildete Stopper (10) bieten.
6. Verbindungssystem hergestellt nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1, ge kennzeichnet durch einen Anker (15) mit elastisch aufgespreizten Flügeln (18), die an der Unterseite einer Scheibe (16) ausgebildet sind, und mit einem von der Oberseite abragenden Stiel (20), auf dem eine Kappe (21) verdrehbar ist.
7. Verbindungssystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der vom Anker (15) abragende Stiel (20) mit einem Außengewinde versehen ist und die Kappe (21) ein Sackloch (23) mit Innengewinde aufweist.
8. Verbindungssystem nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass Anker (15) und Kappe (21) aus verschiedenen, einander nicht adhärenten Materialien bestehen und bei der Herstellung der Stiel (20) des Ankers (15) als Gusskern für die Kappe (21) dient.
Description:
Verfahren zur Herstellung von Verbindungssystemen und nach diesem Ver- fahren hergestellte Verbindungssysteme Die Erfindung bezieht auf ein Verfahren zur Herstellung von aus wenigstens zwei Kunststoffteilen bestehenden Verbindungssystemen, deren Teile funktional relativ zueinander drehbeweglich sind, und auf nach diesem Verfahren hergestellte Verbindungssysteme zur lösbaren Verbindung zweier Bauteile.

Für den Fall, dass Bauteile miteinander verbunden werden sollen, aber, wie häufig gefordert, auch ein Lösen und Wiederherstellen der Verbindung ohne Beschädi- gungsgefahr für die Bauteile und die Verbindungsmittel möglich sein soll, gibt es bisher Verbindungssysteme, die aus wenigstens zwei separaten Teilen bestehen, die jedes Mal beim Herstellen einer Verbindung zusammengefügt und funktional in Eingriff gebracht werden müssen, sich danach aber auch wieder voneinander lösen lassen und für ein erneutes Herstellen derselben Verbindung bzw. für das Herstellen einer anderen gleichartigen Verbindung wiederverwendet werden kön- nen, z. B. Schraube und Mutter.

Der Nachteil solcher Verbindungssysteme ist, dass sie nur an Verbindungsstellen verwendbar sind, die von beiden Seiten der zu verbindenden Bauteile zugänglich sind, nachdem diese in Position gebracht worden sind. Das Zusammenbringen der beiden Teile des Verbindungssystems ist dabei umständlich und zeitaufwendig, was sich auf die Kosten für das Endprodukt nachteilig auswirkt. Auch die Herstel- lung der mindestens zweiteiligen Verbindungssysteme selbst in separaten Ferti- gungssystemen ist kostenintensiv.

Es sind auch Verbindungssysteme bekannt, bei denen die separat gefertigten Teile nicht erst beim tatsächlichen Herstellen einer Verbindung, sondern bereits in einem vorbereitenden Arbeitsgang zusammengesteckt werden und die Verbin- dung dann z. B. durch eine gegenseitige Verdrehung der Teile in der Verbindungs- stelle der Bauteile erfolgt. Gerade der vorbereitende Arbeitsgang, der das eigentli- che Herstellen einer Verbindung von Bauteilen erleichtern soll, ist aber sehr auf- wendig und kostenintensiv, gleichgültig ob von Hand oder maschinell ausgeführt.

Durch das französische Gebrauchsmuster Nr. 2 464 396 ist ein aus zwei Teilen bestehendes Verbindungssystem bekannt, bei dem ein Ankerteil mit einem eine mittige Öffnung umgebenden Haltekragen und zwei davon abragenden, spreizba- ren Klauen versehen ist und das zweite Teil, das in das Ankerteil eingesteckt wer- den kann, einen rechteckigen Zapfen und einen damit verbundenen Drehknopf aufweist. Der Zapfen hängt an seinem freien Ende über Sollbruchstellen, das kön- nen Verbindungspunkte oder Stege sein, an der Außenkante der zentralen Öff- nung im Haltekragen des Ankerteil an. Um eine Verbindung herzustellen, wird das Ankerteil mit seinen Klauen in die aufeinander ausgerichteten Verbindungslö- cher der zu verbindenden Bauteile eingeführt. Anschließend muss das zweite Teil mit seinem Zapfen in das Ankerteil eingedrückt werden, wobei die Sollbruchstellen reißen. Mit Hilfe des Drehknopfs kann der Zapfen in eine Stellung gebracht wer- den, in der er auf Grund seines rechteckigen Querschnittes die Klauen des An- kerteils spreizt, so dass eine von den Klauen nach außen vorspringende Kante die Bauteile hintergreift und diese verbunden werden. Um die Verbindung zu lösen, muss der Zapfen mit Hilfe des Drehknopfs wieder um 90° gedreht werden, so dass er in eine Stellung kommt, in der die Spreizwirkung auf die Klauen aufgehoben ist.

Danach können beide Teile aus der Verbindungsbohrung herausgezogen werden.

Weil die beiden Teile über Sollbruchstellen aneinander hängen, können sie bei der ersten Verwendung zwar zunächst als eine Einheit gehandhabt werden, die bei- den Teile müssen nicht getrennten Vorräten entnommen werden. Beide Teile be- stehen aus demselben elastischen Kunststoff, können also als Einheit gespritzt werden. Die Verbindungsstelle muss auch nur von einer Seite zugänglich sein.

Nachteilig ist aber, dass auch bei dieser Lösung, an der Verbindungsstelle selbst das Teil mit dem rechteckigen Zapfen erst in das Ankerteil eingepresst werden muss, nachdem das Ankerteil zuvor in die Verbindungslöcher eingeführt worden ist, bevor durch Drehen des Zapfens die Verbindung endgültig hergestellt werden kann.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verbindungssystem und ein kostengünstiges Verfahren zu seiner Herstellung zu schaffen, bei dem die Teile nicht nur zusam- menhängen, sondern schon vor der ersten Verwendung eine echte Einheit bilden und zumindest beim Ersteinsatz ein quasi einstückiges Verbindungsmittel bilden und dieses als solches zu handhaben ist. Es muss an Verbindungsstellen einge- setzt werden können, die nur von einer Seite der zu verbindenden Bauteile zu- gänglich sind. Die Verbindung soll im Vergleich zum Stand der Technik leichter und in weniger Arbeitsschritten, also zeitsparend, herstellbar und wieder lösbar sein, ohne dass Beschädigungen am Verbindungssystem selbst oder den zu ver- bindenden Bauteilen entstehen können. Danach soll die Wiederherstellung der Verbindung bzw. die Wiederverwendung des Systems an anderer Stelle genauso unkompliziert möglich sein.

Erfindungsgemäß wird dies erreicht durch ein Herstellungsverfahren, bei dem zunächst in einer Form das innere der beiden zueinander drehbeweglichen Teile aus einem Material gegossen bzw. gespritzt wird und danach das äußere der bei- den zueinander drehbeweglichen Teile aus einem anderen Material über das in- nere Teil gegossen bzw. gespritzt wird, wobei dieses innere Teil als Gusskern für das äußere Teil dient und die beiden für die Teile gewählten Materialien nicht ad- härent bzw. nicht aneinander haftend sind.

Ein so hergestelltes Verbindungssystem verlässt die Herstellung als fertige, sofort einsatzfähige Einheit und nicht als separate Einzelteile, die in einem besonderen Arbeitsgang oder Arbeitsschritt vor ihrem Einsatz erst zusammengefügt werden müssen. Sowohl die Herstellung als auch der Einsatz des Verbindungssystems wird damit einfacher, zeitsparend und damit kostengünstiger.

Ein erstes nach diesem Verfahren hergestelltes Verbindungssystem kann aus einem äußeren Ankerteil und einem zu diesem verdrehbaren inneren Zapfenteil bestehen, wobei das Ankerteil den Zapfen des Zapfenteils fassende Klauen auf- weist, die durch eine Drehung des Zapfenteils relativ zum Ankerteil elastisch spreizbar sind, das Zapfenteil als inneres Teil aus einem harten Material und das Ankerteil als äußeres Teil aus einem vergleichsweise weichen, elastischen Mate- rial mit Rückstellkraft besteht und die beiden gewählten Materialien nicht adhärent bzw. aneinander haftend sind.

Bevorzugt besteht das Ankerteil aus einer Scheibe, von der nach unten zwei ein- ander gegenüberstehende Klauen abragen, zwischen denen der Zapfen des verdrehbaren Zapfenteils gefasst ist, wobei der Zapfen einen rechteckigen Quer- schnitt aufweist.

Es ist von Vorteil, wenn die Verdrehbarkeit des Zapfenteils relativ zum Ankerteil durch Anschläge auf 90° begrenzt ist. Damit kann der Zapfen sicher in eine der beiden Stellungen gebracht werden, in deren einer Grundstellung die Klauen nicht gespreizt und in deren anderer die Klauen gespreizt sind.

Dazu können an der Oberseite der Scheibe des Ankerteil einer Kreislinie fol- gende Fortsätze angeformt sein, die die Verdrehbarkeit des Zapfenteils begren- zende Anschläge für am Zapfenteil ausgebildete Stopper bieten.

Ein anderes nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltes Verbindungs- system besteht aus einem Anker mit elastisch aufgespreizten Flügeln, die an der Unterseite einer Scheibe ausgebildet sind, und mit einem von der Oberseite der Scheibe abragenden Stiel, auf dem eine Kappe verdrehbar ist.

Vorzugsweise ist der vom Anker abragende Stiel mit einem Außengewinde verse- hen ist, und die Kappe weist ein Sackloch mit Innengewinde auf.

Anker und Kappe bestehen aus verschiedenen, nicht adhärenten Materialien ; bei der Herstellung dient der Stiel des Ankers als Gusskern für die Kappe.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der anhängenden Zeichnung beispielhaft näher beschrieben, es zeigen Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines ersten erfindungsgemäßen Verbin- dungssystems, Fig. 2 eine perspektivische Darstellung des Ankerteil des Verbindungssystems nach Fig. 1, Fig. 3 die Ansicht auf die Breitseite des Ankerteil nach Fig. 2, Fig. 4 die Ansicht auf die Schmalseite des Ankerteil nach Fig. 2, Fig. 5 eine perspektivische Darstellung des Zapfenteils des Verbindungssystems nach Fig. 1, Fig. 6 eine Seitenansicht des Zapfenteils nach Fig. 5, Fig. 7 eine gegenüber Fig. 6 um 90° gedrehte Seitenansicht des Zapfenteils nach Fig. 5, Fig. 8 eine erste perspektivische Darstellung eines zweiten erfindungsgemäßen Verbindungssystems, Fig. 9 eine zweite perspektivische Darstellung des Verbindungssystems nach Fig. 8, Fig. 10 eine erste Seitenansicht des Verbindungssystems nach Fig. 8, Fig. 11 eine gegenüber Fig. 10 um 90° gedrehte Seitenansicht des Verbindungs- systems nach Fig. 8 und Fig. 12 in drei Einzeldarstellungen Arbeitsschritte für das erstmalige Herstellen und das Lösen einer Verbindung mit Hilfe eines Verbindungssystems nach Fig. 8.

Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines Verbindungssystems, das nach dem weiter unten erläuterten Verfahren herstellbar ist. Es besteht aus einem An- kerteil 1 und einem Zapfenteil 2, das mit dem Ankerteil 1 eine geschlossene Ein- heit bildet derart, dass es nach außen einstückig erscheint und bei seiner Anwen- dung auch so zu handhaben ist. Wie aus den Fig. 2 bis 4 deutlicher zu ersehen ist, besteht das Ankerteil 1 aus einer mit einer zentrischen, kreisrunden Öffnung 4 versehenen Scheibe 3, von der nach unten und nach innen versetzt zwei, einan- der gegenüberstehende Klauen 5 abragen, die an ihren freien Enden jeweils einen nach innen weisenden Ansatz 6 aufweisen. An der Oberseite der Scheibe 3 sind, einer Kreislinie folgend, zwei einander gegenüberliegende Fortsätze 7 angeformt, die an ihren jeweiligen Enden Anschläge 8 bieten. Das Zapfenteil 2 besteht, wie aus den Fig. 5 bis 7 ersichtlich, aus einer kreisrunden Platte 9, von der seitlich diametral zwei Stopper 10 abragen. Aus der Mitte der Platte 9 ragt nach unten der Zapfen 11 ab. Dieser hat einen rechteckigen Querschnitt und ist über einen kreis- runden, hinterschnittenen Halsabschnitt 12 mit der Platte 9 verbunden ; sein freies Ende weist an den Breitseiten Abstufungen 13 auf. An der Oberseite der Platte 9 ist ein Drehgriff 14 angeformt.

Wie in Fig. 1 zu erkennen, sind das Ankerteil 1 und das Zapfenteil 2 so miteinan- der verbunden, dass sich der Zapfen 11 des Zapfenteils 2 zwischen den Klauen 5 des Ankerteil 1 befindet und die Platte 9 auf der Scheibe 3 aufliegt. Der kreis- runde Halsabschnitt 12 befindet sich innerhalb der kreisrunden Öffnung 4. So lässt sich das Zapfenteil 2 mit Hilfe des Drehgriffs 14 in zwei um 90° versetzte Stellun- gen drehen. Die Drehung wird durch den Anschlag der vom Zapfenteil 2 seitlich abragenden Stopper 10 an den Anschlagsflächen 8 der teilringförmigen Fortsätze 7 des Ankerteil 1 in beiden Richtungen begrenzt. In der einen dieser Stellungen, die man als Grundstellung bezeichnen kann, sitzt der Zapfen 11 mit seinen seitli- chen Abstufungen 13 auf den Ansätzen 6 der Klauen 5 auf, die Schmalseite des abgestuften Endes des Zapfens 2 füllt den Abstand zwischen den Ansätzen 6 der Klauen 5 nahezu aus. Wird das Zapfenteil 2 innerhalb der Öffnung 4 des Anker- teils 1 um 90° gedreht, so gelangt die Breitseite des abgestuften Zapfenendes zwischen die Ansätze 6 der Klauen 5, wodurch letztere aufgespreizt werden.

Bei der Anwendung des Verbindungsystems wird dieses in seiner Grundstellung mit den Klauen 5 und dem zwischen ihnen eingeschlossenen Zapfen 11 in die aufeinander ausgerichteten Verbindungslöcher der zu verbindenden Bauteile ein- gesetzt, anschließend wird das Zapfenteil 2 um 90° gedreht und mit der dabei er- folgenden Spreizung der Klauen 5 die Verbindung vollzogen und verriegelt.

Um die Verbindung wieder zu lösen, wird das Zapfenteil 2 um 90° in seine Grundstellung zurückgedreht, so dass die Klauen 5 elastisch in die Grundstellung zurückkehren können und das Verbindungssystem am Drehgriff 14 aus den Verbindungslöchern herausgezogen werden kann. Das Verbindungssystem bleibt dabei völlig unbeschädigt und unverändert für die Herstellung einer neuen oder anderen Verbindung einsetzbar.

Das Verbindungssystem wird als Ganzes, so wie es in Fig. 1 dargestellt ist, nach einem neuen, besonderen Spritzgussverfahren hergestellt, das als Abformung oder Über-Spritzgussverfahren bezeichnet werden kann. Wesentlich ist dabei, dass für die beiden relativ zueinander verdrehbaren Einzelteile, hier also das An- kerteil 1 und das Zapfenteil 2, zwei verschiedene Kunststoffmaterialien verwendet werden, die zueinander nicht adhärent sind. Es wird dabei zunächst das innere Teil, hier das Zapfenteil 2, in einer Form aus dem einen Material gegossen. Nach dem Erstarren dieses inneren Teils (Zapfenteils 2) wird in einem zweiten Arbeitsgang das äußere Teil, hier das Ankerteil 1, aus dem anderen Material, das zum ersten nicht adhärent bzw. nicht anhaftend ist, über das erste oder um das erste Teil herumgegossen, wobei das erste Teil den Gusskern für das zweite Teil bildet. Die gegenseitige Verdrehbarkeit der beiden Teile wird dabei durch die Wahl der Materialien, d. h. durch deren Eigenschaft, nicht aneinander anzuhaften gewährleistet. Außerdem müssen die Materialien für die beiden Teile so gewählt werden, dass sie die für ihre Funktion richtige Eigenschaft haben. Das Ankerteil 1 wird aus einem vergleichsweise weichen, elastischen Material hergestellt, das eine Verformung bzw. die Spreizung der Klauen 5 und somit die Verankerung des Verbindungssystems in der Verbindungsstelle zulässt ; die Spreizung muss sich aber auch wieder zurückbilden können, wenn die Spreizkraft aufgehoben wird. Für das Zapfenteil 2 wird ein steifes Material gewählt, damit der Zapfen 11 diese Spreizkraft auf die Klauen 5 wirkungsvoll ausüben kann.

Nach dem beschriebenen Verfahren werden also nicht mehr separate Teile ge- gossen, die anschließend in einem vorbereitenden Arbeitsgang für ihre Verwen- dung oder unmittelbar bei ihrer Verwendung erst zusammengefügt werden müs- sen, sondern es entsteht direkt beim Gießen oder Spritzgießen die fertige, sofort einsatzfähige Einheit. Die den Einsatz vorbereitende Arbeit des Zusammenfügens wird eingespart, der Einsatz selbst erleichtert und beschleunigt.

Die mechanische Haltbarkeit oder Festigkeit einer mit dem Verbindungssystem hergestellten Verbindung hängt stark ab von der Form des Ankerteil 1 bzw. deren Klauen 5, die diese unterhalb der zu verbindenden Bauteile annehmen oder auf- weisen. Es lassen sich die verschiedensten Formen für das Ankerteil 1 oder auch für das Zapfenteil 2 entwickeln und nach dem beschriebenen Verfahren herstellen, um die Haltbarkeit oder Festigkeit der durch die Verformung am Ankerteil 1 er- reichten Verbindung zu gewährleisten oder zu verbessern.

Die Fig. 8 bis 11 zeigen ein anders geformtes Verbindungssystem, das ebenfalls aus zwei zueinander verdrehbaren Teilen besteht und nach demselben Verfahren herstellbar ist. Der Anker 15 besteht hier aus einer rechteckigen Scheibe 16, von der nach unten ein flacher Dorn 17 abragt. Vom Ende dieses Dorns 17 erstrecken sich zwei Flügel 18 aufspreizend in Richtung auf die Scheibe 16. An den freien Enden der Flügel 18 ist jeweils eine Abstufung 19 vorgesehen. An der Oberseite der Scheibe 16 ist in der Mitte ein kurzer Stiel 20 mit Außengewinde angeformt (siehe dazu auch Fig. 12). Eine Kappe 21 mit Drehknopf 22 weist ein mittiges Sackloch 23 mit Innengewinde auf ; so ist die Kappe 21 auf dem Stiel 20 drehbar.

Auch dieses Verbindungssystem wird nach dem oben beschriebenen Verfahren hergestellt. Zunächst wird in einer Form der Anker 15 gegossen und nach dem Erstarren des Ankers 15 die Kappe 21 über den Stiel 19 bzw. um ihn herum ge- gossen, wobei der Stiel 19 mit Außengewinde den Gusskern bildet, so dass sich von selbst in der Kappe 21 das Sackloch 23 mit Innengewinde bildet. Wiederum werden Anker 15 und Kappe 21 aus zwei verschiedenen Materialien gegossen, die zueinander nicht adhärent sind, so dass die Verdrehbarkeit der Kappe 21 auf dem Stiel 19 gewährleistet ist. Das Material für den Anker 15 ist dabei so zu wäh- len, dass die beiden von der Spitze des Dorns 17 ausgehenden Flügel 18 sich elastisch biegen lassen. Anker 15 und Kappe 21 werden nicht als separate Teile hergestellt, die zusammengeschraubt werden müssten, sondern das Verbin- dungssystem verlässt auch hier das Herstellungsverfahren als fertige Einheit.

In Fig. 12 ist in drei Einzeldarstellungen die Anwendung dieses Verbindungssys- tems dargestellt. Im ersten Bild sind zunächst zwei plattenförmige Bauteile 24 mit durchgehenden Verbindungslöchem 25, die aufeinander zu erkennen. In dem dargestellten, speziellen Fall soll später das obere Bauteil lateral zum unteren Bauteil bewegt werden können, weshalb das Verbindungsloch 25 des oberen Bauteils als Langloch ausgebildet ist. Das Verbindungssystem wird, so wie es aus der Fertigung kommt, in Pfeilrichtung von oben in die Verbindungslöcher 25 ein- und soweit durchgeschoben, bis die Scheibe 16 aufsitzt. Dabei werden die von der Spitze des Dorns 17 ausgehenden Flügel 18 zunächst elastisch aufeinander zu- gebogen, um sich beim durchdringen der Verbindungslöcher 25 wieder zu sprei- zen und das unter Bauteil 24 mit ihren Abstufungen 19 zu untergreifen, wie es im zweiten Bild zu sehen ist. Im speziellen Fall kommt dabei die Kappe 21 mit ihrem Rand an den Längskanten des Langlochs 25 im oberen Bauteil 24 zur Auflage.

Durch Drehen der Kappe 21 wird die Verbindung festgezogen. Wenn die Scheibe 16 des Verbindungsystems rechteckig ausgebildet ist, können deren Seitenflächen bei der möglichen Lateralbewegung vorteilhaft als Führung im Langloch 25 die- nen.

Um die Verbindung bei Bedarf zu lösen, wird, wie im dritten Bild gezeigt, lediglich die Kappe 21 vom Stiel 20 abgeschraubt. Danach kann das obere Bauteil bequem nach oben abgehoben werden. In umgekehrter Weise lässt sich danach die Ver- bindung ebenso bequem und einfach auch wieder herstellen. Das Verbindungs- system bleibt intakt und wiedereinsetzbar.