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Title:
METHOD FOR PRODUCING A BRAIDED FABRIC ON A CONDUCTOR ASSEMBLY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/139045
Kind Code:
A1
Abstract:
The aim of the invention is to facilitate undoing a braided fabric on a conductor assembly. This aim is achieved in that a braided fabric (1) having a first density is produced on a first axial portion (40) of the conductor assembly (2), and a braided fabric (1) having a second density is produced on a second axial portion (41) of the conductor assembly (2), wherein the second density of the braided fabric (1) is lower than the first density of the braided fabric (1), and the first axial portion (40) and the second axial portion (41) alternate several times along the conductor assembly (2).

Inventors:
KHU PETER (AT)
Application Number:
PCT/EP2023/050946
Publication Date:
July 27, 2023
Filing Date:
January 17, 2023
Export Citation:
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Assignee:
KHU PETER (AT)
International Classes:
D04C3/16; D04C3/00; H01B13/26
Domestic Patent References:
WO2003064747A12003-08-07
WO2020035412A12020-02-20
Foreign References:
US1485576A1924-03-04
JP2018137197A2018-08-30
EP0441604A11991-08-14
EP2405045A12012-01-11
GB217635A1924-06-16
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWÄLTE PINTER & WEISS OG (AT)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Verfahren zur Herstellung eines Geflechts (1) an einer Leitungsanordnung (2) mit zumindest einem elektrischen Leiter mit einer Flechtmaschine (35) wobei die Leitungsanordnung (2) mit einer Vorschubgeschwindigkeit (vv) in einer Vorschubrichtung (36) in Richtung einer Maschinenachse (4) der Flechtmaschine (35) durch die Flechtmaschine (35) durchgeführt wird, wobei eine Anzahl von Schussfadenspulen (8) jeweils mit einem darauf aufgewickelten Schussfaden (11) mit einer Schussfadenumfangsgeschwindigkeit (ws) in einer Schussfadendrehrichtung (26) in Umfangsrichtung um die Maschinenachse (4) rotiert und dabei die Anzahl der aufgewickelten Schussfäden (11) von der Anzahl der Schussfadenspulen (8) abgewickelt und zur Herstellung des Geflechts (1) zu zumindest einem Flechtpunkt (10) an der Leitungsanordnung (2) geführt wird und wobei eine Anzahl von Kettfadenspulen (6) jeweils mit einem darauf aufgewickelten Kettfaden (9) mit einer Kettfadenumfangsgeschwindigkeit (wK) in einer zur Schussfadendrehrichtung (26) entgegengesetzten Kettfadendrehrichtung (3) in Umfangsrichtung um die Maschinenachse (4) rotiert und dabei die Anzahl der Kettfäden (9) von der Anzahl der Kettfadenspulen (6) abgewickelt und zur Herstellung des Geflechts (1) zum zumindest einen Flechtpunkt (10) an der Leitungsanordnung (2) geführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass an einem ersten axialen Abschnitt (40) der Leitungsanordnung (2) ein Geflecht (1) mit einer ersten Dichte hergestellt wird und an einem zweiten axialen Abschnitt (41) der Leitungsanordnung (2) ein Geflecht (1) mit einer zweiten Dichte hergestellt wird, wobei die zweite Dichte des Geflechts (1) niedriger als die erste Dichte des Geflechts (1) ist und dass sich der erste axiale Abschnitt (40) und der zweite axiale Abschnitt (41) an der Leitungsanordnung (2) mehrmals abwechseln.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Geflecht (1) mit erster Dichte hergestellt wird, indem während einer ersten Zeitspanne des Flechtvorgangs die Leitungsanordnung (2) mit einer ersten Vorschubgeschwindigkeit (vvi) durch die Flechtmaschine (35) bewegt wird und dabei die Anzahl der Schussfäden (11) mit einer ersten Schussfadenumfangsgeschwindigkeit (wsi) in Schussfadendrehrichtung (26) und die Anzahl der Kettfäden (9) mit einer ersten Kettfadenumfangsgeschwindigkeit (CÜKI) in Kettfadendrehrichtung (3) um die Maschinenachse (4) rotieren.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Geflecht (1) mit zweiter Dichte hergestellt wird, indem während einer zweiten Zeitspanne des Flechtvorgangs die Vorschubgeschwindigkeit (vv) der Leitungsanordnung (2) bei gleichbleibender ersten Schussfadenumfangsgeschwindigkeit (wsi) und/oder gleichbleibender ersten Kettfadenumfangsgeschwindigkeit (CÜKI) gegenüber der ersten Vorschubgeschwindigkeit (vvi) auf eine zweite Vorschubgeschwindigkeit (vv2) erhöht wird.

4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Geflecht (1) mit zweiter Dichte hergestellt wird, indem während der zweiten Zeitspanne die Schussfadenumfangsgeschwindigkeit (ws) und/oder die Kettfadenumfangsgeschwindigkeit (CÜK) bei gleichbleibender Vorschubgeschwindigkeit (vvi) gegenüber der ersten Schussfadenumfangsgeschwindigkeit (wsi) und/oder ersten Kettfadenumfangsgeschwindigkeit (CÜKI) auf eine zweite Schussfadenumfangsgeschwindigkeit (ws2) und/oder zweite Kettfadenumfangsgeschwindigkeit (CÜK2) verringert oder auf null gesetzt werden.

5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Geflecht (1) mit zweiter Dichte hergestellt wird, indem während der zweiten Zeitspanne die Vorschubgeschwindigkeit (vv) der Leitungsanordnung (2) gegenüber der ersten Vorschubgeschwindigkeit (vvi) verändert wird und die Schussfadenumfangsgeschwindigkeit (ws) und/oder Kettfadenumfangsgeschwindigkeit (wK) gegenüber der ersten Schussfadenumfangsgeschwindigkeit (wsi) und/oder ersten Kettfadenumfangsgeschwindigkeit (CÜKI) auf eine zweite Schussfadenumfangsgeschwindigkeit (wsi) und/oder zweite Kettfadenumfangsgeschwindigkeit (CÜK2) verändert, vorzugsweise verringert oder auf null gesetzt, werden.

6. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass an einem dritten axialen Abschnitt (42) der Leitungsanordnung (2), der zwischen dem ersten Abschnitt (40) und dem zweiten Abschnitt (41) liegt, ein Geflecht (1) mit einer dritten Dichte hergestellt wird, wobei die dritte Dichte des Geflechts (1) höher als die erste Dichte des Geflechts (1) ist.

7. Verfahren nach Anspruch 2 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Geflecht (1) mit dritter Dichte hergestellt wird, indem während einer dritten Zeitspanne des Flechtvorgangs die Vorschubgeschwindigkeit (vv) der Leitungsanordnung (2) bei gleichbleibender Schussfadenumfangsgeschwindigkeit (ws) und Kettfadenumfangsgeschwindigkeit (wK) gegenüber der ersten Vorschubgeschwindigkeit (vvi) auf eine dritte Vorschubgeschwindigkeit (vva) verringert wird.

8. Verfahren nach Anspruch 2 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Geflecht (1) mit dritter Dichte hergestellt wird, indem während einer dritten Zeitspanne des Flechtvorgangs die Schussfadenumfangsgeschwindigkeit (ws) und/oder Kettfadenumfangsgeschwindigkeit (wK) bei gegenüber der vorhergehenden Zeitspanne gleichbleibender Vorschubgeschwindigkeit (vv) gegenüber der ersten Schussfadenumfangsgeschwindigkeit (wsi) und/oder ersten Kettfadenumfangsgeschwindigkeit (CÜKI) auf eine dritte Schussfadenumfangsgeschwindigkeit (cuss) und/oder dritte Kettfadenumfangsgeschwindigkeit ( s) erhöht werden.

9. Verfahren nach Anspruch 2 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Geflecht (1) mit dritter Dichte hergestellt wird, indem während einer dritten Zeitspanne des Flechtvorgangs die Vorschubgeschwindigkeit (vv) der Leitungsanordnung (2) gegenüber der ersten Vorschubgeschwindigkeit (vvi) verändert wird und die Schussfadenumfangsgeschwindigkeit (ws) und/oder Kettfadenumfangsgeschwindigkeit (wK) gegenüber der ersten Schussfadenumfangsgeschwindigkeit (wsi) und/oder ersten Kettfadenumfangsgeschwindigkeit ( s) auf eine dritte Schussfadenumfangsgeschwindigkeit (cuss) und/oder dritte Kettfadenumfangsgeschwindigkeit ( s) verändert, vorzugsweise erhöht, werden.

10. Leitungsanordnung mit zumindest einem elektrischen Leiter, wobei die Leitungsanordnung (2) von einem Geflecht (1) umgeben ist und das Geflecht (1) mit einer Flechtmaschine (35) hergestellt ist, dadurch gekennzeichnet, dass an einem ersten axialen Abschnitt (40) der Leitungsanordnung (2) ein Geflecht (1) mit einer ersten Dichte vorgesehen ist und an einem zweiten axialen Abschnitt (41) der Leitungsanordnung (2) ein Geflecht (1) mit einer zweiten Dichte vorgesehen ist, wobei die zweite Dichte des Geflechts (1) niedriger als die erste Dichte des Geflechts (1) ist und dass sich der erste axiale Abschnitt (40) und der zweite axiale Abschnitt (41) an der Leitungsanordnung (2) mehrmals abwechseln.

11. Leitungsanordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem ersten axialen Abschnitt (40) der Leitungsanordnung (2) und dem zweiten axialen Abschnitt (41) der Leitungsanordnung (2) ein dritter axialer Abschnitt (42) mit einem Geflecht (1) mit einer dritten Dichte vorgesehen ist, wobei die dritte Dichte des Geflechts (1) höher als die erste Dichte des Geflechts (1) ist.

Description:
Verfahren zur Herstellung eines Geflechts auf einer Leitungsanordnung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Geflechts an einer Leitungsanordnung. Die Erfindung betrifft auch eine Leitungsanordnung mit einem solchen Geflecht.

Elektrische geschirmte Kabel bestehen im Wesentlichen aus einer Leitungsanordnung, die einen oder mehrere elektrische Leiter aufweist und die von einem Kabelschirm umschlossen ist. Leiter in der Leitungsanordnung können dabei auch verseilt sein. Der Kabelschirm besteht in der Regel aus einem Geflecht eines elektrisch leitfähigen Materials. Zur Herstellung eines Kabelschirms aus einem Geflecht sind Flechtmaschinen bekannt. Eine Flechtmaschine funktioniert im Wesentlichen derart, dass ein Kabel mit einer bestimmten Vorschubgeschwindigkeit durch die Flechtmaschine durchgeführt wird. In der Flechtmaschine sind eine Anzahl von Spulen mit darauf aufgewickelten Fäden angeordnet, die in Umfangsrichtung in entgegengesetzter Umfangsrichtung um das Kabel herumgeführt werden und dabei Faden abgewickelt und am Kabel zum Geflecht verflochten wird. Dabei können Spulen auch noch relativ zur Umfangsrichtung bewegt werden, um ein gewünschtes Flechtmuster herzustellen. Für eine Abschirmung an einem Kabel ist ein sehr dichtes Geflecht erforderlich.

Solche Flechtmaschinen sind aus der WO 2003/064747 A1 , EP 441 604, EP 2 405 045 A1 , GB 217 635 A oder WO 2020/035412 A1 bekannt.

Zum Anschließen geschirmter Kabel ist es erforderlich, das Geflecht des Kabelschirms über eine bestimmte axiale Länge aufzutrennen, um die Leitungsanordnung für die elektrische Kontaktierung zugänglich zu machen. Das Auftrennen des Geflechts ist sehr umständlich und erfordert einen großen Arbeitsaufwand, insbesondere bei langen aufzutrennenden axialen Längen. Oftmals wird das händisch gemacht, was jedoch viel Zeit in Anspruch nimmt und ein mühsamer Arbeitsvorgang ist. Ein zuverlässiges maschinelles Auftrennen ist insbesondere bei langen aufzutrennenden axialen Längen schwer oder gar nicht möglich.

Es ist eine Aufgabe der gegenständlichen Erfindung, eine Leitungsanordnung mit einem Geflecht anzugeben, an der das Auftrennen des Geflechts erleichtert ist.

Diese und weitere Aufgaben werden erfindungsgemäß mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst.

Erfindungsgemäß wird in einem ersten axialen Abschnitt das Geflecht mit einer ersten Dichte hergestellt und in einem zweiten axialen Abschnitt mit einer zweiten Dichte, die gegenüber der ersten Dichte verringert ist. Die geringere Dichte im zweiten axialen Abschnitt erlaubt ein einfacheres Auftrennen des Geflechts in Bereich des zweiten Abschnitts und damit eine einfachere Weiterverarbeitung der Leitungsanordnung. Das erlaubt auch die Herstellung der Leitungsanordnung in großer Länge, wenn sich der erste axiale Abschnitt und der zweite axiale Abschnitt an der Leitungsanordnung abwechseln. Der erste axiale Abschnitt und der zweite axiale Abschnitt wechseln sich entlang der Leitungsanordnung mehrmals ab. Die Leitungsanordnung kann dann jeweils im Bereich eines zweiten axialen Abschnitts, vorzugsweise im Bereich der Mitte des zweiten axialen Abschnitts, abgelängt werden und das Geflecht kann an den Enden im Bereich des zweiten Geflechts einfacher aufgetrennt werden. Insbesondere kann damit auch eine maschinelle Auftrennung möglich sein.

Das erste Geflecht wird in der Flechtmaschine hergestellt, indem während einer ersten Zeitspanne des Flechtvorgangs die Leitungsanordnung mit einer ersten Vorschubgeschwindigkeit durch die Flechtmaschine bewegt wird und dabei die Anzahl der Schussfäden mit einer ersten Schussfadenumfangsgeschwindigkeit in Schussfadendrehrichtung und die Anzahl der Kettfäden mit einer ersten Kettfadenumfangsgeschwindigkeit in Kettfadendrehrichtung um die Maschinenachse rotieren. Durch die Wahl oder Vorgabe der Vorschubgeschwindigkeit, der Schussfadenumfangsgeschwindigkeit und der Kettfadenumfangsgeschwindigkeit kann ein Geflecht mit einer gewünschten ersten Dichte erzeugt werden.

Das zweite Geflecht wird vorzugsweise hergestellt, indem während einer zweiten Zeitspanne des Flechtvorgangs die Vorschubgeschwindigkeit der Leitungsanordnung bei gleichbleibender ersten Schussfadenumfangsgeschwindigkeit und/oder gleichbleibender ersten Kettfadenumfangsgeschwindigkeit gegenüber der ersten Vorschubgeschwindigkeit auf eine zweite Vorschubgeschwindigkeit erhöht wird. Das ermöglicht eine besonders einfache Umstellung des Flechtvorganges, weil lediglich die Vorschubgeschwindigkeit verändert werden muss.

Alternativ kann das zweite Geflecht hergestellt wird, indem während der zweiten Zeitspanne die Schussfadenumfangsgeschwindigkeit und/oder die Kettfadenumfangsgeschwindigkeit bei gleichbleibender Vorschubgeschwindigkeit gegenüber der ersten Schussfadenumfangsgeschwindigkeit und/oder ersten Kettfadenumfangsgeschwindigkeit auf eine zweite Schussfadenumfangsgeschwindigkeit und/oder zweite Kettfadenumfangsgeschwindigkeit verringert oder auf null gesetzt werden. Auch in dieser Variante muss lediglich ein Parameter, nämlich zumindest eine Umfangsgeschwindigkeit der Fäden, angepasst werden. Auch das ermöglicht eine sehr einfache Umstellung des Flechtvorganges. Bevorzugterweise werden dabei die Schussfadenumfangsgeschwindigkeit und die Kettfadenumfangsgeschwindigkeit verringert oder auf null gesetzt.

In einer weiteren Alternative wird das zweite Geflecht hergestellt, indem während der zweiten Zeitspanne die Vorschubgeschwindigkeit der Leitungsanordnung gegenüber der ersten Vorschubgeschwindigkeit verändert wird und die Schussfadenumfangsgeschwindigkeit und/oder Kettfadenumfangsgeschwindigkeit gegenüber der ersten Schussfadenumfangsgeschwindigkeit und/oder ersten Kettfadenumfangsgeschwindigkeit auf eine zweite Schussfadenumfangsgeschwindigkeit und/oder zweite Kettfadenumfangsgeschwindigkeit verändert, vorzugsweise verringert oder auf null gesetzt, werden. Diese Variante ist aufwendiger, weil sowohl die Vorschubgeschwindigkeit, als auch zumindest eine Umfangsgeschwindigkeit verändert werden müssen, um die gewünschte niedrigere Dichte des Geflechts zu erzeugen. Andererseits erlaubt das die größte Flexibilität in der Herstellung eines Geflechts mit einer gewünschten Dichte. Bevorzugterweise werden dabei die Schussfadenumfangsgeschwindigkeit und die Kettfadenumfangsgeschwindigkeit verändert, vorzugsweise verringert oder auf null gesetzt.

In einer besonders vorteilhaften Ausführung, wird an einem dritten axialen Abschnitt der Leitungsanordnung, der zwischen dem ersten Abschnitt und dem zweiten Abschnitt liegt, ein Geflecht mit einer dritten Dichte hergestellt wird, wobei die dritte Dichte des Geflechts höher als die erste Dichte des Geflechts ist. Durch das Geflecht höherer Dichte zwischen dem ersten Abschnitt und dem zweiten Abschnitt kann die Leitungsanordnung im Bereich des zweiten Abschnitts abgelängt werden, wobei das anschließende dritte Geflecht verhindert, dass sich das Geflecht über den zweiten Abschnitt hinaus von alleine auftrennt. Das erlaubt eine einfachere und sichere Weiterverarbeitung abgelängter Leitungsanordnungen.

In einer vorteilhaften Ausführung wird das dritte Geflecht hergestellt, indem während einer dritten Zeitspanne des Flechtvorgangs die Vorschubgeschwindigkeit der Leitungsanordnung bei gleichbleibender Schussfadenumfangsgeschwindigkeit und Kettfadenumfangsgeschwindigkeit gegenüber der ersten Vorschubgeschwindigkeit auf eine dritte Vorschubgeschwindigkeit verringert wird. Das ermöglicht eine besonders einfache Umstellung des Flechtvorganges, weil lediglich die Vorschubgeschwindigkeit verändert werden muss.

Alternativ kann das dritte Geflecht hergestellt werden, indem während einer dritten Zeitspanne des Flechtvorgangs die Schussfadenumfangsgeschwindigkeit und/oder Kettfadenumfangsgeschwindigkeit bei gegenüber der vorhergehenden Zeitspanne gleichbleibender Vorschubgeschwindigkeit gegenüber der ersten Schussfadenumfangsgeschwindigkeit und/oder ersten Kettfadenumfangsgeschwindigkeit auf eine dritte Schussfadenumfangsgeschwindigkeit und/oder dritte Kettfadenumfangsgeschwindigkeit erhöht werden. Auch in dieser Variante muss lediglich ein Parameter, nämlich zumindest eine Umfangsgeschwindigkeit der Fäden, angepasst werden. Auch das ermöglicht eine sehr einfache Umstellung des Flechtvorganges. Bevorzugterweise werden dabei die Schussfadenumfangsgeschwindigkeit und die Kettfadenumfangsgeschwindigkeit erhöht. In einer weiteren Alternative wird das dritte Geflecht hergestellt, indem während einer dritten Zeitspanne des Flechtvorgangs die Vorschubgeschwindigkeit der Leitungsanordnung gegenüber der ersten Vorschubgeschwindigkeit verändert wird und die Schussfadenumfangsgeschwindigkeit und/oder Kettfadenumfangsgeschwindigkeit gegenüber der ersten Schussfadenumfangsgeschwindigkeit und/oder ersten Kettfadenumfangsgeschwindigkeit auf eine dritte Schussfadenumfangsgeschwindigkeit und/oder dritte Kettfadenumfangsgeschwindigkeit verändert, vorzugsweise erhöht, werden. Diese Variante ist aufwendiger, weil sowohl die Vorschubgeschwindigkeit, als auch zumindest eine Umfangsgeschwindigkeit verändert werden müssen, um die gewünschte höhere Dichte des Geflechts zu erzeugen. Andererseits erlaubt das die größte Flexibilität in der Herstellung eines Geflechts mit einer gewünschten Dichte. Bevorzugterweise werden dabei die Schussfadenumfangsgeschwindigkeit und die Kettfadenumfangsgeschwindigkeit verändert, vorzugsweise erhöht.

Die gegenständliche Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 4 näher erläutert, die beispielhaft, schematisch und nicht einschränkend vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung zeigen. Dabei zeigt

Fig.1 eine Ausführungsform einer Flechtmaschine,

Fig. 2 die Flechtmaschine der Fig.1 in einer Schnittansicht entlang der Linie ll-ll, Fig. 3 ein erfindungsgemäßes Geflecht an einer Leitungsanordnung und Fig.4 eine weitere Ausführung eines erfindungsgemäßen Geflechts an einer Leitungsanordnung.

Die Fig. 1 und 2 zeigen aus Gründen der Darstellbarkeit jeweils nur einen Teil einer Ausführungsform einer Flechtmaschine 35 zur Herstellung eines Geflechts 1 , das eine Leitungsanordnung 2 umgibt. Die Leitungsanordnung 2 kann beispielsweise eine Kabelseele sein, die mit einer geflochtenen Ummantelung aus Fäden, vorzugsweise aus elektrisch leitendem Material, wie beispielsweise aus einem Metall (wie Kupfer oder Aluminium), ummantelt wird. Das Geflecht 1 fungiert vorzugsweise als Abschirmung der Leitungsanordnung 2. Zur Herstellung des Geflechts 1 verwendbare, abspulbare Materialien werden hierin allgemein als „Faden“ bezeichnet, unabhängig vom Material. Die Ausführung der Leitungsanordnung 2 ist für die Erfindung unerheblich und kann beispielsweise als einzelner Leiter, als Anordnung mehrerer Drähte (wobei ein Draht ein massiver Leiter ist), als Leiter mit mehreren Adern (wobei eine Ader aus isolierten Leitern besteht), als Litzenleiter (wobei ein Leiter aus einer Mehrzahl von Litzen besteht) usw. ausgeführt sein. Auch eine Verdrillung mehrere Leiter oder Litzen in der Leiteranordnung 2 ist grundsätzlich bekannt und denkbar. Es kann auch eine Umhüllung eines Leiters in der Leitungsanordnung 2 vorgesehen sein, beispielsweise in Form einer Umwicklung mit einer dünnen elektrisch leitfähigen Folie. Ferner können in der Leitungsanordnung 2 elektrische Isolierungen, Trennschichtung, Bewehrungen, Schutzschichten und/oder Füllelemente vorgesehen sein.

Die mit dem Geflecht 1 umgebene Leitungsanordnung 2 wird üblicherweise zu einem elektrischen Kabel weiterverarbeitet, beispielsweise indem um die mit dem Geflecht 1 umgebene Leitungsanordnung 2 weitere Schichten angeordnet werden. Beispielsweise kann eine elektrische Isolierung aufextrudiert werden.

In einer Flechtmaschine 35 wird die Leitungsanordnung 2 in Vorschubrichtung 36 (Fig.2) entlang einer Maschinenachse 4 mit einer Vorschubgeschwindigkeit vv durch die Flechtmaschine 35 durchgeführt und kann beispielsweise von einer Rolle (nicht dargestellt) abgespult werden, wie dies im Fachbereich bekannt ist. In der Flechtmaschine 35 rotiert zumindest eine Schussfadenspule 8, üblicherweise mehrere Schussfadenspulen 8, mit einem darauf aufgewickelten Schussfaden 11 mit einer Schussfadenumfangsgeschwindigkeit ws in einer Schussfadendrehrichtung 26 in Umfangsrichtung um die Maschinenachse 4, und damit auch um die Leitungsanordnung 2. Dabei wird der aufgewickelte Schussfaden 11 von der zumindest einen Schussfadenspule 8 abgewickelt und zur Herstellung des Geflechts 1 zu einem Flechtpunkt 10 an der Leitungsanordnung geführt. Ferner ist in der Flechtmaschine 35 zumindest eine Kettfadenspule 6 mit einem darauf aufgewickelten Kettfaden 9 vorgesehen, die mit einer Kettfadenumfangsgeschwindigkeit CÜK in einer zur Schussfadendrehrichtung 26 entgegengesetzten Kettfadendrehrichtung 3 in Umfangsrichtung um die Maschinenachse 4 rotiert. Dabei wird der aufgewickelte Kettfaden 9 von der zumindest einen Kettfadenspule 6 abgewickelt und zur Herstellung des Geflechts 1 zum Flechtpunkt 10 an der Leitungsanordnung 2 geführt. Zumindest ein Faden, üblicherweise ein Kettfaden 9, kann zusätzlich noch relativ zur Umfangsrichtung, beispielsweise auf und ab, bewegt werden. An einem Flechtpunkt 10 kommen zumindest zwei Fäden, nämlich zumindest ein Schussfaden und zumindest ein Kettfaden zusammen, die sich am Flechtpunkt 10 überkreuzen.

Die Fäden werden nur der besseren Unterscheidbarkeit in der Beschreibung mit Kettfaden und Schussfaden bezeichnet, ohne damit eine irgendwie geartete Einschränkung ausdrücken zu wollen.

Die konkrete Ausführung der Flechtmaschine 35 ist für die Erfindung allerdings unerheblich. Ohne Einschränkung der Allgemeinheit und nur zum besseren Verständnis wird in Folge unter Bezugnahme auf die Fig.1 und 2 eine Ausführung einer Flechtmaschine 35 beschrieben, die Gegenstand der Anmeldung WO 2020/035412 A1 ist.

In dieser Ausführung rotiert ein Kettfadengestell 5 entlang einer Kettfadendrehrichtung 3 mit Kettfadenumfangsgeschwindigkeit CÜK in Umfangsrichtung um die Maschinenachse 4. Am Kettfadengestell 5 sind eine Anzahl (zumindest eine) von Kettfadenspulen 6 angeordnet. Auf einer Kettfadenspule 6 ist ein Kettfaden 9 aufgewickelt, der im Betrieb der Flechtmaschine 35 von der jeweiligen Kettfadenspule 6 abgewickelt und über eine Verlegeeinrichtung 12 zu einem Flechtpunkt 10 an der Leitungsanordnung 2 geführt wird. Die Verlegeeinrichtung 12 kann beispielsweise als an sich bekannte Hebelkonstruktion ausgeführt werden, wobei in Abhängigkeit vom Drehwinkel des Kettfadengestells 5 ein Umlenkpunkt 22 für den Kettfaden 9 (beispielsweise eine drehbar gelagert Rolle) zwischen zumindest einer unteren Position 22‘ (Fig. 2) und einer oberen Position 22“ (Fig. 2) hin und her bewegt wird. Es ist aber auch eine Ausführung der Flechtmaschine 35 ohne Verlegeeinrichtung 12 möglich. Der Kettfaden 9 kann mittels der Verlegeeinrichtung 12 auch anders umpositioniert werden und kann dabei verschiedene Bewegungen machen. Allgemein gesagt, kann der Kettfaden 9 mit der Verlegeeinrichtung 12 relativ zur Kettfadenspule 6, von der der Kettfaden 9 abgewickelt wird, bewegt werden. Die Kettfadenspule 6, die Verlegeeinrichtung 12 und der Umlenkpunkt 22 sind in Fig. 1 und 2 nur schematisch dargestellt, da sie dem Fachmann an sich bekannt sind.

Ein Spulenträger 7 rotiert entlang einer Schussfadendrehrichtung 26 mit einer Schussfadenumfangsgeschwindigkeit ws in Umfangsrichtung um die Maschinenachse 4, wobei die Schussfadendrehrichtung 26 entgegengesetzt zur Kettfadendrehrichtung 3 ist. Am Spulenträger 7 sind eine Anzahl (zumindest eine) von Schussfadenspulen 8 angeordnet. Auf einer Schussfadenspule 8 ist ein Schussfaden 11 aufgewickelt, der im Betrieb der Flechtmaschine 35 von der jeweiligen Schussfadenspule 6 abgewickelt und, vorzugsweise über eine Führungseinrichtung 20, zum Flechtpunkt 10 an der Leitungsanordnung 2 geführt wird.

Im Zentrum der Flechtmaschine 35 ist in dieser Ausführung eine Rollenträgerplatte 18 angeordnet, die mit dem Kettfadengestell 5 mitrotiert oder einen Teil des Kettfadengestells 5 ausbildet. Zwischen der Anzahl der Schussfadenspulen 6 und der Maschinenenachse 4 ist an der Rollenträgerplatte 18 ein nach oben hin abstehender Rollenkranz aus einer Vielzahl an Führungsrollen 17 angeordnet. An den Führungsrollen 17 stützt sich der Spulenträger 7 über eine Führungsfläche 16 in radialer Richtung ab und wird in Umfangrichtung geführt. Die Führungsrollen 17 nehmen daher die im Betrieb der Flechtmaschine 35 auf den Spulenträger 7 wirkenden Zentrifugalkräfte auf.

An der Rollenträgerplatte 18 kann bedarfsweise eine Anzahl an radial ausgerichteten Radialschlitzen 23 vorgesehen sein, durch die Kettfäden 9 in den verschiedenen Lagen durchgeführt werden können.

Am Kettfadengestell 5 oder an der Rollenträgerplatte 18 ist in der dargestellten Ausführung der Flechtmaschine 35 ein Spulenträgerauflager 13 vorgesehen, das ebenfalls mit dem Kettfadengestell 5 oder der Rollenträgerplatte 18 mitrotiert. Das Spulenträgerauflager 13 kann bedarfsweise mehrere Vertikalschlitze 24 aufweisen, durch welche die Kettfäden 9 in den verschiedenen Lagen durchgeführt werden können.

In der gezeigten Ausführung ist am Spulenträgerauflagers 13 eine Auflagerfläche 25 vorgesehen und am Spulenträger 7 eine Gleitoberfläche 29. Der Spulenträger 7 liegt bis zu einer bestimmten Schussfadenumfangsgeschwindigkeit ws mit der Gleitoberfläche 29 an der gegenüberliegenden Auflagerfläche 25 des Spulenträgerauflagers 13 auf und gleitet daran ab. Durch die im Betrieb wirkende Zentrifugalkraft wird der Spulenträger 7 ab einer bestimmten Schussfadenumfangsgeschwindigkeit ws von der Auflagerfläche 25 abgehoben. Damit liegt die Gleitoberfläche 29 des Spulenträgers 7 nur beim Stillstand der Flechtmaschine 35 an der Auflagerfläche 25 auf und gleitet nur für kurze Zeit während des Anlaufens der Maschine daran ab. Danach reduziert sich die Auflagerkraft des Spulenträgers 7 auf die Auflagerfläche 25 des Spulenträgerauflagers 13 auf null, sodass jegliche Gleitreibung verhindert wird. Damit kann der Verschleiß in der Flechtmaschine 35 erheblich reduziert werden.

In der Flechtmaschine 35 sind Antriebe für die Rotation des Kettfadengestells 5 und des Spulenträgers 7 vorgesehen. Es kann auch ein Antrieb für eine Verlegeeinrichtung 12 vorgesehen sein.

Ein Spulenträgerantrieb 15 kann beispielsweise eine an sich bekannte Anordnung an Zahnrädern sein, die mit am Spulenträger 7 vorgesehenen Zähnen in Eingriff sind. Zahnräder des Spulenträgerantriebs 15 können am Kettfadengestell 5 oder dem Schussfadengestell 18 angeordnet sein und mit diesem mitrotieren, oder sie können an einer von dem Kettfadengestell 5 oder Schussfadengestell 18 getrennten Einheit angeordnet sein. Die Zahnräder des Spulenträgerantriebs 15 treiben den Spulenträger 7 mit der Anzahl an Schussfadenspulen 8 in einer der Kettfadendrehrichtung 3 entgegengesetzten Schussfadendrehrichtung 26 an.

Die Spulenträger 7 rotieren in einer der Kettfadendrehrichtung 3 entgegengesetzten Schussfadendrehrichtung 26, wobei der Verlauf des Spulenfadens 11 in Bezug auf ein mit dem Spulenträger 7 mitrotierendes Koordinatensystem (welches als Zentrifugalrichtung y, Bewegungsrichtung x und Vertikalrichtung z definiert sein kann) im Wesentlichen unverändert bleibt, oder in einer anderen Ausführungsform auch veränderlich sein kann. Der Spulenfaden 11 kann in einer Ausführung unterhalb der oberen Position des Kettfadens 9 und oberhalb der unteren Position des Kettfadens 9 verlaufen. Indem nun der Kettfaden 9 über die Verlegeeinrichtung 12 abwechselnd oberhalb und unterhalb des in entgegengesetzter Richtung vorbeirotierenden Schussfadens 11 verlegt wird, bildet sich am Flechtpunkt 10 die geflochtene Ummantelung 10 aus. Je nach Anzahl der Kettfäden 9 und Schussfäden 11 ergeben sich auch eine Anzahl von Flechtpunkten 10. Üblicherweise entspricht die Anzahl an Kettfäden 9 in der Flechtmaschine 35 der Anzahl an Spulenfäden 11. Gegebenenfalls können auch mehrere Fäden von einer einzigen Kettfadenspule 6 und/oder Schussfadenspule 8 gleichzeitig dem Flechtpunkt 10 zugeführt werden.

Abwechselnd oberhalb und unterhalb des Schussfadens 11 bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass die Verlegeeinrichtung 12 die Position des Kettfadens 9 nach jedem Schussfaden 11 jeder Schussfadenspule 8 verändert. Natürlich könnte die Verlegeeinrichtung 12 die Position des Kettfadens 9 beispielsweise auch nach jeder zweiten oder jeder vierten vorbeirotierenden Schussfadenspule 8 wechseln. Das hängt im Wesentlichen vom gewünschten vorgegebenen Flechtmuster ab. Entsprechende Flechtmuster und Verfahren zu deren Herstellung sind im Fachbereich bekannt.

Die Schussfadenumfangsgeschwindigkeit ws, die Kettfadenumfangsgeschwindigkeit CÜK und gegebenenfalls die Zeitpunkte sowie die Geschwindigkeit der Umpositionierung des zumindest einen Kettfadens 9 mittels der Verlegeeinrichtung 12 (falls vorhanden) sind dabei in bekannter Weise aufeinander abgestimmt und synchronisiert, sodass sich die Fäden nicht verheddern und das gewünschte Flechtmuster erzeugt wird.

Auch wenn in Fig.1 und 2 lediglich der Verlauf eines einzigen Kettfadens 9 und eines einzigen Schussfadens 11 dargestellt ist, ist erkennbar, dass zur praktischen Umsetzung eine Vielzahl an Kettfäden 9 und Schussfäden 11 zu verschiedenen Flechtpunkt 10 an der Leitungsanordnung 2 geführt sein können. Üblicherweise sind über den Umfang der Leitungsanordnung 2 verteilt eine Mehrzahl von Flechtpunkten 10 vorgesehen, wobei an jedem Flechtpunkt 10 üblicherweise zumindest ein Kettfaden 9 und zumindest ein Schussfaden 11 verflochten werden.

Am Spulenträger 7 kann auch eine Spannmesseinheit vorgesehen sein, welche die auf den Schussfaden 11 wirkende Zugspannung misst. Die Spannmesseinheit ist beispielsweise in der Führungseinrichtung 20 integriert. Am Spulenträger 7 kann eine Regelungseinheit 30 angeordnet sein, welche die Signale der Spannmesseinheit auswertet und gemäß bekannter Regelungsalgorithmen ein Bremssignal für eine Spulenbremse 21 erstellt, um die Zugspannung des Schussfadens 11 in einem eingestellten Bereich zu halten. Über die Regelungseinheit 30 kann auch ein Fadenbruch einfach erkannt werden, wenn die Zugspannung schlagartig auf null abfällt.

Natürlich könnte in analoger Weise auch für den oder die Kettfäden 9 eine Spannmesseinheit und eine Reglung der Kettfadenspannung implementiert werden, wobei auf eine separate Darstellung in den Figuren aus Gründen der Übersichtlichkeit verzichtet wurde.

Die konkrete Ausführung der Flechtmaschine 35 ist für die gegenständliche Erfindung allerdings unwesentlich. Die Erfindung basiert darauf, dass die Dichte des an der Leitungsanordnung 2 mit der Flechtmaschine 35 erzeugten Geflechts 1 variiert wird, wie anhand von Fig.3 erläutert wird. Die Dichte des Geflechts 1 ergibt sich aus der Kombination der Vorschubgeschwindigkeit vv (die nicht null ist), der Schussfadenumfangsgeschwindigkeit ws und der Kettfadenumfangsgeschwindigkeit w K . Auch die Anzahl der Flechtpunkte 10 kann die Dichte beeinflussen.

Die Dichte des Geflechts 1 kann als Menge (z.B. Länge oder Masse) an Geflechtmaterial (Anzahl der Schussfäden 11 und Anzahl der Kettfäden 9) im Geflecht 1 pro Längeneinheit, beispielsweise pro Millimeter oder Zentimeter, aufgefasst werden. Die Dichte des Geflechts 1 spiegelt sich auch in der auf die Längsachse der Leitungsanordnung 2 (die in der Flechtmaschine 35 mit der Maschinenachse 4 zusammenfällt) bezogene Steilheit der Fäden (der Anzahl der Schussfäden 11 und der Anzahl der Kettfäden 9) im Geflecht 1 wider. Je steiler die Fäden, also je näher sich die Fäden einer Normalen auf die Längsachse der Leitungsanordnung 2 nähern, umso dichter ist das Geflecht 1. Die Dichte des Geflechts 1 an einer bestimmten Stelle oder einem bestimmten Längenabschnitt der Leitungsanordnung 2 ist damit abhängig von der Steilheit der Fäden bezogen auf die Längsachse der Leitungsanordnung 2 an dieser bestimmten Stelle oder diesem bestimmten Längenabschnitt der Leitungsanordnung 2.

Die auf die Längsachse der Leitungsanordnung 2 bezogene Steilheit der Anzahl der Schussfäden 11 und Anzahl der Kettfäden 9 an einer bestimmten Stelle oder einem bestimmten Längenabschnitt der Leitungsanordnung 2 ist ein Maß der Dichte des Geflechts 1 an dieser bestimmten Stelle oder diesem bestimmten Längenabschnitt der Leitungsanordnung 2.

Die Steilheit der Fäden hängt bei einer gegebenen Vorschubgeschwindigkeit vv in erster Linie von der Schussfadenumfangsgeschwindigkeit ws und Kettfadenumfangsgeschwindigkeit CÜK ab. Wobei gilt, dass die Steilheit steigt, je höher die Schussfadenumfangsgeschwindigkeit ws und Kettfadenumfangsgeschwindigkeit CÜK ist. Wird die Vorschubgeschwindigkeit vv verändert, wird für eine gleichbleibende Steilheit auch die Schussfadenumfangsgeschwindigkeit ws und Kettfadenumfangsgeschwindigkeit CÜK entsprechend angepasst, also entweder reduziert oder erhöht.

Erfindungsgemäß gibt es an der Leitungsanordnung 2 einen ersten axialen Abschnitt 40 des Geflechts 1 , der mit einer Anzahl vom Flechtpunkten 10 mit einer ersten Vorschubgeschwindigkeit vv und einer ersten Schussfadenumfangsgeschwindigkeit ws und ersten Kettfadenumfangsgeschwindigkeit CÜK hergestellt wurde. An einem zweiten axialen Abschnitt 41 des Geflechts 1 wurden bei gleicher Anzahl an Flechtpunkten 10 die Vorschubgeschwindigkeit vv und/oder die Schussfadenumfangsgeschwindigkeit ws und/oder die Kettfadenumfangsgeschwindigkeit WK verändert, sodass ein weniger dichtes Geflecht 1 erzeugt wird. Man erkennt in Fig.3, dass im Abschnitt 41 die Fäden weniger steil angeordnet sind, als im Abschnitt 40, womit im Abschnitt 41 auch weniger Geflechtmaterial pro Längeneinheit vorhanden ist, als im Abschnitt 40. Das weniger dichte Geflecht 1 erlaubt eine einfachere Auftrennung des Geflechts 1, als entlang des ersten axialen Abschnitts 40 mit demgegenüber dichterem Geflecht im Abschnitt 40. Vorzugsweise wechseln sich die ersten axialen Abschnitte 40 und zweiten axialen Abschnitte 41 an der Leitungsanordnung 2 ab.

Während einer ersten Zeitspanne des Flechtvorgangs mit einer bestimmten Anzahl an Flechtpunkten 10 wird die Leitungsanordnung 2 mit einer vorgegebenen ersten Vorschubgeschwindigkeit vvi durch die Flechtmaschine 35 bewegt. Dabei rotiert die Anzahl der Schussfäden 11 mit einer vorgegebenen ersten Schussfadenumfangsgeschwindigkeit wsi in Schussfadendrehrichtung 26 und die Anzahl der Kettfäden 9 mit einer vorgegebenen ersten Kettfadenumfangsgeschwindigkeit CÜKI in Kettfadendrehrichtung 3 (entgegengesetzt zur Schussfadendrehrichtung 26) um die Maschinenachse 4. Damit wird das Geflecht 1 im ersten axialen Abschnitt 40 mit einer bestimmten Dichte hergestellt.

Zur Erzeugung des weniger dichten Geflechts 1 im zweiten axialen Abschnitt 41 kann wie folgt vorgegangen werden:

Während einer zweiten Zeitspanne des Flechtvorgangs (die auf die erste Zeitspanne folgen kann) wird entweder die Vorschubgeschwindigkeit vv der Leitungsanordnung 2 bei gleichbleibender ersten Schussfadenumfangsgeschwindigkeit wsi und gleichbleibender ersten Kettfadenumfangsgeschwindigkeit CÜKI gegenüber der ersten Vorschubgeschwindigkeit vvi auf eine zweite Vorschubgeschwindigkeit vv2 erhöht. Alternativ wird die Schussfadenumfangsgeschwindigkeit ws und/oder die Kettfadenumfangsgeschwindigkeit CÜK bei gleichbleibender oder gegenüber der ersten Vorschubgeschwindigkeit vvi erhöhten zweiten Vorschubgeschwindigkeit vv2 gegenüber der ersten Schussfadenumfangsgeschwindigkeit wsi und erste Kettfadenumfangsgeschwindigkeit CÜKI auf eine zweite Schussfadenumfangsgeschwindigkeit ws2 und/oder erste Kettfadenumfangsgeschwindigkeit CÜK2 verringert oder auf null gesetzt. Beide Varianten können auch gleichzeitig angewendet werden. Grundsätzlich wäre in der zweiten Zeitspanne sogar eine gegenüber der ersten Vorschubgeschwindigkeit vvi niedrigere zweite Vorschubgeschwindigkeit vv2 denkbar, wenn diese durch entsprechend niedrigere zweite Schussfadenumfangsgeschwindigkeit ws2 und zweite Kettfadenumfangsgeschwindigkeit CÜK2 ausgeglichen wird, sodass sich in Summe ein weniger dichtes Geflecht 1 ergibt.

Falls eine Verlegeeinrichtung 12 vorgesehen ist, kann zusätzlich auch der Zeitpunkt oder die Häufigkeit der Umpositionierung der Anzahl der Kettfäden 9 mittels der Verlegeeinrichtung 12 während der zweiten Zeitspanne gegenüber den Einstellungen in der ersten Zeitspanne verändert werden.

Nach der zweiten Zeitspanne kann wieder eine erste Zeitspanne folgen, in der wieder ein Abschnitt 40 mit dichterem Geflecht erzeugt wird. So können sich Abschnitte 40 mit Geflecht einer ersten Dichte und Abschnitte 41 mit Geflecht einer gegenüber der ersten Dichte unterschiedlichen zweiten Dichte abwechseln.

Damit kann nach der ersten Zeitspanne wieder eine zweite Zeitspanne folgen, in der wieder ein zweiter axialer Abschnitt 41 mit weniger dichtem Geflecht erzeugt wird, und so weiter. D.h., dass entlang der Leitungsanordnung 2 mehrmals ein zweiter axialer Abschnitt 41 mit weniger dichtem Geflecht auf einen ersten axialen Abschnitt 40 mit dichterem Geflecht folgt, bzw. mehrmals ein erster axialer Abschnitt 40 mit dichterem Geflecht auf einen zweiten axialen Abschnitt 41 mit weniger dichtem Geflecht folgt.

Dabei schließt ein zweiter axialer Abschnitt 41 mit weniger dichtem Geflecht an einen ersten axialen Abschnitt 40 mit dichterem Geflecht an, sodass diese nebeneinander liegen.

Nachdem eine Leitungsanordnung 2 üblicherweise für eine bestimmte Anwendung erzeugt wird und die benötigten Leiterlängen für die Weiterverarbeitung von einer Leitungsanordnung 2 großer Länge abgelängt werden, ist die benötigte Leiterlänge im Vorhinein bekannt, sodass die Längen der ersten Abschnitte 40 bekannt sind. Damit können die Längen der ersten axialen Abschnitte 40 oder gleichwertig die ersten Zeitspannen entsprechend gewählt werden. Gleichfalls kann die Länge des zweiten axialen Abschnitts 41 anwendungsbezogen gewählt werden, beispielsweise abhängig von der Leitungslänge an der das Geflecht entfernt werden muss, beispielsweise um Leiter der Leitungsanordnung 2 mit einem Kontaktelement zu verbinden. Vorzugsweise wird die Leitungsanordnung 2 im Bereich des zweiten axialen Abschnitts 41 abgelängt.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist unmittelbar vor einem zweiten axialen Abschnitt 41 und/oder unmittelbar nach einem zweiten axialen Abschnitt 41 ein dritter axialer Abschnitt 42 des Geflechts 1 vorgesehen, in dem das Geflecht 1 dichter ist als das Geflecht im ersten axialen Abschnitt 40 (und damit natürlich auch dichter als das Geflecht im zweiten Abschnitt 41), wie in Fig.4 angedeutet. Ein solcher dritter axialer Abschnitt 42 ist damit zwischen einem ersten axialen Abschnitt 40 und einem zweiten axialen Abschnitt 41 vorgesehen. Durch das dichtere Geflecht 1 im dritten axialen Abschnitt 42 kann verhindert werden, dass das Geflecht 1 nach dem Ablängen und dem Auftrennen des Geflechts 1 im zweiten axialen Abschnitt 41 von selbst weiter aufgeht, weil das dichtere Geflecht im dritten Abschnitt 42 besser zusammenhält. Vorzugsweise ist entlang der Leitungsanordnung 2 zwischen jedem zweiten axialen Abschnitt 41 mit weniger dichtem Geflecht und ersten axialen Abschnitt 40 mit dichterem Geflecht ein dritter axialer Abschnitt 42 des Geflechts 1 vorgesehen.

Zur Erzeugung des dichteren Geflechts 1 im dritten axialen Abschnitt 42 kann wie folgt vorgegangen werden:

Während einer dritten Zeitspanne des Flechtvorgangs, die unmittelbar auf eine zweite Zeitspanne folgt oder unmittelbar einer zweiten Zeitspanne vorhergeht, wird entweder die Vorschubgeschwindigkeit vv der Leitungsanordnung 2 durch die Flechtmaschine 35 bei gleichbleibender Schussfadenumfangsgeschwindigkeit ws und Kettfadenumfangsgeschwindigkeit CÜK gegenüber der ersten Vorschubgeschwindigkeit vvi auf eine dritte Vorschubgeschwindigkeit vv3 verringert. Alternativ werden die Schussfadenumfangsgeschwindigkeit ws und/oder die Kettfadenumfangsgeschwindigkeit CÜK bei gleichbleibender ersten Vorschubgeschwindigkeit vvi oder gegenüber der ersten Vorschubgeschwindigkeit vvi verringerten zweiten Vorschubgeschwindigkeit vv2 gegenüber der ersten Schussfadenumfangsgeschwindigkeit wsi und Kettfadenumfangsgeschwindigkeit CÜKI auf eine dritte Schussfadenumfangsgeschwindigkeit ws3 und dritte Kettfadenumfangsgeschwindigkeit s erhöht. Grundsätzlich wäre in der dritten Zeitspanne sogar eine gegenüber der ersten Vorschubgeschwindigkeit vvi höhere dritte Vorschubgeschwindigkeit vv3 denkbar, wenn diese durch entsprechend erhöhte dritte Schussfadenumfangsgeschwindigkeit cuss und dritte Kettfadenumfangsgeschwindigkeit s ausgeglichen wird, sodass sich in Summe ein dichteres Geflecht 1 ergibt.

Falls eine Verlegeeinrichtung 12 vorgesehen ist, kann während der dritten Zeitspanne zusätzlich auch der Zeitpunkt oder die Häufigkeit der Umpositionierung der Anzahl der Kettfäden 9 mittels der Verlegeeinrichtung 12 gegenüber den Einstellungen in der ersten und/oder zweiten Zeitspanne verändert werden.

In einer möglichen Ausführung ist die axiale Länge des ersten Abschnitts 40 im zehn bis hundert Zentimeterbereich oder im Meterbereich und die axiale Länge des zweiten Abschnitts 41 im zehn bis hundert Millimeterbereich. Die axiale Länge des dritten Abschnitts 42 ist ebenfalls im zehn bis hundert Millimeterbereich.

Bei der Herstellung des Geflechts 1 können die Längen der Abschnitte 40, 41, 42 einfach mit einem Messrad, das an der Leitungsanordnung 2 anliegt, oder mit einem anderen geeigneten Sensor, erfasst werden. Damit können die ersten und zweiten, und gegebenenfalls auch dritten, Zeitspannen einfach eingestellt werden.

Am Übergang zwischen den Abschnitten können die geänderten Parameter der Flechtung abrupt (im Rahmen der Möglichkeiten der Flechtmaschine 35) oder verlaufend verändert werden.