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Title:
METHOD FOR OXIDATIVE DEHYDROGENATION OF N-BUTENES TO BUTADIENE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/086768
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for the oxidative dehydrogenation of n‑butenes to butadiene, comprising two or more production steps (i) and at least one regeneration step (ii), in which (i) in a production step an n‑butene-containing starting gas mixture is mixed with an oxygen-containing gas and is contacted in a fixed-bed reactor at a temperature of 220 to 490°C with a multimetal oxide catalyst arranged in a catalyst fixed bed, which multimetal oxide catalyst contains at least molybdenum, and one further metal, and, before the loss in conversion rate at constant temperature is > 25%, (ii), in a regeneration step the multimetal oxide catalyst is regenerated by passing an oxygen-containing regeneration gas mixture at a temperature of 200 to 450°C over the catalyst fixed bed and burning off the carbon deposited on the catalyst, wherein, between two production steps (i), one regeneration step (ii) is carried out, characterized in that, per regeneration step (ii), 2 to 50% by weight of the carbon deposited on the catalyst is burnt off.

Inventors:
GRÜNE PHILIPP (DE)
RÜTTINGER WOLFGANG (DE)
WALSDORFF CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/075361
Publication Date:
June 12, 2014
Filing Date:
December 03, 2013
Export Citation:
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Assignee:
BASF SE (DE)
International Classes:
B01J38/06; B01J23/887; B01J38/12
Domestic Patent References:
WO2009124945A22009-10-15
WO2010137595A12010-12-02
WO2005047226A12005-05-26
WO2002024620A22002-03-28
Foreign References:
DE734026C1943-04-07
JPS6058928A1985-04-05
GB581902A1946-10-29
JPS6058928A1985-04-05
DE2530959A11976-02-05
US3911039A1975-10-07
DE2600128A11976-07-15
DE2440329A11975-03-13
DE10046957A12002-04-11
US20060205978A12006-09-14
EP0714700A21996-06-05
DE1642921A11971-05-19
DE2106796A11972-08-24
DE2626887A11977-12-22
DE2909670A11980-10-02
DE2909671A11980-10-02
EP0714700A21996-06-05
Other References:
ERDÖL; KOHLE; ERDGAS, PETROCHEMIE, vol. 34, no. 8, pages 343 - 346
"Ullmanns Enzyklopädie der Technischen Chemie", vol. 9, 1975, pages: 1 - 8
Attorney, Agent or Firm:
SCHUCK, Alexander (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Verfahren zur oxidativen Dehydrierung von n-Butenen zu Butadien, umfassend zwei oder mehr Produktionsschritte (i) und mindestens einen Regenerierschritt (ii), bei dem

(i) in einem Produktionsschritt ein n-Butene enthaltendes Ausgangsgasgemisch mit einem Sauerstoff enthaltenden Gas gemischt und in einem Festbettreaktor bei einer Temperatur von 220 bis 490 °C mit einem in einem Katalysatorfestbett angeordneten Multime- talloxid-Katalysator, enthaltend mindestens Molybdän und ein weiteres Metall, in Kontakt gebracht wird, und, bevor der Umsatzverlust bei konstanter Temperatur > 25% beträgt,

(ii) in einem Regenerierschritt der Multimetalloxid-Katalysator durch Überleiten eines sauerstoffhaltigen Regeneriergasgemischs bei einer Temperatur von 200 bis 450 °C über das Katalysatorfestbett und Abbrennen des auf dem Katalysator abgeschiedenen Kohlenstoffs regeneriert wird, wobei zwischen zwei Produktionsschritten (i) ein Regenerierschritt (ii) durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass pro Regenerierschritt (ii) 2 bis 50 Gew.-% des auf dem Katalysator abgeschiedenen Kohlenstoffs abgebrannt werden.

Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das sauerstoffhaltige Regeneriergasgemisch 0,5 bis 22 Vol.-% Sauerstoff enthält.

Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das sauerstoffhaltige Regeneriergasgemisch 0 bis 30 Vol.-% Wasserdampf enthält.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur in den Produktionsschritten (i) 350 bis 410 °C beträgt.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur in den Regenerierschritten (ii) um 0 bis 20 °C über der Temperatur in den Produktionsschritten (i) liegt.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass pro Regene rierschritt (ii) 10 bis 35 Gew.-% des auf dem Katalysator abgeschiedenen Kohlenstoffs abgebrannt werden.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass pro Regene rierschritt (ii) 10 bis 25 Gew.-% des auf dem Katalysator abgeschiedenen Kohlenstoffs abgebrannt werden. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Molybdän und mindestens ein weiteres Metall enthaltende Multimetalloxid die allgemeine Formel (I)

Moi2BiaFebCOcNidCreX1fX2gOx (I) in der die Variablen nachfolgende Bedeutung aufweisen:

X1 = W, Sn, Mn, La, Ce, Ge, Ti, Zr, Hf, Nb, P, Si, Sb, AI, Cd und/oder Mg;

X2 = Li, Na, K, Cs und/oder Rb;

a = 0,1 bis 7, vorzugsweise 0,3 bis 1 ,5;

b = 0 bis 5, vorzugsweise 2 bis 4;

c = 0 bis 10, vorzugsweise 3 bis 10;

d = 0 bis 10;

e = 0 bis 5, vorzugsweise 0,1 bis 2;

f = 0 bis 24, vorzugsweise 0,1 bis 2;

g = 0 bis 2, vorzugsweise 0,01 bis 1 ; und

x = eine Zahl, die durch die Wertigkeit und Häufigkeit der von Sauerstoff verschiedenen

Elemente in (I) bestimmt wird,

aufweist.

Description:
Beschreibung

Verfahren zur oxidativen Dehydrierung von n-Butenen zu Butadien

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur oxidativen Dehydrierung von n-Butenen zu Butadien. Butadien ist eine bedeutende Grundchemikalie und wird beispielsweise zur Herstellung von Synthesekautschuken (Butadien-Homopolymere, Styrol-Butadien-Kautschuk oder Nitril- Kautschuk) oder zur Herstellung von thermoplastischen Terpolymeren (Acrylnitril-Butadien- Styrol-Copolymere) eingesetzt. Butadien wird ferner zu Sulfolan, Chloropren und 1 ,4-Hexa- methylendiamin (über 1 ,4-Dichlorbuten und Adipinsäuredinitril) umgesetzt. Durch Dimerisierung von Butadien kann ferner Vinylcyclohexen erzeugt werden, welches zu Styrol dehydriert werden kann.

Butadien kann durch thermische Spaltung (Steam-Cracken) gesättigter Kohlenwasserstoffe hergestellt werden, wobei üblicherweise von Naphtha als Rohstoff ausgegangen wird. Beim Steam-Cracken von Naphtha fällt ein Kohlenwasserstoff-Gemisch aus Methan, Ethan, Ethen, Acetylen, Propan, Propen, Propin, Allen, Butanen, Butenen, Butadien, Butinen, Methylallen, Cs- und höheren Kohlenwasserstoffen an.

Butadien kann auch durch oxidative Dehydrierung von n-Butenen (1 -Buten und/oder 2-Buten) erhalten werden. Als Ausgangsgasgemisch für die oxidative Dehydrierung von n-Butenen zu Butadien kann jedes beliebige n-Butene enthaltende Gemisch benutzt werden. Beispielsweise kann eine Fraktion verwendet werden, die als Hauptbestandteil n-Butene (1 -Buten und/oder 2- Buten) enthält und aus der C 4 -Fraktion eines Naphtha-Crackers durch Abtrennen von Butadien und Isobuten erhalten wurde. Des Weiteren können auch Gasgemische als Ausgangsgas ein- gesetzt werden, die 1 -Buten, cis-2-Buten, trans-2-Buten oder deren Gemische umfassen und durch Dimerisierung von Ethylen erhalten wurden. Ferner können als Ausgangsgas n-Butene enthaltende Gasgemische eingesetzt werden, die durch katalytisches Wirbelschichtcracken (Fluid Catalytic Cracking, FCC) erhalten wurden. n-Butene enthaltende Gasgemische, die als Ausgangsgas in der oxidativen Dehydrierung von n-Butenen zu Butadien eingesetzt werden, können auch durch nicht-oxidative Dehydrierung von n-Butan enthaltenden Gasgemischen hergestellt werden.

WO2009/124945 offenbart einen Schalenkatalysator für die oxidative Dehydrierung von 1 -Buten und/oder 2-Buten zu Butadien, der erhältlich ist aus einem Katalysator-Vorläufer umfassend

(a) einen Trägerköper, (b) eine Schale enthaltend (i) ein katalytisch aktives, Molybdän und mindestens ein weiteres Metall enthaltendes Multimetalloxid der allgemeinen Formel

Moi 2 Bi a Cr b X 1 cFe d X 2 eX 3 fO y mit

X 1 = Co und/oder Ni,

X 2 = Si und/oder AI,

X 3 = Li, Na, K, Cs und/oder Rb,

0,2 < a < 1 ,

0 < b < 2,

2 < c < 10,

0,5 < d < 10,

0 < e < 10,

0 < f < 0,5 und

y = eine Zahl, die unter der Voraussetzung der Ladungsneutralität durch die Wertigkeit und Häufigkeit der von Sauerstoff verschiedenen Elemente bestimmt wird,

und (ii) mindestens einen Porenbildner.

WO 2010/137595 offenbart einen Multimetalloxidkatalysator für die oxidative Dehydrierung von Alkenen zu Dienen, der zumindest Molybdän, Bismut und Cobalt umfasst, der allgemeinen Formel MoaBibCOcNidFe e XfYgZhSiiOj

In dieser Formel ist X mindestens ein Element aus der Gruppe bestehend aus Magnesium (Mg), Calcium (Ca), Zink (Zn), Cer (Ce) und Samarium (Sm). Y ist mindestens ein Element aus der Gruppe bestehend aus Natrium (Na), Kalium (K), Rubidium (Rb), Cäsium (Cs) und Thallium (Tl). Z ist mindestens ein Element aus der Gruppe bestehend aus Bor (B), Phosphor (P), Arsen (As) und Wolfram (W). a-j stehen für den Atomanteil des jeweiligen Elements, wobei a=12, b = 0,5-7, c = 0-10, d = 0-10, (wobei c+d = 1-10), e = 0,05-3, f = 0-2, g = 0,04-2, h = 0-3 und i = 5-48 sind. In den Ausführungsbeispielen wird ein Katalysator der Zusammensetzung

Moi2Bi 5 Co2,5Ni2,5Feo,4 ao,35Bo,2Ko,o8 Si24 in Form von Tabletten mit einem Durchmesser von 5 mm und einer Höhe von 4 mm in der oxidativen Dehydrierung von n-Butenen zu Butadien eingesetzt.

Bei der oxidativen Dehydrierung von n-Butenen zu Butadien können Koksvorläufer gebildet werden, beispielsweise Styrol, Anthrachinon und Fluorenon, die schließlich zur Verkokung und Deaktivierung des Multimetalloxid-Katalysators führen können. Durch die Bildung kohlenstoffhaltiger Ablagerungen kann der Druckverlust über dem Katalysatorbett steigen. Es ist möglich, zur Regenerierung den auf dem Multimetalloxid-Katalysator abgeschiedenen Kohlenstoff in regelmäßigen Abständen mit einem sauerstoffhaltigen Gas abzubrennen, um die Aktivität des Katalysators wiederherzustellen. JP 60-058928 beschreibt die Regenerierung eines Multimetalloxid-Katalysators zur oxidativen Dehydrierung von n-Butenen zu Butadien, enthaltend mindestens Molybdän, Bismut, Eisen, Cobalt und Antimon, mit einem sauerstoffhaltigen Gasgemisch bei einer Temperatur von 300 bis 700 °C, vorzugsweise 350 bis 650 °C, und einer Sauerstoffkonzentration von 0,1 bis 5 Vol.-%. Als sauerstoffhaltiges Gasgemisch wird Luft zugeführt, die mit geeigneten Inertgasen wie Stickstoff, Wasserdampf oder Kohlendioxid verdünnt ist.

WO 2005/047226 beschreibt die Regenerierung eines Multimetalloxid-Katalysators zur Partia- loxidation von Acrolein zu Acrylsäure, enthaltend mindestens Molybdän und Vanadium, durch Überleiten eines sauerstoffhaltigen Gasgemischs bei einer Temperatur von 200 bis 450 °C. Als sauerstoffhaltiges Gasgemisch wird bevorzugt Magerluft mit 3 bis 10 Vol.-% Sauerstoff eingesetzt. Neben Sauerstoff und Stickstoff kann das Gasgemisch Wasserdampf enthalten. Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur oxidativen Dehydrierung von n-Butenen zu Butadien bereitzustellen, bei dem die Regenerierung des Multimetalloxid-Katalysators möglichst einfach ist.

Gelöst wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur oxidativen Dehydrierung von n-Butenen zu Butadien, umfassend zwei oder mehr Produktionsschritte (i) und mindestens einen Regenerierschritt (ii), bei dem

(i) in einem Produktionsschritt ein n-Butene enthaltendes Ausgangsgasgemisch mit einem Sauerstoff enthaltenden Gas gemischt und in einem Festbettreaktor bei einer Temperatur von 220 bis 490 °C mit einem in einem Katalysatorfestbett angeordneten Multimetalloxid-

Katalysator, enthaltend mindestens Molybdän und ein weiteres Metall, in Kontakt gebracht wird, und, bevor der relative Umsatzverlust bei konstanter Temperatur > 25% ist, (ii) in einem Regenerierschritt der Multimetalloxid-Katalysator durch Überleiten eines sauerstoffhaltigen Regeneriergasgemischs bei einer Temperatur von 200 bis 450 °C über das Katalysatorfestbett und Abbrennen des auf dem Katalysator abgeschiedenen Kohlenstoffs regeneriert wird, wobei der Regenerierschritt (ii) zwischen zwei Produktionsschritten (i) durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass pro Regenerierschritt (ii) 5 bis 50 Gew.-% des auf dem Katalysator abgeschiedenen Kohlenstoffs abgebrannt wird. Überraschender Weise wurde gefunden, dass die Aktivität des Multimetalloxid-Katalysators im Wesentlichen wiederhergestellt wird, wenn nur bis zu 50 Gew.-% des auf dem Katalysator abgeschiedenen Kohlenstoffs abgebrannt werden. Schon nach Abbrand von nur 5 Gew.-% des abgeschiedenen Kohlenstoffs pro Regenerierschritt (ii) wird die Aktivität des Katalysators weitgehend wiederhergestellt. Dadurch, dass pro Regenerationsschritt nur bis zu 50 Gew.-% des abgeschiedenen Kohlenstoffs abgebrannt werden, kann die Regenerationszeit stark verkürzt werden, was die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens verbessert.

Bevorzugt werden pro Regenerierschritt (ii) 5 bis 50 Gew.-%, besonders bevorzugt 10 bis 35 Gew.-% und insbesondere 10 bis 30 Gew.-% des auf dem Multimetalloxid-Katalysator abgeschiedenen Kohlenstoffs abgebrannt. Die Aktivität des Multimetalloxid-Katalysators wird dadurch im Allgemeinen zu über 95%, bevorzugt zu über 98 % und insbesondere zu über 99 %, bezogen auf die Aktivität des Multimetalloxid-Katalysators zu Beginn des vorausgegangenen Produktionsschrittes (i), wiederhergestellt. Ein Regenerierschritt (ii) wird durchgeführt, wenn der relative Umsatzverlust (also bezogen auf den Umsatz zu Beginn des jeweiligen Produktionsschrittes (i)) bei konstanter Temperatur höchstens 25 % beträgt. Vorzugsweise wird ein Regenerierschritt (ii) durchgeführt, bevor der relative Umsatzverlust bei konstanter Temperatur größer 15 % ist, besonders bevorzugt, bevor der Umsatzverlust größer 10 % ist. Im Allgemeinen wird ein Regenerierschritt (ii) erst dann durchgeführt, wenn der relative Umsatzverlust bei konstanter Temperatur mindestens 2 % beträgt.

Im Allgemeinen weist ein Produktionsschritt (i) eine Dauer von 5 bis 5000 h auf, bis ein relativer Umsatzverlust von bis zu 25 %, bezogen auf den Umsatz zu Beginn dieses Produktionsschrit- tes (i), erreicht ist. Der Katalysator kann bis zu 5000 oder mehr Zyklen aus Produktions- und Regenerationsschritten durchlaufen.

Die Menge des auf dem Katalysator abgeschiedenen und abgebrannten Kohlenstoffs kann durch quantitative Messung der während des jeweiligen Regenerierschritts (ii) gebildeten Koh- lenstoffoxide bestimmt werden, beispielsweise durch online-IR-Bestimmung der Kohlenstoffoxide in den Abgasen der Regenerierung. Die Menge des insgesamt auf dem Katalysator abgeschiedenen Kohlenstoffs wird durch totalen Abbrand des Kohlenstoffs bei mindestens 400 °C mit einem Gemisch aus 10 Vol.-% Sauerstoff, 80 Vol.-% Stickstoff und 10 Vol.-% Wasserdampf bestimmt. Die Temperatur wird dabei so gewählt, dass bei einer weiteren Erhöhung der Tempe- ratur keine zusätzliche Bildung von Kohlenstoffoxiden mehr stattfindet. Alternativ kann die Menge an Kohlenstoffablagerungen auf dem Katalysator durch die Messung des Kohlenstoffgehalts an entnommenen Proben des Katalysators erfolgen.

Für die Oxidehydrierung geeignete Katalysatoren basieren im Allgemeinen auf einem Mo-Bi-O- haltigen Multimetalloxidsystem, das in der Regel zusätzlich Eisen enthält. Im Allgemeinen enthält das Katalysatorsystem noch weitere zusätzliche Komponenten aus der 1 . bis 15. Gruppe des Periodensystems, wie beispielsweise Kalium, Cäsium, Magnesium, Zirkon, Chrom, Nickel, Cobalt, Cadmium, Zinn, Blei, Germanium, Lanthan, Mangan, Wolfram, Phosphor, Cer, Aluminium oder Silizium. Auch eisenhaltige Ferrite wurden als Katalysatoren vorgeschlagen. In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das Multimetalloxid Cobalt und/oder Nickel. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält das Multimetalloxid Chrom. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält das Multimetalloxid Mangan.

Im Allgemeinen weist das katalytisch aktive Molybdän und mindestens ein weiteres Metall enthaltende Multimetalloxid die allgemeine Formel (I) auf:

Moi2BiaFebCOcNidCr e X 1 fX 2 gOx der die Variablen nachfolgende Bedeutung aufweisen:

X 1 = W, Sn, Mn, La, Ce, Ge, Ti, Zr, Hf, Nb, P, Si, Sb, AI, Cd und/oder Mg;

X 2 = Li, Na, K, Cs und/oder Rb,

a = 0,1 bis 7, vorzugsweise 0,3 bis 1 ,5;

b = 0 bis 5, vorzugsweise 2 bis 4;

c = 0 bis 10, vorzugsweise 3 bis 10;

d = 0 bis 10;

e = 0 bis 5, vorzugsweise 0,1 bis 2;

f = 0 bis 24, vorzugsweise 0,1 bis 2;

g = 0 bis 2, vorzugsweise 0,01 bis 1 ; und

x = eine Zahl, die durch die Wertigkeit und Häufigkeit der von Sauerstoff verschiedenen Ele- mente in (I) bestimmt wird. Der Katalysator kann ein Vollmaterialkatalysator oder ein Schalenkatalysator sein. Falls er ein Schalenkatalysator ist, weist er einen Trägerkörper (a) und eine Schale (b) enthaltend das katalytisch aktive, Molybdän und mindestens ein weiteres Metall enthaltende Multimetalloxid auf.

Für Schalenkatalysatoren geeignete Trägermaterialien sind z.B. poröse oder bevorzugt unporö- se Aluminiumoxide, Siliciumdioxid, Zirkondioxid, Siliciumcarbid oder Silikate wie Magnesiumoder Aluminiumsilikat (z.B. Steatit des Typs C 220 der Fa. CeramTec). Die Materialien der Trägerkörper sind chemisch inert.

Die Trägermaterialien können porös oder nicht porös sein. Vorzugsweise ist das Trägermaterial nicht porös (Gesamtvolumen der Poren auf das Volumen des Trägerkörpers bezogen vorzugsweise < 1 Vol.-%).

Besonders geeignet ist die Verwendung von im wesentlichen nicht porösen, oberflächenrauhen, kugelförmigen Trägern aus Steatit (z.B. Steatit des Typs C 220 der Fa. CeramTec), deren Durchmesser 1 bis 8 mm, bevorzugt 2 bis 6 mm, besonders bevorzugt 2 bis 3 oder 4 bis 5 mm beträgt. Geeignet ist aber auch die Verwendung von Zylindern aus Trägermaterial als Trägerkörper, deren Länge 2 bis 10 mm und deren Außendurchmesser 4 bis 10 mm beträgt. Im Fall von Ringen als Trägerkörper liegt die Wanddicke darüber hinaus üblicherweise bei 1 bis 4 mm. Bevorzugt zu verwendende ringförmige Trägerkörper besitzen eine Länge von 2 bis 6 mm, ei- nen Außendurchmesser von 4 bis 8 mm und eine Wanddicke von 1 bis 2 mm. Geeignet sind vor allem auch Ringe der Geometrie 7 mm x 3 mm x 4 mm (Außendurchmesser x Länge x Innendurchmesser) als Trägerkörper. Die Schichtdicke der Schale (b) aus einer Molybdän und mindestens ein weiteres Metall enthaltenden Multimetalloxidmasse liegt in der Regel bei 5 bis 1000 μηη. Bevorzugt sind 10 bis 800 μηη, besonders bevorzugt 50 bis 600 μηη und ganz besonders bevorzugt 80 bis 500 μηι.

Beispiele für Mo-Bi-Fe-O-haltige Multimetalloxide sind Mo-Bi-Fe-Cr-O- oder Mo-Bi-Fe-Zr-O- haltige Multimetalloxide. Bevorzugte Systeme sind beispielsweise beschrieben in US 4,547,615 (Moi2BiFeo,iNi 8 ZrCr 3 Ko,20x und Moi2BiFeo,iNi 8 AICr 3 Ko,20x), US 4,424,141

(Moi2BiFe 3 Co4,5Ni2, 5 Po,5Ko,iOx + Si0 2 ), DE-A 25 30 959 (Moi2BiFe 3 Co4,5Ni2,5Cro,5Ko,iO x ,

Moi 3 ,7 5 BiFe 3 Co4,5Ni2,5Geo,5Ko,80 x , Moi2BiFe 3 Co4,5Ni 2 ,5Mno,5Ko,iO x und

Moi2BiFe 3 Co4, 5 Ni 2 ,5Lao,5Ko,iOx), US 3,91 1 ,039 (Moi2BiFe 3 Co4, 5 Ni2,5Sno, 5 Ko,iOx), DE-A 25 30 959 und DE-A 24 47 825 (Moi2BiFe 3 Co4, 5 Ni2,5Wo, 5 Ko,iOx).

Geeignete Multimetalloxide und deren Herstellung sind weiterhin beschrieben in US 4,423,281 (Moi2BiNi 8 Pbo, 5 Cr 3 Ko,20x und Moi2BibNi 7 AI 3 Cro,5Ko,50x), US 4,336,409 (Moi2BiNi 6 Cd2Cr 3 Po, 5 Ox), DE-A 26 00 128 (Moi2BiNi 0 ,5Cr 3 Po, 5 Mg7, 5 Ko,iOx + Si0 2 ) und DE-A 24 40 329

(Moi2BiCo4,5Ni 2 ,5Cr 3 Po, 5 Ko,iOx).

Besonders bevorzugte katalytisch aktive, Molybdän und mindestens ein weiteres Metall enthaltende Multimetalloxide weisen die allgemeine Formel (la) auf:

Moi2BiaFebCOcNidCr e X 1 fX 2 gOy (la) mit

X 1 = Si, Mn und/oder AI,

X 2 = Li, Na, K, Cs und/oder Rb,

0,2 < a < 1 ,

0,5 < b < 10,

0 < c < 10,

0 < d < 10,

2 < c + d < 10

0 < e < 2,

0 < f < 10

0 < g < 0,5

y = eine Zahl, die unter der Voraussetzung der Ladungsneutralität durch die Wertigkeit und Häufigkeit der von Sauerstoff verschiedenen Elemente in (la) bestimmt wird.

Bevorzugt sind Katalysatoren, deren katalytisch aktive Oxidmasse von den beiden Metallen Co und Ni nur Co aufweist (d = 0). Bevorzugte ist X 1 Si und/oder Mn und X 2 ist vorzugsweise K, Na und/oder Cs, besonders bevorzugt ist X 2 = K. Der stöchiometrische Koeffizient a in Formel (la) beträgt vorzugsweise 0,4 < a ^ 1 , besonders bevorzugt 0,4 < a ^ 0,95. Der Wert für die Variable b liegt vorzugsweise im Bereich 1 < b ^ 5 und besonders bevorzugt im Bereich 2 < b ^ 4. Die Summe der stochiometrischen Koeffizienten c + d liegt bevorzugt im Bereich 4 < c + d £ 8, und besonders bevorzugt im Bereich 6 S c + d s 8. Der stöchiometrische Koeffizient e liegt bevorzugt im Bereich 0,1 S e s 2, und besonders bevorzugt im Bereich 0,2 < e ^ 1 . Der stöchiometrische Koeffizient g ist zweckmäßigerweise > 0. Bevorzugt ist 0,01 < g < 0,5 und besonders bevorzugt gilt 0,05 ^ g ^ 0,2.

Der Wert für den stochiometrischen Koeffizienten des Sauerstoffs, y, ergibt sich aus der Wertig- keit und Häufigkeit der Kationen unter der Voraussetzung der Ladungsneutralität. Günstig sind erfindungsgemäße Schalenkatalysatoren mit katalytisch aktiven Oxidmassen, deren molares Verhältnis von Co/Ni wenigstens 2:1 , bevorzugt wenigstens 3:1 und besonders bevorzugt wenigstens 4:1 beträgt. Am besten liegt nur Co vor. Der Schalenkatalysator wird hergestellt, indem man auf den Trägerkörper mittels eines Bindemittels eine Schicht enthaltend das Molybdän und mindestens ein weiteres Metall enthaltende Multimetalloxid aufbringt, den beschichteten Trägerkörper trocknet und kalziniert.

Erfindungsgemäß zu verwendende feinteilige, Molybdän und mindestens ein weiteres Metall enthaltende Multimetalloxide sind grundsätzlich dadurch erhältlich, dass man von Ausgangsverbindungen der elementaren Konstituenten der katalytisch aktiven Oxidmasse ein inniges Trockengemisch erzeugt und das innige Trockengemisch bei einer Temperatur von 150 bis 650 °C thermisch behandelt. Herstellung des Multimetalloxid-Katalysators

Zur Herstellung von geeigneten feinteiligen Multimetalloxidmassen geht man von bekannten Ausgangsverbindungen der von Sauerstoff verschiedenen elementaren Konstituenten der gewünschten Multimetalloxidmasse im jeweiligen stochiometrischen Verhältnis aus, und erzeugt aus diesen ein möglichst inniges, vorzugsweise feinteiliges Trockengemisch, welches dann der thermischen Behandlung unterworfen wird. Dabei kann es sich bei den Quellen entweder bereits um Oxide handeln, oder um solche Verbindungen, die durch Erhitzen, wenigstens in Anwesenheit von Sauerstoff, in Oxide überführbar sind. Neben den Oxiden kommen daher als Ausgangsverbindungen vor allem Halogenide, Nitrate, Formiate, Oxalate, Acetate, Carbonate oder Hydroxide in Betracht.

Geeignete Ausgangsverbindungen des Molybdäns sind auch dessen Oxoverbindungen (Molyb- date) oder die von diesen abgeleiteten Säuren. Geeignete Ausgangsverbindungen von Bi, Cr, Fe und Co sind insbesondere deren Nitrate.

Das innige Vermischen der Ausgangsverbindungen kann prinzipiell in trockener Form oder in Form der wässrigen Lösungen oder Suspensionen erfolgen. Eine wässrige Suspension kann beispielsweise durch das Vereinigen einer Lösung, die wenigstens Molybdän enthält, und einer wässrigen Lösung, die die übrigen Metalle enthält, hergestellt werden. Alkalimetalle oder Erdalkalimetalle können in beiden Lösungen vorliegen. Durch Vereinigen der Lösungen wird eine Fällung durchgeführt, die zur Bildung einer Suspension führt. Die Temperatur der Fällung kann höher als Raumtemperatur, bevorzugt von 30 °C bis 95 °C, und besonders bevorzugt von 35 °C bis 80 °C, sein. Die Suspension kann danach über einen gewissen Zeitraum bei erhöhter Temperatur gealtert werden. Der Alterungszeitraum liegt im Allgemeinen zwischen 0 und 24 Stunden, bevorzugt zwischen 0 und 12 Stunden, und besonders bevorzugt zwischen 0 und 8 Stunden. Die Temperatur der Alterung ist im Allgemeinen zwischen 20 °C und 99 °C, bevorzugt zwischen 30 °C und 90 °C, und besonders bevorzugt zwischen

35 °C und 80 °C. Während der Fällung und Alterung der Suspension wird diese im Allgemeinen durch Rühren gemischt. Der pH Wert der gemischten Lösungen oder Suspension liegt im Allgemeinen zwischen pH 1 und pH 12, bevorzugt zwischen pH 2 und pH 1 1 und besonders bevorzugt zwischen pH 3 und pH 10.

Durch Entfernen des Wassers wird ein Feststoff hergestellt, der eine innige Mischung der zugegebenen Metallkomponenten darstellt. Der Trocknungsschritt kann im Allgemeinen durch Eindampfen, Sprühtrocknen oder Gefriertrocknen oder dergleichen durchgeführt werden. Bevorzugt erfolgt die Trocknung durch Sprühtrocknen. Die Suspension wird hierzu bei erhöhter Tem- peratur mit einem Sprühkopf, dessen Temperatur sich im Allgemeinen bei 120 °C bis 300 °C befindet, zerstäubt und das getrocknete Produkt bei einer Temperatur von >60 °C gesammelt. Die Restfeuchte, bestimmt durch Trocknung des Sprühpulvers bei 120 °C, beträgt im Allgemeinen weniger als 20 Gew.-%, bevorzugt weniger als 15 Gew.-% und besonders bevorzugt weniger als 12 Gew.-%.

Zur Herstellung von Vollmaterialkatalysatoren wird das Sprühpulver wird in einem weiteren Schritt in einen Formkörper überführt. Als Formungshilfsmittel (Gleitmittel) kommen z.B. Wasser, Bortrifluorid oder Graphit in Betracht. Bezogen auf die zum Katalysatorvorläuferformkörper zu formende Masse werden in der Regel ^ 10 Gew.-%, meist < 6 Gew.-%, vielfach < 4 Gew.- % an Formungshilfsmittel zugesetzt. Üblicherweise beträgt die vorgenannte Zusatzmenge >0,5 Gew.-%. Bevorzugtes Gleithilfsmittel ist Graphit.

Die thermische Behandlung des Katalysatorvorläuferformkörpers erfolgt in der Regel bei Temperaturen, die 350 °C überschreiten. Normalerweise wird im Rahmen der thermischen Behand- lung die Temperatur von 650 °C jedoch nicht überschritten. Erfindungsgemäß vorteilhaft wird im Rahmen der thermischen Behandlung die Temperatur von 600 °C, bevorzugt die Temperatur von 550 °C und besonders bevorzugt die Temperatur von 500 °C nicht überschritten. Ferner wird im Rahmen der thermischen Behandlung des Katalysatorvorläuferformkörpers vorzugsweise die Temperatur von 380 °C, mit Vorteil die Temperatur von 400 °C, mit besonderem Vorteil die Temperatur von 420 °C und ganz besonders bevorzugt die Temperatur von 440 °C überschritten. Dabei kann die thermische Behandlung in ihrem zeitlichen Ablauf auch in mehrere Abschnitte gegliedert sein. Beispielsweise kann zunächst eine thermische Behandlung bei einer Temperatur von 150 bis 350 °C, vorzugsweise von 220 bis 280 °C, und daran anschließend eine thermische Behandlung bei einer Temperatur von 400 bis 600 °C, vorzugsweise von 430 bis 550 °C durchgeführt werden. Normalerweise nimmt die thermische Behandlung des Katalysatorvorläuferformkörpers mehrere Stunden (meist mehr als 5 h) in Anspruch. Häufig erstreckt sich die Gesamtdauer der thermischen Behandlung auf mehr als 10 h. Meist werden im Rahmen der thermischen Behandlung des Katalysatorvorläuferformkörpers Behandlungsdauern von 45 h bzw. 35 h nicht überschritten. Oft liegt die Gesamtbehandlungsdauer unterhalb von 30 h. Vorzugsweise werden bei der thermischen Behandlung des Katalysatorvorläuferformkörpers 500 °C nicht überschritten und die Behandlungsdauer im Temperaturfenster von >400 °C erstreckt sich auf 5 bis 30 h.

Die thermische Behandlung (Kalzination) der Katalysatorvorläuferformkörper kann sowohl unter Inertgas als auch unter einer oxidativen Atmosphäre wie z.B. Luft sowie auch unter reduzierender Atmosphäre (z.B. in Gemischen aus Inertgas, NH3, CO und/oder H2 oder Methan) erfolgen. Selbstredend kann die thermische Behandlung auch im Vakuum ausgeführt werden. Prinzipiell kann die thermische Behandlung der Katalysatorvorläuferformkörper in den unterschiedlichsten Ofentypen wie z.B. beheizbaren Umluftkammern, Hordenöfen, Drehrohröfen, Bandkalzinierern oder Schachtöfen durchgeführt werden. Bevorzugt erfolgt die thermische Behandlung der Katalysatorvorläuferformkörper in einer Bandkalziniervorrichtung, wie sie die DE-A 10046957 und die WO 02/24620 empfehlen. Die thermische Behandlung der Katalysatorvorläuferformkörper unterhalb von 350 °C verfolgt in der Regel die thermische Zersetzung der in den Katalysatorvorläuferformkörpern enthaltenen Quellen der elementaren Konstituenten des angestrebten Katalysators. Häufig erfolgt beim erfindungsgemäßen Verfahren diese Zersetzungsphase im Rahmen des Aufheizens auf Temperaturen < 350 °C.

Die nach der Kalzination erhaltene katalytisch aktive Metalloxidmasse kann zur Herstellung ei- nes Schalenkatalysators anschließend durch Mahlen in ein feinteiliges Pulver überführt werden, das dann mit Hilfe eines flüssigen Bindemittels auf die äußere Oberfläche eines Trägerkörpers aufgebracht wird. Die Feinheit der auf die Oberfläche des Trägerkörpers aufgebrachten katalytisch aktiven Oxidmasse wird dabei an die gewünschte Schalendicke angepasst. Zur Herstellung von Schalenkatalysatoren geeignete Trägermaterialien sind poröse oder bevorzugt unporöse Aluminiumoxide, Siliciumdioxid, Zirkondioxid, Siliciumcarbid oder Silikate wie Magnesium- oder Aluminiumsilikat (z.B. Steatit des Typs C 220 der Fa. CeramTec). Die Materialien der Trägerkörper sind chemisch inert. Die Trägermaterialien können porös oder nicht porös sein. Vorzugsweise ist das Trägermaterial nicht porös (Gesamtvolumen der Poren, bezogen auf das Volumen des Trägerkörpers, vorzugsweise -i 1 Vol.-%).

Bevorzugte Hohlzylinder als Trägerkörper weisen eine Länge von 2 bis 10 mm und einen Au- ßendurchmesser von 4 bis 10 mm auf. Die Wanddicke liegt darüber hinaus vorzugsweise bei 1 bis 4 mm. Besonders bevorzugte ringförmige Trägerkörper besitzen eine Länge von 2 bis 6 mm, einen Außendurchmesser von 4 bis 8 mm und eine Wanddicke von 1 bis 2 mm. Ein Beispiel sind Ringe der Geometrie 7 mm x 3 mm x 4 mm (Außendurchmesser x Länge x Innendurchmesser) als Trägerkörper. Die Schichtdicke D aus einer Molybdän und mindestens ein weiteres Metall enthaltenden Mul- timetalloxidmasse liegt in der Regel bei 5 bis 1000 μηη. Bevorzugt sind 10 bis 800 μηη, besonders bevorzugt 50 bis 600 μηη und ganz besonders bevorzugt 80 bis 500 μηη.

Das Aufbringen des Molybdän und mindestens ein weiteres Metall enthaltenden Multime- talloxids auf die Oberfläche des Trägerkörpers kann entsprechend den im Stand der Technik beschriebenen Verfahren erfolgen, beispielsweise wie in US-A 2006/0205978 sowie EP-A 0 714 700 beschrieben.

Im Allgemeinen werden die feinteiligen Metalloxidmassen auf die Oberfläche des Trägerkörpers bzw. auf die Oberfläche der ersten Schicht mit Hilfe eines flüssigen Bindemittels aufgebracht. Als flüssiges Bindemittel kommt z.B. Wasser, ein organisches Lösungsmittel oder eine Lösung einer organischen Substanz (z.B. eines organischen Lösungsmittels) in Wasser oder in einem organischen Lösungsmittel in Betracht.

Besonders vorteilhaft wird als flüssiges Bindemittel eine Lösung bestehend aus 20 bis 95 Gew.-% Wasser und 5 bis 80 Gew.-% einer organischen Verbindung verwendet. Vorzugsweise beträgt der organische Anteil an den vorgenannten flüssigen Bindemitteln 10 bis 50 Gew.-% und besonders bevorzugt 10 bis 30 Gew.-%.

Bevorzugt sind generell solche organischen Bindemittel bzw. Bindemittelanteile, deren Siedepunkt oder Sublimationstemperatur bei Normaldruck (1 atm) > 100 °C, vorzugsweise > 150 °C beträgt. Ganz besonders bevorzugt liegt der Siedepunkt oder Sublimationspunkt solcher orga- nischen Bindemittel bzw. Bindemittelanteile bei Normaldruck gleichzeitig unterhalb der im Rahmen der Herstellung des Molybdän enthaltenden feinteiligen Multimetalloxids angewandten höchsten Kalzinationstemperatur. Üblicherweise liegt diese höchste Kalzinationsstemperatur bei < 600 °C, häufig bei < 500 °C. Beispielhaft genannt seien als organische Bindemittel ein- oder mehrwertige organische Alkohole wie z.B. Ethylenglykol, 1 ,4-Butandiol, 1 ,6-Hexandiol oder Glycerin, ein- oder mehrwertige organische Carbonsäuren wie Propionsäure, Oxalsäure, Malonsäure, Glutarsäure oder Maleinsäure, Aminoalkohole wie Ethanolamin oder Diethanolamin sowie ein- oder mehrwertige organische Amide wie Formamid. Als in Wasser, in einer organischen Flüssigkeit oder in einem Gemisch aus Wasser und einer organischen Flüssigkeit lösliche organische Bindemittelpromotoren sind z.B. Monosaccharide und Oligosaccharide wie Glucose, Fructose, Saccharose und/oder Lactose geeignet.

Besonders bevorzugte flüssige Bindemittel sind Lösungen, die aus 20 bis 95 Gew.-% Wasser und 5 bis 80 Gew.-% Glycerin bestehen. Vorzugsweise beträgt der Glycerinanteil in diesen wässrigen Lösungen 5 bis 50 Gew.-% und besonders bevorzugt 8 bis 35 Gew.-%.

Das Aufbringen des Molybdän enthaltenden feinteiligen Multimetalloxids kann in der Weise erfolgen, dass man die feinteilige Masse aus Molybdän enthaltendem Multimetalloxid in dem flüs- sigen Bindemittel dispers verteilt und die dabei resultierende Suspension auf bewegte und gegebenenfalls heiße Trägerkörper aufsprüht, wie beschrieben in DE-A 1642921 , DE-A 2106796 und die DE-A 2626887. Nach Beendigung des Aufsprühens kann, wie in DE-A 2909670 beschrieben, durch Überleiten von heißer Luft der Feuchtigkeitsgehalt der resultierenden Scha- lenkatalysatoren verringert werden.

Zu dem feinteiligen Multimetalloxid,welches auf den Träger beschichtet wird, können zusätzlich Porenbildner wie Malonsäure, Melamin, Nonylphenolethoxylat, Stearinsäure, Glucose, Stärke, Fumarsäure und Bernsteinsäure zugesetzt werden, um eine geeignete Porenstruktur des Kata- lysators zu erzeugen und die Stofftransporteigenschaften zu verbessern. Der Katalysator enthält vorzugsweise keine Porenbildner.

Bevorzugt wird man aber die Trägerkörper zunächst mit dem flüssigen Bindemittel befeuchten und nachfolgend die feinteilige Masse aus Multimetalloxid dadurch auf die Oberfläche des mit Bindemittel angefeuchteten Trägerkörpers aufbringen, dass man die befeuchteten Trägerkörper in der feinteiligen Masse wälzt. Zur Erzielung der gewünschten Schichtdicke wird das vorstehend beschriebene Verfahren vorzugsweise mehrmals wiederholt, d. h. der grundbeschichtete Trägerkörper wird wiederum befeuchtet und dann durch Kontakt mit trockener feinteiliger Masse beschichtet.

Für eine Durchführung des Verfahrens im technischen Maßstab empfiehlt sich die Anwendung des in der DE-A 2909671 offenbarten Verfahrens, jedoch vorzugsweise unter Verwendung der in der EP-A 714700 empfohlenen Bindemittel. D.h., die zu beschichtenden Trägerkörper werden in einen vorzugsweise geneigten (der Neigungswinkel beträgt in der Regel 30 bis 90°) rotie- renden Drehbehälter (z.B. Drehteller oder Dragierkessel) gefüllt.

Die Temperaturen, die notwendig sind, um das Entfernen des Haftvermittlers zu bewirken, liegen unterhalb der höchsten Kalzinationstemperatur des Katalysators, im Allgemeinen zwischen 200 °C und 600 °C. Bevorzugt wird der Katalysator auf 240 °C bis 500 °C erhitzt, und beson- ders bevorzugt auf Temperaturen zwischen 260 °C und 400 °C. Die Zeit zum Entfernen des

Haftvermittlers kann mehrere Stunden betragen. Der Katalysator wird im Allgemeinen zwischen 0.5 und 24 Stunden auf die genannte Temperatur erhitzt, um den Haftvermittler zu entfernen. Bevorzugt ist die Zeit zwischen 1.5 und 8 Stunden, und besonders bevorzugt zwischen 2 und 6 Stunden. Eine Umströmung des Katalysators mit einem Gas kann das Entfernen des Haftver- mittlers beschleunigen. Das Gas ist bevorzugt Luft oder Stickstoff, und besonders bevorzugt Luft. Das Entfernen des Haftvermittlers kann zum Beispiel in einem gasdurchströmten Ofen oder in einer geeigneten Trocknungsapparatur, beispielsweise einem Bandtrockner, erfolgen.

Oxidative Dehydrierung (Oxidehydrierung, ODH)

In mehreren Produktionszyklen (i) wird eine oxidative Dehydrierung von n-Butenen zu Butadien durchgeführt, indem ein n-Butene enthaltendes Ausgangsgasgemisch mit einem Sauerstoff enthaltenden Gas und gegebenenfalls zusätzlichem Inertgas oder Wasserdampf gemischt und in einem Festbettreaktor bei einer Temperatur von 220 bis 490 °C mit dem in einem Katalysatorfestbett angeordneten Katalysator in Kontakt gebracht wird.

Die Reaktionstemperatur der Oxidehydrierung wird im Allgemeinen durch ein Wärmeaus- tauschmittel, welches sich um die Reaktionsrohre herum befindet, kontrolliert. Als solche flüssige Wärmeaustauschmittel kommen z.B. Schmelzen von Salzen wie Kaliumnitrat, Kaliumnitrit, Natriumnitrit und/oder Natriumnitrat sowie Schmelzen von Metallen wie Natrium, Quecksilber und Legierungen verschiedener Metalle in Betracht. Aber auch ionische Flüssigkeiten oder Wärmeträgeröle sind einsetzbar. Die Temperatur des Wärmeaustauschmittels liegt zwischen 220 bis 490 °C und bevorzugt zwischen 300 bis 450 °C und besonders bevorzugt zwischen 350 und 420 °C.

Auf Grund der Exothermie der ablaufenden Reaktionen kann die Temperatur in bestimmten Abschnitten des Reaktorinneren während der Reaktion höher liegen als diejenige des Wär- meaustauschmittels, und es bildet sich ein so genannter Hotspot aus. Die Lage und Höhe des Hotspots ist durch die Reaktionsbedingungen festgelegt, aber sie kann auch durch das Verdünnungsverhältnis der Katalysatorschicht oder den Durchfluss an Mischgas reguliert werden.

Die Oxidehydrierung kann in allen aus dem Stand der Technik bekannten Festbettreaktoren durchgeführt werden, wie beispielsweise im Hordenofen, im Festbettrohrreaktor oder Rohrbündelreaktor oder im Plattenwärmetauscherreaktor. Ein Rohrbündelreaktor ist bevorzugt.

Weiterhin kann die Katalysatorschicht, die im Reaktor eingerichtet ist aus einer einzelnen Schicht oder aus 2 oder mehr Schichten bestehen. Diese Schichten können aus reinem Kataly- sator bestehen oder mit einem Material verdünnt sein, das nicht mit dem Ausgangsgas oder Komponenten aus dem Produktgas der Reaktion reagiert. Weiterhin können die Katalysatorschichten aus Vollmaterial oder geträgerten Schalenkatalysatoren bestehen.

Als Ausgangsgas können reine n-Butene (1 -Buten und/oder cis-/trans-2-Buten), aber auch ein Butene enthaltendes Gasgemisch eingesetzt werden. Ein solches kann beispielsweise durch nicht-oxidative Dehydrierung von n-Butan erhalten werden. Es kann auch eine Fraktion verwendet werden, die als Hauptbestandteil n-Butene (1 -Buten und/oder 2-Buten) enthält, und aus der C 4 -Fraktion des Naphtha-Crackens durch Abtrennen von Butadien und Isobuten erhalten wurde. Des Weiteren können auch Gasgemische als Ausgangsgas eingesetzt werden, die rei- nes 1 -Buten, cis-2-Buten, trans-2-Buten oder Mischungen daraus umfassen, und durch Dimeri- sierung von Ethylen erhalten wurden. Ferner können als Ausgangsgas n-Butene enthaltende Gasgemische eingesetzt werden, die durch katalytisches Wirbelschichtkracken (Fluid Catalytic Cracking, FCC) erhalten wurden. In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das n-Butene enthaltende Ausgangsgasgemisch durch nicht-oxidative Dehydrierung von n-Butan erhalten. Durch die Kopplung einer nicht-oxidativen katalytischen Dehydrierung mit der oxidativen Dehydrierung der gebildeten n-Butene kann eine hohe Ausbeute an Butadien, bezogen auf eingesetztes n-Butan, erhalten werden. Bei der nicht-oxidativen katalytischen n-Butan-Dehydrierung wird ein Gasge- misch erhalten, das neben Butadien, 1 -Buten, 2-Buten und nicht umgesetztem n-Butan Nebenbestandteile enthält. Übliche Nebenbestandteile sind Wasserstoff, Wasserdampf, Stickstoff, CO und CO2, Methan, Ethan, Ethen, Propan und Propen. Die Zusammensetzung des die erste De- hydrierzone verlassenden Gasgemischs kann abhängig von der Fahrweise der Dehydrierung stark variieren. So weist bei Durchführung der Dehydrierung unter Einspeisung von Sauerstoff und zusätzlichem Wasserstoff das Produktgasgemisch einen vergleichsweise hohen Gehalt an Wasserdampf und Kohlenstoffoxiden auf. Bei Fahrweisen ohne Einspeisung von Sauerstoff weist das Produktgasgemisch der nicht-oxidativen Dehydrierung einen vergleichsweise hohen Gehalt an Wasserstoff auf.

Der Produktgasstrom der nicht-oxidativen n-Butan-Dehydrierung enthält typischerweise 0,1 bis 15 Vol.-% Butadien, 1 bis 15 Vol.-% 1 -Buten, 1 bis 25 Vol.-% 2-Buten (cis/trans-2-Buten), 20 bis 70 Vol.-% n-Butan, 1 bis 70 Vol.-% Wasserdampf, 0 bis 10 Vol.-% leichtsiedende Kohlenwasserstoffe (Methan, Ethan, Ethen, Propan und Propen), 0,1 bis 40 Vol.-% Wasserstoff, 0 bis 70 Vol.-% Stickstoff und 0 bis 5 Vol.-% Kohlenstoffoxide. Der Produktgasstrom der nicht-oxidativen Dehydrierung kann ohne weitere Aufarbeitung der oxidativen Dehydrierung zugeführt werden.

Weiterhin können in dem Ausgangsgas der Oxidehydrierung beliebige Verunreinigungen in einem Bereich, in dem die Wirkung der vorliegenden Erfindung nicht gehemmt wird, vorhanden sein. Bei der Herstellung von Butadien aus n-Butenen (1 -Buten und cis-/trans-2-Buten) können als Verunreinigungen gesättigte und ungesättigte, verzweigte und unverzweigte Kohlenwasserstoffe, wie z.B. Methan, Ethan, Ethen, Acetylen, Propan, Propen, Propin, n-Butan, iso-Butan, iso-Buten, n-Pentan sowie Diene wie 1 ,2-Butadien genannt werden. Die Mengen an Verunreinigungen betragen im Allgemeinen 70 % oder weniger, vorzugsweise 30 % oder weniger, weiter bevorzugt 10 % oder weniger und besonders bevorzugt 1 % oder weniger. Die Konzentration an linearen Monoolefinen mit 4 oder mehr Kohlenstoffatomen (n-Butene und höherer Homologe) im Ausgangsgas ist nicht besonders eingeschränkt; sie beträgt im Allgemeinen 35,00- 99,99 Vol.-%, vorzugsweise 71 ,00-99,0 Vol.-% und noch mehr bevorzugt 75,00-95,0 Vol.-%.

Zur Durchführung der oxidativen Dehydrierung bei Vollumsatz von Butenen wird ein Gasgemisch benötigt, welches ein molares Sauerstoff : n-Butene-Verhältnis von mindestens 0,5 aufweist. Bevorzugt wird bei einem Sauerstoff : n-Butene-Verhältnis von 0,55 bis 10 gearbeitet. Zur Einstellung dieses Wertes kann das Ausgangsstoffgas mit Sauerstoff oder einem sauerstoffhaltigem Gas, beispielsweise Luft, und gegebenenfalls zusätzlichem Inertgas oder Wasserdampf vermischt werden. Das erhaltene sauerstoffhaltige Gasgemisch wird dann der Oxidehydrierung zugeführt.

Das molekularen Sauerstoff enthaltende Gas ist ein Gas, das im Allgemeinen mehr als 10 Vol.- %, vorzugsweise mehr als 15 Vol.-% und noch mehr bevorzugt mehr als 20 Vol.-% molekularen Sauerstoff umfasst und konkret ist dies vorzugsweise Luft. Die Obergrenze für den Gehalt an molekularem Sauerstoff beträgt im Allgemeinen 50 Vol.-% oder weniger, vorzugsweise 30 Vol.- % oder weniger und noch mehr bevorzugt 25 Vol.-% oder weniger. Darüber hinaus können in dem molekularen Sauerstoff enthaltenden Gas beliebige Inertgase in einem Bereich, in dem die Wirkung der vorliegenden Erfindung nicht gehemmt wird, vorhanden sein. Als mögliche Inertga- se können Stickstoff, Argon, Neon, Helium, CO, CO2 und Wasser genannt werden. Die Menge an Inertgasen beträgt für Stickstoff im Allgemeinen 90 Vol.-% oder weniger, vorzugsweise 85 Vol.-% oder weniger und noch mehr bevorzugt 80 Vol.-% oder weniger. Im Falle anderer Bestandteile als Stickstoff beträgt sie im Allgemeinen 10 Vol.-% oder weniger, vorzugsweise 1 Vol.-% oder weniger. Wird diese Menge zu groß, wird es immer schwieriger, die Reaktion mit dem erforderlichen Sauerstoff zu versorgen.

Ferner können zusammen mit dem Mischgas aus Ausgangsgas und dem molekularen Sauerstoff enthaltenden Gas auch inerte Gase wie Stickstoff und weiterhin Wasser (als Wasser- dampf) enthalten sein. Stickstoff ist zur Einstellung der Sauerstoffkonzentration und zur Verhinderung der Ausbildung eines explosionsfähigen Gasgemischs vorhanden, das gleiche gilt für Wasserdampf. Wasserdampf ist ferner zur Kontrolle des Verkokens des Katalysators und zur Abfuhr der Reaktionswärme vorhanden. Vorzugsweise werden Wasser (als Wasserdampf) und Stickstoff in das Mischgas eingemischt und in den Reaktor eingeleitet. Beim Einleiten von Was- serdampf in den Reaktor wird vorzugsweise ein Anteil von 0,2-5,0 (Volumenteile) vorzugsweise 0,5-4 und noch mehr bevorzugt 0,8-2,5 bezogen auf die Einleitungsmenge an vorgenanntem Ausgangsgas eingeleitet. Beim Einleiten von Stickstoffgas in den Reaktor wird vorzugsweise ein Anteil von 0,1-8,0 (Volumenteile), vorzugsweise mit 0,5-5,0 und noch mehr bevorzugt 0,8- 3,0, bezogen auf die Einleitungsmenge an vorgenanntem Ausgangsgas, eingeleitet.

Der Anteil des die Kohlenwasserstoffe enthaltenden Ausgangsgases im Mischgas beträgt im Allgemeinen 4,0 Vol.-% oder mehr, vorzugsweise 6,0 Vol.-% oder mehr und noch mehr bevorzugt 8,0 Vol.-% oder mehr. Andererseits liegt die Obergrenze bei 20 Vol.-% oder weniger, vorzugsweise bei 16,0 Vol.-% oder weniger und noch mehr bevorzugt bei 13,0 Vol.-% oder weni- ger. Um die Bildung von explosiven Gasgemischen sicher zu vermeiden, wird vor dem Erhalt des Mischgases zunächst Stickstoffgas in das Ausgangsgas oder in das molekularen Sauerstoff enthaltende Gas eingeleitet, das Ausgangsgas und das molekularen Sauerstoff enthaltende Gas wird gemischt und so das Mischgas erhalten, und dieses Mischgas wird nun vorzugsweise eingeleitet.

Während des stabilen Betriebs ist die Verweildauer im Reaktor in der vorliegenden Erfindung nicht besonders eingeschränkt, aber die Untergrenze beträgt im Allgemeinen 0,3 s oder mehr, vorzugsweise 0,7 s oder mehr und noch mehr bevorzugt 1 ,0 s oder mehr. Die Obergrenze beträgt 5,0 s oder weniger, vorzugsweise 3,5 s oder weniger und noch mehr bevorzugt 2,5 s oder weniger. Das Verhältnis von Durchfluss an Mischgas bezogen auf die Katalysatormenge im Reaktorinnern beträgt 500-8000 hr 1 , vorzugsweise 800-4000 hr 1 und noch mehr bevorzugt 1200-3500 r 1 . Die Last des Katalysators an Butenen (ausgedrückt in gßutene (g Katalysator * Stunde) beträgt im Allgemeinen im stabilen Betrieb 0,1 -5,0 hl -1 , vorzugsweise 0,2-3,0 hl -1 , und noch mehr bevorzugt 0,25-1 ,0 hl -1 . Volumen und Masse des Katalysators beziehen sich auf den kompletten Katalysator bestehend aus Träger und Aktivmasse. Regenerierung des Multimetalloxid-Katalysators

Erfindungsgemäß wird ein Regenerierschritt (ii) zwischen jeweils zwei Produktionsschritten (i) durchgeführt. Der Regenerierschritt (ii) wird durchgeführt, bevor der Umsatzverlust bei konstanter Temperatur größer 25% beträgt. Der Regenerierzyklus (ii) wird durch Überleiten eines sauerstoffhaltigen Regeneriergasgemischs bei einer Temperatur von 200 bis 450 °C über das Katalysatorfestbett, wodurch der auf dem Multimetalloxid-Katalysator abgeschiedenen Kohlenstoffs abgebrannt wird, durchgeführt. Erfindungsgemäß werden pro Regenerierzyklus (ii) 5 bis 50 Gew.-% des auf dem Katalysator abgeschiedenen Kohlenstoffs abgebrannt.

Das im Regenerierschritt (i) eingesetzte sauerstoffhaltige Regeneriergasgemisch enthält im Allgemeinen ein sauerstoffhaltiges Gas und zusätzliche Inertgase, Wasserdampf und/oder Kohlenwasserstoffe. Im Allgemeinen enthält es 0,5 bis 22 Vol.-%, vorzugsweise 1 bis 20 Vol.-% und insbesondere 2 bis 18 Vol.-% Sauerstoff.

Ein bevorzugtes sauerstoffhaltiges Gas, welches in dem Regeneriergasgemisch vorliegt, ist Luft. Zur Erzeugung des sauerstoffhaltigen Regeneriergasgemischs können dem sauerstoffhaltigen Gas gegebenenfalls noch zusätzlich Inertgase, Wasserdampf und/oder Kohlenwasserstof- fe zugemischt werden. Als mögliche Inertgase können Stickstoff, Argon, Neon, Helium, CO und CO2 genannt werden. Die Menge an Inertgasen beträgt für Stickstoff im Allgemeinen 90 Vol.-% oder weniger, vorzugsweise 85 Vol.-% oder weniger und noch mehr bevorzugt 80 Vol.-% oder weniger. Im Falle anderer Bestandteile als Stickstoff beträgt sie im Allgemeinen 10 Vol.-% oder weniger, vorzugsweise 1 Vol.-% oder weniger. Die Menge an Sauerstoff enthaltendem Gas wird so gewählt, dass der Volumenanteil an molekularem Sauerstoff im Regeneriergasgemisch zu Beginn der Regeneration 0 bis 50 %, vorzugsweise 0,5 bis 22 % und noch mehr bevorzugt 1 bis 10 % beträgt. Der Anteil an molekularem Sauerstoff kann im Laufe der Regeneration erhöht werden. Ferner kann in dem sauerstoffhaltigen Regeneriergasgemisch auch Wasserdampf enthalten sein. Stickstoff ist zur Einstellung der Sauerstoffkonzentration vorhanden, das gleiche gilt für Wasserdampf. Wasserdampf kann ferner zur Abfuhr der Reaktionswärme und als mildes Oxida- tionsmittel für die Entfernung von kohlenstoffhaltigen Ablagerungen vorhanden sein. Vorzugsweise werden Wasser (als Wasserdampf) und Stickstoff in das Regeneriergasgemisch einge- mischt und in den Reaktor eingeleitet. Beim Einleiten von Wasserdampf in den Reaktor zu Beginn der Regeneration wird vorzugsweise ein Volumenanteil von 0 bis 50 %, vorzugsweise 0,5 bis 22 % und noch mehr bevorzugt 1 bis 10 % eingeleitet. Der Anteil an Wasserdampf kann im Laufe der Regeneration erhöht werden. Die Menge an Stickstoff wird so gewählt, dass der Volumenanteil an molekularem Stickstoff im Regeneriergasgemisch zu Beginn der Regeneration 20 bis 99 %, vorzugsweise 50 bis 98 % und noch mehr bevorzugt 70 bis 96 % beträgt. Der Anteil an Stickstoff kann im Laufe der Regeneration erniedrig werden.

Ferner kann das Regeneriergasgemisch Kohlenwasserstoffe enthalten. Diese können zusätzlich zu oder anstelle der Inertgase zugemischt werden. Der Volumenanteil der Kohlenwasser- Stoffe in dem sauerstoffhaltigen Regeneriergasgemisch ist im Allgemeinen kleiner als 50 %, vorzugsweise kleiner als 10 % und noch mehr bevorzugt kleiner als 2 %. Die Kohlenwasserstoffe können gesättigte und ungesättigte, verzweigte und unverzweigte Kohlenwasserstoffe, wie z.B. Methan, Ethan, Ethen, Acetylen, Propan, Propen, Propin, n-Butan, iso-Butan, n-Buten, iso- Buten, n-Pentan sowie Diene wie 1 ,3-Butadien und 1 ,2-Butadien enthalten. Sie enthalten insbesondere Kohlenwasserstoffe, die in Anwesenheit von Sauerstoff unter den Regenerierbedingungen in Gegenwart des Katalysators keine Reaktivität aufweisen.

Während des stabilen Betriebs ist die Verweildauer des Regeneriergasgemischs im Reaktor während der Regeneration nicht besonders eingeschränkt, aber die Untergrenze beträgt im Allgemeinen 0,3 s oder mehr, vorzugsweise 0,7 s oder mehr und noch mehr bevorzugt 1 ,0 s oder mehr. Die Obergrenze beträgt 7,0 s oder weniger, vorzugsweise 5,0 s oder weniger und noch mehr bevorzugt 3,5 s oder weniger. Das Verhältnis von Durchfluss an Mischgas bezogen auf das Katalysatorvolumen im Reaktorinnern beträgt 500 bis 8000 hr 1 , vorzugsweise 600 bis 4000 r 1 . Die Temperatur des Wärmeaustauschmittels liegt zwischen 220 bis 490 °C und bevorzugt zwischen 300 bis 450 °C und besonders bevorzugt zwischen 350 und 420 °C. Alle für die Produktionsschritte (i) und Regenerationsschritte (ii) vorstehend und nachstehend genannten Temperaturen beziehen sich auf die Temperatur des Wärmeaustauschmediums am Einlass des Wärmeaustauschmediums am Reaktor.

Vorzugsweise liegt die Temperatur im Regenerierzyklus (ii) um bis zu 20 °C, besonders bevorzugt um bis zu 10 °C höher als die Temperatur im Produktionszyklus (i). Bevorzugt liegt die Temperatur im Produktionszyklus (i) oberhalb von 350 °C, besonders bevorzugt oberhalb von 360 °C und insbesondere oberhalb von 365 °C, und beträgt maximal 420 °C. Die genannten Temperaturen beziehen sich auf die Temperatur des Wärmeaustauschmediums am Einlass des Wärmeaustauschmediums am Reaktor.

Aufarbeitung des Produktgasstroms Der die oxidative Dehydrierung verlassende Produktgasstrom des Produktionsschritts enthält neben Butadien im Allgemeinen noch nicht umgesetztes n-Butan und iso-Butan, 2-Buten und Wasserdampf. Als Nebenbestandteile enthält er im Allgemeinen Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Sauerstoff, Stickstoff, Methan, Ethan, Ethen, Propan und Propen, gegebenenfalls Wasserstoff sowie sauerstoffhaltige Kohlenwasserstoffe, sogenannte Oxygenate. Im Allgemeinen enthält er nur noch geringe Anteile an 1 -Buten und iso-Buten.

Beispielsweise kann der die oxidative Dehydrierung verlassende Produktgasstrom 1 bis 40 Vol.-% Butadien, 20 bis 80 Vol.-% n-Butan, 0 bis 5 Vol.-% iso-Butan, 0,5 bis 40 Vol.-% 2-Buten, 0 bis 5 Vol.-% 1 -Buten, 0 bis 70 Vol.-% Wasserdampf, 0 bis 10 Vol.-% leichtsiedende Kohlen- Wasserstoffe (Methan, Ethan, Ethen, Propan und Propen), 0 bis 40 Vol.-% Wasserstoff, 0 bis 30 Vol.-% Sauerstoff, 0 bis 70 Vol.-% Stickstoff, 0 bis 10 Vol.-% Kohlenstoffoxide und 0 bis 10 Vol.-% Oxygenate aufweisen. Oxygenate können beispielsweise Formaldehyd, Furan, Essigsäure, Maleinsäureanhydrid, Ameisensäure, Methacrolein, Methacrylsäure, Crotonaldehyd, Crotonsäure, Propionsäure, Acrylsäure, Methylvinylketon, Styrol, Benzaldehyd, Benzoesäure, Phthalsäureanhydrid, Fluorenon, Anthrachinon und Butyraldehyd sein.

Einige der Oxygenate können auf der Katalysatoroberfläche und in der Aufarbeitung weiter oli- gomerisieren und dehydrieren und dabei Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Sauerstoff enthaltende Ablagerungen, im Folgenden als Koks bezeichnet, bilden. Diese Ablagerungen können, zwecks Reinigung und Regeneration, zu Unterbrechungen im Betrieb des Verfahrens führen und sind daher unerwünscht. Typische Koks-Vorläufer umfassen Styrol, Fluorenon und Anthrachinon. Der Produktgasstrom am Reaktorausgang ist durch eine Temperatur nahe der Temperatur am Ende des Katalysatorbetts charakterisiert. Der Produktgasstrom wird dann auf eine Temperatur von 150 - 400 °C, bevorzugt 160 - 300 °C, besonders bevorzugt 170 - 250 °C gebracht. Es ist möglich, die Leitung, durch die der Produktgasstrom fließt, um die Temperatur im gewünschten Bereich zu halten, zu isolieren, jedoch ist ein Einsatz eines Wärmetauschers bevorzugt. Dieses Wärmetauschersystem ist beliebig, solange mit diesem System die Temperatur des Produktgases auf dem gewünschten Niveau gehalten werden kann. Als Beispiel eines Wärmetauschers können Spiralwärmetauscher, Plattenwärmetauscher, Doppelrohrwärmetauscher, Multirohr- wärmetauscher, Kessel-Spiralwärmetauscher, Kessel-Mantelwärmetauscher, Flüssigkeit- Flüssigkeit-Kontakt-Wärmetauscher, Luft-Wärmetauscher, Direktkontaktwärmetauscher sowie Rippenrohrwärmetauscher genannt werden. Da, während die Temperatur des Produktgases auf die gewünschte Temperatur eingestellt wird, ein Teil der hochsiedenden Nebenprodukte, die im Produktgas enthalten sind, ausfallen kann, sollte daher das Wärmetauschersystem vorzugsweise zwei oder mehr Wärmetauscher aufweisen. Falls dabei zwei oder mehr vorgesehene Wärmetauscher parallel angeordnet sind, und so eine verteilte Kühlung des gewonnenen Produkt- gases in den Wärmetauschern ermöglicht wird, nimmt die Menge an hochsiedenden Nebenprodukten, die sich in den Wärmetauschern ablagern, ab und so kann ihre Betriebsdauer verlängert werden. Als Alternative zu der oben genannten Methode können die zwei oder mehr vorgesehenen Wärmetauscher parallel angeordnet sein. Das Produktgas wird zu einem oder mehreren, nicht aber allen, Wärmetauscher zugeführt und nach einer gewissen Betriebsdauer diese Wärmetauscher von anderen Wärmetauschern abgelöst werden. Bei dieser Methode kann die Kühlung fortgesetzt werden, ein Teil der Reaktionswärme zurückgewonnen und parallel dazu können die in einem der Wärmetauscher abgelagerten hochsiedenden Nebenprodukte entfernt werden. Als ein oben genanntes organisches Lösungsmittel kann ein Lösungsmittel, solange es in der Lage ist, die hochsiedenden Nebenprodukte aufzulösen, uneingeschränkt verwendet werden, und als Beispiele dazu können ein aromatisches Kohlenwasserstofflösungsmittel, wie z.B. Toluen, Xylen etc. sowie ein alkalisches wässriges Lösungsmittel, wie z.B. die wässrige Lösung von Natriumhydroxid, verwendet werden.

Enthält der Produktgasstrom mehr als nur geringfügige Spuren Sauerstoff, so kann eine Verfah- rensstufe zur Entfernung von Rest-Sauerstoff aus dem Produktgasstrom durchgeführt werden. Der Rest-Sauerstoff kann sich insoweit als störend auswirken, als er in nachgelagerten Verfahrensschritten eine Butadienperoxidbildung hervorrufen kann und als Initiator für Polymerisationsreaktionen wirken kann. Unstabilisiertes 1 ,3-Butadien kann in Gegenwart von Sauerstoff gefährliche Butadienperoxide bilden. Die Peroxide sind viskose Flüssigkeiten. Ihre Dichte ist höher als die von Butadien. Da sie außerdem nur wenig in flüssigem 1 ,3-Butadien löslich sind, setzen sie sich auf den Böden von Lagerbehältern ab. Trotz ihrer relativ geringen chemischen Reaktivität sind die Peroxide sehr instabile Verbindungen, die sich bei Temperaturen zwischen 85 und 1 10 °C spontan zersetzen können. Eine besondere Gefahr besteht in der hohen

Schlagempfindlichkeit der Peroxide, die mit der Brisanz eines Sprengstoffes explodieren. Die Gefahr der Polymerbildung ist insbesondere bei der destillativen Abtrennung von Butadien gegeben und kann dort zu Ablagerungen von Polymeren (Bildung von so genanntem "Popcorn") in den Kolonnen führen. Vorzugsweise wird die Sauerstoffentfernung unmittelbar nach der oxidati- ven Dehydrierung durchgeführt. Im Allgemeinen wird hierzu eine katalytische Verbrennungsstu- fe durchgeführt, in der Sauerstoff mit in dieser Stufe zugesetztem Wasserstoff in Gegenwart eines Katalysators umgesetzt wird. Hierdurch wird eine Verringerung des Sauerstoffgehalts bis auf geringe Spuren erreicht.

Das Produktgas der 02-Entfernungsstufe wird nun auf ein identisches Temperaturniveau ge- bracht wie es für den Bereich hinter dem ODH-Reaktor beschrieben worden ist. Die Abkühlung des verdichteten Gases erfolgt mit Wärmetauschern, die beispielsweise als Rohrbündel-, Spiraloder Plattenwärmetauscher ausgeführt sein können. Die dabei abgeführte Wärme wird bevorzugt zur Wärmeintegration im Verfahren genutzt. Anschließend können aus dem Produktgasstrom durch Abkühlung ein Großteil der hochsiedenden Nebenkomponenten und des Wassers abgetrennt werden. Diese Abtrennung erfolgt dabei vorzugsweise in einem Quench. Dieser Quench kann aus einer oder mehreren Stufen bestehen. Vorzugsweise wird ein Verfahren eingesetzt, bei dem das Produktgas direkt mit dem Kühlmedium in Kontakt gebracht und dadurch gekühlt wird. Das Kühlmedium ist nicht beson- ders eingeschränkt, aber vorzugsweise wird Wasser oder eine alkalische wässrige Lösung verwendet. Es wird ein Gasstrom erhalten, in welchem n-Butan, 1 -Buten, 2-Butene, Butadien, gegebenenfalls Sauerstoff, Wasserstoff, Wasserdampf, in geringen Mengen Methan, Ethan, Ethen, Propan und Propen, iso-Butan, Kohlenstoffoxide und Inertgase verbleibt. Weiterhin können in diesem Produktgasstrom Spuren von hochsiedenden Komponenten verbleiben, welche im Quench nicht quantitativ abgetrennt wurden.

Anschließend wird der Produktgasstrom aus dem Quench in mindestens einer ersten Kompressionsstufe komprimiert und nachfolgend abgekühlt, wobei mindestens ein Kondensatstrom enthaltend Wasser auskondensiert und ein Gasstrom enthaltend n-Butan, 1 -Buten, 2-Butene, Bu- tadien, gegebenenfalls Wasserstoff, Wasserdampf, in geringen Mengen Methan, Ethan, Ethen, Propan und Propen, iso-Butan, Kohlenstoffoxide und Inertgase, gegebenenfalls Sauerstoff und Wasserstoff verbleibt. Die Kompression kann ein- oder mehrstufig erfolgen. Insgesamt wird von einem Druck im Bereich von 1 ,0 bis 4,0 bar (absolut) auf einen Druck im Bereich von 3,5 bis 20 bar (absolut) komprimiert. Nach jeder Kompressionsstufe folgt eine Abkühlstufe, in der der Gasstrom auf eine Temperatur im Bereich von 15 bis 60 °C abgekühlt wird. Der Kondensatstrom kann somit bei mehrstufiger Kompression auch mehrere Ströme umfassen. Der Kondensatstrom besteht im Allgemeinen zu mindestens 80 Gew.-%, vorzugsweise zu mindestens 90 Gew.-% aus Wasser und enthält daneben in geringem Umfang Leichtsieder, C4- Kohlenwasserstoffe, Oxygenate und Kohlenstoffoxide. Geeignete Verdichter sind beispielsweise Turbo-, Drehkolben- und Hubkolbenverdichter. Die Verdichter können beispielsweise mit einem Elektromotor, einem Expander oder einer Gasoder Dampfturbine angetrieben werden. Typische Verdichtungsverhältnisse (Austrittsdruck : Eintrittsdruck) pro Verdichterstufe liegen je nach Bauart zwischen 1 ,5 und 3,0. Die Abkühlung des verdichteten Gases erfolgt mit Wärmetauschern, die beispielsweise als Rohrbündel-, Spiraloder Plattenwärmetauscher ausgeführt sein können. Als Kühlmittel kommen in den Wärmetauschern dabei Kühlwasser oder Wärmeträgeröle zum Einsatz. Daneben wird bevorzugt Luftkühlung unter Einsatz von Gebläsen eingesetzt.

Der Butadien, Butene, Butan, Inertgase und gegebenenfalls Kohlenstoffoxide, Sauerstoff, Wasserstoff sowie leicht siedende Kohlenwasserstoffe (Methan, Ethan, Ethen, Propan, Propen) und geringe Mengen von Oxygenaten enthaltende Stoffstrom wird als Ausgangsstrom der weiteren Aufbereitung zugeführt.

Die Abtrennung der leicht siedenden Nebenbestandteile aus dem Produktgasstrom kann durch übliche Trennverfahren wie Destillation, Rektifikation, Membranverfahren, Absorption oder Adsorption erfolgen. Zur Abtrennung von eventuell im Produktgasstrom enthaltenen Wasserstoffs kann das Produktgasgemisch, gegebenenfalls nach erfolgter Kühlung, beispielsweise in einem Wärmetauscher, über eine in der Regel als Rohr ausgebildete Membran geleitet werden, die lediglich für molekularen Wasserstoff durchlässig ist. Der so abgetrennte molekulare Wasserstoff kann bei Bedarf zumindest teilweise in einer Hydrierung eingesetzt oder aber einer sonstigen Verwertung zuge- führt werden, beispielsweise zur Erzeugung elektrischer Energie in Brennstoffzellen eingesetzt werden.

Das in dem Produktgasstrom enthaltene Kohlendioxid kann durch C02-Gaswäsche abgetrennt werden. Der Kohlendioxid-Gaswäsche kann eine gesonderte Verbrennungsstufe vorgeschaltet werden, in der Kohlenmonoxid selektiv zu Kohlendioxid oxidiert wird.

In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens werden die nicht kondensierbaren oder leicht siedenden Gasbestandteile wie Wasserstoff, Sauerstoff, Kohlenstoffoxide, die leicht siedenden Kohlenwasserstoffe (Methan, Ethan, Ethen, Propan, Propen) und Inertgas wie gegebe- nenfalls Stickstoff in einem Absorptions-/Desorptions-Zyklus mittels eines hoch siedenden Absorptionsmittels abgetrennt, wobei ein C4-Produktgasstrom erhalten wird, der im Wesentlichen aus den C4-Kohlenwasserstoffen besteht. Im Allgemeinen besteht der C4-Produktgasstrom zu mindestens 80 Vol.-%, bevorzugt zu mindestens 90 Vol.-%, besonders bevorzugt zu mindestens 95 Vol.-% aus den C4-Kohlenwasserstoffen, im Wesentlichen n-Butan, 2-Buten und Buta- dien.

Dazu wird in einer Absorptionsstufe der Produktgasstrom nach vorheriger Wasserabtrennung mit einem inerten Absorptionsmittel in Kontakt gebracht und werden die C4-Kohlenwasserstoffe in dem inerten Absorptionsmittel absorbiert, wobei mit C4-Kohlenwasserstoffen beladenes Ab- sorptionsmittel und ein die übrigen Gasbestandteile enthaltendes Abgas erhalten werden. In einer Desorptionsstufe werden die C4-Kohlenwasserstoffe aus dem Absorptionsmittel wieder freigesetzt. Die Absorptionsstufe kann in jeder beliebigen, dem Fachmann bekannten geeigneten Absorptionskolonne durchgeführt werden. Die Absorption kann durch einfaches Durchleiten des Produktgasstroms durch das Absorptionsmittel erfolgen. Sie kann aber auch in Kolonnen oder in Rotationsabsorbern erfolgen. Dabei kann im Gleichstrom, Gegenstrom oder Kreuzstrom gearbeitet werden. Bevorzugt wird die Absorption im Gegenstrom durchgeführt. Geeignete Absorp- tionskolonnen sind z.B. Bodenkolonnen mit Glocken-, Zentrifugal- und/oder Siebboden, Kolonnen mit strukturierten Packungen, z.B. Blechpackungen mit einer spezifischen Oberfläche von 100 bis 1000 m 2 /m 3 wie Mellapak® 250 Y, und Füllkörperkolonnen. Es kommen aber auch Riesel- und Sprühtürme, Graphitblockabsorber, Oberflächenabsorber wie Dickschicht und Dünnschichtabsorber sowie Rotationskolonnen, Tellerwäscher, Kreuzschleierwäscher und Rotati- onswäscher in Betracht.

In einer Ausführungsform wird einer Absorptionskolonne im unteren Bereich der Butadien, Buten, Butan, und/oder Stickstoff und gegebenenfalls Sauerstoff, Wasserstoff und/oder Kohlendioxid enthaltende Stoffstrom zugeführt. Im oberen Bereich der Absorptionskolonne wird der Lö- sungsmittel und ggf. Wasser enthaltende Stoffstrom aufgegeben.

In der Absorptionsstufe eingesetzte inerte Absorptionsmittel sind im Allgemeinen hochsiedende unpolare Lösungsmittel, in denen das abzutrennende C4-Kohlenwasserstoff-Gemisch eine deutlich höhere Löslichkeit als die übrigen abzutrennenden Gasbestandteile aufweist. Geeignete Absorptionsmittel sind vergleichsweise unpolare organische Lösungsmittel, beispielsweise aliphatische Cs- bis Cis-Alkane, oder aromatische Kohlenwasserstoffe wie die Mittelölfraktionen aus der Paraffindestillation, Toluol oder Ether mit sperrigen Gruppen, oder Gemische dieser Lösungsmittel, wobei diesen ein polares Lösungsmittel wie 1 ,2-Dimethylphthalat zugesetzt sein kann. Geeignete Absorptionsmittel sind weiterhin Ester der Benzoesäure und Phthalsäure mit geradkettigen d-Cs-Alkanolen, sowie sogenannte Wärmeträgeröle, wie Biphenyl und Diphe- nylether, deren Chlorderivate sowie Triarylalkene. Ein geeignetes Absorptionsmittel ist ein Gemisch aus Biphenyl und Diphenylether, bevorzugt in der azeotropen Zusammensetzung, beispielsweise das im Handel erhältliche Diphyl ® . Häufig enthält dieses Lösungsmittelgemisch Di- methylphthalat in einer Menge von 0,1 bis 25 Gew.-%.

Geeignete Absorptionsmittel sind Octane, Nonane, Decane, Undecane, Dodecane, Tridecane, Tetradecane, Pentadecane, Hexadecane, Heptadecane und Octadecane oder aus Raffinerieströmen gewonnene Fraktionen, die als Hauptkomponenten die genannten linearen Alkane enthalten.

In einer bevorzugten Ausführungsform wird als Lösungsmittel für die Absorption ein Alkange- misch wie Tetradekan (technischer C14-C17 Schnitt) eingesetzt. Am Kopf der Absorptionskolonne wird ein Abgasstrom abgezogen, der im wesentlichen Inertgas, Kohlenstoffoxide, gegebenenfalls Butan, Butene, wie 2-Butene und Butadien, ggf. Sauerstoff, Wasserstoff und leicht siedende Kohlenwasserstoffe (zum Beispiel Methan, Ethan, Ethen, Propan, Propen) und Wasserdampf enthält. Dieser Stoffstrom kann teilweise dem ODH-Reaktor oder dem 02-Entfernungsreaktor zugeführt werden. Damit lässt sich zum Beispiel der Eintrittsstrom des ODH-Reaktors auf den gewünschten C4-Kohlenwasserstoffgehalt einstellen.

Der mit C4-Kohlenwasserstoffen beladene Lösungsmittelstrom wird in eine Desorptionskolonne geleitet. Erfindungsgemäß sind alle dem Fachmann bekannten Kolonneneinbauten für diesen Zweck geeignet. In einer Verfahrensvariante wird der Desorptionsschritt durch Entspannung und/oder Erhitzen des beladenen Lösungsmittels durchgeführt. Bevorzugte Verfahrensvariante ist die Zugabe von Strippdampf und/oder die Zufuhr von Frischdampf im Sumpf des Desorbers. Das von C4-Kohlenwasserstoffen abgereicherte Lösungsmittel kann als Gemisch gemeinsam mit dem kondensierten Dampf (Wasser) einer Phasentrennung zugeführt werden, so dass das Wasser vom Lösungsmittel abgeschieden wird. Alle dem Fachmann bekannten Apparate sind hierfür geeignet. Möglich ist zudem die Nutzung des vom Lösungsmittel abgetrennten Wassers zur Erzeugung des Strippdampfes.

Bevorzugt werden 70 bis 100 Gew.-% Lösungsmittel und 0 bis 30 Gew.-% Wasser, besonders bevorzugt 80 bis 100 Gew.-% Lösungsmittel und 0 bis 20 Gew.-% Wasser, insbesondere 85 bis 95 Gew.-% Lösungsmittel und 5 bis 15 Gew.-% Wasser eingesetzt. Das in der Desorptionsstufe regenerierte Absorptionsmittel wird in die Absorptionsstufe zurückgeführt.

Die Abtrennung ist im Allgemeinen nicht ganz vollständig, so dass in dem C4-Produktgasstrom - je nach Art der Abtrennung - noch geringe Mengen oder auch nur Spuren der weiteren Gasbestandteile, insbesondere der schwer siedenden Kohlenwasserstoffe, vorliegen können. Die durch die Abtrennung auch bewirkte Volumenstromverringerung entlastet die nachfolgenden Verfahrensschritte. Der im Wesentlichen aus n-Butan, Butenen, wie 2-Butenen und Butadien bestehende C4-

Produktgasstrom enthält im Allgemeinen 20 bis 80 Vol.-% Butadien, 20 bis 80 Vol.-% n-Butan, 0 bis 10 Vol.-% 1 -Buten, und 0 bis 50 Vol.-% 2-Butene, wobei die Gesamtmenge 100 Vol.-% ergibt. Weiterhin können geringe Mengen an iso-Butan enthalten sein. Der C4-Produktgasstrom kann anschließend durch eine Extraktivdestillation in einen im Wesentlichen aus n-Butan und 2-Buten bestehenden Strom und einen aus Butadien bestehenden Strom getrennt werden. Der im Wesentlichen aus n-Butan und 2-Buten bestehende Strom kann ganz oder teilweise in den C4-Feed des ODH-Reaktors zurückgeführt werden. Da die Buten- Isomere dieses Rückführstroms im Wesentlichen aus 2-Butenen bestehen und diese 2-Butene im Allgemeinen langsamer zu Butadien oxidativ dehydriert werden als 1 -Buten, kann dieser

Rückführstrom vor der Zuführung in den ODH-Reaktor einen katalytischen Isomerisierungspro- zess durchlaufen. In diesem katalytischen Prozess kann die Isomerenverteilung entsprechend der im thermodynamischen Gleichgewicht vorliegenden Isomerenverteilung eingestellt werden. Die Extraktivdestillation kann beispielsweise, wie in„Erdöl und Kohle - Erdgas - Petrochemie", Band 34 (8), Seiten 343 bis 346 oder„Ullmanns Enzyklopädie der Technischen Chemie", Band 9, 4. Auflage 1975, Seiten 1 bis 18 beschrieben, durchgeführt werden. Hierzu wird der C 4 - Produktgasstrom mit einem Extraktionsmittel, vorzugsweise einem N-Methylpyrrolidon

(NMP)/Wasser-Gemisch, in einer Extraktionszone in Kontakt gebracht. Die Extraktionszone ist im Allgemeinen in Form einer Waschkolonne ausgeführt, welche Böden, Füllkörper oder Packungen als Einbauten enthält. Diese weist im Allgemeinen 30 bis 70 theoretische Trennstufen auf, damit eine hinreichend gute Trennwirkung erzielt wird. Vorzugsweise weist die Waschkolonne im Kolonnenkopf eine Rückwaschzone auf. Diese Rückwaschzone dient zur Rückgewin- nung des in der Gasphase enthaltenen Extraktionsmittels mit Hilfe eines flüssigen Kohlenwasserstoffrücklaufs, wozu die Kopffraktion zuvor kondensiert wird. Das Massenverhältnis Extraktionsmittel zu C 4 -Produktgasstrom im Zulauf der Extraktionszone beträgt im Allgemeinen 10 : 1 bis 20 : 1. Die Extraktivdestillation wird vorzugsweise bei einer Sumpftemperatur im Bereich von 100 bis 250 °C, insbesondere bei einer Temperatur im Bereich von 1 10 bis 210 °C, einer Kopf- temperatur im Bereich von 10 bis 100-°C, insbesondere im Bereich von 20 bis 70-°C und einem Druck im Bereich von 1 bis 15 bar, insbesondere im Bereich von 3 bis 8 bar betrieben. Die Ex- traktivdestillationskolonne weist vorzugsweise 5 bis 70 theoretische Trennstufen auf.

Geeignete Extraktionsmittel sind Butyrolacton, Nitrile wie Acetonitril, Propionitril, Methoxypropi- onitril, Ketone wie Aceton, Furfural, N-alkylsubstituierte niedere aliphatische Säureamide wie Dimethylformamid, Diethylformamid, Dimethylacetamid, Diethylacetamid, N-Formylmorpholin, N-alkylsubstituierte zyklische Säureamide (Lactame) wie N-Alkylpyrrolidone, insbesondere N- Methylpyrrolidon (NMP). Im Allgemeinen werden alkylsubstituierte niedere aliphatische Säureamide oder N-alkylsubstituierte zyklische Säureamide verwendet. Besonders vorteilhaft sind Dimethylformamid, Acetonitril, Furfural und insbesondere NMP.

Es können jedoch auch Mischungen dieser Extraktionsmittel untereinander, z.B. von NMP und Acetonitril, Mischungen dieser Extraktionsmittel mit Co-Lösungsmitteln und/oder tert.-Butyl- ether, z.B. Methyl-tert.-butylether, Ethyl-tert.-butylether, Propyl-tert.-butylether, n- oder iso-Butyl- tert.-butylether eingesetzt werden. Besonders geeignet ist NMP, bevorzugt in wässriger Lösung, vorzugsweise mit 0 bis 20 Gew.-% Wasser, besonders bevorzugt mit 7 bis 10 Gew.-% Wasser, insbesondere mit 8,3 Gew.-% Wasser.

Der Kopfproduktstrom der Extraktivdestillationskolonne enthält im Wesentlichen Butan und Bu- tene und in geringen Mengen Butadien und wird gasförmig oder flüssig abgezogen. Im Allgemeinen enthält der im Wesentlichen aus n-Butan und 2-Buten bestehende Strom 50 bis 100 Vol.-% n-Butan, 0 bis 50 Vol.-% 2-Buten und 0 bis 3 Vol.-% weitere Bestandteile wie iso-Butan, Isobuten, Propan, Propen und Cs + -Kohlenwasserstoffe. Am Sumpf der Extraktivdestillationskolonne wird ein das Extraktionsmittel, Wasser, Butadien und in geringen Anteilen Butene und Butan enthaltender Stoffstrom gewonnen, der einer Destillationskolonne zugeführt wird. In dieser wird über Kopf oder als Seitenabzug Butadien gewonnen werden. Am Sumpf der Destillationskolonne fällt ein Extraktionsmittel und Wasser enthaltender Stoffstrom an, wobei die Zusammensetzung des Extraktionsmittel und Wasser enthal- tenden Stoffstroms der Zusammensetzung entspricht, wie sie der Extraktion zugegeben wird. Der Extraktionsmittel und Wasser enthaltende Stoffstrom wird bevorzugt in die Extraktivdestillation zurückgeleitet. Die Extraktionslosung wird in eine Desorptionszone überführt, wobei aus der Extraktionslosung das Butadien desorbiert wird. Die Desorptionszone kann beispielsweise in Form einer Waschkolonne ausgeführt sein, die 2 bis 30, bevorzugt 5 bis 20 theoretische Stufen und gegebenenfalls eine Rückwaschzone mit beispielsweise 4 theoretischen Stufen aufweist. Diese Rückwaschzone dient zur Rückgewinnung des in der Gasphase enthaltenen Extraktionsmittels mit Hilfe eines flüssigen Kohlenwasserstoffrücklaufs, wozu die Kopffraktion zuvor kondensiert wird. Als Einbauten sind Packungen, Böden oder Füllkörper vorgesehen. Die Destillation wird vorzugsweise bei einer Sumpftemperatur im Bereich von 100 bis 300 °C, insbesondere im Bereich von 150 bis 200 °C und einer Kopftemperatur im Bereich von 0 bis 70 °C, insbesondere im Bereich von 10 bis 50 °C durchgeführt. Der Druck in der Destillationskolonne liegt dabei vorzugs- weise im Bereich von 1 bis 10 bar. Im Allgemeinen herrscht in der Desorptionszone gegenüber der Extraktionszone verminderter Druck und/oder eine erhöhte Temperatur.

Der am Kolonnenkopf gewonnene Wertproduktstrom enthält im Allgemeinen 90 bis 100 Vol.-% Butadien, 0 bis 10 Vol.-% 2-Buten und 0 bis 10 Vol.-% n-Butan und iso-Butan. Zur weiteren Auf- reinigung des Butadiens kann eine weitere Destillation nach dem Stand der Technik durchgeführt werden.

Die Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele näher erläutert. Die in den Beispielen berechneten Größen Umsatz (X) und Selektivität (S) wurden wie folgt bestimmt: mol Bute~ne g i U }—mal (ßute.ne a g

mol (Bu tene B in ) m o I (Bu tad isn aus )—mo i(B tad ien in )

S = ' — :

mol {Butene e i j j-mal{Buten e aMS ) wobei mol(XXXein) die Stoffmenge der Komponente XXX am Reaktoreingang ist, mol(XXX aU s) die Stoffmenge der Komponente XXX am Reaktorausgang ist und Butene die Summe aus 1 - Buten, cis-2-Buten, trans-2-Buten und iso-Buten darstellt.

Beispiele

Katalysatorherstellung

Beispiel 1

Es wurden 2 Lösungen A und B hergestellt. Lösung A:

In einem 10 I-Edelstahltopf wurden 3200g Wasser vorgelegt. Unter Rühren mittels eines Ankerrührers wurden 5,2 g einer KOH Lösung (32 Gew.-% KOH) zum vorgelegten Wasser zu- gegeben. Die Lösung wurde auf 60 °C erwärmt. Nun wurden 1066 g einer Ammoniumheptamo- lybdatlösung ((Ν Η4)6Μθ7θ24 * 4 h O, 54 Gew.-% Mo) portionsweise über einen Zeitraum von 10 Minuten zugegeben. Die erhaltene Suspension wurde noch 10 Minuten nachgerührt.

Lösung B:

In einem 5 I-Edelstahltopf wurden 1771 g einer Kobalt(ll)nitratlösung (12,3 Gew.-% Co) vorgelegt und unter Rühren (Ankerrührer) auf 60 °C erhitzt. Nun wurden 645 g einer Ei- sen(lll)nitratlösung (13,7 Gew.-% Fe) über einen Zeitraum von 10 Minuten portionsweise unter Aufrechterhaltung der Temperatur zugegeben. Die entstandene Lösung wurde 10 min nachge- rührt. Nun wurden 619 g einer Bismutnitratlösung (10,7 Gew.-% Bi) unter Aufrechterhaltung der Temperatur zugegeben. Nach weiteren 10 Minuten Nachrühren wurden 109 g Chrom(lll)nitrat portionsweise fest zugegeben und die entstandene dunkelrote Lösung 10 min weitergerührt.

Unter Beibehaltung der 60 °C wurde innerhalb von 15 min die Lösung B zur Lösung A mittels Schlauchpumpe zugepumpt. Während der Zugabe und danach wurde mittels eines Intensivmischers (Ultra-Turrax) gerührt. Nach vollendeter Zugabe wurde noch 5 Minuten weitergerührt. Danach wurden 93,8 g einer Si02-Suspension (Ludox; S1O2 ca. 49% , Fa. Grace) zugegeben und weitere 5 Minuten gerührt. Die erhaltene Suspension wurde in einem Sprühturm der Fa. NIRO (Sprühkopf-Nr. FOA1 ,

Drehzahl 25000 U/min) über einen Zeitraum von 1 ,5 h sprühgetrocknet. Dabei wurde die Vorlagetemperatur bei 60 °C gehalten. Die Gaseingangstemperatur des Sprühturmes betrug 300 °C, die Gasausgangstemperatur 1 10 °C. Das erhaltene Pulver hatte eine Partikelgröße (dso) kleiner 40 μηη.

Das erhaltene Pulver wurde mit 1 Gew.-% Graphit vermischt, zweimal mit 9 bar Pressdruck kompaktiert und durch ein Sieb mit der Maschenweite 0,8 mm zerkleinert. Der Split wurde wiederum mit 2 Gew.-% Graphit vermengt und die Mischung mit einer Kilian S100 Tablettenpresse in Ringe von 5 x 3 x 2 mm (Außendurchmesser x Länge x Innendurchmesser) gepresst.

Der erhaltene Katalysatorvorläufer wurde chargenweise (500 g) in einem Umluftofen der Firma Heraeus, DE (Typ K, 750/2 S, Innenvolumen 55 I) kalziniert. Folgendes Programm wurde dafür verwendet:

- Aufheizen in 72 Minuten auf 130 °C, 72 Minuten halten

- Aufheizen in 36 Minuten auf 190 °C, 72 Minuten halten

- Aufheizen in 36 Minuten auf 220 °C, 72 Minuten halten

- Aufheizen in 36 Minuten auf 265 °C, 72 Minuten halten

- Aufheizen in 93 Minuten auf 380 °C, 187 Minuten halten

- Aufheizen in 93 Minuten auf 430 °C, 187 Minuten halten - Aufheizen in 93 Minuten auf 490 °C, 467 Minuten halten

Nach der Kalzination wurden der Katalysator der berechneten Stöchiometrie

Moi2Co7Fe3Bio.6Ko.o8Cr 0 .5 Sh.eOx erhalten. Beispiel 2

Die kalzinierten Ringe aus Beispiel 1 wurden zu einem Pulver vermählen.

Mit dieser Vorläufermasse wurden Trägerkörper (Steatitringe) mit den Abmessungen 5 x 3 x 2 mm (Außendurchmesser x Höhe x Innendurchmesser) beschichtet. Dazu wurden 1054 g des Trägers in einer Dragiertrommel (2 I Innenvolumen, Neigungswinkel der Trommelmittelachse gegen die Horizontale = 30°) vorgelegt. Die Trommel wurde in Rotation versetzt (25 U/min). Über eine mit Druckluft betriebenen Zerstäuberdüse wurden über ca. 30 Minuten hinweg ca. 60 ml flüssiges Bindemittel (Mischung Glycerin:Wasser 1 :3) auf den Träger gesprüht (Sprühluft 500 Nl/h). Die Düse war dabei derart installiert, dass der Sprühkegel die in der Trommel beförderten Trägerkörper in der oberen Hälfte der Abrollstrecke benetzte. 191 g der feinpulvrigen Vorläufermasse des gemahlenen Katalysators wurden über eine Pulverschnecke in die Trommel eingetragen, wobei der Punkt der Pulverzugabe innerhalb der Abrollstrecke, aber unterhalb des Sprühkegels lag. Die Pulverzugabe wurde dabei so dosiert, dass eine gleichmäßige Vertei- lung des Pulvers auf der Oberfläche entstand. Nach Abschluss der Beschichtung wurde der entstandene Schalenkatalysator aus Vorläufermasse und dem Trägerkörper in einem Trockenschrank bei 300 °C für 4 Stunden getrocknet.

Dehydrierversuche

In einem Screening-Reaktor wurden Dehydrierungsversuche durchgeführt. Der Screening- Reaktor war ein Salzbadreaktor mit einer Länge von 120 cm und einem Innendurchmesser von 14,9 mm und einer Thermohülse mit einem Außendurchmesser von 3,17 mm. In der Ther- mohülse befand sich ein Mehrfachthermoelement mit 7 Messstellen. Die untersten 4 Messstel- len hatten einen Abstand von 10 cm und die obersten 4 Messstellen einen Abstand von 5 cm. Butan sowie Raffinat-Il oder 1 -Buten wurden bei circa 10 bar flüssig durch einen Koriolis- Flussmesser dosiert, in einem statischen Mischer vermischt und anschließend in einer beheizten Verdampferstrecke entspannt und verdampft. Dieses Gas wurde nun mit Stickstoff gemischt und in einem Vorheizer mit einer Steatitschüttung geleitet. Wasser wurde flüssig dosiert und in einer Verdampferwendel in einem Luftstrom verdampft. Das Luft/Wasserdampfgemisch wurde im unteren Bereich des Vorheizers mit dem N2/Raffinat-Il/Butan-Gemisch vereinigt. Das komplett vermischte Eduktgas wurde dann dem Reaktor zugeführt, wobei ein Analysenstrom für die online-GC-Messung abgezogen werden kann. Aus dem Produktgas, welches den Reaktor verließ, wurde ebenfalls ein Analysenstrom abgezogen, welcher per online-GC-Messung analysiert werden konnte oder mit Hilfe eines IR-Analysators auf den Volumenanteil an CO und CO2. Ein Druckregelventil schloss sich hinter dem Abzweig der Analysenleitung an, welches das Druckniveau des Reaktors einstellte.

Beispiel 3 Auf den Katalysatorstuhl am unteren Ende des Screening-Reaktors wurde eine 6 cm lange Nachschüttung bestehend aus 16 g Steatitkugeln mit einem Durchmesser von 3,5-4,5 mm gefüllt. Danach wurden 44 g des Katalysators aus Beispiel 1 mit 88 g Steatitringen gleicher Geo- metrie ausgiebig gemischt und in den Reaktor gefüllt (146 ml Schüttvolumen, 88 cm Schütthöhe). An die Katalysatorschüttung schloss sich eine 7 cm lange Vorschüttung bestehend aus 16 g Steatitkugeln mit einem Durchmesser von 3,5-4,5 mm an.

Der Reaktor wurde mit 200 NL/h eines Reaktionsgases der Zusammensetzung 8% 1 -Buten, 2% Butan, 7,5% Sauerstoff, 15% Wasser, 67,5% Stickstoff bei einer Salzbadtemperatur von 330 °C für 50 Stunden betrieben. Die Produktgase wurden mittels eines GC analysiert. Die Umsatz- und Selektivitätsdaten sind in Tabelle 1 aufgeführt.

Danach wurde ein Gemisch von 10 Vol.-% Sauerstoff, 80 Vol.-% Stickstoff und 10 Vol.-% Was- serdampf für 20 Stunden über den Katalysator geleitet und dabei auf 400 °C aufgeheizt. Die entstehenden Kohlenoxide wurden mittels eines IR Messgeräts aufgezeichnet. Die Menge an abgebranntem Kohlenstoff ist ebenfalls in Tabelle 1 aufgeführt.

Beispiel 4

Auf den Katalysatorstuhl am unteren Ende des Screening-Reaktors wurde eine 6 cm lange Nachschüttung bestehend aus 16 g Steatitkugeln mit einem Durchmesser von 3,5-4,5 mm gefüllt. Danach wurden 120 g des Katalysators aus Beispiel 2 in den Reaktor gefüllt (18g Aktivmasse, 1 13 ml Schüttvolumen, 68 cm Schütthöhe). An die Katalysatorschüttung schloss sich eine 7 cm lange Vorschüttung bestehend aus 16 g Steatitkugeln mit einem Durchmesser von 3,5-4,5 mm an.

Der Reaktor wurde mit 200 NL/h eines Reaktionsgases der Zusammensetzung 8 Vol.-% 1 - Buten, 2 Vol.-% Butan, 7,5 Vol.-% Sauerstoff, 15 Vol.-% Wasserdampf, 67,5 Vol.-% Stickstoff bei einer Salzbadtemperatur von 357 °C für 50 Stunden betrieben. Die Produktgase wurden mittels eines GC analysiert. Die Umsatz- und Selektivitätsdaten sind in Tabelle 1 aufgeführt. Danach wurde ein Gemisch von 10 Vol.-% Sauerstoff, 80 Vol.-% Stickstoff und 10 Vol.-% Wasserdampf für 20 Stunden über den Katalysator geleitet und dabei auf 400 °C aufgeheizt. Die entstehenden Kohlenstoffoxide wurden mittels eines IR Messgeräts aufgezeichnet. Die Menge an abgebranntem Kohlenstoff ist ebenfalls in Tabelle 1 aufgeführt.

Tabelle 1

Der ursprüngliche Umsatz wird durch Koksabbrand im Wesentlichen wiederhergestellt. Beispiel 5

Auf den Katalysatorstuhl am unteren Ende des Screening-Reaktors wurde eine 6 cm lange Nachschüttung bestehend aus 16 g Steatitkugeln mit einem Durchmesser von 3,5 bis 4,5 mm gefüllt. Danach wurden 120 g des Katalysators aus Beispiel 2 in den Reaktor gefüllt (18 g Aktivmasse, 1 13 ml Schüttvolumen, 68 cm Schütthöhe). An die Katalysatorschüttung schloss sich eine 7 cm lange Vorschüttung bestehend aus 16 g Steatitkugeln mit einem Durchmesser von 3,5 bis 4,5 mm an. Der Reaktor wurde mit 200 NL/h eines Reaktionsgases der Zusammensetzung 8 Vol.-% Bute- nen, 2 Vol.-% Butan, 7,5 Vol.-% Sauerstoff, 15 Vol.-% Wasserdampf, 67,5 Vol.-% Stickstoff bei einer Salzbadtemperatur von 384 °C für 20 Stunden (pro Produktionsschritt) betrieben. Die Produktgase wurden mittels eines GC analysiert. Die Umsatz- und Selektivitätsdaten sind in Tabelle 2 aufgeführt.

Nach jedem Produktionsschritt wurde ein Gemisch von 10 Vol.-% Sauerstoff, 80 Vol.-% Stickstoff und 10 Vol.-% Wasserdampf für 15 Minuten bei gleicher Temperatur über den Katalysator geleitet (Regenerierschritt). Die entstehenden Kohlenstoffoxide wurden mittels eines IR Messgeräts aufgezeichnet. Die Menge an abgebranntem Kohlenstoff ist ebenfalls in Tabelle 2 aufge- führt. 5 Zyklen aus Produktions- und Regenerierschritten (Betrieb-Abbrand) sind in Tabelle 2 gezeigt.

Nach den Zyklen wurde der Katalysator für weitere 20 Stunden mit dem oben beschriebenen Gas betrieben. Danach wurde mit Gas der Zusammensetzung 10 Vol.-% Sauerstoff, 10 Vol.-% Wasserdampf und 90 Vol.-% Stickstoff gespült, während die Temperatur gleichzeitig auf 400 °C erhöht wurde, um die Menge an insgesamt abgeschiedenem Kohlenstoff zu bestimmen. Die Menge an abgebranntem Kohlenstoff ist in Tabelle 2 gezeigt.

Tabelle 2

Beispiel 6

Auf den Katalysatorstuhl am unteren Ende des Screening-Reaktors wurde eine 6 cm lange Nachschüttung bestehend aus 16 g Steatitkugeln mit einem Durchmesser von 3,5 bis 4,5 mm gefüllt. Danach wurden 44 g des Katalysators aus Beispiel 1 mit 88 g Steatitringen gleicher Ge- ometrie ausgiebig gemischt und in den Reaktor gefüllt (146 ml Schüttvolumen, 88 cm Schütthöhe). An die Katalysatorschüttung schloss sich eine 7 cm lange Vorschüttung bestehend aus 16 g Steatitkugeln mit einem Durchmesser von 3,5 bis 4,5 mm an. Der Reaktor wurde mit 200 NL/h eines Reaktionsgases der Zusammensetzung 8 Vol.-% Buten, 2 Vol.-% Butan, 7,5 Vol.-% Sauerstoff, 15 Vol.-% Wasserdampf, 67,5 Vol.-% Stickstoff bei einer Salzbadtemperatur von 348 °C für 20 Stunden (pro Produktionsschritt) betrieben. Die Produktgase wurden mittels eines GC analysiert. Die Umsatz- und Selektivitätsdaten sind in Tabelle 3 aufgeführt.

Nach jedem Produktionsschritt wurde ein Gemisch von 10 Vol.-% Sauerstoff, 80 Vol.-% Stickstoff und 10 Vol.-% Wasser für 30 Minuten bei gleicher Temperatur über den Katalysator geleitet (Regenerierschritt). Die entstehenden Kohlenoxide wurden mittels eines IR Messgeräts aufgezeichnet. Die Menge an abgebranntem Kohlenstoff ist ebenfalls in Tabelle 3 aufgeführt. 5 Zyklen aus Produktions- und Regenerierschritten (Betrieb-Abbrand) sind in Tabelle 3 gezeigt.

Nach den Zyklen wurde der Katalysator für weitere 20 Stunden mit dem oben beschriebenen Gas betrieben. Danach wurde mit Gas der Zusammensetzung 10 Vol.-% Sauerstoff, 10 Vol.-% Wasserdampf und 90 Vol.-% Stickstoff gespült, während die Temperatur gleichzeitig auf 400 °C erhöht wurde, um die Menge an insgesamt abgeschiedenem Kohlenstoff zu bestimmen. Die Menge an abgebranntem Kohlenstoff ist in Tabelle 3 gezeigt.

Tabelle 3

Bei einem Abbrand von unter 5 Gew.-% des gesamten abgeschiedenen Kohlenstoffs wird die Aktivität nicht mehr in ausreichendem Maße regeneriert.