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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND INSTALLATION FOR SEPARATING ACID COMPONENTS, DUST AND TAR FROM HOT GASES OF GASIFICATION INSTALLATIONS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/082729
Kind Code:
A1
Abstract:
Using a method and installation for separating acid components, dust and tar from hot gases of gasification installations, an economical method using a corresponding installation is to be created, which enables acid compounds HF, HCl, H2S, dust and tar to be reliably separated in the highest possible temperature range. Said aim is achieved in that the media flow leaving the gasification at above 700°C is fed with additives to a desulphurisation process and subsequently to a combined cyclone 9 having associated filter cartridges 17 in a common vessel 8, and the gas is withdrawn for further use downstream of the filter cartridges.

Inventors:
PAVONE DOMENICO (DE)
ABRAHAM RALF (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/006922
Publication Date:
July 14, 2011
Filing Date:
November 13, 2010
Export Citation:
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Assignee:
UHDE GMBH (DE)
PAVONE DOMENICO (DE)
ABRAHAM RALF (DE)
International Classes:
B01D53/50; B01D50/00; B01D53/75; C10J3/84
Domestic Patent References:
WO2008055591A22008-05-15
WO1983003556A11983-10-27
Foreign References:
DE102006017353A12007-10-18
EP1870444A22007-12-26
DE2622938A11976-12-02
EP1870444A22007-12-26
DE102008049579A12010-04-01
DE2622938B21980-08-28
DE3230709A11984-02-23
DE3422592A11986-04-24
US2941621A1960-06-21
Other References:
See also references of EP 2512621A1
Attorney, Agent or Firm:
DABRINGHAUS, Walter (DE)
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Claims:
Patentansprüche :

1. Verfahren zur Abscheidung von sauren Komponenten, Staub und Teer aus heißen Gasen von Vergasungsanlagen,

dadurch gekennzeichnet,

dass der aus der Vergasung austretende, über 700°C heiße Medienstrom mit Additiven einer Entschwefelung und nachfolgend einem kombinierten Zyklon mit zugeordneten Filterkerzen in einem gemeinsamen Gefäß zugeführt wird und das Gas zur weiteren Nutzung hinter den Filterkerzen abgezogen wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass eine Separierung von sauren Gaskomponenten, z.B. eine H2S- Abscheidung, vor der Entstaubung durch Additivzugabe vorgenommen wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass eine Teerabscheidung durch Zugabe von Additiven vor der Entstaubung vorgenommen wird.

4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass eine Restteerabscheidung an und/oder innerhalb der Kerzenfilter vorgenommen wird.

5. Anlage, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass ein Zyklonabscheider (9) und ein Kerzenfilter (10) innerhalb eines Gefäßes (8) in Schwerkraftrichtung übereinander vorgesehen sind, wobei das Zentralrohr des Zyklonabscheiders (20) in den mit Filterkerzen (17) bestückten Filterraum (10) geführt ist.

6. Anlage nach Anspruch 5 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Trennwand (19) zwischen Zyklonabscheider (9) und Filterraum (10) als trichterförmiger Boden ausgebildet ist , der vom Zentralrohr (20) des Zyklonabscheiders (9) durchsetzt ist, wobei im Zentralrohr (20) ein im Durchmesser kleineres Fallrohr

(21) für Feinstaub positioniert ist mit Zuführelementen (24) für den Feinstaub vom Trichterboden (19) in das Fallrohr (21) .

7. Anlage nach Anspruch 6 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Zuführelemente als speichenförmig angeordnete

Rohrstutzen (24) zwischen Kopfbereich des Fallrohres (21) und dem Zentralrohr (20) im Tiefpunkt des Trichterbodens (19) ausgebildet sind.

8. Anlage nach Anspruch 5 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass auf Abstand zum Zentralrohr (20a) im Filterraum (10a) ein Schrägboden (19a) vorgesehen ist mit einem seitlichen Abzug (21a) für den Feinstaub und einem exzentrischen Durchlass (25) für das das Zentralrohr (20a) durchströmende Gas.

9. Anlage nach Anspruch 5 oder einem der folgenden

Ansprüche ,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Filterkerzen (17,17a) mit einer katalytischen Be- schichtung und/oder einer katalytischen Füllung ausgerüstet sind.

10. Anlage nach Anspruch 9,

dadurch gekennzeichnet, dass jede Filterkerze (17,17a) mit einem katalytisch aktiven Sicherheitsfilter (26) ausgerüstet ist.

Description:
"Verfahren und Anlage zur Abscheidung von sauren Komponenten, Staub und Teer aus heißen Gasen von Vergasungsanlagen"

Bei der Vergasung fossiler Brennstoffe, wie beispielsweise Stein- oder Braunkohle, Biomassen, Raffinerierückständen reagiert das enthaltene Chlor oder Schwefel zu sauren Gasen, was zu erosiven oder korrosiven Problemen bei den nachgeschalteten Anlagekomponeten führt. Bei der Vergasung von Biomassen fallen zudem noch beträchtliche Mengen an Teeren an, die es zu entfernen gilt, da die Teerkondensate ebenfalls in nachgeschalteten Anlagen zu erheblichen Problemen führen können. Aus der EP 1 870 444 A2 ist ein Reinigungsverfahren von Gasen aus einem Holzvergaser bekannt, das Filterkerzen einsetzt und dem Produktgas mehr Zeit für chemische Reaktionen vor den Filterkerzen lässt. Eine Zyklonabscheidung ist dort nicht vorgesehen.

Eine mögliche Abscheidung von sauren Schadgasen kann auch dadurch erfolgen, dass nasse Waschverfahren eingesetzt werden, was aber den Nachteil hat, dass die Gase stark abgekühlt werden müssen. Eine Teerabscheidung wird als sogenannte katalytische Abscheidung in separaten katalytischen Teerabscheidern durchgeführt, wobei ein derartiger Apparat in der Regel der H 2 S-Abscheidung und der Entstaubung nachgeschaltet ist . Wird ein entsprechender Katalysator dem Filter vorgeschaltet, so ist es notwendig, dass das Synthesegas aufgrund der Wärmeverluste wieder auf die Betriebstemperatur zwischen 800°C und 1000°C aufgeheizt werden muss, was zu hohen Wirkungsgradverlusten und zu einem entsprechend hohen technischen Aufwand führt.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein wirtschaftliches Verfahren mit einer entsprechenden Anlage zu schaffen, die eine sichere Abtrennung von sauren Verbindungen HF, HCl, H 2 S, Staub und Teer in einem möglichst hohen Temperaturbereich ermöglicht. Mit einem Verfahren der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass der aus der

Vergasung austretende über 700°C heiße Medienstrom mit Additiven einer Entschwefelung und nachfolgend einem kombinierten Zyklon mit zugeordneten Filterkerzen in einem gemeinsamen Gefäß zugeführt wird und das Gas zur weiteren Nutzung hinter den Filterkerzen abgezogen wird.

Mit der Erfindung wird erreicht, dass durch die kombinierte Abscheidung der Feststoffe in einem gemeinsamen Apparat bei hoher Temperatur geringere Wärmeverluste zu erreichen sind, wobei gleichzeitig die Additivzugabe je nach Verfahrensweise an unterschiedlichen Positionen erfolgen kann:

Die Zugabe von Additiven kann entweder gleichzeitig mit dem Brennstoff oder im Vergaserbereich oder mit rezirkuliertem Quenchgas, wie dies beispielsweise in der DE 102008 049579 der Anmelderin beschrieben ist , erfolgen, wobei grundsätzlich auch die Möglichkeit besteht, die Additive insbesondere vor der Entstaubung je nach Verfahrensablauf zuzuführen.

In Ausgestaltung ist nach der Erfindung vorgesehen, dass eine Separierung von sauren Gaskomponenten, z.B. eine H 2 S-Ab- scheidung, vor der Entstaubung durch Additivzugabe vorgenommen wird.

Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass eine Teerabscheidung durch Zugabe von Additiven vor der Entstaubung vorgenommen wird oder dass eine Restteerabscheidung an und/oder innerhalb der Kerzenfilter vorgenommen wird.

Zur Lösung der oben angegebenen Aufgabe sieht die Erfindung auch eine Anlage zur Abscheidung von sauren Komponenten, Staub und Teer aus heißen Abgasen von Vergasungsanlagen vor, die sich dadurch auszeichnet, dass ein Zyklonabscheider und ein Kerzenfilter innerhalb eines Gefäßes in Schwerkraftrichtung übereinander vorgesehen sind, wobei das Zentralrohr des Zyklonabscheiders in den mit Filterkerzen bestückten Filterraum geführt ist.

Die Zuordnung des Zyklonabscheiders und der Kerzenfilter innerhalb eines Gerätes mit der erfindungsgemäßen Positionierung führt zu geringen Strömungsverlusten bei gleichzeitig hoher Effizienz.

An dieser Stelle sei bemerkt, dass für sich gesehen Kombinationsgeräte aus Filter und Zyklon bekannt sind, z.B. aus dem deutschen Gebrauchsmuster 1 879 283, wobei dort besonders auf die Feinstaubaustragung keine Rücksicht genommen wird. Kleinbauende Filter entsprechender Bauweise zeigen auch die DE 26 22 938 B, DE 32 30 709 A oder DE 34 22 592 A, um nur einige Beispiele zu nennen. Abgewandelte Ausgestaltungen zeigen die US 2 941 621 oder die O83/03556.

In Ausgestaltung sieht die Erfindung vor, dass die Trennwand zwischen Zyklonabscheider und Filterraum als trichterförmiger Boden ausgebildet ist, der vom Zentralrohr des Zyklonabscheiders durchsetzt ist, wobei im Zentralrohr ein im Durchmesser kleineres Fallrohr für Feinstaub positioniert ' ist, mit Zuführelementen für den Feinstaub vom Trichterboden in das Fallrohr .

Diese spezielle Gestaltung einer erfindungsgemäßen Anlage zeichnet sich zusätzlich dadurch aus, dass die Zuführelemente als speichenförmig angeordnete Rohrstutzen zwischen Kopfbe- reich des Fallrohres und dem Zentralrohr im Tiefpunkt des Trichterbodens ausgebildet sind.

Eine etwas abgewandelte Ausführungsform einer entsprechenden Anlage besteht nach der Erfindung darin, dass auf Abstand zum Zentralrohr im Filteraum ein Schrägboden vorgesehen ist mit einem seitlichen Abzug für den Feinstaub und einem exzentrischen Durchlass für das Zentralrohr durchströmende Gas.

Die Erfindung sieht auch unabhängig von der Apparatgestaltung vor, dass die Filterkerzen mit einer katalytischen Beschichtung und/oder einer katalytischen Füllung ausgerüstet sind.

Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aufgrund der nachfolgenden Beschreibung sowie anhand der Zeichnung, diese zeigt in

Fig. 1 ein Prinzipschaltbild einer Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,

Fig. 2 in vereinfachter Schnittdarstellung eine Apparateausführung nach der Erfindung,

Fig. 3 eine leicht vergrößerte Teilaufsicht auf das Zentralrohr gemäß Pfeil III in Fig. 2 sowie in

Fig. 4 in Darstellung Fig. 2 eine abgewandelte Apparate- ausführung .

Die in Fig. 1 allgemein mit 1 bezeichnete Anlage ist dort als Prinzipschaltbild dargestellt. Dabei werden dort einem Vergaser 2 Brennstoff (punktierter Pfeil 3) , Sauerstoff (durchgezogener Pfeil 4) und ggf. Additive (gestrichelter Pfeil 5) zugeführt. Der Schlackeabzug ist mit 6 bezeichnet. Dem Vergaser 2 folgt eine Entschwefelung 7 und nachfolgend der Apparat 8 , in dem ein Zyklon 9 und ein Kerzenfilterbereich 10 zusammengefasst sind. Die Gaszufuhr in den Zyklon 9 ist mit einem Pfeil 11 bezeichnet, der Nutzgasauslass hinter dem Kerzenfilter 10 mit einem Pfeil 12. Das Nutzgas, allgemein mit 13 bezeichnet, wird dann einer weiteren Verarbeitung zugeführt.

Eine Quenchgasrückführung aus dem Strom 12 in einem Bereich vor der Entschwefelung 7 ist mit einem gestrichelten Pfeil 14 wiedergegeben. In diesem Bereich vor der Entschwefelung kann auch ein Additiv zugeführt werden, was mit einem gestrichelten Pfeil 15 angedeutet ist.

Erkennbar kann beispielsweise die Abscheidung saurer Gas- komponenten, z.B. eine H 2 S-Abscheidung vor der Entstaubung mittels Additivzugabe (Vergaser und/oder mit Quenchgas) erfolgen. Eine Teerabscheidung vor der Entstaubung durch Additive ist ebenfalls möglich, wobei die VorababScheidung dieser Additive und des Staubes im Zyklon und eine Feinstaubabscheidung im Kerzenfilter erfolgt.

Möglich ist auch die Restabscheidung der Teere an und/oder innerhalb der Kerzenfilter, wobei den Kerzenfiltern am Austritt ein Sicherheitsfilter, z.B. aus Schaumkeramik, nachgeschaltet sein kann. Diese Sicherheitsfilter können auch katalytisch aktiv sein. Das Quenchgas, beispielsweise angedeutet durch einen Teilstrom 14a, kann zur Abreinigung der Filterkerzen verwendet werden, wie nachfolgend noch dargestellt.

In Fig. 2 ist vereinfacht der Apparat 8 im Schnitt dargestellt, der aus einer Kombination des Zyklons 9 mit dem Kerzenfilter 10 gebildet ist. Dem Zyklon 9 werden über einen Zykloneintritt 16 die mit Partikeln beladenen Gase zugeführt, wobei aufgrund der unterschiedlichen Druckverhältnisse die Mehrzahl der Partikel nach unten abgesetzt wird. Die so vorgereinigten Gase strömen im Zentralrohr des Zyklonabscheiders 9 nach oben in den Kerzenfilterbereich 10 und werden mittels der mit 17 be- zeichneten Kerzenfilter abgereinigt. Das so gereinigte Gas durchströmt noch am Kopf der Kerzenfilter befindliche Sicherheitsfilter, mit 18 bezeichnet, um dann gemäß Pfeil 12 den Apparat 8 zu verlassen.

Werden die Kerzenfilter z.B. mittels rückgeführten Quenchgases über die Leitung 14a abgereinigt, fällt der an den Filter haftende Staub auf den schräg nach unten geneigten Trennboden 19 zwischen Zyklon 9 und Kerzenfilterbereich 10, wobei das Zentralrohr 20 des Zyklons einen inneren Einbau im Bodenbereich 19 aufweist, der in Fig. 3 etwas vergrößert dargestellt ist.

Speichenangeordnete Feinstaubaustragsrohre 24 führen vom Boden 19 in das zentrische Abführrohr 21, welches den Zyklon 9 durchsetzt und unten in einem Staubaustrag 22 endet, wobei dort über entsprechende Schleusen der Staub einem Staubsammler 23 zugeführt wird .

In Fig. 4 ist ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel dargestellt. Hier ist das Austragsrohr 21a für den Feinstaub aus dem Filterkerzenbereich 10a des Apparates 8a seitlich angeordnet, wobei unterhalb der Filterkerzen 17a in diesem Beispiel eine exzentrische, schräge Bodenplatte 19a vorgesehen ist, auf die beim Abreinigen der Filterkerzen 17a der Feinstaub fällt und seitlich ausgeleitet wird. Das Gas, welches das Zentralrohr 20a des Zyklons 9a durchströmt, wird über einen exzentrisch angeordneten Durchläse 25 den Filterkerzen 17a zugeführt. Die Filterkerzen 17a sind ebenso wie die Filterkerzen 17 (Fig. 1) in ihrem stromabwärtigen Endbereich mit katalytisch aktiven Sicherheitsfiltern 26 ausgerüstet. Ansonsten sind die funktionsmäßig gleichen Elemente beim Ausführungsbeispiel der Fig. 4 mit den gleichen Bezugszeichen versehen wie in Fig. 2.

Natürlich sind die beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfindung noch in vielfacher Hinsicht abzuändern, ohne den Grundgedanken zu verlassen, so stellen die Fig. 2 bis 4 lediglich stark vereinfacht die entsprechenden Apparate 8 bzw. 8a dar, welche für die Erfindung wesentlich als Kombiabscheider gestaltet sind.