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Title:
METHOD AND DEVICES FOR DETERMINING A TIME FOR COLLECTING PRESSURE-MEASUREMENT VALUES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/151932
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a method for determining a time (t1, …, t5) for measuring pressure values of a patient, or for recommending such a time, during a blood treatment session. The method comprises monitoring the ultrafiltration rate (UF_rate) at which the patient's blood is treated, the relative blood volume (RBV) and/or a sodium concentration ([Na+]) or a change thereto for the presence or fulfilment in each case of a predefined criterion for corresponding values or the change thereto. The method also comprises transmitting a signal to a provided blood-pressure measuring device (700) if or as soon as the predefined criterion is fulfilled for the ultrafiltration rate (UF_rate), for the relative blood volume (RBV) and/or for the sodium concentration ([Na+]) or the change thereto.

Inventors:
MILLÁN-GALANTE MARIA (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/051845
Publication Date:
August 05, 2021
Filing Date:
January 27, 2021
Export Citation:
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Assignee:
FRESENIUS MEDICAL CARE DEUTSCHLAND GMBH (DE)
International Classes:
A61M1/16; A61M1/34; A61M1/36
Foreign References:
JPH11317A1999-01-06
US20040057037A12004-03-25
DE19823811C11999-11-25
US4718891A1988-01-12
Other References:
GUYTONHALL: "Textbook of Medical Physiology", 2006, , VERLAG ELSEVIER SAUNDERS
DRUKKERPARSONSMAHER: "Replacement of Renal Function by Dialysis", 2004, KLUWER ACADEMIC PUBLISHERS
Attorney, Agent or Firm:
BOBBERT & PARTNER PATENTANWÄLTE PARTMBB (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zum Festlegen wenigstens eines

Zeitpunkts (tl, ..., t5) für eine Messung von Druckwerten an einem Patienten, oder zum Empfehlen einer solchen, während einer Behandlungssitzung, in welcher das Blut des Patienten extrakorporal mittels einer Blutbehandlungsvorrichtung (100), insbesondere mittels Durchführung (des Prozesses) einer Ultrafiltration, behandelt wird, wobei das Verfahren die Schritte umfasst:

Überwachen, während der Behandlungssitzung oder während wenigstens einer Phase hiervon, einer Ultrafiltrationsrate (UF_rate), mit welcher das Blut des Patienten behandelt wird, eines relativen Blutvolumens (RBV) und/oder einer Natriumkonzentration ([Na+]) oder jeweils einer Änderung hiervon auf das Vorliegen oder Erfüllen jeweils eines vorbestimmten Kriteriums für die Ultrafiltrationsrate (UF_rate), für das relative Blutvolumen (RBV) und/oder für die Natriumkonzentration ([Na+]) oder jeweils die Änderung hiervon;

Übermitteln eines Signals an eine bereitgestellte Blutdruckmessvorrichtung (700) wenn oder sobald das vorbestimmte Kriterium für die

Ultrafiltrationsrate (UF_rate), für das relative Blutvolumen (RBV) und/oder für die Natriumkonzentration ([Na+]) oder jeweils die Änderung hiervon erfüllt ist. 2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das vorbestimmte Kriterium für die Ultrafiltrationsrate (UF_rate) erfüllt ist, wenn ein Mindestwert für die

Ultrafiltrationsrate (UF_rate) oder deren Änderung erreicht, überstiegen oder über eine vorbestimmte Dauer (D) angelegt oder angestrebt ist; und/oder wobei das vorbestimmte Kriterium für das relative Blutvolumen (RBV) erfüllt ist, wenn das relative Blutvolumen (RBV) unterschritten oder dessen Änderung überschritten ist; und/oder wobei das vorbestimmte Kriterium für die

Natriumkonzentration ([Na+]), insbesondere in der Dialysierflüssigkeit oder im Dialysat, erfüllt ist, wenn ein Mindestwert der

Natriumkonzentration ([Na+]) unterschritten oder deren Änderung überschritten ist; und/oder wobei das vorbestimmte Kriterium für die Ultrafiltrationsrate (UF_rate), für das relative Blutvolumen (RBV) und/oder für die Natriumkonzentration ([Na+]) oder jeweils die Änderung erfüllt ist, wenn ein vorbestimmtes Ereignis im Ablauf eines an der

Blutbehandlungsvorrichtung (100) eingestellten Behandlungsprofils für die

Ultrafiltrationsrate (UF_rate), für das relative Blutvolumen (RBV) und/oder für die Natriumkonzentration ([Na+]) eintritt oder erreicht wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Signal an die bereitgestellte Blutdruckmessvorrichtung (700) ein Signal zum Vorbereiten der

Blutdruckmessvorrichtung (700) auf einen Vorgang zum Messen von Blutdruckmesswerten des Patienten, insbesondere ein Aufpumpen einer Blutdruckmanschette der Blutdruckmessvorrichtung (700) ist oder umfasst.

4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Signal an die bereitgestellte Blutdruckmessvorrichtung (700) ein Signal zum Messen eines arteriellen Blutdruckmesswerts oder venösen Blutdruckmesswerts des Patienten ist oder umfasst.

5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Überwachen der Ultrafiltrationsrate (UF_rate), des relativen Blutvolumens (RBV) und/oder der Natriumkonzentration ([Na+]) ein Auslesen wenigstens eines an der während der Blutbehandlungssitzung verwendeten Blutbehandlungsvorrichtung (100) eingestellten Behandlungsparameters oder -profils ist oder umfasst.

6. Steuer- oder Regelvorrichtung (150), konfiguriert zum Durchführen der maschinellen Schritte des Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5.

7. Steuer- oder Regelvorrichtung (150) nach Anspruch 6, konfiguriert zum Verarbeiten und/oder Auswerten des arteriellen Blutdruckmesswerts und/oder des venösen Blutdruckmesswerts.

8. Steuer- oder Regelvorrichtung (150) nach Anspruch 7, konfiguriert zum Triggern eines Alarms, zum Veranlassen eines Unterbrechens oder Beendens der Ultrafiltration, zum Veranlassen eines erneuten Ermittelns eines Blutdruckmesswerts sowie dessen Auswertens, zum Veranlassen einer Online-Bolusgabe und/oder konfiguriert zum Ausgeben entsprechender Hinweise zur Kenntnisnahme für den Benutzer, sollte die Auswertung des arteriellen Blutdruckmesswerts und/oder des venösen Blutdruckmesswerts ergeben, dass der Blutdruck des Patienten vorbestimmte Bereiche erreicht oder verlassen hat.

9. Medizinisches Set, aufweisend eine Steuer- oder Regelvorrichtung (150) gemäß einem der Ansprüche 6 bis 8; und eine Blutdruckmessvorrichtung (700); wobei die Steuervorrichtung (150) und die Blutdruckmessvorrichtung (700) in Signalkommunikation miteinander stehen.

10. Medizinisches Set nach Anspruch 9, weiter aufweisend eine Blutbehandlungsvorrichtung (100) zum extrakorporalen Behandeln des Bluts des Patienten, insbesondere mittels Durchführung (des Prozesses) einer Ultrafiltration. 11. Medizinisches Set nach Anspruch 10, wobei die Blutbehandlungsvorrichtung (100) ausgestaltet ist als Hämodialysevorrichtung, Hämofiltrationsvorrichtung oder Hämodiafiltrationsvorrichtung, insbesondere als eine Vorrichtung für die akute oder für die chronische Nierenersatztherapie

12. Medizinisches Set nach Anspruch 11, wobei die Nierenersatztherapie kontinuierliche oder intermittierende Verfahren umfasst.

13. Medizinisches Set nach einem der Ansprüche 9 bis 12, mit Sensoren (163a, 163b, 165a, 165b, 800), angeordnet und konfiguriert, um, vorzugsweise extrakorporal, die Natriumkonzentration ([Na+]), insbesondere in der Dialysierflüssigkeit, im Dialysat, und/oder das relative Blutvolumen (RBV) zu messen.

14. Digitales Speichermedium, insbesondere in Form einer Diskette, Speicherkarte, CD, DVD, Blu-ray Disc oder (E)EPROM mit elektrisch auslesbaren Steuersignalen, konfiguriert, um derart mit einer programmierbaren Steuer- oder Regelvorrichtung zusammenzuwirken, dass die Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5 veranlasst werden oder, dass eine herkömmliche Steuer- oder Regelvorrichtung zu einer Steuer- oder Regelvorrichtung (150) gemäß einem der Ansprüche 6 bis 8 umprogrammiert wird.

15. Computerprogramm-Produkt mit einem auf einem maschinenlesbaren Träger gespeicherten Programmcode zur Veranlassung der Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, wenn das Computerprogramm-Produkt in einer Steuer- oder Regelvorrichtung abläuft oder zur Veranlassung, dass eine herkömmliche Steuer- oder Regelvorrichtung zu einer Steuer- oder Regelvorrichtung (150) gemäß einem der Ansprüche 6 bis 8 umprogrammiert wird.

16. Computerprogramm mit einem Programmcode zur Veranlassung der Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 15, wenn das Computerprogramm auf einer Steuer- oder Regelvorrichtung abläuft oder zur Veranlassung, dass eine herkömmliche Steuer- oder

Regelvorrichtung zu einer Steuer- oder

Regelvorrichtung (150) gemäß einem der Ansprüche 6 bis 8 umprogrammiert wird.

Description:
Beschreibung

Verfahren und Vorrichtungen zum Festlegen eines Zeitpunkts zum Erheben von Druckmesswerten

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß Anspruch 1. Zudem betrifft sie eine Steuer- oder Regelvorrichtung gemäß Anspruch 6 und ein medizinisches Set gemäß Anspruch 9. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein digitales Speichermedium gemäß Anspruch 14, ein Computerprogramm-Produkt gemäß Anspruch 15 sowie ein Computerprogramm gemäß Anspruch 16.

Aus der Praxis ist die extrakorporale Blutbehandlung mittels Dialyse bekannt. Dabei wird dem Patienten Blut entnommen, das entlang eines Blutkreislaufs extrakorporal und z. B. durch einen Blutfilter geführt wird. Der Blutfilter weist eine Blutkammer, durch welche Blut geführt wird, und eine Dialysierflüssigkeitskammer, durch welche

Dialysierflüssigkeit geführt wird, auf. Beide Kammern sind durch eine semi-permeable Membran voneinander getrennt. Blut und Dialysierflüssigkeit werden zumeist im Gegenstromprinzip durch den Blutfilter geleitet. Das Blut wird im Blutfilter gereinigt, die Dialysierflüssigkeit gilt bei ihrem Austritt aus dem Blutfilter als verbraucht und wird, nun als Effluat oder als Effluent bezeichnet, verworfen. Neben dem Dialysat umfasst das zu verwerfende Effluent auch Filtrat (oder Ultrafiltrat), welches Wasser, das dem Blut im Blutfilter entzogen wurde, umfasst. Filtrat und Dialysat werden im Folgenden einzeln oder gemeinsam vereinfacht als Effluent bezeichnet. Die Dialyse kommt - neben Akutfällen - vor allem bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz zum Einsatz. Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz sind nur eingeschränkt oder gar nicht in der Lage, sich im Körper ansammelnde Giftstoffe und Flüssigkeit (Wasser) wieder auszuscheiden. Daher sind diese Patienten darauf angewiesen, dass diese Akkumulation durch das extrakorporale Verfahren der Dialyse regelmäßig abgebaut wird. Bei den meisten Patienten wird hierzu typischerweise drei Mal in der Woche eine Hämodialysebehandlung durchgeführt. Neben der Entfernung von Substanzen wie Harnstoff und Kalium ist es eine wesentliche Aufgabe der Dialyse, die sich durch Flüssigkeitsaufnahme ergebende Überwässerung des Patienten durch Flüssigkeitsentzug aus dem Blut abzubauen, so dass der Patient nach der Dialyse idealerweise sein Trockengewicht wieder erreicht.

Im Körper ist Wasser auf verschiedene physiologische Kompartimente verteilt, die sich in den intrazellulären Raum, den extrazellulären Raum sowie das Interstitium einteilen lassen (Guyton & Hall, Textbook of Medical Physiology, Verlag Elsevier Saunders, Philadelphia (USA), 11. Auflage, 2006).

Die Verteilung auf diese Kompartimente wird überwiegend durch das osmotische Gleichgewicht bestimmt, wozu der Natriumgehalt in diesen Kompartimenten den Hauptbeitrag leistet. Bei der Hämodialyse findet im Dialysator sowohl ein Stoffaustausch mit dem Blut als auch eine Flüssigkeitsentfernung aus dem Blut statt. Nach Rückgabe des Blutes in den Körper stellt sich dort durch Nachströmen von Flüssigkeit aus anderen Körperbereichen und durch Ausgleich der Stoffkonzentration jeweils ein neues Gleichgewicht ein. Diese Prozesse benötigen jedoch eine gewisse Zeit, so dass es Vorkommen kann, dass der Flüssigkeitsentzug aus dem Blut mittels Dialyse schneller erfolgt als das Nachströmen von Körperwasser. Da hierdurch das Volumen (oder die Menge) an Wasser in den Blutgefäßen verringert wird, führt dieses zum Sinken des Blutdrucks und ggf. zu kritischen Blutdruckabfällen während der Dialyse.

Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Festlegen eines Zeitpunkts für eine Druckmessung, insbesondere Blutdruckmessung, während der Blutbehandlungssitzung vorzuschlagen.

Ferner sollen eine Steuer- oder Regelvorrichtung, ein medizinisches Set, ein geeignetes digitales Speichermedium, ein geeignetes Computerprogramm-Produkt und ein geeignetes Computerprogramm angegeben werden.

Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch das Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1, eine Steuer- oder Regelvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 6 und ein medizinisches Set mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Die erfindungsgemäße Aufgabe wird ferner gelöst durch ein digitales Speichermedium, ein Computerprogramm-Produkt sowie ein Computerprogramm gemäß den Ansprüchen 14, 15 und 16.

Das erfindungsgemäße Verfahren betrifft das Festlegen eines Zeitpunkts für eine Druckmessung an einem Patienten, oder zum Empfehlen der Durchführung einer Druckmessung. Hierbei liegt der Zeitpunkt der Empfehlung und mittelbar auch des Messens während einer Behandlungssitzung, oder wird dort liegen. Die Behandlung des Patienten ist eine solche, bei welcher das Blut des Patienten extrakorporal mittels einer

Blutbehandlungsvorrichtung, insbesondere mittels Durchführung des Prozesses einer Ultrafiltration, behandelt wird.

Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst das Überwachen (alternativ das Beobachten oder Mitverfolgen) während der Behandlungssitzung oder während wenigstens einer Phase hiervon, der Ultrafiltrationsrate, mit welcher das Blut des Patienten behandelt wird oder behandelt werden wird, des relativen Blutvolumens des Patienten und/oder einer Natriumkonzentration (im Folgenden auch: [Na + ]). Das Überwachen kann das Feststellen von jeweils einer Änderung dieser Werte im Zeitverlauf sein oder umfassen.

Insbesondere werden diese Werte (Ultrafiltrationsrate, relatives Blutvolumen und/oder Natriumkonzentration) oder ihre Änderung auf das Vorliegen oder Erfüllen jeweils eines vorbestimmten Kriteriums überwacht.

Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst weiter das Übermitteln eines Signals an eine bereitgestellte

Blutdruckmessvorrichtung. Das Signal wird übermittelt, falls oder wenn oder sobald das vorbestimmte Kriterium für die Ultrafiltrationsrate, für das relative Blutvolumen und/oder für die Natriumkonzentration oder jeweils für die Änderung hiervon erfüllt ist.

Optional umfasst das erfindungsgemäße Verfahren auch das Bereitstellen der Blutdruckmessvorrichtung, welche geeignet und/oder vorbereitet ist zum Erheben von Blutdruckmesswerten des Patienten.

Die vorliegende Erfindung betrifft weiter eine Steuer- oder Regelvorrichtung. Sie ist konfiguriert oder programmiert zum Durchführen und/oder zum Veranlassen des erfindungsgemäßen Verfahrens oder seiner maschinellen Schritte, z. B. an einer bereitgestellten Blutdruckmessvorrichtung, insbesondere in jeder der hierin beschriebenen Ausführungsformen und in jeder möglichen Kombination von hierin offenbarten Merkmalen, insbesondere von Verfahrensschritten.

Die Steuer- oder Regelvorrichtung kann Einrichtungen aufweisen, oder hiermit in Signalkommunikation verbunden sein, die die einzelnen Verfahrensschritte oder -merkmale, wie hierin - und insbesondere in den Ansprüchen - offenbart, ausführen können und hierzu entsprechend ausgestaltet, konfiguriert und/oder programmiert sind. Diese Einrichtungen können entsprechend des durch sie ausgeführten oder ausführbaren Schritts benannt sein.

Ein erfindungsgemäßes medizinisches Set (hierin auch kurz: Set) weist eine erfindungsgemäße Steuer- oder Regelvorrichtung und eine Blutdruckmessvorrichtung auf. Hierbei stehen die Steuer- oder Regelvorrichtung und die Blutdruckmessvorrichtung in Signalkommunikation miteinander.

Eine Signalkommunikation kann hierbei das Aussenden und/oder Empfangen bzw. das Übermitteln von Informationen umfassen, ebenso den Austausch von Informationen, oder eine Konfigurierung hierzu. Als Beispiel für eine Information, die die Steuer- oder Regelvorrichtung in einigen Ausführungsformen an die Blutdruckmessvorrichtung übermittelt, sei ein Signal zur Vorbereitung einer Blutdruckmessung, z. B. zum Aufpumpen einer

Blutdruckmanschette, genannt. Ergänzend oder alternativ kann beispielsweise ein von der Blutdruckmessvorrichtung ermittelter Blutdruckmesswert von dieser an die Steuer- oder Regelvorrichtung, beispielsweise zu dessen weiterer Verarbeitung, übermittelt werden. Ein erfindungsgemäßes digitales, insbesondere nicht flüchtiges, Speichermedium, insbesondere in Form eines maschinenlesbaren Trägers, insbesondere in Form einer Diskette, Speicherkarte, CD, DVD, Blu-ray Disc oder (E)EPROM, FRAM (Ferroelectric RAM) oder SSD (Solid-State-Drive) mit elektrisch auslesbaren Steuersignalen, kann derart mit einer programmierbaren Steuer- oder Regelvorrichtung

Zusammenwirken, dass die, insbesondere maschinellen, Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens veranlasst werden.

Dabei können alle, einige oder manche der, insbesondere maschinell, durchgeführten Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens veranlasst werden.

Alternativ oder ergänzend hierzu kann das erfindungsgemäße digitale Speichermedium konfiguriert sein, dass eine herkömmliche Steuer- oder Regelvorrichtung zu einer erfindungsgemäßen Steuer- oder Regelvorrichtung umprogrammiert werden kann.

Ein erfindungsgemäßes Computerprogramm-Produkt weist einen volatilen, flüchtigen oder auf einem maschinenlesbaren Träger gespeicherten Programmcode zur Veranlassung der, insbesondere maschinellen, Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens, wenn das Computerprogramm-Produkt in einer Steuer- oder Regelvorrichtung abläuft, auf. Unter einem Computerprogramm- Produkt kann erfindungsgemäß beispielsweise ein auf einem Träger gespeichertes Computerprogramm, ein Embedded System als umfassendes System mit einem Computerprogramm (z. B. elektronisches Gerät mit einem Computerprogramm), ein Netzwerk von computerimplementierten Computerprogrammen (z. B. Client/Serversystem, Cloud Computing System, etc.) oder ein Computer, auf dem ein Computerprogramm geladen ist, abläuft, gespeichert ist, ausgeführt oder entwickelt wird, verstanden werden.

Alternativ oder ergänzend hierzu kann das erfindungsgemäße Computerprogramm-Produkt konfiguriert sein, eine herkömmliche Steuer- oder Regelvorrichtung zu einer erfindungsgemäßen Steuer- oder Regelvorrichtung umzuprogrammieren.

Der Begriff „maschinenlesbarer Träger", wie er hierin verwendet wird, bezeichnet in bestimmten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung einen Träger, der von Software und/oder Hardware interpretierbare Daten oder Informationen enthält. Der Träger kann ein Datenträger, wie eine Diskette, eine CD, DVD, ein USB-Stick, eine Flashcard, eine SD-Karte oder dergleichen sowie jeder andere hierin genannte Speicher oder jedes andere hierin genannte Speichermedium sein.

Ein erfindungsgemäßes Computerprogramm weist einen Programmcode auf zur Veranlassung der, insbesondere maschinellen, Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens, wenn das Computerprogramm auf einer Steuer- oder Regelvorrichtung abläuft. Unter einem Computerprogramm kann erfindungsgemäß beispielsweise ein physikalisches, vertriebsfähiges Software- Produkt verstanden werden, welches ein Programm aufweist.

Alternativ oder ergänzend hierzu kann das erfindungsgemäße Computerprogramm konfiguriert sein, eine herkömmliche Steuer oder Regelvorrichtung zu einer erfindungsgemäßen Steuer- oder Regelvorrichtung umzuprogrammieren.

Auch für das erfindungsgemäße Computerprogramm-Produkt und das erfindungsgemäße Computerprogramm gilt, dass alle, einige oder manche der, insbesondere maschinell, durchgeführten Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens veranlasst werden.

Erfindungsgemäße Ausführungsformen können manche, einige oder alle der folgenden Merkmale in beliebiger Kombination aufweisen, soweit dies für den Fachmann nicht erkennbar technisch unmöglich ist. Vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind jeweils auch Gegenstand der Unteransprüche .

Bei allen folgenden Ausführungen ist der Gebrauch des Ausdrucks „kann sein" bzw. „kann haben" usw. synonym zu „ist vorzugsweise" bzw. „hat vorzugsweise" usw. zu verstehen und soll erfindungsgemäße Ausführungsformen erläutern.

Wann immer hierin Zahlenworte genannt werden, so versteht der Fachmann diese als Angabe einer zahlenmäßig unteren Grenze. Sofern dies zu keinem für den Fachmann erkennbaren Widerspruch führt, liest der Fachmann daher beispielsweise bei der Angabe „ein" oder „einem" stets „wenigstens ein" oder „wenigstens einem" mit. Dieses Verständnis ist ebenso von der vorliegenden Erfindung mit umfasst wie die Auslegung, dass ein Zahlenwort wie beispielsweise „ein" alternativ als „genau ein" gemeint sein kann, wo immer dies für den Fachmann erkennbar technisch möglich ist. Beides ist von der vorliegenden Erfindung umfasst und gilt für alle hierin verwendeten Zahlenworte.

Wenn hierin von einer Ausführungsform die Rede ist, so stellt dies eine erfindungsgemäße, beispielhafte Ausführungsform dar. In einigen Ausführungsformen besteht das Kriterium nicht im Festlegen eines Zeitpunkts für eine Blutdruckmessung an einem Patienten oder umfasst ein solches Festlegen nicht.

In einigen Ausführungsformen ist oder umfasst das Kriterium kein Zeitkriterium, wie beispielsweise die Frage, ob eine vorbestimmte Zeitdauer seit einem vorbestimmten Ereignis, einer Uhrzeit oder einer vorangegangenen Druckmessung verstrichen ist.

In einigen Ausführungsformen ist die Blutdruckmessvorrichtung Teil der Blutbehandlungsvorrichtung oder steht mit dieser während der Behandlungssitzung in Signalverbindung und/oder sie ist hierfür konfiguriert und/oder der

Blutbehandlungsvorrichtung entsprechend eingerichtet, dieser zugeordnet oder mit dieser „paired".

In einigen Ausführungsformen umfasst das Verfahren keine automatisch erfolgende Blutdruckmessung, die z. B. nach vorab vorgegebenen Zeitkriterien (wie z. B. alle 5 min) erfolgt.

In einigen Ausführungsformen umfasst das Verfahren keine mehrfachen Blutdruckmessungen, deren Abstand zueinander anhand einer Zeitmessung oder nur einer Zeitmessung bestimmt wird.

In einigen Ausführungsformen umfasst die erfindungsgemäße Blutbehandlungsvorrichtung Sensoren, die stromauf und/oder stromab eines Dialysators der Blutbehandlungsvorrichtung eingesetzt sind, um die Elektrolyt- und/oder die Flüssigkeitsbilanz zu messen, z. B. auf der

Dialysierflüssigkeitsseite oder Maschinenseite und/oder auf der Blutseite. Sie können zum Ermitteln der

Natriumkonzentration wie hierin diskutiert verwendet werden.

In manchen Ausführungsformen weist die

Blutbehandlungsvorrichtung eine Steuer- oder Regelvorrichtung zu ihrer Steuerung oder Regelung auf. Die Steuer- oder Regelvorrichtung kann eine erfindungsgemäße sein. Sie kann programmiert und/oder konfiguriert sein, um ergänzend zum Ausführen oder Veranlassen des erfindungsgemäßen Verfahrens im Zusammenwirken mit weiteren Einrichtungen, insbesondere einer Blutdruckmessvorrichtung, die

Blutbehandlungsvorrichtung zu steuern oder zu regeln.

Die Steuer- oder Regelvorrichtung kann konfiguriert sein, um Maschinensignale abzugeben, die als Steuersignale an die Blutbehandlungsvorrichtung gerichtet sind, basierend auf Eingaben durch den Arzt, oder - alternativ oder ergänzend hierzu - basierend auf hinterlegten Algorithmen solche Maschinensignale zu erstellen. So kann der Arzt z. B. angeben, mit welchem Behandlungsprofil behandelt werden soll.

Entsprechende und optional eigens hierfür vorgesehene Eingabefelder, Schalter, Regler usw. für den Arzt können von der Steuer- oder Regelvorrichtung, einer Displayvorrichtung und/oder einem Abschnitt der Blutbehandlungsvorrichtung umfasst sein.

In einigen Ausführungsformen weisen die Steuer- oder Regelvorrichtung, die Blutdruckmessvorrichtung, das Set oder die Blutbehandlungsvorrichtung Einrichtungen auf, die konfiguriert sind, Schritte der erfindungsgemäßen Verfahren auszuführen. Dies gilt für jeden hierin offenbarten Schritt. In manchen Ausführungsformen läuft das erfindungsgemäße Verfahren auf einem Rechner oder Computer ab. Für erforderliche Eingaben kann eine Eingabemöglichkeit für den Benutzer vorgesehen sein. Zum Darstellen von Ergebnissen des Verfahrens oder Behandlungsanweisungen können Ausgabe- oder Anzeigevorrichtungen vorgesehen sein.

In einigen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist das vorbestimmte Kriterium für die Ultrafiltrationsrate erfüllt, wenn diese, oder ihre Änderung, einen Mindestwert erreicht oder übersteigt.

Das vorbestimmte Kriterium für die Ultrafiltrationsrate ist in manchen Ausführungsformen erfüllt, wenn die Ultrafiltrationsrate oder ihre Änderung über oder für eine vorbestimmte Dauer angelegt oder angestrebt ist.

Alternativ oder ergänzend ist in manchen Ausführungsformen das vorbestimmte Kriterium für das relative Blutvolumen erfüllt, wenn das relative Blutvolumen oder sein Messwert einen Mindestwert erreicht oder unterschritten hat, und/oder wenn dessen Änderung (d. h. seine Abnahme oder Zunahme des Messwerts pro Zeit) einen Höchstwert erreicht oder überschritten hat.

Wiederum ergänzend oder alternativ ist in einigen Ausführungsformen des Verfahrens das vorbestimmte Kriterium für die Natriumkonzentration, insbesondere die Natriumkonzentration der Dialysierflüssigkeit oder des Dialysats, erfüllt, wenn ein Mindestwert der Natriumkonzentration unterschritten oder ihre Änderung überschritten ist. Ergänzend oder alternativ hierzu ist das vorbestimmte Kriterium für die Ultrafiltrationsrate, für das relative Blutvolumen und/oder für die Natriumkonzentration oder jeweils die Änderung erfüllt, wenn ein vorbestimmtes Ereignis für die Ultrafiltrationsrate, für das relative Blutvolumen und/oder für die Natriumkonzentration im Ablauf eines Behandlungsprofils für die Ultrafiltrationsrate eintritt oder erreicht wird. Das Behandlungsprofil ist oder wird hierbei an der Blutbehandlungsvorrichtung eingestellt. Jeder Punkt des als Kurve über der Zeit dargestellten Behandlungsprofils kann hierin als Ereignis verstanden werden.

In manchen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist oder umfasst das Signal an die bereitgestellte Blutdruckmessvorrichtung ein Signal, das dem Vorbereiten der Blutdruckmessvorrichtung auf eine Blutdruckmessung dient oder ein Vorbereiten veranlasst. Dieses Vorbereiten kann insbesondere ein Aufpumpen einer optionalen

Blutdruckmanschette der Blutdruckmessvorrichtung sein oder umfassen .

In einigen Ausführungsformen ist das Signal an die bereitgestellte Blutdruckmessvorrichtung ein Signal zum Messen eines arteriellen Blutdruckmesswerts oder zum Messen eines venösen Blutdruckmesswerts des Patienten oder zum Vorbereiten einer solchen Messung, oder umfasst ein solches Signal. Das Signal kann ein solches Messen auslösen.

Basierend auf den gemessenen Blutdruckmesswerten einerseits, und den gesamten Umständen, welche die gemessenen Werte mit beeinflusst haben können andererseits, kann der Arzt eine Normotonie, eine ggf. vorliegende Hypertonie oder, was hier wahrscheinlicher ist, Hypotonie, diagnostizieren. Zu den Umständen, welche zum Stellen einer solchen Diagnose zwingend zu beachten sind, zählt u. a., wie sich die Blutdruckmesswerte des Patienten verglichen mit jenen eines Kollektivs einordnen lassen, oder ob sie sich im zeitlichen Verlauf geändert haben. Dieser Vorgang kann als Auswerten bezeichnet werden.

In manchen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist oder umfasst das Überwachen der Ultrafiltrationsrate, des relativen Blutvolumens und/oder der Natriumkonzentration ein Auslesen wenigstens eines eingestellten Behandlungsparameters oder Behandlungsprofils oder umfasst ein solches Auslesen, z. B. aus der Steuer- oder Regelvorrichtung. Dieses Behandlungsprofil kann an der Blutbehandlungsvorrichtung, die während der Blutbehandlungssitzung verwendet wird, voreingestellt und/oder ausgewählt sein.

In einigen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Steuer oder Regelvorrichtung ist diese optional konfiguriert zum Verarbeiten und/oder Auswerten des arteriellen Blutdruckmesswerts und/oder des venösen Blutdruckmesswerts.

Das Verarbeiten und/oder Auswerten des arteriellen Blutdruckmesswerts und/oder des venösen Blutdruckmesswerts kann zur Diagnose einer Normotonie, einer Hypertonie oder einer Hypotonie führen.

In manchen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Steuer oder Regelvorrichtung ist diese optional konfiguriert zum Triggern eines Alarms. Ergänzend oder alternativ ist sie in einigen

Ausführungsformen zum Veranlassen eines Unterbrechens oder

Beendens der Ultrafiltration konfiguriert.

In manchen Ausführungsformen ist die Steuer- oder Regelvorrichtung, wiederum ergänzend oder alternativ, zum Veranlassen wenigstens eines erneuten Ermittelns eines Blutdruckmesswerts vorgesehen und/oder konfiguriert. Dem Ermitteln des Blutdruckmesswerts kann sich dessen Verarbeiten und/oder Auswerten anschließen.

Alternativ oder ergänzend ist die Steuer- oder

Regelvorrichtung in einigen Ausführungsformen zum Veranlassen einer Bolusgabe oder Online-Bolusgabe konfiguriert.

Für eine Bolusgabe kann Folgendes gelten: Für die Behandlung wird eine Natriumkonzentration von 130-145 mmol/1 in der Dialysierflüssigkeit (je nach Erfahrungswert beim jeweiligen Patienten mittels Kt/V Messung an der

Blutbehandlungsvorrichtung oder anhand gemessener oder ermittelter Blutwerte) als Startwert eingestellt. Die eingestellte Na-Konzentration kann meist auf max. 155 mmol/1 angepasst werden, was insbesondere dann erfolgt, sollte ein hypotoner Zustand festgestellt worden sein.

Bei der Bolusgabe beträgt das Bolusvolumen (meist Substitutionsflüssigkeit, verabreicht z. B. über einen optionalen Prä- oder Postdilutionsport oder durch eine Prädilutionsventil bzw. ein Postdilutionsventil) zwischen 30- 240ml. Dieses wird i.d.R. nicht bilanziert. Die Bolusgabe kann anhand der mittels Leitfähigkeitssensoren ermittelter Werte ausgelöst und optional hinsichtlich Volumen und/oder Natrium- oder Salzgehalt eingestellt werden.

In manchen Ausführungsformen ist die erfindungsgemäße Steuer oder Regelvorrichtung optional vorgesehen und/oder konfiguriert, um einen entsprechenden Hinweis zur Kenntnisnahme für den Benutzer auszugeben.

Alarm, Unterbrechen, Beenden, erneutes Ermitteln, Bolusgabe und/oder Hinweisen können für den Fall vorgesehen sein, dass die Auswertung des arteriellen Blutdruckmesswerts und/oder des venösen Blutdruckmesswerts ergeben, dass der Patient hyper- oder hypoton ist oder ein vorbestimmter Bereich zulässiger Blutdruckmesswerte erreicht oder verlassen wurde oder der arterielle Blutdruckmesswerts und/oder der venöse Blutdruckmesswerts unter einem vorbestimmten Mindestwert liegen.

In einigen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen medizinischen Sets weist dieses weiter eine Blutbehandlungsvorrichtung auf. Die

Blutbehandlungsvorrichtung dient zum extrakorporalen Behandeln von Blut eines Patienten, insbesondere mittels Durchführung des Prozesses einer Ultrafiltration.

In manchen Ausführungsformen des medizinischen Sets ist die Blutbehandlungsvorrichtung ausgestaltet als Hämodialysevorrichtung, Hämofiltrationsvorrichtung oder Hämodiafiltrationsvorrichtung, insbesondere als eine Vorrichtung für die akute oder für die chronische Nierenersatztherapie . Die Nierenersatztherapie kann dabei kontinuierliche oder intermittierende Verfahren umfassen. In einigen Ausführungsformen umfasst das erfindungsgemäße medizinische Set Sensoren. Diese sind optional angeordnet und konfiguriert, um die Natriumkonzentration zu messen. Das Messen findet vorzugsweise extrakorporal, insbesondere im Dialysat, statt.

Die Steuer- oder Regelvorrichtung ist in einigen Ausführungsformen ergänzend konfiguriert oder programmiert zum Steuern oder Regeln einer Blutbehandlungsvorrichtung basierend auf den Ergebnissen des Verfahrens. Das Steuern oder Regeln kann ein Unterbrechen oder Beenden der Blutbehandlung oder der Ultrafiltration, ein Verringern oder Regeln der Ultrafiltrationsrate, das erneute Ermitteln vom arteriellen Blutdruckmesswert und/oder vom venösen Blutdruckmesswert, das Applizieren eines salzhaltigen Bolus, das Behandeln anhand eines geändertem Behandlungsprofils, ein Ändern der Natriumkonzentration in der Dialysierflüssigkeit, v. a. anhand der Vorgabe des Arztes, usw. sein oder umfassen.

Wann immer hierin eine Eignung oder ein Verfahrensschritt genannt ist, umfasst die vorliegende Erfindung auch eine entsprechende Programmierung oder Konfiguration einer geeigneten, erfindungsgemäßen Vorrichtung oder eines Abschnitts hiervon.

Die Bestimmung des relativen Blutvolumens wird regelmäßig zur Kontrolle des Flüssigkeitsentzugs bei den behandelten Patienten benötigt. Als Folge der Ultrafiltration sinkt das Blutvolumen und damit auch das relative Blutvolumen. Änderungen des Blutvolumens haben einen wichtigen Einfluss auf den intradialytischen Blutdruck eines Patienten (Drukker, Parsons und Mäher, Replacement of Renal Function by Dialysis, Kluwer Academic Publishers, Dordrecht, 5. Ausgabe, 2004). Das relative Blutvolumen (kurz: RBV) kann beispielsweise beruhend auf der Messung des Hämatokrit ermittelt werden:

HTC 0

RBV = ( - 1) 100

HTC- L wobei gilt:

HTCo ist der Hämatokritwert zum Zeitpunkt t=0 (beim Start der Behandlung) und

HTCi ist der Hämatokritwert zum jeweils aktuellen Zeitpunkt

Zur Ermittlung des relativen Blutvolumens können verschiedene physikalische Verfahren verwendet werden, z. B. Messung der elektrischen Leitfähigkeit, optische Dichte, Blutviskosität oder physikalische Dichte, insbesondere mittels Messung der Schallgeschwindigkeit und/oder Schalllaufzeit.

Erfindungsgemäß sind Vorrichtungen, beispielsweise Sensoren, zur Bestimmung und/oder Überwachung des relativen Blutvolumens vorgesehen. Es wird hierzu auf den Stand der Technik verwiesen. Solche Vorrichtungen werden hierin auch als Blutvolumenmonitor bezeichnet. Erfindungsgemäß kann ein solcher Blutvolumenmonitor vorgesehen sein.

Manche oder alle erfindungsgemäßen Ausführungsformen können einen, mehrere oder alle der oben und/oder im Folgenden genannten Vorteile aufweisen.

Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung kann eine verbesserte Patientenüberwachung während einer Blutbehandlungssitzung sein, da die Patientenüberwachung vor allem in den kritischen Momenten einer solchen Blutbehandlungssitzung stattfindet. Ein Entlassen der Patienten aus der Blutbehandlungssitzung mit einem Fluidüberhang, der durch fälschlicherweise für erforderlich gehaltene Absenkung der Ultrafiltrationsrate während der Behandlungssitzung bedingt ist, oder die nicht blutdruckbedingt erfolgte Gabe eines salzhaltigen Bolus, kann bei Verwenden der vorliegenden Erfindung vorteilhaft vermieden werden. Die Patiententoleranz gegenüber der Blutbehandlungssitzung kann somit mittelbar vergrößert werden, was die Lebensqualität des Patienten merklich steigern kann.

Mittels der vorliegenden Erfindung, insbesondere durch die Automatisierung der Festlegung der passenden, variablen Zeitpunkte und das damit vorteilhaft verbundene frühe Erkennen von Druckveränderungen während einer Blutbehandlungssitzung beim Patienten auch ohne Tätigwerden des Personals, kann vorteilhaft unnötigen Stress beim Personal vermeiden.

Als weiterer Vorteil kann die Einsparung von Zeit und Aufmerksamkeit seitens des Personals an dieser Stelle möglich sein.

Mittels der vorliegenden Erfindung können vorteilhaft höhere Ultrafiltrationsvolumen oder -raten angestrebt werden ohne ein Unwohlsein des Patienten zu riskieren. Momente, in denen er sich wegen eines zu hohen Ultrafiltrationsvolumens oder einer zu hohen Ultrafiltrationsrate unwohl fühlen könnte, können erfindungsgemäß frühzeitig erfasst und damit letztlich vorteilhaft vermieden werden. Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht in ihrer einfachen Umsetzbarkeit.

In der Praxis wird das aktuelle relative Blutvolumen oder dessen Änderungsrate regelmäßig mit einem patientenindividuell definierbaren Schwellwert verglichen und die Rate des Flüssigkeitsentzugs beim Überschreiten des Schwellwerts reduziert. Dieses kann dazu führen, dass dauerhaft am Ende der Dialyse das entzogene

Flüssigkeitsvolumen geringer ist als geplant und damit das Trockengewicht nicht erreicht wird. Diese Umstände lassen sich erfindungsgemäß vorteilhaft vermeiden, da z. B. die zum Erzielen des Trockengewichts in der zur Verfügung stehenden Zeit erforderliche Ultrafiltrationsrate angelegt werden kann. Sollte hierbei Unwohlsein auftreten, so könnte dies erfindungsgemäß erkannt werden. Also muss die

Ultrafiltrationsrate nicht rein prophylaktisch zur Vermeidung von Unbehagen auf Seiten des Patienten abgesenkt werden.

Alle mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielbaren Vorteile lassen sich in bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen ungeschmälert auch mit den erfindungsgemäßen Vorrichtungen erzielen, und umgekehrt.

Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren rein exemplarisch beschrieben. In ihnen bezeichnen selbe Bezugszeichen gleiche oder selbe Komponenten. Es gilt:

Fig . 1 zeigt in vereinfachter, schematischer Darstellung eine erfindungsgemäße Blutbehandlungsvorrichtung mit einem extrakorporalen Blutkreislauf in einer ersten Ausführungsform oder die Darstellung eines Flussbildes einer erfindungsgemäßen BlutbehandlungsVorrichtung, exemplarisch ausgestaltet als Hämodiafiltrationsvorrichtung;

Fig. 2 zeigt Beispiele für die Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit Bezug auf eine graphische Darstellung eines exemplarischen Behandlungsprofils;

Fig. 3a zeigt ein erstes alternatives Behandlungsprofil einer Blutbehandlung mittels Ultrafiltration;

Fig. 3b zeigt ein zweites alternatives Behandlungsprofil einer Blutbehandlung mittels Ultrafiltration;

Fig. 4 zeigt ein Beispiel für das Festlegen von Zeitpunkten (tl,...,t5) innerhalb einer Blutbehandlung mittels Ultrafiltration in einer graphischen Darstellung eines exemplarischen Behandlungsprofils, das basierend auf dem erfindungsgemäßen Verfahren angepasst wurde; und

Fig. 5 zeigt Beispiele für die Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit Bezug auf eine graphische Darstellung eines weiteren exemplarischen Behandlungsprofils.

Fig. 1 zeigt einen extrakorporalen Blutkreislauf 300, welcher zu einer Behandlung mittels Double-Needle-Zugangs, oder unter Verwendung z. B. eines zusätzlichen Y-Verbinders (Bezugszeichen Y) wie in Fig. 1 gezeigt mittels Single- Needle-Zugangs mit dem Gefäßsystem des nicht dargestellten Patienten verbunden werden kann. Der Blutkreislauf 300 kann optional in Abschnitten hiervon in oder auf einer Blutkassette vorliegen.

Pumpen, Aktoren und/oder Ventile im Bereich des Blutkreislaufs 300 sind mit einer erfindungsgemäßen Blutbehandlungsvorrichtung 100 bzw. mit einer von dieser z. B. umfassten Steuervorrichtung 150 verbunden.

Der Blutkreislauf 300 weist eine arterielle Patientenschlauchklemme 302 und eine arterielle Konnektionsnadel eines arteriellen Abschnitts oder einer arteriellen Patientenleitung, Blutentnahmeleitung oder ersten Leitung 301 auf (oder ist hiermit verbunden). Der Blutkreislauf 300 weist ferner eine venöse

Patientenschlauchklemme 306 und eine venöse Konnektionsnadel eines venösen Abschnitts, einer venösen Patientenleitung, Blutrückgabeleitung oder zweiten Leitung 305 auf (oder ist hiermit verbunden).

Eine Blutpumpe 101 ist in oder an der ersten Leitung 301 vorgesehen, eine Substituatpumpe 111 ist mit einer Dialysierflüssigkeitszulaufleitung 104 zum Fördern von frischer Dialysierflüssigkeit, welche in einer weiteren Filterstufe (F2) gefiltert ist (Substituat), verbunden. Eine Substituatleitung 105 kann fluidisch mit der Zulaufleitung 104 verbunden sein. Mittels der

Substituatpumpe 101 kann Substituat per Prädilution, über ein Prädilutionsventil 107, oder per Postdilution, über ein Postdilutionsventil 109, über zugehörige Leitungen 107a bzw. 109a in Leitungsabschnitte, beispielsweise in den arteriellen Leitungsabschnitt 301 bzw. in den venösen

Leitungsabschnitt 305 (hier zwischen einer Blutkammer 303b eines Blutfilters 303 und einer venösen Luftabscheidekammer oder venösen Blutkammer 29) des Blutkreislaufs 300 eingebracht werden.

Der Blutfilter 303 weist die mit dem arteriellen Leitungsabschnitt 301 und mit dem venösen

Leitungsabschnitt 305 verbundene Blutkammer 303b auf. Eine Dialysierflüssigkeitskammer 303a des Blutfilters 303 ist mit der zur Dialysierflüssigkeitskammer 303a führenden Dialysierflüssigkeitszulaufleitung 104 und einer von der Dialysierflüssigkeitskammer 303a wegführenden Dialysatablaufleitung 102, welche Dialysat, also verbrauchte Dialysierflüssigkeit, leitet, verbunden.

Dialysierflüssigkeitskammer 303a und Blutkammer 303b sind durch eine zumeist semi-permeable Membran 303c voneinander getrennt. Sie stellt die Trennscheide zwischen der Blutseite mit dem extrakorporalen Blutkreislauf 300 und der Maschinenseite mit dem Dialysierflüssigkeits- bzw. Dialysatkreislauf dar, die in Fig. 1 links der Membran 303c gezeigt ist.

Die Anordnung der Fig. 1 umfasst einen optionalen Detektor 315 zum Detektieren von Luft und/oder Blut. Die Anordnung der Fig. 1 umfasst ferner einen oder zwei Drucksensoren PSI (stromauf der Blutpumpe 101) und PS2 (stromab der Blutpumpe 101, er misst den Druck stromauf des Blutfilters 303 („prä-Hämofilter")) an den in Fig. 1 gezeigten Stellen. Weitere Drucksensoren können vorgesehen sein, z. B. der Drucksensor PS3 stromab der venösen Blasenkammer 29.

Eine optionale Single-Needle-Kammer 317 kommt in Fig. 1 als Puffer- und/oder Ausgleichsbehälter bei einem Single-Needle- Verfahren zum Einsatz, bei welchem der Patient mittels nur einer der zwei Blutleitungen 301, 305 mit dem extrakorporalen Blutkreislauf 305 verbunden ist.

Die Anordnung der Fig. 1 umfasst außerdem einen optionalen Detektor 319 zum Detektieren von Luftblasen und/oder Blut.

Eine Zugabestelle 25 für Heparin kann optional vorgesehen sein.

Links in der Fig. 1 ist eine Anmischvorrichtung 63 gezeigt, welche aus den Behältern A (für A-Konzentrat über die Konzentratversorgung 67) und B (für B-Konzentrat über die Konzentratversorgung 69) eine vorbestimmte Mischung für die jeweilige Lösung zur Verwendung durch die Blutbehandlungsvorrichtung 100 bereitstellt. Die Lösung enthält, in z. B. der Heizvorrichtung 61 angewärmtes Wasser (Online, z. B. als Umkehrosmosewasser oder aus Beuteln) aus der Wasserquelle 55.

Eine Pumpe 71, welche als Konzentratpumpe oder Natriumpumpe bezeichnet werden kann, ist mit der Anmischvorrichtung 63 und einer Quelle mit Natrium, etwa dem Behälter B, fluidisch verbunden und/oder fördert hieraus.

Weiter sind in Fig. 1 ein Abfluss 53 für das Effluent zu erkennen. Ein optionaler Wärmetauscher 57 und eine erste Flusspumpe 59, die zur Entgasung geeignet ist, ergänzen die gezeigte Anordnung.

Ein wiederum weiterer Drucksensor kann als PS4 stromab des Blutfilters 303 auf der Wasserseite, jedoch vorzugsweise stromauf der Ultrafiltrationspumpe 131 in der Dialysatablaufleitung 102 zum Messen des Filtratdrucks oder Membrandrucks des Blutfilters 303 vorgesehen sein. Weitere, optionale Druckmessstellen P können ebenfalls vorgesehen sein.

Blut, das den Blutfilter 303 verlässt, durchströmt eine optionale venöse Blutkammer 29, welche eine Entlüftungseinrichtung 31 aufweisen und mit dem Drucksensor PS3 in Fluidverbindung stehen kann.

Die in Fig. 1 gezeigte exemplarische Anordnung weist die Steuer- oder Regelvorrichtung 150 auf. Sie kann mit jeder der hierin genannten Komponenten - jedenfalls oder insbesondere mit der Blutpumpe 101 - in kabelgebundener oder kabelloser Signalverbindung zur Steuerung oder Regelung der Blutbehandlungsvorrichtung 100 stehen. Sie ist optional konfiguriert, um das hierin beschriebene Verfahren auszuführen, insbesondere automatisch.

Mittels der Vorrichtung zur Online-Mischung der Dialysierflüssigkeit ist eine Variation deren Natriumgehalts, gesteuert durch die Steuervorrichtung 150, in bestimmten Grenzen möglich. Hierzu können insbesondere die mittels Leitfähigkeitssensoren 163a, 163b ermittelten Messwerte einbezogen werden. Sollte sich dabei eine Anpassung des Natriumgehalts der Dialysierflüssigkeit

(Natriumkonzentration) oder des Substituats als erforderlich oder gewünscht ergeben, so kann dies durch Anpassen der Förderrate der Natriumpumpe 71 erfolgen.

Darüber hinaus umfasst die Blutbehandlungsvorrichtung 100 Mittel zur Förderung von frischer Dialysierflüssigkeit sowie von Dialysat. Dazu ist die erste Flusspumpe 59 stromaufwärts des Blutfilters 303 vorgesehen, welche frische Dialysierflüssigkeit in Richtung des Blutfilters 303 fördert. Ein erstes Ventil kann zwischen der ersten Flusspumpe 59 und dem Blutfilter 303 vorgesehen sein, welches eingangsseitig den Zulauf zum Blutfilter 303 öffnet bzw. schließt. Eine zweite, optionale Flusspumpe 169 ist z. B. stromabwärts des Blutfilters 303 vorgesehen, welche Dialysat zum Abfluss 53 fördert. Ein zweites Ventil kann zwischen dem Blutfilter 303 und der zweiten Flusspumpe 169 vorgesehen sein, welches ausgangsseitig den Ablauf öffnet bzw. schließt.

Weiterhin umfasst die Blutbehandlungsvorrichtung 100 optional eine Vorrichtung 161 zur Bilanzierung des in den Dialysator 303 ein- und ausströmenden Flusses auf der Maschinenseite. Die Vorrichtung 161 zur Bilanzierung ist vorzugsweise in einem Leitungsbereich zwischen der ersten Flusspumpe 59 und der zweiten Flusspumpe 169 angeordnet.

Die Blutbehandlungsvorrichtung 100 umfasst ferner Mittel zum exakten Entfernen eines durch den Anwender und/oder durch die Steuervorrichtung 150 vorgegebenen Flüssigkeitsvolumens aus dem bilanzierten Kreislauf wie die Ultrafiltrationspumpe 131.

Sensoren wie die optionalen Leitfähigkeitssensoren 163a, 163b dienen der Bestimmung der, in manchen Ausführungsformen temperaturkompensierten, Leitfähigkeit sowie des Flüssigkeitsstroms stromauf und stromab des Dialysators 303.

Temperatursensoren 165a, 165b können einzeln oder zu mehreren vorgesehen sein. Von ihnen gelieferte Temperaturwerte können erfindungsgemäß zum Ermitteln einer temperaturkompensierten Leitfähigkeit genutzt werden.

Ein Leckagesensor 167 ist optional vorgesehen. Weitere Flusspumpen ergänzend oder alternativ zu z. B. jener mit dem Bezugszeichen 169 können ebenfalls vorgesehen sein.

Eine Reihe von optionalen Ventilen ist in Fig. 1 jeweils mit V bezeichnet. Bypassventile sind mit VB bezeichnet.

Basierend auf den Messwerten der vorgenannten, optionalen Sensoren ermittelt in einigen Ausführungsformen die Steuervorrichtung 150 die Elektrolyt- und/oder Flüssigkeitsbilanz .

Filter Fl und F2 können in Serie geschaltet vorgesehen sein.

Der Filter Fl dient hier exemplarisch dazu, mittels der Anmischvorrichtung 63 selbst unter Nutzung von nicht-reinem Wasser ausreichend reine Dialysierflüssigkeit zu erzeugen, welche anschließend, z. B. im Gegenstromprinzip, durch den Blutfilter 303 strömt.

Der Filter F2 dient hier exemplarisch dazu, aus der ausreichend reinen Dialysierflüssigkeit, welche den ersten Filter Fl verlässt, durch Filtern von z. B. pyrogenen Stoffen steriles oder ausreichend gefiltertes Substituat zu generieren, welches bedenkenlos dem extrakorporal strömenden Blut des Patienten und damit letztlich dem Körper des Patienten zugeführt werden kann.

Fig. 1 zeigt, dass die Steuervorrichtung 150 der Blutbehandlungsvorrichtung 100 kabelgebunden oder kabellos mit einer Blutdruckmessvorrichtung 700 und/oder mit einem Blutvolumenmonitor 800 in Signalverbindung stehen kann und hierfür, z. B. durch entsprechende gegenseitige Programmierung und Abstimmung aufeinander, konfiguriert und vorbereitet ist.

Die optionale Blutbehandlungsvorrichtung 100 des erfindungsgemäßen Sets ist in Fig. 1 zwar als Vorrichtung zur Hämo (dia)filtation gezeigt. Hämodialysevorrichtungen fallen jedoch ebenfalls unter die vorliegende Erfindung, obgleich nicht eigens mittels Figur dargestellt.

Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebene Ausführungsform beschränkt, diese dient lediglich der Veranschaulichung.

Die in Fig. 1 gezeigten Pfeilspitzen geben in Fig. 1 allgemein jeweils die Strömungsrichtung an.

Fig . 2 zeigt Beispiele für erfindungsgemäß festgelegte Zeitpunkte tl, ..., t5 innerhalb des zeitlichen Ablaufs eines exemplarischen Behandlungsprofils, dabei ist die vorbestimmte Ultrafiltrationsrate UF_rate dieses Behandlungsprofils (z. B. in der Einheit ml/h) über der Zeit t (z. B. in der Einheit h) gezeigt.

Ein solches Behandlungsprofil kann beispielsweise in der Blutbehandlungsvorrichtung hinterlegt und vom Arzt oder vom qualifizierten Behandlungspersonal für die Behandlung eines konkreten Patienten auswählbar sein.

Das gezeigte Beispiel zeigt ein Behandlungsprofil mit alternierenden, deutlichen Wechseln zwischen niedrigeren und höheren Ultrafiltrationsraten UF_rate. Die Abschnitte des Behandlungsprofils mit den höheren Ultrafiltrationsraten können auch als peaks bezeichnet werden, da sie Spitzen der Ultrafiltrationsrate UF_rate im zeitlichen Verlauf des Behandlungsprofils entsprechen.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei Kenntnis und anhand des hinterlegten Behandlungsprofils bzw. dessen vorbestimmten Verlaufs ad hoc oder vorab festlegen, zu welchen Zeitpunkten tl, ..., t5 das Messen eines Blutdruckmesswerts des Patienten erfindungsgemäß als sinnvoll erachtet wird. Da vor allem hohe Ultrafiltrationsraten UF_rate in der Regel vom (jeweiligen) Patienten schlechter toleriert werden, ist das Ende eines solchen peak geeignet, den aktuellen Zustand des Patienten zu ermitteln, insbesondere ein Ermitteln seiner aktuellen Blutdruckmesswerte zu veranlassen. Diese Zeitpunkte tl, ..., t5 sind im Diagramm der Fig. 2 mit einem "x" gekennzeichnet.

Alternativ oder ergänzend, kann bei Kenntnis des Verlaufs des Behandlungsprofils die Dauer D eines solchen peak zum Festlegen wenigstens eines Zeitpunkts tl, ..., t5 herangezogen werden. Der Übersichtlichkeit halber ist die Dauer D nur an einem peak der Fig. 2 mit Bezugszeichen angegeben.

Ein zu einem solchen Zeitpunkt tl, ..., t5 veranlasstes Übermitteln eines entsprechenden Signals an die Blutdruckmessvorrichtung 700 kann - dem Verfahren nachgelagert - zum Messen eines Blutdruckmesswerts führen. Nach Verarbeiten des gemessenen Blutdruckmesswerts, beispielsweise in der Steuer- oder Regelvorrichtung 150 (siehe Fig. 1), kann dies zur Auswahl eines alternativen Behandlungsprofils (siehe Fig. 3a und 3b) oder zu einem Abändern des Verlaufs des gewählten Behandlungsprofils (siehe Fig. 4) führen, mit welchem jeweils im weiteren Verlauf der Blutbehandlungssitzung vorzugsweise weiter behandelt werden soll.

Die Anzahl der erfindungsgemäß festgelegten Zeitpunkte (hier fünf) ist rein exemplarisch und in keinem Fall beschränkend zu verstehen.

Fig . 3a zeigt ein erstes alternatives Behandlungsprofil einer Blutbehandlung mittels Ultrafiltration.

Ein, an einem mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens festgelegten Zeitpunkt gemessener, Blutdruckmesswert kann ergeben, dass die Ultrafiltrationsrate UF_rate des gewählten Behandlungsprofils (beispielsweise des Behandlungsprofils mit alternierenden Wechseln der Fig. 2) nicht ausreichend gut vom behandelten Patienten toleriert wird. Als erstes alternatives Behandlungsprofil, auf welches bei Erfüllen der oben genannten Kriterien zurückgegriffen werden könnte, soll hier beispielhaft ein linearer Verlauf der

Ultrafiltrationsrate UF_rate abgebildet werden. Wie leicht zu erkennen ist, nimmt die Ultrafiltrationsrate UF_rate in diesem Beispiel eines Behandlungsprofils während der Blutbehandlungssitzung von Beginn an bis zum Ende linear ab.

Es ist davon auszugehen, dass eine abnehmende

Ultrafiltrationsrate UF_rate von einem Patienten, der mit dem Behandlungsprofil der Fig. 2 weniger gut gefahren ist, leichter toleriert werden kann.

Fig . 3b zeigt ein zweites alternatives Behandlungsprofil einer Blutbehandlung mittels Ultrafiltration. Analog zu Fig. 3a wird in diesem Beispiel erneut davon ausgegangen, dass die Ultrafiltrationsrate UF_rate des gewählten Behandlungsprofils (beispielsweise des Behandlungsprofils mit alternierenden Wechseln der Fig. 2) nicht ausreichend gut vom behandelten Patienten toleriert wurde. Als zweites alternatives Behandlungsprofil, auf welches bei Erfüllen der oben genannten Kriterien zurückgegriffen werden könnte, soll hier beispielhaft ein stufenförmiger Verlauf der Ultrafiltrationsrate UF_rate genannt werden. Wie gut zu erkennen ist, nimmt die Ultrafiltrationsrate UF_rate in diesem Beispiel eines Behandlungsprofils während der Blutbehandlungssitzung von Beginn an bis zum Ende exemplarisch zweimal um je eine Stufe ab.

Auch hier ist davon auszugehen, dass die abnehmende Ultrafiltrationsrate UF_rate vom behandelten Patienten leichter toleriert werden kann. Erfindungsgemäß kann an den mit "x" gekennzeichneten Zeitpunkten, welche insbesondere durch das erfindungsgemäße Verfahren festgelegt sein können, erneut ein Signal an die Blutdruckmessvorrichtung 700 ergehen, auf welches ein Ermitteln eines weiteren Blutdruckmesswerts sowie dessen Auswertung und/oder Verarbeitung folgen kann. Es kann dann an diesen Stellen erfindungsgemäß vorgesehen sein, die

Ultrafiltrationsrate UF_rate entsprechend des ermittelten Blutdruckmesswertes zu senken oder beizubehalten.

In manchen Ausführungsformen kann angedacht sein, die Ultrafiltrationsrate UF_rate basierend auf der Ermittlung und Auswertung bzw. Verarbeitung von Blutdruckmesswerten wieder zu erhöhen bzw. zu einem zuvor verwendeten Behandlungsprofil zurückzukehren . Fig . 4 zeigt ein Beispiel für das Festlegen von Zeitpunkten tl, ..., t5 innerhalb einer Blutbehandlungssitzung mittels Ultrafiltration in einer graphischen Darstellung eines exemplarischen Behandlungsprofils, das erfindungsgemäß angepasst wurde.

Wie schon zu Fig. 3a wird in diesem Beispiel erneut davon ausgegangen, dass die Ultrafiltrationsrate UF_rate des gewählten Behandlungsprofils (beispielsweise des Behandlungsprofils mit alternierenden Wechseln der Fig. 2) nicht ausreichend gut vom behandelten Patienten toleriert wurde, was aber an dem ersten Zeitpunkt tl erkannt wurde. Im Gegensatz zum Behandlungsprofil der Fig. 2 wird hier das vom Arzt ausgewählte Behandlungsprofil dahingehend geändert, dass anhand des ermittelten Blutdruckmesswerts, welcher am Zeitpunkt tl, welcher erfindungsgemäß festgelegt wurde, die Höhe der peaks der Ultrafiltrationsrate UF_rate angepasst, beispielsweise gesenkt, werden. Die unterschiedlichen Höhen der peaks der Ultrafiltrationsrate UF_rate vor und nach der Anpassung der Ultrafiltrationsrate UF_rate sind in Fig. 4 durch zwei horizontale Punktlinien verdeutlicht.

Es ist denkbar, die Ultrafiltrationsrate UF_rate in solchen Ausführungsformen bei guter Verträglichkeit des Patienten, d. h. in Verbindung mit später gemessenen, wieder akzeptablen Blutdruckmesswerten, auch wieder nach oben anzupassen. Dies ist in Fig. 4 in dem zeitlichen Verlauf des Behandlungsprofils anschließend an die mit "x" gekennzeichneten Zeitpunkte t3 und t4 angedeutet.

Fig . 5 zeigt, dass das hierin in der Figurenbeschreibung zu den Kriterien der Ultrafiltrationsrate UF_rate Ausgeführte analog uneingeschränkt auch für die Kriterien des relativen Blutvolumens RBV bzw. die Kriterien der Natriumkonzentration [Na + ] innerhalb einer Blutbehandlungssitzung gilt.

Bezugszeichenliste

25 Zugabestelle für Heparin (optional)

29 venöse Blutkammer (optional)

31 Entlüftungseinrichtung

53 Abfluss

55 Wasserquelle

57 Wärmetauscher

59 erste Flusspumpe

61 Heiz orrichtung

63 Anmischvorrichtung

67 Konzentratversorgung

69 Konzentratversorgung

71 Konzentratpumpe; Natriumpumpe

100 BlutbehandlungsVorrichtung

101 Blutpumpe

102 Dialysatablaufleitung, Effluentzulaufleitung

104 Dialysierflüssigkeitszulaufleitung

105 Substituatleitung 107 Prädilutionsventil 107a Leitung 109 Postdilutionsventil 109a Leitung 111 Pumpe für Substituat 121 Pumpe für Dialysierflüssigkeit 131 Pumpe für Dialysat oder Effluent

150 Steuer- oder Regelvorrichtung

161 Vorrichtung

163a Leitfähigkeitssensor

163b Leitfähigkeitssensor

165a Temperatursensor

165b Temperatursensor 167 Leckagesensor

169 zweite Flusspumpe

300 extrakorporaler Blutkreislauf

301 erste Leitung (arterieller Leitungsabschnitt)

302 (erste) Schlauchklemme

303 Blutfilter oder Dialysator 303a Dialysierflüssigkeitskämmer 303b Blutkammer 303c semi-permeable Membran

305 zweite Leitung (venöser Leitungsabschnitt)

306 (zweite) Schlauchklemme 315 Detektor 317 Single-Needle-Kammer 319 Detektor

700 Blutdruckmess orrichtung

800 Blutvolumenmonitor

Fl Filter

F2 Filter

A Behälter

B Behälter

D vorbestimmte Dauer

[Na + ] Natriumkonzentration

P Druckmessstellen PSI arterieller Drucksensor (optional)

PS2 arterieller Drucksensor (optional)

PS3 Drucksensor (optional)

PS4 Drucksensor zum Messen des Filtratdrucks (optional) RBV relatives Blutvolumen tl Zeitpunkt UF_rate Ultrafiltrationsrate

V Ventile VB Bypassventile

Y Y-Verbinder