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Title:
METHOD AND DEVICE FOR THE DECENTRALISED OPERATION OR CONSTRUCTION OF A PRECISE ANGLE SYNCHRO-CONTROL SYSTEM IN A MULTI-MOTOR DRIVE SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1999/001928
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for the decentralised operation of a device for controlling the precise angle synchronism of individual drive mechanisms of a multi-motor drive system linked by a synchronisation bus (4). According to the invention, the set values are processed in such a way that a single drive control device (1) only requires non-time-critical set values. Consequently, the higher-ranking control system available (5) does not have to fulfil any special requirements relating to speed and synchronisation. The control indicator (12) is set statistically and dynamically by means of the control signal (S¿w?), in such a way that the synchro-controlled drive mechanism can be synchronised at any reference point which is predetermined by means of the set angle value (w¿s?), or can be positioned at said reference point. The drive mechanism can be given a speed relation (r). The position of said drive mechanism can also be adjusted by a predetermined displacement angle (w¿v?). The invention ensures that in the event that no machine set speed value (v*) is provided, each individual drive mechanism slows down in a synchro-controlled, synchronous manner.

Inventors:
COUTO PAULO (DE)
Application Number:
PCT/DE1998/001783
Publication Date:
January 14, 1999
Filing Date:
June 29, 1998
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
COUTO PAULO (DE)
International Classes:
B41F13/00; B41F13/004; B41F33/08; H02P5/50; (IPC1-7): H02P5/50; B41F13/004
Domestic Patent References:
WO1997011848A11997-04-03
Foreign References:
EP0698572A11996-02-28
EP0567741A11993-11-03
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zum dezentralen Betrieb einer Einrichtung zur Regelung des winkelgenauen Gleichlaufs einzelner, drehzahl veränderbarer Elektroantriebe eines durch einen Synchronisa tionsbus vernetzten MehrmotorenAntriebssystems, wobei den Antrieben ein Winkelsollwert eines Leitzeigers vorgegeben wird, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß in jedem Antrieb ein eigener Leitzeiger (12) generiert wird, der aus einem allen Antrieben über den Sychronisationsbus (4) zugeführten Drehzahlsollwert dezentral im jeweiligen An triebsregelgerät (11ln) gebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der Leitzeiger (12) aus dem Drehzahl sollwert in Form eines Sägezahns (n*) erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der Leitzeiger (12) statisch wie dynamisch auf einen vorgegebenen Winkel (ws) gesetzt wird, wobei der Leitzeiger (12) auf jeden beliebigen Bezugspunkt setzbar ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß jeder Antrieb dezentral mit einer individuellen Drehzahlrelation (r) beaufschlagt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der relationsbehaftete . Antrieb mit tels des jeweils eigenen Leitzeigers (12) gleichlaufgeregelt wird und winkelgenau seine relative Lage einhält.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 5, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß jeder Antrieb dezentral mit einem individuellen Versatzwinkel (wv) beaufschlagt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß jeweils ein dezentraler Hochlaufgeber (10) verwendet wird, der es ermöglicht, durch Drehzahlsoll wertvorgabe Null'und Umschaltung auf eine parametrierbare Rücklauframpe, bei Kommunikationsstörungen des Synchronisa tionsbusses (4) jeden einzelnen Antrieb gleichlaufgeregelt und parallel stillzusetzen.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder einem der Ansprüche 2 bis 7, mit einem übergeordneten Leitsystem (1), das über einen Synchronisationsbus (4) mit Antriebsregelgeräten (11ln) verbunden ist, die über Winkel sollwertgeneratoren (12112n) verfügen, wobei jedes einzelne Antriebsregelgerät (11ln) einen eigenen Winkelsollwertgeber als Leitzeiger (12) hat.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß Multiplizierer (11) vorhanden sind, mit denen die dem Leitzeiger (12) zugeführte Drehzahl (n*) mit einer Drehzahlrelation (r) multipliziert, wobei die Drehzahlrelation (r) einen festen Wert besitzt oder vom über geordneten Leitsystem (5) vorgegeben wird.
10. Vorrichtung nach . Anspruch 8, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß in jedem dezentralen An triebsregelgerät (11ln) jeweils ein eigener Hochlaufgeber (10) vorhanden ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß Addierer (14) vorhanden sind, mit denen der Versatzwinkel (wv) dezentral dem jeweiligen Winkelsollwert (w*) aufaddierbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 8, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der Versatzwinkel (wv) sowohl vom übergeordneten Leitsystem (5) oder von einer externen Registerverstellung bzw.regelung vorgebbar ist.
Description:
Beschreibung VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUM DEZENTRALEN BETRIEB BZW. AUFBAU EINER WINKELGE- NAUEN GLEICHLAUFREGELUNG IN EINEM MEHRMOTORENANTRIEBSSYSTEM

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum dezentralen Aufbau einer Einrichtung zur Regelung des winkelgenauen Gleichlaufs einzelner, drehzahlveränderbarer Elektroantriebe eines durch einen Synchronisationsbus vernetzten Mehrmotoren- antriebssystem, wobei den Antrieben ein Winkelsollwert eines Leitzeigers vorgegeben wird. Daneben bezieht sich die Erfin- dung auch auf die zugehörige Vorrichtung zwecks Durchführung dieses Verfahrens.

In den letzten Jahren sind die Anstrengungen, mechanische durch elektrische Antriebskomponenten zu ersetzen, besonders in der Druckindustrie stark intensiviert worden. Im Europäi- schen Patentdokument EP 0 567 741 Bl wird ein auf eine Rota- tionsdruckmaschine bezogener Aufbau vorgestellt, bei dem Antriebe und deren Antriebsregler zu Druckstellen-bzw.

Antriebsgruppen, die ihre Positionsreferenz direkt vom Falz- apparat beziehen, zusammengefaßt und durch ein übergeordnetes Leitsystem verwaltet werden.

Das Internationale Patentdokument WO 97/11848 A beschreibt eine wellenlose Rotationsdruckmaschine, bei der die Antriebs- gruppen aufgelöst werden und jeder Antrieb als kleinste vollständige Einheit der Rotationsdruckmaschine definiert wird. Durch die beliebige Zuordenbarkeit jedes einzelnen Antriebs zu unterschiedlichen Falzapparaten erhöht sich die Flexibilität des Antriebskonzeptes.

Weiterhin ist aus der DE 34 11 651 Cl eine Regelanordnung für den Gleichlauf mehrerer Antriebe bekannt, bei dem jedem zu regelnden Antrieb ein Positionsregler vorgegeben ist, dem ein Geschwindigkeitsregler nachgeschaltet ist. Dabei wird also der Sollwert zentral vorgegeben.

Im Aufsatz"Digitale Antriebe und SERCOS-Interface"aus "Antriebstechnik", Band 31 (1992), Nr. 12, Seiten 30 bis 38, werden verschiedene Aufbauten mit digitalen Antrieben vor- gestellt, die über das serielle Echtzeit-Kommunikationssystem SERCOS-Interface mit einer CNC-Steuerung als übergeordnetes Leitsystem vernetzt sind. Bei diesen Antriebssystemen muß neben der Istwerterfassung, Regelung und Pulsweitenmodulation aller Achsen auch die Sollwertverarbeitung synchronisiert werden. In der Betriebsart"Lageregelung"wird von der CNC- Steuerung ein synchronisierter und zeitkritischer Lagesoll- wert an die digitalen Antriebe gesendet.

Im Aufsatz"Dezentral bringt mehr"aus der Siemens-Zeit- schrift"drive & control", Nr. 1/96, Seiten 4 bis 6, wird anhand einer Form-, Füll-und Verschließmaschine für Becher ein dezentrales Antriebssystem vorgestellt, bei dem die ein- zelnen Antriebe ihre Sollwerte vom jeweiligen, fest zugeord- neten Vorgängerantrieb über eine sog."Peer-to-Peer"-Quer- kopplung erhalten.

In der industriellen Praxis, insbesondere in der Druckindu- strie, kann ein Antrieb mehreren Antriebsverbunden zugeordnet werden, wobei der Lagebezugspunkt nicht ein Falzapparat sein muß. Aus diesem Grund sind Konzepte, bei denen ein Antrieb festzugeordneten Leitantrieben folgt, nicht unbegrenzt ein- setzbar. Moderne, im Einsatz bewährte Systeme besitzen daher eine Sollwertvorgabe, die nach dem Prinzip der"virtuellen

Leitwelle" (rotierender Leitzeiger) arbeiten, was in der WO 97 11848 A und im Aufsatz"Digitale Antriebe und SERCOS- Interface"im einzelnen beschrieben ist. Alle Antriebe, die zu einem Verbund gehören, synchronisieren sich auf eine ima- ginäre Leitwelle, die mechanisch nicht existiert. Realisiert wird diese elektrische Leitwelle mit einem Winkelsollwert- generator nach dem Prinzip eines Interpolators oder Sägezahn- generators.

Ausgehend vom beschriebenen Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine zugehörige Vorrichtung für eine dezentrale Gleichlaufregelung anzugeben, die in be- sonderer Weise für direkt angetriebene, wellenlose Verarbei- tungsmaschinen der Papier-, Druck-, Verpackungs-und Textil- industrie geeignet sind. Eine solche dezentrale Gleichlauf- regelung soll auch für relationsbehaftete Antriebe einsetzbar sein und die freie Zuordenbarkeit der einzelnen Antriebe zu unterschiedlichen Antriebsverbunden gewährleisten, bei gleichzeitiger Befreiung des überlagerten Systems von zeit- kritischen und synchronisierten Aufgaben.

Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in jedem Antrieb ein eigener Leitzeiger generiert wird, der aus einem allen Antrieben über den Synchronisationsbus zugeführten Drehzahlsollwert dezentral im jeweiligen Antriebsregelgerät gebildet wird. Vorzugsweise wird der Leitzeiger aus dem Dreh- zahlsollwert in Form eines Sägezahnes erzeugt. Dabei wird der Leitzeiger vorteilhafterweise statisch wie dynamisch auf einen vorgegebenen Winkel gesetzt, wobei der Leitzeiger auf jeden beliebigen Bezugspunkt setzbar ist.

Besonders vorteilhaft ist bei der Erfindung, daß der Leit- zeiger dezentral jeweils im einzelnen Antriebsregelgerät

untergebracht ist. Damit benötigen die einzelnen Antriebs- regelgeräte ausschließlich zeitunkritische Sollwerte, womit an ein vorhandenes, übergeordnetes Leitsystem keine besonde- ren Geschwindigkeits-und Synchronisationsanforderungen gestellt werden. Vorzugsweise wird jeder Antrieb mit einer individuellen Drehzahlrelation behaftet. Ein solcher relationsbehafteter Antrieb wird gleichlaufgeregelt und hält winkelgenau seine relative Lage ein. Weiterhin kann jeder Antrieb mit einem individuellen Versatzwinkel beaufschlagt und damit in seiner Lage verstellt werden.

Die zugehörige Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht aus einem übergeordneten Leitsystem, das über einen Synchronisationsbus mit Antriebsregelgeräten verbunden ist, die über Winkelsollwertgeneratoren verfügen, wobei jedes Antriebsregelgerät einen eigenen Winkelsollwertgeber als Leitzeiger hat. Die Vorrichtung ist dezentral und kann modu- lar aufgebaut sein. Neben dem jeweils eigenen Leitzeiger ist vorzugsweise auch jeweils ein eigener Hochlaufgeber dezentral vorhanden. Vorteilhafterweise ermöglicht der jeweilige Hoch- laufgeber, durch Drehzahlsollwertvorgabe"Null"und Umschal- tung auf eine parametrierbare Rücklauframpe bei Kommunika- tionsstörung des Synchronisationsbusses jeden einzelnen An- trieb gleichlaufgeregelt und parallel stillzusetzen. Für die Drehzahlrelation ist dabei vorteilhaft, daß sie einen festen Wert besitzt oder vom übergeordneten Leitsystem vorgegeben werden kann.

Entscheidend ist nunmehr die durchgängige Dezentralisierung der Sollwertgabe, wobei die dafür verwendeten Leitzeiger dezentral angeordnet sind. Mit der Erfindung wird vorteil- hafterweise erreicht, daß einerseits das Antriebsregelgerät

keine zeitkritischen Sollwerte benötigt und daß keine über- geordnete synchronisierte Sollwertbildung in einem Antriebs- master notwendig ist. Die Funktionalität des Antriebsmasters, die bisher als separates Gerät vorhanden oder im Leitsystem integriert war, kann damit entfallen.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung von Ausführungs- beispielen anhand der Zeichnung. Es zeigen jeweils als Block- schaltbild : Figur 1 ein System gemäß dem Stand der Technik, Figur 2 eine erste Anordnung gemäß der Erfindung und Figur 3 eine mit erweiterten Funktionalitäten versehene zweite Anordnung gemäß der Erfindung.

Die Figuren 2 und 3 werden teilweise gemeinsam beschrieben.

Gleiche bzw. sich entsprechende Teile haben gleiche Bezugs- zeichen.

Als Stand der Technik kann ein System betrachtet werden, das prinzipiell nach FIG 1 aufgebaut ist. Eine Einrichtung, im folgenden als Antriebsmaster 7 bezeichnet, übernimmt die zeitkritischen Aufgaben und entlastet damit ein üblicherweise vorhandenes, übergeordnetes Leitsystem 5.

Das Leitsystem 5 versorgt den Antriebsmaster 7 mit der Maschinengeschwindigkeit v*. Dieser Sollwert wird über einen Hochlaufgeber 10 geführt, der den Drehzahlleitsollwert nL* erzeugt. Der Leitzeiger 12 generiert einen dem Drehzahlsoll- wert nL* entsprechenden Winkelleitsollwert WL*. Diese beiden Sollwerte werden an die Antriebsregelgeräte für den ersten Antrieb 11 bis zum übernächsten Antrieb In gesendet. Die An- zahl angeschlossener Antriebe kann bis zu etwa 100 betragen.

Die Antriebsregelungen 141-14n bestehen im Wesentlichen aus einer Gleichlauf-und einer Momenten-/Stromregelung, wobei eine Gleichlaufregelung antriebstechnisch als eine Drehzahl- regelung mit überlagerter Winkelregelung definiert wird, und laufen komplett in den Antriebsregelgeräten 11-ln ab. Jeder Gleichlaufregelkreis wird durch die Zurückführung der Gebersignale aus den hochauflösenden Drehgebern 201-20 die die Lage der Motoren 21-2n ermitteln, geschlossen.

Durch Differentiation der Lage kann die Drehzahl des Motors berechnet werden. Bei hohen Anforderungen an die Genauigkeit wird die Lage der Arbeitsmaschinen 31-3n auch mit den Zu- satzgebern 301-30nerfaßt.

Voraussetzung zur Realisierung eines solchen Aufbaus ist das Vorhandensein eines Bussystems zwischen Antriebsmaster 7 und Antriebsregelgeräten 11-ln, der einerseits einen schnellen Datendurchlauf ermöglicht, aber darüber hinaus alle Teil- nehmer über eine interruptgesteuerte, zentrale Taktvorgabe synchronisieren kann. Aus diesem Grund wird ein solches Bus- system, in der EP 0 567 741 B1 Antriebsbus genannt, im fol- genden als Synchronisationsbus 4 bezeichnet. Dieser Synchro- nisationsbus 4 gewährleistet, daß alle Antriebe ihre Winkel- istwerte zum gleichen Zeitpunkt und in gleichen Zeitabstän- den, d. h. zeitäquidistant, ermitteln. Dieser Zeitabstand entspricht der Zeitbasis, die für die Bildung der Winkel- inkremente gilt. Daher muß die Bildung des Winkelsollwerts im Antriebsmaster 7 im Takt der Interrupterzeugung des Synchro- nisationsbusses 4 gerechnet werden.

Das bekannte SERCOS-Interface oder das neu vorgestellte opti- sche System SIMOLINK entsprechend Siemens Produktinformation SIMOVERT MASTER DRIVES Motion Control erfüllen die Bedingun- gen, die an ein Synchronisationsbus im obigem Sinn gestellt werden.

Antriebsmaster 7 und Antriebsregelgeräte li-In müssen mit entsprechenden Schnittstellen 40M bzw. 401-40n für den Syn- chronisationsbus 4 ausgerüstet sein. Für den obengenannten SIMOLINKe stehen entsprechend Siemens-Produktinformation Schnittstellen für das Regelsystem SIMADYN Do auf der An- triebsmasterseite 40M und für die Umrichterregelgeräte der Familie SIMOVERT° Master Drives auf der Seite der Antriebs- regelgeräte 401-40n zur Verfügung.

Zeitunkritische Sollwerte, Istwerte, Parameter, sowie Steuer- und Zustandssignale werden normalerweise über einen separaten Steuer-und Parametrierbus, der in FIG 1 nicht dargestellt ist, ausgetauscht. Ein solcher Bus wird in der WO 97 11848 A im einzelnen beschrieben. Zur Realisierung einer solchen Kommunikation kann z. B. PROFIBUS DP verwendet werden.

An die Kommunikation 6 zwischen Leitsystem 5 und Antriebs- master 7 werden keine besonderen Anforderungen gestellt. Im Einsatz befindet sich z. B. der Datenbus PROFIBUS-FMS. Sowohl das Regelgerät SIMADYN De als Antriebsmaster 7 als auch die Automatisierungsgeräte SIMATIC° S5/S7 als Leitsystem 5 ent- sprechend Siemens-Produktionsformation verfügen über entspre- chende Schnittstellen GOn bzw. 60L. Die Funktionalität des Antriebsmasters kann aber auch im Leitsystem integriert sein.

Bezeichnend für die bisher bekannten Systeme ist die zentrale Generierung mindestens eines Winkelsollwerts, und damit einer zeitkritischen und synchronisierten Prozeßgröße. Ein solches Konzept besitzt den Nachteil, daß der Antriebsmaster 7 auf den Bustakt des Synchronisationsbusses 4 synchronisiert wer- den muß. Außerdem muß der Antriebsmaster 7 innerhalb jedes Bustaktes einen aktuellen Winkelleitsollwert WL* berechnen.

Weitere Schwierigkeiten kommen hinzu, wenn der Winkelleit- sollwert WL* für jeden Antrieb individuell verändert wird, etwa durch die Addition eines antriebsbezogenen Winkelver- satzes : -Antriebsmaster 7 muß innerhalb des kurzen Bustaktes die Winkelsollwerte für alle Antriebe bilden.

-Geringe Modularität des Antriebsmasters 7, der in Abhän- gigkeit der Antriebsanzahl individuelle Sollwerte bilden muß.

-Schnelle Uberbelastung des Antriebsmasters 7 bei steigender Antriebsanzahl.

-Zusätzliche Realisierung einer Drehzahlrelation im An- triebsmaster 7 nur mit hohem Aufwand und hoher Prozessor- belastung möglich.

Ausgehend von einem solchen bekannten System würde die An- ordnung gemäß Figuren 2 und 3 weiter entwickelt. Gemeinsam und wesentlich ist bei beiden Anordnungen gemäß Figur 2 und 3, daß die Winkelsollwertgeneratoren 12 als Leitzeiger de- zentral in das jeweilige Antriebsregelgerät 11 bis ln liegen.

Dabei ist in Figur 2 noch ein . Antriebsmaster 7 mit Hochlauf- geber 10 vorhanden, der aus dem Maschinengeschwindigkeits- sollwert v* den Drehzahlsollwert n* erzeugt.

Die Anordnung gemäß Figur 3 bezieht sich auf einen voll- ständig dezentralen Aufbau, der alle Anforderungen an einen gleichlaufgeregelten Antrieb in einem durch einen Synchro- nisationsbus 4 vernetzten Mehrmotorenantriebssystem erfüllt, ohne dabei einem übergeordneten Leitsystem spezielle Anfor- derungen zu stellen.

Zur besseren Übersicht wird in FIG 2 und 3 nur ein einzelner Antrieb dargestellt. Gleiche Komponenten besitzen in FIG 1

sowie 2 und 3 gleiche Bezeichnungen, wobei in FIG 2 und 3 auf die Antriebsnummerierung 1-n als Index verzichtet wird.

Nunmehr wird jedes dezentrale Antriebsregelgerät 1 mit einem Hochlaufgeber 10 und einem Leitzeiger 12 ausgerüstet. Über den Synchronisationsbus 4 wird jeder Antrieb mit dem zu seinem Maschinenverbund gehörenden Maschinengeschwindigkeits- sollwert v* versorgt. Nach dem Verteilen der Sollwerte wird ein Interrupt an alle Antriebe gesendet. Durch diese Syn- chronisation wird gewährleistet, daß alle Teilnehmer eines Antriebsverbunds ihre Rechenzyklen immer mit dem gleichen, aktuellen Maschinengeschwindigkeitssollwert v* abarbeiten. Da digitale Systeme eine exakt gleiche Berechnung garantieren, kann jeder Antrieb für sich selbst die Drehzahl-und Winkel- sollwerte ermitteln.

Der größte Vorteil des Aufbaus gemäß Figur 2 und 3 besteht darin, daß keine Winkelsollwerte oder Winkelabweichungen bei jedem Bustakt im Antriebsmaster gebildet werden müssen. Die Maschinengeschwindigkeit v* bzw. die Drehzahl n* wird direkt vom entsprechenden Bedienungssystem weitergeleitet und braucht nicht bei jedem Buszyklus aktualisiert werden. Damit können die Antriebsregelgeräte 1 direkt an das übergeordnete Leitsystem 5, das von zeitkritischen und synchronisierten Aufgaben befreit ist, angeschlossen werden.

Darüber hinaus wird die Abhängigkeit von der Antriebsanzahl modular in die Antriebsregelgeräte 1 verlagert. Einzige Bedingung ist, daß das Leitsystem 5 über eine Schnittstelle zum Synchronisationsbus 4 verfügt. Die Implementierung einer SIMOLINK@-Schnittstelle in das Siemens Automatisierungsgerät SIMATICe S7 ist bereits realisiert.

Durch die geringe Belastung des Synchronisationsbusses 4, der nur den gemeinsamen Maschinengeschwindigkeitssollwert v* und

die Interrupts verteilen muß, ist auch ein Anschluß von ca.

200 Antrieben an ein Leitsystem vorstellbar. Zur Entlastung des Synchronisationsbusses 4 empfiehlt es sich, asynchrone Sollwerte, wie die Relation r oder den Versatzwinkel wv, über den separaten Steuer-und Parametrierbus zu senden.

Durch die nunmehr erfolgte Verlagerung des Hochlaufgebers 10 in das Antriebsregelgerät 1 kann die wichtige Funktionalität des gleichlaufgeregelten Anhaltens bei Busstörung auf ein- fache Weise verwirklicht werden. Bei Störung der Kommunika- tion mit dem Leitsystem 5, und damit Ausfall des Maschinen- geschwindigkeitssollwertes v*, kann der Hochlaufgeber 10 mit- tels des internen Steuersignals"Hochlaufgeber Null setzen So"mit Sollwert gleich Null beaufschlagt werden. Gleichzei- tig wird die Rücklaufzeit des Hochlaufgebers 10 auf eine bei allen Antrieben gleich parametrierte Bremsrampe umgeschaltet.

Auf diese Weise können sich die einzelnen Antriebe gleich- laufgeregelt und damit parallel stillsetzen. Die entspre- chenden Busüberwachungsmechanismen sind im oben erwähnten SIMOLINKe implementiert.

Ein weiterer Vorteil des dezentralen Aufbaus besteht darin, daß modular eine Drehzahlrelation r realisiert werden kann, was speziell in Figur 3 zusätzlich implementiert ist. Diese Relation r entspricht dem Übersetzungsverhältnis eines mecha- nischen Getriebes und kann dabei einen festen Wert besitzen oder vom Leitsystem 5 vorgegeben werden. Der Relationswert r wird mittels des Multiplikators 11 mit dem Drehzahlsollwert n* multipliziert.

Der vorstehend anhand der Figuren 2 und 3 im einzelnen be- schriebene Aufbau ermöglicht es somit, einen relationsbehaf- teten Antrieb winkelgenau gleichlaufzuregeln. Obwohl ein An- trieb mit Übersetzungsverhältnis ungleich Eins'naturgemäß nicht im absoluten Gleichlauf zu anderen Antrieben fährt, die

ein anderes Übersetzungsverhältnis besitzen, muß es aber trotzdem Winkelfehler, die durch Sollwert-oder Lastsprünge entstehen, ausregeln und damit einen relativen Gleichlauf einhalten. Um diese Funktionalität zu verwirklichen, muß also jeder relationsbehafteter Antrieb mit einem eigenen Leit- zeiger 12 ausgerüstet werden, der aus dem relationsbehafteten Drehzahlsollwert nr* einen antriebsbezogenen Winkelsollwert wa* berechnet. Dies bedeutet, daß jeder Antrieb über eine eigene"virtuelle Welle"als Bezugspunkt verfügt.

Mittels des Steuersignals"Winkel setzen Sw""kann der Leit- zeiger 12 statisch oder dynamisch auf einen vorgegebenen Winkelsetzwert ws gesetzt werden. Damit läßt sich der Antrieb auf einen beliebigen Bezugspunkt positionieren oder synchro- nisieren.

Der antriebsbezogene Winkelsollwert wa* kann speziell in Figur 3 mit einem Addierer 13 zusätzlich mit dem Versatz- winkel wv beaufschlagt werden. Damit kann der einzelne An- trieb in seiner Lage verstellt, und so die Funktionalität einer Register-oder Passerverstellung verwirklicht werden.

Der Versatzwinkel wv kann von dem Leitrechner 5 oder von einer externen Einrichtung, wie z. B. einer Registerregelung, vorgegeben werden. Der aus der Addition resultierende Winkel- sollwert w* wird, zusammen mit dem relationsbehafteten Dreh- zahlsollwert nr*, an die Gleichlaufregelung 14 weitergelei- tet.




 
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