Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR DETERMINING A TEMPERATURE OF A HYDRAULIC FLUID IN A HYDRAULIC CLUTCH ACTUATING SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/153397
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for determining a temperature of a hydraulic fluid in a hydraulic clutch actuating system, wherein, by means of the temperature of the hydraulic fluid (T_C), a compensation value for an actuator path of a clutch actuator (4) present in the clutch actuating system (1) is determined, wherein the temperature (T_C) of the hydraulic fluid (8) is calculated by a liquid temperature model (16), to which two different temperatures (T_A, T_B) are supplied as input signals. In a method, in which correct temperatures of the hydraulic fluid are determined even in case of insufficient quality of the temperature signals, validity information is associated with each temperature (T_A, T_B), wherein the fluid temperature model (16) calculates the temperature (T_C) of the hydraulic fluid (8) from a previously supplied valid temperature (T_A, T_B) in the case of at least one invalid supplied temperature (T_A, T_B) being present.

Inventors:
VOLLBRECHT CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/DE2018/100039
Publication Date:
August 30, 2018
Filing Date:
January 18, 2018
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
SCHAEFFLER TECHNOLOGIES AG (DE)
International Classes:
F16D48/06
Domestic Patent References:
WO2018033182A12018-02-22
WO2018010720A12018-01-18
WO2009022450A12009-02-19
Foreign References:
DE102011103750A12011-12-29
DE10155459A12002-05-29
DE102008041353A12010-02-25
DE102015213297A12017-01-19
DE102014219029A12016-03-24
DE102017102538A2017-02-09
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1 . Verfahren zur Bestimmung einer Temperatur einer Hydraulikflüssigkeit in einem hydraulischen Kupplungsbetätigungssystem, wobei mit der Temperatur der Hydraulikflüssigkeit (T_C) ein Kompensationswert für einen Aktorweg eines in dem Kupplungsbetätigungssystem (1 ) vorhandenen Kupplungsaktors (4) ermittelt wird, wobei die Temperatur (T_C) der Hydraulikflüssigkeit (8) durch ein Flüssigkeitstemperaturmodell (16) berechnet wird, dem als Eingangssignale zwei verschiedene Temperaturen (T_A, T_B) zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Temperatur (T_A, T_B) eine Gültigkeitsinformation zugeordnet ist, wobei das Flüssigkeitstemperaturmodell (16) bei mindestens einer vorliegenden ungültigen zugeführten Temperatur (T_A, T_B) die Temperatur (T_C) der Hydraulikflüssigkeit (8) aus einer vorhergehenden gültigen zugeführten Temperatur (T_A, T_B) berechnet.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass als vorhergehende gültige zugeführte Temperatur (T_A, T_B) die jeweils letzte gültige der jeweilig beiden zugeführten Temperaturen (T_A, T_B) verwendet wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem nicht eingeschwungenen Flüssigkeitstemperaturmodell (16) die Temperatur (T_C) der Hydraulikflüssigkeit (8) auf einen Zustand abhängig von den letzten gültigen beiden zugeführten Temperaturen (T_A, T_B) einschwingt.

4. Verfahren zur Bestimmung einer Temperatur einer Hydraulikflüssigkeit in einem hydraulischen Kupplungsbetätigungssystem, wobei mit der Temperatur (T_C) der Hydraulikflüssigkeit (8) ein Kompensationswert für einen Aktorweg eines in dem Kupplungsbetätigungssystem (1 ) vorhandenen Kupplungsaktors (4) ermittelt wird, wobei die Temperatur (T_C) der Hydraulikflüssigkeit (8) durch ein Flüssigkeitstemperaturmodell (16) berechnet wird, dem als Eingangssignale zwei verschiedene Temperaturen (T_A, T_B) zugeführt werden, dadurch gekenn- zeichnet, dass jeder zugeführten Temperatur (T_A, T_B) eine Gültigkeitsinformation zugeordnet ist und wenn noch keine gültigen zugeführten Temperaturen (T_A, T_B) vorliegen, die Berechnung der Temperatur (T_C) der Hydraulikflüssigkeit (8) durch das Flüssigkeitstemperaturmodell (16) ausgesetzt wird bis eine erste gültige zugeführte Temperatur (T_A) eines der beiden zugeführten Temperaturen (T_A, T_B) auftritt, welche anstelle der berechneten Temperatur (T_C) der Hydraulikflüssigkeit (8) verwendet wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass nach Auftreten einer ersten gültigen zugeführten Temperatur (T_B) der anderen der beiden zugeführten Temperaturen (T_A, T_B) die Temperatur (T_C) der Hydraulikflüssigkeit (8) aus den beiden ersten gültigen zugeführten Temperaturen (T_A, T_B) der beiden zugeführten Temperaturen (T_A, T_B) durch das Flüssigkeitstemperaturmodell (16) berechnet wird.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Flüssigkeitstemperaturmodell (16) vor der Berechnung der Temperatur (T_C) der Hydraulikflüssigkeit (8) initialisiert wird.

7. Verfahren nach Anspruch 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Berechnung der Temperatur der Hydraulikflüssigkeit Temperatursprünge ausgeblendet werden, welche bei Beginn der Verwendung der ersten gültigen der beiden zugeführten Temperaturen auftreten.

8. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur (T_C) der Hydraulikflüssigkeit (8) mit dem Flüssigkeitstemperaturmodell (16) zwischen zwei aufeinanderfolgenden Schnüffelvorgängen des Kupplungsaktors (4) berechnet wird.

9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Zeitraum zwischen zwei aufeinanderfolgenden Schnüffelvorgängen bis zu mehreren Stunden beträgt.

10. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren bei einer Aktorwegkompensation bei einer unbetätigt geschlossenen Kupplung (12) mit einem hydrostatisch betätigten Kupplungsaktor (4) mit einer hydraulischen Strecke durchgeführt wird.

Description:
Verfahren zur Bestimmung einer Temperatur einer Hydraulikflüssigkeit in einem hydraulischen Kupplungsbetätigungssystem

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung einer Temperatur einer Hydraulikflüssigkeit in einem hydraulischen Kupplungsbetätigungssystem, wobei mit der Temperatur der Hydraulikflüssigkeit ein Kompensationswert für einen Aktorweg eines in dem Kupplungsbetätigungssystem vorhandenen Kupplungsaktors ermittelt wird, wobei die Temperatur der Hydraulikflüssigkeit durch ein Flüssigkeitstemperaturmodell berechnet wird, dem als Eingangssignale zwei verschiedene Temperaturen zugeführt werden.

Die in hydraulischen Kupplungsbetätigungssystemen in Fahrzeugen eingesetzte Hy- draulikflüssigkeit ist durch äußere Einflüsse Volumenänderungen unterworfen, insbesondere primär durch Änderung der Flüssigkeitstemperatur. Bei gleicher Geberzylinderposition führen diese Volumenänderungen zu unterschiedlichen Verschiebungen des Nehmerzylinders. Um das angeforderte Kupplungsmoment zu übertragen, muss die Position des Nehmerzylinders mit hinreichender Genauigkeit bekannt sein. Um auftretende Volumenänderungen in der hydrostatischen Verbindungsleitung auszugleichen, wird der Geberzylinder so bewegt, dass die Verbindungsleitung über eine im Geberzylinder vorhandene Öffnung mit einem drucklosen Nachlaufbehälter verbunden ist. Hierdurch wird ein Volumenausgleich zwischen dem Nachlaufbehälter und der Verbindungsleitung durchgeführt. Danach besteht wieder ein bekannter Zusammen- hang zwischen der Position des Geberzylinders und der des Nehmerzylinders. Das Öffnen der Verbindung zwischen Nachlaufbehälter und Verbindungsleitung und das Warten in dieser Position bis der Volumenausgleich erfolgt ist, wird als Schnüffeln bezeichnet. Allerdings hat ein solcher Schnüffelvorgang einen nicht zu vernachlässigenden Einfluss auf das Fahrverhalten des Fahrzeuges. Zum anderen verringern häufige Schnüffelvorgänge den Fahrkomfort erheblich. Angeforderte Schaltvorgänge können durch einen Schnüffelvorgang verzögert werden. Aus der DE 10 2014 219 029 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung eines Kupplungsaktors zur Betätigung einer Kupplung, vorzugsweise einer unbe- tätigt geschlossenen Kupplung, für ein Fahrzeug bekannt. Der Kupplungsaktor kann einen maximalen Weg zur Betätigung eines Geberzylinders zurücklegen, um über eine hydrostatische Übertragungsstrecke, die eine Hydraulikflüssigkeit umfasst, den Nehmerzylinder zu verfahren und die Kupplung vollständig zu öffnen. Der Ausrückweg des Nehmerkolbens am Nehmerzylinder ist begrenzt. Es ist bekannt, dass der maxi- male Weg des Kupplungsaktors reduziert wird, um bei einer Temperaturerhöhung den Nehmerzylinder nicht weiter zu verfahren als erlaubt. Dadurch wird der Nehmerzylinder vor Zerstörung geschützt. Es ist also davon auszugehen, dass bei einer Temperaturerhöhung der sich in der hydrostatischen Übertragungsstrecke befindlichen Hydraulikflüssigkeit, bei welcher sich die Hydraulikflüssigkeit ausdehnt, der Aktorweg durch Kompensation so verfahren wird, dass der Ausdehnung entgegengewirkt wird. Analog ist es bei einem Zusammenziehen der Flüssigkeit bei einem Abkühlvorgang.

In der älteren, nicht vorveröffentlichten, eigenen deutschen Patentanmeldung mit dem amtlichen Aktenzeichen DE 10 2017 102 583.9 wird ein Flüssigkeitstemperaturmodell vorgestellt, mittels welchem eine Temperatur der Hydraulikflüssigkeit zur Ermittlung eines Kompensationswertes des Aktorweges des Kupplungsaktors berechnet wird. Ein solches Flüssigkeitstemperaturmodell weist zwei unterschiedliche Temperatureingangssignale auf. Es kann vorkommen, dass die Qualität der Temperatureingangssignale des Flüssigkeitstemperaturmodells für eine Berechnung der Temperatur der Hydraulikflüssigkeit nicht ausreicht, was zu einem fehlerhaften Kompensationswert des Aktorweges führt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Bestimmung einer Temperatur einer Hydraulikflüssigkeit in einem hydraulischen Kupplungsbetätigungssys- tem anzugeben, welches auch dann funktioniert, wenn die Temperatureingangssignale des Flüssigkeitstemperaturmodells keine ausreichende Qualität aufweisen. Erfindungsgemäß ist die Aufgabe dadurch gelöst, dass jeder zugeführten Temperatur eine Gültigkeitsinformation zugeordnet ist, wobei das Flüssigkeitstemperaturmodell bei vorliegenden mindestens einer ungültigen zugeführten Temperatur die Temperatur der Hydraulikflüssigkeit aus einer vorhergehenden gültigen zugeführten Temperatur berechnet. Dies hat den Vorteil, dass die Berechnung der Temperatur der Hydraulikflüssigkeit weiterhin mit den dem Flüssigkeitstemperaturmodell einmal zugeführten Temperaturen durchgeführt werden kann, deren Qualität als ausreichend betrachtet wurde. Somit werden fehlerhafte Bestimmungen des Kompensationswertes des Aktorweges aufgrund einer falsch bestimmten Temperatur der Hydraulikflüssigkeit unter- bunden.

Vorteilhafterweise wird als vorhergehende gültige zugeführte Temperatur die jeweils letzte gültige zugeführte der jeweilig beiden zugeführten Temperaturen verwendet. Die Verwendung der jeweils letzten zugeführten gültigen Temperaturen für die Berech- nung der Temperatur der Hydraulikflüssigkeit erlaubt bei einem eingeschwungenen Zustand des Flüssigkeitstemperaturmodells, dass die Temperatur der Hydraulikflüssigkeit und der davon abhängige Kompensationswert der Aktorposition in dem zuvor berechneten Bereich gehalten werden kann. In einer Ausgestaltung schwingt bei einem nicht eingeschwungenen Flüssigkeitstemperaturmodell die Temperatur der Hydraulikflüssigkeit auf einen Zustand abhängig von den letzten gültigen beiden zugeführten Temperaturen ein. Dies führt ebenfalls zu einer zuverlässigen Bestimmung der Temperatur der Hydraulikflüssigkeit und somit des Kompensationswertes des Aktorweges.

Eine Weiterbildung der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung einer Temperatur einer Hydraulikflüssigkeit in einem hydraulischen Kupplungsbetätigungssystem, wobei mit der Temperatur der Hydraulikflüssigkeit ein Kompensationswert für einen Aktorweg eines in dem Kupplungsbetätigungssystem vorhandenen Kupplungsaktor ermittelt wird, wobei die Temperatur der Hydraulikflüssigkeit durch ein Flüssigkeitstemperaturmodell berechnet wird, dem als Eingangssignal zwei verschiedene Temperaturen zugeführt werden. Um eine zuverlässige Temperatur der Hydraulikflüssigkeit auch dann zu bestimmen, wenn die Qualität der zugeführten Temperaturen nicht ausreichend ist, ist jede zugeführten Temperatur eine Gültigkeitsinformation zugeordnet und wenn noch keine zugeführten gültigen Temperaturen vorliegen, wird die Berechnung der Temperatur der Hydraulikflüssigkeit durch das Flüssigkeitstemperaturmodell ausgesetzt bis eine erste gültige Temperatur einer der beiden Temperaturen auftritt, welche anstelle der berechnete Temperatur der Hydraulikflüssigkeit verwendet wird. Dies hat den Vorteil, dass bei Auftreten der ersten gültigen Temperatur eines der beiden zugeführten Temperaturen diese als Temperatur der Hydraulikflüssigkeit verwendet wird, um daraus entsprechend zügig einen Kompensationswert des Aktorweges zu ermitteln.

In einer Variante wird nach Auftreten einer ersten gültigen zugeführten Temperatur des anderen der beiden zugeführten Temperaturen die Temperatur der Hydraulikflüssigkeit aus den beiden ersten gültigen zugeführten Temperaturen der beiden zuge- führten Temperaturen durch das Flüssigkeitstemperaturmodell berechnet. Somit kann nach einer Übergangsdauer, wo die Temperatur der Hydraulikflüssigkeit durch eine erste gültige Temperatur eines der beiden zugeführten Temperaturen ersetzt wird, wieder die normale Berechnung durch das Flüssigkeitstemperaturmodell zur Bestimmung der Temperatur der Hydraulikflüssigkeit genutzt werden.

In einer Ausführungsform wird das Flüssigkeitstemperaturmodell vor der Berechnung der Temperatur der Hydraulikflüssigkeit initialisiert. Durch die Initialisierung wird sichergestellt, dass ein Ausgangspunkt für alle folgenden Berechnungen der Temperatur der Hydraulikflüssigkeit im Flüssigkeitstemperaturmodell festgelegt ist.

Vorteilhafterweise werden bei der Berechnung der Temperatur der Hydraulikflüssigkeit Temperatursprünge ausgeblendet, welche bei Beginn der Verwendung der ersten gültigen der beiden zugeführten Temperaturen auftreten. Dadurch wird sichergestellt, dass Unstetigkeiten durch die Umschaltung in der Berechnung der Temperatur der Hydraulikflüssigkeit unterbunden werden und somit die Ermittlung des Kompensationswertes des Aktorweges direkt in Abhängigkeit von der Änderung der Temperatur der Hydraulikflüssigkeit erfolgt. ln einer Ausgestaltung wird die Temperatur der Hydraulikflüssigkeit mit dem Flüssigkeitstemperaturmodell zwischen zwei aufeinander folgenden Schnüffelvorgängen des Kupplungsaktors berechnet. Dies ist insbesondere immer dann von Vorteil, wenn zwi- sehen aufeinander folgenden Schnüffelvorgängen ein langer Zeitraum besteht. Durch das beschriebene Verfahren kann zuverlässig auf eine Änderung der Temperatur der Hydraulikflüssigkeit und somit auf eine Volumenänderung der Hydraulikflüssigkeit reagiert werden. In einer Ausführungsform beträgt ein Zeitraum zwischen zwei aufeinander folgenden Schnüffelvorgängen bis zu mehreren Stunden. Durch die so lange Unterbindung der Schnüffelvorgänge wird der Fahrkomfort durch das Ausbleiben der Schnüffelvorgänge verbessert und der Einfluss der Schnüffelvorgänge auf das Fahrverhalten unterbunden.

In einer Variante wird das Verfahren bei einer Aktorwegkompensation bei einer unbe- tätigt geschlossenen Kupplung mit einem hydrostatisch betätigten Kupplungsaktor mit einer hydraulischen Strecke durchgeführt. Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zwei davon sollen anhand der in der Zeichnung dargestellten Figuren näher erläutert werden.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Prinzipdarstellung eines Kupplungsbetätigungssystems in einem

Fahrzeug,

Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel eines Fluidtemperaturmodells,

Fig. 3 ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens,

Fig. 4 ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens. Fig. 1 zeigt einen Aufbau eines hydrostatischen Kupplungsbetätigungssystems 1 zur Verwendung in einem Fahrzeug. Das hydrostatische Kupplungsbetätigungssystem 1 umfasst auf der Geberseite 2 ein Aktorsteuergerät 3, das einen hydrostatischen Kupp- lungsaktor 4 ansteuert. Der Kupplungsaktor 4 ist über ein Getriebe 5 mit einem Kolben 6 eines Geberzylinders 7 kinematisch verbunden. Bei einer Lageveränderung des Kupplungsaktors 4 und dabei des Kolbens 6 im Geberzylinder 7 entlang des Aktorweges nach rechts wird ein Volumen des Geberzylinders 7 verändert, wodurch ein Druck p in dem Geberzylinder 7 aufgebaut wird, der über eine Hydraulikflüssigkeit 8 über ei- ne Hydraulikleitung 9 zur Nehmerseite des hydrostatischen Kupplungsbetätigungssystems 1 übertragen wird. Auf der Nehmerseite 10 verursacht der Druck p der Hydraulikflüssigkeit 8 in einem Nehmerzylinder 1 1 eine Wegänderung, die auf eine Kupplung 12 übertragen wird, um diese zu betätigen. Bei der Kupplung 12 handelt es sich um eine im unbetätigten Zustand geschlossene Kupplung, wie sie beispielsweise als Hy- bridtrennkupplung in Hybridfahrzeugen eingesetzt wird.

Die von dem Kolben 6 des Geberzylinders 7 zurückgelegte Wegstrecke entlang des Aktorweges wird mittels eines Wegsensors 13 ermittelt. Der Geberzylinder 7 ist mit einem Ausgleichsbehälter 14 verbunden, wobei eine Verbindungsöffnung 15 des Ge- berzylinders 7 durch den Kolben 6 des Geberzylinders 7 freigegeben wird, wenn sich der Kolben 6 in einer vorgegebenen Position befindet, wodurch ein Volumenausgleich und damit eine Abkühlung der Hydraulikflüssigkeit in der hydrostatischen Strecke ermöglicht wird. Dieser Volumenausgleich wird als Schnüffelvorgang bezeichnet. Um eine Zerstörung des Kupplungsbetätigungssystems 1 zwischen zwei Schnüffelvorgängen zu verhindern, wird die Temperatur der Hydraulikflüssigkeit 8 bestimmt, was unter Zuhilfenahme eines Flüssigkeitstemperaturmodells 16 erfolgt. Mittels der Temperatur der Hydraulikflüssigkeit 8 wird ein Kompensationswert des Ausrückweges des Kupplungsaktors 4 bestimmt.

Fig. 2 zeigt eine Prinzipdarstellung des Flüssigkeitstemperaturmodells 16, welchem eine erste Temperatur T_A und eine zweite Temperatur T_B zugeführt werden. Bei den Temperaturen T_A und T_B handelt es sich um zwei nahe oder in dem Kupp- lungsbetätigungssystem 1 gemessene Temperaturen, wie beispielsweise um eine gemessene Umgebungstemperatur und um eine gemessene Aktortemperatur. In dem Flüssigkeitstemperaturmodell 16 wird nach einem vorgegebenen Algorithmus aus den beiden zugeführten gemessenen Temperaturen T_A und T_B eine Temperatur T_C der Hydraulikflüssigkeit 8 ermittelt.

In Situationen, in denen eine oder beide dem Flüssigkeitstemperaturmodell zugeführten Temperaturen T_A und T_B nicht über eine ausreichende hohe Qualität verfügen, muss die Temperatur T_C der Hydraulikflüssigkeit 8 über eine Ersatzstrategie ermittelt werden. Zu diesem Zweck wird jeder zugeführten Temperatur T_A und T_B eine Statusinformation zugeordnet, welche die Gültigkeit der jeweiligen Temperaturen T_A und T_B an das Flüssigkeitstemperaturmodell 16 überträgt. Im Weiteren wird zwischen den Fällen unterschieden, in denen vor dem Anliegen von zugeführten ungültigen Temperaturen T_A und T_B bereits gültige Temperaturen T_A und T_B an dem Flüssigkeitstemperaturmodell 18 vorlagen, aus weichen schon eine Temperatur T_C der Hydraulikflüssigkeit 8 berechnet werden konnte, und Fällen, in denen noch keine gültige zugeführte Temperatur T_A und T_B am Flüssigkeitstempe- raturmodell 16 vorlag.

Für den Fall, dass bereits eine Temperatur T_C der Hydraulikflüssigkeit 8 aufgrund schon vorhandener gültiger Temperaturen T_A und T_B berechnet werden konnte, wird beim Auftreten von Temperaturen T_A und T_B mit fehlend ausreichender Quali- tät die Temperatur T_C der Hydraulikflüssigkeit 8 gemäß dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens bestimmt. In Fig. 3 ist die Temperatur T über der Zeit t dargestellt, wobei die dem Flüssigkeitstemperaturmodell 16 zugeführten Temperaturen T_A und T_B und gleichzeitig die durch das Flüssigkeitstemperaturmodell 16 aus diesen Temperaturen T_A und T_B berechnete Tem- peratur T_C der Hydraulikflüssigkeit 16 gezeigt sind. In einem ersten Zeitraum At1 wird davon ausgegangen, dass sowohl die zugeführte Temperatur T_A als auch die zugeführte Temperatur T_B gültig sind und somit eine ausreichende Qualität aufwei- sen. Indem sich an den Zeitraum At1 anschließenden Zeitraum At2 liefert die erste zugeführte Temperatur T_A ungültige Signale. Diese ungültigen Signale können nicht zur Berechnung der Temperatur T_C der Hydraulikflüssigkeit 8 verwendet werden. Zu diesem Zweck wird neben der weiterhin zugeführten gültigen Temperatur T_B die letz- te gültig zugeführte Temperatur T_A zur Berechnung der Temperatur T_C der Hydraulikflüssigkeit 8 genutzt. Liegt nach Ablauf des Zeitraumes At2 und mit Beginn des Zeitraumes At3 wieder eine gültige Temperatur T_A an dem Fluidtemperaturmodell 16 an, so wird mit der aktuellen zugeführten Temperatur T_A und der aktuellen zugeführten Temperatur T_B die Temperatur T_C der Hydraulikflüssigkeit T_C berechnet.

Der Fall, dass noch gar keine gültigen Temperaturen T_A und T_B dem Fluidtemperaturmodell 16 zugeführt wurden, wird in Fig. 4 diskutiert, welche ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens darstellt. Auch in diesen Beispielen ist die Temperatur T über der Zeit t gezeigt. In der Abbildung 4a sind gültige Tempera- turen T_A und T_B dargestellt. Dabei ist ersichtlich, dass zunächst in einem Zeitraum At4 keine der zugeführten Temperaturen T_A und T_B gültig ist. Nach Ablauf des Zeitraumes At4 wird dem Flüssigkeitstemperaturmodell 16 erstmalig eine gültige Temperatur T_A zugeführt. Die zugeführte Temperatur T_B ist weiterhin ungültig. In diesem Fall wird diese im Zeitraum Δί5 erstmalig gültige Temperatur T_A als Temperatur T_C der Hydraulikflüssigkeit 8 genutzt (Fig. 4b). Zu Beginn des Zeitraumes At6 ist auch die zweite Temperatur T_B ein erstes Mal gültig. Sobald beide zugeführte Temperaturen T_A und T_B dem Flüssigkeitstemperaturmodells 16 in ausreichender Qualität vorliegen, wird das Flüssigkeitstemperaturmodell 16 anhand dieser ersten Temperaturen T_A und T_B initialisiert und die Temperatur T_C der Hydraulikflüssigkeit 8 im Zeit- räum Δί6 anhand des Flüssigkeitstemperaturmodells 16 berechnet.

Allerdings weist in der Darstellung in Fig. 4b die so ermittelte Temperatur T_C der Hydraulikflüssigkeit 8 Temperatursprünge ΔΤ1 und ΔΤ2 auf, die dazu führen können, dass die Kompensation der maximalen Aktorposition und die Bestimmung der Not- wendigkeit, ein Schnüffeln durchzuführen, verfälscht werden. Aus diesem Grund werden bei der Bestimmung der Temperatur T_Cdelta der Hydraulikflüssigkeit 8 gemäß Fig. 4c die Temperatursprünge ΔΤ1 und ΔΤ2 ausgeblendet, welche gemäß Fig. 4b beim Start der Verwendung der gültigen Temperatur T_A als Temperatur T_C der Hydraulikflüssigkeit 8 (ΔΤ1 ) und beim Start der Berechnung der Temperatur T_C der Hydraulikflüssigkeit 8 anhand der beiden gültigen Temperaturen T_A und T_B (ΔΤ2) mit dem Flüssigkeitstemperaturmodell 16 entstehen. Somit wird sichergestellt, dass die Berechnung des Kompensationswertes des Aktorweges und auch die Bestimmung der Notwendigkeit, einen Schnüffelvorgang durchzuführen, allein durch die Änderung der Temperatur T_C der Hydraulikflüssigkeit 8 seit dem letzten Schnüffeln berücksichtigt wird.

Bezugszeichenliste

1 Kupplungsbetätigungssystem

2 Geberseite

3 Aktorsteuergerät

4 Kupplungsaktor

5 Getriebe

6 Kolben

7 Geberzylinder

8 Hydraulikflüssigkeit

9 Hydraulikleitung

0 Nehmerseite

1 1 Nehmerzylinder

12 Kupplung

13 Wegsensor

14 Ausgleichsbehälter

15 Verbindungsöffnung

16 Flüssigkeitstemperaturmodell

T_A zugeführte Temperatur

T_B zugeführte Temperatur

T_C Temperatur der Hydraulikflüssigkeit.