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Title:
METHOD FOR CONVERTING A CAN TREATMENT SYSTEM, AND CAN TREATMENT SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/017587
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for converting a can treatment system from a first operating mode to a second operating mode, said can treatment system comprising a filling machine (1), which is provided with a filling machine controller (4), for filling supplied can bodies (7) with a liquid filling product and comprising a closing machine (2), which is mounted downstream of the filling machine (1) and is provided with a closing machine controller (5), for closing the filled can bodies (7) with a respective can lid (8), wherein the conversion process is accompanied by a user guidance which outputs user instructions and receives user inputs. According to the invention, the filling machine (1) and the closing machine (2) are connected to a common user interface (11) which has a display (10) and an input device and which is used as a unitary user guidance.

Inventors:
KRIEG ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/067588
Publication Date:
January 25, 2024
Filing Date:
June 28, 2023
Export Citation:
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Assignee:
KHS GMBH (DE)
International Classes:
B67C3/00; B67C7/00
Domestic Patent References:
WO2022096213A12022-05-12
WO2017040925A12017-03-09
WO2021259693A12021-12-30
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Umstellung einer Dosenbehandlungsanlage, welche eine mit einer Füllmaschinensteuerung (4) versehene Füllmaschine (1 ) zum Befüllen von zugeführten Dosenkörpern (7) mit einem flüssigen Füllprodukt und eine der Füllmaschine (1 ) nachgelagerte, mit einer Verschließmaschinensteuerung (5) versehene Verschließmaschine (2) zum Verschließen der befüllten Dosenkörper (7) mit jeweils einem Dosendeckel (8) umfasst, von einem ersten Betriebsmodus zu einem zweiten Betriebsmodus, wobei die Umstellung durch eine Benutzeranweisungen ausgebende und Benutzereingaben aufnehmende Benutzerführung begleitet wird, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die Füllmaschine (1 ) und die Verschließmaschine (2) an eine gemeinsame, ein Display (10) und eine Eingabeeinrichtung aufweisende Benutzerschnittstelle (11 ) angeschlossen sind, die als einheitliche Benutzerführung verwendet wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass im Rahmen der Umstellung das Füllprodukt und/oder eine Dimension jeweils von Dosenkörper (7) und Dosendeckel (8) gebildeten Dosen (9) verändert wird und/oder eine Umstellung zwischen einem Füllbetrieb und einem Reinigungsbetrieb erfolgt.

3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Benutzerschnittstelle (11 ) eine Zuordnung eines Benutzers zu einer von mehreren Benutzergruppen vornimmt.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Benutzerschnittstelle (11 ) für die Umstellung mit einer Vielzahl von Arbeitsschritten eine Menüführung vorsieht, wobei in Abhängigkeit der Benutzergruppe unterschiedliche Ausprägungen der Menüführung bereitgestellt werden.

5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Benutzerschnittstelle (11 ) ausgehend von Eingabeparametern und/oder Sensordaten Warnmeldungen generiert, wobei lediglich für einen Teil der Benutzergruppen eine Fortsetzung der Umstellung nach einer Bestätigung der Warnmeldung möglich ist.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass einzelne Einstellschritte der Umstellung durch zumindest ein an die Benutzerschnittstelle (11 ) angeschlossenes Kontrollorgan in Form eines Sensors oder einer Kamera (13) überwacht werden.

7. Dosenbehandlungsanlage, welche eine mit einer Füllmaschinensteuerung (4) versehene Füllmaschine (1 ) zum Befüllen von zugeführten Dosenkörpern (7) mit einem flüssigen Füllprodukt, eine der Füllmaschine (1 ) nachgelagerte, mit einer Verschließmaschinensteuerung (5) versehene Verschließmaschine (2) zum Verschließen der befüllten Dosenkörper (7) mit einem Dosendeckel (8) und eine Benutzeranweisungen ausgebende und Benutzereingaben aufnehmende Benutzerführung umfasst, wobei die Dosenbehandlungsanlage mindestens in einem ersten Betriebsmodus und in einem zweiten Betriebsmodus betreibbar ist d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die Benutzerführung eine gemeinsame, ein Display (10) und eine Eingabeeinrichtung aufweisende Benutzerschnittstelle (11 ) ist, an welche die Füllmaschine (1 ) und die Verschließmaschine angeschlossen sind, und dass die Dosenbehandlungsanlage zur Durchführung des Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche eingerichtet ist.

8. Dosenbehandlungsanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllmaschine (1 ) ein Füllkarussell (3) umfasst.

9. Dosenbehandlungsanlage nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschließmaschine (2) in einem von der Füllmaschine (1 ) separaten Maschinengehäuse angeordnet ist, wobei für die Übergabe der befüllten Dosenkörper (7) von der Füllmaschine (1 ) an die Verschließmaschine (2) eine Fördereinrichtung vorgesehen ist.

10. Dosenbehandlungsanlage nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Display (10) die einzige der Füllmaschine (1 ) und der Verschließmaschine (2) zugeordnete bildgebende Anzeigeeinrichtung ist.

11. Dosenbehandlungsanlage nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingabeeinrichtung eine Tastatur und/oder eine Touch- Eingabe des Displays (10) umfasst.

Description:
Beschreibung

Verfahren zur Umstellung einer Dosenbehandlungsanlage und Dosenbehandlungsanlage

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Umstellung einer Dosenbehandlungsanlage, welche eine mit einer Füllmaschinensteuerung versehene Füllmaschine zum Befüllen von zugeführten Dosenkörpern mit einem flüssigen Füllprodukt und eine der Füllmaschine nachgelagerte, mit einer Verschließmaschinensteuerung versehene Schließmaschine zum Verschließen der befüllten Dosenkörper mit jeweils einem Dosendeckel umfasst, von einem ersten Betriebsmodus zu einem zweiten Betriebsmodus, wobei die Umstellung durch eine Benutzeranweisungen ausgebende und Benutzereingaben aufnehmende Benutzerführung begleitet wird. Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Dosenbehandlungsanlage, welche für die Durchführung des Verfahrens eingerichtet ist.

In der Getränkeindustrie ist es üblich, dass Anlagen modular aus mehreren einzelnen Maschinen zusammengestellt sind, um Getränkebehälter bereitzustellen, zu reinigen, zu desinfizieren, zu befüllen, zu verschließen, zu transportieren und gegebenenfalls auch in Form von Gebinden zu konfektionieren. Der modulare Aufbau ist auch zweckmäßig, weil durch verschiedene Ein- und Mehrwegsysteme, verschiedene Gebindegrößen, unterschiedliche Anforderungen an die Getränke mit oder ohne Kohlensäure sowie einer unterschiedlichen biologischen Empfindlichkeit sehr weitreichende Variationsmöglichkeiten bestehen.

In der Praxis ist dabei auch üblich, dass verschiedene Maschinen zur Bildung einer Gesamtanlage von verschiedenen Unternehmen hergestellt werden, welche in Bezug auf die jeweilige Maschine über ein spezielles Fachwissen verfügen.

Es sind zwar auch Ansätze bekannt, Getränkeanlagen insgesamt zu vereinheitlichen. Entsprechende Ansätze sind aber je nach Ausgestaltung sehr anspruchsvoll und komplex, jedoch wenig flexibel. Die vorliegende Erfindung bezieht sich konkret auf eine Dosenbehandlungsanlage mit einer Füllmaschine zum Befüllen von zugeführten Dosenkörpern mit einem flüssigen Füllprodukt, insbesondere einem Getränk, und einer der Füllmaschine nachgelagerten Verschließmaschine zum Verschließen der befüllten Dosenkörper mit einem Dosendeckel. Die Füllmaschine und die Verschließmaschine sind in herkömmlicher Weise separat hergestellt und verfügen über eine eigene Steuerung, nämlich eine Füllmaschinensteuerung und eine Verschließmaschinensteuerung. Die beiden Maschinensteuerungen sind für einen eigenständigen Betrieb der Füllmaschine bzw. der Verschließmaschine eingerichtet. Grundsätzlich können jedoch dabei auch Takt-Signale, Not-Aus-Signale oder dergleichen untereinander ausgetauscht werden.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Handhabung einer Dosenbehandlungsanlage bei einer Umstellung einfacher und zuverlässiger zu gestalten sowie eine entsprechende Dosenbehandlungsanlage anzugeben.

Gegenstand der Erfindung und Lösung der Aufgabe sind ein Verfahren gemäß Patentanspruch 1 sowie eine Dosenbehandlungsanlage gemäß Patentanspruch 7.

Ausgehend von dem gattungsgemäßen Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 ist demnach vorgesehen, dass die Füllmaschine und die Verschließmaschine an eine gemeinsame, ein Display und eine Eingabeeinrichtung aufweisende Benutzerschnittstelle angeschlossen sind, die als einheitliche Benutzerführung verwendet wird.

Im Rahmen der Umstellung kann insbesondere vorgesehen sein, dass das Füllprodukt, beispielsweise die Getränkeart, und/oder eine Dimension jeweils von Dosenkörper und Dosendeckel gebildeten Dosen verändert wird bzw. werden. Bei den Dosen handelt es sich bevorzugt um Getränkedosen.

Des Weiteren kann auch bei der Umstellung zwischen einem Füllbetrieb und einem Reinigungsbetrieb gewechselt werden. Eine Unterbrechung des Füllbetriebes durch einen Reinigungsbetrieb kann beispielsweise in vorgegebenen Intervallen vorgesehen sein, um einen hygienischen Betrieb und eine hohe Qualität der abgefüllten Getränke zu erreichen. Zusätzlich kann auch eine Reinigung dann erfolgen, wenn durch eine automatische oder manuelle Überwachung Verschmutzungen festgestellt oder vermutet werden.

Obwohl die Füllmaschine eine Füllmaschinensteuerung und die Verschließmaschine eine separate Verschließmaschinensteuerung aufweisen, ist für die Umstellung der Dosenbehandlungsanlage eine gemeinsame Benutzerschnittstelle vorgesehen, welche auch als HMI (Human Machine Interface) bezeichnet wird.

Durch den Einsatz einer gemeinsamen Benutzerschnittstelle ergeben sich mehrere Vorteile. Zunächst können in der Praxis auch als Rezepte bezeichnete Parametersätze für den ersten Betriebsmodus und den zweiten Betriebsmodus abgeglichen werden.

Dabei ist es möglich, dass sowohl in der Füllmaschinensteuerung und in der Verschließmaschinensteuerung jeweils unterschiedliche Parametersätze (Rezepte) hinterlegt sind. Die eine eigene Recheneinrichtung aufweisende Benutzerschnittstelle kommuniziert mit der Füllmaschinensteuerung sowie mit der Verschließmaschinensteuerung und wählt zueinander passende bzw. aufeinander abgestimmte Parametersätze aus. Fehlerhaft umgestellte Rezepte in den einzelnen Maschinen können auf diese Weise vermieden werden.

Alternativ können einheitliche Parametersätze auch lediglich in der Benutzerschnittstelle hinterlegt sein, wobei dann bei der Auswahl eines Parametersatzes für einen bestimmten Betriebsmodus die jeweils relevanten Informationen an die Füllmaschinensteuerung einerseits und an die Verschließmaschinensteuerung andererseits übergeben werden können.

Es versteht sich, dass für den Informationsaustausch der Benutzerschnittstelle mit der Füllmaschinensteuerung und der Verschließmaschinensteuerung geeignete Datenschnittstellen und Protokolle vorgesehen sein können.

Wenn beispielsweise im Rahmen der Umstellung Dosenkörper mit einer anderen Höhe und/oder einem anderen Durchmesser und somit einem anderen Füllvolumen zugeführt werden sollen, so müssen entsprechende Verstellungen sowohl an der Füllmaschine als auch an der Verschließmaschine vorgenommen werden. Im Rahmen der Erfindung ist dann auch durch die Benutzerschnittstelle ein ge- wisser Abgleich möglich, wobei für notwendige Verstellungen an der Füllmaschine und der Verschließmaschine zueinander passende Werte vorgeschlagen bzw. eingelesen werden können.

Die Benutzerschnittstelle umfasst ein Display, an dem beispielsweise Textanweisungen, Abbildungen, Animationen, Anleitungsvideos, Auswahlmenüs, Schieberegler für Eingabewerte oder dergleichen angezeigt werden können. Wenn im Rahmen einer Menüführung mehrere Schritte von einem Bediener abgearbeitet werden sollen, so ist beispielsweise jeweils eine Bestätigung des Bedieners abzufragen, wenn dieser einen bestimmten Schritt der Umstellung abgeschlossen hat.

Bei der Darstellung der Erfindung werden die Begriffe „Bediener“ und „Benutzer“ synonym verwendet.

Im Rahmen der Erfindung ergibt sich auch die Möglichkeit einer Optimierung hinsichtlich der Abfolge verschiedener Einstellschritte an der Füllmaschine und der Verschließmaschine. Grundsätzlich ist es denkbar, dass zunächst sämtliche Verstellungen an der Füllmaschine und dann an der Verschließmaschine oder auch genau umgekehrt vorgenommen werden. Im Rahmen der Erfindung ist es aber gerade auch möglich, die Schritte für beide Maschinen so abzuarbeiten, dass sich ein Höchstmaß an Effizienz und Sicherheit ergibt.

Im Rahmen der Erfindung wird bei der Umstellung insbesondere das Füllprodukt und/oder eine Dimension jeweils von Dosenkörper und Dosendeckel gebildeten Dosen verändert. Bei der Änderung der Getränkeart sind beispielsweise die Viskosität des jeweiligen Getränkes, die Neigung zur Schaumbildung, die Beaufschlagung mit Kohlensäure sowie gegebenenfalls weitere Aspekte zu berücksichtigen. Dabei kann es notwendig sein, den zeitlichen Verlauf des Füllprozesses, den Durchsatz sowie weitere Einstellungen anzupassen.

Bei der Umstellung können unterschiedliche Arten von Anpassungen vorgesehen sein. Die Anpassungen können insbesondere Betriebsparameter für die Füllmaschinensteuerung und/oder die Verschließmaschinensteuerung betreffen, um zugeordnete Motoren, Aktuatoren, Sensoren oder dergleichen anzusteuern und/oder auszuwerten. Weitere Anpassungen können die Geometrie der Füllmaschine und/der Verschließmaschine betreffen. So kann es notwendig sein, mechanische Einstellungen wie Anschläge, Stellwege, Steuerkurven usw. anzupassen. Entsprechende Änderungen können sowohl automatisiert mit entsprechenden Antrieben als auch manuell durch den Bediener vorgenommen werden. Dabei ist eine Überprüfung der Änderungen durch Sensoren, eine Bildauswertung und/oder eine Bestätigung durch den Bediener möglich.

Unter anderem kann es bei einer Umstellung auch notwendig sein, Formatteile, beispielsweise Halter oder Aufnahmen in unterschiedlicher Größe, zu wechseln und/oder verstellbare Formatteile zu verstellen. Ein solcher Wechsel bzw. eine solche Verstellung erfolgt häufig manuell durch einen Bediener, wobei aber grundsätzlich auch ein automatisierter Austausch und/oder eine automatisierte Verstellung, beispielsweise mit Hilfe eines Roboters, denkbar ist. Auch bei einem Austausch von Komponenten ist zumindest eine Bestätigung durch einen Bediener und/oder eine darüberhinausgehende Überprüfung mit den zuvor beschriebenen Mitteln zweckmäßig.

Wenn bei der Veränderung einer Dimension der Dose mechanische Verstellungen durch einen Bediener notwendig sind, können bei solchen Einstellungen Animationen, Schritt-für-Schritt-Anleitungen und Erklärvideos besonders hilfreich sein.

Hinsichtlich der Dimensionsänderungen sind selbstverständlich unterschiedliche Füllgrößen der Dosen von besonderer Bedeutung. Dimensionsänderungen liegen jedoch auch vor, wenn an dem Dosenkörper oder dem Dosendeckel zumindest eine Position bzw. Abmessung verändert ist. Beispielsweise sind bei einem gleichen Füllvolumen Dosen mit unterschiedlichen Dosen- bzw. Deckelgeometrien bekannt.

Bei einer Menüführung kann bei den aufeinanderfolgenden Schritten eine manuelle Bestätigung durch den Bediener und/oder die Eingabe von Parametern vorgesehen sein. Die Eingabeeinrichtung kann dabei grundsätzlich eine Tastatur und/oder eine Touch-Eingabe des Displays umfassen.

Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist - wie bereits zuvor erwähnt - vorgesehen, dass bei zumindest einem Teil der Einstellschritte eine Überwachung bzw. ein Abgleich durch zumindest ein an die Benutzerschnittstelle angeschlossenes Kontrollorgan in Form eines Sensors oder einer Kamera erfolgt. Durch Sensoren können beispielsweise mechanische Verstellungen überprüft werden.

Eine entsprechende Kontrolle ist auch durch eine Kamera möglich, welche durch eine Bilderkennung ausgewertet wird. Schließlich können mit einer Kamera die Einstellschritte auch dokumentiert werden, wobei entsprechendes Bildmaterial auch gespeichert werden kann. Bei dem Auftreten eines Fehlers im Betrieb ist dann eine weitere Auswertung, Analyse und Optimierung hinsichtlich der Umstellung möglich.

Das zumindest eine beschriebene Kontrollorgan kann direkt mit der Benutzerschnittstelle oder über die Verschließmaschinensteuerung bzw. die Füllmaschinensteuerung fest verdrahtet sein. Grundsätzlich kommen aber auch mobile Geräte wie Tablets, Mobiltelefone oder dergleichen in Betracht, welche kabellos an die Benutzerschnittstelle angeschlossen sind und auch mit speziell angepasster Software ausgerüstet sein können. Mit entsprechenden mobilen Geräten können beispielsweise vorgenommene Einstellungen mit einer integrierten Kamera dokumentiert und bei einer Bildauswertung auch direkt überprüft werden.

Im Rahmen der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Benutzerschnittstelle unterschiedliche Ausprägungen einer Menüführung vorsieht. So ist es denkbar, dass ein erfahrener Bediener eine weniger detaillierte Menüführung auswählt, um die Umstellung möglichst schnell abschließen zu können.

Andererseits kann gerade für ungelernte Bediener eine sehr detaillierte und somit sichere Anleitung bereitgestellt werden. Dabei kann es auch vorgesehen sein, dass ein Bediener zwischen verschiedenen Ausprägungen der Menüführung wechseln kann und/oder für einzelne Einstellschritte weitere Informationen abrufen kann. Wenn beispielsweise Unsicherheit bezüglich eines bestimmten Einstellungsschrittes besteht, so kann der Bediener dann gegebenenfalls eine entsprechende Animation, eine Schritt-für-Schritt-Anleitung oder dergleichen abrufen.

Bezüglich der zuvor beschriebenen Maßnahmen mit unterschiedlichen Ausprägungen der Menüführung ist es möglich, dass der Bediener selbst zwischen verschiedenen Anzeigeoptionen wählt. Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Benutzerschnittstelle zu einer Zuordnung der Benutzer zu einer von mehreren Benutzergruppen eingerichtet ist. Eine entsprechende Zuordnung bzw. Identifizierung kann beispielsweise durch ein Passwort, eine PIN, einen Transponder, beispielsweise eine RFID-Chip, eine Gesichtserkennung oder dergleichen erfolgen. Den Benutzergruppen können dann verschiedenen Qualifikationen der Bediener zugeordnet sein. Es kann dann beispielsweise vorgesehen sein, dass wenig erfahrene Bediener stets eine detaillierte Anleitung erhalten und/oder bestimmte Einstellungen nicht vornehmen können.

Für die Umstellung mit einer Vielzahl von Arbeitsschritten werden dann in Abhängigkeit der Benutzergruppe unterschiedliche Ausprägungen der Menüführung bereitgestellt.

Bei der Benutzerschnittstelle kann an dem Display auch eine Rückmeldung zu bereits erfolgten Eingaben vorgesehen sein. Denkbar sind beispielsweise Statusmeldungen, Warnmeldungen und Fehlermeldungen. Statusmeldungen dienen dann der Information des Bedieners, während Warnmeldungen auf mögliche Konflikte hinweisen können. Eine Fehlermeldung kann dann einer unzulässigen Einstellung zugeordnet sein, welche von einem Benutzer behoben bzw. korrigiert werden kann.

Wenn im Rahmen der beschriebenen Maßnahmen die Benutzerschnittstelle ausgehend von Eingabeparametern und/oder Sensordaten Warnmeldungen generiert, kann auch lediglich für einen Teil der Benutzergruppen eine Fortsetzung der Umstellung nach einer Bestätigung der Warnmeldung möglich sein. Erfahrene, qualifizierte Benutzer können dann die Einstellung trotz der Warnmeldung vornehmen.

In diesem Zusammenhang ist es auch möglich, dass entsprechende Warnmeldungen durch eine weitere Person bestätigt werden müssen. Dies kann grundsätzlich vorgesehen sein, um ein Vier-Augen-Prinzip für kritische Einstellungen sicherzustellen. Bei einem Bediener einer nicht autorisierten Benutzergruppe kann eine entsprechende Bestätigung beispielsweise auch durch einen Vorgesetzten erfolgen, welcher grundsätzlich einer qualifizierteren Benutzergruppe zugeordnet ist. Auch vor diesem Hintergrund kann auf besonders vorteilhafte Weise zwischen einfachen und qualifizierten Tätigkeiten unterschieden werden, sodass sich besonders qualifizierte Bediener bei einer entsprechenden Unterstützung auf besonders wesentliche und/oder kritische Einstellungen fokussieren können.

Zusätzlich oder alternativ ist es auch möglich, dass verschiedene Benutzer für verschiedene Einstellschritte qualifiziert sind. So ist es beispielsweise denkbar, dass eine erste Benutzergruppe nur für Einstellungen an der Füllmaschine und eine zweite Benutzergruppe nur für Einstellungen an der Verschließmaschine befugt sind, während gegebenenfalls eine dritte Benutzergruppe sämtliche Einstellungen im Rahmen der Umstellung vornehmen kann. Wenn dann lediglich Personen der ersten und der zweiten Benutzergruppen für eine Umstellung verfügbar sind, so muss dann die Umstellung durch Personen aus beiden Benutzergruppen gemeinsam erfolgen. Dabei kann es auch aus praktischen Gründen zweckmäßig sein, zusätzlich oder alternativ zu einer an die Qualifikation angepassten Menüführung die Reihenfolge einzelner Arbeitsschritte in Abhängigkeit der verfügbaren Benutzer anzupassen.

Erfindungsgemäß weist die Füllmaschine eine eigene Füllmaschinensteuerung und die Verschließmaschine eine eigene Schließmaschinensteuerung auf, welche jeweils auf die zugeordneten Anlagenkomponenten und Prozess abgestimmt und optimiert sein können. Von den beiden Maschinensteuerungen können beispielsweise Motoren und Aktuatoren angesteuert, Sensoren, Messgeber oder der gleichen ausgelesen und Fehlerprüfungen durchgeführt werden. Insbesondere kann dabei auf bewährte, jeweils angepasste Systeme auch von unterschiedlichen Herstellern zurückgegriffen werden, wobei davon ausgehend lediglich der Informationsaustausch ausgewählter Daten mit der eigenständigen Benutzerschnittstelle zu implementieren ist.

Die Benutzerschnittstelle verfügt über eine Recheneinrichtung, welche auch als Mikroprozessor oder CPU bezeichnet werden kann. Dabei ist es ohne weiteres möglich, dass nicht nur bei einem Wechsel zwischen Betriebsmodi relevante Informationen für die Füllmaschine und die Verschließmaschine ausgegeben werden. Selbstverständlich können auch in dem laufenden Betreib in einem bestimmten Betriebsmodus Informationen für die Füllmaschine und die Verschließ- maschine an dem Display angezeigt werden. Auch Bedienbuttons, Einstellmenüs, Schieberegler oder der gleichen können während des Betriebs an dem Display als einheitliche Einrichtung angezeigt werden.

Gegenstand der Erfindung ist auch eine Dosenbehandlungsanlage, welche eine mit einer Füllmaschinensteuerung versehene Füllmaschine zum Befüllen von zugeführten Dosenkörpern und eine der Füllmaschine nachgelagerte, mit einer Verschließmaschinensteuerung versehene Verschließmaschine zum Verschließen der befüllten Dosenkörper mit einem Dosendeckel umfasst. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Füllmaschine und die Verschließmaschine an eine gemeinsame, ein Display und eine Eingabeeinrichtung aufweisende Benutzerschnittstelle als Benutzerführung angeschlossen sind und dass die Dosenbehandlungsanlage zur Durchführung des zuvor beschriebenen Verfahrens eingerichtet ist.

Die Füllmaschine umfasst vorzugsweise ein Karussell, in dem die Dosenkörper bei ihrer Befüllung geführt und gehalten sind.

Die Verschließmaschine ist vorzugsweise in einem von der Füllmaschine separaten Maschinengehäuse angeordnet, wobei für die Übergabe von der Füllmaschine an die Verschließmaschine eine Förderrichtung vorgesehen ist.

Im Rahmen der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Display die einzige der Füllmaschine und der Verschließmaschine zugeordnete bildgebende Anzeigeeinrichtung ist.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert.

Die einzige Figur zeigt eine Dosenbehandlungsanlage in einer stark schematisierten Darstellung.

Die Dosenbehandlungsanlage umfasst eine Füllmaschine 1 und eine Verschließmaschine 2. Die Füllmaschine 1 weist in üblicher Bauform ein Füllkarussell 3 auf und verfügt über eine Füllmaschinensteuerung 4.

Die Verschließmaschine 2 ist der Füllmaschine 1 nachgelagert und verfügt über eine Verschließmaschinensteuerung 5. Die Füllmaschinensteuerung 4 und die Verschließmaschinensteuerung 5 sind dazu eingerichtet, die Füllmaschine 1 bzw. die Verschließmaschine 2 weitgehend autark zu steuern. Dabei ist es jedoch üblich, dass über eine Kommunikationsverbindung 6 Informationen, wie beispielsweise Takt-Signale, Fehlersignale und Not-Aus-Befehle, ausgetauscht werden.

In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Kommunikationsverbindung 6 als eine direkte Verdrahtung dargestellt, wobei selbstverständlich auch eine drahtlose Ausgestaltung in Betracht kommt.

Bei der Umstellung der gesamten Dosenbehandlungsanlage von einem ersten Betriebsmodus zu einem zweiten Betriebsmodus sind an der Füllmaschine 1 und der Verschließmaschine 2 verschiedene Einstellungen vorzunehmen. So sind neben der Eingabe geeigneter Betriebsparameter häufig auch mechanische Umbaumaßnahmen und Einstellungen notwendig.

Bei der Umstellung ist im Rahmen der Erfindung vorgesehen, dass eine Getränkeart und/oder eine Dimension jeweils von Dosenkörper 7 und Dosendeckel 8 gebildeten Getränkedosen 9 verändert wird. Für die Umstellung ist vorgesehen, dass Benutzeranweisungen ausgegeben und Benutzereingaben aufgenommen werden.

Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Füllmaschine 1 und die Verschließmaschine 2 an eine gemeinsame, ein Display 10 aufweisende Benutzerschnittstelle 11 angeschlossen sind.

Die Benutzerschnittstelle 11 ist dazu eingerichtet, die Umstellung von dem ersten Betriebsmodus zu dem zweiten Betriebsmodus in mehreren Schritten zu begleiten und zu führen. Durch den Anschluss an die gemeinsame Benutzerschnittstelle 11 können für einen bestimmten Betriebsmodus konsistente und aufeinander abgestimmte Vorgabeparameter, Grenzwerte, Einstellprozeduren und dergleichen vorgehalten werden.

Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass bei der Umstellung eine Vielzahl von Arbeitsschritten durch eine Menüführung abgearbeitet wird, wobei die Reihenfolge der Arbeitsschritte insgesamt optimiert sein kann. Einzelne Arbeitsschritte können gleichzeitig bzw. aufeinander abgestimmt an der Füllmaschine 1 und an der Verschließmaschine 2 vorgenommen werden. Im Rahmen der Erfindung ist es möglich, dass die Menüführung in unterschiedlichen Ausprägungen bereitgestellt wird, beispielsweise mit einer unterschiedlichen Informationstiefe. So kann die Benutzerschnittstelle 11 auch für eine Zuordnung des Benutzers zu einer von mehreren Benutzergruppen eingerichtet sein. Eine solche Identifizierung kann beispielsweise mittels eines Passworts, einer PIN, eines Transponders, insbesondere eines RFID-Transponders, über eine Gesichtserkennung oder auch ein exemplarisch dargestelltes mobiles Gerät 12 erfolgen, welches einem bestimmten Benutzer zugeordnet ist. Bei dem mobilen Gerät 12 kann es sich beispielsweise um ein Mobiltelefon, ein Tablet oder dergleichen handeln.

Abhängig von der dann zugeordneten Benutzergruppe können einem Benutzer unterschiedliche Menüführungen bereitgestellt und/oder unterschiedliche Befugnisse zugeordnet werden.

Beispielsweise kann die Benutzerschnittstelle auch ausgehend von Eingabepa- rametern und/oder Sensordaten Statusmeldungen, Warnmeldungen, Fehlermeldungen oder dergleichen generieren. Nicht explizit dargestellte Sensoren können beispielsweise dauerhaft an die Füllmaschinensteuerung 5 bzw. die Verschließmaschinensteuerung 6 angeschlossen sein, wobei zumindest entsprechende Anschlussleitungen angedeutet sind.

Während Statusmeldungen einen Benutzer lediglich informieren sollen, können Fehlermeldungen vorgesehen sein, wenn bestimmte Modifikationen, wie weitere Einstellungen oder Korrekturen von Eingaben, zwingend notwendig sind.

Warnmeldungen können beispielsweise dann erfolgen, wenn bestimmte Werte, Stellungen oder andere Zustände grundsätzlich kritisch sein können. Dann kann es auch vorgesehen sein, dass entsprechende Warnmeldungen lediglich für einen Teil der Benutzergruppen eine Fortsetzung der Umstellung nach einer Bestätigung der Warnmeldung möglich ist. Beispielsweise kann ein qualifizierter Maschinenführer Warnmeldungen besser zuordnen, analysieren und überblicken, sodass dieser dann die Einstellung nach einer entsprechenden Bestätigung fortsetzen kann. Bei ungelernten oder wenig erfahrenen Personen kann dann eine weitere Einstellung oder zumindest eine Inbetriebnahme blockiert sein, wobei dann die Freigabe durch eine Person einer anderen Benutzergruppe erfolgen muss. Eine entsprechende Freigabe kann gegebenenfalls auch per Fernzugriff über ein Computernetzwerk erfolgen.

Im Rahmen von Variationsmöglichkeiten ist es selbstverständlich auch möglich, dass bestimmte Einstellungen - unabhängig von einer zugeordneten Benutzergruppe - von zwei Personen bestätigt werden müssen, um ein Vier-Augen-Prin- zip sicherzustellen.

Im Rahmen der Erfindung können auch sämtliche Schritte im Detail dokumentiert werden.

Eine Überprüfung von Einstellungen sowie auch eine Dokumentation sind beispielsweise auch durch eine Kamera 13 möglich. Maße, Einstellungen, das Laufverhalten von transportierten Dosenkörpern 7 oder dergleichen können auch durch eine Bilderkennung analysiert werden, um die Umstellung zu unterstützen.

Grundsätzlich ist es auch möglich, manuell vorgenommene Einstellungsschritte mit der Kamera 13 aufzunehmen, wobei dann gegebenenfalls im Nachhinein noch eine tiefergehende Analyse und Optimierung der Arbeitsabläufe möglich ist. Zusätzlich oder alternativ zu der in der Figur dargestellten Kamera 13 kann für die beschriebenen Zwecke gegebenenfalls auch das mobile Gerät 12 eingesetzt werden, wenn es über eine entsprechende Bild- und/oder Videoaufnahmefunktion verfügt.

Bezugszeichenliste

1 Füllmaschine

2 Verschließmaschine 3 Füllkarussell

4 Füllmaschinensteuerung

5 Verschließmaschinensteuerung

6 Kommunikationsverbindung

7 Dosenkörper 8 Dosendeckel

9 Getränkedose

10 Display

11 Benutzerschnittstelle

12 mobiles Gerät 13 Kamera