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Title:
METHOD FOR CONTROLLING AT LEAST ONE HYDRAULICALLY ACTUATED TORQUE TRANSMISSION DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/057964
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for controlling at least one torque transmission device (D1, D2) by means of a hydraulic system (1) with a pump unit (7), in which an electronically controlled electric motor (12) drives a pump (13) which conveys a volumetric flow into a pressure line (10), with a system pressure regulating valve (11) which is arranged between a sump (8) and the pressure line (10), with a slave cylinder (3, 4) and with an actuating pressure regulating valve (14, 15) which applies load to the slave cylinder (3, 4) and comprises connectors to the pressure line (10) and to the sump (8). In order for it to be possible for the pump unit (7) to be of small design and in order to enable an efficient actuation of the at least one torque transmission device (D1, D2), a pressure medium quantity which is predefined in order to set a bite point of the at least one torque transmission device (D1, D2) is fed, in order to actuate the at least one torque transmission device (D1, D2), to the slave cylinder (3, 4) in the case of a system pressure regulating valve (11) which is closed in an unregulated manner with respect to the sump (8) and in the case of an actuating pressure regulating valve (14, 15) which is completely open in an unregulated manner with respect to the slave cylinder (3, 4), and, after the bite point is reached, the system pressure regulating valve (11) and the actuating pressure regulating valve (14, 15) are operated in a pressure-regulated manner as far as the complete actuation of the at least one torque transmission device (D1, D2).

Inventors:
HODRUS ERHARD (DE)
EBERLE CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/DE2021/100590
Publication Date:
March 24, 2022
Filing Date:
July 07, 2021
Export Citation:
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Assignee:
SCHAEFFLER TECHNOLOGIES AG (DE)
International Classes:
F16D48/02
Domestic Patent References:
WO2015086009A12015-06-18
Foreign References:
DE10216002A12003-05-28
DE102018106174A12019-09-19
DE102011100838A12012-11-08
CN85106042A1987-02-25
DE102015210877A12016-12-15
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Claims:
Patentansprüche Verfahren zur Steuerung zumindest einer Drehmomentübertragungseinrichtung (D1 , D2) mittels eines Hydrauliksystems (1 ) mit einer Pumpeneinheit (7), in der ein elektronisch gesteuerter Elektromotor (12) eine einen Volumenstrom in eine Druckleitung (10) drehzahlabhängig fördernde Pumpe (13) antreibt, einem zwischen einem Sumpf (8) und der Druckleitung (10) angeordneten Systemdruckregelventil (11 ) zur Steuerung eines Systemdrucks (p(S)) in der Druckleitung (10), einem Nehmerzylinder (3, 4) zur Betätigung der zumindest einen Drehmomentübertragungseinrichtung (D1 , D2) und einem den Nehmerzylinder (3, 4) mit einem Betätigungsdruck (p(D1 ), p(D2)) beaufschlagenden Betätigungsdruckregelventil (14, 15) mit Anschlüssen an die Druckleitung (10) und an den Sumpf (8), dadurch gekennzeichnet, dass zur Betätigung der zumindest einen Drehmomentübertragungseinrichtung (D1 , D2) bei gegenüber dem Sumpf (8) ungeregelt geschlossenem Systemdruckregelventil (11 ) und gegenüber dem Nehmerzylinder (3, 4) ungeregelt vollständig geöffnetem Betätigungsdruckregelventil (14, 15) dem Nehmerzylinder (3, 4) eine zur Einstellung eines Tastpunkts (T(D1 ), T(D2)) der zumindest einen Drehmomentübertragungseinrichtung (D1 , D2) vorgegebene Druckmittelmenge (V(D1 ,g), V(D2,g)) zugeführt und nach Erreichen des Tastpunkts (T(D1 ), T(D2)) das Systemdruckregelventil (11 ) und das Betätigungsdruckregelventil (14, 15) druckgeregelt bis zur vollständigen Betätigung der zumindest einen Drehmomentübertragungseinrichtung (D1 , D2) betrieben werden. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Hydrauliksystems (1 ) zwei alternativ betätigte Drehmomentübertragungseinrichtungen (D1 , D2) betätigt werden, wobei jedem zur Betätigung jeweils einer Drehmomentübertragungseinrichtung (D1 , D2) vorgesehenen Nehmerzylinder (3, 4) ein Betätigungsdruckregelventil (14, 15) vorgeschaltet ist und bei der Befüllung eines Nehmerzylinders (3, 4) mit der vorgegebenen Druckmittelmenge (V(D1 ,g), V(D2,g)) der andere Nehmerzylinder (4, 3) gegenüber der Druckleitung (10) von dessen Betätigungsdruckregelventil (15, 14) vollständig abgetrennt wird. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgegebene Druckmittelmenge (V(D1 ,g), V(D2,g)) unabhängig von dem in der Druckleitung (10) anliegenden Systemdruck (p(S)) ermittelt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgegebene Druckmittelmenge (V(D1 ,g), V(D2,g)) anhand von Drehkennwerten des Elektromotors (12) und einer drehwinkelabhängigen Druckmittelverdrängung der Pumpe (13) ermittelt wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor (12) elektronisch kommutiert wird und Drehwinkelinkrementen zu dessen Steuerung Verdrängungsvolumina der Pumpe (13) zugeordnet werden.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Befüllimpuls des Elektromotors (12) solange aufrechterhalten wird, bis anhand einer erfassten Anzahl von Drehwinkelinkrementen die vorgegebene Druckmittelmenge (V(D1 ,g), V(D2,g)) von der Pumpe (13) in die Druckleitung (10) gefördert ist.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass vor einem Start des Befüllimpulses der Elektromotor (12) zumindest kurzzeitig abgeschaltet wird und das Systemdruckregelventil (11 ) und das Betätigungsdruckregelventil (14, 15) zumindest kurzzeitig zum Abbau eines gegebenenfalls vorhandenen Betätigungsdrucks (p(D1 ), p(D2)) mit dem Sumpf (8) verbunden werden.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zum Öffnen der zumindest einen Drehmomentübertragungseinrichtung (D1 , D2) das Betätigungsdruckregelventil (14, 15) mit dem Sumpf (8) verbunden und der Nehmerzylinder (3, 4) vollständig entleert wird.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Druckleitung (10) und dem Nehmerzylinder (3, 4) ein Rückschlagventil (16, 17) geschaltet ist und ein an dem Nehmerzylinder (3, 4) bei betätigter zumindest einer Drehmomentübertragungseinrichtung (D1 , D2) eingestellter, aufgrund von Leckage absinkender Betätigungsdruck (p(D1 ), p(D2)) mittels der Pumpe (13) nachgeführt wird.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass nach Dosierung der vorgegebenen Druckmittelmenge (V(D1 ,g), V(D2,g)) vor dem vollständigen - 18 -

Schließen der zumindest einen Drehmomentübertragungseinrichtung (D1 , D2) der Systemdruck (p(S)) und ein an dem Nehmerzylinder (3, 4) anliegender Betätigungsdruck (p(D1 ), p(D2)) zumindest kurzeitig durch Regelung des Systemdruckregelventils (11 ) und des Betätigungsdruckregelventils (14, 15) konstant gehalten werden.

Description:
Verfahren zur Steuerung zumindest einer hydraulisch betätigten Drehmo- mentübertragungseinrichtung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung zumindest einer hydraulisch betätigten Drehmomentübertragungseinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 . Hybridische oder konventionelle Antriebsstränge mit hydraulisch betätigten Drehmomentübertragungseinrichtungen sind hinreichend bekannt.

Aus den Druckschriften WO2015/086009 A1 und DE 10 2015 210 877 A1 sind beispielsweise zur Betätigung der als Reibungskupplungen ausgebildeten Drehmomentübertragungseinrichtungen einer Doppelkupplung Hydraulikeinheiten und Verfahren zur Steuerung dieser bekannt, bei denen mittels einer Pumpeneinheit ein Systemdruck erzeugt wird und mittels Druckregelventilen jeweils ein Nehmerzylinder mittels des Systemdrucks abhängig von einem Schaltzustand der Druckregelventile mit Druck beaufschlagt und der andere Nehmerzylinder während einer Überschneidungsschal- tung druckentlastet wird, um die Drehmomentübertragungseinrichtungen überschneidend zu schalten.

Aufgabe der Erfindung ist die Weiterbildung eines Verfahrens zur hydraulischen Betätigung zumindest einer Drehmomentübertragungseinrichtung. Insbesondere ist Aufgabe der Erfindung, zumindest eine Drehmomentübertragungseinrichtung mit einer leistungsminimierten Pumpeneinheit schnell und effizient zu betätigen.

Die Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Die von dem Anspruch 1 abhängigen Ansprüche geben vorteilhafte Ausführungsformen des Gegenstands des Anspruchs 1 wieder.

Das vorgeschlagene Verfahren dient der Steuerung zumindest einer Drehmomentübertragungseinrichtung mittels eines Hydrauliksystems. Die zumindest eine Drehmo- mentübertragungseinrichtung kann als Reibungskupplung nass oder trocken betrieben oder als Bremse ausgebildet sein. Bei einer Reibungskupplung sind dabei zwei relativ gegeneinander um dieselbe Drehachse verdrehbar angeordnete Kupplungsteile reibschlüssig miteinander mittels des Hydrauliksystems verbindbar, das heißt betätigbar, während bei einer Bremse ein feststehendes Bremsteil und ein um eine Drehachse verdrehbar angeordnetes Bremsteil miteinander reibschlüssig mittels des Hydrauliksystems verbindbar sind. Die zumindest eine Drehmomentübertragungseinrichtung kann ausgehend von einem Tastpunkt, bei dem diese beginnt, Moment zu übertragen von einem Nehmerzylinder des Hydrauliksystems zugedrückt werden, bis das maximal übertragbare Moment übertragen wird, kann also zwangsweise geschlossen ausgebildet sein. Die zumindest eine Drehmomentübertragungseinrichtung kann direkt in den Antriebsstrang zwischen einer Antriebseinheit mit Elektromaschine und Brennkraftmaschine oder einer Brennkraftmaschine und ein Getriebe als Trennkupplung geschaltet sein. Alternativ kann die zumindest eine Drehmomentübertragungseinrichtung als Bremse zur Festlegung einer Getriebekomponente, beispielsweise einem Hohlrad, einem Steg oder einem Sonnenrad eines Umlaufgetriebes oder als Kupplung zur Verbindung zweier Getriebekomponenten vorgesehen sein. Zwei Drehmomentübertragungseinrichtungen können beispielsweise überschneidend jeweils zwei unterschiedliche Getriebekomponenten miteinander koppeln und/oder gegen ein feststehendes Gehäuse bremsen.

Das Hydrauliksystem enthält eine Pumpeneinheit, in der ein elektronisch gesteuerter wie kommutierter Elektromotor eine Pumpe antreibt. Hierbei ist bevorzugt eine drehstarre Verbindung zwischen dem Rotor des Elektromotors und einer Pumpenwelle der Pumpe vorgesehen, so dass die Drehzahl des Rotors eindeutig der Drehzahl der Pumpe zugeordnet werden kann. Die Pumpe ist als Verdrängerpumpe, beispielsweise als Zahnradpumpe ausgebildet, welche ein eindeutig von deren Drehzahl abhängiges Fördervolumen aufweist. Die Pumpe fördert von einem im Wesentlichen drucklosen Sumpf drehzahlabhängig einen Volumenstrom eines Druckmittels, beispielsweise Öl in eine Druckleitung und erzeugt dabei einen Systemdruck in der Druckleitung. Der Systemdruck kann beispielsweise mittels eines in der Druckleitung oder in der Pumpe angeordneten Drucksensors erfasst und ausgewertet werden.

Zur Steuerung beziehungsweise Regelung des Systemdrucks in der Druckleitung ist zwischen dem Sumpf und der Druckleitung ein beispielsweise als Proportionalventil ausgebildetes Systemdruckregelventil angeordnet.

Zur Steuerung eines an dem Nehmerzylinder anliegenden Betätigungsdrucks zur Betätigung der zumindest einen Drehmomentübertragungseinrichtung ist ein beispielsweise als Proportionalventil ausgebildetes Betätigungsdruckregelventil mit Anschlüssen an die Druckleitung und den Sumpf vorgesehen. Zur Erfassung des Betätigungsdrucks kann vor dem Nehmerzylinder und nach dem Betätigungsdruckregelventil ein Drucksensor angeordnet sein.

Um die Pumpeneinheit klein auslegen zu können und die zumindest eine Drehmomentübertragungseinrichtung effizient und schnell betätigen zu können, wird dem Nehmerzylinder zur Betätigung der zumindest einen Drehrnomentübertragungseinrich- tung bei gegenüber dem Sumpf ungeregelt geschlossenem Systemdruckregelventil und gegenüber dem Nehmerzylinder ungeregelt vollständig geöffnetem Betätigungsdruckregelventil eine zur Einstellung eines Tastpunkts der zumindest einen Drehmomentübertragungseinrichtung vorgegebene Druckmittelmenge zugeführt und nach Erreichen des Tastpunkts werden das Systemdruckregelventil und das Betätigungs- druckregelventil druckgeregelt bis zur vollständigen Betätigung der zumindest einen Drehmomentübertragungseinrichtung betrieben.

Bei der zumindest einen hydraulisch betätigten Drehmomentübertragungseinrichtung wird zur Betätigung wie beispielsweise reibschlüssiges Schließen der zumindest einen Drehmomentübertragungseinrichtung bei einer anfangs vollständig geöffneten Drehmomentübertragungseinrichtung ein vergleichsweise großes Volumen des Druckmittels wie beispielsweise Hydraulikfluid in den Nehmerzylinder dosiert, bis der Tastpunkt erreicht wird. Nach dem Erreichen des Tastpunkts sinkt bis zum vollständigen Schließen der zumindest einen Drehmomentübertragungseinrichtung der Bedarf an Druckmittelvolumen.

Die Druckmittelmenge zur Befüllung des Nehmerzylinders bis zum Erreichen des Tastpunkts wird mittels eines sogenannten Befüllimpulses dem Sumpf entnommen und über die Druckleitung dem Nehmerzylinder zugeführt. Da bei einer klein und ökonomisch sparsam ausgelegten Pumpeneinheit der Systemdruck während des Befüllimpulses in der Regel nicht konstant gehalten werden kann, scheidet eine Verwendung eines Befüllimpulses durch Vorgabe der Befüllzeit bei konstantem Volumenstrom aus. Vielmehr erfolgt eine Anwendung des Befüllimpulses und damit der Druckmittelmenge unabhängig von einem in der Druckleitung anliegenden Systemdruck. Beispielsweise kann die vorgegebene Druckmittelmenge anhand von Drehkennwerten des Elektromotors und einer drehwinkelabhängigen Druckmittelverdrängung der Pumpe ermittelt werden. Beispielsweise kann der Elektromotor elektronisch kommutiert werden und Drehwinkelinkremente zu dessen Steuerung können Verdrängungsvolumina der Pumpe zugeordnet werden. Beispielsweise kann ein Befüllimpuls des Elektromotors solange aufrechterhalten werden, bis anhand einer erfassten Anzahl von Drehwinkelinkrementen die vorgegebene Druckmittelmenge von der Pumpe in die Druckleitung gefördert ist.

Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens kann die Bestimmung des Befüllimpulses über das Zählen der Umdrehungen der Pumpe erfolgen. Die beispielsweise als Zahnradpumpe ausgebildete Pumpe ermöglicht den Schluss aus der Verdrehung des Rotors des Elektromotors und damit der Pumpenwelle auf das geförderte Druckmittelvolumen. Dabei ist einer Steuerelektronik der Pumpeneinheit die Winkelposition des Elektromotors bekannt und kann entsprechend als Anfangswinkel des Befüllimpulses eingesetzt werden. Vom Beginn des Befüllimpulses bis zum Ende des Befüllimpulses werden dabei beispielsweise die Winkelinkremente aufaddiert, um daraus auf das Volumen wie vorgegebene Druckmittelmenge des Befüllimpulses zu schließen.

Der gemessene Betätigungsweg des Nehmerzylinderkolbens des Nehmerzylinders kann während des Befüllimpulses damit in ausreichender Genauigkeit mit dem geschätzten Betätigungsweg in Übereinstimmung gebracht werden.

Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform des Hydrauliksystems und dem Verfahren zu dessen Steuerung werden mittels des Hydrauliksystems zwei alternativ betätigte Drehmomentübertragungseinrichtungen, beispielsweise zwei Reibungskupplungen, zwei Bremsen oder eine Reibungskupplung und eine Bremse betätigt. Die beiden Reibungskupplungen dienen beispielsweise der überschneidenden Verbindung zweier Teilgetriebe eines Doppelkupplungsgetriebes mit der Antriebseinheit. Alternativ können die Reibungskupplungen und/oder Bremsen für die wechselseitige Schaltung eines Umlaufgetriebes vorgesehen sein, um verschiedene Komponenten des Umlaufgetriebes gegenüber dessen Gehäuse festzulegen oder miteinander zu verbinden und damit unterschiedliche Übersetzungen einzustellen. ln dem Hydrauliksystem ist jedem zur Betätigung einer Drehmomentübertragungseinrichtung vorgesehenen Nehmerzylinder ein Betätigungsdruckregelventil vorgeschaltet. Bei einer Befüllung eines Nehmerzylinders zur Betätigung der diesem zugeordneten Drehmomentübertragungseinrichtung mit der vorgegebenen Druckmittelmenge wird der andere Nehmerzylinder gegenüber der Druckleitung von dessen Betätigungsdruckregelventil vollständig abgetrennt, so dass ausschließlich der mit der vorgegebenen Druckmittelmenge zu versorgende Nehmerzylinder bis zum Erreichen des Tastpunkts der zu betätigenden Drehmomentübertragungseinrichtung befüllt wird.

Um reproduzierbare Ausgangsvoraussetzungen für den Befüllimpuls zu schaffen, kann vor einem Start des Befüllimpulses der Elektromotor zumindest kurzzeitig abgeschaltet werden. Alternativ oder zusätzlich können das Systemdruckregelventil und das Kupplungsdruckregelventil zumindest kurzzeitig zum Abbau von Druck mit dem Sumpf verbunden werden.

Um eine Restbefüllung des Nehmerzylinders nach einer Öffnung des Nehmerzylinders auszuschließen, kann zum Öffnen der zumindest einen Drehmomentübertragungseinrichtung das Betätigungsdruckregelventil mit dem Sumpf verbunden und der Nehmerzylinder vollständig entleert werden. Hierbei kann entgegen der Betätigungsrichtung in dem Nehmerzylinder eine Rückstellfeder für den Nehmerzylinderkolben vorgesehen sein, welche den Nehmerzylinderkolben bei mit dem Sumpf verbundenem Betätigungsdruckregelventil in eine Nulllage drückt.

In einer bevorzugten Ausführungsform des Hydrauliksystems kann zwischen der Druckleitung und dem Nehmerzylinder ein Rückschlagventil geschaltet sein, so dass ein an den Nehmerzylinder angelegter Betätigungsdruck unabhängig von der Stellung des Betätigungsdruckregelventils und damit unabhängig vom anliegenden Systemdruck gehalten wird. Die Pumpeneinheit kann daher zumindest zeitweise abgeschaltet werden oder der Volumenstrom kann unter Druckabfall dem anderen Nehmerzylinder der anderen Reibungskupplung zugeführt werden. Tritt aufgrund von Leckage beispielsweise an dem Betätigungsdruckregelventil ein Druckabfall des Betätigungsdrucks unter eine vorgegebene Druckschwelle auf, kann der absinkende Betätigungsdruck mittels der Pumpe nachgeführt beziehungsweise wieder über die Druckschwelle gebracht werden.

Beispielsweise kann nach Dosierung der vorgegebenen Druckmittelmenge vor dem vollständigen Schließen der zumindest einen Drehmomentübertragungseinrichtung der Systemdruck und ein an dem Nehmerzylinder anliegender Betätigungsdruck zumindest kurzeitig durch Regelung des Systemdruckregelventils und des Betätigungsdruckregelventils gehalten werden.

Die Erfindung wird anhand des in den Figuren 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Diese zeigen:

Figur 1 ein systematisch dargestelltes Hydrauliksystem,

Figur 2 ein Diagramm mit Kennlinien des Anpressdrucks über das Betätigungsvolumen zweier von dem Hydrauliksystem der Figur 1 betätigten Drehmomentübertragungseinrichtungen,

Figur 3 ein Diagramm mit Kennlinien der Anpresskraft über den Betätigungsweg zweier von dem Hydrauliksystem der Figur 1 betätigten Drehmomentübertragungseinrichtungen und

Figur 4 ein Zustandsdiagramm während einer Betätigung einer Drehmomentübertragungseinrichtung mittels des Hydrauliksystems der Figur 1 über die Zeit. Die Figur 1 zeigt das Hydrauliksystem 1 zur Betätigung der beiden Drehmomentübertragungseinrichtungen D1 , D2, von denen beispielsweise die Drehmomentübertragungseinrichtung D1 als Reibungskupplung und die Drehmomentübertragungseinrichtung D2 als Bremse ausgebildet ist, in schematischer Darstellung. Die Drehmomentübertragungseinrichtungen D1 , D2 werden von dem Hydrauliksystem 1 bevorzugt überschneidend geschaltet. Die Drehmomentübertragungseinrichtungen D1 , D2 werden in bevorzugter Weise von den jeweiligen Nehmerzylindern 3, 4 mittels der von dem Ventilblock 2 des Hydrauliksystems 1 jeweils separat gesteuerten Betätigungsdruck p(D1 ), p(D2) beaufschlagt, wodurch an den Drehmomentübertragungseinrichtungen D1 , D2 ein vorgegebener Anpressdruck zur Ausbildung eines schlupfenden oder haftenden Reibschlusses hergestellt wird. Die Betätigungdrücke p(D1 ), p(D2) werden jeweils von den Drucksensoren 5, 6 erfasst und einer Auswerte- und Steuereinheit des Hydrauliksystems 1 zugeführt und in dieser ausgewertet.

Zur Bereitstellung der jeweiligen Betätigungsdrücke p(D1 ), p(D2) saugt die Pumpeneinheit 7 von dem Sumpf 8 Druckmittel 9 an und verdichtet dieses in der Druckleitung 10 zu dem Systemdruck p(S). Das Systemdruckregelventil 11 ist zwischen der Druckleitung 10 und dem Sumpf 8 schaltend verbunden und regelt den Systemdruck p(S) der Druckleitung 10.

Die Pumpeneinheit 7 enthält den elektronisch kommutierten Elektromotor 12, welcher drehstarr und dadurch drehzahlkonform die Pumpenwelle der Pumpe 13 antreibt. Die Pumpe 13 ist als Verdrängerpumpe wie beispielsweise Zahnradpumpe ausgebildet, so dass das in die Druckleitung 10 geförderte Druckmittelvolumen des Druckmittels 9 proportional zur Drehzahl der Pumpenwelle ist. Bei bekanntem effektivem Pumpenvolumen und Erfassung der Drehzahlinformationen des Elektromotors 12 kann daher die in die Druckleitung 10 geförderte Druckmittelmenge unabhängig vom in der Druckleitung 10 vorliegenden Systemdruck p(S) bestimmt werden.

Zwischen der Druckleitung 10 und den Nehmerzylindern 3, 4 sind jeweils ein Betätigungsdruckregelventil 14, 15 und ein diesen vorgeschaltetes Rückschlagventil 16, 17 angeordnet. Die Betätigungsdruckregelventile 14, 15 regeln den Betätigungsdruck p(D1 ), p(D2) an den Nehmerzylindern 3, 4 und weisen hierzu Ableitungen 18, 19 zum Sumpf 8 auf, um beispielsweise zum Öffnen der Drehmomentübertragungseinrichtungen D1 , D2 den anliegenden Betätigungsdruck p(D1 ), p(D2) zu entspannen. Hierbei wird der Nehmerzylinderkolben 20, 21 der Nehmerzylinder 3, 4 beispielsweise mittels einer Rückstellfeder in eine Nulllage rückgeführt und der entsprechende Nehmerzylinder 3, 4 vollständig entleert.

Die Rückschlagventile 16, 17 halten bei bevorzugt jeweils einer zugedrückten Drehmomentübertragungseinrichtung D1 , D2 an dieser den jeweiligen Betätigungsdruck p(D1 ), p(D2), so dass diese unabhängig vom Betrieb der Pumpeneinheit 7 beziehungsweise dem Systemdruck p(S) geschlossen bleibt und lediglich ein aufgrund von Leckage absinkender Betätigungsdruck p(D1 ), p(D2) nachgeführt werden muss, so dass eine ökonomische Betriebsweise des Hydrauliksystems 1 vorgesehen werden kann.

Zum Schließen einer Drehmomentübertragungseinrichtung D1 , D2 wird der entsprechende Nehmerzylinder 3, 4 befüllt und der Nehmerzylinderkolben 20, 21 entlang eines Betätigungswegs verlagert. Hierzu wird der Nehmerzylinderkolben 20, 21 zunächst mit einer vergleichsweise großen, vorgegebenen Druckmittelmenge unter hoher Pumpendrehzahl und vergleichsweise geringem Systemdruck p(S) befüllt, bis die entsprechende Drehmomentübertragungseinrichtung D1 , D2 ihren Tastpunkt, an dem diese beginnt Moment zu übertragen, erreicht hat. Aufgrund von Verschleiß und Setz- vorgängen ändert sich der Tastpunkt und damit die Druckmittelmenge bis zum Tastpunkt, so dass der Tastpunkt laufend adaptiert wird.

Bei Überschreitung des Tastpunkts wird eine wesentlich geringere Druckmittelmenge mit steigendem Betätigungsdruck p(D1 ), p(D2) erforderlich.

Zur schnellen Durchführung einer Betätigung einer Drehmomentübertragungseinrichtung D1 , D2 wird daher an den Elektromotor 12 ein ungeregelter Befüllimpuls mit einer vorgegebenen Anzahl von Drehwinkelimpulsen dessen Rotors geschaltet, welcher mittels entsprechender Pumpenwellenumdrehungen die für den entsprechenden Nehmerzylinder 3, 4 vorgegebene Druckmittelmenge erzeugt, um den Nehmerzylinderkolben 20, 21 bis zum Tastpunkt zu verlagern. Hierbei ist das Systemdruckregelventil 11 gegenüber der Druckleitung vollständig und ungeregelt geöffnet. Weiterhin ist das Betätigungsdruckregelventil 14, 15 des zu betätigenden Nehmerzylinders 3, 4 vollständig und ungeregelt gegenüber der Druckleitung 10 geöffnet. Das Betätigungsdruckregelventil 15, 14 der nicht zu betätigenden Drehmomentübertragungseinrichtung D2, D1 ist gegenüber der Druckleitung 10 vollständig geschlossen.

Ist die vorgegebene Druckmittelmenge in den betreffenden Nehmerzylinder 3, 4 dosiert, befindet sich dessen Nehmerzylinderkolben 20, 21 am Tastpunkt und das Systemdruckregelventil 11 und das Betätigungsdruckregelventil 14, 15 sowie die Pumpeneinheit 7 werden geregelt betrieben, um an dem Nehmerzylinder geregelt einen Betätigungsdruck p(D1 ), p(D2) zur geregelten Einstellung eines über die Drehmomentübertragungseinrichtung D1 , D2 übertragbaren Moments bis zum vollständigen Reibschluss einzustellen.

Es versteht sich, dass das Hydrauliksystem 1 derart betrieben wird, dass die Druckleitung 10 während einer Betätigung der Drehmomentübertragungseinrichtungen luftfrei ist. Die Figur 2 zeigt das Diagramm 22 mit den Kennlinien 23, 24 des Drucks p über die Druckmittelmenge V der Drehmomentübertragungseinrichtungen D1 , D2 mit den Betätigungsdrücken p(D1 ), p(D2). Diese nehmen mit geringem Druckanstieg mit abhängig vom eingesetzten System Kupplung oder Bremse vorgegebener Druckmittelmenge V(D1 , g), V(D2,g) bis zum Tastpunkt T(D1 ), T(D2) zu. Ab dem Tastpunkt T(D1 ), T(D2) nehmen die Druckanstiege systemabhängig mit großer Steigung zu.

Die Figur 3 zeigt unter Bezug auf Figur 1 das Diagramm 25 mit den Kennlinien 26, 27 der Anpresskraft F der Drehmomentübertragungseinrichtungen D1 , D2 über den Betätigungsweg s der Nehmerzylinderkolben 20, 21. Die Anpresskräfte F(D1 ), F(D2) an den Drehmomentübertragungseinrichtungen D1 , D2 sind bis zu den Tastpunkten T1 (D1 ), T(D2) praktisch Null und steigen danach bei schließenden Drehmomentübertragungseinrichtungen D1 , D2 stark an, wobei die Anpresskraft F(D1 ) aufgrund der axialen Elastizität der als Reibungskupplung ausgebildeten Drehmomentübertragungseinrichtung D2 flacher ansteigt und der Tastpunkt T(D1 ) bei einem kleineren Betätigungsweg erreicht wird als bei der als Bremse ausgebildeten Drehmomentübertragungseinrichtung D2.

Die Figur 4 zeigt in dem Diagramm 28 unter Bezug auf die vorhergehenden Figuren in den Teildiagrammen I, II, III das Verhalten des Hydrauliksystems 1 und der Drehmomentübertragungseinrichtungen D1 während einer Betätigung über die Zeit t. Das Verhalten des Hydrauliksystems 1 bei Betätigung der Drehmomentübertragungseinrichtung D2 ist bis auf den geänderten Tastpunkt im Wesentlichen gleich.

Das Teildiagramm I zeigt mit der Kurve 29 den Betätigungsweg s(s) des Steuerkolbens des Systemdruckregelventils 11 und mit der Kurve 30 den Betätigungsweg s(D1 ) des Steuerkolbens des Betätigungsdruckregelventils 14. Das Teildiagramm II zeigt mit der Kurve 31 den Systemdruck p(S) der Druckleitung 10 und den auf den Nehmerzylinder 3 wirkenden Betätigungsdruck p(D1 ).

Das Teildiagramm III zeigt mit der Kurve 32 die Drehzahl n des Rotors des Elektromotors 12 und damit die Drehzahl der Pumpenwelle der Pumpe 13.

Zum Zeitpunkt t1 wird mittels eines Befüllimpulses der Elektromotor 12 gestartet und dessen Drehkennwerte, beispielsweise dessen Drehwinkelinkremente einer elektronischen Kommutierung werden erfasst. Das Systemdruckregelventil 11 wird gegenüber dem Sumpf 8 vollständig und ungeregelt geschlossen, das Betätigungsdruckregelventil 15 der weiteren Drehmomentübertragungseinrichtung D2 wird gegenüber der Druckleitung 10 vollständig geschlossen und das Betätigungsdruckregelventil 14 gegenüber der Druckleitung 10 vollständig und ungeregelt geöffnet. In der Druckleitung

10 wird kurzzeitig der Systemdruck p(S) erhöht und beginnt den Nehmerzylinder 3 zu füllen, der geringfügig ansteigende Betätigungsdruck p(D1 ) ist der Verlagerung des Nehmerzylinderkolbens 20 entgegen der Wirkung einer Rückstellfeder geschuldet.

Der Befüllimpuls wird bis über das sich ergebende Zeitintervall At solange beibehalten, bis sich aus der Summation der Drehwinkelimpulse des Rotors des Elektromotors 12 und dem bekannten, feststehenden Pumpenvolumen die vorgegebene Druckmittelmenge V(D1 ,g) (Figur 2) ergibt. Aufgrund der starren Ausbildung der das Druckmittel 9 führenden Druckleitungskomponenten wird die vollständige Druckmittelmenge V(D1 ,g) in den Nehmerzylinder 3 gepumpt, so dass dessen Nehmerzylinderkolben 20 sich zum Zeitpunkt t2 am Tastpunkt T(D1 ) befindet.

Anschließend werden nach Ablauf einer vorgebbaren Zeit das Systemdruckregelventil

11 und das Betätigungsdruckregelventil 14 ab dem Zeitpunkt t3 geregelt betrieben, so dass sich ein zunehmender Systemdruck p(S) einstellt, der einen zunehmenden Betä- tigungsdruck p(D1 ) am Nehmerzylinder 3 einstellt, so dass die Drehmomentübertragungseinrichtung D1 kontinuierlich betätigt wird.

Bezuqszeichenliste

Hydrauliksystem

Ventilblock

Nehmerzylinder

Nehmerzylinder

Drucksensor

Drucksensor

Pumpeneinheit

Sumpf

Druckmittel

Druckleitung

Systemdruckregelventil

Elektromotor

Pumpe

Betätigungsdruckregelventil

Betätigungsdruckregelventil

Rückschlagventil

Rückschlagventil

Ableitung

Ableitung

Nehmerzylinderkolben

Nehmerzylinderkolben

Diagramm

Kennlinie

Kennlinie

Diagramm

Kennlinie

Kennlinie

Diagramm

Kurve

Kurve

Kurve 32 Kurve

D1 Drehmomentübertragungseinrichtung

D2 Drehmomentübertragungseinrichtung

F Anpresskraft

F(D1 ) Anpresskraft

F(D2) Anpresskraft n Drehzahl p Druck p(D1 ) Betätigungsdruck p(D2) Betätigungsdruck p(S) Systemdruck s Betätigungsweg s(D1 ) Betätigungsweg s(s) Betätigungsweg

T(D1 ) Tastpunkt

T(D2) Tastpunkt t Zeit t1 Zeitpunkt t2 Zeitpunkt t3 Zeitpunkt

V Druckmittelmenge

V(D1 ,g) vorgegebene Druckmittelmenge

V(D2,g) vorgegebene Druckmittelmenge

At Zeitintervall