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Title:
METHOD AND CONTROLLER FOR FITTING A ROTATIONALLY OPERABLE DEVICE WITH A PLURALITY OF COMPONENTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/175088
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention describes a method and a controller for fitting a rotationally operable device with a plurality of components (32 to 43). The individual components (32 to 43) are identified with a machine-readable data set before being fitted, the data set comprising at least a part number and the component weight as items of information. The components (32 to 43) are respectively deposited at a defined position on a depositing means (40) as a function of the items of information in the machine-readable data sets. The positions of the components (32 to 43) on the depositing means (40) will be or are each provided with an identifier. Each identifier for the position of a component (32 to 43) on the depositing means (40) corresponds to a respective identifier for a fitting position of the component (32 to 43). The components are fitted as a function of the identifiers which correspond to one another.

Inventors:
ACCIALINI NICOLA (ES)
MEISSNER MATTI (DE)
KALLIANTERIS CHRISTOS (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/052461
Publication Date:
August 25, 2022
Filing Date:
February 02, 2022
Export Citation:
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Assignee:
AEROSPACE TRANS TECHNOLOGIES GMBH (DE)
International Classes:
F16H57/08; F01D25/28; F02C7/36; F16H57/00; F16H57/028
Domestic Patent References:
WO2020202363A12020-10-08
Foreign References:
US20090234481A12009-09-17
US20110296686A12011-12-08
Attorney, Agent or Firm:
ZÖSCHINGER, Christian (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Montieren einer rotatorisch betreibbaren Vorrichtung (30) mit meh reren Bauteilen (28, 32, 34, 38, 41 , 42, 43), wobei die einzelnen Bauteile (32, 41 , 42, 43) vor der Montage mit einem maschinen lesbaren Datensatz gekennzeichnet werden, der mindestens eine Teilenummer und das Bauteilgewicht als Informationen umfasst; wobei die Bauteile (32, 41 , 42, 43) in Abhängigkeit der Informationen der maschinen lesbaren Datensätze jeweils an einer definierten Position auf einer Ablageeinrichtung (40) abgelegt werden; wobei die Positionen der Bauteile (32, 41, 42, 43) auf der Ablageeinrichtung (40) je weils mit einer Kennung versehen werden oder sind; wobei jede Kennung der Position eines Bauteiles (32, 41 , 42, 43) auf der Ablageein richtung (40) jeweils mit einer Kennung einer Montageposition des Bauteiles (32, 41 , 42, 43) korrespondiert; und wobei die Bauteile (32, 41 , 42, 43) in Abhängigkeit der miteinander korrespon dierenden Kennungen montiert werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede Position der Bau teile (32, 41 , 42, 43) auf der Ablageeinrichtung (40) zusätzlich mit einer maschinen lesbaren Kennung versehen wird oder ist, die vor der Montage der Bauteile (32, 41 , 42, 43) den Kennungen der Positionen der Bauteile (32, 41, 42, 43) gegenüberge stellt werden, wobei die Bauteile (32, 41, 42, 43) bei Ermittlung von Übereinstimmun gen zwischen den Kennungen der Positionen der Bauteile (32, 41 , 42, 43) und den maschinenlesbaren Kennungen der Positionen der Bauteile (32, 41, 42, 43) montiert werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die maschinen lesbaren Datensätze der Bauteile (32, 41 , 42, 43) jeweils als Information eine Serien nummer umfassen.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die maschinenlesbaren Datensätze der Bauteile (32, 41 , 42, 43) jeweils als eine zweidi mensionale Datenmatrix oder als ein QR-Code ausgeführt sind.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die maschinenlesbaren Kennungen der Positionen der Bauteile (32, 41, 42, 43) jeweils als eine zweidimensionale Datenmatrix oder als ein QR-Code ausgeführt sind.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Algorithmus vorgesehen ist, mittels dem in Abhängigkeit der Informationen der ma schinenlesbaren Datensätze die Positionen der Bauteile (32, 41, 42, 43) auf der Ab lageeinrichtung (40) und die Montagepositionen bestimmt werden.

7. Verfahren nach A, dadurch gekennzeichnet, dass die Bauteile(32, 41, 42, 43) mit tels eines Bestückungsautomaten auf der Ablageeinrichtung (40) abgelegt werden.

8. Steuergerät zum Montieren einer rotatorisch betreibbaren Vorrichtung (30) mit mehreren Bauteilen (28, 32, 34, 38, 41, 42, 43), wobei das Steuergerät derart ausgeführt ist, dass die einzelnen Bauteile (32, 41 , 42, 43) vor der Montage mit einem maschinenlesbaren Datensatz gekennzeichnet wer den, der mindestens eine Teilenummer und das Bauteilgewicht als Informationen umfasst, die Bauteile (32, 41, 42, 43) in Abhängigkeit der Informationen der maschinenlesba ren Datensätze jeweils an einer definierten Position auf einer Ablageeinrichtung (40) abgelegt werden, die Positionen der Bauteile (32, 41 , 42, 43) auf der Ablageeinrichtung (40) jeweils mit einer Kennung versehen werden oder sind, jede Kennung der Position eines Bauteiles (32, 41, 42, 43) auf der Ablageeinrichtung (40) jeweils mit einer Kennung einer Montageposition des Bauteiles (32, 41 , 42, 43) korrespondiert, und die Bauteile (32, 41, 42, 43) in Abhängigkeit der miteinander korrespondierenden Kennungen montiert werden.

9. Steuergerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass dasselbe das Ver fahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7 steuerungsseitig ausführt.

10. Computerprogrammprodukt mit Programmcode-Mitteln, die auf einem computer lesbaren Datenträger gespeichert sind, um alle Schritte eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7 durchzuführen, wenn das Computerprogrammprodukt auf ei nem Computer oder auf einer entsprechenden Recheneinheit, insbesondere einem Steuergerät gemäß Anspruch 8, ausgeführt wird.

Description:
Verfahren und Steuergerät zum Montieren einer rotatorisch betreibbaren Vorrichtung mit mehreren Bauteilen

Die vorliegende Offenbarung betrifft ein Verfahren und ein Steuergerät zum Montie ren einer rotatorisch betreibbaren Vorrichtung mit mehreren Bauteilen.

In der Praxis werden Bauteile während der Montage von rotatorisch betreibbaren Vorrichtungen, wie Turbinen, Kompressoren, Bläsern und auch Planetengetrieben, insbesondere von Gasturbinentriebwerken von Luftfahrzeugen, in Abhängigkeit ihres Bauteilgewichtes derart zueinander positioniert, dass eine Gesamtunwucht solcher Vorrichtungen jeweils möglichst gering ist. Hierfür werden die rotierenden Kompo nenten bzw. Bauteile selektiv an bestimmten Positionen und nach festgelegten Krite rien montiert.

Bekannte Montageverfahren weisen jedoch Einschränkungen in Bezug auf eine Ro bustheit des Montageprozesses auf und sind zudem zeitaufwendig.

Ausgehend von dem vorstehend beschriebenen Stand der Technik liegt der vorlie genden Offenbarung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Montieren einer rota torisch betreibbaren Vorrichtung mit mehreren Bauteilen zur Verfügung zu stellen, mittels dem die vorstehend näher beschriebenen Nachteile vermieden werden. Zu sätzlich sollen ein Steuergerät, welches zur Durchführung des Verfahrens ausgebil det ist, und ein Computerprogrammprodukt zur Durchführung des Verfahrens ange geben werden.

Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Ein Steuergerät sowie ein Com puterprogramm produkt sind zudem Gegen stand der weiteren unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Ge genstand der Unteransprüche sowie der nachfolgenden Beschreibung.

Gemäß einem ersten Aspekt wird ein Verfahren zum Montieren einer rotatorisch be treibbaren Vorrichtung mit mehreren Bauteilen angegeben. Die einzelnen Bauteile werden vor der Montage mit einem maschinenlesbaren Datensatz gekennzeichnet, der als Informationen mindestens eine Teilenummer und das Bauteilgewicht um fasst. Die Bauteile werden in Abhängigkeit der Informationen der maschinenlesbaren Datensätze jeweils an einer definierten Position auf einer Ablageeinrichtung abge legt. Die Positionen der Bauteile auf der Ablageeinrichtung werden oder sind jeweils mit einer Kennung versehen. Jede Kennung der Position eines Bauteiles auf der Ab lageeinrichtung korrespondiert jeweils mit einer Kennung einer Montageposition des Bauteiles. Die Bauteile werden in Abhängigkeit der miteinander korrespondierenden Kennungen montiert.

Mit der Vorgehensweise gemäß der vorliegenden Offenbarung wird auf einfache Art und Weise eine hohe Prozessrobustheit erreicht. Des Weiteren ist eine Montage ei ner rotatorisch betreibbaren Vorrichtung innerhalb kurzer Montagezeiten realisierbar. Diese Vorteile ergeben sich daraus, dass im Gegensatz zu einer manuellen Erfas sung der Bauteilinformationen bei der vorgeschlagenen Vorgehensweise fehlerhafte Erfassungen der Bauteilinformationen durch eine Bedienperson sicher vermieden, da die Bauteilinformationen während des Verfahrens gemäß der vorliegenden Offen barung maschinell erfassbar sind. Dadurch werden eine Fehlpositionierung und da mit auch eine fehlerhafte Montage auf einfache Art und Weise vermieden.

Jede Position der Bauteile auf der Ablageeinrichtung kann zusätzlich mit einer ma schinenlesbaren Kennung versehen werden oder sein. Die maschinenlesbare Ken nung kann vor der Montage der Bauteile den Kennungen der Positionen der Bauteile gegenübergestellt werden. Bei Ermittlung von Übereinstimmungen zwischen den Kennungen der Positionen der Bauteile und den maschinenlesbaren Kennungen der Positionen der Bauteile können die Bauteile montiert werden. Aufgrund der dadurch gegebenen doppelten Kontrolle vor der endgültigen Montage der Vorrichtung wird wiederum eine fehlerhafte Montage der Bauteile mit geringem Aufwand vermieden.

Umfassen die maschinenlesbaren Datensätze der Bauteile jeweils als Information eine Seriennummer sind die Bauteile mit geringem Aufwand einer Fertigungsserie zuordenbar. Bei einer einfach durchführbaren Variante des Verfahrens gemäß der vorliegenden Offenbarung sind die maschinenlesbaren Datensätze jeweils als eine zweidimensio nale Datenmatrix oder als ein QR-Code ausgeführt.

Des Weiteren besteht auch die Möglichkeit, dass die maschinenlesbaren Kennungen jeweils als eine zweidimensionale Datenmatrix oder als ein QR-Code ausgeführt sind.

Es kann ein Algorithmus vorgesehen sein, mittels dem in Abhängigkeit der Informati onen der maschinenlesbaren Datensätze der Bauteile die Positionen der Bauteile auf der Ablageeinrichtung und die Montagepositionen bestimmt werden. Dadurch wird wiederum auf einfache Art und Weise gewährleistet, dass die einzelnen Bauteile einer rotatorisch betreibbaren Vorrichtung jeweils in gewünschtem Umfang montiert werden und die Vorrichtung durch eine möglichst geringe Gesamtunwucht gekenn zeichnet ist.

Werden die Bauteile mittels eines Bestückungsautomaten auf der Ablageeinrichtung abgelegt, ist das Verfahren gemäß der vorliegenden Offenbarung voll automatisiert durchführbar. Des Weiteren besteht dann die Möglichkeit, das Verfahren auch ohne die Kennzeichnung der Positionen der Bauteile auf der Ablageeinrichtung durch die maschinenlesbaren Kennungen mit einer gewünscht hohen Prozessrobustheit durchzuführen.

Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Offenbarung wird ein Steuergerät vorgeschlagen, welches zur Durchführung des Verfahrens gemäß der vorliegenden Offenbarung ausgebildet ist. Das Steuergerät umfasst beispielsweise Mittel, die der Durchführung des Verfahrens dienen. Bei diesen Mitteln kann es sich um hard wareseitige Mittel und um softwareseitige Mittel handeln. Die hardwareseitigen Mittel des Steuergeräts sind beispielsweise Datenschnittstellen, um mit den an der Durch führung des Verfahrens beteiligten Baugruppen Daten auszutauschen. Weitere hard wareseitige Mittel sind beispielsweise ein Speicher zur Datenspeicherung und ein Prozessor zur Datenverarbeitung. Softwareseitige Mittel können unter anderem Pro grammbausteine zur Durchführung des Verfahrens sein. Das Steuergerät ist zur Durchführung des Verfahrens mit zumindest einer Emp fangsschnittstelle ausführbar, die ausgebildet ist, Signale von Signalgebern zu emp fangen. Die Signalgeber können beispielsweise als Sensoren ausgebildet sein, die Messgrößen erfassen und an das Steuergerät übermitteln. Ein Signalgeber kann auch als Signalfühler bezeichnet werden. So kann die Empfangsschnittstelle von ei nem Signalgeber ein Signal empfangen, über welches signalisiert wird, dass eine ro tatorisch betreibbare Vorrichtung montiert werden soll. Das Signal kann beispiels weise durch eine Bedienperson erzeugt werden, indem diese ein Bedienelement be tätigt, über welches eine solche Ermittlung angefordert werden kann. Des Weiteren kann das Signal auch von einer Fertigungsstrategie erzeugt werden, die im Bereich des Steuergerätes oder im Bereich eines weiteren Steuergerätes einer Werkzeug maschine oder dergleichen aktiviert ist und durchgeführt wird.

Das Steuergerät kann zudem eine Datenverarbeitungseinheit aufweisen, um die empfangenen Eingangssignale bzw. die Informationen der empfangenen Eingangs signale auszuwerten und/oder zu verarbeiten.

Auch kann das Steuergerät mit einer Sendeschnittstelle ausgeführt sein, die ausge bildet ist, Steuersignale an Stellglieder auszugeben. Unter einem Stellglied sind Ak toren zu verstehen, die die Befehle des Steuergerätes umsetzen. Die Aktoren kön nen beispielsweise als hydraulische, elektrische oder mechanische Aktoren ausge bildet sein, die die jeweils zum Herstellen oder Lösen der Presspassung erforderli che axiale Stellkraft sowie den Druck des Hydraulikfluids erzeugen bzw. zur Verfü gung stellen

Wird durch das Steuergerät erkannt, dass eine rotatorisch betreibbare Vorrichtung mit mehreren Bauteilen montiert werden soll, werden die einzelnen Bauteile vor der Montage durch das Steuergerät mit einem maschinenlesbaren Datensatz gekenn zeichnet, der mindestens eine Teilenummer und das Bauteilgewicht als Informatio nen umfasst. Des Weiteren werden die Bauteile mittels des Steuergerätes in Abhän gigkeit der Informationen der maschinenlesbaren Datensätze jeweils an einer defi nierten Position auf einer Ablageeinrichtung abgelegt. Zusätzlich werden oder sind die Positionen der Bauteile auf der Ablageeinrichtung jeweils mittels des Steuergerä tes mit einer Kennung versehen. Dabei korrespondiert jede Kennung der Position ei nes Bauteiles auf der Ablageeinrichtung jeweils mit einer Kennung einer Montagepo sition des Bauteiles. Zusätzlich werden die Bauteile mittels des Steuergerätes in Ab hängigkeit der miteinander korrespondierenden Kennungen montiert.

Dadurch wird wiederum gewährleistet, dass der Montageprozess mit hoher Robust heit innerhalb kurzer Montagezeiten durchführbar ist.

Die zuvor genannten Signale sind nur als beispielhaft anzusehen und sollen die die vorliegende Offenbarung nicht beschränken. Die erfassten Eingangssignale und die ausgegebenen Steuersignale können über einen Datenbus übertragen werden. Die Steuerungseinrichtung bzw. das Steuergerät kann beispielsweise als zentrales elekt ronisches Steuergerät einer Werkzeugmaschine ausgebildet sein.

Die vorliegend vorgeschlagene Lösung lässt sich auch als Com puterprogramm Pro dukt verkörpern, welches, wenn es auf einem Prozessor einer Steuerungseinrichtung läuft, den Prozessor softwaremäßig anleitet, die zugeordneten Verfahrensschritte ge mäß der vorliegenden Offenbarung durchzuführen. In diesem Zusammenhang ge hört auch ein computerlesbares Medium zum Gegenstand der vorliegenden Offenba rung, auf dem ein vorstehend beschriebenes Computerprogrammprodukt abrufbar gespeichert ist.

Für den Fachmann ist verständlich, dass ein Merkmal oder Parameter, das bzw. der in Bezug auf einen der obigen Aspekte beschrieben wird, bei einem beliebigen ande ren Aspekt angewendet werden kann, sofern sie sich nicht gegenseitig ausschlie ßen. Des Weiteren kann ein beliebiges Merkmal oderein beliebiger Parameter, das bzw. der hier beschrieben wird, bei einem beliebigen Aspekt angewendet werden und/oder mit einem beliebigen anderen Merkmal oder Parameter, das bzw. der hier beschrieben wird, kombiniert werden, sofern sie sich nicht gegenseitig ausschließen.

Es werden nun beispielhaft Ausführungsformen mit Bezug auf die Figuren beschrie ben. Es zeigt:

Fig. 1 eine Längsschnittansicht eines Gasturbinentriebwerks;

Fig. 2 eine vergrößerte Teillängsschnittansicht eines ström aufwärtigen Abschnitts ei nes Gasturbinentriebwerks;

Fig. 3 eine Alleindarstellung eines Getriebes für ein Gasturbinentriebwerk;

Fig. 4 eine Ablageeinrichtung sowie auf der Ablageeinrichtung positionierte Planeten räder des Getriebes gemäß Fig. 3; und

Fig. 5 ein stark vereinfachtes Ablaufschema einer Variante des Verfahrens zum Montieren des Getriebes gemäß Fig. 3.

Fig. 1 stellt ein Gasturbinentriebwerk 10 mit einer Hauptdrehachse 9 dar. Das Trieb werk 10 umfasst einen Lufteinlass 12 und ein Schubgebläse 23, das zwei Luftströme erzeugt: einen Kernluftstrom A und einen Bypassluftstrom B. Das Gasturbinentrieb werk 10 umfasst einen Kern 11 , der den Kernluftstrom A aufnimmt. Der Triebwerks kern 11 umfasst in Axialströmungsreihenfolge einen Niederdruckverdichter 14, einen Hochdruckverdichter 15, eine Verbrennungseinrichtung 16, eine Hochdruckturbine 17, eine Niederdruckturbine 19 und eine Kernschubdüse 20. Eine Triebwerksgondel 21 umgibt das Gasturbinentriebwerk 10 und definiert einen Bypasskanal 22 und eine Bypassschubdüse 18. Der Bypassluftstrom B strömt durch den Bypasskanal 22. Das Gebläse 23 ist über eine Welle 26 und ein Epizykloidengetriebe 30 an der Nieder druckturbine 19 angebracht und wird durch diese angetrieben. Dabei wird die Welle 26 auch als Kernwelle bezeichnet.

Im Gebrauch wird der Kernluftstrom A durch den Niederdruckverdichter 14 beschleu nigt und verdichtet und in den Hochdruckverdichter 15 geleitet, wo eine weitere Ver dichtung erfolgt. Die aus dem Hochdruckverdichter 15 ausgestoßene verdichtete Luft wird in die Verbrennungseinrichtung 16 geleitet, wo sie mit Kraftstoff vermischt wird und das Gemisch verbrannt wird. Die resultierenden heißen Verbrennungsprodukte breiten sich dann durch die Hochdruck- und die Niederdruckturbine 17, 19 aus und treiben diese dadurch an, bevor sie zur Bereitstellung einer gewissen Schubkraft durch die Düse 20 ausgestoßen werden. Die Hochdruckturbine 17 treibt den Hoch druckverdichter 15 durch eine geeignete Verbindungswelle 27 an, die auch als Kern welle bezeichnet wird. Das Gebläse 23 stellt allgemein den Hauptteil der Schubkraft bereit. Das Epizykloidengetriebe 30 ist ein Untersetzungsgetriebe.

Eine beispielhafte Anordnung für ein Getriebegebläse-Gasturbinentriebwerk 10 wird in Fig. 2 gezeigt. Die Niederdruckturbine 19 (siehe Fig. 1) treibt die Welle 26 an, die mit einem Sonnenrad 28 der Epizykloidengetriebeanordnung 30 gekoppelt ist. Meh rere Planetenräder 32, die durch einen Planetenträger 34 miteinander gekoppelt sind, befinden sich von dem Sonnenrad 28 radial außen und kämmen damit und sind jeweils drehbar auf drehfest mit dem Planetenträger 34 verbundenen Trägerelemen ten 41 bzw. Planetenbolzen angeordnet. Der Planetenträger 34 beschränkt die Pla netenräder 32 darauf, synchron um das Sonnenrad 28 zu kreisen, während er er möglicht, dass sich jedes Planetenrad 32 auf den Trägerelementen 41 um seine ei gene Achse drehen kann. Der Planetenträger 34 ist über Gestänge 36 mit dem Ge bläse 23 dahingehend gekoppelt, seine Drehung um die Triebwerksachse 9 anzutrei ben. Ein Außenrad oder Hohlrad 38, das über Gestänge 40 mit einer stationären Stützstruktur 24 gekoppelt ist, befindet sich von den Planetenrädern 32 radial außen und kämmt damit.

Es wird angemerkt, dass die Begriffe „Niederdruckturbine“ und „Niederdruckverdich ter“, so wie sie hier verwendet werden, so aufgefasst werden können, dass sie die Turbinenstufe mit dem niedrigsten Druck bzw. die Verdichterstufe mit dem niedrigs ten Druck (d. h. dass sie nicht das Gebläse 23 umfassen) und/oder die Turbinen- und Verdichterstufe, die durch die Verbindungswelle 26 mit der niedrigsten Drehzahl in dem Triebwerk (d. h. dass sie nicht die Getriebeausgangswelle, die das Gebläse 23 antreibt, umfasst) miteinander verbunden sind, bedeuten. In einigen Schriften können die „Niederdruckturbine“ und der „Niederdruckverdichter“, auf die hier Bezug genom men wird, alternativ dazu als die „Mitteldruckturbine“ und „Mitteldruckverdichter“ bekannt sein. Bei der Verwendung derartiger alternativer Nomenklatur kann das Ge bläse 23 als eine erste Verdichtungsstufe oder Verdichtungsstufe mit dem niedrigs ten Druck bezeichnet werden.

Das Epizykloidengetriebe 30 wird in Fig. 3 beispielhaft genauer gezeigt. Das Son nenrad 28, die Planetenräder 32 und das Hohlrad 38 umfassen jeweils Zähne um ihre Peripherie zum Kämmen mit den anderen Zahnrädern. Jedoch werden der Über sichtlichkeit halber lediglich beispielhafte Abschnitte der Zähne in Fig. 3 dargestellt. Obgleich vier Planetenräder 32 dargestellt werden, liegt für den Fachmann auf der Hand, dass innerhalb des Schutzumfangs der beanspruchten Erfindung mehr oder weniger Planetenräder 32 vorgesehen sein können. Praktische Anwendungen eines Epizykloidengetriebes 30 umfassen allgemein mindestens drei Planetenräder 32.

Das in Fig. 2 und 3 beispielhaft dargestellte Epizykloidengetriebe 30 ist ein Planeten getriebe, bei dem der Planetenträger 34 über Gestänge 36 mit einer Ausgangswelle gekoppelt ist, wobei das Hohlrad 38 festgelegt ist. Jedoch kann eine beliebige an dere geeignete Art von Epizykloidengetriebe 30 verwendet werden. Als ein weiteres Beispiel kann das Epizykloidengetriebe 30 eine Sternanordnung sein, bei der der Planetenträger 34 festgelegt gehalten wird, wobei gestattet wird, dass sich das Hohl rad (oder Außenrad) 38 dreht. Bei solch einer Anordnung wird das Gebläse 23 von dem Hohlrad 38 angetrieben. Als ein weiteres alternatives Beispiel kann das Ge triebe 30 ein Differenzialgetriebe sein, bei dem gestattet wird, dass sich sowohl das Hohlrad 38 als auch der Planetenträger 34 drehen.

Es versteht sich, dass die in Fig. 2 und 3 gezeigte Anordnung lediglich beispielhaft ist und verschiedene Alternativen in dem Schutzumfang der vorliegenden Offenbarung liegen. Lediglich beispielhaft kann eine beliebige geeignete Anordnung zur Positio nierung des Getriebes 30 in dem Triebwerk 10 und/oder zur Verbindung des Getrie bes 30 mit dem Triebwerk 10 verwendet werden. Als ein weiteres Beispiel können die Verbindungen (z. B. die Gestänge 36, 40 in dem Beispiel von Fig. 2) zwischen dem Getriebe 30 und anderen Teilen des Triebwerks 10 (wie z. B. der Eingangswelle 26, der Ausgangswelle und der festgelegten Struktur 24) einen gewissen Grad an Steifigkeit oder Flexibilität aufweisen. Als ein weiteres Beispiel kann eine beliebige geeignete Anordnung der Lager zwischen rotierenden und stationären Teilen des Triebwerks (beispielsweise zwischen der Eingangs- und der Ausgangswelle des Ge triebes und den festgelegten Strukturen, wie z. B. dem Getriebegehäuse) verwendet werden, und die Offenbarung ist nicht auf die beispielhafte Anordnung von Fig. 2 be schränkt. Beispielsweise ist für den Fachmann ohne weiteres erkenntlich, dass sich die Anordnung von Ausgang und Stützgestängen und Lagerpositionierungen bei ei ner Sternanordnung (oben beschrieben) des Getriebes 30 in der Regel von jenen, die beispielhaft in Fig. 2 gezeigt werden, unterscheiden würden.

Entsprechend dehnt sich die vorliegende Offenbarung auf ein Gasturbinentriebwerk mit einer beliebigen Anordnung der Getriebearten (beispielsweise sternförmig oder planetenartig), Stützstrukturen, Eingangs- und Ausgangswellenanordnung und La gerpositionierungen aus.

Optional kann das Getriebe Neben- und/oder alternative Komponenten (z. B. den Mitteldruckverdichter und/oder einen Nachverdichter) antreiben.

Andere Gasturbinentriebwerke, bei denen die vorliegende Offenbarung Anwendung finden kann, können alternative Konfigurationen aufweisen. Beispielsweise können derartige Triebwerke eine alternative Anzahl an Verdichtern und/oder Turbinen und/oder eine alternative Anzahl an Verbindungswellen aufweisen. Als ein weiteres Beispiel weist das in Fig. 1 gezeigte Gasturbinentriebwerk eine Teilungsstromdüse 20, 22 auf, was bedeutet, dass der Strom durch den Bypasskanal 22 seine eigene Düse aufweist, die von der Triebwerkskerndüse 20 separat und davon radial außen ist. Jedoch ist dies nicht einschränkend und ein beliebiger Aspekt der vorliegenden Offenbarung kann auch auf Triebwerke zutreffen, bei denen der Strom durch den By passkanal 22 und der Strom durch den Kern 11 vor (oder stromaufwärts) einer einzi gen Düse, die als eine Mischstromdüse bezeichnet werden kann, vermischt oder kombiniert werden. Eine oder beide Düsen (ob Misch- oder Teilungsstrom) kann oder können einen festgelegten oder variablen Bereich aufweisen. Obgleich sich das be schriebene Beispiel auf ein Turbogebläsetriebwerk bezieht, kann die Offenbarung beispielsweise bei einer beliebigen Art von Gasturbinentriebwerk, wie z. B. bei einem Open-Rotor- (bei dem die Gebläsestufe nicht von einer Triebwerksgondel umgeben wird) oder einem Turboprop-Triebwerk, angewendet werden.

Die Geometrie des Gasturbinentriebwerks 10 und Komponenten davon wird bzw. werden durch ein herkömmliches Achsensystem definiert, das eine axiale Richtung (die auf die Drehachse 9 ausgerichtet ist), eine radiale Richtung (in der Richtung von unten nach oben in Fig. 1) und eine Umfangsrichtung (senkrecht zu der Ansicht in Fig. 1) umfasst. Die axiale, die radiale und die Umfangsrichtung verlaufen senkrecht zueinander.

Fig. 4 zeigt eine Ablageeinrichtung 40, auf der mehrere Planetenräder 32 des Getrie bes 30 gemäß Fig. 3 abgelegt sind. Neben den Planetenrädern 32 sind auf der Abla geeinrichtung 40 auch mehrere Planetenbolzen 41 positioniert, auf welchen jeweils als Wälzlager ausgeführte Lager 42 vormontiert sind. Über die Lager 42 sind die Pla netenräder 32 in montiertem Zustand des Getriebes 30 drehbar auf dem Planeten bolzen 41 drehbar gelagert. Zusätzlich sind auf der Ablageeinrichtung 40 auch Keil hülsen 43 abgelegt, mittels welchen die Planetenbolzen 41 in an sich bekannter Art und Weise drehfest mit dem Planetenträger 34 verbindbar sind.

Die Planetenbolzen 41 , die Lager 42, die Keilhülsen 43 und die Planetenräder 32 werden vor der Montage des Getriebes 30 und vor der Ablage auf der Ablageeinrich tung 40 mit einem maschinenlesbaren Datensatz gekennzeichnet. Die maschinenles baren Datensätze umfassen als Informationen mindestens jeweils eine Teilenummer, ein Bauteilgewicht sowie eine Seriennummer der Bauteile 32 bis 43.

Im Anschluss daran werden die Bauteile 32 bis 43 in Abhängigkeit der Informationen der maschinenlesbaren Datensätze mithilfe eines Algorithmus jeweils an einer defi nierten Position in der in Fig. 4 dargestellten Art und Weise auf der Ablageeinrichtung 40 abgelegt. Zusätzlich werden über den Algorithmus auch Montagepositionen der Bauteile 32 bis 43 am Planetenträger 34 festgelegt.

Des Weiteren werden die Positionen der Bauteile 32 bis 43 auf der Ablageeinrich tung 40 jeweils mit einer Kennung 44 versehen, die vorliegend als LED-Lampen aus geführt sind und die verschiedenfarbig ansteuerbar sind. Dabei hängt die Anzahl der verschiedenen Farben der LED-Lampen 44 von der Anzahl der verschiedenen Positi onen der Bauteile 32 bis 43 im Planetenträger 34 ab. Die Anzahl der verschiedenen Positionen variiert üblicherweise zwischen drei und fünf. Ist eine höhere Anzahl von Montagepositionen zu berücksichtigen, dann besteht auch die Möglichkeit, beispiels weise kleine Bildschirme oder dergleichen zur Kennung der Positionen der Bauteile auf der Ablageeinrichtung 40 sowie der damit korrespondierenden Montagepositio nen, beispielsweise durch Anzeige von Zahlen oder dergleichen, vorzusehen.

Sobald die Positionierung der Bauteile 32 bis 43 auf der Ablageeinrichtung 40 been det ist, werden die Bauteile 32 bis 43 am Planetenträger 34 montiert. Dabei ist jeder Montageposition eine Kennung zugeordnet, die mit einer Kennung der Position des zu montierenden Bauteiles auf der Ablageeinrichtung 40 korrespondiert. Vorzugs weise weisen jeweils die Kennungen der Bauteile auf der Ablageeinrichtung 40 und die Kennungen der Montagepositionen der Bauteile 32 bis 43 jeweils die gleiche Fär bung oder die gleiche Nummerierung auf, womit eine visuelle Unterstützung zur Ver fügung steht, um die richtige Montageposition der Bauteile 32 bis 43 zu ermitteln.

Zusätzlich besteht die Möglichkeit, dass jede Ablageposition der Bauteile 32 bis 43 zusätzlich mit einer maschinenlesbaren Kennung versehen ist oder wird, um eine doppelte Kontrolle durchführen und eine fehlerhafte Montage vermeiden zu können.

Fig. 5 zeigt ein stark vereinfachtes Ablaufdiagramm des vorstehend näher beschrie benen Verfahrens. Dabei werden während eines ersten Schrittes S1 die Bauteile 32 bis 43 im angegebenen Umfang auf der Ablageeinrichtung 40 positioniert. Während eines sich daran anschließenden zweiten Schrittes 2 werden die Bauteile 32 bis 43 gescannt bzw. deren maschinenlesbare Datensätze ausgelesen.

Die Informationen der ausgelesenen Datensätze der Bauteile 32 bis 43 werden mit hilfe des Algorithmus zur Bestimmung der Positionen der Bauteile 32 bis 43 auf der Ablageeinrichtung 40 während eines Schrittes S3 verwendet. Anschließend daran werden die Bauteile 32 bis 43 während eines Schrittes S4 auf Transportwagen abge legt. Zusätzlich werden die maschinenlesbaren Kennungen der Positionen der Bauteile 32 bis 43 ausgelesen und den Kennungen der Positionen der Bauteile 32 bis 43 gegen übergestellt. Wird während der Gegenüberstellung der Kennungen und der maschi nenlesbaren Kennungen der Positionen der Bauteile während eines Abfrageschrittes S6 ermittelt, dass die Bauteile 32 bis 43 sich jeweils auf der Ablageeinrichtung 40 an den vorgesehen Positionen befinden, werden die Bauteile 32 bis 43 während eines Schrittes S7 am Planetenträger 34 montiert und im Anschluss daran während eines weiteren Schrittes S8 das Verfahren beendet.

Bei negativem Abfrageergebnis des Abfrageschrittes S6 wird zum Schritt S1 zurück verzweigt und das Verfahren erneut durchgeführt.

Die Ablageeinrichtung kann ein Tisch, ein Regal, eine Platte oder dergleichen sein.

Das vorbeschriebene Verfahren ist nicht nur für die Montage eines Planetengetriebes geeignet. Es besteht auch die Möglichkeit, Kompressoren, Turbinen und Bläser in der vorbeschriebenen Art und Weise zu montieren und mit einer möglichst geringen Gesamtunwucht auszuführen.

Zusätzlich besteht auch die Möglichkeit, dass das Planetengetriebe 30 neben den Planetenrädern 32, den Lagern 42, den Planetenbolzen 41, den Keilhülsen 43 auch Unterlegscheiben, Ölleitbleche, Ölzuführeinrichtungen, wie Ölbrausen, oder Ölleitun gen umfasst.

Bezuqszeichenliste

Hauptdrehachse

Gasturbinentriebwerk

Kern

Lufteinlass

Niederdruckverdichter

Hochdruckverdichter

Verbrennungseinrichtung

Hochdruckturbine

Bypassschubdüse

Niederdruckturbine

Kernschubdüse

Triebwerksgondel

Bypasskanal

Schubgebläse

Stützstruktur

Welle, Verbindungswelle

Verbindungswelle

Sonnenrad A Zahnprofil des Sonnenrades

Getriebe, Planetengetriebe

Planetenrad

Planetenträger

Gestänge

Hohlrad

Ablageeinrichtung

Planetenbolzen

Lager

Keilhülse

Kennung A Kernstrom

B Bypassstrom

S1 bis S8 Schritt