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Patent Searching and Data


Title:
METHOD ANT UNIT FOR AUTOMATICALLY CONTROLLING A CYLINDER MILL IN A FLOUR MILL PROVIDED WITH A REGULATED PRODUCT SUPPLY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1984/004469
Kind Code:
A1
Abstract:
New automatic control device for a cylinder mill. The quality of product supplied to the cylinder mill which is subjected to continued momentaneous fluctuations is determined by a mechanical probe (74). A corresponding signal actuates directly a pneumatic valve (80) and the motor pressure controls the instantaneous power provided to the grinding cylinders. The pneumatic valve (80) has what is called a zero passage and forms, together with the servo-mechanisms and the device for displacing the elements of the cylinder mill which are power-dependent, what is called a tracking servo-control. Owing to the motor pressure of the pneumatic valve (80), the grinding cylinders may also be simultaneously engaged and disengaged.

Inventors:
OETIKER HANS (CH)
LINZBERGER ROBERT (CH)
KETTIN LEENDERT (CH)
WINTELER HANS (CH)
Application Number:
PCT/CH1980/000151
Publication Date:
November 22, 1984
Filing Date:
December 05, 1980
Export Citation:
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Assignee:
OETIKER HANS (CH)
LINZBERGER ROBERT (CH)
KETTIN LEENDERT (CH)
WINTELER HANS (CH)
International Classes:
B02C4/28; B02C4/38; B02C4/32; B02C25/00; (IPC1-7): B02C25/00
Foreign References:
DE817069C1951-10-15
DE859102C1952-12-11
CH275417A1951-05-31
GB751464A1956-06-27
US2984423A1961-05-16
DE582423C1933-08-15
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Claims:
A n s p r ü c h e
1. Verfahren zum automatischen Steuern eines mit einer ProduktSpeiseregelung versehenen Müllerei Walzstuhles, bei dem zur Steuerung der Einstellung des Dosierschiebers für die Produktzufuhr in Abhängigkeit von dieser ein mechanisches Regelsignal erzeugt wird, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß das mechanische Regelsignal zunächst in ein pneumatisches Regelsignal umgewandelt und sodann als Eingangssignal an eine ServoSteuerung für die Einstellung der Pro duktzufuhr und/oder an eine Servosteuerung für eine Mahlwalzenein imd Ausrückung weitergeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich¬ net, daß das mechanische Regelsignal in ein digitales pneumatisches Regelsignal umgewandelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß auch der Druck zwischen den Mahlwal OVFI zen in Abhängigkeit von dem pneumatischen Regelsignal gesteuert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß jede Änderung des mechanischen Regel signales sogleich in eine analoge Änderung des pneu¬ matischen Regelsignales umgesetzt und dieses sodann zeitabhängig wieder in Richtung auf seinen Ausgangs¬ wert vor Eintritt der Änderung zurückgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich net, daß das pneumatische Regelsignal schrittweise in Richtung auf seinen Ausgangswert zurückgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da¬ durch gekennzeichnet, daß beim Auftreten einer Änderung des mechanischen Regelsignales eine Änderung des pneu matischen Signales erst nach einem vorbestimmten Zeit¬ verzug ausgelöst wird.
7. Automatisch gesteuerter, mit einer Produkt Speiseregelung versehener MüllereiWalzenstuhl zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch l,mit ei nem Dosierschieber für die Produktzufuhr sowie mit einem mit diesem in Wirkverbindung stehenden, von der Produktzufuhr beaufschlagten mechanischen Signalgeber, dadurch gekennzeichnet, daß der mechanische Signalge¬ ber (13 bis 15; 74 bis 77; 110,111) zur Betätigung ei nes pneumatischen Regelventiles (17; 39; 80; 114), dessen Ausgang mit dem Eingang einer Servoeinrichtung (18; 41; 83; 116, 118) zum Verstellen des Dosierschie¬ bers (9; 32; 73; 90) und/oder zum Aus und Einrücken der Mahlwalzen (1, 1', 2 , 2') verbunden ist, ausge¬ bildet ist.
8. MüllereiWalzenstuhl nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der mechanische Signalgeber (74; 75) über ein Geberglied (77, 79) das pneumatische Ven¬ til (80) betätigt und dieses mit der Servoeinrichtung (83) derart in Wirkverbindung steht, daß es jeder Be wegung des Gebergliedes (77, 79) mit Verzögerung nach¬ läuft.
9. MüllereiWalzenstuhl nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das pneumatische Regelventil (39) mittels des Gebergliedes (36', 46) in eine Einschalt, eine Ausschalt und, zwischen beiden, in eine Null¬ stellung schaltbar ist, in der Eingang, Ausgang und Ventilentlüftung geschlossen sind.
10. MüllereiWalzenstuhl nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Servoeinrichtung einen Pneu matikZylinder (83; 118) mit Kolben (84; 120) und Kolbenstange (85; 121) aufweist, der einerseits am Ge¬ häuse des Walzenstuhles befestigt und dessen Kolben¬ stange (85; 121) andererseits direkt mit Versteilglie¬ dern (86, 90 bis 93; 121) für den Dosierspalt (Sp) bzw. für die Mahlwalzeneinrückung verbunden ist, wobei OMPI die Kolbenstange (85) auf ihrer einen Seite mit einer Speisekraft (100) und auf ihrer anderen Seite mit dem Steuerdruck des pneumatischen Ventiles (80) der¬ art beaufschlagt wird, daß bei Nullstellung des Ven tiles (80) die steuerseitige Druckluft eingeschlossen und der jeweils letzte Steuerdruck aufrechterhalten bleibt.
11. MüllereiWalzenstuhl nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit seinem einen Ende am Rah rnen (89) des Walzenstuhles angelenkter Hebelarm (87) vorgesehen ist, der mit seinem freien Ende an dem Ge¬ häuse des pneumatischen Ventils (80) befestigt und an den direkt die Kolbenstange (85) der Servoeinrich¬ tung (83) angelenkt ist.
12. MüllereiWalzenstuhl nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichent, daß Glieder (91) zum Verstellen des Dosierspaltes (Sp) und/oder der Drehzahl der Speise¬ walzen (71, 72) am Hebelarm (87) befestigt sind.
13. MüllereiWalzenstuhl nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweites vom Steuerdruck des pneumatischen Steuerventiles (80) beaufschlagtes Ventil (96) zum Steuern des Ein und Ausrückens der Mahlwalzen (1, 1'; 2, 2') vorgesehen ist.
14. MüllereiWalzenstuhl nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das pneumatische Steuerventil (39) als Membranventii ausgebildet ist, das durch einen Stössel oder Rollenhebel (61) ge schaltet wird, der eine Entlüf ungsöffnung aufweist. O PI.
Description:
VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUM AUTOMATISCHEN STEUERN EINES MIT EINER PRODUKT-SPEISEREGELUNG VERSEHENEN MÜLLEREI-WALZENSTUHLES

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum automatischen Steuern eines mit einer Produkt-Speise¬ regelung versehenen Müllerei-Walzenstuhles, bei dem zur Steuerung der Einstellung des Dosierschiebers für die Produktzufuhr in Abhängigkeit von dieser ein mechanisches Regelsignal erzeugt wird. Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf einen automatisch gesteuer¬ ten, mit einer Produkt-Speisereσelung versehenen Müllerei-Walzenstuhl zur Durchführung eines solchen Verfahrens, der einen Dosierschieber für die Produkt¬ zufuhr wie einen mit ihm in Wirkverbindung stehenden, von der Produktzufuhr beaufschlagten mechanischen Sig¬ nalgeber aufweist.

Das müllerische Vermählen bzw. die Herstellung für Brot, Mehl, Gries, Dunst usw. ist in der Vermahlungs¬ technik ein Sonderfall Denn die qualitativen Anfor- derungen an den Walzenstuhl sowie an dessen Führung sind sehr hoch, vergleichbar etwa mit Walzwerken für

Farben o.a. Beim Vermählen von Farben in pastösem Zustand wird über zwei Einzugswalzen ein Produkt¬ depot aufrechterhalten, so daß die Walzen immer etwa die gleiche Menge des Produktes einziehen können. Die Speisung an das Walzwerk wird in Abhängigkeit vom Produktstand im Depot geregelt. Demgegenüber ist der Müllerei-Walzenstuhl allerdings Teil eines gan¬ zen Mahl- und Siebprozesses, der vollautomatisch be¬ trieben wird. Die Mahlvorbereitung geschieht über eine oder zwei Linien, die dann auf ein bis vier oder noch mehr Rohfruchtpassagen geführt werden. Der gewonnene erste Schrot wird in Plansichten mit mehreren Fraktionen zerlegt, wobei die Fraktionen zum einen Teil bereits als fertige Produkte vom Mahlpro- zeß abgeführt werden können. Die verbleibenden Frak¬ tionen werden kontinuierlich einer weiteren Vermah¬ lung und Siebung zugeführt usw. Dabei werden für die sogenannten "hinteren Mahlpassagen" einzelne Abgänge von mehreren Plansichten zusammengeführt.

Je nach Beschaffenheit des Rohmaterials, der Mahlvor¬ bereitung und der Umgebungseinflüsse (wie Feuchtig¬ keit, Temperatur o.a.) variiert der Mehlanfall bei jedem Plansichter in kürzeren und größeren Interval¬ len. Hinzu kommen kurzzeitige Störfaktoren, z. B. ein beschleunigtes oder verlangsamtes Abrutschen des Produktes an Schrägflächen o.a. Die Auswirkungen der einzelnen Störfaktoren können sich (in negativem Sinn) addieren oder auch ausgleichen. Die Leistungs- schwankungen liegen bei gleicher Mischung vielfach unter 10 Prozent eines gemittelten Wertes, teilwei¬ se aber sogar in einem Bereich von 10 bis 30 Prozent,

dessen obere Grenze sich bei extremem Mischungs¬ wechsel sogar bis über 50 Prozent Abweichung vom Mittelwert verschieben kann. Bei den hinteren Schrotpassagen sowie bei allen Plattwalzen müssen die Mahlwalzen auseinandergerückt werden, wenn kein Mahlgut eingespeist wird, da sonst die Gefahr eines Aufeinderlaufens der Mahlwalzen bei großer Relativ¬ geschwindigkeit zueinander und bei vollem Druck und damit die Gefahr einer Zerstörung derselben besteht.

Die Aufgabe einer Produktspeiseregelung bei einem

Müllerei-Walzenstuhl besteht nicht darin, eine kon¬ stante Speiseleistung sicherzustellen, da jeder Walzen¬ stuhl als Glied in einer ganzen Verfahrenskette ankommende Produktmengen voll übernehmen und verar- beiten können muß. Vielmehr besteht das Hauptziel einer solchen Produktspeiseregelung in der Erzeugung eines gleichmäßigen Produktschleiers über die ganze Länge der Mahlwalzen hinweg.

Zum automatischen Betrieb von Müllerei-Walzenstühlen werden zwei Grundfunktionen eingesetzt, nämlich die Regelung der Speiseleistung zum einen und ein auto¬ matisches Ein- und Ausrücken einer Mahlwalze zum andern. Für beide Funktionen ist schon eine Vielzahl von Vorschlägen gemacht worden, wobei sowohl die Re- gelung der Speiseleistung, wie auch die automatische Ein- und Ausrückung der Mahlwalzen in Abhängigkeit von der Produktspeisung bzw. von einem entsprechend reagierenden Fühlelement gesteuert werden müssen.

In der CH-PS 418 791 ist ein Müllerei-Walzenstuhl beschrieben, dessen leistungsabhängige Elemente über ein zentrales elektrokapazitives Speisemengen- Meßgerät gesteuert werden, mittels dessen das Vor- handensein eines ausreichenden Produktdepots im

Speiseraum über einer Speisewalze festgestellt und entsprechend elektrische Steuersignale an elektro- pneumatische Ventile zur Steuerung der Walzenein- und -ausrückung einerseits sowie der Stellung eines Dosierschiebers andererseits gegeben werden. Hier¬ bei hat sich allerdings bei besonders schwierigen Produkten gezeigt, daß die Regelung der Speise¬ leistung nicht immer ganz angeglichen ist, weil Produkt an der kapazitiven Sonde haften bleiben kann, was eine Feinregulierung erschwert.

Diese Probleme treten beim Einsatz mechanischer Re¬ gelvorrichtungen für den Mahlgutzulauf bei Müllerei- Walzenstühlen dagegen nicht auf, wie soxche etwa in der CH-PS 306 619 oder 286 814 beschrieben sind. Dort wird die Produktmasse durch eine in den Pro- duktstrom eingehängte Sonde festgestellt und über einen Hebelarm direkt mechanisch auf einen Speise- Regelschieber gegeben, wobei über geeignete Federn sichergestellt ist, daß dieses Dosiersegment in seine geschlossene Stellung vorgespannt ist. Bei einer solchen Steuerung muß allerdings die Verstell¬ kraft der Steuerglieder unmittelbar vom Produktstrom selbst aufgebracht werden, was den Einsatz einer solchen Steuerung dann ausschließt, wenn relativ große Steuerkräfte aufgebracht werden müssen (etwa zum Ein- und Ausrücken der Mahlweizen) .

O FI

In der DE-PS 582 423 ist eine Kombination elektri¬ scher und mechanischer Steuerungsmittel beschrie¬ ben, die auch zum Einsatz bei größeren Steuerungs- kräften geeignet ist, deren baulicher Aufwand aller- dings gerade durch die Verbindung eines mechanischen und eines elektrischen Systemes ganz erheblich ist.

Es wurden auch bereits hydraulische Steuerungen eingesetzt, bei denen mit verhältnismäßig kleinen Hydraulik-Zylindern große Kräfte in Wirkung gebracht werden können, so daß auch der Einsatz mechanischer Impulsgeber möglich ist. Die Schaltkraft für die Servosteuerung kann sehr klein und die Sondenkon¬ struktion hierdurch einfach gehalten werden. Die geringe Schaltkraft bietet den Vorteil, daß die Son- den nur wenig Widerstand gegen den Produktstrom auf¬ weisen und als selbstreinigende Konstruktion ausge¬ bildet sein können. Allerdings besteht die Gefahr, daß unter ungünstigen Bedingungen öl als Fremdstoff im Mahlverfahren unbemerkt zur Kontamination z. B. des Mehles führen kann; weiterhin ist der bauliche Aufwand solcher hydraulischer Konstruktionen sehr groß und bedarf einer gesteigerten ständigen War¬ tung. Vereinzelt wurden sogar Störungen festgestellt, die auf Viskositätsänderungen der verwendeten öle zurückzuführen waren.

Betrachtet man die verschiedenen Systeme, dann zeigt sich als Nachteil bei mechanischer Steuerung der große bauliche Aufwand, die Fraglichkeit einer Auto¬ matisierung (was besonders für Fernbetätigung wich- tig ist) , als Vorteil hingegen eine übersichtliche

und auch dem weniger qualifizierten Fachmann ver¬ ständliche Regelungsmöglichkeit. Die rein hydrau¬ lische Steuerung bietet den Vorteil eines betriebs¬ sicheren Verhaltens sowie nur geringer erforderli- eher Signalgeber-Kräfte, ist allerdings mit einem außerordentlich großen baulichen Aufwand behaftet, erfordert die Verwendung eines Fremdstoffes als Betriebsstoff (öl) und setzt den Einsatz einer Hydraulikpumpe voraus, die stets gegen den benötig- ten Hydraulikdruck arbeitet, wodurch sich ein ge¬ wisser spezifischer Energieverschleiß einstellt. Rein pneumatische Lösungen konnten bis heute nur zum Ausführen bestimmter einzelner Steuerfunktionen z. B. zum Ein- oder Ausrücken der Mahlwalzen reali- siert werden. Eine brauchbare Regelung z. B. für die Speisung ist nicht bekannt geworden, da ent¬ sprechende Versuche nur unruhige Regelungen zeig¬ ten und zu unerwünschten Belastungen für die Mahl¬ walzen führten. Rein elektrische Systeme erweisen sich als baulich sehr aufwendig und als teuer, ins¬ besondere bei der Berücksichtigung des heute er¬ wünschten Explosionsschutzes, sind jedoch leicht fernsteuerba .

Ausgehend von dem aufgezeigten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Ver¬ fahren der eingangs genannten Art (mit von der Pro¬ duktzufuhr beaufschlagtem mechanischep Signalgeber) derart zu verbessern, daß es bei einfachem Aufbau und geringem Aufwand auch für die Ausführung von Steuerungsoperationen mit großem Kraftaufwand ge-

OMPI

eignet und bei sehr guter Regelwirkung besonders betriebe- und funktionssicher ist. Weiterhin soll eine geeignete Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens gefunden werden.

Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das mechanische Regelsignal zunächst in ein pneu¬ matisches Regelsignal umgewandelt und sodann als Eingangssignal an eine Servosteuerung für die Ein- Stellung der Produktzufuhr und/oder an eine Servo¬ steuerung für eine Mahlwalzenein- und -ausrückung, d.h. somit als Regelsignal für ein pneumatisches Servomittel für die Steuerung leistungsabhängiger Elemente des Walzenstuhles weitergeleitet wird.

Durch die Erfindung wurde nicht nur eine überrachend einfache Lösung gefunden, sondern sie bietet darüber- hinaus n ch das Vorhandensein nahezu aller Vorteile der bisherigen Einzelsysteme, wie sie weiter oben aufgezeigt sind. Erfindungsgemäß wird also ein me- chanisches, von dem Speise-Produktstrom abgeleitetes Regelsignal zuerst in " ein pneumatisches Regelsignal umgewandelt, das dann erst über pneumatische Ser¬ vomittel an die leistungsabhängigen Elemente des Walzenstuhles weite geleitet wird, die ihrerseits über eine pneumatische Servounterstützung dann die gewünschten Verstellkräfte aufbringen und die er¬ forderlichen Steuerungsfunktionen ausführen.

Vorteilhafterweise wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren das mechanische Regelsignal in ein digi-

tales pneumatisches Regelsignal umgewandelt. Eben¬ falls vorzugsweise läßt sich mit dem pneumatischen Regelsignal beim erfindungsgemäßen Verfahren auch der Anpreßdruck zwischen den Mahlwalzen steuern.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfin¬ dung besteht darin, daß jede Änderung des mechani¬ schen Regelsignales zwar sogleich in eine analoge Änderung des pneumatischen Regelsignales umgesetzt wird, das geänderte pneumatische Rεgelsignal aller- dings sodann zeitabhängig wieder in Richtung auf seinen Ausgangswert vor Eintritt der Änderung zurück¬ geführt wird, wobei dieser Vorgang natürlich sogleich unterbrochen und erneut eingeleitet wird, sobald eine weitere Änderung des mechanischen Regelsignales eintritt. Hierdurch läßt sich ein zeitverzögertes

Nachlaufen des Nullpunktes für die Signaländerung des pneumatischen Regelsignales erreichen, was bei Ein¬ satz geeigneter pneumatischer Servomotoren für die Betätigung der leistungsabhängigen Elemente (- Dosierspaltschieber, Mahlwalzenein- und -ausrückung) günstige Voraussetzungen für die Einstellung einer stabilen Gleichgewichtslage schafft, von der aus dann ein erneuter Regelimpuls ausgehen kann. Dieses Einstellen ruhiger Gleichgewichtslagen resultiert letztlich in einer sehr ruhigen Speisung zu den Mahlweizen.

Vorteilhafterweise wird dabei das pneumatische Re¬ gelsignal bei seinem Rückgang in Richtung auf den Ausgangswert schrittweise (digital) zurückgeführt, wodurch sich von Geber des mechanischen Speiseregel-

' signales somit durch Überlagerung ein teils digi¬ tales, teils analoges pneumatisches Signal ableiten läßt. Der digitale Schritt wird dann vorzugsweise dadurch ausgenützt, daß der digitale Anteil direkt für eine Verstellfunktion eingesetzt wird, während der analoge Anteil zur Haltung einer bestimmten Po¬ sition (Gleichgewichtsposition) herangezogen wird.

Um stabile Gleichgewichtslagen auch bei nur kurz¬ zeitigen Störungen zu erreichen, ist es von Vorteil, wenn bei Auftreten einer Änderung des mechanischen Regelsignales eine Änderung des pneumatischen Signales erst nach einer vorbestimmten (kurzen) Zeitspanne ausgelöst wird. Hierdurch kann sicherge¬ stellt werden, daß immer wieder auftretende, aber nur ganz kurzzeitig wirksame Änderungen in der

Produktzufuhr nicht sogleich die Auslösung eines Steuervorganges bewirken.

Im Gegensatz zu vorbekannten Verfahren erlaubt es das erfindungsgemäße Verfahren, z. B. im Falle einer verhältnismäßig konstanten Produktzuleitung auch eine Konstanthaltung des Produktniveaus im Speiseraum zu erreichen, darüber hinaus aber auch noch bei starken Leistungsschwankungen diese durch die eingesetzte ' Produkt-Speiseregelung etwas zu glätten. Kurzzeitige Stoßbelastungen in der Pro¬ duktspeisung werden, auch wenn eine zeitliche Ver¬ zögerung etwa bei der Umwandlung nicht direkt berücksichtigt ist, wegen der Systemelastizitäten stets etwas verzögert weitergegeben. Bei Einsatz des aufgezeigten Nachlaufes (Nullpunktverstellung) wird eine erste grobe Einstellung des Systems er-

zielt, die Feineinstellung jedoch durch die stän¬ dige Wirkung eines ins pneumatische umgewandelten Analog-Regelsignales erreicht.

Der erfindungs emäße, automatisch gesteuerte, mit einer Produkt-Speiseregelung versehene Müllerei-

Walzenstuhl, auf dem sich das erfindungsgemäße Ver¬ fahren ausführen läßt, ist mit einem Dosierschieber für die Produktzufuhr sowie mit einem mit diesem in Verbindung stehenden, von der Produktzufuhr beauf- schlagten mechanischen Signalgeber versehen. Erfin¬ dungsgemäß ist dabei der mechanische Signalgeber zur Betätigung eines pneumatischen Regelventils ausgebildet, dessen Ausgang mit dem Eingang einer Servoeinrichtung zum Verstellen des Dosierschiebers und/oder zum Aus- und Einrücken der Mahlwalzen verbunden ist. Vorteilhafterweise steht dabei das pneumatische Regelventil mit der Servoeinrichtung derart in Wirkverbindung, daß es jeder Bewegung des Gebergliedes mit Verzögerung nachläuft. Eine be- sonders einfache und wirkungsvolle, vorteilhafte

Ausgestaltung läßt sich dabei dadurch erzielen, daß das pneumatische Re elventil mittels des Geberglie¬ des in eine Einschalt-, eine Ausschalt- und eine zwischen der Einschalt- und der Ausschaltstellung liegende Nullstellung schaltbar ist, wobei es im Rahmen der Baueinheit in jeder dieser drei Stel¬ lungen verweilen kann.

Eine weitere, vorteilhafte Ausgestaltung des erfin¬ dungsgemäßen Müllerei-Walzenstuhles besteht darin, daß die Servoeinrichtung einen Pneumatikzylinder mit Kolben und Kolbenstange aufweist, der zum einen

am Gehäuse des Walzenstuhles befestigt und dessen Kolbenstange zum andern direkt mit Versteilglie¬ dern für den Dosierschieber bzw. die Einrichtungen zur Mahlwalzenein- und -Ausrückung verbunden ist, wobei die Kolbenstange auf ihren einen Seite mit einer (vorzugsweise konstanten) Speisekraft, die als entsprechender Speise-Luftdruck oder als Federkraft aufgebracht werden kann, und auf ihren anderen Seite mit dem Steuerdruck (Ausgangsdruck) des pneumatischen Ventils derart beaufschlagt wird, daß bei Nullstellung des Ventiles die steuer- seitige Druckluft eingeschlossen und der jeweils letzte Steuerdruck aufrechterhalten bleibt. Durch diese Ausgestaltung, bei der die Servoeinrichtung kraftschlüssig an den Verstellmitteln für lei¬ stungsabhängige Elemente des Walzenstuhles an¬ greift, ergibt sich aus der Regeleinrichtung zu¬ sammen mit dem Geber des Speiseregelsignales eine Art geschlossenes mechanisches/pneumatisches Wäge- bzw. TarierSystem.

Es hat sich ferner als sehr vorteilhaft erwiesen, wenn bei einem erfindungsgemäßen Müllerei-Walzen- stuhl ein mit seinem einen Ende am Rahmen des Walzenstuhles angelenkter Hebelarm vorgesehen ist, der mit seinem freien Ende mit dem Gehäuse des pneumatischen Ventils verbunden ist und an dem direkt die Kolbenstange der Servoeinrichtung, vor¬ zugsweise auch Glieder zum Verstellen des Dosier¬ schiebers (Dosierspaltes) und/oder der Drehzahl der Speisewalzeri, befestigt sind. Bei diesen Aus¬ gestaltungen bildet die Servoeinrichtung zusammen

mit dem einseitig am Walzenstuhl angelenkten Hebel¬ arm eine Funktionseinheit, wobei der Geber des Speiserεgelsignales das am äußeren End des Hebel¬ armes befestigte pneumatische Steuerventil steuert und der Pneumatikzylinder direkt an dem Hebelarm angreift. Die Erfindung erlaubt es, mit wenig be¬ wegten Teilen über die Servoeinrichtung die Speise¬ leistung durch Verstellen des Dosierschiebers und/ oder einer Speisewalzendrehzahl zu regeln. Damit konnte eine Ausführungsform für einen Müllerei-Wal- zenstuhl zur Speiseregelung alternativ oder gleich¬ zeitig mittels Dosierschieber einerseits und Speisewalzendrehzahl andererseits erzielt werden, die sich bei guter Funktionsfähigkeit durch einen überraschend geringen baulichen Aufwand auszeichnet. Es hat sich dabei gezeigt, daß bei mehligen oder griesigen Produkten eine Verstellung des Dosierschie¬ bers optimale Ergebnisse bringen kann, in anderen Fällen, wenn z. B. ein größerer Anteil an Kleie ~ e- geben ist (etwa bei den ersten Passagen), hingegen mit der alleinigen Verstellung des Dosierschiebers noch keine befriedigenden Resultate erzielt werden. Der erfindungsgerπäße Walzenstuhl bietet nun die Möglichkeit, in solchen Fällen über die Servoein- richtung auf sehr einfache Art eine ausreichend große Kraft auch noch für eine Regulierung der Spei- senwalzendrehzahl aufzubringen.

Das als pneumatisches Signal umgeformte Regelsignal kann nun vorteilhafterweise dafür einσesetzt werden, um auch das Ein- und Ausrücken der Mahlwalzen zu steuern, indem mit dem Steuerdruck des pneumatischen Steuerventiles ein zweites Ventil beaufschlagt wird,

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das seinerseits das Ein- und Ausrücken der Mahl¬ walzen steuert. Gleichzeitig kann mit dem Steuer¬ druck des zweiten Ventiles auch etwa das Ein- bzw. Ausrücken der Mahlwalzen optisch angezeigt werden.

Eine weitere, vorteilhafte Ausgestaltung des er¬ findungsgemäßen Müllerei-Walzenstuhles besteht ferner darin, daß das pneumatische Steuerventil als Membranventil ausgebildet ist, welches durch einen Stössel oder Rollenhebel geschaltet wird, der eine Entlüftungsöffnung aufweist.

Die bauliche Ausführung des erfindungsgemäßen Wal¬ zenstuhles ist überraschend einfach; Versuche un¬ ter praxisgerechten Bedingungen haben gezeigt, daß der erfindungsgemäße Walzenstuhl beim praxis- gerechtem Einsatz die der Erfindung zugrundege- legte' Aufgabe βx bester Funktionssicherheit aus¬ gezeichnet löst. Versuche zeigten, daß in einem untersuchten Fall, bei dem die Produktleistung des Walzenstuhles gleichmäßig war, auch das Produkt- niveau im Speiseraum oberhalb der Dosierwalzen konstant blieb. Bei einem anderen untersuchten Fall, bei dem extreme Leistungsschwankungen auftraten, wurde durch die erfindungsgemäße Lösung die Do¬ sierleistung bestens den Leistungsschwankungen an- gepaßt, wobei jedoch gleichzeitig auch ein starker Ausgleich erzielt werden konnte. Der Einsatz des pneumatischen Steuerventiles am Ende eines am Wal¬ zenstuhlgehäuse schwenkbar befestigten Hebelarmes ( wie weiter oben beschrieben) unter gleichzeitiger

Ausbildung des pneumatischen Ventils derart, daß es dem mechanischen Signalgeber nachlief, zeigte von der Seite der gewünschten FunktionsSicherheit wie auch vom baulichen Aufwand her nahezu optimale Ergebnisse.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung im Prinzip beispielshalber im einzelnen noch näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 die schematische Darstellung eines erfin- dungsgemäßen Müllerei-Walzenstuhls teils im Schnitt, teils in Ansicht;

Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel für eine erfin¬ dungsgemäße Speiseregulierung;

Fig. 3 eine weitere Ausführungsform für eine er- findungsgemäße Speiseregulierung;

Fig. 4 und Fig. 5 den gemessenen Druckverlauf ei¬ nes pneumatischen Regelsignales zu einer Ausführung gemäß Fig. 3;

Fig. 6 die Ausführung eines erfindungsgemäßen Walzenstuhles mit automatischer Walzenein- und -Ausrückung;

Fig. 7 ein vollständiges Steuerschema für einen erfindungsgemäßen Walzenstuhl mit Speise- regulie ung, kombiniert mit automatischer Walzeriein- und -Ausrückung;

Fig. 3 ein pneumatisches Ventil (im Schnitt) zur Umwandlung des mechanischen Regelsignales in ein pneumatisches Regelsignal.

In Fig. 1 ist ein Müllerei-Weizenstuhl in Doppel-

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ausführung, d.h. mit zwei Paaren von Mahlwalzen 1, 1' bzw. 2, 2' dargestellt, bei dem die Mahl¬ walzen in einem Ständer breit gelagert sind, wo¬ bei der ganze Walzenstuhl mit einer Verschalung 4 nach außen hin abgeschlossen ist. Das Mahlgut wird durch einen meistens im Plexiglas ausgeführten Speisezylinder 5 einem erweiterten Speiseraum 6 zugeleitet, an dessen unteren Ende sich eine Ver¬ teilschnecke 7 sowie eine Speisenwalze 8 befindet. Diese Speisewalze bildet zusammen mit einem Dosier¬ schieber 9 den mechanischen Teil einer Dosierein¬ heit. Unterhalb der Mahlwalzen 1, 1 ! , 2, 2 1 ist eine Trimelle 10 für ver ahlenes Gut vorgesehen. In der Verschalung 4 befindet sich ferner eine Servic ' etür 11 für die Speiseseite der Mahlwalzen

1, 1', 2 , 2' sowie eine Kontrolltüre 12, durch wel¬ che die Qualität und Beschaffenheit des vermahlenen Gutes überwacht werde, kann. In bzw. über dem Spei¬ seraum 6 ist eine Sonde angeordnet, die um eine Drehachse 14 einen Geber 15 bewegen kann. Die Be¬ wegung des Gebers 15 ist einerseits von der Pro¬ duktmenge und andererseits auch von der kinetischen Energie der strömenden Produktmasse sowie von einer Rückstellfeder 16 beeinflußt. Da das Weg/Kraft-Ver- halten der Rückstellfeder 16 wählbar bzw. vorbe¬ kannt ist, ergibt sich somit bei dem Geber 15 ein zur Produktspeiseleistung analoges mechanisches Signal (wie bei einer mechanischen Waage) . Der Geber 15 steht in direkter Wirkverbindung mit einem pneumatischen Ventil 17 bzw. einem Rollenhebel und einem Stössel dieses Ventiles. Das mechanische Sig¬ nal des Gebers 15 wird in dem pneumatischen Ventil 17 in ein pneumatisches Regelsignal umgewandelt, o-

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bei die dem pneumatischen Ventil 17 zugeführte Druckluft mittels des pneumatischen Ventils in zur Produktspeiseleistung analoges Druck-Regel¬ signal umgewandelt wird. Dieses Signal, als 5 "Speiseregelsignal" bezeichnet, stellt das Aus¬ gangssignal zur Steuerung und Regelung einzel¬ ner (oder aber vorzugsweise mehrerer) . ' ' . leistungsabhängiger Elemente des Walzenstuhles dar. Das Speiseregelsignal kann dabei zur ei-

10 gentlichen Speiseregelung ebenso ausgenützt werden wie zur Verstellung der Drehzahl der Speisewalzen 8 oder zur Verstellung eines Dosierspaltes durch die Verstellung des Do¬ sierschiebers 9. Es kann weiterhin gleich-

-J5 zeitig zur automatischen Steuerung der Wal¬ zenein- und -ausrückung über einen Zylinder

18 und weiterhin auch zur Anzeige der je¬ weiligen Warenposition eingesetzt werden. Ferner kann das Speiseregelsignal auch zur

20 Anpassung der Mahlwalzeneinstellung durch eine automatische Einstellvorrichtung 19 ausge¬ wertet werden. Diese Einsteilvorrichtung

19 ausgewertet werden. Diese Einsteilvor¬ richtung kann dabei kombiniert werden mit

25 einem Handeinstellrad oder, im Falle eines weiteren automatischen Ausbaues, mit ent¬ sprechender rechnergesteuerter . Fernsteuerung, wie diese etwa in der CH-PS 418 1791 be¬ schrieben ist.

20 Hieraus wird ersichtlich, daß das als Druck¬ signal vorliegende Regelsignal für jede ein¬ zelne Funktion alleinstehend, ganz besonders aber im Hinblick auf eine Kombination mehrerer Steuer- und Regelfunktionen ausgewertet werden

3 kann. Im Vordergrund steht dabei die kombinier¬ te Regelung ' der Speiseleistung einerseits

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und der Walzenein- und Ausrückung anderer¬ seits, was beides über einen gemeinsamen pneumatisch/mechanischen Servokreis durch¬ geführt werden kann.

In Fig. 2 sind schematisch die einzelnen baulichen Elemente der Speiseregelung ge¬ zeigt. Die linke Bildhälfte zeigt dabei die Zone des Speiseraumes des Mühlerei-Walzen¬ stuhles nach Fig. 1 im Schnitt; während die rechte Bildhälfte schematisch die Zu¬ ordnung der Speisewalze zu den Mahlwalzen darstellt.

Das Mahlgut wird über einen Glaszylinder 30 in einen Speiseraum 31 gegeben, der unten durch einen Dosierschieber 32 und eine Speise¬ walze 33 abgeschlossen ist. Zwischen der Speisewalze 33 und dem Dosierschieber 32 wird ein Dosierspalt "Sf" ausgeb: 1' Idet. Der Speise¬ walze 33 ist direkt eine Verteilwalze 34 nach- geordnet, die für eine gleichmäßige Vertei¬ lung der Produkte über die ganze Walzenlänge sorgt. Im Speiseraum 31 ist eine Sonde 35 über einen entsprechenden Wägebalken an einem Trä¬ ger 36 gelenkig befestigt. Dieser Träger kann zusammen mit der Sonde 35 eine Kippbewegung um die Achse 37 ausführen, wobei dem Ge¬ wicht wie dem Impuls des Mahlgutes, die den Träger 36 im Uhrzeigersinn belasten, eine Zugfeder 38 entgegenwirkt. Je nach Auslegung der Zugfeder und der Hebelabstände des Trä¬ gers sowie der Vorspannung der Zugfeder kann das leistungsabhängige Spiel der Sonde vorbe¬ stimmt werden. Sinngemäß zu Fig. 1 wird auch hier ein mechanisch erzeugtes Regelsignal

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über das (in der Fig. rechts dargestellte) Armstück 36' des Trägers 36 als Geber auf ein pneumatisches Ventil 39 abgegeben, das z. B. so aufgebaut sein kann, wie dies in Fig. 8 dargestellt ist. Das pneumatische

Ventil 39 wandelt das mechanische Regelsignal in ein analoges pneumatisches Drucksignal um, das über eine Steuerleitung 40 auf die eine Seite eines Pneumatikzylinders 41 als wirksame Steuer- bzw. Druckkraft gegeben wird. Auf einen im Pneumatikzylinder 41 angeordneten Kolben 42 bzw. eine zugeordnete Kolbenstange 43 wirken auf deren einer Seite eine Druck¬ feder 44 und auf deren anderen Seite der Druck gemäß dem analogen Regelsignal des pneumatischen Ventiles 39. Die Kolbenstange 43 ist gelenkig mit dem Dosierschieber 32 so verbunden, daß dieser durch die Kolben¬ stange 43 um einen Drehpunkt 45 verstellt und dadurch der Dosierspaxt "Sp" eingestellt werden kann, über die genannten Elemente, insbesondere das pneumatische Ventil 39, den Pneumatikzylinder 42 als Servoeinrichtung und den Dosierschieber 32 einerseits sowie das Kräftespiel Mahlgut-Sonde andererseits ist damit ein geschlossener Servo-Speiseregelkreis gebildet, für den außer der Druckluft keine - weitere Fremdenergie nötig ist.

Die Funktionsweise der Vorrichtung ergibt sich wie folgt: steht das Produktniveau im Speise¬ raum 31 unterhalb der Sonde z. B. bei der Höhe "A", so wird vom Mahlgut keine Kraft an. die Sonde 35 mehr abgegeben. Die Zugfeder 38 zieht das Armstück 36' bzw. den mechanischen Geber nach unten, der Stößel .46 des pneumatischen

Ventiles 39 wird entlastet und in der Steuer¬ leitung 40 befindet sich kein Druck. Die Kraft der Druckfeder drückt den Dosierregler 32 an die Speisewalze bzw. an einen (nicht darge- 5 stellten) Anschlag, so daß der Dosierspalt "Sp" auf den Wert 0 oder nahezu 0 gestellt wird. Wird nun Mahlgut durch den Glaszylinder 30 dem Walzenstuhl zugeführt, so entsteht eine Impuls- und Gewichtskraft auf die Sonde 35. 10 Der Geber drückt den Stößel 46 proportional der zugeführten Produktleistung nach oben, wodurch in dem pneumatischen Ventil 39 ein entsprechendes Drucksignal gebildet wird, das wiederum über den Servozylinder 41 den Dosier- 15 spalt "Sp" vergrößert. Der Dosierschieber 32 wird solange geöffnet bzw. bewegt, bis zwischen der zugeführten Produktmenge über dem Speise¬ raum 31 und der unten abgezogenen Dosierlei¬ stung Gleichgewicht entsteht. Im Gleichgewichts- 20 fall bleibt der Mal-Igutpegel im Speiseraum et¬ wa konstant.

Wie nun aus der rechten Bildhälfte der Fig. 2 entnommen werden kann, geht von der Steuer¬ leitung 40 eine Abzweiglietung 41 direkt auf

25 einen zweiten Servozylinder 50, der auf der Achse einer Varioscheibe 51 befestigt ist. Von einer der Mahlwalzen 1, 1', 2, 2', die über einen (nicht dargestellten) Hauptmotor ange¬ trieben wird, wird über einen Vario-Riemenan-

30 trieb 52 die Speisewalze angetrieben. Ist nun kein Druck auf der Steuerleitung 41, so verschiebt eine Feder 53 die eine bewegliche

Hälfte 51 der Riemenscheibe gegen die feste

Hälfte 51 ' ' . Der Abstand zwischen den beiden

35 Scheibenhälften wird dadurch kleiner und der

in Keilform ausgebildete Übertriebsriemen wird nach außen gedrückt. Gleichzeitig verlangsamt sich die Speisewalzendrehzahl durch Vergröße¬ rung des wirksamen Durchmessers der angetrie- 5 benen Riemenscheibe. Steigt nun der Druck in der Steuerleitung 41 an, so wirkt er durch entsprechende Verbindungsbohrungen auf die Gegenseite des Servozylinders und reduziert die Kraft der Feder 53, so daß der Abstand

10 zwischen den beiden Hälften der Riemenscheiben vergrößert und der Antriebskreis für den Rie¬ men verkleinert wird. Damit erhöht sich auto¬ matisch die Speisewalzendrehzahl entsprechend der Vergrößerung des Dosierspaltes "Sp". Das

15 pneumatische Ventil 39 wirkt, wie in Fig. 8 in vergrößertem Maßstab, im Prinzig wie ein Weg-Druck-Wandler: eine Weg-Wanderung wird in ein analoges pneumatisches Signal umge¬ setzt. Die Wirkungsweise ist dabei wie folgt:

0 Beim Hineindrücken des Stößels wird die Druck¬ feder 52 gespannt,der Federschuh 63 drückt die Kugel auf den Sitz der Vorsteuerdüse 64, wo¬ nach (von Zuluft 60 gespeist) der Druck in der Kammer 65 proportional mit der Federkraft bzw.

25 dem Federweg ansteigt. Die Membrane des an¬ gebauten Leistungsverstärkers wird nach unten - gedrückt und öffnet das Kugelventil 67 solange, bis sich in der Kammer 66 ein gleicher Druck aufgebaut hat. Beim Entspannen der Druckfeder

2^ 62 öffnet die Vorsteuerdüse 64, wodurch in der Kammer 65 der Druck abgebaut wird. Der sinkende Druck in der Kammer 65 bewirkt nun, daß die Mambrane durch den Druck in der Kammer 66 nach oben gedrückt und das Kugelventil 68

35 geöffnet wird.

In Fig. 3 ist schematisch die Produkt-Speise¬ regelung gezeigt: in der linken Bildhälfte ist der Speiseraum 70 wiedergegeben, der unten durch eine Verteilwalze 71, eine Speisewalze 72 sowie einen Dosierschieber 73 abgeschlossen 5 ist. Im Speiseraum 70 ist eine Sonde 74 ange¬ ordnet, die über einen Träger 75 an einem Dreh¬ bolzen 76 abgestütz ist. Der Träger 75 weist einen Geber 77 auf, der einerseits mit einer Zugfeder 78 sowie andererseits mit einem 10 Rollenhebel 79 eines pneumatischen Ventiles 80 in Wirkverbindung steht. Das pneumatische Ven¬ til 80 ist eingangsseitig an eine Druckluft¬ leitung 81 angeschlossen ; ' eine Steuerleitung 82 führt von dem pneumatischen Ventil 80 an 15 einen Servozylinder 83 zur Beaufschlagung eines darin befindlichen Kolbens 84 auf dessen einer Seite. Weiterhin ist eine Kolbenstange 85 vor¬ gesehen, die endseitig mit einem Gelenkbolzen 86 an einem Heblarm 87 befestigt ist, der 20 seinerseits um ein Drehgelenk 88 gelenkig an der festen Rahmenkonsturktion 89 fixiert ist. Das pneumatische Ventil ist am anderen Ende des Hebelarmes 87 befestigt und folgt dabei, entsprechend den Hebelgesetzen, der Bewegung 25 der Kolbenstange 85 bzw. dem Hebelarm 87. An letzterem ist ferner ein Dosierschieber 90 über eine Verbindungslasche 91 bzw. über Boh¬ len 92 und 93 kraftschlüssig befestigt. Der Dosierschieber 90 ist um ein Drehlager 94

30 kippbar, wobei sich, je nach seiner momentanen Stellung, zwischen ihm und der Speisewalze 72 " ein Dosierspalt "Sp" einstellt. Das Ganze System wird von einer Druckversorgung 95 ge¬ speist. Die Druckluft für die Steuerseite kann zusätz-

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5 lieh über einen Handschalter 98 unterbrochen werden, etwa um Servicearbeiten durchzuführen. Der Systemdruck wird durch die genannte Ver¬ sorgung ständig auf einem konstanten Druck ge¬ halten, der (z B. im Wert von 6 bar) über eine

10 Leitung 99 als Gegendruck auf die dem Steuer¬ druck abgekehrte Seite des Kolbens 84 abgegeben wird. An Stelle des genannten konstanten Druckes über die Leitung 99 kann auch eine Feder 100 oder beides gemeinsam eingesetzt

15 werden. Die Verwendung einer Feder 100 ergibt den Vorteil, daß bei Ausfall der Druckluft der Dosierschieber sicher schließt.

In Fig. 4 ist der Druckverlauf des Regelsignals, wie er in der Steuerleitung 82 mit einem D-ruck-

20 Schreiber festgestellt werden kann, gezeigt. Die Werte entsprechen der Messung an einem Walzenstuhl ein B-Passage. Während einer ersten Phase von etwa 50 sec ist der Druck dabei auf¬ fallend stabil und wurde nur kurzzeitig (bei

25 etwa 29 sec) durch eine kurze Druckerhöhung unterbrochen. Der im wesentlichen horizontale Verlauf der Kurve zeigt, daß ganz kurzzeitige Leistungsvariationen im Regelsignal weiterge¬ geben werden. Bei ca. 50 sec wurde der ganze

30 _ Regelkreis durch Handausrückung der Mahlwalzen

1 , 1 ' künstlich unterbrochen, wodurch das Regel- signal entsprechend sofort auf den Wert null abfällt. Das rasche Ansprechen der Regelung auf eine entsprechende Störfunktion ist sehr

35 vorteilhaft. Ganz besonders wichtig ist aber der Beginn der Regelung nach dem Einrücken der Mahlwalzen. Das Auslaufen des Regelsignales dauert entsprechend der " Messung des Druckschei- bers etwa 1 sec. Der Wiederbeginn des

tritt nahezu ohne Zeitverzug auf -und das Sig¬ nal geht, was regelungsteσhnisch besonders in- teresant ist, sofort auf einen etwa mittleren Wert über, pendelt dann während etwa 10 sec um diesen Wert und geht dann sofort wieder in ein stabiles Regelverhalten über. Besonders bemerkenswert ist die schnelle Reaktion bei der Ver¬ änderung, die fast ohne jegliches übersteuern und ohne Aufschaukelungen stattfindet.

In Fig. 4 sind ständig wiederkehrende konstante Regelperioden von 5 bis 10 sec gezeigt, die allesamt innerhalb eines verhältnismäßig engen Regelbereiches liegen. Für die Mahlwalzen und für die Walzenlagerung ist dies sehr wichtig, da damit durch die Speiseregelvorrichtung eine Schwingungsaufschaukelung- durch ständig wechseln¬ de Mahlkräfte verhindert werden kann.

In Fig. 5 ist das Regelsignal bei einer C-Passa- ge (d. h. bei einer hinteren Passage) gezeigt, bei der die dem Walzenstuhl zugeführte Produkt- menge über kürzere und längere Perioden hin¬ weg fast nicht variiert. Dieser Fall ist rege¬ lungstechnisch besonders leicht beherrschbar. Etwa 5 sec nach Meßbeginn war die Produktzu¬ fuhr kurzzeitig gestört, was sogleich einen entsprechenden Abfall beim Regelsignal aus¬ löst. Der nachfolgend sich einstellende Kurven¬ verlauf ist regelungstechnisch beinahe als eine Art "Idealverlauf" anzusehen. Auch bei diesem wurden nach etwa 115 sec die Mahlwalzen kurz¬ zeitig von Hand aus- und danach sogleich ohne Zeitverzug wieder eingerückt. Der dargestellte Diagrammverlauf zeigt erstaunlicherweise, daß sich nach einer sehr geringen Übersteuerung

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schon nach etwa 1 bis 2 sec der gleiche Regel-- wert wie vor der künstlichen Störung wieder ein¬ stellt und die ursprüngliche Kurve ihren Fort¬ gang findet.

Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 wird, ähn- lieh dem nach Fig. 3 r ein Geber 111 durch eine

Sonde 110 betätigt. Auf den Geber 111 wirkt eine Zugfeder 112, die ihn, falls kein Produkt dem Walzenstuhl zugespeist wird, vom Schalt¬ kontakt 113 eines pneumatischen Ventiles 114 abhebt. Von diesem pneumatischen Ventil 114 führt eine Steuerleitung 115 zu einem Ver¬ stärkerventil 116. Das pneumatische Ventil 114 wandelt das mechanische Regelsignal des Gebers 111 in ein pneumatisches Drucksignal um. Pro- portional zu der ankommenden Speiseleistung auf die Sonde 110 wird ein pneumatisches Regel¬ signal gebildet. Das Verstärkerventil 116 ist dabe.ϊ so eingestellt, daß es bei einem bestimm¬ ten Druckwert des pneumatischen Regelsignales der Steuerleitung 115 sogleich den vollen Netz¬ druck (z. B. 6 bar) aus der Druckleitung 117 in einen Pneumatikzylinder 118 freigibt. Ist der eingestellte Schwellwert des Drucksignales für das Verstärkerventil 116 noch nicht erreicht, so bleibt die linke Fläche des innerhalb des

Pneumatikzylinders 118 verschiebbar angeordne¬ ten Kolbens 120 drucklos. Auf seine rechte Fläche wirkt dagegen der volle Netzdruck, so daß der Kolben 120 i 'der ausgerückten Position verharrt, übersteigt der Druck in der Steuer¬ leitung 115 jedoch den eingestellten Schwell¬ wert von z B. 2 bar, dann wird der volle Netz¬ druck auf die linke Kolbenfläche gegeben, wo¬ durch der Kolben ausfährt. Mittels eines zen- tralen Steuerventiles 96 können sodann alle

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Walzen Wa , Wa .... mit ffilfe der . Schnellent¬ lüfter 97 ausgerückt werden.

Der Kolben 120 ist über eine Kolbenstange 121 mit der beweglichen Walze 1 , 2 bzw. dem ent- sprechenden Walzenlager gekoppelt, so daß die beschriebene Bewegung durch das Regelsignal direkt zur Einrückung bzw. Ausrückung der Mahl¬ walzen eingesetzt wird. Die Druckluftversor¬ gung kann bei der Ausführungsform nach Fig. 6 entsprechend der nach Fig. 3 ausgeführt werden (übereinstimmende Teile sind deshalb mit glei¬ chen Bezugsziffern versehen) .

Die Regelfunktion für die Speiseleistung ist allerdings sehr verschieden von der Funktion der Walzenein- und -ausrückung. Das Regeln der Speiseleistung soll bevorzugt sanft erfolgen,-wshin gegen das Ein- und Ausrücken der Mahlwalzen schlagartig (allerdings ohne Aufeinanderschla- gen der Walzen) stattfinden soll. Bei den Darstellungen nach Fig. 4 und Fig.5 ist auf dem Druckniveau 2 bar je ein Punkt "S-aus" und "Ξ-ein" als Schwellwert zur Schaltung des Ventiles 116 für das Ein- bzw. Ausrücken der Mahlwalzen gezeigt. Der Schaltpunkt für das Ventil 116 ist bewußt wesentlich tiefer gewählt als der normale Arbeitsbereich für die Speiseleistung. Die Darstellungen der Fig. 4 und Fig. 5 zeigen anschaulich am Verlauf der Druckkurve, wie die Ausrückung, besonders aber die Einrückung der Mahlwalzen nahezu gleichzeitig mit der Öffnung eines Dosierschiebers ausgeführt wird (vgl. Kurven "X") . Beide Funktionen werden in einem Durch¬ zug erledigt. Würden nämlich die Mahlwalzen

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eingerückt, bevor Produkt eingespeist wird, dann bestünde die Gefahr, daß die Glattwal¬ zen aufeinanderliefen, was zu schädlichen Folgen führte.

In Fig. 7 ist eine Ausführungsform gezeigt, bei der die im wesentlichenin Fig. 3 gezeigte Speiseregulierung mit einer Walzenein- und -ausrückung nach Fig. 6 kombiniert ist. Entsprechend der Darstellung nach Fig. 1 ist in Fig. 7 die Ausführungsform für einen ty¬ pischen Mühlereiwalzenstuhl mit Doppelausführung für die eigentliche Vermahlungseinheit dar¬ gestellt. Zusätzlich ist aber auch noch darge¬ stellt, daß der Servozylinder für die Walzen- ein- und -ausrückung an jedem Walzenende, also insgesamt 4fach, vorgesehen ist.

Die Funktionsweise eines Mühlerei-Walzenstuhles nach einem der gezeigten Ausführungsbeisp 3le entsprechend Fig. 1 bis 7 ist wie folgt:

Der Mahlspalt der Mahlwalzen 1, 1',2, 2' wird über ein Handrad entsprechend der*, ~ vermählen¬ den Gut vorgewählt. Wird über dem Speisezylin¬ der 5 noch kein Mahlgut eingespeist, so wird die Sonde 13 bzw. 74 über eine Zugfeder 16 bzw. 78 nach oben gedrückt. Der Geber 15 bzw. 77 berührt den Schaltkontakt 79 des pneumatischen Ventils 17 bzw. 80 nicht, so daß in der Steuerleitung 82 kein Druck aufgebaut wird. Die Feder 100 oder der Druck aus der Leitung 99 (oder beides, je nach Wahl des Systems) drücken den Hebelarm 87 gegen den Uhrzeiger¬ sinn und damit den Dosierschieber 9 bzw. 73 in eine geschlossene Stellung. Der Dosier-

spalt "Sp" ist geschlossen, so daß auch kein Produkt auf die Mahlwalzen 1, 1', 2, 2* aus¬ dosiert wird. Bei Ausbleiben eines Regelsig¬ nales in der Steuerleitung 82 bzw. 115 steht auch am Verstärkerventil 116 kein Steuerdruck e an, weshalb sich die Mahlwalzen 1, 1', 2, 2' über die Zylinder 118 in ausgerückter Position befinden.

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Wird nun Mahlgut über den Speisezylinder 5 dem Walzenstuhl zugeführt, so wirkt sofort der Im-

•JQ puls des strömenden Gutes bzw. eine entspre¬ chende Gewichtskomponente auf die Sonde 13 bzw. 74, die dadurch nach unten gedrückt wird. Der Geber 77 bewegt sich nach rechts, drückt den Schaltkontakt 79 ein, und löst hierdurch ] 5 ein Regelsignal aus.

In der Steuerleitung 82 baut sich nun ein Druck auf, der jedoch vorerst keine Änderung in der Signalgebung verursacht. Sobald jedoch der Druck einen eingestellten Schwellwert erreicht 0 hat, werden (entsprechend den Darlegungen zu

Fig. 6) die Mahlwalzen eingerückt. Hierbei handelt es sich um einen dynamischen Vorgang. Die Sonde 13 bzw. 74 ist mit dem Geber 15 bzw. 77 in Bewegung, d. h. der Schaltkontakt 79 5 wird in einem Zug voll auf das pneumatische

Ventil 17 bzw. 80 gedrückt. Vom Geber wird, insbesondere bei Einsatz eines sehr empfind¬ lichen Membranventiles für das pneumatische Ventil 80/ schon durch kleinste Bewegungen 0 der maximale Regeldruck in der Steuerleitung

82 freigegeben. Hieraus resultiert, daß die Kolbenstange 85 mit dem Hebel 87 sowie dem Dneu atischen Ventil 80 in einem Zeitraum von

Hύndertstel- oder Zehntel- * Sekunden in Bewegung gesetzt werden, wobei sich der direkt verbundene Dosierschieber zu öf nen beginnt- und Produkt auf die Mahlwalzen eingespeist wird. Sowohl der Zylinder 118 wie auch der Zylinder 83 sind als pneumatische Servozylinder ausgeführt, wo¬ durch die Arbeitskräfte schnell, aber dennoch nicht schlagartig erzeugt werden.- Die Luft im Zylinder bildet im Gegensatz zu Hydraulik- edien eine Art "Stoßdämpfer". Es hat sich gezeigt, daß durch geeignete Wahl der Zug- und Druckfedern der Querschnitte in den pneu¬ matischen Leitungen sowie entsprechender Vor¬ spannungen der Federn ein im Hinblick auf die betroffenen Maschinenelemente vollkommener

Gleichlauf der Steuer- bzw. Regelfunktionen sich erreichen läßt. Dies gilt sowohl beim Einlauf- wie beim Auslauffall.

Für den weiteren Bewegungsablauf wird auf die Fig. 3 und 7 verwiesen: der Hebelarm 87 führt bei Einsetzen der Produktspeisung als erste Phase eine kleine Schwenkbewegung im Uhrzeiger¬ sinn aus. Gleichzeitig mit dieser läuft auch der Schaltkontakt 79 vom Geber 77 weg. Die Zugfeder 78 spannt sich proportional zum Weg¬ stück des Gebers 77. Wird nur eine geringe Produktmenge über den Glaszylinder einge¬ speist, so stellt sich zwischen den Mahlgut¬ kräften auf die Sonde 13 bzw. 74 sehr rasch ein Gleichgewicht ein, bei dem das Speise¬ segment 73, der Hebelarm 87 und das pneumati¬ sche Ventil in ihrer Postion verharren bleiben. Gleichzeitig aber sind Geber 77 und Schaltkon¬ takt 79, der über eine Feder in das pneu- matische Ventil 80 eingeschoben werden kann, in ständiger gegenseitiger Wirkverbindung,

wobei kleinste Bewegungen auftreten, die aller- dings,was einen wesentlichen Vorteil darstellt, keinen direkten Einfluß mehr auf das umge¬ wandelte pneumatische Regelsignal ausüben. 5 Das pneumatische Ventil verweilt in dieser

Phase in einer sogenannten ITull-Stellung, bei der alle Ein- und Ausgänge verschlossen sind. Dadurch bleibt der in der ersten Phase erzeugte Druckwert des pneumatischen Regelsignals unver- 10 ändert erhalten und der Kolben 84 bleibt durch die stabilen Druckverhältnisse auf beiden Kol¬ benseiten mit verhältnismäßig großen Kräften starr eingespannt. Der Dosierschieber ver¬ weilt ruhig in seiner Position. Wird nun die 15 Zufuhr des Gutes durch den Glaszylinder 5 ge¬ steigert oder wird aus anderen Gründen die im Speiseraum zugeführte Leistung größer als . die durch den Dosierspalt abgeführte Leistung, so verschiebt sich der Geber 77 bzw. 15 weiter- 20 hin in Richtung Schaltkontakt 79 bzw. ?uf das pne

* matische Ventil 89, wobei letzeres dem Geber

77 nachläuft und bei einem eingestellten Schwellwert erneut ein entsprechendes Regel¬ signal als erhöhten Druckwert in die Steuer- 25 leitung 82 abgibt. Je nach Gegebenheit, z. B. auch dann, wenn es sich um einen Anfahrvorgang o. ä. handelt, wird ein pneumatisches Regel- signal etwa entsprechend Fig. 4 bzw. Fig. 5 vorgegeben bzw. ausgelöst.. Je nach Vorbe- 30 dingung kann sich ein stabiles Gleichgewicht über einen gleichmäßigen Signalverlauf einstel¬ len, wie dies aus Fig. 5 ersichtlich ist. Es können aber auch bei ständig schwankenden Zu¬ fuhrleistungen einzelne Perioden stabiler 35 Lagen, in denen das pneumatische Ventil an irgendeiner beliebigen Stelle des Hebelarmes

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87 sich befindet, sich in der Null-Stellung abwechseln. Die gezeigte Regelung ist damit imstande , entweder ein sehr gleichmäßiges Regelsignal zu erzeugen (vgl. Fig. 5) oder 5 aber, bei sehr variabler Speiseleistung ein Signal von wiederholt stabilen Phasen auf¬ zuweisen (vgl. Fig. 4) .

Wie aus Fig. 7 ersichtlich kann der Steuer¬ druck in der Leitung 119 zur optischen An- 0 zeige der jeweiligen Stellung der Walzen aus¬ genützt werden. Mit der Druckluft kann z. B. eine farbige Koppe hinter einem Glasauge 120 verschoben werden, so daß das Ein- bzw. das Ausrücken der Mahlwalzen durch entsprechende 5 Farben, z. B. rot und grün, angezeigt wird.

Wie ferner aus der Fig. 1 ersichtlich ist, kann das pneumatische Regelsignal in der Steuerleitung 82 dafür eingesetzt werden, um die Mahlwalzen Jeistungsunabhängig einzustellen. 0 so kann etwa der Mahlspalt bei Erhöhung der

Dosierleistung durch Erhöhung des Mahldruckes konstant gehalten oder aber auch verkleinert oder vergrößert werden. Die entsprechende Mahl¬ spalt-Regelvorrichtung 19 kann direkt aus ei- 5 nem Pneumatik-Zylinder oder aus anderen ge¬ eigneten mechanischen oder elektrischen Mitteln bestehen, die zugleich an eine Fernsteuerung (etwa an einen Computer oder Prozeßrechner) angeschlossen sein, die dann für die jeweilige Mahlaufgabe einen Grundwert vorgibt, der lei- stungsabh ngig durch das pneumatische Regel¬ signal der Momentanleistung im Walzenstuhl an¬ gepaßt wird. Es versteht sich von selbst, daß hier auch noch andere Weiterbildungen vorge- ** -' nommen oder andere Funktionen ausgeführt wer-

- 3.1 -

den können, z. B. bezüglich des Grenzwertes, bezüglich Sicherheitsschaltungen usw. Be¬ sonders vorteilhaft ist, daß der Druck zwischen Mahlwalzen ebenfalls in Abhängigkeit von der Speiseleistung bzw. mittels des pneumatischen Regelsignals gesteuert werden kann. Weiter¬ hin bemerkenswert ist, daß über das pneuma¬ tische Regelsignal gleichzeitig sowohl die Speiseleistung geregelt, wie auch die Ein- und. Ausrückung der Mahlwalzen gesteuert wer¬ den kann.