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Patent Searching and Data


Title:
LINEAR GUIDE DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/113335
Kind Code:
A1
Abstract:
Proposed is a linear guide device (1) which has a support body (6) and at least one guide rail (7) fastened to the support body (6) by being pressed in. The guide rail (7) has a fastening portion (37) which is pressed into a fastening groove (35) of the support body (6). The fastening groove (35) is delimited by a first groove flank (35a) which is formed by a rigid counterbearing portion (28) of the support body (6). Furthermore, the fastening groove (35) is delimited by a second groove flank (35b) which is formed on a clamping leg (32) which is arranged so as to be bendable in the manner of a bending beam with respect to the support body (6). During the pressing of the fastening portion (37) into the fastening groove (35), the clamping leg (32) is bent in a resiliently elastic manner and thereby builds up a clamping force which fixedly holds the fastening portion (37).

Inventors:
FEYRER THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/000506
Publication Date:
August 08, 2013
Filing Date:
February 04, 2012
Export Citation:
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Assignee:
FESTO AG & CO KG (DE)
FEYRER THOMAS (DE)
International Classes:
F16C29/04; F16C29/00; F16C29/06
Domestic Patent References:
WO1992012353A11992-07-23
Foreign References:
EP0245656A21987-11-19
US20110110616A12011-05-12
DE3629369A11988-03-03
DE4317049A11994-11-24
DE20203069U12002-07-11
DE10249974A12004-05-13
JPS61180018A1986-08-12
Attorney, Agent or Firm:
ABEL, Martin et al. (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Linearführungseinrichtung, mit einem Tragkörper (6) und mindestens einer an dem Tragkörper (6) befestigten, mindestens eine Führungsfläche (8) für ein im Betrieb zugeordnetes Führungselement (3) aufweisenden Führungsschiene (7), wobei in dem Tragkörper (6) mindestens eine eine lineare Erstre- ckung aufweisende Befestigungsnut (35) mit einer längsseitigen Nutöffnung (35d) und zwei sich quer zur Nutlängsrichtung mit Abstand gegenüberliegenden ersten und zweiten Nutflanken (35a, 35b) ausgebildet ist, und wobei die Führungsschiene (7) mit einem Befestigungsabschnitt (37) durch die Nutöffnung (35d) hindurch in die Befestigungsnut (35) eingepresst und zwischen deren beiden Nutflanken (35a, 35b) eingespannt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragkörper (6) einen die erste Nutflanke (35a) definierenden starren Widerlagerabschnitt (28) aufweist und außerdem über einen die zweite Nut- flanke (35b) definierenden Klemmschenkel (32) verfügt, der nach Art eines Biegebalkens konzipiert und relativ zu dem Widerlagerabschnitt (28) quer zur Nutlängsrichtung der Befestigungsnut (37) federelastisch biegbar ist, wobei der in die Befestigungsnut (35) eingepresste Befestigungsabschnitt (37) auf der einen Seite durch die erste Nutflanke (35a) fest abgestützt ist und auf der entgegengesetzten Seite durch den aus seiner Neutrallage rückfedernd elastisch ausgelenkten Klemmschenkel (32) mit einer Klemmkraft (FK) beaufschlagt ist .

2. Linearführungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmschenkel (32) im Bereich der zweiten Nutflanke (35b) abgestuft ist, derart, dass die Befestigungsnut (35) im Bereich ihres Nutgrundes (35c) breiter ist als im Bereich ihrer Nutöffnung (35d) , wobei der den schmäleren Abschnitt der Befestigungsnut (35) begrenzende Abschnitt der zweiten Nutflanke (35b) eine an dem eingepressten Befestigungsabschnitt (37) anliegende Klemmfläche (44) bildet .

3. Linearführungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmschenkel (32) über einen im Bereich des Nutgrundes (35c) der Befestigungsnut (35) angeordneten Halsabschnitt (42) verfügt und ferner im Bereich der längsseitigen Nutöffnung (35d) einen Kopfabschnitt (43) aufweist, der in der Breitenrichtung der Befestigungsnut (35) dicker ist als der Halsabschnitt (42) und der zweckmäßigerweise eine an dem eingepressten Befestigungsabschnitt (37) anliegende Klemmfläche (44) bildet.

4. Linearführungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Widerlagerabschnitt (28) Bestandteil eines in sich starren Hauptabschnittes (27) des Tragkörpers (6) ist, mit dem der Klemmschenkel (32) einstückig verbunden ist .

5. Linearführungseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Widerlagerabschnitt (28) als ein Widerlagerschenkel des Tragkörpers (6) ausgebildet ist, der in der Breitenrichtung der Befestigungsnut (35) eine größere Dicke aufweist als der Klemmschenkel (32), wobei er vorzugsweise mindestens doppelt so dick ist wie der Klemmschenkel (32) an seiner schmälsten Stelle.

6. Linearführungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschiene (7) über einen die mindestens eine Führungsfläche (8) aufweisenden und außerhalb der Befestigungsnut (35) angeordneten Führungsabschnitt (52) verfügt.

7. Linearführungseinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsabschnitt (37) rippenför- mig ausgebildet ist und an einer Rückseite von dem Führungsabschnitt (52) wegragt.

8. Linearführungseinrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmschenkel (32) an seiner in die gleiche Richtung wie die Nutöffnung (35d) der Befestigungsnut (35) weisenden Stirnseite eine Anschlagfläche (54) aufweist, an der die eingepresste Führungsschiene (7) mit einer an dem Führungsabschnitt (52) ausgebildeten Gegenanschlagfläche (55) anliegt .

9. Linearführungseinrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis

8, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsabschnitt (52) vor die in die gleiche Richtung wie die Nutöffnung (35d) weisende Stirnseite des Klemmschenkels (32) ragt.

10. Linearführungseinrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis

9, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragkörper (6) eine mit der Breitenrichtung der Befestigungsnut (35) zusammenfallende Höhenrichtung hat und über eine in der Höhenrichtung orientierte obere Abschlussfläche (18a) verfügt, wobei der Führungsabschnitt (52) zumindest bis in die Nähe des von der oberen Abschlussfläche (18a) definierten Höhenniveaus ragt und mindestens eine Führungsfläche (8) aufweist, die in der Höhenrichtung im Bereich zwischen der oberen Abschlussfläche (18a) und dem Klemmschenkel (32) liegt.

11. Linearführungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsabschnitt (37) von einem ersten Schenkel eines im Querschnitt U- förmigen Rückenabschnittes (56) der Führungsschiene (7) ge¬ bildet ist, in den der Klemmschenkel (32) eintaucht.

12. Linearführungseinrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückenabschnitt (56) der Führungsschiene (7) einen sich mit Querabstand parallel zu dem Befestigungsabschnitt (37) erstreckenden zweiten Schenkel (57) aufweist, wobei der Klemmschenkel (32) zwischen den Befestigungsabschnitt (37) und den zweiten Schenkel (57) der Führungsschiene (7) eintaucht und die Stirnfläche (62) des zweiten Schenkels (57) zweckmäßigerweise mit Abstand vor dem Tragkörper (6) endet.

13. Linearführungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis

12, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmschenkel (32) durch den eingepressten Befestigungsabschnitt (37) bis zum lokalen Überschreiten der Fließgrenze seines Werkstoffes verbogen ist .

14. Linearführungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis

13, dadurch gekennzeichnet, dass die an den beiden Nutflanken (35a, 35b) der Befestigungsnut (35) anliegenden Flächen des Befestigungsabschnittes (37) parallel zueinander verlaufen oder in Richtung des Nutgrundes (35c) der Befestigungsnut (35) leicht schräg aufeinander zulaufen.

15. Linearführungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis

14, dadurch gekennzeichnet, dass sie über mindestens ein linear verschiebbar geführt an der mindestens einen Führungs- flache (8) der mindestens einen Führungsschiene (7) anliegendes Führungselement (3) verfügt.

Description:
Linearführungseinrichtung

Die Erfindung betrifft eine Linearführungseinrichtung, mit einem Tragkörper und mindestens einer an dem Tragkörper befestigten, mindestens eine Führungsfläche für ein im Betrieb zugeordnetes Führungselement aufweisenden Führungsschiene, wobei in dem Tragkörper mindestens eine eine lineare Erstre- ckung aufweisende Befestigungsnut mit einer längsseitigen Nutöffnung und zwei sich quer zur Nutlängsrichtung mit Abstand gegenüberliegenden ersten und zweiten Nutflanken ausgebildet ist, und wobei die Führungsschiene mit einem Befestigungsabschnitt durch die Nutöffnung hindurch in die Befestigungsnut eingepresst und zwischen deren beiden Nutflanken eingespannt ist.

Eine aus der DE 102 49 974 AI bekannte Linearführungseinrichtung dieser Art enthält einen massiven Tragkörper mit einer darin ausgebildeten Befestigungsnut, wobei die die Befestigungsnut flankierenden Nutflanken Bestandteile starrer Abschnitte des Tragkörpers sind. Die Befestigungsnut hat eine geringfügig geringere Breite als eine Führungsschiene, die durch eine längsseitige Nutöffnung der Befestigungsnut hindurch zur Gänze in die Befestigungsnut eingepresst ist. Auf diese Weise wird die Führungsschiene in der Befestigungsnut mit einer Pressklemmung gehalten, die aus einer lokalen Komprimierung des Werkstoffes des Tragkörpers resultiert. Da bei diesem Befestigungskonzept beide Nutflanken der Befestigungs- nut verformt werden, ist es schwierig, eine exakte Einbaulage der Führungsschiene vorzugeben.

In der JP 61/180018 A ist ein Lineargleitlager illustriert, bei dem in einem U-förmigen Grundkörper eine lineare Befestigungsnut ausgebildet ist, in die eine Führungsschiene einge- presst ist. Beidseits der Befestigungsnut sind in dem Grundkörper Nuten ausgebildet, die dazu dienen, Formänderungen zu absorbieren, die in dem Grundkörper durch den Einpressvorgang eventuell hervorgerufen werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache, kostengünstige und dennoch präzise herstellbare Linearführungs- einrichtung zu schaffen.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist in Verbindung mit den eingangs genannten Merkmalen vorgesehen, dass der Tragkörper einen die erste Nutflanke definierenden starren Widerlagerabschnitt aufweist und außerdem über einen die zweite Nutflanke definierenden Klemmschenkel verfügt, der nach Art eines Biegebalkens konzipiert und relativ zu dem Widerlagerabschnitt quer zur Nutlängsrichtung der Befestigungsnut federelastisch biegbar ist, wobei der in die Befestigungsnut eingepresste Befestigungsabschnitt auf der einen Seite durch die erste Nutflanke fest abgestützt ist und auf der entgegengesetzten Seite durch den aus seiner Neutrallage rückfedernd elastisch ausgelenkten Klemmschenkel mit einer Klemmkraft beaufschlagt ist.

Auf diese Weise kann ein Zusammenbau der Linearführungseinrichtung sehr einfach dadurch erfolgen, dass die Führungsschiene mit ihrem Befestigungsabschnitt durch die Nutöffnung der Befestigungsnut hindurch in die Befestigungsnut einge- presst wird. Beim Einpressen stützt sich die Führungsschiene einerseits an dem unnachgiebigen Widerlagerabschnitt ab, so dass eine gewünschte Relativposition zwischen dem Tragkörper und der Führungsschiene sehr präzise vorgegeben wird. Für den die Führungsschiene festhaltenden Kraftschluss verantwortlich ist der die zweite Nutflanke definierende Klemmschenkel, der federelastisch biegbar ist und sich, wenn er durch Verbiegen seitlich ausgelenkt wird, wie ein einseitig fest eingespannter sogenannter Biegebalken verhält . Der Klemmschenkel erfährt beim Einpressen des bezüglich der Nutbreite ein geringfügiges Übermaß aufweisenden Befestigungsabschnittes eine Belastung quer zu seiner Längsachse, so dass er sich unter Auf- weitung der Befestigungsnut aus seiner spannungslosen Neutrallage verbiegt. Die sich hierbei aufbauenden federnden Rückstellkräfte bilden eine Klemmkraft, mit der der Befestigungsabschnitt in der Befestigungsnut zwischen den beiden Nutflanken fest eingespannt ist. Durch entsprechende Gestaltung des Klemmschenkels kann die Klemmkraft sehr exakt vorgegeben werden, so dass bei einer Serienfertigung ohne aufwendige Überwachung konstant reproduzierbare Einpressbedingungen gewährleistet werden können. Aufgrund der rückfedernden Eigenschaft des Klemmschenkels kann eine sehr hohe Klemmkraft erzielt werden, die auch nach dem Ende des Einspressvorganges in voller Höhe erhalten bleibt. Bei alledem ergibt sich durch die Federelastizität des Klemmschenkels ein optimaler Toleranzausgleich, der sich nicht auf die Präzision der gewünschten Relativlage zwischen der Führungsschiene und dem Tragkörper auswirkt .

In der Regel wird die durch das Einpressen erzielbare Klemmkraft allein schon ausreichen, um die Führungsschiene unverrückbar sicher am Tragkörper zu fixieren. Bei besonders hohen Sicherheitsanforderungen kann gleichwohl eine zusätzliche Lagesicherung durch Verkleben oder sonstige Stoffschlussmaßnah- menrealisiert werden. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.

Es ist zweckmäßig, den Klemmschenkel so zu gestalten, dass die von ihm definierte zweite Nutflanke abgestuft ist, so dass die Befestigungsnut im Bereich des Nutgrundes eine größere Breite hat als im Bereich der Nutöffnung. Eine solche Gestaltung lässt sich bevorzugt dadurch realisieren, dass der Klemmschenkel mit einem schmalen Halsabschnitt und einem diesbezüglich breiteren Kopfabschnitt versehen wird. Der die schmälere Zone der Befestigungsnut begrenzende Abschnitt der zweiten Nutflanke fungiert als Klemmfläche, die mit hoher Flächenpressung auf den in die Befestigungsnut eintauchenden Befestigungsabschnitt einwirken kann.

Der die erste Nutflanke bildende Widerlagerabschnitt des Tragkörpers ist zweckmäßigerweise Bestandteil eines in sich starren Hauptabschnittes des Tragkörpers, der einstückig mit dem Klemmschenkel ausgebildet ist. Der bevorzugt leistenför- mig gestaltete Klemmschenkel ist einenends an dem Hauptabschnitt befestigt und ragt unter Begrenzung der Befestigungsnut frei endend von diesem Hauptabschnitt weg.

Der Tragabschnitt des bevorzugt aus einem Aluminiummaterial bestehenden Tragkörpers ist insbesondere so gestaltet, dass der Widerlagerabschnitt einen Schenkel des Tragabschnittes bildet und als Widerlagerschenkel bezeichnet werden kann. Seine in der Querrichtung der Befestigungsnut gemessene Dicke ist größer und insbesondere wesentlich größer als die in der gleichen Richtung gemessene Dicke des Klemmschenkels, um die angestrebte Abstützwirkung bezüglich des eingepressten Befestigungsabschnittes entfalten zu können. Vorzugsweise ist der Widerlagerschenkel mindestens doppelt so dick wie der Klemmschenkel an seiner schmälsten Stelle. Die Linearführungseinrichtung kann prinzipiell so ausgebildet sein, dass die gesamte Führungsschiene in der Befestigungsnut aufgenommen ist, so dass die Führungsschiene in ihrer Gesamtheit den Befestigungsabschnitt bildet. Andererseits bietet die besondere Einpressbefestigung den Vorteil, eine Führungsschiene derart optimiert gestalten zu können, dass ein die mindestens eine Führungsfläche aufweisender Führungsabschnitt außerhalb der Befestigungsnut liegt und die mindestens eine Führungsfläche eine Lage einnimmt, die hinsichtlich eines mit ihr im Betrieb kooperierenden Führungselementes besonders günstig ist. Beispielsweise kann durch eine entsprechende Gestaltung des Führungsabschnittes gewährleistet werden, dass mindestens eine Führungsfläche in unmittelbarer Nähe einer Oberseite des Tragkörpers liegt und dementsprechend die im Betrieb der Linearführungseinrichtung aufzunehmenden Drehmoment- bzw. Kippbelastungen relativ gering sind.

Der Befestigungsabschnitt ist zweckmäßigerweise rippenförmig ausgebildet und ragt zweckmäßigerweise an einer Rückseite von dem Führungsabschnitt weg. Der Befestigungsabschnitt hat zweckmäßigerweise eine zur Längsachse der Befestigungsnut parallele Längserstreckung, wobei er zweckmäßigerweise einen in der Längsrichtung ununterbrochenen Aufbau hat, prinzipiell aber auch in der Längsrichtung segmentiert sein könnte.

Der Klemmschenkel hat vorzugsweise eine leistenförmige Gestalt und ist in seiner mit der Nutlängsrichtung der Befestigungsnut zusammenfallenden Längsrichtung zweckmäßigerweise ununterbrochen ausgebildet. Eine alternative Bauform sieht einen in seiner Längsrichtung segmentierten Klemmschenkel vor, der aus einer Vielzahl unabhängig voneinander federelas ¬ tisch verformbarer Schenkelabschnitte besteht. Es ist von Vorteil, wenn die in die gleiche Richtung wie die Nutöffnung weisende Stirnseite des Klemmschenkels eine Anschlagfläche bildet, an der die Führungsschiene im am Tragkörper befestigten Zustand anliegt. Auf diese Weise kann mit einer einfachen Maßnahme die gewünschte maximale Einpresstiefe vorgegeben werden und gleichzeitig die gewünschte Parallelausrichtung zwischen der Führungsschiene und dem Tragkörper.

Der Führungsabschnitt der Führungsschiene ist vorzugsweise so gestaltet, dass er vor die in die gleiche Richtung wie die Nutöffnung weisende Stirnseite des Klemmschenkels ragt. Auf diese Weise ist eine optimale Raumausnutzung für die Unterbringung der Führungsschiene und der mindestens einen Führungsfläche möglich.

Vorzugsweise ist die Führungsschiene so gestaltet, dass sie über einen U- förmigen Rückenabschnitt verfügt, in den der Klemmschenkel eintaucht. Ein Schenkel des Rückenabschnittes bildet dabei den Befestigungsabschnitt. Der andere Schenkel des Rückenabschnittes ist zweckmäßigerweise so gestaltet, dass zwischen ihm und dem Klemmschenkel ein zumindest geringfügiger Zwischenraum verbleibt, so dass eine Beeinträchtigung des Biegeverhaltens des Klemmschenkels durch diesen anderen Schenkel des Rückenabschnittes der Führungsschiene ausgeschossen werden kann.

Die an der Einpressverbindung teilhabenden Komponenten sind insbesondere so ausgelegt, dass der Klemmschenkel durch den in die Befestigungsnut eingepressten Befestigungsabschnitt bis zum lokalen Überschreiten der Fließgrenze seines Werksstoffes verbogen ist. Der Bereich des Klemmschenkels, in dem durch das Überschreiten der Fließgrenze eine plastische Verformung auftritt, liegt insbesondere im Übergangsbereich zwi- sehen dem Klemmschenkel und einem den Klemmschenkel tragenden Hauptabschnitt des Tragkörpers. Im unmittelbaren Kontaktbereich zwischen dem Klemmschenkel und dem Befestigungsabschnitt tritt ebenso wenig eine plastische Verformung auf wie im Kontaktbereich zwischen dem Befestigungsabschnitt und der von dem starren Widerlagerabschnitt gebildeten ersten Nut- flanke. Durch das lokal begrenzte Überschreiten der Fließgrenze lässt sich besonders einfach eine definierte Vorspannung gewährleisten und zwar unabhängig von gewissen Fertigungstoleranzen .

Die im eingepressten Zustand mit den einander zugewandten Nutflächflanken der Befestigungsnut kooperierenden Flächen des Befestigungsabschnittes sind vorzugsweise so zueinander ausgerichtet, dass sie entweder exakt parallel zueinander verlaufen oder eine geringfügige Neigung zueinander aufweisen. Im Falle einer Neigung bzw. Schrägstellung divergieren sie in der Richtung zur Nutöffnung der Befestigungsnut. Die Schrägstellung kann insbesondere das Einführen des Befestigungsabschnittes in die Befestigungsnut zu Beginn des Einpressvorganges begünstigen.

Eine bevorzugte Ausgestaltung der Linearführungseinrichtung enthält ein bevorzugt schlittenartiges Führungselement, das an mindestens einer Führungsschiene linear verschiebbar gelagert ist .

Der die mindestens eine Führungsschiene tragende Tragkörper kann so gestaltet sein, dass er gemeinsam mit der mindestens einen an ihm befestigten Führungsschiene eine an einem beliebigen Einsatzort montierbare Führungseinheit bildet. Die Führungseinheit kann beispielsweise an einem Maschinengestell befestigt werden. Eine andere Anwendung sieht eine Montage der Führungseinheit an einem Linearantrieb vor, dessen Ab- triebsteil linear geführt werden soll. Es ist ferner vorteilhaft möglich, unmittelbar das Gehäuse eines Linearantriebes als den Tragkörper zu nutzen, so dass sich die separate Herstellung und Montage eines gesonderten Tragkörpers erübrigt.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:

Figur 1 eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Linearführungseinrichtung in einer perspektivischen Darstellung,

Figur 2 einen Querschnitt durch die Linearführungseinrichtung aus Figur 1 gemäß

Schnittlinie II-II,

Figuren 3 bis 5 in Querschnittsdarstellung jeweils einen

Ausschnitt der Linearführungseinrichtung in verschiedenen Phasen der Einpressmontage einer Führungsschiene an einem Tragkörper, wobei die Biegeverformung des Klemmabschnittes der besseren Erkennbarkeit wegen stark übertrieben illustriert ist, und

Figur 6 eine vorteilhafte Möglichkeit zur rationellen Einpressmontage der Führungsschiene im Zusammenhang mit einer dafür geeigneten Montagevorrichtung.

Die Figuren 1 und 2 illustrieren eine insgesamt mit Bezugsziffer 1 bezeichnete Linearführungseinrichtung, die eine Führungseinheit 2 und ein nach Art eines Schlittens gestaltetes und daher auch als Führungsschlitten bezeichenbares Führungs- element 3 enthält. Die Führungseinheit 2 hat eine Längsgestalt mit einer Längsachse 4, wobei das Führungselement 3 zur Ausführung einer mit der Längsachse 4 gleichgerichteten Linearbewegung 5 an der Führungseinheit 2 verschiebbar gelagert ist .

Die Führungseinheit 2 enthält einen bevorzugt aus einem Metall bestehenden einstückigen Tragkörper 6, wobei sich als Material bzw. Werkstoff insbesondere ein Aluminiummaterial empfiehlt. Des weiteren enthält die Führungseinheit 2 zwei Führungsschienen 7, die im Rahmen einer Pressverbindung kraftschlüssig an dem Tragkörper 6 befestigt sind und die jeweils mindestens eine Führungsfläche 8 zur Linearführung des Führungselementes 3 aufweisen.

Der Tragkörper 6 hat eine lineare Erstreckung, ebenso jede der beiden Führungsschienen 7. Jede Führungsschiene 7 hat eine Längsachse 12, die parallel zur Längsachse 13 des Tragkörpers 6 ausgerichtet ist. Alle bisher erwähnten Längsachsen 4, 12, 13 verlaufen parallel zueinander.

Die Anzahl der an dem Tragkörper 6 befestigten Führungsschienen 7 ist prinzipiell beliebig. Beispielsweise könnte nur eine einzige Führungsschiene 7 vorhanden sein. Für die im Folgenden geschilderte Anwendung ist eine Zweizahl von Führungsschienen 7 optimal.

Jede Führungsschiene 7 enthält beim Ausführungsbeispiel zwei zur zugeordneten Längsachse 12 parallel verlaufende, bevorzugt rinnenförmig gestaltete Führungsflächen 8. Eine andere Anzahl und Profilierung der Führungsflächen 8 ist pro Führungsschiene 7 jedoch ebenfalls möglich. Jede Führungsschiene 7 besteht aus einem sehr verschleißfesten Material, insbesondere aus einem gehärteten Stahl. Die Festigkeit des Materials der Führungsschienen 7 ist in der Regel höher als diejenige des Materials des Tragkörpers 6. Mithin kann sich die Verwendung eines hochwertigen und teuren Materials auf die mit den Führungsflächen 8 ausgestatteten Komponenten in Gestalt der Führungsschienen 7 beschränken.

Beim Ausführungsbeispiel bildet die Führungseinheit 2 eine universelle Einheit, die an jedem beliebigen Einsatzort montiert werden kann. Mindestens eine den Tragkörper 6 durchsetzende Befestigungsbohrung 14 gestattet beim Ausführungsbeispiel das Einsetzen einer zur Schraubverbindung mit einem nicht weiter abgebildeten Untergrund dienenden Befestigungsschraube .

Bei einem nicht gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Tragkörper 6 unmittelbar vom Gehäuse eines beispielsweise mittels Fluidkraft oder elektrisch betätigbaren Linearantriebes gebildet. In diesem Fall können die Führungsschienen 7 direkt am Gehäuse des Linearantriebes befestigt werden und man erspart sich eine zusätzliche Komponente.

Die Führungseinheit 2 hat eine rechtwinkelig zu ihrer Längsachse orientierte Querachse 15 und außerdem eine sowohl zu der Längsachse 4 als auch zu der Querachse 15 rechtwinkelige Hochachse 16. Die gleichen Achsen 15, 16 gelten auch für den Tragkörper 6. Soweit im Folgenden bezüglich der Führungseinheit 2 bzw. des Tragkörpers 6 von einer „Längsrichtung", „Querrichtung" oder „Höhenrichtung" gesprochen wird, sind damit die Achsrichtungen der Längsachse 4 , der Querachse 15 und der Hochachse 16 gemeint, sofern nicht im Einzelfall konkret anderslautende Bezugnahmen erfolgen. Die Führungseinheit 2 hat eine in der Höhenrichtung orientierte Oberseite 17, an der sich eine nach oben weisende obere Abschlussfläche 18a des Tragkörpers 6 befindet. Die Führungseinheit 2 hat ferner zwei einander entgegengesetzte in der Querrichtung orientierte Längsseiten 19, an denen sich jeweils eine seitwärts orientierte Seitenfläche 18b, 18c des Tragkörpers 6 befindet. Schließlich verfügt der Tragkörper 6 über eine an einer der Oberseite 17 entgegengesetzten Unterseite 22 der Führungseinheit 2 befindliche, entgegengesetzt zu der oberen Abschlussfläche 18a nach unten weisende untere Abschlussfläche 18d.

Jede der beiden Führungsschienen 7 befindet sich an dem Tragkörper 6 in einem der beiden Übergangsbereiche zwischen der oberen Abschlussfläche 18a und einer der beiden Seitenflächen 18b, 18c. In diesen beiden Übergangsbereichen ist der Tragkörper 6 jeweils mit einer sich in der Längsrichtung 4 erstreckenden Aufnahmeaussparung 23 versehen, die sich über die gesamte Länge des Tragkörpers 6 erstreckt und durchgängig sowohl zur oberen Abschlussfläche 18a als auch zur jeweils zugeordneten Seitenfläche 18b bzw. 18c hin offen ist. In jeder dieser Aufnahmeaussparungen 23 ist eine der Führungsschienen 7 fest montiert.

Das Führungselement 3 hat beim Ausführungsbeispiel eine U- förmige Grundstruktur und ist mit seiner U-Öffnung voraus reiterartig derart von der Oberseite 17 her an die Führungseinheit 2 angesetzt, dass es die beiden Längsseiten 19 mit jeweils einem nach unten ragenden FührungsSchenkel 24 flankiert. Jeder Führungsschenkel 24 trägt Lagermittel 25, die an der mindestens einen Führungsfläche 8 der zugeordneten Führungsschiene 7 anliegen und dadurch eine Querabstützung des Führungselementes 3 bewirken. Bei der Linearbewegung 5 bewe- gen sich die Lagermittel 25 entlang den Führungsflächen 8 und bewirken dadurch eine Linearführung der Führungseinheit 2.

Die Lagermittel 25 sind bevorzugt Wälzlagermittel und bestehen beim Ausführungsbeispiel aus jeweils einer Vielzahl von beispielsweise kugelförmigen Wälzelementen, die bei der Linearbewegung 5 an der zugeordneten Führungsfläche 8 abrollen. Sie sind zweckmäßigerweise Bestandteile einer Kugelumlauffüh- rungseinrichtung, wobei sie in einem oder mehreren im Führungsschenkel 24 ausgebildeten Umlaufkanälen 26 beweglich gelagert sind, so dass sie beim Abrollen an den Führungsflächen 8 gleichzeitig im jeweils zugeordneten Umlaufkanal 26 umlaufen.

Bei einer nicht gezeigten Ausführungsform der Linearführungs- einrichtung 1 sind die Lagermittel 25 als Gleitlagermittel ausgebildet .

Jede an einer Führungsschiene 7 ausgebildete Führungsfläche 8 befindet sich zweckmäßigerweise im Bereich einer Längsseite 19, wobei eine obere Führungsfläche 8, 8a höhenmäßig relativ nahe bei der oberen Abschlussfläche 18a angeordnet ist.

Exemplarisch verfügt jede Führungsschiene 7 über zwei in der Höhenrichtung beabstandet zueinander angeordnete Führungsflächen 8 mit zu der Längsachse 4 paralleler Ausrichtung.

Der vorzugsweise aus Metall und insbesondere aus Aluminiummaterial bestehende Tragkörper 6 hat einen einstückigen Aufbau. Er verfügt über einen in sich starren Hauptabschnitt 27 mit einem die untere Abschlussfläche 18d aufweisenden, beim Ausführungsbeispiel plattenförmigen Basisabschnitt 27a und einem quermittig von dem Basisabschnitt 27a nach oben ragenden, die obere Abschlussfläche 18a definierenden Stegabschnitt 27b. Basisabschnitt 27a und Stegabschnitt 27b haben in Achsrich- tung der Längsachse 13 die gleiche Länge. Im Querschnitt gesehen hat der Hauptabschnitt 27 die Form eines auf dem Kopf stehenden „T".

Der Stegabschnitt 27b bildet die innere längsseitige Begrenzung der beiden Aufnahmeaussparungen 23. Der Basisabschnitt 27a begrenzt die beiden Aufnahmeaussparungen 23 an deren Unterseite .

Der Basisabschnitt 27a bildet pro Aufnahmeaussparung 23 einen starren, nicht verbiegbaren Widerlagerabschnitt 28. Seine der Aufnahmeaussparung 23 zugewandte, beim Ausführungsbeispiel nach oben weisende Fläche sei als Widerlagerfläche 31 bezeichnet. Da sich der Widerlagerabschnitt 28 nach Art eines Schenkels in der Querrichtung erstreckt, kann er auch als Widerlagerschenkel des Tragkörpers 6 bezeichnet werden.

In jede Aufnahmeaussparung 23 ragt ein von dem Stegabschnitt

27b in der Querrichtung abstehender Vorsprung des Tragkörpers 6 hinein, der aufgrund seiner noch zur erläuternden Funktion als Klemmschenkel 32 bezeichnet wird. Der Klemmschenkel 32 hat zweckmäßigerweise die Form einer Leiste und erstreckt sich zweckmäßigerweise über die gesamte Länge des Tragkörpers 6. Seine Abmessung in der Querrichtung 15 ist geringer als diejenige der zugeordneten Aufnahmeaussparung 23, so dass er innerhalb dieser mit einer in der Querrichtung orientierten, von dem Stegabschnitt 27b weg weisenden äußeren Stirnfläche

33 endet.

Die weiteren Erläuterungen konzentrieren sich auf den Bereich der in der Zeichnung links angeordneten Aufnahmeaussparung 23, gelten jedoch im gleichen Maße auch für den Bereich der anderen Aussparung 23. Der Klemmschenkel 32 hat einen seiner äußeren Stirnfläche 33 entgegengesetzten Fußabschnitt 34, mit dem er einstückig mit dem Stegabschnitt 27b verbunden ist. Dementsprechend bildet der Klemmschenkel 32 wie der Widerlagerabschnitt 28 einen einstückigen Bestandteil des Tragkörpers 6.

Der Klemmschenkel 32 ist in der Höhenrichtung 16 mit Abstand zu dem Widerlagerabschnitt 28 angeordnet. Auf diese Weise begrenzt er gemeinsam mit dem Widerlagerabschnitt 28 eine im Folgenden als Befestigungsnut 35 bezeichnete nutartige Aussparung. Die eine, erste Nutflanke 35a der Befestigungsnut 35 ist vom Widerlagerabschnitt 28 gebildet, die in der Höhenrichtung 16 gegenüberliegende zweite Nutflanke 35b von dem Klemmschenkel 32. Der Nutgrund 35c der Befestigungsnut 35 befindet sich beim Ausführungsbeispiel an dem Stegabschnitt 27b und ist in der Achsrichtung der Querachse 15 orientiert. Die Befestigungsnut 35 hat eine dem Nutgrund 35c gegenüberliegende längsseitige Nutöffnung 35d, die sich in der Längsrichtung des Tragkörpers 6 erstreckt und die beim Ausführungsbeispiel in der Achsrichtung der Querachse 15 orientiert ist. Mit anderen Worten verläuft die zum Nutgrund 35c senkrechte Höhenrichtung der Befestigungsnut 35 beim Ausführungsbeispiel in der Querrichtung des Tragkörpers 6.

Eine Besonderheit des Klemmschenkels 32 besteht darin, dass er in der Form eines Biegebalkens gestaltet und in seiner Gesamtheit relativ zu dem Widerlagerabschnitt 28 in seiner Dickenrichtung insgesamt federelastisch biegbar bzw. auslenkbar ist. Der Klemmschenkel 32 ist also beim Ausführungsbeispiel in einer von der Querachse 15 und der Hochachse 16 aufgespannten Biegeebene ausgehend von einer spannungsfreien Neutrallage rückfedernd elastisch verbiegbar. Das Maß einer durch ein solches Verbiegen erzeugten Auslenkung nimmt ausgehend von dem Fußabschnitt 34 bis hin zu der äußeren Stirnfläche 33 kontinuierlich zu, was anhand der gestrichelten Illustration in Figur 4 leicht nachvollziehbar ist. In dieser Figur 4 ist die federelastische Biegebewegung des Klemmschenkels 32 bei 36 durch einen Pfeil angedeutet. Diese federelastische

Biegbarkeit unterscheidet den Klemmschenkel 32 entscheidend von dem die Befestigungsnut 35 ebenfalls begrenzenden Widerlagerabschnitt 28. Dieser ist starr konzipiert, so dass er der bestimmungsgemäßen Verwendung des Tragkörpers 6 nicht verbiegbar ist.

Die aus einem härteren Material als der Tragkörper 6 bestehende Führungsschiene 7 - sie besteht insbesondere aus Edelstahl - weist einen Befestigungsabschnitt 37 auf, mit dem sie in der Befestigungsnut 35 klemmend gehalten ist. Zu ihrer Montage am Tragkörper 6 wird die Führungsschiene 7 in einer durch einen Pfeil angedeuteten Einpressrichtung 38 durch die Nutöffnung 35d hindurch in die Befestigungsnut 35 einge- presst, so dass sie zwischen den beiden Nutflanken 35a, 35b kraftschlüssig eingespannt ist.

Der Befestigungsabschnitt 37 hat eine geringfügig größere Dicke als die zwischen den beiden Nutflanken 35a, 35b gemessene Nutbreite der Befestigungsnut 35, so dass der Klemmschenkel 32 bei dem in Figuren 3 bis 5 in verschiedenen aufeinanderfolgenden Phasen gezeigten Einpressvorgang nach Art eines Biegebalkens unter AufWeitung der Befestigungsnut 35 federelastisch verbogen wird und im komplett eingesteckten Zustand des Befestigungsabschnittes 37 mit einer Klemmkraft FK von der Oberseite her auf den Befestigungsabschnitt 37 drückt, der dabei an der entgegengesetzten Unterseite von dem nicht verbiegbaren Widerlagerabschnitt 28 fest und unnachgiebig abgestützt wird. Der Befestigungsabschnitt 37 und der Klemmschenkel 32 sind in ihrer Gestaltung zweckmäßigerweise derart aufeinander abgestimmt, dass der Klemmschenkel 32 im eingepressten Zustand des Befestigungsabschnittes 37, insbesondere im Bereich seines Fußabschnittes 34, bis zum lokalen Überschreiten der Fließgrenze seines Werkstoffes bzw. Materials verbogen ist. Ein solches Überschreiten der Fließgrenze, das mit einer plastischen Verformung gleichzusetzen ist, hat den Vorteil, dass unabhängig von Fertigungstoleranzen eine definierte Klemmkraft FK gewährleistet werden kann, weil sich beim Verbiegen des Klemmschenkels 32 toleranzbedingt auftretende geringfügige Auslenkungsunterschiede nicht nennenswert auf die Höhe der Klemmkraft FK auswirken.

Der Klemmschenkel 32 ist bevorzugt so gestaltet, dass er über einen den Fußabschnitt 34 bildenden schmalen Halsabschnitt 42 und daran anschließend einen die äußere Stirnfläche 33 definierenden Kopfabschnitt 43 mit größerer Dicke aufweist. Der Kopfabschnitt 43 begrenzt die Nutöffnung 35d. Die sich verändernde Dicke des Klemmschenkels 32 äußert sich in einer Abstufung der von dem Klemmschenkel 32 definierten zweiten Nut- flanke 35b, so dass die Befestigungsnut 35 im Bereich des Halsabschnittes 42 breiter ist als im Bereich des Kopfabschnittes 43. Bei der Klemmbefestigung des eingepressten Befestigungsabschnittes 37 liegt von der zweiten Nutflanke 35b nur der am Kopfabschnitt 43 ausgebildete Flächenabschnitt an, der im Folgenden als Klemmfläche 44 bezeichnet wird. Da diese Klemmfläche 34 kleiner ist als die gesamte Fläche der zweiten Nutflanke 35b, ergibt sich eine besonders hohe Flächenpressung und dementsprechend eine sichere kraftschlüssige Fixierung des eingepressten Befestigungsabschnittes 37.

Die erste Nutflanke 35a ist von der Widerlagerfläche 31 gebildet. Selbige erstreckt sich zweckmäßigerweise auch außer- halb der Befestigungsnut 35, so dass sie bei der Einpressmontage der Führungsschiene 7 zugleich als Auflagefläche 45 für die Führungsschiene 37 nutzbar ist. In Figur 6 ist illustriert, dass die einzupressende Führungsschiene 7 bei ihrer Montage außerhalb der Befestigungsnut 35 auf die Auflagefläche 45 auflegbar ist, um anschließend mittels eines Einpresswerkzeuges 46 einer Montagevorrichtung in Achsrichtung der Querachse 15 mit ihrem Befestigungsabschnitt 37 in die Befestigungsnut 35 hineingedrückt zu werden. Bei dem exemplarisch illustrierten Einpresswerkzeug 46 handelt es sich um eine Rolliervorrichtung, die unter gleichzeitiger Krafteinleitung einmal oder mehrmals an der einzupressenden Führungsschiene 7 entlangfährt und diese dabei allmählich in die Befestigungs- nut 35 hineindrückt.

Im eingepressten Zustand liegt der Befestigungsabschnitt 37 innerhalb der Befestigungsnut 35 mit einer ersten Haltefläche 47a an der ersten Nutflanke 35a und mit einer entgegengesetzten zweiten Haltefläche 47b an der am Klemmschenkel 32 ausgebildeten zweiten Nutflanke 35b an. Es ist von Vorteil, wenn die beiden Halteflächen 47a, 47b entweder parallel zueinander ausgerichtet sind oder einen geringfügigen derartigen Schrägverlauf relativ zueinander haben, dass sie in Richtung der im montierten Zustand dem Nutgrund 35c zugewandten Stirnfläche 48 des Befestigungsabschnittes 37 konvergieren.

Zweckmäßig ist eine dahingehende Auslegung, dass der die Klemmfläche 44 bildende Flächenabschnitt der zweiten Nutflanke 35b relativ großflächig an der ihm zugewandten zweiten Haltefläche 47b anliegt, wobei die Kontaktfläche zweckmäßigerweise insgesamt streifenförmig gestaltet ist.

Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn der als Widerlagerschenkel konzipierte Widerlagerabschnitt des Tragkörpers 6 mindestens doppelt so dick ist wie der Klemmschenkel 32 an seiner schmälsten Stelle.

Die mindestens eine Führungsfläche 8 befindet sich zweckmäßigerweise an einem im Folgenden als Führungsabschnitt 52 bezeichneten Abschnitt der Führungsschiene 7, der außerhalb der Befestigungsnut 35 liegt. Bevorzugt ist der Befestigungsabschnitt 37 rippenförmig ausgebildet und an einer dem Klemmschenkel 32 zugewandten Rückseite 53 des Führungsabschnittes 52 einstückig angeformt, so dass er in der Querrichtung 15 von dem Führungsabschnitt 52 weg ragt.

Es sind grundsätzlich beliebige Gestaltungen für den Führungsabschnitt 52 möglich, die sich insbesondere an den Anforderungen für die gewünschte Platzierung der mindestens einen Führungsfläche 8 orientieren. Allerdings ist es zweckmäßig, den Führungsabschnitt 52 jedenfalls so zu gestalten, dass er an seiner Rückseite 53 eine Gegenanschlagfläche 55 bildet, die der äußeren Stirnfläche 33 des Klemmschenkels 32 gegenüberliegt, exemplarisch also in Achsrichtung der Querachse 15. Die äußere Stirnfläche 33 des Klemmschenkels 32 ist dabei als Anschlagfläche 54 konzipiert, an der die einge- presste Führungsschiene 7 mit ihrer Gegenanschlagfläche 55 flächig anliegt.

Durch das Zusammenwirken von Anschlagfläche 54 und Gegenan- schlagfläche 55 wird zum einen die maximale Einpresstiefe des Befestigungsabschnittes 37 bezüglich der Befestigungsnut 35 vorgegeben und wird außerdem eine exakte Parallelausrichtung zwischen dem Tragkörper 6 und der Führungsschiene 7 erreicht, ohne dass es zusätzlicher Überwachungsmaßnahmen bei der Einpressmontage bedürfte. Da sich die Anschlagfläche 54 parallel zu der Längsachse 13 des Tragköpers 6 erstreckt und außerdem die Gegenanschlagfläche 55 parallel zur Längsachse 12 der zu- geordneten Führungsschiene 7 ausgerichtet ist, lässt sich die eingangs geschilderte Parallelausrichtung von Tragkörper 6 und Führungsschiene 7 sehr einfach und präzise gewährleisten.

Unabhängig davon, ob der Klemmschenkel 32 als Anschlagelement zur Positionsvorgabe der Führungsschiene 7 genutzt wird oder nicht, ist es generell vorteilhaft, wenn die Führungsschiene 7 so gestaltet ist, dass ihr Führungsabschnitt 32 vor die äußere Stirnfläche 33 des Klemmschenkels 32 ragt. Auf diese Weise kann der Führungsabschnitt 52 in der Achsrichtung der Hochachse 16 mit einer relativ großen Baubreite ausgeführt werden, was eine optimale Realisierung der mindestens einen Führungsfläche 8 ermöglicht. Ebenso besteht die vorteilhafte Möglichkeit zu einer Ausgestaltung, bei der sich der Führungsabschnitt 52 an der äußeren Stirnfläche 33 des Klemmschenkels 32 in der Höhenrichtung vorbei in Richtung zu der oberen Abschlussfläche 18a erstreckt und dabei erst knapp vor oder bündig mit der oberen Abschlussfläche 18a endet. Somit kann eine obere Führungsfläche 8a in der unmittelbaren Nähe des von der oberen Abschlussfläche 18a definierten Höhenniveaus platziert werden, was besonders günstig ist, um durch das Führungselement 3 eingeleitete Kippmomente zuverlässig aufzunehmen .

Die Führungsschiene 7 des Ausführungsbeispiels ist in vorteilhafter Weise so gestaltet, dass ihr dem Klemmschenkel 32 zugewandter Rückenabschnitt 56 einen U- förmigen Querschnitt hat. Der Befestigungsabschnitt 37 ist dabei von einem ersten Schenkel dieses Rückenabschnittes 56 gebildet, während sich der zweite Schenkel 57 in Achsrichtung der Hochachse 16 mit Abstand parallel zu dem Befestigungsabschnitt 37 erstreckt. Der Rückenabschnitt 56 definiert eine zu dem Klemmschenkel 32 hin offene Aufnahmenut 58 der Führungsschiene 7, die einerseits von dem Befestigungsabschnitt 37 und andererseits von dem zweiten Schenkel 57 begrenzt ist und deren Nutgrund die Gegenanschlagflache 55 bildet. Der Klemmschenkel 32 taucht in die Aufnahmenut 58 ein und ist dadurch von der Führungsschiene 7 umschlossen und zur Umgebung hin abgeschirmt .

Der zweite Schenkel 57 hat eine dem Stegabschnitt 27b des Tragkörpers zugewandte Stirnfläche 62. Um Überbestimmungen bei der Einpressmontage zu vermeiden, ist diese Stirnfläche

62 mit zumindest geringfügigem Abstand zu dem Stegabschnitt 27b angeordnet, so dass sich ein spaltförmiger Zwischenraum

63 ergibt.

Die Breite der Aufnahmenut 58 in der Achsrichtung der Hochachse 16 ist ausreichend groß bemessen, um die zum Hervorrufen der Klemmkraft FK erforderliche federelastische Biege- Auslenkung des Klemmschenkels 32 nicht zu beeinträchtigen.

Der Klemmschenkel 32 ist vorzugsweise so gestaltet, dass der Befestigungsabschnitt 37 an der dem Klemmschenkel 32 zugewandten Seite ausschließlich von diesem Klemmschenkel 32 beaufschlagt und gehalten ist und nicht auch noch von weiteren Abschnitten des Tragkörpers 6. Auf diese Weise kann die

Klemmkraft eindeutig und ausschließlich durch die federelastische Verformung des Klemmschenkels 32 aufgebracht werden. Bevorzugt ist die Befestigungsnut 35 auf der Seite des Klemmschenkels 35 ausschließlich durch diesen nach Art eines Biegebalkens elastisch verbiegbaren Klemmschenkel 32 begrenzt.

Bei Bedarf kann als zusätzliche Sicherungsmaßnahme eine ergänzende Klebeverbindung zwischen der Führungsschiene 7 und dem Tragkörper 6 vorhanden sein. In diesem Zusammenhang ist es von Vorteil, wenn ein geeigneter Klebstoff 64 zwischen der Führungsschiene 7 und der Widerlagerfläche 31 appliziert wird. Beispielsweise kann die Führungsschiene 7 an ihrer dem Widerlagerabschnitt 28 zugewandten Außenseite eine Konkavität 65 aufweisen, in die der Klebstoff 64 vor dem Einpressen eingebracht wird. Es ist allerdings davon auszugehen, dass die Einpressverbindung auch ohne zusätzliche Klebeverbindung die für den Einsatz der Linearführungseinrichtung 1 unter normalen Umständen erforderliche Haltbarkeit gewährleistet.

Die Führungsschiene 7 hat beim Ausführungsbeispiel ein im Wesentlichen H-förmiges Querschnittsprofil, wobei einer der H- Schenkel den Befestigungsabschnitt 37 bildet, ein weiterer H- Schenkel den zweiten Schenkel 57 repräsentiert und die beiden anderen H-Schenkel jeweils eine von zwei Führungsflächen 8 aufweisen. Hiervon abweichende Gestaltungen sind jedoch ebenfalls möglich, wobei insbesondere der zweite Schenkel 57 auch entfallen kann.

Beim Ausführungsbeispiel hat der Klemmschenkel 32 in Achsrichtung der Längsachse 13 betrachtet eine im Wesentlichen lineare Profilierung. Abweichend hiervon sind jedoch auch andere Profilierungen möglich, so insbesondere ein abgewinkeltes oder ein bogenförmiges Profil.

Mittels der geschilderten Einpressverbindung kann eine sehr hohe Klemmkraft FK zum Festhalten der Führungsschiene 7 realisiert werden, die auch nach Abschluss des Einpressvorganges uneingeschränkt erhalten bleibt. Zugleich kann der zur Verfügung stehende Bauraum optimal genutzt werden. Durch gezieltes Überschreiten der Fließgrenze des Werkstoffes des Tragkörpers 6 an der am stärksten beanspruchten Stelle beim Verbiegen des Klemmschenkels 32 kann eine von Toleranzen weitestgehend unabhängige, gleich hohe Vorspannung erzielt werden, was vor allem bei der Serienfertigung der Linearführungseinrichtung 1 einen erheblichen Vorteil darstellt. Zusammenfassend lässt sich bezüglich des Ausführungsbeispiels festhalten, dass die Linearführungseinrichtung 1 einen Tragkörper 6 und mindestens eine durch Einpressen an dem Tragkörper 6 befestigte Führungsschiene 7 aufweist. Die Führungsschiene 7 verfügt über einen Befestigungsabschnitt 37, der in eine Befestigungsnut 35 des Tragkörpers 6 eingepresst ist. Die Befestigungsnut 35 ist von einer ersten Nutflanke 35a begrenzt, die von einem starren Widerlagerabschnitt 28 des Tragkörpers 6 gebildet ist. Außerdem ist die Befestigungsnut 35 von einer zweiten Nutflanke 35b begrenzt, die an einem bezüglich des Tragkörpers 6 nach Art eines Biegebalkens

verbiegbar angeordneten Klemmschenkel 32 ausgebildet ist. Beim Einpressen des Befestigungsabschnittes 37 in die Befestigungsnut 35 wird der Klemmschenkel 32 federelastisch verbogen und baut dadurch eine den Befestigungsabschnitt 37 festhaltende Klemmkraft FK auf.