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Patent Searching and Data


Title:
LEAF SPRING APPARATUS, CHASSIS AND VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/195030
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a leaf spring apparatus (6) for a vehicle (1), comprising: a leaf spring device (7) produced from a fiber-reinforced plastic; a first mounting point (18) provided on a first end portion (11) of the leaf spring device (7) for mounting the leaf spring apparatus (6) on the vehicle (1), wherein the first mounting point (18) has exactly three rotational degrees of freedom; and a second mounting point (28) provided on a second end portion (12) of the leaf spring device (7), which second end portion is remote from the first end portion (11), for mounting the leaf spring apparatus (6) on the vehicle (1), wherein the second mounting point (28) has exactly one rotational degree of freedom.

Inventors:
GOUTIER INGO (DE)
WEISSERT MARTIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/057033
Publication Date:
September 22, 2022
Filing Date:
March 17, 2022
Export Citation:
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Assignee:
RHEINMETALL INVENT GMBH (DE)
International Classes:
F16F1/368; B60G11/107
Foreign References:
US1731765A1929-10-15
GB336777A1930-10-23
US1623844A1927-04-05
DE102006055483A12008-05-29
FR747245A1933-06-13
DE102020117338B32021-10-21
Attorney, Agent or Firm:
HORN KLEIMANN WAITZHOFER PATENTANWÄLTE PARTG MBB (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1. Blattfedervorrichtung (6) für ein Fahrzeug (l), mit einer Blattfedereinrichtung (7), die aus einem Faserverbundkunststoff ge fertigt ist, einer an einem ersten Endabschnitt (ll) der Blattfedereinrichtung (7) vor gesehenen ersten Lagerstelle (18) zum Lagern der Blattfedervorrichtung (6) an dem Fahrzeug (l), wobei die erste Lagerstelle (18) genau drei rotatorische Frei heitsgrade aufweist, und einer an einem dem ersten Endabschnitt (ll) abgewandten zweiten Endab schnitt (12) der Blattfedereinrichtung (7) vorgesehenen zweiten Lagerstelle (28) zum Lagern der Blattfedervorrichtung (6) an dem Fahrzeug (l), wobei die zweite Lagerstelle (28) genau einen rotatorischen Freiheitsgrad aufweist.

2. Blattfedervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Lagerstelle (18) einen rotatorischen Freiheitsgrad um eine Hoch richtung (y) der Blattfedereinrichtung (7), einen rotatorischen Freiheitsgrad um eine Querrichtung (x) der Blattfedereinrichtung (7) und einen rotatorischen Freiheitsgrad um eine Tiefenrichtung (z) der Blattfedereinrichtung (7) umfasst, wobei die Hochrichtung (y), die Querrichtung (x) und die Tiefenrichtung (z) senk recht zueinander orientiert sind.

3. Blattfedervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der genau eine rotatorische Freiheitsgrad der zweiten Lagerstelle (28) um eine senkrecht oder schräg zu der Hochrichtung (y) angeordnete Drehachse (29) orientiert ist.

4. Blattfedervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 3 dadurch gekennzeichnet, dass die erste Lagerstelle (18) ein Kugelkopf eines Kugelgelenks (19) ist.

5. Blattfedervorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine Kugelpfanne (20) des Kugelgelenks (19), wobei die erste Lagerstelle (18) zumindest abschnittsweise in der Kugelpfanne (20) aufgenommen ist.

6. Blattfedervorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Lagerstelle (18) und/oder die Kugelpfanne (20) kunststoffbeschich tet, insbesondere mit Polytetrafluorethylen beschichtet, ist.

7. Blattfedervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Lagerstelle (28) eine zylinderförmige Geometrie aufweist.

8. Blattfedervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 7, gekennzeichnet durch einen an dem ersten Endabschnitt (ll) angebrachten ersten Federschuh (14), der die erste Lagerstelle (18) umfasst, und einen an dem zweiten Endabschnitt (12) angebrachten zweiten Federschuh (24), der die zweite Lagerstelle (28) umfasst.

9. Blattfedervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfedereinrichtung (7) ein einteiliges Bauteil ist.

10. Blattfedervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfedereinrichtung (7) eine Vielzahl von Blattfederabschnitten (8) und eine Vielzahl von Umlenkungsabschnitten (9) umfasst, wobei jeweils ein Umlenkungsabschnitt (9) zwei benachbarte Blattfederabschnitte (8) miteinander verbindet.

11. Fahrwerk (30) für ein Fahrzeug (l) mit zumindest einer Blattfedervorrich tung (6) nach einem der Ansprüche 1 - 10, einem an dem Fahrzeug (l) vorgese henen Karosserieanbindungsbereich (36), an dem die erste Lagerstelle (18) gela gert ist, und einem Querlenker (3l) mit einem Querlenkeranbindungsbereich (39), an dem die zweite Lagerstelle (28) gelagert ist.

12. Fahrwerk nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Lagerstelle (18) bezüglich einer Schwerkraftrichtung (g) oberhalb der zweiten Lagerstelle (28) angeordnet ist.

13. Fahrwerk nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Querlenker (31) von einem ausgefederten Zustand (Zl) in einen eingefe derten Zustand (Z2) und umgekehrt verbringbar ist, wobei der Querlenker anbin dungsbereich (39) bei einem Verbringen des Querlenkers (31) von dem ausgefe derten Zustand (Zl) in den eingefederten Zustand (Z2) um einen Kippwinkel (a) verkippt, und wobei die erste Lagerstelle (18) den Kippwinkel (a) ausgleicht.

14. Fahrwerk nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Querlenkeranbindungsbereich (39) bei dem Verbringen des Quer lenkers (3l) von dem ausgefederten Zustand (Zl) in den eingefederten Zustand (Z2) um einen Versatz (a) bewegt, wobei die zweite Lagerstelle (28) den Versatz (a) ausgleicht.

15. Fahrzeug (l) mit einer Blattfedervorrichtung (6) nach einem der Ansprüche 1-10 und/oder einem Fahrwerk (30) nach einem der Ansprüche 11-14.

Description:
BLATTFEDERVORRICHTUNG, FAHRWERK UND FAHRZEUG

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Blattfedervorrichtung für ein Fahrzeug, ein F ahrwerk mit einer derartigen Blattfedervorrichtung und ein F ahrzeug mit einer derartigen Blattfedervorrichtung und/oder einem derartigen F ahrwerk.

Bei Kraftfahrzeugen können im Fahrwerk Federn zur federnden Lagerung des Kraftfahrzeugs vorgesehen sein. Derartige Federn sind üblicherweise meist aus Metallwerkstoffen gefertigt und daher schwer und korrosionsanfällig. Federn aus Faserverbundkunststoffen sind im Vergleich hierzu leichter und weniger korrosi onsanfällig, sind jedoch komplexer hinsichtlich ihres Designs und der Fertigung. Vor allem aus Faserverbundkunststoffen gefertigte Blattfedern verdrängen auf grund ihres gegenüber Stahlspiralfedern einfacheren Designs verstärkt Stahl blattfedern im Automotive-Bereich und stellen gegenüber Stahlblattfedern eine disruptive Technologie dar, die zunehmend mit beherrschten Herstellungsver fahren etabliert werden kann.

Fahrwerke von Kraftfahrzeugen sind derart gestaltet, dass beim Ein- und Ausfe dern das jeweilige Rad nicht nur in vertikaler Richtung eindimensional verscho ben wird. Das Rad wird abhängig von der Komplexität des Fahrwerks in drei Raumrichtungen bewegt sowie beim Einfedern auch leicht verdreht. Stahlfedern sind gegenüber Bewegungen, die deren Auflagepunkte beim Einfedern des Rads gegenüber der Karosserie verschieben oder verdrehen, unempfindlich.

Dies trifft für Blattfedern aus Faserverbundkunststoffen nicht zu. Die zuvor er wähnten Auflagepunkte bewegen sich seitlich zueinander und verdrehen sich. Dies belastet Blattfedern aus F aserverbundkunststoffen stark und kann unter Umständen zum Bruch führen. Bei Blattfedern aus Faserverbundkunststoffen wird nach betriebsinternen Kenntnissen der Anmelderin daher derart vorgegan gen, dass zwei maänderförmige Blattfedern, die an ihren beiden Enden mittels Federschuhen zusammengehalten werden, zu einer Blattfedervorrichtung zu sammengefasst werden. Diese zweigeteilte Konstruktion ist nur deshalb erfor derlich, weil die Struktur der Blattfedern beim Einfedern nur sehr kleine seitli che Auslenkungen beziehungsweise sehr wenig Torsion toleriert. Grund hierfür ist die unidirektionale F aserstruktur des F aserverbundkunststoffs, welche wenig Festigkeit bei seithchem Versatz beziehungsweise bei Torsion der beiden Aufla gepunkte zueinander bietet.

Vor diesem Hintergrund besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine verbesserte Blattfedervorrichtung für ein F ahrzeug zur Verfügung zu stel len.

Demgemäß wird eine Blattfedervorrichtung für ein Fahrzeug vorgeschlagen. Die Blattfedervorrichtung umfasst eine Blattfedereinrichtung, die aus einem Faser verbundkunststoff gefertigt ist, eine an einem ersten Endabschnitt der Blattfe dereinrichtung vorgesehene erste Lagerstelle zum Lagern der Blattfedervorrich tung an dem Fahrzeug, wobei die erste Lagerstelle genau drei rotatorische Frei heitsgrade aufweist, und eine an einem dem ersten Endabschnitt abgewandten zweiten Endabschnitt der Blattfedereinrichtung vorgesehene zweite Lagerstelle zum Lagern der Blattfedervorrichtung an dem F ahrzeug, wobei die zweite Lager stelle genau einen rotatorischen Freiheitsgrad aufweist.

Dadurch, dass die erste Lagerstelle mehrere rotatorische Freiheitsgrade auf weist, ist es möghch, dass diese verhindert, dass Torsionen und Querkräfte in die Blattfedereinrichtung eingebracht werden. Dadurch, dass die zweite Lagerstelle nur einen rotatorischen Freiheitsgrad aufweist, wird ein ungewolltes Verdrehen der Blattfedereinrichtung verhindert. Dadurch, dass mit Hilfe der Lagerstellen unerwünschte Belastungen der Blattfedereinrichtung verhindert werden können, ist es möglich, die Blattfedereinrichtung gewichtsoptimal und an den Anwen dungsfall angepasst auszulegen. Unter einer "Blattfedereinrichtung" ist vorliegend eine Feder oder ein Federele- ment zu verstehen, welches aus einer Vielzahl von Blattfederelementen oder Blattfederabschnitten aufgebaut ist, welche miteinander verbunden sind und so bevorzugt eine zickzackförmige oder mäanderförmige Geometrie bilden. Die ein zelnen Blattfederabschnitte können eine blattförmige oder plattenförmige Geo metrie aufweisen. "Blattförmig" oder "plattenförmig" schließt jedoch nicht aus, dass die Blattfederabschnitte gebogen oder beliebig dreidimensional geformt sind. Beispielsweise können die Blattfederabschnitte in der Seitenansicht S- förmig gebogen sein. Im Gegensatz zu der Blattfedereinrichtung weist eine Zy- hnderfeder oder Schraubenfeder einen durchgehenden Draht auf, welcher derart schraubenförmig geformt ist, dass die Schraubenfeder eine zylinderförmige Geo metrie aufweist.

Die Blattfedereinrichtung ist bevorzugt eine Druckfeder. Die Blattfedereinrich tung kann jedoch auch eine Zugfeder sein. Die Blattfedervorrichtung unterschei det sich von der Blattfedereinrichtung dadurch, dass die Blattfedervorrichtung sowohl die Blattfedereinrichtung als auch die Lagerstellen aufweist. Das heißt, dass die Blattfedereinrichtung und die Lagerstellen Teil der Blattfedervorrich tung sind. Die Lagerstellen hingegen sind nicht Teil der Blattfedereinrichtung. Dies schließt jedoch nicht aus, dass die Lagerstellen an der Blattfedereinrichtung angebracht oder befestigt sind. Die Blattfedervorrichtung umfasst bevorzugt ge nau eine Blattfedereinrichtung.

Der Faserverbundkunststoff (FVK) kann auch als faserverstärktes Kunststoff- material bezeichnet werden. Der Faserverbundkunststoff umfasst ein Kunst stoffmaterial, insbesondere eine Kunststoffmatrix, in welchem Fasern, beispiels weise Naturfasern, Glasfasern, Kohlenstofffasern, Aramidfasern oder derglei chen, eingebettet sind. Das Kunststoffmaterial kann ein Duroplast, wie bei spielsweise ein Epoxidharz, oder ein Harz auf Vinylesterbasis, sein. Das Kunst- stoffmaterial kann jedoch auch ein Thermoplast sein. Die Fasern können Endlos ¬ fasern sein. Insbesondere können die Fasern sogenannte unidirektionale Fasern sein. Das heißt, dass die Fasern alle parallel zueinander verlaufen.

Bei den Fasern kann es sich jedoch auch um kurze oder mittellange Fasern han ¬ deln, welche eine Faserlänge von einigen Millimetern bis einigen Zentimetern aufweisen können. Die Fasern können gerichtet oder ungerichtet in dem Kunst ¬ stoffmaterial angeordnet sein. Besonders bevorzugt sind die Fasern gerichtet in dem Kunststoffmaterial angeordnet. Das heißt insbesondere, dass die Fasern pa ¬ rallel zueinander und gleichmäßig voneinander beabstandet in dem Kunststoff- material eingebettet sind. Die Blattfedereinrichtung kann einen lagenförmigen oder schichtweisen Aufbau aufweisen. Hierzu werden beispielsweise Lagen an Fasergewebe oder Fasergelege mit dem Kunststoffmaterial imprägniert. Alterna ¬ tiv können zur Fertigung der Blattfedereinrichtung jedoch auch sogenannte Pre- pregs, das heißt vorimprägnierte Fasern, Fasergewebe oder Fasergelege, Anwen ¬ dung finden.

Die Blattfedereinrichtung erstreckt sich vorzugsweise als durchgehendes Band von dem ersten Endabschnitt hin zu dem zweiten Endabschnitt beziehungsweise umgekehrt von dem zweiten Endabschnitt hin zu dem ersten Endabschnitt. Un ¬ ter einem "Endabschnitt" ist vorliegend dementsprechend ein Bereich der Blatt ¬ federeinrichtung zu verstehen, an welchem die Blattfedereinrichtung endet. Dass der zweite Endabschnitt dem ersten Endabschnitt "abgewandt" ist, bedeutet vor ¬ hegend insbesondere, dass der erste Endabschnitt und der zweite Endabschnitt entlang der Blattfedereinrichtung betrachtet einen maximal möglichen Abstand voneinander aufweisen. Dass die Lagerstellen an den Endabschnitten "vorgese ¬ hen" sind, bedeutet insbesondere, dass die Lagerstellen an den Endabschnitten angeordnet oder angebracht sind. "Vorgesehen" kann dabei auch fest oder lösbar verbunden umfassen. Unter einem "rotatorischen Freiheitsgrad" ist vorliegend eine drehende Bewe gung der Blattfedereinrichtung mit Hilfe der jeweiligen Lagerstelle um eine Ach se zu verstehen. Dabei ermöglicht die erste Lagerstelle eine rotatorische Bewe gung um drei Achsen. Im Gegensatz hierzu erlaubt die zweite Lagerstelle eine rotatorische Bewegung um genau eine Achse. Der genau eine rotatorische Frei heitsgrad der zweiten Lagerstelle kann identisch mit einem der drei rotatori schen Freiheitsgrade der ersten Lagerstelle sein. Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Das heißt insbesondere, dass der genau eine rotatorische Freiheits grad der zweiten Lagerstelle sich auch von den drei rotatorischen Freiheitsgra den der ersten Lagerstelle unterscheiden kann. Bevorzugt weist keine der Lager stellen einen linearen oder translatorischen Freiheitsgrad auf.

Gemäß einer Ausführungsform umfasst die erste Lager stelle einen rotatorischen Freiheitsgrad um eine Hochrichtung der Blattfedereinrichtung, einen rotatori schen Freiheitsgrad um eine Querrichtung der Blattfedereinrichtung und einen rotatorischen Freiheitsgrad um eine Tiefenrichtung der Blattfedereinrichtung, wobei die Hochrichtung, die Querrichtung und die Tiefenrichtung senkrecht zu einander orientiert sind.

Die Querrichtung kann auch als c-Richtung, die Hochrichtung kann auch als y- Richtung und die Tiefenrichtung kann auch als z-Richtung bezeichnet werden. Die Querrichtung, die Hochrichtung und die Tiefenrichtung bilden ein Koordina tensystem der Blattfedereinrichtung beziehungsweise der Blattfedervorrichtung. Die Hochrichtung ist insbesondere von dem zweiten Endabschnitt in Richtung des ersten Endabschnitts beziehungsweise entlang einer Häupter Streckungsrich tung der Blattfedereinrichtung orientiert. Die Querrichtung erstreckt sich vor zugsweise entlang einer Breitenerstreckung der Blattfedereinrichtung. Entlang der Tiefenrichtung verlaufen bevorzugt die zuvor erwähnten Blattfederabschnit te. Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der genau eine rotatorische Frei heitsgrad der zweiten Lagerstelle um eine senkrecht oder schräg zu der Hoch richtung angeordnete Drehachse orientiert.

Je nach einem Einfederungsweg der Blattfedervorrichtung ändert sich ein Nei gungswinkel zwischen der Drehachse und der Hochrichtung. Für den Fall, dass die Drehachse senkrecht zu der Hochrichtung angeordnet ist, kann die Drehach se parallel zu der Tiefenrichtung orientiert sein oder mit dieser übereinstimmen.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die erste Lagerstelle ein Kugelkopf eines Kugelgelenks.

Die erste Lagerstelle kann daher auch als Kugelkopf bezeichnet werden. Das heißt, dass die Begriffe "erste Lagerstelle" und "Kugelkopf' beliebig gegeneinan der getauscht werden können. Vorzugsweise weist die erste Lagerstelle eine halbkugelförmige Geometrie auf. Das Kugelgelenk kann Teil der Blattfedervor richtung sein. Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Alternativ kann die erste Lagerstelle beispielsweise auch ein Bolzen, eine Spitze oder ein Dorn sein, welcher drei rotatorische Freiheitsgrade ermöglicht. Die erste Lagerstelle kann auch ein Pin sein. Unter einem "Pin" ist vorliegend ein stiftförmiges oder bolzen förmiges Bauteil zu verstehen. Für den Fall, dass die erste Lagerstelle ein Bol zen, eine Spitze, ein Dorn oder ein Pin ist, ist als Gegenstück bevorzugt eine trichterförmige oder konusförmige Aufnahme vorgesehen, in der der Bolzen, die Spitze, der Dorn oder der Pin sitzt. Ferner kann die erste Lagerstelle auch eine Kugelpfanne sein. In diesem Fall ist als entsprechendes Gegenstück zu der ers ten Lagerstelle ein Kugelkopf vorgesehen. Besonders bevorzugt ist die erste La gerstelle jedoch ein Kugelkopf. Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst die Blattfedervorrichtung eine Kugelpfanne des Kugelgelenks, wobei die erste Lagerstelle zumindest ab schnittsweise in der Kugelpfanne aufgenommen ist.

Alternativ kann die Kugelpfanne auch Teil einer Karosserie des F ahrzeugs sein beziehungsweise an der Karosserie befestigt sein. Zwischen einem Basis ab schnitt eines an dem ersten Endabschnitt der Blattfedereinrichtung vorgesehenen ersten Federschuhs und der Kugelpfanne kann ein Dichtelement, insbesondere in Form eines O-Rings oder eines Balgs, vorgesehen sein. Das Dichtelement verhindert ein Austreten eines Schmiermittels aus dem Kugelkopf sowie ein Eintreten von Verschmutzungen in den Kugelkopf.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die erste Lagerstelle und/oder die Kugelpfanne kunststoffbeschichtet, insbesondere mit Polytetrafluorethylen be schichtet.

Durch die Kunststoffbeschichtung kann insbesondere die Reibung zwischen der ersten Lagerstelle und der Kugelpfanne reduziert werden. Hierdurch wird die Gefahr einer Torsionsbelastung der Blattfedereinrichtung weiter reduziert. Fer ner kann zwischen der ersten Lagerstelle und der Kugelpfanne auch ein Schmierstoff vorgesehen sein.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die zweite Lagerstelle eine zylin derförmige Geometrie auf.

Insbesondere weist die zweite Lagerstelle eine halbzyhnderförmige Geometrie auf, welche zumindest abschnittsweise rotationssymmetrisch zu der Drehachse der zweiten Lagerstelle aufgebaut ist. Alternativ kann die zweite Lagerstelle auch eine V-förmige Geometrie aufweisen. Die zweite Lagerstelle kann auch ein Bolzen oder dergleichen sein, der eine Bewegung um die Drehachse ermöglicht. Die zweite Lagerstelle kann auch eine klingenförmige Geometrie aufweisen. In diesem Fall ist als Gegenlager bevorzugt eine Kerbe, Nut oder dergleichen vorge sehen.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Blattfedervorrichtung einen an dem ersten Endabschnitt angebrachten ersten Federschuh auf, der die erste Lagerstelle umfasst, und einen an dem zweiten Endabschnitt angebrachten zwei ten Federschuh, der die zweite Lagerstelle umfasst.

Die Federschuhe sind fest mit dem jeweihgen Endabschnitt verbunden. Bei spielsweise sind die Federschuhe mit dem jeweiligen Endabschnitt verklebt, ver klemmt, verschraubt oder auf sonstige Art und Weise fest verbunden. Die Feder schuhe können beispielsweise aus einem metalhschen Werkstoff, wie beispiels weise einer Aluminiumlegierung oder einer Stahllegierung, gefertigt sein. Alter nativ können die Federschuhe auch aus einem Faserverbundkunststoff gefertigt sein. Jeder Federschuh weist vorzugsweise einen plattenförmigen Basis ab schnitt auf, welcher fest mit dem jeweihgen Endabschnitt verbunden ist. Aus dem Ba sisabschnitt des ersten Federschuhs heraus erstreckt sich die vorzugsweise als Kugelkopf ausgebildete erste Lagerstelle. Aus dem Basis ab schnitt des zweiten Federschuhs heraus erstreckt sich vorzugsweise die als zylinderförmige Geomet rie aufgebaute zweite Lagerstelle heraus.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Blattfedereinrichtung ein eintei liges Bauteil.

"Einstückig" oder "einteilig" bedeutet vorliegend, dass die Blattfedereinrichtung ein Bauteil bildet und nicht aus unterschiedlichen Bauteilen zusammengesetzt ist. Insbesondere kann die Blattfedereinrichtung ein materialeinstückiges Bau teil sein. "Materialeinstückig" bedeutet vorliegend insbesondere, dass die Blatt federeinrichtung durchgehend aus demselben Material, nämlich aus dem Faser- verbundkunststoff, gefertigt ist. Dies schließt jedoch nicht aus, dass der Faser verbundkunststoff an sich aus unterschiedlichen Materialien, nämlich der Kunststoffmatrix und den in dieser eingebetteten Fasern, aufgebaut ist. Alterna tiv kann die Blattfedereinrichtung auch mehrteilig sein. In diesem FaU ist die Blattfedereinrichtung aus mehreren Bauteilen, beispielsweise aus mehreren Blattfederabschnitten, zusammengesetzt, die auf geeignete Art und Weise mitei nander verbunden sind. Beispielsweise kann die Blattfedereinrichtung zwei pa rallele Federstränge umfassen.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst die Blattfedereinrichtung eine Vielzahl von Blattfederabschnitten und eine Vielzahl von Umlenkungs ab schnit ten, wobei je ein Umlenkungsabschnitt zwei benachbarte Blattfederabschnitte miteinander verbindet.

Somit sind die Blattfederabschnitte und die Umlenkungsabschnitte derart ab wechselnd angeordnet, dass zwischen zwei Blattfederabschnitten ein Umlen kungsabschnitt und zwischen zwei Umlenkungsabschnitten ein Blattfederab- schnitt angeordnet ist. Die Blattfederabschnitte weisen im Querschnitt vorzugs weise eine S-förmige Geometrie auf. Die Blattfederabschnitte und die Umlen kungsabschnitte sind derart angeordnet, dass die Blattfedereinrichtung die zuvor erwähnte zickzackförmige oder mäanderförmige Geometrie aufweist. Die Blatt federabschnitte können mit Hilfe der Umlenkungsabschnitte einstückig, insbe sondere materialeinstückig, miteinander verbunden sein. Vorzugsweise weisen die Umlenkungs ab schnitte eine größere Steifigkeit auf als die Blattfederab- schnitte. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Umlen kungsabschnitte eine größere Querschnittsfläche aufweisen als die Blattfederab- schnitte. Die größere Querschnittsfläche kann durch Versteifungskerne oder Versteifungselemente erzielt werden. Hierdurch ist gewährleistet, dass sich bei einem Einfedern der Blattfedereinrichtung im Wesenthchen die Blattfederab- schnitte und nicht die Umlenkungs ab schnitte federelastisch verformen. Die Um- lenkun gs ab schnitte bilden somit deaktivierte Zonen der Blattfedereinrichtung oder können als solche bezeichnet werden.

Weiterhin wird eine alternative Blattfedervorrichtung für ein Fahrzeug vorge ¬ schlagen. Die alternative Blattfedervorrichtung umfasst eine Blattfedereinrich ¬ tung, die aus einem Faserverbundkunststoff gefertigt ist, eine an einem ersten Endabschnitt der Blattfedereinrichtung vorgesehene erste Lagerstelle zum La ¬ gern der Blattfedervorrichtung an dem Fahrzeug, wobei die erste Lagerstelle ge ¬ nau drei rotatorische Freiheitsgrade aufweist, und eine an einem dem ersten Endabschnitt abgewandten zweiten Endabschnitt der Blattfedereinrichtung vor ¬ gesehene zweite Lagerstelle zum Lagern der Blattfedervorrichtung an dem Fahr ¬ zeug, wobei die zweite Lagerstelle mehr als einen rotatorischen Freiheitsgrad aufweist.

Beispielsweise weist auch die zweite Lagerstelle genau drei rotatorische Frei ¬ heitsgrade auf. In diesem F all können sowohl die erste Lagerstelle als auch die zweite Lagerstelle jeweils ein Kugelkopf eines Kugelgelenks, ein Bolzen, Dorn, Pin, Stift oder dergleichen sein, welcher an jeder Lagerstelle drei rotatorische Freiheitsgrade ermöglicht. Ein unerwünschtes Verdrehen der Blattfedervorrich ¬ tung kann dann gegebenenfalls durch geeignete Maßnahmen verhindert werden. Beispielsweise kann die Blattfedervorrichtung mit Hilfe eines Dämpfers, insbe ¬ sondere eines Gummidämpfers, an die Karosserie angebunden werden, so dass diese sich nicht verdrehen kann. Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich.

Ferner wird ein Fahrwerk für ein Fahrzeug vor geschlagen. Das Fahrwerk um- fasst zumindest eine wie zuvor erläuterte Blattfedervorrichtung, einen an dem Fahrzeug vorgesehenen Karosserieanbindungsbereich, an dem die erste Lager ¬ stelle gelagert ist, und einen Querlenker mit einem Querlenkeranbindungsbe ¬ reich, an dem die zweite Lagerstelle gelagert ist. Das Fahrwerk umfasst vorzugsweise mehrere Blattfedervorrichtungen. Bei spielsweise kann das F ahrwerk vier Blattfedervorrichtungen umfassen, wobei jeder Blattfedervorrichtung ein Rad des Fahrzeugs zugeordnet ist. Der Querlen ker kann mit Hilfe eines Radträgers mit dem jeweiligen Rad verbunden sein. Je dem Rad können zwei derartige Querlenker zugeordnet sein, die in der Hochrich tung betrachtet übereinander platziert sind. Der Karosserieanbindungsbereich kann an einer Karosserie des Fahrzeugs vorgesehen sein. Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Der Karosserieanbindungsbereich kann auch Teil des Fahrwerks sein. Der Querlenkeranbindungsbereich ist an dem Querlenker vor gesehen. Der Karosserieanbindungsbereich kann die zuvor erwähnte Kugelpfan ne umfassen. Die Kugelpfanne kann beispielsweise mit dem Karosserieanbin dungsbereich verschraubt sein. Der Querlenkeranbindungsbereich kann bei spielsweise eine nutförmige Geometrie oder eine ebene Lagerfläche aufweisen, auf oder an welcher die zylinderförmig geformte zweite Lagerstelle derart gela gert ist, dass diese um den genau einen rotatorischen Freiheitsgrad gegenüber dem Querlenkeranbindungsbereich verkippen kann. Die zweite Lagerstelle kann auch scharnierförmig sein. Beispielsweise weist die Lagerstelle einen Bolzen auf oder ist bolzenförmig. In diesem Fall kann der Bolzen drehbar an dem Querlen keranbindungsbereich gelagert sein. Die Blattfedervorrichtung kann jedoch auch bei Verbundlenkerachsen ohne Querlenkeranbindung eingesetzt werden. In die sem Fall bewegen sich die Endabschnitte der Federeinrichtung bei einem Einfe dern auf einer Kreisbahn und bei einer Kurvenfahrt wird die gesamte Fahrzeug achse durch spezielle Lagerstellen relativ zu der Karosserie verschoben. Es sind beliebige andere Radaufhängungen denkbar, für welche die Blattfedervorrich tung ebenfalls geeignet ist.

Gemäß einer Ausführungsform ist die erste Lagerstelle bezüglich einer Schwer kraftrichtung oberhalb der zweiten Lagerstelle angeordnet. Alternativ kann die zweite Lagerstelle bezüglich der Schwerkraftrichtung auch oberhalb der ersten Lagerstelle angeordnet sein. In diesem FaU ist die erste La gerstelle an dem Querlenkeranbindungsbereich gelagert, und die zweite Lager stelle ist an dem Karosserieanbindungsbereich gelagert.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Querlenker von einem ausgefe derten Zustand in einen eingefederten Zustand und umgekehrt verbringbar, wo bei der Querlenkeranbindungsbereich bei einem Verbringen des Querlenkers von dem ausgefederten Zustand in den eingefederten Zustand um einen Kippwinkel verkippt und wobei die erste Lagerstelle den Kippwinkel ausgleicht.

Insbesondere verkippt der Querlenkeranbindungsbereich um die Hochachse um den Kippwinkel. Dabei verkippt auch die Drehachse der zweiten Lagerstelle um den Kippwinkel um die Hochrichtung. Dass die erste Lagerstelle den Kippwinkel "ausgleicht" bedeutet vorliegend, dass sich die erste Lagerstelle gegenüber dem Karosserieanbindungsbereich um den Kippwinkel verdreht. Die Verkippung des Querlenkeranbindungsbereichs wird also nicht in die Blattfedereinrichtung ein gebracht, so dass diese keiner Torsionsbelastung unterliegt.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform bewegt sich der Querlenkeranbindungs bereich bei dem Verbringen des Querlenkers von dem ausgefederten Zustand in den eingefederten Zustand um einen Versatz, wobei die zweite Lagerstelle den Versatz aus gleicht.

Die zweite Lagerstelle gleicht den Versatz dadurch aus, dass die Blattfedervor richtung um die Drehachse der zweiten Lagerstelle verkippt. Gleichzeitig ver kippt auch die erste Lagerstelle gegenüber dem Karosserieanbindungsbereich. Das heißt, dass auch die erste Lagerstelle den Versatz ausgleicht. Der Versatz ergibt sich durch die Geometrie des Querlenkers, welcher bei dem Verbringen desselben von dem ausgefederten in den eingefederten Zustand nicht nur nach oben entlang der Hochrichtung, sondern sich auch entlang einer Fahrtrichtung beziehungsweise entlang der Querrichtung nach vorne oder hinten bewegt. Unter einem "Versatz" ist vorliegend eine Bewegung des Querlenkeranbindungsbe reichs in oder entgegen einer Fahrtrichtung des Fahrzeugs zu verstehen.

Weiterhin wird ein Fahrzeug mit einer derartigen Blattfedervorrichtung und/oder einem derartigen Fahrwerk vorgeschlagen.

Das Fahrzeug kann mehrere Blattfedervorrichtungen umfassen. Beispielsweise weist das Fahrzeug vier derartige Blattfedervorrichtungen auf. Das Fahrzeug ist vorzugsweise ein Kraftfahrzeug. Das Fahrzeug kann insbesondere ein Elektro fahrzeug oder Hybridfahrzeug sein. Das Fahrzeug kann jedoch auch einen Ver brennungsmotor aufweisen. Das Fahrzeug kann auch ein Nutzfahrzeug, bei spielsweise ein Lastkraftwagen, sein. Ferner kann das Fahrzeug auch ein Luft fahrzeug, ein Wasserfahrzeug oder ein Schienenfahrzeug sein.

Die für die vorgeschlagene Blattfedervorrichtung beschriebenen Ausführungs formen und Merkmale gelten für das vorgeschlagene Fahrwerk und/oder das vor geschlagene Fahrzeug entsprechend und umgekehrt.

"Ein" ist vorliegend nicht zwingend als beschränkend auf genau ein Element zu verstehen. Vielmehr können auch mehrere Elemente, wie beispielsweise zwei, drei oder mehr, vorgesehen sein. Auch jedes andere hier verwendete Zählwort ist nicht dahingehend zu verstehen, dass eine Beschränkung auf genau die genannte Anzahl an Elementen gegeben ist. Vielmehr sind zahlenmäßige Abweichungen nach oben und nach unten möglich, soweit nichts Gegenteiliges angegeben ist.

Weitere mögliche Implementierungen der Blattfedervorrichtung, des Fahrwerks und/oder des Fahrzeugs umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmalen und Ausführungsformen. Dabei wird der Fachmann auch Einzelas pekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweihgen Grundform der Blattfedervorrichtung, des F ahrwerks und/oder des F ahrzeugs hinzufügen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Aspekte der Blattfedervorrichtung, des Fahrwerks und/oder des Fahrzeugs sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele der Blattfedervor richtung, des Fahrwerks und/oder des Fahrzeugs. Im Weiteren werden die Blatt federvorrichtung, das F ahrwerk und/oder das F ahrzeug anhand von bevorzugten Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigelegten Figuren näher erläu tert.

Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht einer Ausführungsform eines Fahr zeugs!

Fig. 2 zeigt eine schematische Ansicht einer Ausführungsform einer Blattfe dervorrichtung für das Fahrzeug gemäß Fig. Y,

Fig. 3 zeigt eine weitere schematische Ansicht der Blattfedervorrichtung ge- mäß Fig. 2;

Fig. 4 zeigt eine schematische Rückansicht einer Ausführungsform eines Fahrwerks für das Fahrzeug gemäß Fig. Y, Fig. 5 zeigt eine weitere schematische Rückansicht des Fahrwerks gemäß Fig. 4;

Fig. 6 zeigt eine schematische Aufsicht des Fahrwerks gemäß Fig. 4; und Fig. 7 zeigt eine weitere schematische Aufsicht des Fahrwerks gemäß Fig. 4. In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit denselben Be zugszeichen versehen worden, sofern nichts anderes angegeben ist.

Die Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht einer Ausführungsform eines Fahr zeugs 1. Das Fahrzeug 1 ist ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Elektrofahrzeug oder Hybridfahrzeug. Das Fahrzeug 1 kann jedoch auch rein von einem Verbren nungsmotor angetrieben werden. Das Fahrzeug 1 kann auch ein Nutzfahrzeug, beispielsweise ein Lastkraftwagen oder eine Baumaschine, sein. Ferner kann das Fahrzeug 1 auch ein Luftfahrzeug, ein Wasserfahrzeug oder ein Schienenfahr zeug sein. Nachfolgend wird jedoch davon ausgegangen, dass das Fahrzeug 1 ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Personenkraftwagen, ist.

Das Fahrzeug 1 umfasst eine Karosserie 2, welche einen Fahrgastraum oder Fahrzeuginnenraum 3 des Fahrzeugs 1 umschließt. In dem Fahrzeuginnenraum 3 können sich ein Fahrer und Fahrgäste aufhalten. Das Fahrzeug 1 umfasst ein Fahrwerk mit mehreren Rädern 4, 5. Die Anzahl der Räder 4, 5 ist grundsätzlich beliebig. Vorzugsweise weist das F ahrzeug 1 vier Räder 4, 5 auf. Die Räder 4, 5 sind Teil eines Fahrwerks des Fahrzeugs 1.

Die Fig. 2 und 3 zeigen jeweils eine schematische Ansicht einer Ausführungsform einer Blattfedervorrichtung 6. Die Blattfedervorrichtung 6 ist für einen Einsatz in oder an dem Fahrzeug 1 geeignet. Die Blattfedervorrichtung 6 kann im Be reich einer Radaufhängung des Fahrzeugs 1 Anwendung finden. Das Fahrzeug 1 kann eine beliebige Anzahl von Blattfedervorrichtungen 6 aufweisen. Beispiels weise kann jedem der Räder 4, 5 eine derartige Blattfedervorrichtung 6 zugeord net sein.

Die Blattfedervorrichtung 6 umfasst eine Blattfedereinrichtung 7. Insbesondere umfasst die Blattfedervorrichtung 6 genau eine Blattfedereinrichtung 7. Die Blattfedereinrichtung 7 ist aus einem faserverstärkten Kunststoffmaterial oder einem Faserverbundkunststoff (FVK) gefertigt. Der Faserverbundkunststoff um- fasst ein Kunststoffmaterial, insbesondere eine Kunststoffmatrix, in welchem Fasern, beispielsweise Naturfasern, Glasfasern, Kohlenstofffasern, Ar amidfasern oder dergleichen, eingebettet sind. Das Kunststoffmaterial kann ein Duroplast, wie beispielsweise ein Epoxidharz oder ein Harz auf Vinylesterbasis, sein. Das Kunststoffmaterial kann jedoch auch ein Thermoplast sein.

Die Fasern können Endlosfasern sein. Bei den Fasern kann es sich jedoch auch um kurze oder mittellange Fasern handeln, welche eine Faserlänge von einigen Millimetern bis einigen Zentimetern aufweisen können. Die Blattfedereinrich tung 7 kann einen lagenförmigen oder schichtweisen Aufbau aufweisen. Hierzu werden beispielsweise Lagen an Fasergewebe oder Fasergelege mit der Kunst stoffmatrix imprägniert. Alternativ können zur Fertigung der Blattfedereinrich tung 7 jedoch auch sogenannte Prepregs, das heißt vorimprägnierte Fasern, Fa sergewebe oder Fasergelege, Anwendung finden.

Die Blattfedereinrichtung 7 weist eine mäanderförmige oder zickzackförmige Ge ometrie auf. Die Blattfedereinrichtung 7 weist eine Vielzahl von Blattfederab- schnitten 8 auf, welche an Umlenkungsabschnitten 9 miteinander verbunden sind. Die Anzahl der Blattfederabschnitte 8 ist beliebig. Ebenso ist die Anzahl der Umlenkungsabschnitte 9 behebig. Die Blattfederabschnitte 8 und die Um lenkungsabschnitte 9 sind abwechselnd angeordnet, so dass zwischen zwei Blatt federabschnitten 8 immer ein Umlenkungs ab schnitt 9 und zwischen zwei Um lenkungsabschnitten 9 immer ein Blattfederabschnitt 8 angeordnet ist. Die ein zelnen Blattfederabschnitte 8 weisen vorzugsweise jeweils eine S-förmige Geo metrie auf beziehungsweise haben in der Seitenansicht einen S-förmigen Verlauf (nicht gezeigt). Die Blattfederabschnitte 8 können mit Hilfe der Umlenkungsabschnitte 9 einstü ckig, insbesondere materialeinstückig, miteinander verbunden sein. "Einstückig" oder "einteilig" bedeutet vorliegend, dass die Blattfederabschnitte 8 und die Um lenkungsabschnitte 9 ein gemeinsames Bauteil bilden und nicht aus unterschied lichen Bauteilen zusammengesetzt sind. "Materialeinstückig" bedeutet vorlie gend insbesondere, dass die Blattfederabschnitte 8 und die Umlenkungsabschnit te 9 durchgehend aus demselben Material, nämlich aus dem Faserverbundkunst stoff, gefertigt sind.

Die Blattfederabschnitte 8 und die Umlenkungsabschnitte 9 sind derart ausge legt, dass bei einer Belastung der Blattfedereinrichtung 7 in den Umlenkungsab schnitten 9 keine oder zumindest keine nennenswerte Verformung stattfindet · Hierzu weisen die Umlenkungsabschnitte 9 eine größere Steifigkeit auf als die Blattfederabschnitte 8. Unter der "Steifigkeit" ist vorliegend ganz ahgemein der Widerstand eines Körpers gegen eine elastische Verformung durch eine Kraft oder ein Moment zu verstehen. Die Steifigkeit ist abhängig von der Geometrie des Körpers und des verwendeten Materials. Die Steifigkeit der Umlenkungsab schnitte 9 kann gegenüber den Blattfederabschnitten 8 dadurch erhöht werden, dass in oder an den Umlenkungsabschnitten 9 Versteifungselemente oder Ver steifungskerne vorgesehen werden. Die Versteifungskerne können in die Umlen kungsabschnitte 9 integriert sein, so dass diese von dem Faserverbundkunststoff umgeben sind. Die Umlenkungsabschnitte 9 bilden so inaktive oder inaktivierte Bereiche oder Zonen der Blattfedereinrichtung 7. Die Blattfederabschnitte 8 hin gegen werden jeweils in einem mittleren Bereich 10 elastisch verformt und er zeugen eine einer von außen einwirkenden Belastung ent ge gen wirken de Feder kraft.

Die Blattfedereinrichtung 7 umfasst einen ersten Endabschnitt 11 sowie einen zweiten Endabschnitt 12. Die Blattfedereinrichtung 7 ist bandförmig und er streckt sich von dem ersten Endabschnitt 11 durchgehend zu dem zweiten End- abschnitt 12. Wie zuvor erwähnte Fasern 13 des Faserverbundkunststoffs der Blattfedereinrichtung 7 verlaufen von dem ersten Endabschnitt 11 zu dem zwei ten Endabschnitt 12 oder umgekehrt. Dabei ist es jedoch nicht zwingend erfor derlich, dass die Fasern 13 durchgehend von dem ersten Endabschnitt 11 zu dem zweiten Endabschnitt 12 verlaufen. Die Fasern 13 sind insbesondere unidirekti- onale Fasern.

Die Endabschnitte 11, 12 sind endseitig an der Blattfedereinrichtung 7 vorgese hen. Bezüglich einer Schwerkraftrichtung g betrachtet kann der erste Endab schnitt 11 oberhalb des zweiten Endabschnitts 12 platziert sein. Die Blattfeder einrichtung 7 kann jedoch auch derart angeordnet werden, dass der erste Endab schnitt 11 bezüglich der Schwerkraftrichtung g unterhalb des zweiten Endab schnitts 12 angeordnet ist. Die Endabschnitte 11, 12 können endseitige Blattfe derabschnitte 8 der Blattfedereinrichtung 7 sein. "Endseitig" bedeutet vorlie gend, dass sich an die Endabschnitte 11, 12 jeweils kein Umlenkungs ab schnitt 9 mehr anschließt.

An dem ersten Endabschnitt 11 ist ein erster Federschuh 14 angebracht. Der ers te Federschuh 14 kann mit dem ersten Endabschnitt 11 verklebt, verklemmt, verschraubt oder auf eine sonstige Art und Weise fest verbunden sein. Der erste Federschuh 14 kann aus einem metalhschen Werkstoff gefertigt sein. Alternativ kann der erste Federschuh 14 auch aus einem Faserverbundkunststoff gefertigt sein. Der erste Federschuh 14 umfasst einen plattenförmigen Basis ab schnitt 15, der fest mit dem ersten Endabschnitt 11 verbunden ist. Der Basis ab schnitt 15 kann beispielsweise plattenförmig ausgestaltet sein und umfasst zwei seitliche Arme 16, 17, zwischen denen der erste Endabschnitt 11 angeordnet ist.

Der erste Federschuh 14 umfasst eine erste Lagerstelle 18. Die erste Lagerstelle 18 ist ein Kugelkopf eines Kugelgelenks 19. Die erste Lagerstelle 18 kann auch als Kugelkopf bezeichnet werden. Das heißt, dass die Begriffe "erste Lagerstelle" und "Kugelkopf' beliebig gegeneinander tauschbar sind. Die erste Lagerstelle 18 weist insbesondere eine halbkugelförmige Geometrie auf. Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Die erste Lagerstelle 18 kann auch ein Dorn oder dorn förmig sein.

Neben der ersten Lagerstelle 18 umfasst das Kugelgelenk 19 eine Kugelpfanne 20. Die erste Lagerstelle 18 und die Kugelpfanne 20 weisen einen gemeinsamen Mittelpunkt 21 auf. Das gesamte Kugelgelenk 19 kann Teil der Blattfedervor richtung 6 sein. Für den Fall, dass die erste LagersteUe 18 ein Kugelkopf ist, ist dieser zumindest abschnittsweise in der Kugelpfanne 20 aufgenommen. Die erste Lagerstelle 18 in Form des Kugelkopfs und/oder die Kugelpfanne 20 können mit einer gleitverbessernden Beschichtung, insbesondere einer Kunststoffbeschich tung, bevorzugt einer Polytetrafluorethylenbeschichtung, beschichtet sein. Zwi schen dem Basis ab schnitt 15 des ersten Federschuhs 14 und der Kugelpfanne 20 kann ein Dichtelement 22, beispielsweise in Form eines O-Rings oder eines Balgs, vorgesehen sein. Das Dichtelement 22 verhindert beispielsweise das Aus treten eines Schmiermittels aus dem Kugelgelenk 19 oder das Eintreten von Schmutz in das Kugelgelenk 19.

Die erste Lagerstelle 18 weist genau drei rotatorische Freiheitsgrade auf. Der Blattfedereinrichtung 7 beziehungsweise der Blattfedervorrichtung 6 ist hierbei eine c-Richtung oder Querrichtung x, eine y-Richtung oder Hochrichtung y und eine z-Richtung oder Tiefenrichtung z zugeordnet. Die Richtungen x, y, z sind senkrecht zueinander orientiert. Die Querrichtung x ist dabei von einem ersten Arm 16 in Richtung eines zweiten Arms 17 des Basisabschnitts 15 des ersten Fe derschuhs 14 orientiert. In der Querrichtung x erstreckt sich auch eine Breiten erstreckung der Blattfedereinrichtung 7. Die Hochrichtung y ist orientiert von dem zweiten Endabschnitt 12 in Richtung des ersten Endabschnitts 11. Die Tie fenrichtung z ist senkrecht zu der Querrichtung x und zu der Hochrichtung y ori- entiert. Die Hochrichtung y und die Tiefenrichtung z spannen eine in der Fig. 3 gezeigte Ebene E auf.

Die erste Lagerstelle 18 ermöghcht nun einen rotatorischen Freiheitsgrad um die Hochrichtung y, insbesondere um eine Drehachse 23, sowie jeweils einen rotato rischen Freiheitsgrad um die Querrichtung x und um die Tiefenrichtung z. Eine translatorische oder lineare Bewegung der ersten Lagerstelle 18 ist nicht mög lich. Das heißt, dass der Kugelkopf 19 eine lineare Bewegung der ersten Lager stelle 18 in jeder Richtung x, y, z blockiert. Die Drehachse 23 hegt in der Ebene E. Auch der Mittelpunkt 21 liegt in der Ebene E.

An dem zweiten Endabschnitt 12 der Blattfedereinrichtung 7 ist ein zweiter Fe derschuh 24 angebracht. Der zweite Federschuh 24 kann aus einem metallischen Werkstoff, wie beispielsweise einer Stahllegierung oder einer Aluminiumlegie- rung, gefertigt sein. Der zweite Federschuh 24 kann jedoch auch aus einem Fa- serverbundkunststoff hergestellt sein. Der zweite Federschuh 24 kann mit dem zweiten Endabschnitt 12 beispielsweise verklebt oder auf sonstige Art und Weise fest mit diesem verbunden sein. Der zweite Federschuh 24 umfasst einen plat tenförmigen Basis ab schnitt 25 mit zwei seitlichen Armen 26, 27, zwischen denen der zweite Endabschnitt 12 angeordnet ist. Der Basisabschnitt 25 kann bei spielsweise mit dem zweiten Endabschnitt 12 verklebt sein.

An dem zweiten Federschuh 24 ist eine zweite Lagerstelle 28 vorgesehen. Die zweite Lagerstelle 28 kann als zylinderförmiger, insbesondere als halbzylinder- förmiger Körper ausgebildet sein, welcher sich unterseitig, das heißt dem zweiten Endabschnitt 12 abgewandt, aus dem Basis ab schnitt 25 heraus erstreckt. Die zweite Lagerstelle 28 kann abweichend hiervon auch lediglich eine V-förmige oder eine klingenförmige Geometrie aufweisen. Für den Fall, dass die zweite Lagerstelle 28 zylinderförmig aufgebaut ist, kann diese rotationssymmetrisch zu einer Drehachse 29 aufgebaut sein. Die Drehachse 29 ist je nach Verformungszustand der Blattfedereinrichtung 7 entweder schräg zu der Hochrichtung y oder senkrecht zu dieser angeordnet. Für den Fall, dass die Drehachse 29 senkrecht zu der Hochrichtung y orientiert ist, ist diese parallel zu der Tiefenrichtung z orientiert. Die Position der Drehachse 29 verändert sich jedoch je nach dem Verformungszustand der Blattfedereinrichtung 7. Die zweite Lagerstelle 28 weist nur einen rotatorischen Freiheitsgrad, nämlich um die Drehachse 29, auf. Weitere Freiheitsgrade weist die zweite Lagerstelle 28 bevor ¬ zugt nicht auf. Die Drehachse 29 hegt in der Ebene E. Dabei können sich die Drehachse 23 und die Drehachse 29 schneiden. Bevorzugt ist die Drehachse 29 schräg zu der Drehachse 23 platziert.

In einer Weiterbildung der Blattfedervorrichtung 6 kann jedoch auch die zweite Lagerstelle 28 mehrere Freiheitsgrade aufweisen. Die zweite Lagerstelle 28 kann hierzu beispielsweise ebenfalls einen wie zuvor erläuterten Kugelkopf aufweisen. Ein unerwünschtes Verdrehen der Blattfedervorrichtung 6 kann in diesem Fall dann beispielsweise durch andere geeignete Maßnahmen verhindert werden. Be ¬ sonders bevorzugt weist die zweite Lagerstelle 28 jedoch nur einen Freiheitsgrad auf.

Die Blattfedervorrichtung 6 unterscheidet sich von der Blattfedereinrichtung 7 dadurch, dass die Blattfedervorrichtung 6 neben der Blattfedereinrichtung 7 die Federschuhe 14, 24 mit den Lagerstellen 18, 28 aufweist. Die Federschuhe 14, 24 sind hingegen nicht Teil der Blattfedereinrichtung 7. Dies schließt jedoch nicht aus, dass die Federschuhe 14, 24 fest, insbesondere unlösbar, mit der Blattfeder ¬ einrichtung 7 verbunden sind.

Die Fig. 4 zeigt eine schematische Rückansicht einer Ausführungsform eines Fahrwerks 30 des Fahrzeugs 1 in einem ausgefederten Zustand ZI. Die Fig. 5 zeigt eine weitere schematische Rückansicht des Fahrwerks 30 in einem eingefe derten Zustand Z2. Die Fig. 6 zeigt eine schematische Aufsicht des Fahrwerks 30 in dem ausgefederten Zustand ZI. Die Fig. 7 zeigt eine weitere schematische Aufsicht des Fahrwerks 30 in dem eingefederten Zustand Z2. In den Fig. 4 und 5 ist die Blattfedervorrichtung 6 nur sehr stark schematisiert dargestellt. In den Fig. 6 und 7 ist die Blattfedervorrichtung 6 überhaupt nicht dargestellt. Zur Er läuterung der Funktion der Blattfedervorrichtung 6 wird nachfolgend auf die Fig. 4 bis 7 gleichzeitig Bezug genommen.

Das Fahrwerk 30 umfasst neben dem Rad 4 einen Querlenker 31. Der Querlen ker 31 kann über einen nicht gezeigten Radträger an das Rad 4 angebunden sein. Der Querlenker 31 kann zwei V-förmig angeordnete Streben 32, 33 umfassen. Die Streben 32, 33 sind über Befestigungspunkte 34, 35 mit einem nicht gezeig ten Fahrgestell des Fahrzeugs 1 beweglich verbunden. Dabei ermöglichen die Befestigungspunkte 34, 35 ein Verschwenken des Querlenkers 31 um die Quer richtung x. Abweichend von den Fig. 4 und 5 können anstatt eines Querlenkers 31 zwei in der Hochrichtung y übereinander platzierte Querlenker 31 vorgesehen sein. Eine F ahrtrichtung F des F ahrzeugs 1 ist entlang der Querrichtung x orien tiert.

Die erste Lagerstelle 18 ist an einen Karosserieanbindungsbereich 36 angebun den. Beispielsweise ist die Kugelpfanne 20 fest mit dem Karosserieanbindungs bereich 36 verbunden, beispielsweise mit diesem verschraubt. Der Karosseriean bindungsbereich 36 kann Teil der Karosserie 2 sein. Bei einem Verbringen des Fahrwerks 30 von dem in den Fig. 4 und 6 gezeigten ausgefederten Zustand ZI in den in den Fig. 5 und 7 gezeigten eingefederten Zustand Z2 bewegt sich das Rad 4, wie in der Fig. 5 mit Hilfe eines Pfeils 37 angedeutet, entlang der Hochrich tung y nach oben. Gleichzeitig bewegt sich das Rad 4 jedoch aufgrund der Geo metrie des Querlenkers 31 auch entlang der Querrichtung x beispielsweise nach vorne, wie dies in der Fig. 7 mit einem Pfeil 38 angedeutet ist. Die Bewegung des Rads 4 ist grundsätzlich von der Geometrie des Fahrwerks 30, insbesondere des Querlenkers 31, abhängig.

Diese Bewegung des Rads 4 entlang der Querrichtung x führt dazu, dass sich ein an dem Querlenker 31 vorgesehener Querlenkeranbindungsbereich 39 der zwei ten Lagerstelle 28 gegenüber dem ausgefederten Zustand ZI (Fig. 6) entlang der Querrichtung x um einen Versatz a nach vorne bewegt. Gleichzeitig verkippt der Querlenkeranbindungsbereich 39 mitsamt der Drehachse 29 der zweiten Lager stelle 28 um die Hochrichtung y um einen Kippwinkel a. Es erfolgt ferner auch eine Verkippung um die Querrichtung x.

Um nun eine unerwünschte Torsionsbelastung der Blattfedereinrichtung 7 auf grund der Verkippung des Querlenkeranbindungsbereichs 39 um die Hochrich tung y zu verhindern, kann mit Hilfe der ersten Lagerstelle 18 der Kippwinkel a derart ausgeglichen werden, dass sich die erste Lagerstelle 18 um den Kippwin kel a gegenüber der Kugelpfanne 20 verdreht. Der Versatz a kann zum einen dadurch ausgeglichen werden, dass die erste Lagerstelle 18 auch einen rotatori schen Freiheitsgrad um die Tiefenrichtung z aufweist und dass die zweite Lager- stelle 28 eine Verkippung des zweiten Federschuhs 24 um die Drehachse 29 er möglicht.

Es ist somit möghch, die Blattfedereinrichtung 7 vor einer Torsionsbelastung oder einem Querverzug zu schützen. Es erfolgt eine Belastung und eine Feder- wirkung bevorzugt im Wesentlichen nur entlang der Hochrichtung y bezie hungsweise entlang der Drehachse 23. Es ist somit möghch, unnötige und für den Faserverbundkunststoff nachteilige Lastfälle zu entkoppeln und zu eliminie ren. Es ergibt sich hierdurch eine optimale Nutzbarkeit der Eigenschaften von Faserverbundkunststoffen. Die Blattfedervorrichtung 6 kann gewichtsreduziert hergestellt werden. Die Eigenschaften anisotroper Werkstoffe, insbesondere des Faserverbundkunststoffs, können für das Federkonzept optimal genutzt werden. Die Blattfedereinrichtung 7 kann einteilig ausgeführt werden. Hierdurch ergibt sich eine signifikante Kostenersparnis. Die Blattfedereinrichtung 7 kann alter nativ jedoch auch mehrteilig ausgeführt sein. Es kann eine weitere Designopti- mierung erfolgen, wodurch sich ein höherer Leich tb au effekt ergibt. Dies ergibt sich daraus, dass eine belastungsoptimierte Auslegung der Blattfedervorrichtung 6 möglich ist und somit unnötige Lastfälle nicht berücksichtigt und unnötiger weise herauskonstruiert werden müssen. Auch die Federschuhe 14, 24 können leichter ausgeführt werden. Durch das geringere Gewicht der Blattfedervorrich- tung 6 kann sich auch eine schnellere Reaktionsbewegung des Fahrwerks 30 in die für die jeweilige Fahrsituation optimale Fahrwerksposition ergeben. Hier durch ergibt sich eine bessere Fahrdynamik und eine erhöhte Sicherheit.

Obwohl die vorhegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrie- ben wurde, ist sie vielfältig modifizierbar.

BEZUGSZEICHENLISTE

1 F ahrzeug

2 Karosserie

3 Innenraum

4 Rad

5 Rad

6 Blattfe dervorrichtun g

7 Blattfedereinrichtung

8 Blattfederabschnitt

9 U mlenkun gs abschnitt

10 Bereich

11 Endabschnitt

12 Endabschnitt

13 Faser

14 Federschuh

15 Basis ab schnitt

16 Arm

17 Arm

18 Lagerstelle

19 Kugelgelenk

20 Kugelpfanne

21 Mittelpunkt

22 Dichtelement

23 Drehachse

24 Federschuh

25 Basis ab schnitt

26 Arm

27 Arm

28 Lagerstelle 29 Drehachse

30 F ahrwerk

31 Querlenker

32 Strebe 33 Strebe

34 Befestigungspunkt

35 Befestigungspunkt

36 Karosserieanbindungsbereich

37 Pfeil 38 Pfeil

39 Querlenkeranbindungsbereich a Versatz

E Ebene F Fahrtrichtung g Schwerkraftrichtung x Querrichtung y Hochrichtung z Tiefenrichtung ZI ausgefederter Zustand

Z2 eingefederter Zustand a Kippwinkel