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Patent Searching and Data


Title:
HYALURONIC ACID COMPOSITION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/232695
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for preparing a composition containing hyaluronic acid and/or a salt of hyaluronic acid, as well as at least one biologically active molecule. The method comprises the steps of providing a solution that contains hyaluronic acid and/or a salt of hyaluronic acid, adding an alkaline solution, adding the at least one biologically active molecule, and adding an acid solution to obtain the composition. The invention additionally comprises a composition prepared by the method according to the invention and to a use of the stated composition for aesthetic and/or therapeutic application in humans and/or animals.

Application Number:
PCT/EP2023/064226
Publication Date:
December 07, 2023
Filing Date:
May 26, 2023
Export Citation:
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Assignee:
LOUNA AESTHETICS SAS (FR)
International Classes:
A61K8/04; A61K8/42; A61K8/44; A61K8/73; A61Q7/00; C08B37/08
Domestic Patent References:
WO2008068297A12008-06-12
WO2009024350A22009-02-26
Foreign References:
CN109528542A2019-03-29
FR2979539A12013-03-08
FR2945293A12010-11-12
US20160263147A12016-09-15
Attorney, Agent or Firm:
LICHTI - PATENTANWÄLTE PARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche 1. Verfahren zur Herstellung einer Zusammensetzung, ent- haltend Hyaluronsäure und/oder ein Salz der Hyaluron- säure sowie mindestens ein biologisch aktives Molekül, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: - Bereitstellung einer Lösung, die Hyaluronsäure und/oder ein Salz der Hyaluronsäure enthält, - Hinzugeben einer alkalischen Lösung, - Hinzugeben des mindestens einen biologisch akti- ven Moleküls und - Hinzugeben einer Säurelösung unter Erhalt der Zu- sammensetzung. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die alkalische Lösung Wasser und eine Hydroxid- komponente, insbesondere ein Alkalimetallhydroxid, aufweist. 3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine biologisch aktive Molekül eine biologische Wirkung auf Hautzel- len, insbesondere Fibroplasten, Keratinozyten, Mela- nozyten und/oder Adipozyten, hervorruft.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine biologisch aktive Molekül aus der Gruppe Aminosäure, Aminoester, Hydroxyester, Aldehyd, ein Derivat von Aldehyd, ein mehrere Hydroxylgruppen enthaltendes Keton, ein Deri- vat von einem mehrere Hydroxylgruppen enthaltenden Ke- ton, Cystein und L-Cystein gewählt ist. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Säurelösung konzentrierte Salzsäure aufweist. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren das Hinzugeben mindestens eines Stabilisierungsmittels vorsieht. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Stabilisierungsmittel mindes- tens ein Antioxidans, insbesondere ein antioxidatives Vitamin, umfasst. 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Stabilisie- rungsmittel gemeinsam mit der Säurelösung hinzugegeben wird. 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Stabilisierungsmittel in der Säurelösung gelöst ist und insbesondere eine Konzent- ration aufweist zwischen 0,05 N und 1,5 N, insbesonde- re zwischen 0,1 N und 1 N, vorzugsweise zwischen 0,25 N und 1 N.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung sterilisiert wird. 11. Zusammensetzung, hergestellt nach einem Verfahren der Ansprüche 1 bis 10. 12. Verwendung einer Zusammensetzung nach Anspruch 11 zur ästhetischen und/oder therapeutischen Anwendung bei Menschen und/oder Tieren. 13. Verwendung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Verwendung zur Stimulation und/oder zur För- derung der Regeneration von Gewebe, insbesondere Haut- gewebe, und/oder zur Befeuchtung von Gewebe und/oder zum Schutz von Gewebe und/oder zur Stimulation von Haarwachstum erfolgt. 14. Verwendung nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Verwendung durch int- radermale und/oder subkutane Injektion erfolgt.

Description:
HYALURONÄ URE -ZUSAMMENSE TZUNG Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Zusammensetzung, eine solchermaßen hergestellte Zusammen- setzung und eine Verwendung der Zusammensetzung, wobei die Zusammensetzung Hyaluronsäure und/oder mindestens ein Salz der Hyaluronsäure sowie mindestens ein biologisch aktives Molekül enthält. Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, hyaluronsäurehal- tige Zusammensetzungen bei ästhetischen und therapeutischen Anwendungen in menschliches Gewebe zu injizieren. Hyaluron- säure wird in der Literatur auch als Hyaluronan, Hyaluronic Acid bezeichnet. Hyaluronsäure ist ein Polysaccharid, das durch mehrere Disaccharid-Wiederholungseinheiten gebildet ist, die jeweils D-Glucuronsäure und N-Acetyl-D-glucosamin aufweisen. Hyaluronsäure befindet sich in hohen Konzentra- tionen in der Haut, in der Gelenkschmiere (Synovia) und im Glaskörper des Auges. Ein Mensch mit einem Körpergewicht von 70 kg weist etwa 15 g Hyaluronsäure auf, wobei die Hälfte der Hyaluronsäure im Gewebe enthalten ist. Die Menge der Hyaluronsäure nimmt mit dem Alter ab. In vielen Anwendungen ist es bekannt, Zusammensetzungen mit nativer und/oder chemisch modifizierter Hyaluronsäure und/oder deren Salze zu injizieren. Nachteilig ist dabei, dass native Hyaluronsäure und/oder deren Salze nach der In- jektion nur eine kurze Halbwertszeit aufweisen und ver- gleichsweise rasch degeneriert und abgebaut werden, so dass die Wirkungszeit der Zusammensetzung zeitlich sehr begrenzt ist. Zur Erhöhung der Halbwertszeit der Hyaluronsäure nach der Injektion der Zusammensetzung werden die Hyaluronsäure und/oder deren Salze bei der Herstellung der Zusammenset- zung durch Quervernetzung stabilisiert. Die in diesem Zu- sammenhang eingesetzten Quervernetzungsmittel sind jedoch toxisch, was die Sicherheit einer Zusammensetzung mit quer- vernetzter Hyaluronsäure und/oder deren Salzen beeinträch- tigt. Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, die genannten Nach- teile aus dem Stand der Technik zu beseitigen und insbeson- dere eine Zusammensetzung herzustellen, die sicherer in der Anwendung ist und die dennoch die Vorzüge von stabilisier- ter Hyaluronsäure und/oder deren Salz aufweist. Entspre- chendes gilt für die Zusammensetzung und deren Verwendung. Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch eine Zusammen- setzung, enthaltend Hyaluronsäure und/oder ein Salz der Hy- aluronsäure sowie mindestens ein biologisch aktives Mole- kül, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: - Bereitstellung einer Lösung, die Hyaluronsäure und/oder ein Salz der Hyaluronsäure enthält, - Hinzugeben einer alkalischen Lösung, - Hinzugeben des mindestens einen biologisch aktiven Mo- leküls und - Hinzugeben einer Säurelösung unter Erhalt der Zusammen- setzung. Die Aufgabe der Erfindung wird daneben gelöst durch eine Zusammensetzung, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt ist. Außerdem wird die Aufgabe der Erfindung gelöst durch eine Verwendung der erfindungsgemäßen Zusam- mensetzung zur ästhetischen und/oder therapeutischen Anwen- dung bei Menschen und/oder Tieren. Die Erfindung basiert auf der Grundüberlegung, dass durch das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren die Notwendig- keit für die Hyaluronsäure und/oder für das Salz der Hyal- uronsäure stabilisierende Zusätze, beispielsweise zur Quer- vernetzung, entfällt. Die stabilisierende Wirkung wird im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens dadurch erreicht, dass durch die Zugabe der alkalischen Lösung die Moleküle der Hyaluronsäure und/oder des Salzes der Hyaluronsäure räumlich ausgedehnt werden, mithin aufquellen. Dadurch kann das mindestens eine biologisch aktive Molekül, das erfin- dungsgemäß erst nach der Zugabe der alkalischen Lösung hin- zugegeben wird, in die nun entstandenen Zwischenräume der Hyaluronsäure und/oder des Salzes der Hyaluronsäure gelan- gen. Durch das anschließende Hinzugeben der Säurelösung wird nicht nur gewährleistet, dass die erfindungsgemäß her- gestellte Zusammensetzung einen gewünschten, insbesondere einen neutralen pH-Wert aufweist, sondern die Säurelösung ändert auch die Stereochemie der Moleküle der Hyaluronsäure und/oder des Salzes der Hyaluronsäure derart, dass sich diese wieder zusammenziehen. Dadurch werden insbesondere die biologisch aktiven Moleküle in den Zwischenräumen der Moleküle der Hyaluronsäure und/oder des Salzes der Hyalur- onsäure eingeschlossen. Dies bewirkt eine zeitlich verzögerte, retardierte Freiset- zung der biologisch aktiven Moleküle nach der Applikation der erfindungsgemäß hergestellten Zusammensetzung, so dass sich deren Wirksamkeit verbessert, insbesondere eine zeit- lich längere biologische Aktivität des mindestens einen biologisch aktiven Moleküls ermöglicht wird. Die erfin- dungsgemäß hergestellte Zusammensetzung weist damit die gleichen Vorzüge auf wie eine Zusammensetzung, deren Hyal- uronsäure und/oder deren Salz der Hyaluronsäure mit weite- ren Zusätzen quervernetzt wurde, jedoch nicht die in diesem Zusammenhang zwingend einhergehenden Nachteile. Die Hyaluronsäure und/oder das Salz der Hyaluronsäure kön- nen aus tierischem Ursprung und/oder durch bakterielle Fer- mentation gewonnen werden. Als Salz der Hyaluronsäure wird vorzugsweise ein physiologisch verträgliches Salz der Hyal- uronsäure verwendet, was insbesondere das Natriumsalz, das Calciumsalz, das Kaliumsalz, das Zinksalz und deren Mi- schungen umfasst. Vorzugsweise wird aus physiologischen Gründen das Natriumsalz der Hyaluronsäure verwendet, was auch als Natriumhyaluronat, NaHA oder gemäß der internatio- nalen Nomenklatur als hyaluronan sodium bezeichnet wird. Natriumhyaluronat ist stabil, löslich sowie membrangängig und daher physiologisch verträglich. Die Konzentration von Hyaluronsäure und/oder des Salzes der Hyaluronsäure kann, vorzugsweise nach Zugabe der alkalischen Lösung, zwischen 5 mg/ml und 150 mg/ml, insbesondere zwischen 30 mg/ml und 130 mg/ml, höchst vorzugsweise zwischen 50 mg/ml und 110 mg/ml, betragen. In einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die alkalische Lösung Wasser und mindestens eine Hyd- roxidkomponente aufweist. Das Wasser der alkalischen Lösung kann mindestens ein Mitglied der Gruppe gereinigtes Wasser, Reinstwasser, Ultra-Reinstwasser und Wasser für Injektions- zwecke sein. Die Hydroxidkomponente kann ein Alkalimetall- hydroxid, insbesondere Kaliumhydroxid (KOH) aufweisen. Vor- zugsweise ist die Hydroxidkomponente Natriumhydroxid (NaOH), insbesondere mit einer Konzentration von 1 N in der alkalischen Lösung. Ausgestaltungen der Erfindung können vorsehen, dass die Konzentration der Hydroxidkomponente in der alkalischen Lö- sung zwischen 0,05 N und 1,5 N, insbesondere zwischen 0,1 N und 1 N, vorzugsweise zwischen 0,25 N und 1 N, beträgt. Nach dem Hinzugeben der alkalischen Lösung kann ein be- stimmtes Zeitintervall gewartet werden, bis das biologisch aktive Molekül hinzugegeben wird. Dieses Zeitintervall wird im Sinne der Erfindung auch als Lösungszeit bezeichnet und kann zwischen 5 min und 120 min, insbesondere zwischen 20 min und 90 min, vorzugsweise zwischen 30 min und 60 min, betragen. Das Hinzugeben der alkalischen Lösung kann ein Mischen der Zusammensetzung umfassen, wobei der Mischvor- gang während und/oder nach dem Hinzugeben der alkalischen Lösung erfolgen kann, was zur schnelleren Homogenisierung der Zusammensetzung beiträgt. Das Mischen kann bei Raumtem- peratur und/oder unter Druckbeaufschlagung und/oder unter Verwendung von Ultraschallsignalen erfolgen, um die Homoge- nisierung der Zusammensetzung zu verbessern. Vorzugsweise ruft das mindestens eine biologisch aktive Mo- lekül im Sinne der Erfindung eine biologische Wirkung auf Hautzellen, insbesondere Fibroplasten, Keratinozyten, Mela- nozyten und/oder Adipozyten, hervor. Das mindestens eine biologisch aktive Molekül wird vorzugsweise entsprechend des Verwendungszwecks der erfindungsgemäßen Zusammensetzung gewählt. Biologisch aktive Moleküle umfassen im Sinne der Erfindung vergleichsweise große, insbesondere natürliche Moleküle, wie beispielsweise Proteine, insbesondere Zytoki- ne, und Lipide, sowie vergleichsweise kleine Moleküle, die spezifische Signalwege regulieren und zur Zellprogrammie- rung und/oder zur Gewebereparatur beitragen können. Das mindestens eine biologisch aktive Molekül ist im Sinne der Erfindung vorzugsweise zelldurchlässig, nicht immunogen und kann reversibel und selektiv intrazelluläre Prozesse von Zielzellen des biologisch aktiven Moleküls modulieren. Vorzugsweise ist das mindestens eine biologisch aktive Mo- lekül ausgewählt aus der Gruppe Aminosäure, Aminoester, Hydroxyester, Aldehyd, ein Derivat von Aldehyd, ein mehrere Hodroxylgruppen enthaltendes Keton, ein Derivat von einem mehrere Hydroxylgruppen enthaltenden Keton, Cystein und L- Cystein. Das Hinzugeben des mindestens einen biologisch ak- tiven Moleküls kann ein Mischen der Zusammensetzung umfas- sen, wobei das Mischen während des Hinzugebens und/oder nach dem Hinzugeben des mindestens einen biologisch aktiven Moleküls erfolgen kann. Auf diese Weise wird eine verbes- serte Homogenisierung der Inhaltsstoffe der Zusammensetzung erreicht. Die Säurelösung kann Salzsäure, insbesondere konzentrierte Salzsäure aufweisen. Das Hinzugeben der Säurelösung kann ein Mischen der Zusammensetzung umfassen, wobei das Mischen der Zusammensetzung während und/oder nach dem Hinzugeben der Säurelösung erfolgen kann. Auf diese Weise wird eine verbesserte Homogenisierung der Inhaltsstoffe der Zusammen- setzung erreicht. Erfindungsgemäß kann das Verfahren das Hinzugeben mindes- tens eines Stabilisierungsmittels vorsehen, wobei das Sta- bilisierungsmittel im Sinne der Erfindung vorzugsweise dazu ausgestaltet ist, die Moleküle der Hyaluronsäure und/oder des Salzes der Hyaluronsäure vor schädigenden Einflüssen zu schützen. Das Stabilisierungsmittel kann mindestens ein Antioxidans, insbesondere ein antioxidatives Vitamin und/oder ein Deri- vat eines antioxidativen Vitamins umfassen, um die in der Zusammensetzung enthaltene Hyaluronsäure und/oder deren Salz vor Degeneration durch freie Radikale zu schützen. Beispielsweise umfasst das Stabilisierungsmittel mindestens eine Carbonsäure aus der Gruppe der antioxidativen Vitamine und/oder deren Amid. Das Stabilisierungsmittel umfasst vor- zugsweise Nicotinsäure, die auch als Vitamin B3, Pyridin-3- carbonsäure oder Niacin bezeichnet wird, und/oder deren Amid Nicotinamid, das auch als Niacinamid, Nicotinsäu- reamid, Pyridin-3-carboxamid oder Niacinamide bezeichnet wird. Die Konzentration des mindestens einen Stabilisie- rungsmittels, insbesondere des mindestens einen Antioxi- dans, kann zwischen 0,01 mg/ml und 60 mg/ml, vorzugsweise zwischen 1 mg/ml und 50 mg/ml, höchst vorzugsweise zwischen 5 mg/ml und 30 mg/ml, betragen. Zur Vereinfachung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorgesehen sein, dass das mindestens eine Stabilisierungs- mittel zusammen mit der Säurelösung hinzugegeben wird. Vor- zugsweise ist das mindestens eine Stabilisierungsmittel in der Säurelösung gelöst und weist insbesondere eine Konzent- ration zwischen 0,05 N und 1,5 N, insbesondere zwischen 0,1 N und 1 N, höchst vorzugsweise zwischen 0,25 N und 1 N, auf. Die Säurelösung, insbesondere mit dem mindestens einen in der Säurelösung gelösten Stabilisierungsmittel, wird vorzugsweise bei einer kühleren Temperatur als die Umge- bungstemperatur hinzugegeben, insbesondere bei einer Tempe- ratur zwischen 1°C und 12°C, vorzugsweise zwischen 4°C und 8°C. Es hat sich gezeigt, dass eine im Vergleich mit der Umgebungstemperatur kühlere Säurelösung die genannte Wir- kung auf die Moleküle der Hyaluronsäure und/oder deren Salz verbessert. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Zusammensetzung ste- rilisiert wird, insbesondere unter Verwendung von Hitze, beispielsweise feuchter Hitze. Hierzu kann insbesondere ein Autoklavieren der Zusammensetzung vorgesehen sein. Die Ste- rilisation der Zusammensetzung kann bei einer Temperatur über 100°C, vorzugsweise über 110°, insbesondere über 120°C erfolgen. Daneben kann die zeitliche Dauer der Sterilisati- on zwischen 1 s und 30 min betragen. Die Sterilisation kann mindestens einen Sterilisationszyklus aufweisen, wobei als Sterilisationszyklus beispielsweise eine Sterilisation bei 121°C für 20 min, bei 126°C für 7 min oder bei 130°C für 3 min vorgesehen werden kann. Die Hyaluronsäure und/oder das Salz der Hyaluronsäure der erfindungsgemäßen Zusammensetzung können ein Molekularge- wicht zwischen 0,01 Da bis 6 MDa, insbesondere zwischen 0,1 Da und 3,5 MDa aufweisen. Daneben kann die erfindungs- gemäße Zusammensetzung als Hydrogel vorliegen. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann eine Konzentrati- on von Hyaluronsäure und/oder von deren Salz zwischen 0,01 mg/ml und 60 mg/ml, insbesondere zwischen 5 mg/ml und 35 mg/ml, vorzugsweise zwischen 10 mg/ml und 25 mg/ml auf- weisen. Daneben kann die erfindungsgemäße Zusammensetzung eine Konzentration des mindestens einen biologisch aktiven Moleküls zwischen 0,01 mg/ml und 50 mg/ml, insbesondere zwischen 1 mg/ml und 30 mg/ml, vorzugsweise zwischen 1 mg/ml und 20 mg/ml aufweisen. Die erfindungsgemäße Zusam- mensetzung kann eine Konzentration des mindestens einen Stabilisierungsmittels zwischen 1 mg/ml und 60 mg/ml, ins- besondere zwischen 5 mg/ml und 50 mg/ml vorzugsweise zwi- schen 10 mg/ml und 30 mg/ml aufweisen. Das Stabilisierungs- mittel kann insbesondere in einer sauren Lösung verdünnt sein und insbesondere eine Konzentration zwischen 0,05 N und 1,5 N, insbesondere zwischen 0,1 N und 1 N, vorzugswei- se zwischen 0,25 N und 1 N, aufweisen. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann injizierbar, insbesondere in eine Spritze und/oder Phiole gefüllt sein. Die erfindungsgemäße Verwendung der Zusammensetzung kann zur Stimulation und/oder Förderung der Regeneration von Ge- webe, insbesondere Hautgewebe, und/oder zur Befeuchtung von Gewebe und/oder zum Schutz von Gewebe und/oder zur Stimula- tion des Haarwachstums erfolgen. Daneben kann die Verwen- dung durch intradermale und/oder subkutane Injektion erfol- gen. Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Einzelnen erläutert ist. Dabei zeigt Fig. 1 eine Tabelle bezüglich zeitlicher Konzentra- tionsveränderungen für Zusammensetzungen G1 und REF1. Im Folgenden werden ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung einer Zusammensetzung G1 und ein Verfahren zur Herstellung einer Referenz-Zusammensetzung REF1 beschrie- ben. Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung G1 werden zunächst 22 g pulverförmiges Natriumhyaluronat (NaHA), das dem Natriumsalz der Hyaluronsäure entspricht, mit einem Molekulargewicht von etwa 2,1 MDa und mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 9,7 % abgewogen und bereitgestellt. Hierzu werden anschließend 132 g einer wässrigen Lösung von Natriumhydroxid (NaOH) in einer Konzentration von 0,25 N als alkalische Lösung gegeben. Die Lösung des Pulvers er- folgt innerhalb 1 h unter mechanischer Homogenisierung. An- schließend werden 320 g einer Phosphatlösung mit L-Cystein, dem natürlich vorkommenden Enantiometer von Cystein, hinzu- gegeben, wobei L-Cystein in einem Verhältnis von 1:15 ver- dünnt ist. Anschließend wird die Zusammensetzung für 30 min mechanisch homogenisiert. Danach wird eine auf eine Tempe- ratur zwischen 4°C und 8°C gekühlte Phosphat-Pufferlösung derart hinzu gegeben, dass die Zusammensetzung einen pH- Wert von 7,2 aufweist, wobei anschließend eine mechanische Homogenisierung erfolgt. Zu dieser Zusammensetzung wird ei- ne Phosphat-Lösung gegeben, die 30 g Nicotinamid, das dem Amid der Nicotinsäure entspricht, enthält, wobei anschlie- ßend eine mechanische Homogenisierung für eine Dauer von 2 h erfolgt. Die dadurch erhaltene, erfindungsgemäße, gelar- tige Zusammensetzung wird mit G1 bezeichnet. Die erfin- dungsgemäße Zusammensetzung G1 weist eine Konzentration von Hyaluronsäure von 10 mg/g, eine Konzentration von L-Cystein von 10 mg/g und eine Konzentration von 15 mg/g Nicotinamid, jeweils bezogen auf die gesamte Zusammensetzung, auf. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung G1 wird in eine Glasphiole aus Borosilikatglas gegeben und bei einer Temperatur von 121°C für 20 min autoklaviert. Zur Herstellung der Referenz-Zusammensetzung REF1 werden 22 g pulverförmiges Natriumhyaluronat (NaHA) mit einem Mo- lekulargewicht von etwa 2,1 MDa und einem Feuchtigkeitsge- halt von 9,7 % abgewogen und bereitgestellt. Hierzu werden 20 g L-Cystein und 30 g Nicotinamid gegeben. Anschließend wird eine Phosphat-Pufferlösung hinzugefügt und die Zusam- mensetzung danach für eine Dauer von 3,5 h mechanisch homo- genisiert. Die danach erhaltene, gelartige Referenz- Zusammensetzung wird mit REF1 bezeichnet und weist eine Konzentration von Hyaluronsäure von 10 mg/g, eine Konzent- ration von L-Cystein von 10 mg/g und eine Konzentration von Nicotinamid von 15 mg/g, wiederum jeweils bezogen auf die gesamte Zusammensetzung, auf. Die Referenz-Zusammensetzung REF1 wird in eine Glasphiole aus Borosilikatglas gegeben und bei einer Temperatur von 121°C für 20 min autoklaviert. Die Konzentrationen von Hyaluronsäure, L-Cystein und Nico- tinamid der erfindungsgemäß hergestellten Zusammensetzung G1 entsprechen den entsprechenden Konzentrationen der Refe- renz-Zusammensetzung REF1, wobei sich die erfindungsgemäße Zusammensetzung G1 durch ihr Herstellungsverfahren von der Referenz-Zusammensetzung REF1 unterscheidet. Im Folgenden werden gemäß Fig. 1 die Freisetzungsdynamiken bezüglich L-Cystein und Nicotinamid einerseits für die er- findungsgemäß hergestellte Zusammensetzung G1 und anderer- seits für die Referenz-Zusammensetzung REF1 untersucht. Es wird gezeigt werden, dass sich die Freisetzungsdynamiken der beiden Zusammensetzungen G1 und REF1 unterscheiden, wo- bei dies in erster Linie auf die unterschiedlichen Herstel- lungsverfahren zurückzuführen ist. 5 g der erfindungsgemäß hergestellten Zusammensetzung G1 und 5 g der Referenz-Zusammensetzung REF1 werden jeweils in einen kleinen Dialysebeutel in 20 g einer Kochsalz- oder NaCl-Lösung gegeben, wobei eine Dialyse bei verschiedenen Zeitintervalle durchgeführt wird. Nach den in der ersten Zeile der Fig. 1 mit "t" bezeichneten Zeitdauern wird die Dialyse gestoppt, wobei die Zusammensetzungen G1 und REF1 jeweils mit einem Spatel homogenisiert und die Konzentrati- onen von L-Cystein und Nicotinamid jeweils mittels UV- Spektroskopie ermittelt wurden. Die dadurch ermittelten Konzentrationen für die Zusammensetzungen G1 und REF1 sind in den Zeilen der Fig. 1 gezeigt, wobei die Konzentrationen jeweils dem noch verbleibenden Anteil der in Fig. 1 genann- ten Komponenten bezogen auf die ursprüngliche Konzentration der Komponenten vor dem Beginn der Dialyse entsprechen. Die Konzentrationsangaben der Fig. 1 sind daher als relative Konzentrationen zu verstehen. Die Konzentrationen werden jeweils als Gewichtsprozent, % (w/w), ermittelt. Die erste Zeile der Fig. 1 zeigt die unterschiedlichen Zeitpunkte, an denen die Dialyse durchgeführt wurde. Die zweite Zeile zeigt die zu den in der ersten Zeile genannten Zeitpunkten ermittelten Konzentrationen von L-Cystein ("L- Cysteine") der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren herge- stellten Zusammensetzung G1, während die dritte Zeile die Konzentrationen von L-Cystein der Referenz-Zusammensetzung REF1 zeigt. Die vierte Zeile der Fig. 1 zeigt die Konzent- rationen von Nicotinamid ("Niacinamide") zu den genannten Zeitpunkten für die erfindungsgemäß hergestellte Zusammen- setzung G1 und die fünfte Zeile die Konzentrationen von Nicotinamid für die Referenz-Zusammensetzung REF1. Es ist festzuhalten, dass für beide Zusammensetzungen G1 und REF1 eine fast vollständige Freisetzung von sowohl L- Cystein als auch von Nicotinamid spätestens nach 8 h er- folgt. Allerdings bestehen deutliche Unterschiede in den Freisetzungsdynamiken zwischen den Zusammensetzungen G1 und REF1, die mit einem erheblichen Vorteil in der klinischen Anwendung für die erfindungsgemäß hergestellte Zusammenset- zung G1 einhergehen. Im Vergleich der zweiten Zeile mit der dritten Zeile gemäß Fig. 1 ergibt sich, dass nach einer Zeit von 1,5 h die Zu- sammensetzung G1 noch eine L-Cystein-Konzentration von 0,63, also 63 % aufweist, während die L-Cystein- Konzentration der Referenz-Zusammensetzung REF1 zur glei- chen Zeit auf 0,25, damit mehr als die Hälfte verglichen mit der Zusammensetzung G1, gefallen ist. Nach 4 h weist die Zusammensetzung G1 eine L-Cystein-Konzentration von 0,38 auf, was einen Faktor 4 größer ist als die L-Cystein- Konzentration von 0,08 der Referenz-Zusammensetzung REF1 zum gleichen Zeitpunkt. Bei der erfindungsgemäß hergestell- ten Zusammensetzung G1 erfolgt daher die Freisetzung von L- Cystein als biologisch aktivem Molekül im Vergleich zur Re- ferenz-Zusammensetzung REF1 deutlich verzögert. Eine Erklä- rung hierzu ist, dass die alkalische Lösung zunächst ein Ausdehnen der Hylauronsäureketten bewirkt, wonach die nach der Zugabe von L-Cystein als biologisch aktivem Molekül zur Neutralisierung der Zusammensetzung hinzugegebene, gekühlte Salzsäure eine sterische Hinderung der Hyaluronsäuremolekü- le dahingehend bewirkt, dass sie durch die Salzsäure zusam- mengezogen bzw. komprimiert werden und dadurch die L- Cystein-Moleküle länger zwischen sich einschließen. Im Er- gebnis wird die retardierte Freisetzung von L-Cystein be- wirkt. In Bezug auf Nicotinamid geht aus den Konzentrationsverläu- fen gemäß Fig. 1 hervor, dass nach 4 h in beiden Zusammen- setzungen G1 und REF1 die Nicotinamid-Konzentrationen je- weils auf fast 0 gefallen sind; fast das gesamte Nicotina- mid wurde nach dieser Zeit freigesetzt. Im Vergleich fällt auf, dass nach 1,5 h die Nicotinamid-Konzentration der Zu- sammensetzung G1 mit einem Wert von 0,17 schneller gefallen ist als im Falle der Referenz-Zusammensetzung REF1, die nach 1,5 h eine Nicotinamid-Konzentration von 0,23 auf- weist. Möglicherweise fällt die sterische Hinderung bei Nicotinamid nicht oder nur in sehr geringem Umfang ins Ge- wicht, da Nicotinamid bei der Herstellung der Zusammenset- zung G1 erst am Ende des Verfahrens, insbesondere nachdem sich die Hyaluronsäuremoleküle zusammengezogen haben, zuge- geben wird, so dass die Nicotinamid-Moleküle keiner verzö- gerten Freisetzungsdynamik unterliegen.