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Patent Searching and Data


Title:
DOUBLE-ROW ROLLING-ELEMENT BEARING UNIT HAVING PRELOADING ELEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/074649
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a double-row rolling-element bearing unit (9) of a medical pump (1), preferably syringe pump, which rolling-element has a bearing core (19), which forms a first inner running surface (26) for first rolling elements (24), which first inner running surface faces in an axial direction, and forms a second inner running surface (27) for second rolling elements (28), which second inner running surface is arranged oppositely to the first inner running surface (26) in the axial direction. Furthermore, the pump (1) has a bearing bush (14), which can be mounted on a housing portion (10) and forms a first outer running surface (23), which lies opposite the first inner running surface (26), and the pump has a bearing cup (17), which forms a second outer running surface (29), which lies opposite the second inner running surface (27). At least one preloading element (16) is provided, which couples the bearing cup (17) to the bearing bush (14) with a defined preload in order to join the double-row rolling-element bearing unit (9) as a unit.

Inventors:
STICH MARCEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/077494
Publication Date:
April 16, 2020
Filing Date:
October 10, 2019
Export Citation:
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Assignee:
BRAUN MELSUNGEN AG (DE)
International Classes:
F16C19/18; A61M5/145; F16C19/38; F16C25/06; F16C25/08; F16C33/58; F16C43/08
Foreign References:
DE8009464U11980-07-03
DE102006034729B32008-01-31
US20100284643A12010-11-11
EP2908902A12015-08-26
Attorney, Agent or Firm:
WINTER BRANDL FÜRNISS HÜBNER RÖSS KAISER POLTE - PARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Doppelreihige Wälzlagereinheit (9) zur Lagerung beweglicher, rotierender

Bauteile einer medizinischen Pumpe (1 ), vorzugsweise Spritzenpumpe, mit einem Lagerkern (19), welcher eine erste, teilweise in eine Axialrichtung gewandte Innenlauffläche (26) für erste Wälzkörper (24) sowie eine zweite, der ersten

Innenlauffläche (26) teilweise in Axialrichtung entgegengesetzt angeordnete

Innenlauffläche (27) für zweite Wälzkörper (28) ausbildet;

einer Lagerbüchse (14), welche an einem Gehäuseabschnitt (10) anbringbar ist und eine der ersten Innenlauffläche (26) gegenüberliegende erste Außenlauffläche (23) für die ersten Wälzkörper (24) ausbildet;

einem Lagertopf (17), welcher eine der zweiten Innenlauffläche (27)

gegenüberliegende zweite Außenlauffläche (29) für die zweiten Wälzkörper (28) ausbildet; und

zumindest einem Vorspannelement (16), welches den Lagertopf (17) mit der Lagerbüchse (14) mit definierter Vorspannung koppelt, um die handhabbar

vormontierte, doppelreihige Wälzlagereinheit auszubilden, welches ein elastischer Abschnitt des Lagertopfs (17) oder der Lagerbüchse (14) ist, welcher entsprechend die Lagerbüchse (14) bzw. den Lagertopf (17) zumindest teilweise umgreift oder darin eingreift

dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Vorspannelement (16) einen oder mehrere Niederhalter (33) aufweist, welche dazu konfiguriert sind, sich radial nach außen hin an dem Gehäuseabschnitt (10) abstützen, um das zumindest eine

Vorspannelement (16) in eine zugehörige Eingriffskontur (15) zu drücken, wenn die doppelreihige Wälzlagereinheit (9) in dem Gehäuseabschnitt (10) eingebaut ist.

2. Doppelreihige Wälzlagereinheit (9) nach Anspruch 1 , dadurch

gekennzeichnet, dass die vorgespannte, doppelreihige Wälzlagereinheit (9) vorspannungseinsteilfrei in der Pumpe (1 ) einbaubar ist.

3. Doppelreihige Wälzlagereinheit (9) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der elastische Abschnitt des Lagertopfs (17) oder der

Lagerbüchse (14) in Form von Schnapphaken bereitgestellt ist.

4. Doppelreihige Wälzlagereinheit (9) nach einem der vorstehenden

Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Wälzkörper (24) und ersten Laufflächen (23, 26) mit den zweiten Wälzkörpern (28) und zweiten Laufflächen (27, 29) eine X-angeordnete Lagerung bilden.

5. Doppelreihige Wälzlagereinheit (9) nach einem der vorstehenden

Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und/oder zweiten

Wälzkörper (24, 28) eine Taumelbewegung des Lagerkerns (19) relativ zu dem

Lagertopf (17) und der Lagerbüchse (14) ermöglichen.

6. Doppelreihige Wälzlagereinheit (9) nach einem der vorstehenden

Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerbüchse (14) einen radial nach außen vorstehenden Flansch (20) ausbildet, welcher zur Abstützung in einer ersten axialen Lastrichtung an dem Gehäuseabschnitt (10) vorgesehen ist.

7. Doppelreihige Wälzlagereinheit (9) nach einem der vorstehenden

Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass radial nach außen vorstehende

Stützelemente (34) vorgesehen sind, welche zur Abstützung in einer zweiten axialen Lastrichtung an dem Gehäuseabschnitt (10) vorgesehen sind.

8. Doppelreihige Wälzlagereinheit (9) nach Anspruch 7, dadurch

gekennzeichnet, dass die Stützelemente (34) elastisch sind, um radial nach innen einfedern zu können.

9. Medizinische Pumpe (1 ), vorzugsweise Spritzenpumpe, mit einer

Spindel (8), vorzugsweise einer Zugspindel, welche durch eine doppelreihige

Wälzlagereinheit (9) nach einem der vorstehenden Ansprüche drehbar und axialfest in einem Gehäuseabschnitt (10) der medizinischen Spritzenpumpe (1 ) gelagert ist.

Description:
Doppelreihige Wälzlagereinheit mit Vorspannelement

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft eine doppelreihige Wälzlagereinheit einer medizinischen Pumpe mit einem Lagerkern, welcher eine erste, in eine Axialrichtung gewandte Innenlauffläche für erste Wälzkörper sowie eine zweite, der ersten

Innenlauffläche in Axialrichtung entgegengesetzt angeordnete Innenlauffläche für zweite Wälzköper ausbildet, einer Lagerbüchse, welche an einem Gehäuseabschnitt anbringbar ist und eine der ersten Innenlauffläche gegenüberliegende erste

Außenlauffläche ausbildet, und einem Lagertopf, welcher eine der zweiten

Innenlauffläche gegenüberliegende zweite Außenlauffläche ausbildet. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine medizinische Pumpe, vorzugsweise Spritzenpumpe, mit einer entsprechenden doppelreihigen Wälzlagereinheit.

Technischer Hintergrund

Medizintechnische Therapien erfordern heute hochpräzise medizinische Pumpen, welche hohe Anforderungen unter anderem an Bauraum, Gewicht, Bedienungs- und Funktionssicherheit sowie Genauigkeit haben. Entsprechend unterliegen die einzelnen mechanischen Komponenten engen Toleranzen, hohen Miniaturisierungsanforderungen und müssen ggf. aufwändig eingebaut und eingestellt werden.

Beispielsweise werden in der Infusionstherapie zur Applikation von Flüssigkeiten häufig Spritzenpumpen eingesetzt, wie z.B. die Perfusor® Space von B. Braun, welche flexible, sichere Therapien ermöglichen und hochpräzise arbeiten müssen, um auch minimale Flüssigkeitsmengen genau dosieren zu können. In einer solchen

Spritzenpumpe wird eine mit einer solchen Flüssigkeit gefüllte Spritze in die Pumpe eingelegt und die Spritze wird anschließend über einen Antriebskopf mit einer definierten Förderrate ausgedrückt (Förderbetrieb), welcher über eine Spindel angetrieben wird. Dabei werden über einen langen Zeitraum, bis zu mehreren Tagen, auf die Spindel hohe Axiallasten bei kleinen Drehzahlen aufgebracht. Muss die Spritze gewechselt werden, wird der Antriebskopf schnell, d.h. in wenigen Sekunden, mit hohen Drehzahlen und sehr geringen Axiallasten zurückgefahren (Rückstellbetrieb). Aufgrund der hohen Genauigkeitsanforderungen werden entsprechend hohe Anforderungen an Toleranzen bei der Lagerung der Spindel gestellt.

Derzeit werden für derartige Präzisionsanwendungen Lagerkonzepte verwendet, welche aus einer Vielzahl einzelner Lager bestehen. Die für die einzelnen Lager notwendigen Bauelemente und -gruppen müssen einzeln eingelagert, kommissioniert und eingebaut werden. Die Lagerungen werden während der Montage der Pumpe aufwändig eingestellt, was zusätzlich dadurch verschärft wird, dass der zur Verfügung stehende Bauraum sehr gering ist und hohe Miniaturisierungsanforderungen vorliegen. Insbesondere ist ein Befestigen der Lagersitze mittels Schrauben aufgrund des beschränkten Bauraums der Pumpe nur eingeschränkt oder gar nicht möglich.

Entsprechend ist der Montageaufwand der Pumpe hoch und es sind kostenintensive und fehleranfällige Einstellarbeiten notwendig, was einen reproduzierbar präzisen Einbau der Lagerungen erschwert. Ferner weisen diese Lagerungen ggf. mangelnde Bewegungsfreiheitsgrade auf, wodurch ein Verklemmen der Lagerung insbesondere während des Einbaus derselben auftreten kann. Zudem liegt in den aktuell verwendeten Lagerkonzepten hohe Reibung vor.

Demgemäß besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, aus dem Stand der Technik bekannte Nachteile zu beheben oder zu reduzieren, und insbesondere darin, eine Montage von medizinischen Pumpen zu vereinfachen, sicherer, präziser und reproduzierbar zu machen und die Fertigungskosten zu senken.

Zusammenfassung der Erfindung

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch eine doppelreihige Wälzlagereinheit einer medizinischen Pumpe, vorzugsweise Spritzenpumpe, gelöst, mit einem Lagerkern, welcher eine erste, teilweise in eine Axialrichtung gewandte

Innenlauffläche für erste Wälzkörper sowie eine zweite, der ersten Innenlauffläche teilweise in Axialrichtung entgegengesetzt angeordnete Innenlauffläche für zweite Wälzköper ausbildet. Ferner hat die Pumpe eine Lagerbüchse, welche an einem

Gehäuseabschnitt bzw. einer Lagerplatte anbringbar ist und eine der ersten

Innenlauffläche gegenüberliegende erste Außenlauffläche für die ersten Wälzkörper ausbildet, sowie einen Lagertopf oder Lagerdeckel, welcher eine der zweiten

Innenlauffläche gegenüberliegende zweite Außenlauffläche für die zweiten Wälzkörper ausbildet. Dabei ist zumindest ein Vorspannelement vorgesehen, welches den

Lagertopf mit der Lagerbüchse mit einer definierten Vorspannung/Anstellung koppelt, um die handhabbar vormontierte, doppelreihige Wälzlagereinheit auszubilden.

Vorzugsweise ist die vorgespannte Wälzlagereinheit vorspannungseinsteilfrei in der Pumpe einbaubar.

In anderen Worten wird eine angestellte Lagerung in X- oder O-Anordnung bereitgestellt, welche durch zumindest ein Vorspannelement als vormontierte und vorgespannte, spielfreie Einheit bereitgestellt ist. Eine Lagerung mit X-Anordnung bedeutet im Rahmen der vorliegenden Erfindung, dass zwei kombinierte

Schräglagerabschnitte derart spiegelbildlich zueinander angeordnet sind, dass

Drucklinien (Richtungen, entlang welcher in einer Reihe von Wälzkörpern Kräfte übertragen werden) sich in der entsprechenden Lagerachse schneiden und dabei in Richtung der jeweils gegenüberliegenden Reihe von Wälzkörpern bzw. dem

gegenüberliegenden Schräglagerabschnitt weisen. Bei einer O-Anordnung verlaufen diese Drucklinien in entgegengesetzte Richtung, also in Richtung radial innen weg von dem gegenüberliegenden Schräglagerabschnitt. Eine solche Lagerung ermöglicht eine sehr enge, präzise Führung einer Welle oder Spindel der medizinischen Pumpe. Ferner ist die Anzahl der benötigten Bauteile gegenüber einer konventionellen Lagerung deutlich reduziert, sodass die Kosten reduziert sind. Als Wälzkörper kommen

beispielsweise Kegel, Rollen oder Nadeln, sowie vorzugsweise Kugeln, Tonnen und Pendelrollen in Frage. Dabei können die ersten und zweiten Wälzlager abhängig von den auftretenden Belastungen jeweils unterschiedlich geformt und/oder dimensioniert sein. Die Wälzlagereinheit ist vorzugsweise lebensdauergeschmiert.

Vorzugsweise ist die Lagerbüchse über einen Passungsabschnitt an dem

Gehäuseabschnitt anbringbar ist, wobei der Lagertopf entlang der Axialrichtung neben dem Passungsabschnitt und diesen nicht überlappend angeordnet ist. In anderen Worten ausgedrückt sind der Passungsabschnitt und der Lagertopf im

zusammengebauten Zustand der Lagereinheit vorzugsweise in Axialrichtung

zueinander versetzt bzw. zueinander beabstandet angeordnet. Weiter vorzugsweise ist das zumindest eine Vorspannelement ein elastischer, die Lagerbüchse zumindest teilweise umgreifender Abschnitt des Lagertopfs. In anderen Worten ausgedrückt sind der Lagertopf und das Vorspannelement stoffeinstückig ausgebildet. Insbesondere ist der Lagertopf an seinem der Lagerbüchse zugewandten Ende geschlitzt und zwischen den Schlitzen stehenbleibende Stege sind elastisch biegbar, um mehrere

Vorspannelemente zu bilden. Vorteile dieser Ausgestaltung liegen darin, dass ein radialer Bauraum der Lagereinheit verringert werden kann und/oder die Montage derselben vereinfacht ist und/oder die Bearbeitung des Lagersitzes einfacher ist und/oder das zumindest eine Vorspannelement hinsichtlich seiner Biegbarkeit und Handhabbarkeit vorteilhaft ausgebildet werden kann.

Eine erfindungsgemäße Wälzlagereinheit ermöglicht, den Aufwand deren Einbaus in die Pumpe sowie der zugehörigen Vorbereitung deutlich zu reduzieren. Anstelle mehrerer verschiedener Lager kann die Wälzlagereinheit als einzelne, vormontierte Baugruppe transportiert, gelagert und kommissioniert werden und anschließend in die Pumpe eingebaut werden, ohne dass ein Arbeitsschritt zur Einstellung der

Vorspannung der Lagerung vorgesehen werden muss. Beispielsweise kann die

Wälzlagereinheit auf eine Welle oder Spindel einer Pumpe aufgepresst werden und über eine entweder an dem Lagertopf oder an der Lagerbüchse vorgesehenen

Passungsabschnitt an dem Pumpengehäuse befestigt werden. Alternativ kann die Wälzlagereinheit beispielsweise in das Pumpengehäuse eingeklebt, eingepresst oder eingeschraubt werden. Hierfür kann z.B. an einem Außenumfang der Wälzlagereinheit ein Gewinde bereitgestellt sein.

Es sind zudem verschiedene Ausführungen des zumindest einen

Vorspannelements denkbar. Es kann als separates, elastisches Bauteil bereitgestellt werden, wie z.B. als eine in die Wälzlagereinheit eingelegte Zug- oder Druckfeder, oder auch als eine Gruppe von separaten, elastischen Bauteilen, die vorzugsweise in gleichen Abständen rund um den Umfang der Wälzlagereinheit verteilt angeordnet sind. Denkbar ist auch, ein an dem Lagertopf und/oder der Lagerbüchse vorgesehenes Gewindeelement als das Vorspannelement bereitzustellen und somit den Lagertopf und die Lagerbüchse durch ein Schraubgewinde, insbesondere ein Einstellgewinde, miteinander zu verspannen.

Es hat sich als besonders zweckmäßig erwiesen, dass das zumindest eine

Vorspannelement zumindest ein elastischer Abschnitt des Lagertopfs oder der

Lagerbüchse ist, vorzugsweise eine Anzahl von Schnapphaken. Weiter vorzugsweise ist eine Anzahl von Vorspannelementen in gleichen Abständen rund um den Umfang der Lagerbüchse oder des Lagertopfes verteilt. Dieses zumindest eine

Vorspannelement umgreift entsprechend die Lagerbüchse bzw. den Lagertopf zumindest teilweise oder greift darin ein. Somit ist das zumindest eine Vorspannelement mit anderen Bauteilen der Wälzlagereinheit integral verbunden, sodass die Anzahl der benötigten Bauteile reduziert und das Gewicht der Wälzlagereinheit optimiert werden kann, sowie Fertigungskosten gesenkt werden können. Insbesondere ermöglicht die Ausgestaltung des Vorspannelements als ein ein-/umgreifendes elastisches Bauteil wie z.B Schnapphaken, dass die Vorspannung der Wälzlagereinheit durch diese Elastizität und eine konstruktive Ausgestaltung festgelegt ist. Besonders aufgrund der durch den beschränkten Bauraum bedingten Miniaturisierung der Wälzlagereinheit ist dies eine erhebliche Erleichterung. Beispielsweise gegenüber einer Einstellung durch ein

Einstellgewinde hat dies zum Vorteil, dass die Vormontage der Wälzlagereinheit deutlich schneller erfolgt und die hohen Anforderungen an Toleranzen zuverlässig eingehalten werden, da der Prozess besser reproduzierbar ist, d. h., weniger

menschlichen Fehlern unterliegt. Dadurch werden die Fertigungskosten erheblich gesenkt.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Wälzlagereinheit sieht vor, dass die ersten Wälzkörper und ersten Laufflächen mit den zweiten Wälzkörpern und zweiten Laufflächen eine X-angeordnete Lagerung bilden. Insbesondere wird bevorzugt, dass die ersten und/oder zweiten Wälzkörper eine Taumelbewegung des Lagerkerns relativ zu dem Lagertopf und der Lagerbüchse ermöglichen

(Taumelfreiheit), vorzugsweise in einem Winkelbereich von +/- 1 ° um die Lager- bzw. Längsachse. Eine Taumelfreiheit in der Wälzlagereinheit ist wichtig für einen möglichst schnellen, reproduzierbaren und sicheren Einbau der erfindungsgemäßen

Wälzlagereinheit, da die Welle oder Spindel der medizinischen Pumpe in der Regel nicht perfekt koaxial zu der Lagerachse und/oder zu einem an dem Gehäuseabschnitt bereitgestellten Lagersitz eingesetzt werden kann. Bei dem Einbau, insbesondere bei einer Handhabung der Spindel oder Welle kommt es entsprechend zu geringfügigen Winkelabweichungen, welche durch die Wälzlagereinheit zugelassen werden müssen. Eine X-Anordnung der ersten und zweiten Wälzlagerreihen hat ein relativ großes Kippspiel, d. h., sie ist dazu geeignet, geringfügige Winkelabweichungen zwischen dem Lagerkern sowie der Lagerbüchse und dem Lagertopf zuzulassen, ohne sich zu verklemmen. Ferner werden nach dieser bevorzugten Ausführung der Erfindung abgerundete Wälzkörper, d. h., Tonnen, Pendelrollen oder vorzugsweise Kugeln eingesetzt, damit das Taumeln möglich ist.

Sinnvollerweise kann die Lagerbüchse einen radial nach außen vorstehenden Flansch ausbilden, welcher zur Abstützung in einer ersten Lastrichtung an dem

Gehäuseabschnitt vorgesehen ist. Da die Wälzlagereinheit derart eingebaut wird, dass der Flansch an dem Gehäuseabschnitt anliegt, wird durch diesen die axiale

Einbauposition der Wälzlagereinheit festgelegt. Dies ist für den präzisen und

reproduzierbaren Einbau der Wälzlagereinheit in der medizinischen Pumpe wichtig. Zudem dient der Flansch als Abstützung der von der Wälzlagereinheit auf den

Gehäuseabschnitt übertragenen axialen Kräfte in der ersten Lastrichtung, welche vorzugsweise einer Hauptlastrichtung entspricht, beispielsweise bei einem

Förderbetrieb der medizinischen Spritzenpumpe.

Bevorzugt ist die erfindungsgemäße Wälzlagereinheit derart ausgebildet, dass das zumindest eine Vorspannelement einen oder mehrere Niederhalter aufweist, welche dazu konfiguriert sind, sich radial nach außen an dem Gehäuseabschnitt abzustützen, um das zumindest eine Vorspannelement in eine zugehörige Eingriffskontur zu drücken, wenn das doppelreihige Wälzlager in dem Gehäuseabschnitt eingebaut ist. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn als Vorspannelemente Schnapphaken vorgesehen sind, welche mit einem radial nach innen abstehenden Vorsprung zumindest teilweise die Lagerbüchse bzw. den Lagertopf umgreifen oder darin eingreifen, wobei die Schnapphaken bei der (Vor-) Montage und Demontage der Wälzlagereinheit radial nach außen aufgebogen werden müssen. Die Niederhalter verhindern das Aufbiegen nach außen der Schnapphaken, wenn die Wälzlagereinheit in der Pumpe eingebaut ist, und dienen somit als eine Selbstsicherung gegen ein Öffnen der Lagereinheit im Betrieb. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die medizinische Pumpe eine

Spritzenpumpe mit einer Zugspindel ist, da bei einer solchen bei einem Förderbetrieb hohe Zugkräfte auf die Wälzlagereinheit aufgebracht werden, durch welche sich die Schnappverbindung ggf. ungewollt öffnen könnte.

Alternativ ist es denkbar, einen Niederhalter, insbesondere in Form einer umlaufenden, nach radial innen vorstehenden Auskragung oder Stufe, an dem

Gehäuseabschnitt vorzugsehen, welcher von radial außen gegen die

Vorspannelemente oder Schnapphaken drückt. Je nachdem, wie der Gehäuseabschnitt strukturell ausgestaltet ist und welchen Anforderungen er ferner unterliegt, ist diese Lösung kostengünstiger als die, bei welcher die Niederhalter von den

Vorspannelementen ausgebildet sind.

Weiterhin bevorzugt sind an der Wälzlagereinheit radial nach außen vorstehende Stützelemente ausgebildet, welche zur Abstützung in einer der ersten Lastrichtung entgegengesetzten zweiten Lastrichtung an dem Gehäuseabschnitt vorgesehen sind. Zweckmäßigerweise sind die Stützelemente elastisch, um radial nach innen einfedern zu können. Insbesondere ist die zweite Lastrichtung eine Nebenlastrichtung, in welcher Kräfte beispielsweise bei einem Rückstellbetrieb der Spritzenpumpe wirken. Wenn sowohl der Flansch als auch die Stützelemente vorgesehen sind, ist die

Wälzlagereinheit axial in beide Richtungen formschlüssig gesichert. Durch radial nach innen einfederbare Stützelemente wird dabei der Einbau der Wälzlagereinheit in der Pumpe vereinfacht, da diese dabei aus dem Weg gedrückt werden können. Ferner kann ein Zurückfedern der Stützelemente als ein Signal für ein Erreichen der korrekten Einbauposition dienen.

Zusammenfassend ist anzumerken, dass die erfindungsgemäße Wälzlagereinheit in Ihrer einfachsten Form Vorspannelemente vorsieht. Die Stützabschnitte sowie die Niederhalter sind vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung, welche sowohl einzeln als auch kombiniert und ggf. einstückig ausgebildet vorgesehen werden können, um vorstehend beschriebene, vorteilhafte Effekte zu erzielen.

Die Wälzlagereinheit ist spielfrei und kompakt, ihr Einbau in die medizinische Pumpe ist sehr einfach und reproduzierbar, da keine Einstellarbeiten oder Prüfungen der Vorspannung notwendig sind, und die Stückkosten sind gering, da die einzelnen Komponenten der Wälzlagereinheit günstig durch Volumenprozesse fertigbar sind, wie z.B. durch Spritzgießen aus Tribo-Kunststoff. Ebenso ist die (Vor-)Montage der Wälzlagereinheit an sich, insbesondere in der Ausführung mit Schnapphaken, schnell, kostengünstig und reproduzierbar, da die Komponenten, insbesondere die

Schnapphaken, selbsteinstellend sind.

Die Wälzlagereinheit wird vormontiert, indem in die Lagerbüchse oder das Lagergehäuse die Wälzkörper, insbesondere Kugeln, und der Lagerkern eingelegt werden, welche anschließend durch ein Anbringen, insbesondere Aufschnappen, des Lagertopfs oder Lagerdeckels definiert spielfrei verspannt werden. Dabei drückt der Lagertopf gegen die Kugeln, welche einen Anschlag bzw. eine Begrenzung des Vorspannwegs ausbilden. Ferner werden die Kugeln bei dem Aufschnappen des Lagertopfs in ihre für den Betrieb vorgesehenen Positionen gedrückt bzw. kommen in ihren vorbestimmten Laufflächen/Laufbahnen zu liegen. Dadurch wird insbesondere ein X-spielfrei verspanntes Lagerelement ausgebildet. Das heißt, die Vorspannung wird durch die Montage der Wälzlagereinheit an sich erreicht. Der Lagertopf, insbesondere in der Ausführung mit Schnapphaken, ist durch seine Formgebung bedingt federnd und lässt sich bei der Montage in eine Rastgeometrie einhaken. Dadurch wird eine dauerhafte (Vorspann-)Kraft auf den drehbaren Innenläufer/Lagerkern aufgebracht. Sowohl die Montage der Wälzlagereinheit an sich als auch deren Einbau in der Pumpe sind leicht automatisierbar.

Des Weiteren wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe durch eine medizinische Pumpe, vorzugsweise eine Spritzenpumpe, gelöst, welche eine Spindel, vorzugsweise eine Zugspindel, aufweist, die durch eine doppelreihige Wälzlagereinheit gemäß der vorstehenden Beschreibung drehbar und axialfest in einem

Gehäuseabschnitt der medizinischen Spritzenpumpe gelagert ist. Die vormontierte Wälzlagereinheit kann in der Pumpe mittels eines ggf. miniaturisierten Einpresswerkzeugs eingebaut werden. Dabei wird sie in eine beliebige Bohrung mit einer entsprechenden Passung eingepresst. Die Festigkeit der Verbindung wird durch die Passung zwischen der Bohrung und der Lagereinheit und durch die Scherfestigkeit eines Lagerbundes (Passungsabschnitts) definiert.

Figurenbeschreibung

Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand beispielhafter

Ausführungsformen mit Referenz auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, die Erfindung soll jedoch nicht darauf begrenzt sein. Dabei werden für gleiche Elemente dieselben Bezugszeichen verwendet.

Fig. 1 zeigt eine Spritzenpumpe, in welcher eine doppelreihige Wälzlagereinheit gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung eingebaut ist.

Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht der doppelreihigen Wälzlagereinheit nach der ersten Ausführungsform der Erfindung.

Fig. 3 zeigt eine Längsschnittansicht der doppelreihigen Wälzlagereinheit nach der ersten Ausführungsform der Erfindung.

Fig. 4 zeigt eine perspektivische Ansicht der doppelreihigen Wälzlagereinheit nach einer zweiten Ausführungsform der Erfindung.

Fig. 5 zeigt eine Längsschnittansicht der doppelreihigen Wälzlagereinheit nach der zweiten Ausführungsform der Erfindung.

Bei der in Fig. 1 dargestellten medizinischen Pumpe handelt es sich um eine Spritzenpumpe 1 , welche beispielsweise bei einer Infusionstherapie zum Einsatz kommt. Die Spritzenpumpe 1 weist ein Spritzengehäuse 2 mit einem Aufnahmefach 3 auf, welches dazu dient, eine Spritze 4 (hier schemenhaft angedeutet) aufzunehmen und gegebenenfalls zu halten. Bei Betrieb der Spritzenpumpe 1 ist eine mit Medikamenten o.Ä. gefüllte Spritze 4 mit einem Spritzenkolben 5 zum Ausdrücken der Spritze 4 in das Aufnahmefach 3 eingelegt und liegt an einem Antriebskopf 6 der Spritzenpumpe 1 an. Der Antriebskopf 6 ist axial verschiebbar, um den Spritzenkolben 5 zu betätigen. Dabei ist er über ein axial verschiebbar an dem Spritzengehäuse 2 gelagertes Antriebsrohr 7 mit einer Spindel 8, genauer einer Zugspindel, verbunden. Zwischen dem Antriebsrohr 7 und der Spindel 8 ist ein Wandlungsmechanismus (nicht dargestellt) vorgesehen, welcher eine Drehbewegung der Spindel 8 in eine

Längsbewegung des Antriebskopfes 6 wandelt.

Nachfolgend werden zur besseren Orientierung die Seite der Spritzenpumpe 1 und der Wälzlagereinheit 9, welche in Richtung des Antriebskopfes 6 bzw. in eine Zugrichtung betrachtet gewandt sind, als Vorderseite bezeichnet. Die dazu

entgegengesetzte Seite bzw. Richtung der Spritzenpumpe 1 und der Wälzlagereinheit 9, welche in Richtung des Getriebeabschnitts 12 bzw. in eine Druckrichtung gewandt ist, wird als Rückseite bezeichnet.

Die Spindel 8 ist durch eine doppelreihige Wälzlagereinheit 9 drehbar und axialfest an dem Spritzengehäuse 2 gelagert. Nach dieser Ausführungsform sitzt die

doppelreihige Wälzlagereinheit 9 in einem von einer Lagerplatte 10 ausgebildeten Lagersitz 11 . Die Lagerplatte 10 ist ein Gehäuseabschnitt, welcher dazu dient, in dem Spritzengehäuse 2 einen Getriebeabschnitt 12 abzuteilen, in welchem

Antriebszahnräder 13 zum Antreiben der Spindel 8 angeordnet sind. Die

Antriebszahnräder 13 sind ebenfalls an der Lagerplatte 10 gelagert. Zum Antreiben der Antriebszahnräder 13 ist ferner ein Elektromotor (nicht dargestellt) vorgesehen.

Fig. 2 ist eine perspektivische Darstellung der doppelreihigen Wälzlagereinheit 9. Ein Lageraußenring der Wälzlagereinheit 9 ist zweiteilig und weist eine Lagerbüchse 14 und einen Lagertopf 17 auf. Die Lagerbüchse 14 bildet außenseitig eine Eingriffskontur in Form einer Umfangsnut 15 aus, in welche Schnapphaken 16 des Lagertopfs 17 eingreifen. Die Schnapphaken 16 dienen dabei als ein Vorspannelement, durch welches eine definierte Vorspannung/Anstellung der Wälzlagereinheit 9 erzeugt wird.

Die Schnapphaken 16 sind dadurch ausgebildet, dass der Lagertopf 17 an seinem rückseitigen (d. h., im eingebauten Zustand der Lagerplatte 10 des Spritzengehäuses 2 zugewandten), hülsenförmig ausgebildeten Ende in gleichen Abständen rund um den Lagerumfang verteilte Schlitze 18 aufweist, welche in Axialrichtung verlaufen. Zwischen den Schlitzen 18 bleiben elastische Stege, die Schnapphaken 16, stehen. An seinem vorderseitigen (d. h., im eingebauten Zustand der Lagerplatte 10 des Spritzengehäuses abgewandten) Ende ist der Lagertopf 17 schüsselartig nach radial innen gekrümmt und in Axialrichtung offen. Innerhalb der Lagerbüchse 14 und des Lagertopfs 17 ist ein Lagerkern 19 angeordnet, dessen vorderseitiges Ende, wie in Fig. 2 dargestellt, radial innerhalb einer Öffnung des der Lagerplatte 10 abgewandten Endes des Lagertopfs 17 liegt. Die Wälzlagereinheit 9 ist als eine vormontierte Baugruppe an der Lagerplatte 10 montiert, indem die Lagerbüchse 14 in die Lagerplatte 10 eingepresst ist.

Fig. 3 zeigt einen Längsschnitt der Wälzlagereinheit 9 nach der ersten

Ausführungsform. Eine Position der Wälzlagereinheit 9 in Axialrichtung ist dadurch festgelegt, dass ein von der Lagerbüchse 14 ausgebildeter, sich radial nach außen erstreckender Kragen oder Flansch 20 rückseitig (d. h., an der Seite des

Getriebeabschnitts 12 bzw. an der dem Antriebskopf 6 abgewandten Seite) an der Lagerplatte 10 anliegt. Ferner wird durch den Flansch 20 eine während eines

Förderbetriebs auf die Spindel 8 wirkende Zugbelastung (d. h., eine in Zugrichtung, in Richtung hin zu dem Antriebskopf 6 wirkende Hauptlast) an der Lagerplatte 10 abgestützt. Rund um den Lagersitz 11 an der Rückseite der Lagerplatte 10 ist eine Fase 21 vorgesehen, um ein Einpressen bzw. einen Einbau der Lagerbüchse 14 an der Leiterplatte 10 zu erleichtern. Unmittelbar vorderseitig des Flanschs 20 weist die

Lagerbüchse 14 einen Passungsabschnitt 22 auf, welcher sich in Axialrichtung erstreckt und über welchen die Lagerbüchse 14 wie vorstehend beschrieben in den durch die Lagerplatte 10 ausgebildeten Lagersitz 11 eingepresst ist. Durch die so erzeugte Pressverbindung wird eine auf die Spindel 8 wirkende Druckbelastung (d.h., in

Druckrichtung bzw. in Richtung der Rückseite wirkende Nebenlast) auf die Lagerplatte 10 übertragen. Unmittelbar hinter dem Passungsabschnitt 22 bildet die Lagerbüchse 14 in der folgenden Reihenfolge eine radial nach innen verlaufende Stufe, die Umfangsnut 15 und einen sich in Axialrichtung zu der Vorderseite hin erstreckenden Endabschnitt aus. An einer Innenseite der Lagerbüchse 14, genauer, an einem radial innerhalb des Passungsabschnitts 22 und des Lagersitzes 11 liegenden Abschnitt der Lagerbüchse 14, ist ein sich radial nach innen erstreckender Bund vorgesehen, welcher an dessen Vorderseite eine erste Außenlauffläche 23 nach Bauart eines Schrägrillenkugellagers ausbildet. Die erste Außenlauffläche 23 stützt erste Wälzkörper 24, in dieser

Ausführungsform Kugeln, rückseitig sowie radial außen.

Innerhalb der Lagerbüchse 14 ist der Lagerkern 19 angeordnet, welcher im

Wesentlichen hülsenförmig ist und an einer Innenumfangsfläche einen Spindelsitz 30 für eine Verbindung mit der Spindel 8 ausbildet. Der Spindelsitz 30 ist bevorzugt eine leichte Spiel- oder Übergangspassung, kann jedoch auch als Presspassung ausgebildet sein. In einem mittleren Bereich weist der Lagerkern 19 ferner eine radial nach außen hervorstehende Auskragung 25 auf. An einem Übergang zwischen der Auskragung 25 und rückseitigen Ende des Lagerkerns 19 ist eine erste Innenlauffläche 26 nach Bauart eines Schrägrillenkugellagers für die ersten Wälzkörper 24 ausgebildet, welche der ersten Außenlauffläche 23 derart wälzkörperdiametral gegenüberliegt, dass die ersten Wälzkörper 24 sich bei einer Relativdrehung das Lagerkerns 19 und der Lagerbüchse 14 zwischen der ersten Innenlauffläche 26 und der ersten Außenlauffläche 23

abwälzen.

An einem Übergang der Auskragung 25 und dem vorderseitigen Ende des

Lagerkerns 19 ist eine zweite Innenlauffläche 27 nach Bauart eines

Schrägrillenkugellagers ausgebildet, um zweite Wälzkörper 28, in dieser

Ausführungsform Kugeln, rückseitig sowie radial innen abzustützen. Der zweiten Innenlauffläche 27 wälzkörperdiametral gegenüberliegend ist an einer Innenseite des Lagertopfs 17, genauer innerhalb von dessen schüsselartig ausgebildetem Ende, eine zweite Außenlauffläche 29 nach Bauart eines Schrägrillenkugellagers ausgebildet, um die zweiten Wälzkörper 28 vorderseitigen sowie radial außen zu stützen. D. h., die zweite Innen- und die zweite Außenlauffläche 27, 29 liegen einander derart gegenüber, dass die zweiten Wälzkörper 28 sich bei einer Relativdrehung des Lagerkerns 19 und des Lagertopfs 17 zwischen der zweiten Innenlauffläche 27 und der zweiten

Außenlauffläche 29 abwälzen. Darüber hinaus ist in Fig. 3 gut zu sehen, dass die durch den Lagertopf 17 ausgebildeten Schnapphaken 16 in die Umfangsnut 15 der Lagerbüchse 14 eingreifen, um dadurch die Wälzlagereinheit 9 zusammenzuhalten. Darüber hinaus ist erkennbar, dass die freien Enden der Schnapphaken 16, welche in die Umfangsnut 15 eingreifen, radial nach innen gebogen sind und an ihrem rückseitigen Ende bzw. ihrer rückseitigen Stirnfläche eine Rampe oder Montageschräge 37 bilden, durch welche die

Schnapphaken 16 während eines Montagevorgangs an der Lagerbüchse 14 zur Anlage kommen und nach außen gedrückt bzw. aufgebogen werden. Genauer werden während einer Montage der Wälzlagereinheit 9 der Lagerkern 19 und die Wälzkörper 24, 28 in die Lagerbüchse 14 eingesetzt und wird der Lagertopf 17 von der Vorderseite aus über die Lagerbüchse 14 geschoben, wobei die Schnapphaken 16 auf das vorderseitige Ende der Lagerbüchse 14 treffen und durch die stirnseitigen

Montageschrägen 37 elastisch nach außen gebogen werden, bis die Schnapphaken 16 schließlich in die Umfangsnut 15 der Lagerbüchse 14 einschnappen. Dabei können sich die Schnapphaken 16 nicht vollständig elastisch zurückstellen, sondern pressen gegen eine vorderseitige Wand der Umfangsnut 15, wodurch eine definierte Vorspannung bzw. Anstellung der Wälzlagereinheit 9 erreicht wird.

Ferner ist in Fig. 3 zu sehen, dass die unmittelbar hinter dem Passungsabschnitt 22 ausgebildete Stufe der Lagerbüchse 14 radial nach außen über den Außenumfang des Lagertopfs 17 hinausreicht und dadurch die Schnapphaken 16 in Axialrichtung abschirmt. Dadurch wird verhindert, dass insbesondere in einem vormontierten, uneingebauten Zustand der Wälzlagereinheit 9 ein Störkörper hinter die Schnapphaken 16 greift und diese ungewollt geöffnet werden, wodurch die Wälzlagereinheit 9 auseinanderfallen würde.

Bei einer auf die Spindel 8 wirkenden Zugbelastung, d. h., in einem Förderbetrieb der Spritzenpumpe 1 , wird eine entsprechende Zugkraft über den Spindelsitz 30 (im Falle der Presspassung des Spindelsitzes 30) oder über die rückseitige Stirnfläche 35 (in Fig. 3 links) des Lagerkerns 19 (im Falle der Spiel- oder Übergangspassung des Spindelsitzes 30) auf den Lagerkern 19 übertragen. Hierfür ist es von Vorteil, wenn der Lagerkern 19 aus einer zugehörigen Öffnung der Lagerbüchse 14 hervorragt. Von dem Lagerkern 19 wird die Zugkraft über die zweite Innenlauffläche 27 des Lagerkerns 19 auf die zweiten Wälzkörper 28 und von dort auf die zweite Außenlauffläche 29 des Lagertopfs 17 übertragen. Die somit auf den Lagertopf 17 wirkende Zugbelastung wird über die Schnapphaken 16 auf die Lagerbüchse 14 und von dort aus über die Reibung in der Pressverbindung zwischen der Lagerbüchse 14 und der Lagerplatte 10 sowie über den Flansch 20 auf die Lagerplatte 10 übertragen. Der Flansch 20 wird benötigt, da bei dem Förderbetrieb relativ hohe Kräfte auf die Spindel 8 wirken. Bei

entgegengesetzter Betriebsrichtung, d. h. bei einem Rückstellbetrieb der

Spritzenpumpe 1 , wirkt eine vergleichsweise geringe Drucklast auf die Spindel 8, welche über den Spindelsitz 30 oder ggf. über eine vorderseitige Stirnfläche 36 (in Fig.

3 rechts) des Lagerkerns 19 auf den Lagerkern 19 übertragen wird. Von dort aus wird die Drucklast über die erste Innenlauffläche 26 und die ersten Wälzkörper 24 auf die erste Außenlauffläche 23 der Lagerbüchse 14 und von dort aus über die Reibung in der Pressverbindung zwischen der Lagerplatte 10 und der Lagerbüchse 14 auf die

Lagerplatte 10 übertragen. Gemäß der unterschiedlich großen Belastungen in der Zug- und der Druckrichtung sind nach dieser Ausführungsform die ersten und zweiten

Wälzkörper 24, 28 ausgelegt, sodass als erste Wälzkörper 24 kleinere Kugeln gewählt sind (z.B. mit einem Durchmesser von 2 mm) als für die zweiten Wälzkörper 28 (z.B. mit einem Durchmesser von 3 mm).

Fig. 4 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Wälzlagereinheit 9 nach einer zweiten Ausführungsform der Erfindung. Der Aufbau der Spritzenpumpe 1 , die

Wälzlagereinheit 9 an sich sowie deren Einbausituation entsprechen in großen Teilen der der ersten Ausführungsform, weshalb nachfolgend lediglich Unterschiede zwischen den beiden Ausführungsformen erläutert werden, um redundante Beschreibungen zu vermeiden.

Bei einem Vergleich von Fig. 4 mit Fig. 2 wird deutlich, dass der größte

Unterschied der beiden Ausführungsformen in der Ausgestaltung des Lagertopfs 17 liegt, genauer in der Ausgestaltung des sich in Axialrichtung erstreckenden

hülsenförmigen Abschnitts des Lagertopfs 17, welcher die Vorspannelemente oder Schnapphaken 16 ausbildet. Die Schnapphaken 16 sind in gleichmäßigen Abständen rund um den Umfang des Lagertopfs 17 verteilt angeordnet. Die Schnapphaken 16 sind nach dieser in Fig. 4 dargestellten zweiten Ausführungsform aus im Wesentlichen kreuzförmigen Abschnitten aus Blech, Plastik oder anderen elastisch verformbaren Materialien (insbesondere aus dem gleichen Material und einstückig mit dem übrigen Lagertopf) geformt. Der Fuß 31 dieses Kreuzes ist integral mit dem schüsselförmigen Ende des Lagertopfs 17 verbunden und erstreckt sich axial in Richtung hin zu der Lagerplatte 10 bzw. in Druckrichtung. Zwei Arme 32 des Kreuzes erstrecken sich beiderseitig des Fußes 31 in Umfangsrichtung oder senkrecht dazu und sind mit ihren freien Enden radial nach innen gebogen, um in die Umfangsnut 15 einzugreifen.

Dadurch wird die Wälzlagereinheit 9 als Einheit verbunden und wird die Vorspannung der Wälzlagereinheit 9 bereitgestellt. Ein Kopf 33 des Kreuzes stellt im Grunde eine über die Arme 32 hinausgehende Verlängerung des Fußes 31 dar und ist radial nach außen gebogen. Das freie Ende des Kopfes 33 liegt dabei an einer Innenumfangsfläche des in der Lagerplatte 10 ausgebildeten Lagersitzes 11 an, wodurch die kreuzförmigen Schnapphaken 16 im eingebauten Zustand elastisch nach radial innen gedrückt werden oder zumindest in der in die Umfangsnut 15 eingreifenden Lage gehalten werden. D. h., der Kopf 33 des Kreuzes dient als ein Niederhalter zur Sicherung des Eingriffs der Arme 32 des Kreuzes in der Umfangsnut 15, wodurch deren Ausschnappen auch bei einer hohen Zugbelastung verhindert werden kann.

Darüber hinaus bildet der sich in Axialrichtung erstreckende hülsenförmige

Abschnitt des Lagertopfs 17 elastische Stützelemente 34 aus. Diese sind rund um den Umfang des Lagertopfs 17 im Wechsel mit den Schnapphaken 16 in gleichen

Abständen zueinander angeordnet. Die Stützelemente 34 sind derart schräg nach radial außen abgeknickt, dass diese sich außen an der vorwärts gerichteten Fläche der Lagerplatte 10 abstützen, um zum einen eine Selbstsicherung der Wälzlagereinheit 9 in der Lagerplatte 10 zu realisieren und zum anderen, um auch in Druckrichtung

formschlüssig Kräfte auf die Lagerplatte 10 zu übertragen, anstelle dies, wie in der ersten Ausführungsform, ausschließlich reibschlüssig über die Pressverbindung mit dem Lagersitz 11 umzusetzen.

Darüber hinaus sind die Stützelemente 34 über einen verbreiterten, sich parallel zu der Lagerachse erstreckenden Sockel integral mit dem schüsselförmigen Ende des Lagertopfs 17 verbunden und haben ferner ein an den Sockel angeschlossenes, schmaleres freies Ende, welches wie vorstehend beschrieben nach radial außen abgeknickt ist, um sich an der Lagerplatte 10 abzustützen. Dabei liegt fertigungsbedingt der Sockel eines Stützelements 34 zwischen den Füßen 31 zweier kreuzförmiger Schnapphaken 16 und endet der Sockel in Axialrichtung knapp vor zwei Armen 32 zweier Schnapphaken 16. Beispielsweise wird hierdurch eine einfache, gleichmäßige Schnittweite ermöglicht, um die Schnapphaken 16 und die Stützelemente 34 in den einstückig gefertigten Lagertopf 17 einzubringen. Es ist anzumerken, dass in dieser speziellen Ausführungsform sowohl die Schnapphaken 16 als auch die Stützelemente 34 vorgesehen sind, dass diese jedoch auch einzeln und unabhängig voneinander bereitgestellt werden können.

Fig. 5 zeigt einen Längsschnitt durch die Wälzlagereinheit 9 der zweiten

Ausführungsform entlang einer Ebene, welche durch die Lagerachse L verläuft und einander bezüglich der Wälzlagereinheit 9 diametral gegenüberliegende Stützelemente 34 schneidet. In dieser Ansicht ist gut erkennbar, dass die Lagerplatte 10 an dem nach vorne gerichteten Umfangsrand des Lagersitzes 11 leicht angeschrägt ist, um eine bessere Auflage der freien Enden der Stützelemente 34 an der Lagerplatte 10 zu ermöglichen. Dadurch, dass die Stützelemente 34 elastisch sind, können diese einfedern, um zu ermöglichen, dass das Lager von der Seite des Getriebeabschnitts 12 ausgehend in den Lagersitz 11 der Lagerplatte 10 eingepasst wird. In Endlage bzw. bei Erreichen des eingebauten Zustands verlassen die Stützelemente 34 den Lagersitz 11 und schnappen nach außen, um sich an der Lagerplatte 10 axial abzustützen.

Ferner ist hinter einem der Stützabschnitte 34 (in der Fig. 5 oben liegend) ein Schnapphaken 16 erkennbar, dessen Kopf 33 sich in radialer Richtung gegen die Innenumfangsfläche des Lagersitzes 11 der Lagerplatte 10 stützt. Gut zu sehen ist außerdem, dass der Passungsabschnitt 22 der Lagerbüchse 14 verglichen mit dem der ersten Ausführungsform relativ kurz ist und nicht in Axialrichtung über den Lagersitz 11 der Lagerplatte 10 hinausreicht, sodass ein Abschnitt des Lagersitzes 11 frei liegt, an welchen sich die Köpfe 33 der Schnapphaken 16 abstützen können. Ferner ist ein Arm 32 des Schnapphakens 16 erkennbar, welcher in die Umfangsnut 15 der Lagerbüchse 14 eingreift und zudem an seiner rückseitigen Stirnfläche eine Rampe oder

Montageschräge 37 ausbildet, durch welche der Schnapphaken 16 beim Aufschnappen des Lagertopfs 17 auf die Lagerbüchse 14 nach radial außen gedrückt wird. In anderen Worten ist in der zweiten Ausführungsform die Geometrie des

Lagertopfs 9 derart erweitert, dass nach dem Einpressen im Lagersitz 11 Haltelaschen bzw. Stützelemente 34 einrasten und das Lager auch in Druckrichtung formschlüssig und nicht nur reibschlüssig, wie in der ersten Ausführungsform, absichern. Zusätzlich verhindern die Niederhalter 33 ein Öffnen der Rastgeometrien (Schnapphaken 16) an dem Lagertopf 17 bei Zugkräften Z.

Fig. 4 und Fig. 5 zeigen außerdem die Wälzlagereinheit 9, an welcher sowohl die Spindel 8 als auch eines der Antriebszahnräder 13 bereits angebracht sind. Diese Einbausituation ist gleichermaßen auf die erste Ausführungsform übertragbar.

Die Wälzlagereinheit 9 nach der ersten vorstehend beschriebenen

Ausführungsform ist besonders einfach und kostengünstig und ist insbesondere im Falle von relativ geringen Belastungen von Vorteil. Wenn jedoch die Wälzlagereinheit 9 höheren Belastungen ausgesetzt wird, ist ggf. die Wälzlagereinheit 9 nach der zweiten vorstehend beschriebenen Ausführungsform vorteilhaft, da diese durch die Niederhalter 33 und Stützelemente 34 zusätzliche Sicherungen und Befestigungen hat, um höhere Lasten abzufangen, ohne dass dadurch die Anzahl der benötigten Bauteile, der

Aufwand der (Vor-)Montage oder des Einbaus der erfindungsgemäßen Wälzlagereinheit 9 in die Spritzenpumpe 1 erhöht wird.

Referenzzeichenliste

1 Medizinische Pumpe / Spritzenpumpe

2 Spritzengehäuse

3 Aufnahmefach

4 Spritze

5 Spritzenkolben

6 Antriebskopf

7 Antriebsrohr

8 Spindel

9 Wälzlagereinheit

10 Lagerplatte

11 Lagersitz

12 Getriebeabschnitt

13 Antriebszahnräder

14 Lagerbüchse

15 Umfangsnut

16 Schnapphaken / Vorspannelement

17 Lagertopf

18 Schlitze

19 Lagerkern

20 Flansch

21 Fase

22 Passungsabschnitt

23 erste Außenlauffläche

24 erste Wälzkörper

25 Auskragung

26 erste Innenlauffläche

27 zweite Innenlauffläche

28 zweite Wälzkörper

29 zweite Außenlauffläche

30 Spindelsitz

31 Fuß des Schnapphakens 32 Arme des Schnapphakens

33 Kopf des Schnapphakens / Niederhalter

34 Stützelement

35 Rückseitige Stirnfläche des Lagerkerns

36 Vorderseitige Stirnfläche des Lagerkerns

37 Montageschräge

L Längsachse der Wälzlagereinheit/ Lagerachse