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Title:
DISCHARGE DEVICE FOR DISCHARGING AN ELECTRIC CHARGE AND/OR VOLTAGE VIA A SHAFT OF A DRIVE TRAIN, AND DRIVE TRAIN HAVING THE DISCHARGE DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/227156
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a discharge device (15) for an electric machine (1) for discharging an electric charge and/or voltage from a rotor (2) to a housing portion (7) via a shaft (4), the housing portion (7) delimiting a housing chamber (6). The discharge device comprises a first contact means (16) for electrically and mechanically connecting to the shaft (4) and a second contact means (17) for electrically and mechanically connecting to the housing portion (7). The first and the second contact means (16, 17) can be rotated relative to each other about a main axis (100). The one contact means (16) is in the form of a sleeve (20) and the other contact means (17) is in the form of a grounding rod (21), the sleeve (20) having a contact chamber (18) with an electrically conductive liquid (19), the grounding rod (21) being disposed partly in the sleeve (20), and the sleeve (20) and the grounding rod (21) being electrically interconnected by the interposition of the electrically conductive liquid (19). The discharge device also comprises a bridging sleeve (34), the bridging sleeve (34) being disposed in the contact chamber (18), and the bridging sleeve (34) electrically bridging the distance between the grounding rod (21) and the sleeve (20) at least partially.

Inventors:
HARTMANN CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/DE2023/100287
Publication Date:
November 30, 2023
Filing Date:
April 21, 2023
Export Citation:
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Assignee:
SCHAEFFLER TECHNOLOGIES AG (DE)
International Classes:
H02K11/40; H02K7/00; B60R16/06; F16C41/00
Foreign References:
DE102020119719A12022-01-27
DE102021210957A12022-03-31
DE102020101417A12021-07-22
DE102020119719A12022-01-27
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Claims:
Patentansprüche

1. Ableitvorrichtung (15) zur Ableitung einer elektrischen Ladung und/oder Spannung über eine Welle (4) eines Antriebsstrangs eines Kraftfahrzeugs zu einem Gehäuseabschnitt (7), wobei der Gehäuseabschnitt (7) einen Gehäuseraum (6) begrenzt, mit einer ersten Kontakteinrichtung (16) zur elektrischen und mechanischen Verbindung mit der Welle (4), mit einer zweiten Kontakteinrichtung (17) zur elektrischen und mechanischen Verbindung mit dem Gehäuseabschnitt (7), wobei die erste und die zweite Kontakteinrichtung (16, 17) um eine Hauptachse (100) relativ zueinander verdrehbar sind, wobei die eine Kontakteinrichtung (16) als eine Hülse (20) und die andere Kontakteinrichtung (17) als ein Erdungsstab (21 ), oder die eine Kontakteinrichtung (16) als ein Erdungsstab und die andere Kontakteinrichtung (17) als eine Hülse ausgebildet ist, wobei die Hülse (20) einen Kontaktraum (18) mit einer elektrisch leitfähigen Flüssigkeit (19) aufweist und wobei der Erdungsstab (21 ) abschnittsweise in der Hülse (20) angeordnet ist, sodass der Erdungsstab (21 ) in dem Kontaktraum (18) in die elektrisch leitfähige Flüssigkeit (19) eintaucht, wobei die Hülse (20) und der Erdungsstab (21 ) unter Zwischenschaltung der elektrisch leitfähigen Flüssigkeit (19) miteinander elektrisch leitend verbunden sind, gekennzeichnet durch eine Überbrückungshülse (34), wobei die Überbrückungshülse (34) in dem Kontaktraum (18) angeordnet ist und wobei die Überbrückungshülse (34) den Abstand zwischen dem Erdungsstab (21 ) und der Hülse (20) elektrisch leitend zumindest teilweise überbrückt.

2. Ableitvorrichtung (15) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Überbrückungshülse (34) als eine Gleitbuchse ausgebildet ist, wobei die Gleitbuchse eine Gleitlagerung und/oder eine Notlagerung für den Erdungsstab (21 ) bildet.

3. Ableitvorrichtung (15) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Überbrückungshülse (34) mit der Hülse (20) mechanisch und damit elektrisch leitend verbunden ist, so dass die elektrisch leitfähige Flüssigkeit (19) einen möglichen Ringspalt zwischen der Überbrückungshülse (34) und dem Erdungsstab (21 ) elektrisch leitend überbrückt.

4. Ableitvorrichtung (15) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitfähige Flüssigkeit (19) als ein leitfähiges Öl, insbesondere Getriebeöl oder Fett ausgebildet ist, wobei die leitfähige Flüssigkeit eine elektrische Leitfähigkeit kleiner als 500 nS/m bei 25°C, insbesondere kleiner als 300 nS/m und im Speziellen kleiner als 100 nS/m aufweist.

5. Ableitvorrichtung (15) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (20) einen radialen Absatz (28) zur Begrenzung des Kontaktraums (18) aufweist, wobei die Überbrückungshülse (34) durch den radialen Absatz (28) in dem Kontaktraum (18) in axialer Richtung formschlüssig gesichert ist.

6. Ableitvorrichtung (15) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (20) einen Dichtabschnitt (27) zur Aufnahme einer Dichtungseinrichtung (22) und einen sich an dem Dichtabschnitt (27) anschließenden Kontaktabschnitt (26) zur Bildung des Kontaktraums (18) aufweist, wobei der Erdungsstab (21 ) über den Dichtabschnitt (27) in den Kontaktabschnitt (26) dichtend geführt ist.

7. Ableitvorrichtung (15) nach Anspruch 6, gekennzeichnet, durch eine Dichtungseinrichtung (22) zur Abdichtung des Kontaktraums (18), wobei die Dichtungseinrichtung (22) in axialer Richtung in Bezug auf die Hauptachse (100) formschlüssig und/oder kraftschlüssig in dem Dichtabschnitt (27) aufgenommen ist, wobei der Erdungsstab (21 ) über die Dichtungseinrichtung (22) dichtend an einem Innenumfang der Hülse (20) abgestützt ist.

8. Ableitvorrichtung (15) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (20) an ihrem Innenumfang eine Formschlusskontur (29) und der Erdungsstab (21 ) an seinem Außenumfang eine Gegenkontur (30) aufweist, wobei die Formschlusskontur (29) und die Gegenkontur (30) miteinander in Eingriff stehen, sodass der Erdungsstab (21 ) gegen Verlieren in der Hülse (20) gesichert ist.

9. Ableitvorrichtung (15) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Erdungsstab endseitig einen Befestigungsabschnitt (31 ) aufweist, wobei die Ableitvorrichtung (15) ein Befestigungsmittel (32) zur lösbaren Befestigung des Befestigungsabschnitts (31 ) an dem Gehäuseabschnitt (7) aufweist.

10. Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs, umfassend eine elektrische Maschine (1 ) mit einem Rotor (2), umfassend einen Gehäuseabschnitt (7), wobei der Gehäuseabschnitt (7) einen Gehäuseraum (6) begrenzt, und umfassend eine Welle (4), wobei die Welle (4) mit dem Rotor (2) elektrisch und getriebetechnisch verbunden ist und wobei die Welle (4) in dem Gehäuseraum (6) drehbar gelagert ist, wobei die Welle (4) eine Hauptachse (100) definiert, gekennzeichnet durch mindestens eine Ableitvorrichtung (15) nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Ableitung einer elektrischen Ladung und/oder Spannung von dem Rotor (2) über die Welle (4) zu dem Gehäuseabschnitt (7).

Description:
Ableitvorrichtung zur Ableitung einer elektrischen Ladung und/oder Spannung über eine Welle eines Antriebsstrangs sowie ein Antriebsstrang mit der Ableitvorrichtung

Die Erfindung betrifft eine Ableitvorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung einen Antriebsstrang mit der Ableitvorrichtung.

Elektrische Maschinen, insbesondere elektrische Traktionsmaschinen, werden während des Betriebes durch induzierte Wellenspannungen elektrisch aufgeladen. Zusätzlich können zirkulierende Hochfrequenz-Ströme in Motoren hoher Leistungsklassen entstehen. Derartige elektrische Maschinen weisen in der Regel einen Rotor sowie eine Rotorwelle auf, welche über Wälzlager in einem Gehäuse gelagert sind. Aufgrund von elektrischen Entladungen bzw. der zirkulierenden Hochfrequenz-Ströme, kann es zu einer Beschädigung der Wälzlager kommen. Um dies zu vermeiden, ist eine Abführung dieser elektrischen Energie notwendig. Hierzu sind beispielsweise Erdungsbürsten oder radial wirkende Schleifelemente (Kohlebürsten) bekannt, welche zur Erdung der Rotorwelle dienen. Des Weiteren sind axial wirkende Systeme zur Wellenerdung bekannt.

Die Druckschrift DE 102020 119719 A1 , die den nächstkommenden Stand der Technik bildet offenbart eine Ableiteinrichtung für einen Motor zur Ableitung einer elektrischen Ladung und/oder Spannung von einem Rotor über eine Welle zu einem Gehäuse, mit einem ersten Kontaktmodul zur elektrischen und mechanischen Verbindung mit der Welle, mit einem zweiten Kontaktmodul zur elektrischen und mechanischen Verbindung mit dem Gehäuse, wobei das erste und das zweite Kontaktmodul relativ zueinander verdrehbar sind und in einem gegenüber einem Gehäuseraum abgedichteten Innenraum elektrisch miteinander in Verbindung stehen, wobei der Innenraum mit einer elektrisch leitfähigen Flüssigkeit gefüllt ist, wobei das erste und das zweite Kontaktmodul über die elektrische leitfähige Flüssigkeit miteinander elektrisch leitend verbunden sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ableitvorrichtung zu schaffen, welche sich durch eine verbesserte Ableitfähigkeit und durch Verschleißfreiheit auszeichnet.

Diese Aufgabe wird durch eine Ableitvorrichtung mit den Merkmalen das Anspruchs 1 sowie einen Antriebsstrang mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.

Die Erfindung betrifft eine Ableitvorrichtung, welche vorzugsweise für einen Antriebsstrang mit einer elektrischen Maschine ausgebildet und/oder geeignet ist. Der Antriebsstrang oder die elektrische Maschine weist einen Gehäuseabschnitt auf, wobei der Gehäuseabschnitt einen Gehäuseraum definiert und/oder begrenzt. Insbesondere ist der Gehäuseabschnitt ein Bestandteil eines Gehäuses und/oder bildet dieses. Bevorzugt ist das Gehäuse mehrteilig aufgebaut, wobei der Gehäuseabschnitt einen Teil des Gehäuses, beispielsweise ein Lagerschild, bildet. Insbesondere ist der Gehäuseabschnitt mit Masse verbunden und/oder geerdet.

Die elektrische Maschine weist eine Welle auf oder ist mit einer Welle, z.B. einer Eingangswelle oder einer Zwischenwelle eines Getriebes gekoppelt, welche mit ihrer Rotationsachse eine Hauptachse definiert. Des Weiteren weist die elektrische Maschine einen Stator und einen Rotor auf, welche konzentrisch und/oder koaxial zueinander angeordnet sind. Die Welle ist mit dem Rotor elektrisch und getriebetechnisch verbunden. Insbesondere wird die Welle über und/oder durch den Rotor angetrieben. Insbesondere ist die Welle als eine Rotorwelle ausgebildet, welche vorzugsweise mit dem Rotor drehfest, starr und/oder einstückig verbunden ist. Vorzugsweise ist der Gehäuseabschnitt elektrisch und mechanisch mit dem Stator des Elektromotors verbunden. Die Welle und ggf. auch der Rotor sind in dem Gehäuseraum drehbar gelagert. Insbesondere weist die elektrische Maschine mindestens oder genau zwei Lagereinrichtungen auf, welche die Rotorlagerung bilden oder mitbilden. Der Rotor ist vorzugsweise zwischen den beiden Lagereinrichtungen in dem Gehäuseraum angeordnet, wobei die Welle über die Lagereinrichtungen in dem Gehäuseraum und/oder an dem Gehäuseabschnitt drehbar gelagert ist. Vorzugsweise ist mindestens eine der Lagereinrichtungen als eine Wälzlagereinrichtung ausgebildet.

Die Ableitvorrichtung ist zur Ableitung einer elektrischen Ladung und/oder Spannung, ausgehend von dem Rotor über die Welle zu dem Gehäuseabschnitt und optional ergänzend zu dem Stator ausgebildet und/oder geeignet. Insbesondere bildet die Ableitvorrichtung eine elektrische Verbindung zwischen der Welle und dem Gehäuseabschnitt. Insbesondere handelt es sich um eine ständige elektrische Verbindung zwischen der Welle und dem Gehäuseabschnitt, welche sowohl stationär als auch dynamisch, also im Betrieb der elektrischen Maschine, vorliegt.

Die Ableitvorrichtung weist eine erste Kontakteinrichtung sowie eine zweite Kontakteinrichtung auf. Die erste Kontakteinrichtung dient zur elektrischen Verbindung mit der Welle. Ferner dient die erste Kontakteinrichtung zur mechanischen Verbindung mit der Welle, insbesondere sodass die erste Kontakteinrichtung an der Welle festgelegt ist. Die zweite Kontakteinrichtung dient zur elektrischen Verbindung mit dem Gehäuseabschnitt. Ferner dient die zweite Kontakteinrichtung zur mechanischen Verbindung mit dem Gehäuseabschnitt, insbesondere sodass die zweite Kontakteinrichtung an dem Gehäuseabschnitt festgelegt ist. Die beiden Kontakteinrichtungen sind, insbesondere in einem Betrieb der elektrischen Maschine, relativ zueinander verdrehbar. Im Betrieb der elektrischen Maschine rotiert die Welle um die Hauptachse, wobei die erste Kontakteinrichtung durch die rotierende Welle mitgenommen wird und die zweite Kontakteinrichtung stationär an dem Gehäuseabschnitt verbleibt. Die erste und die zweite Kontakteinrichtung stehen in einem gegenüber dem Gehäuseraum abgedichteten Kontaktraum, elektrisch miteinander in Verbindung. Vorzugsweise sind der Kontaktraum und der Gehäuseraum voneinander dichtend getrennt und/oder gegeneinander abgedichtet. Der Kontaktraum ist insbesondere in axialer und/oder radialer Richtung, durch die erste und/oder die zweite Kontakteinrichtung begrenzt. Bevorzugt ist der Kontaktraum als ein die Hauptachse umlaufender Ringraum definiert, welcher zwischen der ersten und der zweiten Kontakteinrichtung gebildet ist. Die beiden Kontakteinrichtungen sind in Bezug auf die Hauptachse koaxial zueinander angeordnet, wobei die erste Kontakteinrichtung an einer axialen Stirnseite der Welle und die zweite Kontakteinrichtung gegenüberliegend dazu an dem Gehäuseabschnitt angeordnet ist. Somit ist die Ableitvorrichtung als ein sogenannter „stirnseitiger Wellenerder“ umgesetzt. Alternativ hierzu kann die Ableitvorrichtung auch in eine Hohlwelle, z.B. bei dem Einsatz einer Öllanze, als in die Vollwelle eingesetzt werden.

Der Kontaktraum ist mit einer elektrisch leitfähigen Flüssigkeit gefüllt. Vorzugsweise ist der Kontaktraum vollständig mit der elektrischen leitfähigen Flüssigkeit gefüllt. Alternativ kann der Kontaktraum jedoch auch teilweise und/oder größtenteils mit der elektrisch leitfähigen Flüssigkeit befüllt sein. Die erste und die zweite Kontakteinrichtung sind über die elektrisch leitfähige Flüssigkeit miteinander elektrisch leitend verbunden. Insbesondere sind die beiden Kontakteinrichtungen in dem Kontaktraum voneinander beabstandet, wobei eine elektrische Kontaktierung ausschließlich oder ergänzend über die elektrisch leitfähige Flüssigkeit erfolgt. Insbesondere verläuft somit ein Strompfad von dem Rotor über die Welle und die erste Kontakteinrichtung unter Zwischenschaltung der elektrisch leitfähigen Flüssigkeit zu der zweiten Kontakteinrichtung und dem Gehäuseabschnitt. Der durch die Ableitvorrichtung gebildete Strompfad, weist dabei einen niedrigeren Widerstand gegenüber den Lagereineinrichtungen auf, sodass die Entladungsströme und/oder -Spannungen über die Ableitvorrichtung abgeleitet werden. Über die elektrisch leitfähige Flüssigkeit ist ein verschleißfreier Kontakt zwischen den beiden Ableitvorrichtungen hergestellt, sodass die Ableitvorrichtung sehr reibungsarm und ohne Abnutzung betrieben werden kann. Im Gegensatz zu Reibkontakten, wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist, entsteht bei der vorgeschlagenen Ableitvorrichtung kein leitfähiger Abrieb, wodurch eine Gefahr von Kurzschlüssen durch den Abrieb in der elektrischen Maschine ausgeschlossen ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass durch die Kontaktierung über die elektrisch leitfähige Flüssigkeit, ein lageunabhängiger Betrieb der Ableitvorrichtung möglich ist, da unter Zwischenschaltung der elektrisch leitfähigen Flüssigkeit ein dauerhafter Kontakt zwischen den beiden Kontakteinrichtungen hergestellt ist.

Es ist vorgesehen, dass eine der Kontakteinrichtungen als eine Hülse und die andere Kontakteinrichtung als ein Erdungsstab ausgebildet ist. Prinzipiell kann die Hülse dem Gehäuseabschnitt und der Erdungsstab der Welle zugeordnet sein. Bevorzugt jedoch ist die Hülse der Welle und der Erdungsstab dem Gehäuseabschnitt zugeordnet. Insbesondere ist die Hülse in einer Grobform als eine einseitig geschlossene Zylinderhülse ausgebildet. Insbesondere ist der Erdungsstab in einer Grobform als ein Zylinderstab ausgebildet. Vorzugsweise sind die Hülse und der Erdungsstab aus einem elektrisch leitfähigen Material, wie z.B. Stahl, Eisen, Kupfer oder dergleichen, gebildet. Die Hülse weist den Kontaktraum mit der elektrischen leitfähigen Flüssigkeit auf, wobei der Erdungsstab abschnittsweise in der Hülse angeordnet ist, sodass der Erdungsstab in dem Kontaktraum in die elektrisch leitfähige Flüssigkeit eintaucht. Insbesondere sind der Erdungsstab und die Hülse relativ zueinander um die Hauptachse verdrehbar, wobei der Erdungsstab und die Hülse bei einer Relativverdrehung dauerhaft unter Zwischenschaltung der elektrisch leitfähigen Flüssigkeit in Kontakt stehen. Vorzugsweise sind die Hülse und der Erdungsstab in Bezug auf die Hauptachse koaxial und/oder konzentrisch zueinander angeordnet. Bevorzugt ist der Erdungsstab in axialer Richtung in Bezug auf die Hauptachse in die Hülse eingesteckt und gegenüber der Hülse abgedichtet. Dabei ist der Kontaktraum in axialer Richtung einerseits durch die Hülse selbst und andererseits durch den in der Hülse dichtend aufgenommenen Erdungsstab begrenzt. Es wird somit eine Ableitvorrichtung vorgeschlagen, welche sich durch einen einfachen und kostengünstigen Aufbau auszeichnet und zudem in einfacher Weise in ein bestehendes System integriert werden kann.

Im Rahmen der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Ableitvorrichtung eine Überbrückungshülse aufweist, wobei die Überbrückungshülse in dem Kontaktraum angeordnet ist. Insbesondere ist die Überbrückungshülse elektrisch leitend ausgebildet. Die Überbrückungshülse ist insbesondere als ein separates Bauteil zu der Hülse ausgebildet. Die Überbrückungshülse überbrückt den Abstand, insbesondere den radialen Abstand, zwischen dem Erdungsstab und der Hülse zumindest abschnittsweise und zwar elektrisch leitend. Die Überbrückungshülse ist insbesondere aus einem elektrisch leitenden Material, vorzugsweise aus einem Metall gefertigt oder weist dieses auf. Insbesondere ist der Erdungsstab in der Überbrückungshülse angeordnet und die Überbrückungshülse liegt in radialer Richtung und/oder in axialer Richtung in dem Kontaktraum an der Hülse an. Insbesondere ist die Überbrückungshülse koaxial zu der Hauptdrehachse und/oder konzentrisch zwischen dem Erdungsstab und der Hülse angeordnet. Insbesondere ist die Überbrückungshülse starr mit der Hülse verbunden und/oder freidrehend relativ zu dem Erdungsstab angeordnet. Es kann vorgesehen sein, dass der Erdungsstab in der Überbrückungshülse kontaktierend angeordnet ist, bevorzugt ist der Erdungsstab jedoch in der Überbrückungshülse kontaktlos, z.B. mit Spiel, und/oder zumindest nur bereichsweise kontaktierend angeordnet. Die elektrisch leitende Flüssigkeit stellt den elektrischen Kontakt zwischen dem Erdungsstab und der Überbrückungshülse sicher.

Die Überbrückungshülse kann als eine Endhülse ausgebildet sein und nur einseitig geöffnet sein und/oder eine Sacklochöffnung für den Erdungsstab aufweisen. Bevorzugt ist diese jedoch mit einer Durchgangsöffnung zur Aufnahme, zumindest zur teilweisen Aufnahme, des Erdungsstabs ausgebildet. Besonders bevorzugt weist die Überbrückungshülse eine gerade Hohlzylinderform auf.

Es ist vorteilhaft, dass die Überbrückungshülse in einfacher Weise kostengünstig und zwar mit niedrigen Toleranzen und/oder hoher Fertigungsqualität, insbesondere in Bezug auf die Aufnahmeöffnung für den Erdungsstab, hergestellt werden kann. Damit ist es nicht mehr notwendig, dass die Hülse in dem Kontaktraum eine hohe Fertigungsqualität und/oder eine niedrige Toleranz aufweist, da die Kontaktfläche zu dem Erdungsstab durch den Innenumfang der Überbrückungshülse gebildet wird. Zudem wird der radiale Abstand zwischen der Überbrückungshülse, insbesondere einem Innenumfang der Überbrückungshülse, und dem Außenumfang des Erdungsstabs verringert, so dass die elektrisch leitfähige Flüssigkeit nur einen sehr kurzen Abschnitt in dem Leitungspfad zwischen dem Erdungsstab und der Überbrückungshülse überbrücken muss. Dadurch wird die Leitfähigkeit der Ableitvorrichtung erhöht und/oder der elektrische Widerstand in der Ableitvorrichtung verringert.

Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Überbrückungshülse als eine Gleitbuchse ausgebildet, wobei die Gleitbuchse eine Gleitlagerung und/oder Notlagerung für den Erdungsstab bildet. Damit wird der Überbrückungshülse eine zweite Funktion zugeordnet, nämlich eine Lagerungsfunktion für den Erdungsstab. Dabei kann die Gleitbuchse eine ständige Lagerung oder eine temporäre Lagerung, insbesondere ausgebildet zur Umsetzung einer Notlaufeigenschaft für den Erdungsstab in der Überbrückungshülse, umsetzen. Durch die Wahl der Überbrückungshülse als ein separates Bauteil zu der Hülse ist beispielsweise das Material der Gleitbuchse beliebig wählbar, so dass eine reibungsarme Materialpaarung zwischen dem Erdungsstab und der Überbrückungshülse umsetzbar ist. So ist es beispielsweise möglich, ein Weichmetall, wie zum Beispiel eine Kupferlegierung, Bronzelegierung oder Messinglegierung für die Überbrückungshülse zu verwenden. Alternativ oder ergänzend ist es auch möglich, eine zusätzliche Gleitbeschichtung auf den Innenumfang der Überbrückungshülse als Gleitbuchse aufzubringen, da auch diese Maßnahme zur Verringerung der Reibung mit der Überbrückungshülse kostengünstig umgesetzt werden kann. Insbesondere bildet die elektrisch leitende Flüssigkeit einen Schmierfilm zwischen dem Erdungsstab und der Überbrückungshülse als Gleitlagerpartner aus. Bei einer bevorzugten konstruktiven Realisierung ist die Überbrückungshülse mit der Hülse mechanisch und damit elektrisch leitend verbunden. Beispielsweise ist die Überbrückungshülse in die Hülse eingepresst und auf diese Weise mechanisch und folglich elektrisch leitend mit der Hülse verbunden. Optional kann die Überbrückungshülse mit der Hülse stoffschlüssig verbunden sein. Es ist vorgesehen, dass die elektrisch leitfähige Flüssigkeit nur einen möglichen Ringspalt zwischen der Überbrückungshülse und dem Erdungsstab elektrisch leitend überbrückt. Im Betrieb kann es durch die Relativrotation zwischen der Hülse und dem Erdungsstab durchaus zu einer Kontaktierung möglicherweise zu einer dauerhaften Kontaktierung kommen. Diese Kontaktierung ist jedoch nicht prozesssicher, die Prozesssicherheit wird erst durch die elektrisch leitfähige Flüssigkeit in dem Ringspalt erreicht. Genau betrachtet muss somit nicht stets ein Ringspalt zwischen der Überbrückungshülse und dem Erdungsstab vorgesehen sein.

Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist der Ringspalt eine einfache Ringspaltbreite, also einen Abstand zwischen dem Innenumfang der Überbrückungshülse und dem Außenumfang des Erdungsstabs von weniger als 200 pm, vorzugsweise weniger als 60 pm und im Speziellen weniger als 30 pm auf. Durch die geringe Ringspaltbreite wird die elektrische Leitfähigkeit erhöht und/oder der elektrische Widerstand der Ableitvorrichtung verringert.

Bevorzugt ist die elektrisch leitfähige Flüssigkeit selbst elektrisch leitfähig und/oder ist mit elektrisch leitenden Additiven versetzt. Prinzipiell kann die elektrisch leitende Flüssigkeit als ein Flüssigmetall oder eine ionische Flüssigkeit oder dergleichen ausgebildet sein. Bevorzugt ist die elektrisch leitfähige Flüssigkeit jedoch als ein leitfähiges Öl oder Fett ausgebildet. Die leitfähigen Öle und Fette weisen zwar in der Regel eine geringere Leitfähigkeit als z.B. Flüssigmetall auf, sind jedoch weniger giftig und/oder einfacher handhabbar. Durch die Verwendung der Überbrückungshülse kann die geringere Leitfähigkeit kompensiert werden, so dass durch die Überbrückungshülse ein technisch sinnvoller Einsatz von leitfähigen Ölen und/oder Fettenermöglicht wird. Insbesondere wird daher eine elektrisch leitfähige Flüssigkeit mit einer elektrischen Leitfähigkeit bei 25°C größer als 10.000 nS/m, insbesondere größer als 30.000 nS/m verwendet, wie z.B. Öle oder Fette mit leitfähigen Additiven oder andere ölfreie und/oder fettfreie Flüssigkeiten. Diese sind insbesondere für niederohmige Anwendungen geeignet.

Für geringere Anforderungen an den Übertragungswiderstand, also für höhere Übertragungswiderstände, können durch die Überbrückungshülse sogar gebräuchliche Getriebeöle verwendet werden.

In einer alternativen Ausführungsform weist die elektrisch leitfähige Flüssigkeit dann eine elektrische Leitfähigkeit bei 25°C von weniger als 500 nS/m, vorzugsweise von weniger als 300 nS/m und insbesondere von weniger als 100 nS/m oder weniger als 50 nS/m auf. Dagegen ist es bevorzugt, dass die elektrische Leitfähigkeit größer als 1 nS/m, vorzugsweise größer als 5 nS/m und im Speziellen größer als 10 nS/m ist. Mit dieser elektrischen Leitfähigkeit ist es möglich, Getriebeöle zu verwenden, wie diese gebräuchlich sind, so dass auf speziell angepasste Flüssigkeiten, insbesondere mit leitfähigen Additiven, verzichtet werden kann. Dies wird durch den Einsatz der Überbrückungshülse und der daraus resultierenden verringerten Ringspaltbreite ermöglicht.

Ferner werden durch die leitfähigen Öle und/oder Fette die Notlaufeigenschaften des Erdungsstabs in der Überbrückungshülse verbessert.

Besonders bevorzugt weist die Hülse einen radialen Absatz, insbesondere eine Verjüngung und/oder Stufe auf, wobei die Überbrückungshülse durch den radialen Absatz in dem Kontaktraum in axialer Richtung formschlüssig gesichert ist. Vorzugsweise wird die Überbrückungshülse bei der Fertigung in den Kontaktraum eingelegt und/oder eingepresst und nachfolgend der radiale Absatz umformtechnisch erzeugt, so dass die Überbrückungshülse in dem Kontaktraum verliersicher gefangen ist. In einer weiteren Konkretisierung ist vorgesehen, dass die Hülse einen Dichtabschnitt zur Aufnahme einer Dichtungseinrichtung und einen sich an den Dichtabschnitt anschließenden Kontaktabschnitt zur Bildung des Kontaktraums aufweist. Insbesondere schließt sich der Kontaktabschnitt in axialer Richtung in Bezug auf die Hauptachse unmittelbar an den Dichtabschnitt an. Die Hülse kann als ein Blechformbauteil ausgebildet sein, wobei der Kontaktabschnitt und der Dichtabschnitt umformtechnisch gebildet sind. Vorzugsweise ist der Erdungsstab innerhalb des Dichtabschnitts dichtend an der Hülse abgestützt und/oder über den Dichtabschnitt dichtend geführt. Bevorzugt ist der Kontaktabschnitt in Bezug auf die Hauptachse in einer axialen Richtung geschlossen und der Dichtabschnitt in einer axialen Gegenrichtung geöffnet, sodass der Erdungsstab in der axialen Richtung über den Dichtabschnitt in den Kontaktabschnitt eingeschoben und/oder einschiebbar ist. Beispielsweise ist der Kontaktabschnitt vor einer Montage des Erdungsstabs mit der elektrisch leitfähigen Flüssigkeit vorbefüllt, wobei der Erdungsstab beim Einschieben in die Hülse in die elektrisch leitfähige Flüssigkeit eintaucht und/oder den Kontaktraum fluiddicht verschließt. Es wird eine Ableitvorrichtung vorgeschlagen, welche sich durch einen einfachen Zusammenbau und somit durch eine einfache und kostengünstige Montage auszeichnet.

In einer weiteren konkreten Umsetzung weist die Ableitvorrichtung eine Dichtungseinrichtung auf, welche zur Abdichtung des Kontaktraums ausgebildet und/oder geeignet ist. Insbesondere hat die Dichtungseinrichtung die Funktion, den Kontaktraum gegenüber einer Umgebung, insbesondere dem Gehäuseraum, gegen einen Austritt der elektrisch leitfähigen Flüssigkeit und/oder gegen einen Eintritt von Fremdpartikeln, wie z.B. Staub, Feuchtigkeit, Spritzwasser, Öl etc., aus der Umgebung zu schützen. Hierzu ist der Kontaktraum vorzugsweise geschlossen ausgebildet und in axialer Richtung durch die Dichtungseinrichtung gegenüber der Umgebung abgetrennt. Insbesondere dient die Dichtungseinrichtung zur dynamischen und statischen Abdichtung des Kontaktraums, sodass dieser im Stillstand als auch im Betrieb gegenüber der Umgebung, insbesondere dem Gehäuseraum, abgedichtet ist. Bevorzugt bildet die Dichtungseinrichtung eine fluiddichte, insbesondere öldichte, Abtrennung des Kontaktraums. Die Dichtungseinrichtung ist in axialer Richtung, in Bezug auf die Hauptachse formschlüssig und/oder kraftschlüssig in dem Dichtabschnitt aufgenommen, wobei der Erdungsstab über die Dichtungseinrichtung dichtend an einem Innenumfang der Hülse abgestützt ist. Insbesondere ist die Dichtungseinrichtung über eine Presspassung in dem Dichtabschnitt kraftschlüssig gehalten. Alternativ oder optional ergänzend ist die Dichtungseinrichtung in der axialen Richtung und/oder in der axialen Gegenrichtung formschlüssig gehalten. Bevorzugt ist die Dichtungseinrichtung als eine berührende Rotationsdichtung, beispielsweise als ein Radial-Wellendichtring, ein Filzring oder eine Wellenlippendichtung, ausgebildet. Somit wird ein besonders dichtes System vorgeschlagen, welches sich beispielsweise für den Einsatz in trockenen als auch nassen Umgebungen einsetzen lässt.

In einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Dichtungseinrichtung als eine doppeltwirkende Rotationsdichtung ausgebildet ist. Hierzu weist die Dichtungseinrichtung eine erste und eine zweite Dichtlippe auf, welche in axialer Richtung beabstandet voneinander an einem Außenumfang des Erdungstabs radial anlaufen. Prinzipiell können die erste und die zweite Dichtlippe jeweils durch zwei separate Dichtungen, z.B. Radialwellendichtringe, gebildet, sein. Bevorzugt jedoch weist die Dichtungseinrichtung einen zylindrischen Grundkörper auf, wobei die beiden Dichtlippen an einem Innenumfang des Grundkörpers angeformt sind. Insbesondere sind der Grundkörper sowie die beiden Dichtlippen aus einem elastischen Material gebildet. Alternativ kann der Grundkörper jedoch aus einem härteren Material als die beiden Dichtlippen, z.B. ein harter Kunststoff, Metall oder dergleichen, gebildet sein. Durch die beiden Dichtlippen wird eine besonders hohe Abdichtung, insbesondere während einer Rotation der Welle gewährleistet, wobei ein Austritt der elektrisch leitfähigen Flüssigkeit bzw. ein Eintritt von Fremdpartikel deutlich reduziert bzw. verhindert ist.

In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Hülse an ihrem Innenumfang eine Formschlusskontur und der Erdungsstab an seinem Außenumfang eine Gegenkontur aufweist. Die Formschlusskontur und die Gegenkontur stehen in axialer Richtung in Bezug auf die Hauptachse formschlüssig miteinander in Eingriff, sodass der Erdungsstab gegen ein Herausziehen aus der Hülse gesichert ist. Vorzugsweise ist der Erdungsstab über die Formschlusskontur in einer festgelegten Einstecktiefe an der Hülse gesichert. Insbesondere kann die Formschlusskontur durch mindestens einen radial nach innen gerichteten Bund und die Gegenkontur durch mindestens einen radial nach außen gerichteten Bund gebildet sein, sodass zumindest in einer axialen Richtung aus der Hülse ein Endanschlag für den Erdungsstab gebildet ist. Im Speziellen weist die Formschlusskontur oder die Gegenkontur einen weiteren Bund auf, sodass sowohl in der axialen Richtung als auch in axialer Gegenrichtung ein Endanschlag für den Erdungsstab gebildet ist. Somit ist der Erdungsstab in Umfangsrichtung verdrehbar und in axialer Richtung gegen ein Verschieben in der Hülse gesichert. Somit wird eine Ableitvorrichtung vorgeschlagen, welche als eine vormontierte Baueinheit ausgebildet ist.

In einer weiteren Realisierung ist vorgesehen, dass die zweite Kontakteinrichtung endseitig einen Befestigungsabschnitt aufweist. Insbesondere dient der Befestigungsabschnitt zur Befestigung der zweiten Kontakteinrichtung an dem Gehäuseabschnitt. Prinzipiell kann die Hülse den Befestigungsabschnitt zur Befestigung der Hülse an dem Gehäuseabschnitt aufweisen. Bevorzugt jedoch weist der Erdungsstab den Befestigungsabschnitt zur Befestigung des Erdungsstabs an dem Gehäuseabschnitt auf. Die Ableitvorrichtung weist ein Befestigungsmittel auf, welches zur lösbaren Befestigung des Befestigungsabschnitts an dem Gehäuseabschnitt ausgebildet und/oder geeignet ist. Das Befestigungsmittel kann dabei form- und/oder kraftschlüssig an dem Befestigungsabschnitt angeordnet und/oder anordbar sein, um die zweite Kontakteinrichtung an dem Gehäuseabschnitt zu sichern. Beispielsweise weist der Befestigungsabschnitt ein Außen- oder Innengewinde auf, wobei das Befestigungsmittel entsprechend als eine Mutter für das Außengewinde oder eine Schraube für das Innengewinde ausgebildet sein kann. Bevorzugt ist die zweite Kontakteinrichtung über den Befestigungsabschnitt und das Befestigungsmittel fest, insbesondere drehfest, mit dem Gehäuseabschnitt verbindbar und/oder verbunden. Somit wird eine Ableitvorrichtung vorgeschlagen, welche sich in einfacher Weise an dem Gehäuseabschnitt montieren und im Servicefall kostengünstig austauschen lässt.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft eine elektrische Maschine mit mindestens oder genau einer Ableitvorrichtung, wie diese bereits zuvor beschrieben wurde bzw. nach einem Ansprüche 1 bis 7. Insbesondere ist die elektrische Maschine für ein Fahrzeug geeignet und/oder ausgebildet. Vorzugsweise ist das Fahrzeug als ein Elektrofahrzeug, insbesondere als ein reines Elektrofahrzeug oder als ein Hybridfahrzeug, ausgebildet. Das Fahrzeug kann als ein einspurig oder zweispurig und/oder einachsig oder mehrachsiges, insbesondere zweiachsiges, Fahrzeug ausgebildet sein. Prinzipiell ist das Fahrzeug als ein Personenkraftwagen, ein Lastkraftwagen oder ein Bus ausgebildet. Alternativ kann das Fahrzeug jedoch auch als ein elektrisch betriebenes Fahrrad (Pedelec), Motorrad (Elektromotorrad), E- Scooter oder dergleichen ausgebildet sein. Die elektrische Maschine dient insbesondere dazu, ein Traktionsmoment, insbesondere ein Haupttraktionsmoment, für das Fahrzeug zu erstellen und/oder bereitzustellen. Hierzu kann die elektrische Maschine mit einer Energieeinrichtung, insbesondere mit einer Energiespeichereinrichtung, im Speziellen mit einer Batterie oder Akku, koppelbar oder gekoppelt sein, um Energie zur Erzeugung des Traktionsmoments zu erhalten. Bevorzugt ist die elektrische Maschine als ein Elektromotor ausgebildet.

In einer konkreten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Welle stirnseitig eine koaxial zu der Hauptachse verlaufende Wellenbohrung aufweist, wobei die Hülse in der Wellenbohrung, vorzugsweise kraftschlüssig, gehalten ist. Insbesondere ist die Wellenbohrung als eine Sacklochbohrung oder als eine Durchgangsbohrung, wie z.B. bei einer Hohlwelle ausgebildet. Vorzugsweise ist die Hülse, insbesondere der Kontaktabschnitt und/oder der Dichtungsabschnitt, in die Wellenbohrung eingepresst. Alternativ oder optional ergänzend, weist der Gehäuseabschnitt eine koaxial zu der Hauptachse verlaufende Gehäusebohrung auf, wobei der Erdungsstab in der Gehäusebohrung, insbesondere kraftschlüssig, gehalten ist. Insbesondere ist die Gehäusebohrung als eine Durchgangsbohrung oder Sacklochbohrung ausgebildet. Vorzugsweise ist der Erdungsstab, insbesondere der Befestigungsabschnitt, in die Gehäusebohrung eingeschraubt und/oder über das Befestigungsmittel in der Gehäusebohrung gesichert. Optional weist die Ableitvorrichtung ein Dichtelement auf, wobei der Befestigungsabschnitt über das Dichtelement, gegenüber der Gehäuseöffnung abgedichtet ist. Insbesondere dient das Dichtelement dazu, den Gehäuseraum gegen einen Fremdpartikeleintrag und/oder -austritt abzudichten. Es wird somit eine Ableitvorrichtung vorgeschlagen, welche besonders einfach stirnseitig in oder an der Welle montiert werden kann. Insbesondere wird die Hülse stirnseitig in einer Bohrung der Rotorwelle befestigt und stellt den direkten Kontakt zum Rotor her. Auf der gegenüberliegenden Seite wird der Erdungsstab dann in eine Gehäusebohrung eingesetzt und am Gehäuse befestigt und stellt so den direkten Kontakt zum Stator her. Der Aufbau des Wellenerders erlaubt dabei auch einen seitenverkehrten Einbau, um auf verschiedene Bauräume reagieren zu können.

In einer weiteren konkreten Umsetzung ist vorgesehen, dass der Gehäuseraum einen Motorabschnitt aufweist, welcher zur Aufnahme des Rotors und Stators ausgebildet und/oder geeignet ist. Ferner weist der Gehäuseraum einen Getriebeabschnitt auf, welcher zur getriebetechnischen Anbindung der Welle an eine Getriebeeinrichtung ausgebildet und/oder geeignet ist. Die Getriebeeinrichtung kann als eine Kupplungseinrichtung und/oder als eine Schalteinrichtung und/oder als eine Übersetzungseinrichtung ausgebildet sein. Die Welle ist mit der Getriebeeinrichtung getriebetechnisch verbunden, insbesondere bildet die Welle eine Eingangswelle in die Getriebeeinrichtung. Hierzu kann die Welle beispielsweise einen Getrieberadabschnitt aufweisen oder mit einem Getrieberad fest verbunden sein. Der Getrieberadabschnitt kann beispielsweise durch eine an der Welle angeordnete Verzahnungsgeometrie gebildet sein. Alternativ kann das Getrieberad als ein drehfest mit der Welle verbundenes Zahnrad ausgebildet sein. Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Motorabschnitt und der Getriebeabschnitt über einen Trennabschnitt in axialer Richtung zu der Hauptachse voneinander, insbesondere schmutzdicht und/oder öldicht, getrennt sind. Vorzugsweise bilden der Motorabschnitt und der Getriebeabschnitt gemeinsam den Gehäuseraum. Vorzugsweise ist die Welle durch den Trennabschnitt durchgeführt und gegenüber dem Trennabschnitt über ein Dichtungsorgan, z.B. ein weiterer Wellendichtring, abgedichtet. Besonders bevorzugt ist der Motorabschnitt wahlweise als ein Ölbereich oder als ein Trockenbereich und der Getriebeabschnitt als ein Ölbereich realisiert.

Gemäß dieser Ausführung ist vorgesehen, dass die Ableitvorrichtung auf einer Motorseite des Motorabschnitts angeordnet ist. Insbesondere ist die Ableitvorrichtung endseitig an der Stirnseite der Welle angeordnet, welche in dem Motorabschnitt angeordnet und/oder aus diesem geführt ist. Somit ist die Ableitvorrichtung auf der Seite des Rotors angeordnet und dort installiert, wo die elektrische Ladung und/oder elektrische Spannung in dem Rotor entsteht, sodass diese räumlich nahe abgeführt werden kann. Alternativ ist die Ableitvorrichtung oder optional ergänzend eine weitere Ableitvorrichtung auf einer Getriebeseite des Getriebeabschnitts angeordnet. Insbesondere ist die Ableitvorrichtung bzw. die weitere Ableitvorrichtung endseitig an der anderen Stirnseite der Welle angeordnet, welche in dem Getriebeabschnitt angeordnet ist und/oder aus diesem geführt ist. Somit ist die Ableitvorrichtung bzw. die weitere Ableitvorrichtung auf der Seite der Getriebeeinrichtung angeordnet, wobei durch diese Anordnung der Getriebeabschnitt mit der Getriebeeinrichtung geschützt ist, sodass etwaige Lager in der Getriebeeinrichtung keine Stromdurchgangsschäden erleiden.

Zusammenfassend sind in Abhängigkeit der konkreten Ausgestaltung folgende Vorteile und Umsetzungen möglich:

Der Erdungsstab wird dabei über eine leitfähige Überbrückungshülse geführt und über die Dichtungseinrichtung zur Umwelt hin abgedichtet. Die Überbrückungshülse dient als Führung des Erdungsstabes, (Vorteile hinsichtlich der Befestigung und Notlaufeigenschaften) deshalb ist die Überbrückungshülse vorzugsweise eine Gleitbuchse mit leitfähigen Eigenschaften) und dient als Brücke, weil in derartigen leitfähigen Flüssigkeiten die Leitfähigkeit mit zunehmenden Abstand (Spalt) nachlässt. Die Ableitvorrichtung betrifft insbesondere die Anwendung mit leitfähigen Ölen und Fetten, die alternativ zu den teuren und teils giftigen leitfähigen Metallen eingeführt werden - d.h. die Umsetzung ist durch die Einführung der neuen Flüssigkeiten entstanden: Über die elektrisch leitfähige Flüssigkeit (z.B. Öl, Fett, Flüssigmetall oder ionische Flüssigkeit, usw.), wird ein direkter Kontakt zwischen dem Erdungsstab und der leitfähigen Überbrückungshülse und dem mit der Hülse verbundenen Gehäuse hergestellt. Über diesen Weg des geringsten Widerstands, werden die induzierten Ströme sicher zur Erdung abgeleitet. Somit werden die Ströme vom Lager entfernt, durch dieses System abgeleitet. Auch die Lager der angeschlossenen Baugruppen, wie z.B. des Getriebes usw., werden so sicher geschützt. Das System arbeitet insbesondere sicher bis zu Spaltweiten von 120 pm und am effizientesten im Bereich von 0 - 30 pm. Ein großer Vorteil von der Ableitvorrichtung als Wellenerder ist, dass diese als eigenständiges System aufgebaut ist und so als fertige Einheit angeboten werden kann. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Ableitvorrichtung sowohl in trockenen und in nassen E-Maschinen eingesetzt werden kann (Gleichteilprinzip). Da der Kontakt über die elektrisch leitfähige Flüssigkeit hergestellt wird, ist die Ableitvorrichtung komplett verschleißfrei und es entsteht auch kein leitfähiger Abrieb, gegenüber allen aktuell bekannten Lösungen. Dadurch arbeitet die Ableitvorrichtung auch sehr reibungsarm. Durch die interne Abdichtung ist die Ableitvorrichtung zusätzlich vor effizienzstörenden Umwelteinflüssen geschützt. Durch den Aufbau ist auch ein lageunabhängiger Betrieb möglich, da die elektrisch leitfähige Flüssigkeit immer einen Kontakt zwischen den beiden Kontaktpartnern herstellt. Zusätzlich kann im Servicefall der Wellenerder getauscht werden.

Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigt:

Figur 1 eine schematische Schnittdarstellung einer elektrischen Maschine als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung;

Figur 2 eine schematische Detailansicht der elektrischen Maschine aus Figur 1 ; Figur 3a, b unterschiedliche Darstellungen einer Ableitvorrichtung für die elektrische Maschine der Figuren 1 und 2.

Figur 1 zeigt in einer schematischen Schnittdarstellung eine elektrische Maschine 1 als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Beispielsweise ist die elektrische Maschine für ein Fahrzeug, insbesondere ein Elektro- oder Hybridfahrzeug, ausgebildet und/oder geeignet. Die elektrische Maschine 1 ist dabei als eine elektrische Traktionsmaschine ausgebildet und dient zur Erzeugung und/oder Bereitstellung eines Traktionsmoments, insbesondere eines Haupttraktionsmoments, für das Fahrzeug. Die elektrische Maschine 1 kann beispielsweise als ein Gleichstrom-, Synchron- oder Asynchronmotor, usw. ausgebildet sein.

Die elektrische Maschine 1 weist einen Rotor 2 und einen Stator 3 auf, welche in Bezug auf eine Hauptachse 100 koaxial und/oder konzentrisch zueinander angeordnet sind. Beispielsweise kann die elektrische Maschine 1 mit einer Energieeinrichtung, z.B. eine Batterie oder ein Akku, elektrisch verbunden sein, um Energie zur Erzeugung des Traktionsmoments zu erhalten.

Ferner weist die elektrische Maschine 1 eine Welle 4 zur Übertragung des Traktionsmoments auf. Der Rotor 2 ist mit der Welle 4 antriebstechnisch verbunden, sodass die Welle 4 über und/oder durch den Rotor 2 angetrieben wird. Die Welle 4 ist somit als eine Rotorwelle ausgebildet und ist hierzu mechanisch, z.B. drehfest, und elektrisch mit dem Rotor 2 verbunden. Die Welle 4 definiert dabei mit ihrer Rotationsachse die Hauptachse 100.

Die elektrische Maschine 1 weist ein Gehäuse 5 auf, welches einen Gehäuseraum 6 definiert. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Gehäuse 5 durch den Stator 3 sowie einen Gehäuseabschnitt 7 und einen weiteren Gehäuseabschnitt 8 gebildet, wobei der Gehäuseabschnitt 7 auf der einen axialen Seite und der weitere Gehäuseabschnitt 8 auf der anderen axialen Seite des Stators 3 angeordnet ist. Der Gehäuseraum 6 ist somit in radialer Richtung durch den Stator 3 und in axialer Richtung durch die beiden Gehäuseabschnitte 7, 8 begrenzt.

Die Welle 4 und der Rotor 2 sind in dem Gehäuseraum 6 über eine erste und eine zweite Lagereinrichtung 9a, 9b drehbar gelagert. Dabei bilden die beiden Gehäuseabschnitte 7, 8 jeweils ein Lagerschild, wobei die Welle 4 über die erste Lagereinrichtung 9a an dem Gehäuseabschnitt 7 und über die zweite Lagereinrichtung 9b an dem weiteren Gehäuseabschnitt 8 abgestützt ist. Die Lagereinrichtungen 9a, 9b sind in dem gezeigten Ausführungsbeispiel jeweils als Wälzlager/Kugellager, insbesondere Rillenkugellager ausgebildet.

Der Gehäuseraum 6 ist in einen Motorabschnitt 10 zur Aufnahme des Rotors 2 und in einen Getriebeabschnitt 11 zur Anbindung der Welle 4 an eine Getriebeeinrichtung, nicht dargestellt, unterteilt, wobei der Motorabschnitt 10 und der Getriebeabschnitt 11 über einen Trennabschnitt 12 räumlich voneinander getrennt sind und über die Welle 4 getriebetechnisch miteinander verbunden sind. Beispielsweise ist der Trennabschnitt 12 durch den weiteren Gehäuseabschnitt 8 gebildet oder mitgebildet.

Der Trennabschnitt 12 ist hierzu in axialer Richtung in Bezug auf die Hauptachse 100 zwischen dem Motorabschnitt 10 und dem Getriebeabschnitt 11 angeordnet und als eine Trennwand ausgebildet. Der Motorabschnitt 10 ist beispielsweise als ein Trockenbereich und der angrenzende Getriebeabschnitt 11 als ein Ölbereich ausgebildet, wobei der Trennabschnitt 12 eine öldichte Abtrennung zwischen dem Motorabschnitt 10 und dem Getriebeabschnitt 11 bildet. Die Welle 4 ist hierzu von dem Motorabschnitt 10 durch den Trennabschnitt 12 in den Getriebeabschnitt 11 geführt und über einen Wellendichtring 13 gegenüber dem Trennabschnitt 12 abgedichtet.

Die Welle 4 bildet eine Eingangswelle in die Getriebeeinrichtung. Hierzu weist die elektrische Maschine 1 ein Getrieberad 14 auf, welches drehfest mit der Welle 4 verbunden ist und in dem Getriebeabschnitt 11 angeordnet ist. Das Getrieberad 14 ist als ein Zahnrad ausgebildet und kann beispielsweise zur Übersetzung des Traktionsmoments auf die Getriebeeinrichtung mit einem weiteren Zahnrad, nicht dargestellt, der Getriebeeinrichtung in Eingriff stehen.

Während des Betriebes können schädigende Spannungen auf die Welle 4 und somit in den Rotor 2 induziert werden, wodurch eine kapazitive Kopplung zwischen dem Stator 3 und dem Rotor 2 entsteht. Diese Spannungen werden üblicherweise über die Lagereinrichtung 9a des Motorabschnitts 10 oder teils auch durch die Lagereinrichtung 9b des Getriebeabschnitts 11 abgeleitet. Zudem können in der elektrischen Maschine 1 , insbesondere bei Wechselstrommotoren hoher Leistungsklassen, zirkulierende Hochfrequenzströme entstehen. Die zirkulierenden Hochfrequenzströme zirkulieren dabei aufgrund von Ungleichgewichten des magnetischen Flusses im Stator 3, beispielsweise durch die Lagereinrichtungen 9a, 9b der elektrischen Maschine 1 . Als Folge der Ableitung der schädigenden Spannungen sowie der zirkulierenden Hochfrequenzströme über die Lagereinrichtungen 9a, 9b, kann es zu Lagerausfällen kommen. Dabei springen Funken über den dielektrischen Öl- oder Fettfilm, auch Funkenerosion genannt, zwischen den rotierenden Teilen und der Lageriaufbahn über, wodurch Schmelzkrater und/oder eine Art Lagerprofilierung (Riffelbildung) in der Lagerlauflaufbahn der Lagereinrichtungen 9a, 9b verursacht werden.

Um zu vermeiden, dass die Lagereinrichtungen 9a, 9b beschädigt werden, ist eine Abführung dieser elektrischen Energie notwendig. Hierzu weist die elektrische Maschine 1 eine Ableitvorrichtung 15 auf. Die Ableitvorrichtung 15 dient zur Ableitung einer elektrischen Ladung und/oder elektrischen Spannung, ausgehend von dem Rotor 2 über die Welle 4 zu dem Gehäuse 5. Das Gehäuse 5 ist dabei mit Masse und/oder mit dem Stator 2 verbunden und/oder geerdet, sodass die elektrischen Ladungen und/oder Spannungen über das Gehäuse 5 sicher abgeleitet werden können. Die Ableitvorrichtung 15 ist hierzu motorseitig, insbesondere in dem Motorabschnitt 10, an einer axialen Stirnseite der Welle 4 angeordnet und einerseits mit der Welle 4 und andererseits mit Gehäuse 5, insbesondere dem Gehäuseabschnitt 7, elektrisch verbunden. Die Figur 2 zeigt eine Detailansicht des Motorabschnitts 10 mit der montierten Ableitvorrichtung 15 aus Figur 1. Die Ableitvorrichtung 15 weist eine erste und eine zweite Kontakteinrichtung 16, 17 auf, welche in Bezug auf die Hauptachse 100 koaxial und/oder konzentrisch zueinander angeordnet sind. Die erste Kontakteinrichtung 16 ist elektrisch und mechanisch, insbesondere drehfest, mit der Welle 4 und die zweite Kontakteinrichtung 17 ist elektrisch und mechanisch, insbesondere drehfest mit dem Gehäuseabschnitt 7 verbunden. Dabei sind die beiden Kontakteinrichtungen 16, 17 mechanisch voneinander entkoppelt, sodass die beiden Kontakteinrichtungen 16, 17, insbesondere im Betrieb der elektrischen Maschine 1 , relativ zueinander verdrehbar sind.

Zwischen der ersten und der zweiten Kontakteinrichtung 16, 17 ist ein als Ringraum ausgebildeter Kontaktraum 18 gebildet, über weichen die beiden Kontakteinrichtungen 16, 17 elektrisch miteinander verbunden sind. Hierzu ist der Kontaktraum 18 mit einer elektrisch leitenden Flüssigkeit 19 gefüllt, wobei die erste und die zweite Kontakteinrichtung 16, 17 unter Zwischenschaltung der elektrisch leitfähigen Flüssigkeit 19 elektrisch leitend miteinander kontaktiert sind. Beispielsweise ist die elektrisch leitende Flüssigkeit als ein elektrisch leitendes Öl, Fett, Flüssigmetall oder ionische Flüssigkeit ausgebildet. Dabei ist der Kontaktraum 18 gegenüber dem Gehäuseraum 6 oder einer Umgebung der Ableitvorrichtung 15 fluiddicht abgetrennt, sodass ein Austritt der elektrisch leitfähigen Flüssigkeit 19 aus dem Kontaktraum 18 in den Gehäuseraum 6 sowie ein Fremdpartikeleintrag von dem Gehäuseraum 6 in den Kontaktraum 18 verhindert ist. Somit wird eine axial wirkende Ableitvorrichtung 15 vorgeschlagen, welche sowohl in trockener als auch in nasser Umgebung verwendet werden kann. Da der elektrische Kontakt zwischen der ersten und der zweiten Kontakteinrichtung 16, 17 unter Zwischenschaltung der elektrisch leitfähigen Flüssigkeit 19 hergestellt wird, arbeitet die Ableitvorrichtung 15 während eines Betriebs der elektrischen Maschine 1 reibungsarm und verschleißfrei, sodass kein leitfähiger Abrieb entstehen kann. Des Weiteren ist durch die elektrisch leitfähige Flüssigkeit 19 ein lageunabhängiger Betrieb möglich, da die elektrisch leitfähige Flüssigkeit 19 immer einen Kontakt zwischen den beiden Kontakteinrichtungen 16, 17 sicherstellt. Die erste Kontakteinrichtung 16 ist als eine Hülse 20 und die zweite Kontakteinrichtung 17 als ein Erdungsstab 21 ausgebildet. Die Hülse 20 ist als eine in Bezug auf die Hauptachse 100 in einer axialen Richtung 101 geschlossene und in einer axialen Gegenrichtung 102 geöffnete metallische, insbesondere elektrisch leitfähige, Zylinderhülse ausgebildet. In dem Kontaktraum 18 ist eine Überbrückungshülse 34 angeordnet, wobei die Überbrückungshülse 34 koaxial zu der Hauptachse 100 ausgerichtet ist. Die Überbrückungshülse 34 weist eine gerade Hohlzylinderform auf und ist elektrisch leitend ausgebildet. Beispielsweise ist die Überbrückungshülse 34 als eine Metallhülse realisiert. Die Überbrückungshülse 34 liegt mit dem Außenumfang an dem Innenumfang des Kontaktabschnitts 26 mechanisch und/oder elektrisch leitend an. Beispielsweise ist die Überbrückungshülse 34 in den Kontaktabschnitt 26 eingepresst. Die Überbrückungshülse 34 bildet eine Komponente der erste Kontakteinrichtung 16.

Der Erdungsstab 21 ist als ein metallischer, insbesondere elektrisch leitfähiger, Zylinderstab ausgebildet, welcher in der axialen Richtung 101 so weit in die Hülse 20 eingeschoben ist, dass der Erdungsstab 21 in dem axialen Bereich der Überbrückungshülse 34 abschnittsweise in die elektrisch leitfähige Flüssigkeit 19 eintaucht. Über die elektrisch leitfähige Flüssigkeit 19 und der Überbrückungshülse 34 wird somit ein elektrischer Pfad zwischen dem Erdungsstab 21 (Stator) und der Hülse

20 (Rotor) hergestellt. Über diesen Pfad des geringsten Widerstands werden die induzierten Ströme sicher zur Erdung abgeleitet, sodass die Ströme vom Lager entfernt durch dieses System abgeleitet werden. Auch die Lager der angeschlossenen Baugruppen, wie z.B. Getriebe usw., können so geschützt werden.

Die Ableitvorrichtung 15 weist eine Dichtungseinrichtung 22 auf, wobei der Erdungsstab

21 über die Dichtungseinrichtung 22 in der Hülse 20 dichtend geführt ist. Die Dichtungseinrichtung 22 ist dabei in der axialen Richtung 101 vor dem Kontaktraum 18 angeordnet, wobei der Erdungsstab 21 in axialer Richtung über die Dichtungseinrichtung 22 in den Kontaktabschnitt 26 eingesteckt ist. Dabei liegt der Erdungsstab 21 über die Dichtungseinrichtung 22 in radialer Richtung dichtend an der Hülse 20 an, sodass der Kontaktraum 18 in axialer Gegenrichtung 102 abgedichtet ist. Durch die interne Abdichtung ist der Kontaktraum 18 somit vor effizienzstörenden Umwelteinflüssen geschützt.

Der Gehäuseabschnitt 7 weist einen ersten und einen zweite Gehäuseteil 7a, 7b auf, wobei die beiden Gehäuseteile 7a, 7b elektrisch und mechanisch miteinander verbunden sind. Der erste Gehäuseteil 7a weist eine zentrale, insbesondere koaxial zur Hauptachse 100 angeordnete, Gehäuseöffnung 23 auf, über welche der Gehäuseraum 6 von außen zugänglich ist. Der zweite Gehäuseteil 7b ist als ein Gehäusedeckel ausgebildet, welcher die Gehäuseöffnung 23 verschließt. Beispielsweise kann die Ableitvorrichtung 15 über die Gehäuseöffnung 23 an der Welle 4 montiert und anschließend mit dem Gehäuseabschnitt 7 verbunden werden. Hierzu kann der zweite Gehäusedeckel 7b in axialer Richtung 101 an dem ersten Gehäusedeckel 7a formschlüssig und/oder kraftschlüssig, z.B. über eine Schraubverbindung, montiert werden.

Die Welle 4 weist stirnseitig eine koaxial zur Hauptachse 100 angeordnete Wellenbohrung 24 auf, wobei die Hülse 20 form- und/oder kraftschlüssig, insbesondere drehfest, in der Wellenbohrung 24 montiert ist. Der zweite Gehäuseteil 7b weist eine koaxial zu der Hauptachse 100 angeordnete Gehäusebohrung 25 auf, wobei der Erdungsstab 21 innerhalb des Gehäuseraums 6 form- und/oder kraftschlüssig, insbesondere drehfest, in der Gehäusebohrung 25 montiert ist. Somit stellt die Hülse 20 einen direkten Kontakt zu der Welle 4 und der Erdungsstab 21 einen direkten Kontakt zu dem Gehäuseabschnitt 7 her.

Figur 3a zeigt die Ableitvorrichtung 15 in einer Explosionsdarstellung. Die Hülse 20 weist einen Kontaktabschnitt 26 und einen Dichtabschnitt 27 auf, wobei der Kontaktabschnitt 26 den Kontaktraum 18 und der Dichtabschnitt 27 eine Aufnahme für die Dichtungseinrichtung 22 bildet. Die Hülse 20 ist als ein Blechformbauteil ausgebildet, wobei der Kontaktabschnitt 26 und der Dichtabschnitt 27 umformtechnisch gebildet sind. Der Kontaktabschnitt 26 weist einen geringeren Durchmesser als der Dichtabschnitt 27 auf, wobei die Hülse 20 über den Dichtabschnitt 27 in die Wellenbohrung 24 eingepresst ist. Der Erdungsstab 21 ist in dem Kontaktabschnitt 26 in radialer Richtung und in axialer Richtung in Bezug auf die Hauptachse 100 beabstandet zu der Hülse 20 angeordnet, wobei der dadurch gebildete Freiraum als der Kontaktraum 18 definiert ist. In dem Kontaktraum 18 ist die Überbrückungshülse 34 angeordnet, wobei das verbleibende freie Volumen in dem Kontaktraum 18 mit der elektrisch leitfähigen Flüssigkeit 19 vollständig oder zumindest teilweise und/oder größtenteils befüllt ist.

Die Überbrückungshülse 34 ist somit konzentrisch zwischen der Hülse 20 in dem Kontaktabschnitt 26 und dem Erdungsstab 21 angeordnet. Durch die Überbrückungshülse 34 muss die elektrisch leitende Flüssigkeit 19 nicht den radialen Abstand zwischen dem Erdungsstab 21 und der Hülse 20 überbrücken, sondern nur den Ringspalt zwischen dem Erdungsstab 21 und der Überbrückungshülse 34. Die einfache Ringspaltbreite also der einfache radiale Abstand zwischen dem Außenumfang des Erdungsstands 21 und dem Innenumfang der Überbrückungshülse 34 ist kleiner als 120 pm, und beispielsweise kleiner als 30 pm.

Dies ermöglicht auch, wie in diesem Ausführungsbeispiel, schlechter leitende Flüssigkeiten 19, wie z.B. leitfähige Fette oder Öle zu verwenden. Die elektrisch leitfähige Flüssigkeit 19 als leitfähige Fette oder Öle bildet zugleich ein hervorragendes Schmiermittel zwischen dem Erdungsstab 21 und der Überbrückungshülse 34.

Die Überbrückungshülse 34 ermöglicht den geringeren radialen Abstand auch dadurch, dass die Überbrückungshülse 34 als zunächst separates Bauteil gefertigt wird und dadurch als einfaches Bauteil nur geringe Toleranzen aufweist. Dadurch ist der Innenumfang der Überbrückungshülse 34 formgenau, so dass die Ringspaltbreite klein bemessen werden kann.

Die Überbrückungshülse 34 ist insbesondere als eine Gleitbuchse ausgebildet, wobei das Material der Gleitbuchse weicher als das Material des Erdungsstabs 21 ist, so dass durch die Überbrückungshülse 34 Notlaufeigenschaften für die Rotation des Erdungsstabs 21 bereitgestellt werden können.

Dabei ist der Kontaktabschnitt 26 in der axialen Richtung 101 geschlossen und der Dichtabschnitt 27 in der axialen Gegenrichtung 102 geöffnet, wobei der Erdungsstab 21 über die in dem Dichtabschnitt 27 angeordnete Dichtungseinrichtung 22 dichtend in den Kontaktabschnitt 26 geführt ist. Die Dichtungseinrichtung 22 ist als eine berührende Rotationsdichtung ausgebildet, welche einerseits an einem Innenumfang des Dichtabschnitts 27 und andererseits an einem Außenumfang des Erdungsstabs 21 dichtend anliegt. Hierzu ist die Dichtungseinrichtung 22 als eine zylindrische Elastomerdichtung ausgebildet, welche an ihrem Innenumfang eine erste und ggf. eine zweite Dichtlippe 22a, 22b aufweist. Die beiden Dichtlippen 22a, 22b sind in Bezug auf die Hauptachse 100 in axialer Richtung beabstandet und liegen in Umfangsrichtung umlaufend an dem Außenumfang des Erdungsstabs 21 dichtend an.

Die Dichtungseinrichtung 22 ist in dem Dichtabschnitt 27 form- und/oder kraftschlüssig gehalten. Insbesondere liegt die Dichtungseinrichtung 22 in der axialen Richtung 101 an einem radialen Absatz 28 der Hülse 20 an, wobei die Hülse 20 in dem Bereich des Absatzes 28 verjüngt ist. Dabei ist der Absatz 28 in einem Übergangsbereich zwischen dem Kontaktabschnitt 26 und dem Dichtabschnitt 27 gebildet, wobei der Absatz 28 zugleich einen radialen Anlauf für den Erdungsstab 21 bei einer unruhigen Rotation bilden kann. Auf der axialen Gegenseite des radialen Absatzes 28 kann die Überbrückungshülse 34 anliegen. Zumindest ist der freie Innendurchmesser des radialen Absatzes kleiner als der Außendurchmesser der Überbrückungshülse 34 ausgebildet, so dass diese in dem Kontaktabschnitt 26 optional verliersicher gefangen ist.

Ferner weist die Hülse 20 an ihrem Innenumfang eine Formschlusskontur 29 und der Erdungsstab 21 an seinem Außenumfang eine Gegenkontur 30 auf, wobei die Formschlusskontur 29 mit der Gegenkontur 30 in Eingriff steht, um den Erdungsstab 21 in der Hülse 20 gegen ein Verlieren zu sichern. Die Formschlusskontur 29 ist durch einen radial nach innen gerichteten Bund und die Gegenkontur 30 durch eine Nut gebildet, welche durch zwei axial beabstandete und radial nach außen gerichtete Bunde definiert ist. Dabei greift der Bund der Formschlusskontur 29 in die Nut der Gegenkontur

30 ein, sodass der Erdungsstab 21 in der axialen Richtung 101 durch den einen Bund und in der axialen Gegenrichtung 102 durch den anderen Bund der Gegenkontur 30 gesichert ist. Somit ist der Erdungsstab 21 in der Hülse 20 verliersicher aufgenommen, sodass die Ableitungsvorrichtung 15 als vormontierte Baueinheit angeboten werden kann.

An seinem freien axialen Ende weist der Erdungsstab 21 einen Befestigungsabschnitt

31 auf, über welchen der Erdungsstab 21 in die Gehäusebohrung 25, wie in Figur 3b dargestellt, montiert werden kann. Die Ableitvorrichtung 15 weist hierzu eine Befestigungsmittel 32 sowie ein Dichtelement 33 auf, welche endseitig an dem Befestigungsabschnitt 31 montiert werden können. Bei einer Montage wird der Erdungsstab 21 mit dem Befestigungsabschnitt 31 durch die Gehäusebohrung 25 durchgesteckt und anschließend über das Befestigungsmittel 32 unter Zwischenschaltung des Dichtelementes 33 an dem Gehäuseabschnitt 7, insbesondere dem zweiten Gehäuseteil 7b, gesichert. Dabei kann die Gegenkontur 30, insbesondere der dem Gehäuseabschnitt 7 nächstliegende Bund, als ein Anschlag in der axialen Gegenrichtung 102 für den Erdungsstab 21 dienen. Beispielsweise weist der Befestigungsabschnitt 31 ein Außengewinde auf, wobei das Befestigungsmittel 32 als eine Schraubenmutter und das Dichtelement 33 ist als eine Dichtscheibe ausgebildet ist, wobei das Dichtelement 33 zur Montage auf den Befestigungsabschnitt 31 aufgeschoben und das Befestigungsmittel 32 auf den Befestigungsabschnitt 31 aufgeschraubt werden kann. Es wird somit eine Ableitungsvorrichtung 15 vorgeschlagen, welche einfach und kostgünstig montiert und im Servicefall in einfacher Weise getauscht werden kann. Bezuqszeichenliste elektrische Maschine

Rotor

Stator

Welle

Gehäuse

Gehäuseraum

Gehäuseabschnitt a, b Gehäuseteile weiterer Gehäuseabschnitt a, b Lagereinrichtungen 0 Motorabschnitt 1 Getriebeabschnitt 2 Trennabschnitt 3 Dichtungsorgan 4 Getrieberad 5 Ableitvorrichtung 6 erste Kontakteinrichtung 7 zweite Kontakteinrichtung 8 Kontaktraum 9 elektrisch leitfähige Flüssigkeit 0 Hülse 1 Erdungsstab 2 Dichtungseinrichtung 2a, b Dichtlippen 3 Gehäuseöffnungen 4 Wellenbohrung 5 Gehäusebohrung 6 Kontaktabschnitt 7 Dichtabschnitt Absatz

Formschlusskontur Gegenkontur Befestigungsabschnitt Befestigungsmittel Dichtelement Überbrückungshülse Hauptachse axiale Richtung axiale Gegenrichtung