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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE AND METHOD FOR WETTING BIOLOGICAL MATERIAL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/069121
Kind Code:
A1
Abstract:
A device for wetting biological material with at least one liquid, comprising a cartridge (1) with a cartridge bottom (2) and a cartridge top (3), wherein the cartridge (1) has at least two receiving regions (6), each of them for a respective holding device (7), wherein the holding device (7) serves to receive a slide (8) which carries the biological material, wherein the biological material arranged on the slide (8) can be wetted with the liquid inside the closed cartridge (1), and wherein the slide (8) inside the closed cartridge (1) can be at least partially lifted from the holding device (7) so that liquid located between the slide (8) and the holding device (7) can run off. Furthermore, a method for wetting biological material with at least one liquid is proposed.

Inventors:
EINSLE XAVER (CH)
Application Number:
PCT/EP2020/069878
Publication Date:
April 15, 2021
Filing Date:
July 14, 2020
Export Citation:
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Assignee:
PRIME23 GMBH (CH)
International Classes:
B01L9/00; B01L3/00; G01N1/31
Domestic Patent References:
WO2013134583A12013-09-12
WO2010048631A22010-04-29
Foreign References:
DE102016225885A12018-06-21
US8337786B22012-12-25
Attorney, Agent or Firm:
ULLRICH & NAUMANN (DE)
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Claims:
A n s p r ü c h e

1. Vorrichtung zur Benetzung von biologischem Material mit wenigstens einer Flüssigkeit, umfassend eine Kassette (1) mit einem Kassettenboden (2) und einem Kassettendeckel (3), wobei die Kassette (1) mindestens zwei Aufnahmebereiche (6) für jeweils eine Halteeinrichtung (7) aufweist, wobei die Halteeinrichtung (7) zur Aufnahme eines Objektträgers (8) dient, der das biologische Material trägt, wobei das auf dem Objektträger (8) angeordnete biologische Material innerhalb der geschlossenen Kassette (1) mit der Flüssigkeit benetzbar ist und wobei der Objektträger (8) innerhalb der geschlossenen Kassette (1) von der Halteeinrichtung (7) zumindest teilweise abhebbar ist, um ein Abfließen von Flüssigkeit, die sich zwischen dem Objektträger (8) und der Halteeinrichtung (7) befindet, zu ermöglichen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtungen (7) aus der Kassette (1) entnehmbar sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil des Aufnahmebereichs (6) durch einen Durchgang in dem Kassettenboden (2) gebildet ist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Konsole (5) angeordnet ist, wobei der Kassettenboden (2) auf die Konsole (5) aufsetzbar und von dieser abnehmbar ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Konsole (5) eine Auslenkeinrichtung (13) aufweist, so dass jeder Objektträger (8), vorzugsweise einzeln, innerhalb der geschlossenen Kassette (1) anhebbar ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass an der Kassette (1) und/oder an der Konsole (5) für jeden Aufnahmebereich (6) eine Temperiereinrichtung (23) angeordnet ist.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Kassettendeckel (3) und der Kassettenboden (2) über magnetische Kräfte, insbesondere über mindestens einen Permanentmagneten (21), miteinander verbindbar sind.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, der Kassettendeckel (3) und der Kassettenboden (2) form- und/oder kraftschlüssig, insbesondere über einen Klemm- und/oder Rastmechanismus (60), beispielsweise über einen Bajonettverschluss, miteinander verbindbar sind.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kassette (1) und die Konsole (5) über magnetische Kräfte, insbesondere über mindestens einen Permanentmagneten (20), miteinander verbindbar sind.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kassette (1) und die Konsole (5) form- und/oder kraftschlüssig, insbesondere über einen Klemm- und/oder Rastmechanismus (61), beispielsweise über einen Bajonettverschluss, miteinander verbindbar sind.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Absaugeinrichtung (14) zum Absaugen der Flüssigkeit aus den Halteeinrichtung (7) ausgebildet ist.

12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Absaugeinrichtung (14) Absaugmittel (15) aufweist, die an dem Kassettendeckel (3) oder an den Kassettenboden (2) angeordnet sind, um Flüssigkeit aus den Halteeinrichtungen (7) abzusaugen.

13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Absaugmittel (15) über eine, vorzugsweise gemeinsame, Fluidverbindung (16) mit einer Unterdruckeinrichtung, beispielsweise einer Pumpe, verbunden sind.

14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die

Fluidverbindung (16) zumindest bereichsweise oder insgesamt als Schlauchverbindung ausgebildet ist.

15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass Abdrückmittel (17) vorgesehen sind, um die Fluidverbindung (16) eines Absaugmittels (15) mit der Unterdruckeinrichtung zu unterbrechen.

16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das

Abdrückmittel (17) durch ein vorgespanntes Abdrückelement (41) gebildet ist.

17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das

Abdrückmittel (17) durch eine Löseeinrichtung (18), beispielsweise einen Elektromagneten oder einen Elektromotor, entgegen seiner Vorspannung bewegbar ist, um die Fluidverbindung (16) freizugeben.

18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass an der Halteeinrichtung (7) Seitenflügel (22) ausgebildet sind und dass an dem Aufnahmebereich (6) Einbuchtungen (32) ausgebildet sind, auf welchen die Seitenflügel (22) aufliegen.

19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe der Einbuchtungen (32) größer ist als die Dicke der Seitenflügel (22).

20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Kassettendeckel (2) Druckpunkte (34) angeordnet sind, um die Halteeinrichtungen (7) in Richtung des Kassettenbodens (2) zu drücken.

21. Verfahren zur Benetzung von biologischem Material mit wenigstens einer Flüssigkeit, unter Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, mit den folgenden Verfahrensschritten:

- Einlegen von das biologische Material tragenden Objektträgern (8) auf jeweils eine Halteeinrichtung (7) bevor oder nachdem die Halteeirichtungen (7) in die Aufnahmebereiche (6) des Kassettenbodens (2) eingelegt worden sind,

- Zusammenführen des Kassettendeckels (3) und des Kassettenbodens (2) zum Schließen der Kassette (1), - Verbinden der Kassette (1) mit der Konsole (5), und

- Einbringen der Flüssigkeit und/oder der Flüssigkeiten in die Flalteeinrichtungen (7).

Description:
VORRICHTUNG UND VERFAHREN ZUR BENETZUNG VON BIOLOGISCHEM MATERIAL

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Benetzung von biologischem Material mit wenigstens einer Flüssigkeit.

Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Benetzen von biologischen Material mit wenigstens einer Flüssigkeit.

Vorrichtungen der in Rede stehenden Art werden beispielsweise für die automatisierte Bearbeitung von biologischen Materialien verwendet, die auf einer Vielzahl von mikroskopischen Objektträgern befestigt sind und in Inkubationskammern einzeln prozessiert werden. Das hauptsächliche Anwendungsgebiet ist das diagnostische Fachgebiet der anatomischen Pathologie (engl.: anatomical pathology).

Eine entsprechende Vorrichtung ist beispielsweise aus der DE 102016225 885 A1 bekannt. Darin ist eine spezielle Halteeinrichtung für einen Objektträger beschrieben, in welcher der Objektträger während der Prozessierung gemäß einem dafür entwickelten Protokoll, mehrfach, zu festgelegten Zeitpunkten und Arbeitsschritten in einer kontinuierlichen Bewegung um die drei Koordinatenachsen gekippt wird. Somit kann Flüssigkeit, die sich zwischen dem Objektträger und der Halteeinrichtung befindet, abfließen.

Bei dieser Vorrichtung ist jedoch problematisch, dass der Anwender einzelne Deckel über ein Gelenk am Multiblock öffnen und schließen muss, um die Objektträger in die Vorrichtung einzubringen. Beispielsweise muss der Anwender bei einem Instrument mit 36 einzelnen Halteeinrichtungen, 36 Mal einen Objektträger einzeln einlegen. Der Vorteil dieses Systems liegt darin, dass eine einzelne Halteeinrichtung und somit der jeweilige Objektträger stets richtig auf der Temperier-Einheit liegt, wodurch eine gute Temperaturübertragung gewährleistet ist. Zusätzlich wird der im Deckel befestigte Absaugstutzen durch die präzise Gelenkführung mit der Vakuum- oder Absaugeinheit und dem Spalt zwischen der Halteeinrichtung und der Unterseite des Objektträgers verbunden, in dem sich bei angehobenem Zustand die abzusaugenden Reagenzien am niedrigeren Ende des Objektträgers sammeln. Der Nachteil dieses Systems liegt jedoch darin, dass der Anwender noch viel manuelle Arbeit durch das Einlegen und nach Beendigung des Prozessierens des Objektträgers ebenso viel manuelle Arbeit beim Entnehmen von bspw. 36 einzelnen Objektträgern, zu verrichten hat. Folglich ist die Handhabung dieser Vorrichtung relativ zeitaufwendig.

Auch aus der US 8337786 B2 ist eine Vorrichtung zur Benetzung von biologischem Material vorbekannt. Diese weist ebenfalls die voranstehenden beschriebenen bzw. ähnliche Nachteile auf.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Benetzung von biologischem Material mit wenigstens einer Flüssigkeit der eingangs genannten Art derart auszugestalten und weiterzubilden, dass mit konstruktiv einfachen Mitteln die Handhabung erleichtert ist. Des Weiteren soll ein Verfahren zum Benetzen von biologischem Material mit wenigstens einer Flüssigkeit angegeben werden.

Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Danach umfasst die in Rede stehende Vorrichtung zur Benetzung von biologischem Material mit wenigstens einer Flüssigkeit, eine Kassette mit einem Kassettenboden und einem Kassettendeckel, wobei die Kassette mindestens zwei Aufnahmebereiche für jeweils eine Halteeinrichtung aufweist, wobei die Halteeinrichtung zur Aufnahme eines Objektträgers dient, der das biologische Material trägt, wobei das auf dem Objektträger angeordnete biologische Material innerhalb der geschlossenen Kassette mit der Flüssigkeit benetzbar ist und wobei der Objektträger innerhalb der geschlossenen Kassette von der Halteeinrichtung zumindest teilweise abhebbar ist, um ein Abfließen von Flüssigkeit, die sich zwischen dem Objektträger und der Halteeinrichtung befindet, zu ermöglichen.

Ein besonderer Vorteil dieser Ausgestaltung liegt darin, dass die Kassette tragbar ist, d.h. als solche für den Anwender handhabbar ist. Der Anwender kann die Objektträger auf die jeweiligen Halteeinrichtungen auflegen und die Kassette durch Zusammenführen von Kassettendeckel und Kassettenboden verschließen. Die geschlossene Kassette kann sodann mit einer Konsole oder mit einer anderen Vorrichtung wirkverbunden werden, beispielsweise auf diese aufgelegt bzw. in diese eingelegt werden.

In vorteilhafter Weise können Druckpunkte, insbesondere Druckpunkte aus einem nachgiebigen Material, vorzugsweise aus einem Kunststoff, insbesondere Silikon, derart in bzw. an dem Kassettendeckel angeordnet sein, dass diese die Halteeinrichtungen jeweils in Richtung des Kassettenbodens drücken. Die Druckpunkte können als punktförmige Erhebungen an dem Kassettendeckel realisiert sein, welche jeweils mit einem Bereich der Halteeinrichtungen in Berührung stehen, wenn die Kassette geschlossen wird, indem Kassenboden und Kassettendeckel miteinander verbunden werden. Hierdurch wird der Vorteil erzielt, dass die Halteeinrichtungen über die Druckpunkte auf Temperiereinrichtungen einer Konsole gedrückt werden können, so dass die verschiedenen, benötigten Temperaturgrade direkt auf die Halteeinrichtungen übertragen werden können, unabhängig von einem exakten linear geformten Kassettenboden. Alternativ oder zusätzlich ist es hierbei denkbar, dass die Halteeinrichtungen beweglich innerhalb der Kassette angeordnet sind.

In erfindungsgemäßer Weise ist erkannt worden, dass die zugrundeliegende Aufgabe in verblüffend einfacher Weise gelöst werden kann, indem mehrere Halteeinrichtungen gemeinsamen in einer Kassette angeordnet werden. Die Kassette kann im einfachsten Fall zwei Haltebereiche aufweisen. Es ist jedoch denkbar, dass die Kassette beispielsweise vier, acht oder auch erheblich mehr Halteeinrichtungen aufnehmen kann, so dass eine Vielzahl von Objektträgern gleichzeitig gehandhabt werden können. Durch das erfindungsgemäße „ Mehrfachsystem“ vereinfacht sich der gesamte Prozess für den Anwender, da die Kassette zunächst mit den Objektträgern bestückt und sodann mit einer Konsole oder mit einer anderen Vorrichtung wirkverbunden werden kann.

In vorteilhafter Weise können die Halteeinrichtungen aus der Kassette entnehmbar sein. Dadurch lässt sich die Handhabung nochmals vereinfachen, da die Objektträger zunächst jeweils auf eine Halteeinrichtung aufgelegt werden können und sodann gemeinsam mit diesen in die Kassette einlegbar sind.

In besonders vorteilhafter Weise kann zumindest ein Teil des Aufnahmebereichs durch einen Durchgang in dem Kassettenboden gebildet sein. Mit anderen Worten kann der Kassettenboden ähnlich einem Gitter ausgebildet sein, wobei die Öffnungen als Aufnahmebereiche für die Halteeinrichtungen dienen.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann eine Konsole angeordnet sein, wobei der Kassettenboden auf die Konsole aufsetzbar und von dieser abnehmbar ist. Dabei ist es denkbar, dass die Konsole eine Auslenkeinrichtung aufweist, so dass jeder Objektträger, vorzugsweise einzeln, innerhalb der geschlossenen Kassette anhebbar ist. Alternativ oder zusätzlich kann an der Kassette und/oder an der Konsole für jeden Aufnahmebereich eine Temperiereinrichtung angeordnet sein. Somit könnte die Konsole sowohl zur Temperierung, d.h. zur Erhitzung oder zur Abkühlung, als auch zum Anheben der Objektträger dienen.

In besonders vorteilhafter Weise können der Kassettendeckel und der Kassettenboden über magnetische Kräfte, insbesondere über mindestens einen Permanentmagneten, miteinander verbindbar sein. Eine solche Verbindung hat den Vorteil, dass der Kassettendeckel und der Kassettenboden beim Zusammenführen durch die magnetischen Kräfte passgenau zueinander ausgerichtet werden, so dass beispielsweise ein Verkanten verhindert wird. Entsprechend ist eine solche Konstruktion auch mit Laborhandschuhen sicher und einfach zu handhaben. Alternativ oder zusätzlich können der Kassettendeckel und der Kassettenboden form- und/oder kraftschlüssig, insbesondere über einen Klemm- und/oder Rastmechanismus, beispielsweise über einen Bajonettverschluss, miteinander verbindbar sein. Der Vorteil einer entsprechenden Ausgestaltung liegt darin, dass diese einfach und somit kostengünstig herzustellen ist. Des Weiteren ist gewährleistet, dass der Kassettendeckel und der Kassettenboden äußerst sicher und fest miteinander verbunden sind. Zur weiteren Vereinfachung der Handhabung ist es denkbar, dass die Kassette und die Konsole über magnetische Kräfte, insbesondere über mindestens einen Permanentmagneten, miteinander verbindbar sind. Wie voranstehend bereits ausgeführt, wird dadurch der Vorteil erzielt, dass die zu verbindenden Elemente zueinander ausgerichtet werden, wodurch sich die Handhabung erheblich vereinfacht. In weiter vorteilhafter Weise können die Kassette und die Konsole form- und/oder kraftschlüssig, insbesondere über einen Klemm- und/oder Rastmechanismus, beispielsweise über einen Bajonettverschluss, miteinander verbindbar sein. Somit kann mit konstruktiv einfachen Mitteln eine sichere Verbindung zwischen der Kassette und der Konsole realisiert werden. Sowohl bei einer Verbindung über magnetische Kräfte als auch bei einer form- und/oder kraftschlüssigen Verbindung können die Halteeinrichtungen derart gegen etwaige Temperiereinrichtungen gedrückt werden, dass eine gleichmäßige thermische Kopplung gegeben ist.

Um die Flüssigkeit bzw. die Reagenzien, die zur Behandlung der auf dem Objektträger befindlichen Proben eingesetzt werden, abführen zu können, kann eine Absaugeinrichtung angeordnet sein. Diese kann an dem Kassettendeckel und/oder an dem Kassettenboden angeordnete Absaugmittel umfassen. Dabei ist es denkbar, dass die Absaugmittel über eine, vorzugsweise gemeinsame, Fluidverbindung mit einer Unterdruckeinrichtung, beispielsweise einer Pumpe, verbunden sind. Im Konkreten könnte die Fluidverbindung zumindest bereichsweise als Schlauchverbindung bzw. einer eindrückbaren Rohrverbindung ausgebildet sein. In besonders vorteilhafter Weise könnten dabei Abdrückmittel vorgesehen sein, um die Fluidverbindung eines Absaugmittels mit der Unterdruckeinrichtung zu unterbrechen. Das Abdrückmittel könnte durch ein vorgespanntes Abdrückelement gebildet sein. Das Abdrückmittel kann dabei derart ausgestaltet sein, dass der von ihm ausgeübte Druck nur geringfügig oberhalb der Drucks liegt, der für das Abdrücken bzw. Abquetschen notwendig ist, so dass ein Lösen des Abdrückmittels mit möglichst geringer Kraft realisierbar ist. Hierzu könnte das Abdrückmittel durch eine Löseeinrichtung, beispielsweise einen Elektromagneten oder einen Elektromotor, entgegen seiner Vorspannung bewegbar sein, um die Fluidverbindung freizugeben. Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung können an der Halteeinrichtung Seitenflügel und an dem Aufnahmebereich Einbuchtungen ausgebildet sein, auf welchen die Seitenflügel aufliegen. Durch diese Konstruktion kann auf einfache Weise erreicht werden, dass die Halteeinrichtungen beweglich in der Kassette angeordnet sind. In besonders vorteilhafter Weise könnte die Tiefe der Einbuchtungen größer sein als die Dicke der Seitenflügel. Beispielsweise könnten die Seitenflügel eine Dicke von 0,2 mm bis 1 ,0 mm, insbesondere eine Dicke von 0,4 mm bis 0,8 mm, vorzugsweise eine Dicke von 0,6 mm aufweisen und die Tiefe der Einbuchtungen im Bereich von 1 ,1 bis 1 ,9 mm, insbesondere von 1 ,3 mm bis 1 ,7 mm liegen, vorzugsweise bei 1 ,5 mm. Bei einer solchen Ausgestaltung könnten an dem Kassettendeckel Druckpunkte ausgebildet sein, welche die Halteeinrichtungen an den Seitenflügeln in Richtung des Kassettenbodens drücken, wenn die Kassette geschlossen ist. Dadurch wird der Vorteil erzielt, dass die Halteeinrichtungen auf eine Temperiereinrichtung gepresst werden können, wenn die Kassette mit der Konsole verbunden ist, auch wenn der Kassettenboden an seiner der Konsole zugewandten Seite nicht plan ausgebildet ist, beispielsweise herstellungsbedingt konvex und/oder konkav verläuft.

In Bezug auf das Verfahren wird die zugrunde liegende Aufgabe durch Anspruch 21 gelöst. Danach weist Verfahren zur Benetzung von biologischem Material mit wenigstens einer Flüssigkeit, unter Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, die folgenden Verfahrensschritten:

- Einlegen von das biologische Material tragenden Objektträgern auf jeweils eine Halteeinrichtung bevor oder nachdem die Halteeirichtungen in die Aufnahmebereiche des Kassettenbodens eingelegt worden sind,

- Zusammenführen des Kassettendeckels und des Kassettenbodens zum Schließen der Kassette,

- Verbinden der Kassette mit der Konsole, und

- Einbringen der Flüssigkeit und/oder der Flüssigkeiten in die Halteeinrichtungen.

In erfindungsgemäßer Weise ist erkannt worden, dass die Benetzung von biologischem Material erheblich vereinfacht werden kann, indem die das biologische Material tragende Objektträger zunächst in eine Kassette eingebracht werden, die sodann verschlossen wird. Dabei können die Objektträger zunächst jeweils auf eine eigene Halteeinrichtung aufgelegt werden und diese sodann in die Haltebereiche des Kassettenbodens eingelegt werden. Alternativ ist es denkbar, dass die Halteeinrichtungen zunächst in den Haltebereichen positioniert werden und sodann die Objektträger aufgebracht werden. Unabhängig von dieser Reihenfolge kann die mit den Objektträgern bestückte und verschlossene Kassette mit der Konsole verbunden werden, beispielsweise in diese eingelegt bzw. auf diese aufgelegt werden. Sodann kann die Flüssigkeit in die Halteeinrichtungen eingeführt werden, so dass diese in Kontakt mit dem biologischen Material kommt.

Des Weiteren können zusätzliche Schritte ausgeführt werden, beispielsweise eine Erhitzung und/oder Abkühlung der Proben, Bewegen der Objektträger, Absaugen überschüssiger Flüssigkeit etc.

Es wird darauf hingewiesen, dass die beschriebene, erfindungsgemäße Vorrichtung eine verfahrensmäßige Ausprägung aufweisen kann. Daher können die bzgl. der Vorrichtung beschriebenen Merkmale und Vorteile ausdrücklich Teil des erfindungsgemäßen Verfahrens sein.

Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Anspruch 1 nachgeordneten Ansprüche und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung der bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigen

Fig. 1 in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht eines

Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung umfassend eine Konsole, Fig. 2 in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung umfassend eine Konsole,

Fig. 3 in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung umfassend eine Konsole,

Fig. 4 in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht einer

Kassette einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Fig. 5 in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht einer

Flalteeinrichtung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Fig. 6 in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht einer weiteren Flalteeinrichtung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Fig. 7 in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht einer weiteren Flalteeinrichtung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Fig. 8 in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht einer weiteren Flalteeinrichtung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Fig. 9 in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht eines

Kassettenbodens einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Fig. 10 in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht eines weiteren Kassettenbodens einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Fig. 11 in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht eines weiteren Kassettenbodens einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Fig. 12 in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht eines Kassettendeckels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, Fig. 13 in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht einen Teil einer Absaugeinrichtung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Fig. 14 in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht einen Teil einer Absaugeinrichtung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Fig. 15 in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht einen Teil einer Absaugeinrichtung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Fig. 16 in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht eines Absaugmittels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Fig. 17 in einer schematischen Darstellung eine weitere perspektivische Ansicht des Absaugmittels gemäß Fig. 16,

Fig. 18 in einer schematischen Darstellung eine weitere perspektivische Ansicht des Absaugmittels gemäß Fig. 16,

Fig. 19 in einer schematischen Darstellung eine weitere perspektivische Ansicht des Absaugmittels gemäß Fig. 16 mit einem dazu angeordneten Objektträger,

Fig. 20 in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Aufsicht eines Teils einer Konsole einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Fig. 21 in einer weiteren schematischen Darstellung eine perspektivische Unteransicht des Teils einer Konsole gemäß Fig. 20,

Fig. 22 jeweils in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht einer Auslenkeinrichtung sowie einer Auslenkeinrichtung mit aufgelegtem Objektträger einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, Fig. 23 in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht der Auslenkeinrichtung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Fig. 24 in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht eines Kassettendeckels, zur Verwendung mit der Auslenkeinrichtung gemäß den Fig. 22 und 23,

Fig. 25 in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht eine Aufnahme für eine Temperiereinrichtung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Fig. 26 in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht einer weiteren Kassette einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Fig. 27 in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht einen Teil einer Absaugeinrichtung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Fig. 28 in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht den Teil einer Absaugeinrichtung gemäß Fig. 27,

Fig. 29 in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht eines Absaugmittels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Fig. 30 in einer schematischen Darstellung eine weitere perspektivische Ansicht des Absaugmittels gemäß Fig. 29,

Fig. 31 in einer schematischen Darstellung eine weitere perspektivische Ansicht des Absaugmittels gemäß Fig. 29, und

Fig. 32 ein Blockdiagramm zur Darstellung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens.. In den Figuren werden gleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Des Weiteren sind zur Verbesserung der Übersichtlichkeit nicht in jeder Figur alle Elemente mit einem Bezugszeichen versehen.

Die Fig. 1 und 2 zeigen jeweils in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Diese weist eine Kassette 1 bestehend aus einem Kassettenboden 2 und einem Kassettendeckel 3 auf. In Fig. 1 ist dabei zur Vereinfachung der Darstellung lediglich die vorzugsweise transparente Deckelscheibe 4 des Kassettendeckels 3 gezeigt.

Die Kassette 1 ist auf der Konsole 5 angeordnet und weist insgesamt vier Aufnahmebereiche 6 für jeweils eine Flalteinrichtungen 7 auf. Auf den Flalteeinrichtungen 7 ist jeweils ein Objektträger 8 aufgelegt.

Die Konsole 5 weist in einer ersten Ausgestaltung gemäß Fig. 1 eine erste Platte 9 und eine zweite Platte 10 auf, die als einzelne Bauteile ausgebildet sind. In einer zweiten Ausgestaltung gemäß Fig. 2 sind die erste Platte 9 und die zweite Platte 10 einteilig gestaltet, beispielsweise miteinander verschmolzen. Zur Vereinfachung wird im Folgenden weiterhin die erste Platte 9 und die zweite Platte 10 beschrieben, auch wenn es sich hierbei um eine einzelne Platte handeln kann.

Dabei ist deutlich zu erkennen, dass die erste Platte 9 schräg ausgebildet ist. Die Schräge kann im Bereich von 1 ,5° bis 5°, insbesondere von 2° bis 4°, liegen, vorzugsweise 3° betragen. Der schräge Verlauf der ersten Platte 9 kann unabhängig von der weiteren Konstruktion der Vorrichtung ausgebildet sein. Dadurch wird erreicht, dass Flüssigkeit, die in die Flalteeinrichtung 7 hinein pipettiert wird, in Richtung der in dem Kassettenboden 2 ausgebildeten Überlaufrinne 11 läuft. Des Weiteren wird durch die Schräge ermöglicht, dass etwaige Blasen in der Flüssigkeit besser aufsteigen können.

Des Weiteren sind vier Elektromotoren 12 ausgebildet, die als Antrieb für eine Auslenkeinrichtung 13 dienen, über welche die Objektträger 8 in der Kassette 1 ausgelenkt werden können. Zusätzlich ist die Absaugeinrichtung 14 zu erkennen, die die Absaugmittel 15 umfasst, über welche die Flüssigkeit aus den einzelnen Halteeinrichtungen 7 absaugbar ist. Hierzu sind die Absaugmittel 15 über eine Fluidverbindung 16 beispielsweise mit einer Pumpe oder einer anderen Einrichtung zur Erzeugung eines Unterdrucks verbunden. Die Fluidverbindung 16 ist bereichsweise als Schlauchverbindung ausgebildet. Um die Schlauchverbindung zu unterbrechen sind Abdrückmittel 17 vorgesehen, die hier Elektromagnete 18 umfassen, wobei beliebige andere Stellelemente denkbar sind. Weiteren sind Steuermittel 19, beispielsweise Elektronikboards, angeordnet.

In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Kassette 1 und die Konsole 5 über nicht dargestellte Magnete 20 miteinander verbunden. Des Weiteren sind der Kassettenboden 2 und der Kassettendeckel 3 über Magnete 21 miteinander verbunden.

Fig. 3 zeigt in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Die Vorrichtung entspricht Im Allgemeinen der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Vorrichtung, so dass auf die diesbezügliche Beschreibung verwiesen wird. Der wesentliche Unterschied besteht dabei darin, dass der Kassettenboden 2 und der Kassettendeckel 3 form- und kraftschlüssig, nämlich über einen ersten Positionierhaken 60, der im Sinne eines Bajonettverschlusses wirkt, miteinander verbunden sind. Des Weiteren ist die Kassette 2 über einen zwei zweite Positionierhaken 61 , die als Rasthaken wirken, form- und kraftschlüssig mit der Konsole 5 verbunden.

Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass die Absaugmittel 15 jeweils in einer Ecke der Halteeinrichtungen 7 positioniert sind.

Fig. 4 zeigt in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht einer Kassette 1 einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Die Kassette 1 weist mehrere Aufnahmebereiche 6 auf, in welchen als Absaugstutzen ausgebildete Absaugmittel 15 angeordnet sind. Der Kassettenboden 2 weist dabei die Funktionen „aufnehmen, positionieren und halten“ einer definierten Anzahl von Halteeinrichtungen 7 auf. Weiterhin dient der Kassettenboden aufgrund seiner in Fig. 4 nicht erkennbaren Magnete 20 zum automatischen Positionieren zu einer Konsole 5.

Der Kassettendeckel 3 weist die Funktionen „aufnehmen und halten einer bestimmten Anzahl von Absaugmitteln 15 bzw. Absaugstutzen“ entsprechend der Anzahl von Flalteeinrichtungen 7 im Kassettenboden 2 auf. Weiterhin werden durch die Druckpunkte 34 des Kassettendeckels 3 die ggf. mit Seitenflügeln 22 ausgebildeten Flalteeinrichtungen 7, die lose in den Aufnahmebereichen 6 aufgehängt bzw. gelagert sind, in die dafür vorgesehenen und vertieften Positionierstellen des Kassettenbodens 2 gedrückt. Ggf. dient der Kassettendeckel 3 gleichzeitiges zum Andrücken des Bodens der Flalteeinrichtungen 7 auf die einzelnen Temperiereinrichtungen 23, sofern diese angeordnet sind. Im Weiteren kann der Kassettendeckel 3 mit einer Deckelscheibe 4 abgedeckt werden, die transparent oder teiltransparent sein kann, um die durch das Erhitzen der Reagenzien entstehende teilweise Verdampfung derselben zu reduzieren.

Die Kassette 2 wird geschlossen nachdem die zu prozessierenden Objektträger 8 außerhalb der Vorrichtung in die Flalteeinrichtungen 7 eingelegt worden sind. „ Schließen“ bedeutet dabei, dass der Kassettendeckel 3 auf der Kassettenboden 2 gelegt wird und dann durch die magnetischen Zugkräfte der Magnete 21 in beiden Teilkomponenten, sich automatisch zueinander positionieren und gleichzeitig mit Magnetkraft schließen. Alternativ können die Objektträger 8 auch in die bereits geschlossene Kassette 2 von oben eingelegt werden, wenn die Deckelscheibe 4 des Kassettendeckels 3 entfernt worden ist. Dies ist eine realistische Option und kann vom Anwender bestimmt werden. Der Immunfärbe-Vorgang ist davon nicht beeinträchtigt.

Nach Durchführung des Färbevorgangs wird die Kassette 2 von der Konsole 5 abgenommen. Entnehmen bedeutet, dass die Kräfte der Magnete 20, die in der Konsole 5 und in der Kassette 1 bspw. in den Längsstreben 24 befestigt sind, durch manuelles oder mechanisches Ergreifen, überwunden werden müssen. Danach wird die Kassette 1 , bestehend geöffnet indem der Kassettendeckel 3 von dem Kassettenboden 2 manuell getrennt wird, womit die Kräfte der Magnete 21 in Kassettendeckel 3 und Kassettenboden 2 kräftemäßig überwunden werden müssen. Die Objektträger 8 können danach mit oder ohne Halteeinrichtungen entnommen werden. In geschlossenem Zustand und mit einer Deckelscheibe 4 ausgestattet, kann ein Objektträger 8, der nur lose in der Halteeinrichtung 7 liegt, selbst bei einem Umstürzen nicht aus der Kassette 1 fallen.

Die Fig. 5 bis 8 zeigen jeweils in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht unterschiedlicher Halteeinrichtungen 7 einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.

Bei der Halteeinrichtung 7 handelt es sich um eine der zentralen Komponente der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Aus diesem Grunde ist es von Vorteil, über eine Halteeinrichtung 7 zu verfügen, die eine einfache Handhabung ermöglicht und zugleich den Anforderungen entspricht, die das Fachpersonal, das die Immunfärbungen beurteilt, fordert. Diese Anforderungen sind u. a.: möglichst wenig Hintergrundrauschen, hohe Spezifität, Wiederholbarkeit, Eindeutigkeit. Die in den Fig. 5 bis 8 beschriebenen Halteeinrichtungen 7 ermöglichen es nicht nur diesen Anforderungen zu entsprechen, sondern ermöglichen auch die Verwendung von Halteeinrichtungen 7 verschiedener Größen, so dass eine Anpassungsfähigkeit an die Größe eines Objektträgers 8 aber auch eine Anpassung an die Größe des Färbungsareals auf dem Objektträger 8 geschaffen ist. Mit einer kurzen Halteeinrichtung 7, beispielsweise nur 30 mm lang statt der üblichen 55 mm bis 60 mm, begrenzt man automatisch auch den Reagenzienverbrauch. Dabei wird nur ungefähr die Hälfte des Objektträgers 8 mit Reagenzien benetzt. Das zu färbende biologische Material muss deshalb auf der vorderen, benetzbaren Fläche des Objektträgers 8, befestigt sein. Betreffend den Reagenzienverbrauch ist es von Bedeutung, dass der Objektträger 8 nicht die Seitenwände 26 einer Halteeinrichtung 7 berührt, um zu vermeiden, dass durch Kapillar- aber auch durch andere Kräfte der Oberflächenspannung Reagenzien in die seitlichen Spalte zwischen Innenseite einer Seitenwand 26 und den Seiten des Objektträgers 8 kriechen.

Aus diesem Grund sind in den Fig. 5 bis 8 verschiedene Halteeinrichtungen 7 dargestellt, die jeweils unterschiedliche Konzepte von Abstandshaltern 25 beinhalten. Bei der in Fig. 5 gezeigten Halteeinrichtung 7 verlaufen die Seitenwänden 26 schräg und weisen längliche Seitenflügel 22 auf, die zur Positionierung dienen. Weiterhin sind länglichen oder punktuellen, eingeprägten Auflageschultern 27 an der Rückwand 28 sowie ein Auflagepunkt 29 an der Abrisskannte 30 für die Objektträger 8 ausgebildet.

Die in Fig. 6 dargestellte Flalteeinrichtung 7 weist schräge Seitenwände 26 auf, wobei im Gegensatz zu der Flalteeinrichtung nach Fig. 5 keine Seitenflügel 22 vorhanden sind. Weiterhin sind seitliche Abstandshalter 25 an den beiden Innenseiten der Flalteeinrichtung 7 ausgebildet. Um die Objektträger aufzunehmen sind des Weiteren Auflagepunkte 29 vorgesehen, die als punktuelle Einprägungen in den Boden realisiert sein können. Das Absaugen der Flüssigkeit erfolgt in idealer Weise aus einer der beiden Ecken an der Rückwand 28.

Die in Fig. 7 dargestellte Flalteeinrichtung 7 weist schräge Seitenwände 26 auf, wobei im Gegensatz zu der Flalteeinrichtung nach Fig. 5 ebenfalls keine Seitenflügel 22 vorhanden sind. Weiterhin sind lediglich ein einzelner seitlicher und nur ein einzelner rückwandiger Abstandshalter 25 angeordnet. Im Innern der Flalteeinrichtung 7 sind in der für das Absaugen der Flüssigkeit vorgesehenen Ecke Auflagepunkt 29 an dem Boden ausgebildet, insbesondere in diesen eingeprägt.

Die in Fig. 8 dargestellte Flalteeinrichtung 7 weist zumindest im Wesentlichen senkrechte Seitenwände 26 auf, d.h. die Seitenwände 26 verlaufen im Wesentlichen unter einem Winkel von 90° gegenüber dem Boden der Flalteeinrichtung 7. Weiterhin sind relativ kurze Seitenflügel 22 an den Seitenwänden 26 sowie Ausbuchtungen 31 vorgesehen. Die Ausbuchtungen 31 dienen zum Einpipettieren bzw. zum Einbringen einer Pipettiernadel. Bei diesem Ausführungsbeispiel erfolgt die Absaugung der Flüssigkeit mittig oder aus einer Ecke heraus.

Die Fig. 9 bis 11 zeigen unterschiedliche Ausgestaltungen eines Kassettenbodens 2.

Das Konzept des Kassettenbodens 2 integriert die Funktionen:

- Positionieren der Flalteeinrichtungen 7 im Kassettenboden, - Integration der Überlaufrinne 11 , die zugleich ein Abstandshalter zum Gehäuse der Auslenkeinrichtung 13 ist

- Gehäuse und Aushöhlung für die Auslenkeinrichtung 13 bzw. für dessen Spitze pro Halteeinrichtung 7,

- Aufnahme von Magneten 20, 21 mit den drei Funktionen

1. Positionieren des Kassettenboden 2 mit den Halteeinrichtungen 7 an der Konsole 5,

2. Verschließen des Kassettenboden 2 mit dem Kassettendeckel 3, und

3. Positionieren der Kassette 1 in der Konsole 5. jeweils durch Wirksamwerden der Magnetkräfte mit korrespondierenden Magneten in den anderen Teilkomponenten.

- Individuelles Auflegen der im Kassettenboden 2 leicht beweglich gelagerten Halteeinrichtungen 7 auf die Temperiereinrichtung 23

Der in Fig. 9 dargestellte Kassettenboden 2 ist angepasst auf die in Fig. 5 gezeigte Halteeinrichtung 7. Dabei sind Einbuchtungen 32 in/an den Längsstreben 24 für die Positionierung in der x-y-Ebene einer Halteeinrichtung 7 mittels der länglichen Seitenflügel 22 vorgesehen. In vorteilhafter Wiese kann die Tiefe der Einbuchtungen 32 größer sein als die Dicke der Seitenflügel 22, so dass die Halteeinrichtungen beweglich innerhalb der Aufnahmebereiche 6 gelagert sind. Dadurch kann eine nicht perfekt ebene Unterseite des Kassettenboden 2 ausgeglichen werden, so dass die Halteeinrichtungen 7 auf einer etwaige Temperiereinrichtung 23 der Konsole 5 im Wesentlichen komplett aufliegen. Hierzu können die Halteeinrichtungen 7 an ihren Seitenflügeln 22 von Druckpunkten 34 des Kassettendeckels 3 in Richtung des Kassettenbodens 2 gepresst werden. Weiterhin sind die Schrägen 33 in den Längsstreben 24 angepasst auf die schräg verlaufenden Seitenwände 26 der Halteeinrichtung 7 gemäß Fig. 5. Die Einbuchtungen 32 dienen auch als Druckaufnahmeflächen, die der Kassettendeckel 3 mit seinem Druckpunkt 34 ausübt. Weiterhin sind die Überlaufrinne 11 sowie eine Vertiefung 35 dargestellt. In die Vertiefung 35 greift ein entsprechendes Gegenstück des Kassettendeckels 3 ein, so dass eine Positionierung bzw. Ausrichtung der beiden Teile zueinander erfolgt. Es wird darauf hingewiesen, dass die Aufnahmebereiche 6 durch Ausnehmungen gebildet sind, so dass der Boden der Halteeinrichtungen 7 nicht von dem Kassettenboden abgedeckt ist.

Der in Fig. 10 dargestellte Kassettenboden 2 ist sowohl auf die in Fig. 6 gezeigte Halteeinrichtung 7 als auch auf die in Fig. 7 gezeigte Halteeinrichtung 7 angepasst. Dabei dienen die in den Längsstreben 24 ausgebildeten Schrägen 33 als Positionierhilfe und vermeiden ein Durchrutschen der Halteeinrichtungen durch die Aufnahmebereiche 6. Die Positionierung einer Halteeinrichtung 7 kann in der Längsebene variabel sein. Das Absaugen kann aus einer der beiden Ecken der Halteeinrichtung 7 erfolgen.

Der in Fig. 11 dargestellte Kassettenboden 2 ist angepasst auf die in Fig. 8 gezeigte Halteeinrichtung 7. Dabei sind Einbuchtungen 32 in/an den Längsstreben 24 für die Positionierung in der x-y-Ebene einer Halteeinrichtung 7 mittels der Seitenflügel 22 ausgebildet. Die Einbuchtungen 32 sind den jeweiligen Seitenflügeln 22 derart angepasst, dass sie auch als Druckaufnahmefläche des Kassettendeckels 3 dienen. Auch sind zusätzliche Einbuchtungen 36 an den Stellen der Längsstreben 24 vorgesehen, an welchen in der Halteeinrichtung 7 links und rechts Ausbuchtungen 31 für eine Pipettiernadel vorhanden sind. In vorteilhafter Wiese kann die Tiefe der Einbuchtungen 32 größer sein als die Dicke der Seitenflügel 22, so dass die Halteeinrichtungen beweglich innerhalb der Aufnahmebereiche 6 gelagert sind. Dadurch kann eine nicht perfekt ebene Unterseite des Kassettenboden 2 ausgeglichen werden, so dass die Halteeinrichtungen 7 auf einer etwaige Temperiereinrichtung 23 der Konsole 5 im Wesentlichen komplett aufliegen. Hierzu können die Halteeinrichtungen 7 an ihren Seitenflügeln 22 von Druckpunkten 34 des Kassettendeckels 3 in Richtung des Kassettenbodens 2 gepresst werden.

Fig. 12 zeigt in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht eines Kassettendeckels 3 einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, insbesondere die dem Kassettenboden 2 zugewandte Seite des Kassettendeckels 3. Der Kassettendeckel 3 integriert dabei die Funktionen:

- Ausüben eines Drucks auf die Seitenflügel 22 der Halteeinrichtungen 7 mittels eines insbesondere weichen und/oder flexiblen Druckpunktes 34. Dieser kann vorzugsweise aus Silikon oder Gummi hergestellt sein und/oder durch eine Feder, insbesondere eine Druckfeder realisiert sein, und in/an den Deckelstreben 37 angeordnet sein. Damit werden die beiden Seitenflügel 22 einerseits in die Einbuchtung 32 Kassettenboden 2 eingedrückt und andererseits der Boden einer jeden Halteeinrichtung 7 individuell auf die Temperiereinrichtungen 23 gedrückt.

- Aufnehmen und Festhalten der Absaugmittel 15 bzw. Absaugstutzen

- Aufnahme einer insbesondere transparenten oder teil-transparenten Deckelscheibe 4

- Aufnahme einer Positionierschraube oder eines Positionierstifts um einen Objektträger 8 in einer Halteeinrichtung 7 um ihre Längsachse drehen zu können (für Absaugungen der Flüssigkeit in einer Ecke).

Die Fig. 13 bis 19 zeigen die einzelnen Komponenten einer Absaugeinrichtung 14 einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.

In Fig. 13 sind die Abdrückmittel 17 sowie die Absaugmittel 15 dargestellt. Die Abdrückmittel 17 dienen dazu einen verformbaren Schlauch 16 oder eine verformbare Röhre durch Zusammenquetschen vom Vakuumsog abzuschließen. Dadurch lässt sich ein Vakuumventil ersetzen, welches teurer und kompliziert in der Herstellung ist. Die Erfindung erlaubt jedoch auch den Einsatz eines Vakuumventils.

Die hier dargestellten Abdrückmittel 14 weisen einen als Hebel 41 ausgebildetes Abdrückelement 14 auf, der an einem Ende mittels eines Stiftes verankert. Das andere Ende des Hebels 41 wird beispielsweise mit dem Anker 42 eines Elektromagneten 18 verbunden. Beispielsweise an der Unterseite des Hebels 41 , kurz vor dem Anker 42, wird beispielsweise eine Druckfeder 43, alternativ auch eine Zugfeder, angebracht, die den Hebel 41 ständig nach oben (oder alternativ in eine Richtung) drückt. Über dem Hebel 41 , vorzugswese im 90°-Winkel, liegt ein verformbares Schlauchstück 16 oder Rohrstück, welches von dem Hebel 41 zusammengedrückt werden soll. Hierzu ist es notwendig, wenn an der Unterseite des verformbaren Schlauchs 16 / Rohrs der Hebel 41 drückend wirkt, an der gegenüberliegenden Seite des Schlauchs 16 - in dem beschriebenen Fall - oben, eine einen Gegendruck verursachenden Vorrichtung anzubringen. Hierzu ist ein Deckel 44 für das Gehäuse 45 der Absaugeinrichtung 14 vorgesehen, der einen Vorsprung 46 oder eine Nase aufweist, der/die von oben auf den verformbaren Schlauch 16 bzw. das Rohr drückt und die obere Seite des Schlauch 16 im Ruhezustand leicht nach unten quetscht. Der von unten nach oben drückende Hebel 41 verschließt somit den Schlauch 16 ständig im Ruhezustand und wird durch Aktivierung des Elektromagneten 18, wodurch der Hebel 41 nach unten gezogen wird, geöffnet. Idealerweise ist die Druckfeder 43 leicht stärker im Druck als der Widerstand des verformbaren Schlauchs 16 bzw. des Rohrs ist, womit ein relativ kleiner bzw. schwacher Elektromagnet 18 genügt um den Schlauch 16 zu öffnen und das Absaugen mittels Vakuum zu ermöglichen.

Ein alternatives oder zusätzliches Abdrückmittel 17 ist in den Fig. 27 und 28 gezeigt. Dieses weist einen Motor 38, beispielsweise einen Elektromotor 38, zum Anheben oder Absenken eines Hebels 41 , eine Halterung 39 zum Befestigen des Motors 38 an einer Platte 9, 10 und ein statisches oder bewegliches Widerlager 40 auf. Der Motor 38 kann über ein Gewinde auf den Hebel 41 wirken, so dass dieser durch eine Drehbewegung des Motors 38 linear verfahrbar ist. Durch eine von dem Motor 38 veranlasste Drehung, beispielsweise eine Linksdrehung, kann der Hebel 41 ausgefahren werden und quetscht den flexiblen Schlauch 16 gegen das Widerlager 40. Somit wird im vollständig gequetschtem Zustand das ggf. ständig wirkende Vakuum blockiert und ein ungewolltes Absaugen verhindert. Wird der Hebel 41 eingefahren, indem durch den Motor 38 eine entgegengesetzte Drehung veranlasst wird, beispielsweise eine Rechtsdrehung, öffnet sich der Schlauch 16 in seine Ursprungsform und das Vakuum kommt zum Absaugen zur Wirkung.

Das in den Fig. 14 und 15 dargestellte Gehäuse 45 der Absaugeinrichtung 14 nebst dem das Gehäuse verschließenden Deckel 44 (hier nicht gezeigt) beinhaltet die Funktionen:

- Aufnahme und Befestigung des Hebels 41 der Abdrückmittel 41 , - Aufnahme der seitlichen, verformbaren Röhre 16 der Absaugeinrichtung 14,

- Bereitstellen eines Durchgangs 47 zur Aufnahme und zum dichtem Abschließen des Auslasses der als Absaugstutzen realisierten Absaugmittel 15, Aufnahme der Druckfeder/n 43, alternativ auch durch Konstruktionserweiterung der Zugfeder/n,

- Befestigung des als Absaugstange ausgebildeten Teils der Fluidverbindung 16 an der Rückseite,

- Aufnahme in einer schachtähnlichen Aushöhlung.

In den Fig. 14 und 15 ist dargestellt, dass das Gehäuse 45 eine Aufnahme 48 für den Anker 42 des Elektromagneten 18 sowie die weiteren Komponenten der Abdrückmittel 17 und der Fluidverbindung 16 aufweist.

Die Figuren 16 bis 19 zeigen die als Absaugstutzen realisierten Absaugmittel 15 einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.

Die Teil-Komponente der als Absaugstutzen oder Absauglippe ausgebildeten Absaugmittel 15 stellt die letzte Teil-Komponente der gesamten Absaugeinrichtung dar, bestehend aus

- Unterdruckeinrichtung,

- ggf. Reagenzien-Auffanggefäß(e),

- quer liegende Flauptröhre 16,

- Abdrückmittel 17 an den seitlichen, verformbaren Absaugröhren 16 bzw. Schläuchen 16 über den Absaugmitteln 15 bzw. Absaugstutzen mit den abzusaugenden Reagenzien.

Um ein sicheres und zuverlässiges, vollständiges Absaugen der Reagenzien aus dem Reagenzien-Spalt zu gewährleisten, bedarf es eines besonderen Designs des Absaugstutzens 15. Insbesondere sind drei Formate eines solchen Absaugstutzens denkbar 15:

Gemäß einer ersten Ausführungsform werden die gebrauchten Reagenzien in der Mitte des nur angehobenen aber nicht über die Längsachse gedrehten Objektträgers 8 abgesaugt und in einer zweiten Version über eine Ecke des Objektträgers 8. Diese zweite Version ist bereits in DE 10 2016 225 885 A1 beschrieben, wobei auf deren diesbezügliche Offenbarung, insbesondere die Absätze [0077], [0078] und [0084] sowie Fig. 1 ausdrücklich Bezug genommen wird und diese einen Teil der hier vorliegenden Offenbarung darstellen. Die in den Fig. 16 bis 19 gezeigte erste Ausführungsform A betreffend einen mittigen Absaugstutzen 15 weist am unteren Ende einen Spalt 49 auf, der über die Verbindungsöffnung 63 und eine weitere Fluidverbindung 16 mit einer Unterdruckeinrichtung gekoppelt werden kann und den Vakuumsog so an das Ende des Objektträgers 8 umleitet, dass die Reagenzien in angewinkeltem Zustand aus dem geöffneten Reagenzien-Spalt vollständig abgesaugt werden können. Das vollständige Absaugen eines gebrauchten Reagenzes ist dabei das entscheidende Merkmal, denn nur dadurch ist gewährleistet, dass keine Vermischung mit dem Folgereagenz stattfindet. Um dies zu gewährleisten sind folgende Konstruktions und Verfahrensmerkmale von besonderem Vorteil notwendig:

Eine Stufenlippe 50 sollte die Rückseite des in ungefähr 0,1 mm Flöhe auf den beiden Abstandshaltern 27, 29 liegenden Objektträgers 8 berühren. Die gesamte Flöhe vom Boden einer Flalteeinrichtung 7 und der oberen Fläche eines Objektträgers 8 beläuft sich vorzugsweise, definiert durch die Flöhe der Abstandshalter 27, 29 und der Dicke des Objektträgers 8, auf ca. 1 ,1 mm. Eine nach vorne ausgerichtete, beispielsweise ca. 1-3 mm lange Stufenlippe 50 überragt die Rückseite des Objektträgers 8 und berührt dessen Oberseite leicht. Durch dieses direkte Anlehnen der vorderen Wand der Stufenlippe 50 an die Rückseite des Objektträgers 8 entsteht eine dichte Verbindung durch die der Vakuumsog direkt an den Reagenzien-Spalt weitergeleitet wird. Die Stufenlippe 50 berührt den Boden der Flalteeinrichtung 7 nicht, sondern endet in einer Distanz vom Boden der Flalteeinrichtung 7 von vorzugsweise mindestens 0,1 mm Flöhe und entspricht damit der Flöhe der Abstandshalter 27, 29 und insbesondere maximal 1 ,0 mm über dem Boden der Flalteeinrichtung 7, also ca. 0,1 mm bevor die obere Kante des Objektträgers 8 an dessen Rückseite endet. Ein normal normierter Objektträger 8 weist eine Stärke von 1 ,0 mm auf, so dass die gesamte Flöhe bestehend aus Abstandshalter 27, 29 und Oberseite des Objektträger 8 insbesondere 1 ,1 mm beträgt.

Insbesondere in Fig. 19 ist der Teil der Fluidverbindung 16 deutlich zu erkennen, in den die Reagenzien von der Stufenlippe 50 eingesaugt werden. Die Fluidverbindung 16 kann vom Kontakt mit dem Auslass einer Verbindungsöffnung 63 bis zum Auslass der Fluidverbindung 16 aus einem einzigen Material bspw. einem besonders gestalteten Silikonröhren-Verbund bestehen oder aus bspw. einem verformbaren Schlauchstück, das durch das Abdrückmittel 17 verformbar ist und einer bspw. aus einem Kunststoffmaterial bestehenden Querröhre mit einem Auslass zum Absaugmittel 15. Die aus nur einem Material bestehende Version der Fluidverbindung 16 hat den Vorteil, dass eine besonders stabile und saubere Komponente eingesetzt wird, die nicht durch mögliche Undichtigkeiten in ihrer Wirksamkeit eingeschränkt wird, die von ungenauen Kontakte an den Verbindungsstellen von bspw. zwei Materialien (Silikon und harter Kunststoff) hervorgerufen werden.

In den Fig. 29 bis 31 ist eine alternative Ausführung B eines Absaugmittels 15 gezeigt. Dieses weist entgegen der Ausführungsform A (Fig. 16 bis 19) keine Stufenlippe 50 mit einem Spalt 49 auf, sondern eine zumindest im Wesentlichen runde Absaugöffnung 62. Die Absaugöffnung 62 kann über die Verbindungsöffnung 63 und eine Fluidverbindung 16 mit einer Absaugeinrichtung gekoppelt werden. Die Absaugöffnung 62 kann in dem Absaugmittel 15 ausgeformt sein oder beispielsweise durch das Ende eines Schlauchs, bspw. eines Silikonschlauchs, gebildet werden. Das Absaugen aus dem Spalt zwischen Flaltevorrichtung 7 und Objektträger 8 funktioniert äußerst zuverlässig, wenn die Absaugöffnung 61 einen Außendurchmessser von 5 mm ± 2 mm und einen Innendurchmesser im Bereich von 2 mm bis 4 mm, vorzugsweise von 3 mm bis 3,5 mm, aufweist. Dabei wird in weiter vorteilhafter Weise die Absaugöffnung 62 mit nicht mehr als der Hälfte ihres Innendurchmessers auf den Objektträger 8 aufgesetzt wird, so dass mindestens die andere Hälfte der Absaugöffnung 62 hinter dem Objektträger 8 „frei“ bleibt. Der durch das weiter oben beschriebene Vakuum entstehende Sog „zieht“ auf hervorragende Weise die gebrauchten und damit auszutauschenden Reagenzien aus dem Reagenzien-Spalt heraus.

Weiterhin können die in den Fig. 16 bis 19 sowie in den Fig. 29 bis 31 gezeigten Absaugmittel 15 bzw. Absaugstutzen optional einen Einfülldurchgang 64 aufweisen, um beispielsweise eine Flüssigkeit durch diesen Einfülldurchgang 64 in die Flalteeinrichtung 7 einzubringen. Die Fig. 20 und 21 zeigen in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht der ersten Platte 9 einer Konsole 5 einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Dabei wird nochmals darauf hingewiesen, dass die erste Platte 9 und die zweite Platte 10 einteilig ausgebildet sein können.

Im Folgenden wird die erste Platte 9 als Basisplatte 9 bezeichnet und dient der Befestigung mehrerer technischer Komponenten. Dabei ist jeder Flalteeinrichtung 7 eine Basisplatte 9 zugeordnet. An deren Unterseite werden ein Elektromagnet 18, dessen Funktion das Öffnen und Schließen der Schlauchverbindung 16 der Absaugeinrichtung 14 ist, ein Elektromotor 12 mit Stößel 51 , der für das Anheben und Absenken des Objektträgers 8 benötigt wird, die Steuermittel 19 und eine Befestigungsmöglichkeit für die Temperiereinrichtung 23, die an der oberen Seite der Basisplatte 9 angebracht ist, befestigt. Wesentlich ist dabei, dass an der Oberseite der Basisplatte 9 eine Positionierhilfe 52 ausgebildet ist, in ein eine korrespondierende Geometrie an dem Kassettenboden 2 eingreift, so dass die beiden Elemente zueinander ausgerichtet positioniert werden.

An der Oberseite der Basisplatte 9 wird an deren einem Ende, dem hinteren Ende, das Gehäuse 45 der Absaugeirichtung 14 befestigt, indem der Anker 42 des Elektromagneten 18 die Abdrückmittel 40, die den verformbaren Schlauch 16 kontinuierlich zusammendrückt und nur im Bedarfsfall für das Absaugen geöffnet wird. Mittig an der Oberseite der Basisplatte 9 wird die Temperiereinrichtung 23 angebracht, und an deren anderem Ende, dem vorderen Ende, ragt das Ende des Stößels 51 des Motors 12 mit Stufenwippe 54 oder einem anderen Endstück, heraus. An der in Fig. 21 dargestellten Unterseite der Basisplatte 9 sind Magnete 20 vorgesehen, die mit den Magneten 20 des Kassettenbodens 2 Zusammenwirken.

Beidseitig der Temperiereinrichtung 23 und im weiteren vorderen Bereich der Basisplatten 9 kann der Kassettenboden 2 angeordnet werden.

Fig. 22 zeigt jeweils in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht einer Auslenkeinrichtung 13 sowie einer Auslenkeinrichtung 13 mit aufgelegtem Objektträger 8 einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Ein Objektträger 8 liegt im Ruhezustand auf den Abstandshalter 27, 29 ruhend parallel zu dem Boden in einer Halteeinrichtung 7. In dem beispielsweise ca. 0,1 mm hohen Spalt zwischen Oberseite des Bodens der Halteeinrichtung 7 und der Unterseite des Objektträgers 8 mit daran befestigtem biologischem Material (Gewebeschnitt, Zellen, Abstriche, etc.) befinden sich die für die Prozessierung notwendigen Reagenzien, die je nach Verfahrensprotokoll ausgetauscht werden müssen. Für eine beschleunigte biochemische Reaktion kann es von Vorteil sein, ein Reagenz im Spalt zu durchmischen. Dies kann durch Anheben und Absenken des Objektträgers 8 ohne Absaugen vorgenommen werden. Für den Austausch eines gebrauchten Reagenzes mit einem neuen Reagenz wird der Objektträger 8 angehoben und bei kurzem Verweilen in der angehobenen Position durch Aktivierung der Absaugeinrichtung 14 abgesogen. Danach wird das neue Reagenz wieder in die Halteeinrichtung 7 hinein pipettiert und der Objektträger 8 wieder abgesenkt. Alternativ kann das Hinein-Pipettieren auch in abgesenkten, parallel auf den Abstandshalter 27, 29 des Bodens der Halteeinrichtung 7 vorgenommen werden, da die Kapillarkräfte in dem durch das Absenken erzeugten Kapillarspalt die Reagenzien, egal von welchem Pipettierpunkt rund um einen Objektträger 8, einsaugt.

In der vorliegenden Erfindung ist es von wesentlicher Bedeutung, dass ein Objektträger 8 von der „angewinkelten Position“ wieder vollkommen parallel auf die Abstandshalter 27, 29 des Bodens der Halteeinrichtung 7 abgesenkt werden kann. Es ist deshalb eine spezielle Auslenkeinrichtung 13 zum Heben und Absenken notwendig, die garantiert, dass ein Objektträger 8 mit seinem bloßen Eigengewicht von wenigen Gramm präzise abgesenkt wird.

Die in der Fig. 22 und 23 dargestellte Auslenkeinrichtung 13 weist die Besonderheit auf, leicht aus der seitlichen Wand des Kassettenbodens 2 im Aufnahmebereich 6 herauszuragen, um zu verhindern, dass die vordere Kante 53 des Objektträgers 8 an der Rahmenwand hängen bleiben kann. Die Kraft für die Bewegung des Objektträgers 8 (Anheben, Senken, Drehen) kann von einem Elektromotor 12, einem Elektromagneten, einer Luft- oder Wasserdruckvorrichtung, einer hydraulischen Vorrichtung, eine Feder mit Rückstellvorrichtung etc. erzeugt werden. In Fig. 22 ist der Stößel 51 eines Motors 12 zur erkennen, an dem ein Stufenwippe 54 schwenkbar angeordnet ist. Die Stufenwippe 54 berührt den Objektträger 8, hebt diesen an und kippt nach vorne. Somit wird der Objektträger 8 in Richtung der Absaugmittel 15 gedrückt.

In Fig. 23 ist der voranstehend beschriebene Effekt, dass die Stufenwippe 54 in Richtung Absaugseite geneigt werden kann, erkennbar. Hierzu ist es von Vorteil, wenn die Innenwand 58 des Kassettenbodens 2 an den Stellen, an denen sich die Stufenwippe durch das Ausfahren des Stößels 51 "reibt", schräg ausgestaltet ist. Eine entsprechende Ausgestaltung des Kassettenbodens 2 ist in Fig. 24 gezeigt. Darin sind die Schrägen 59 zur Unterstützung der Bewegung der Stufenwippe 54 deutlich zu erkennen.

Fig. 25 zeigt in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht einer Aufnahme 55 Temperiereinrichtung 23 von schräg unten, wobei die Magnete 20 zur Verbindung mit der Konsole 5 zu erkennen sind. Die Aufnahme 55 weist einen Hohlraum 56 für die Temperiereinrichtung 23 sowie Öffnungen 57 für Befestigungsmittel auf, über die die Aufnahme 55 an der Basisplatte 9 angebracht werden kann. Die Temperiereinrichtung 23 kann unterschiedlich ausgebildet sein. Denkbar und anwendbar sind: a) Ein Aluminiumplättchen mit daran befestigter Widerstandsheizung, das durch Umgebungstemperatur passiv abgekühlt wird. b) Ein Aluminiumplättchen mit daran befestigter Widerstandsheizung, das durch eine aktive Luftkühlung abgekühlt wird bspw. mit einem an den Außenseiten des Aluminiumplättchens vorbeigeleiteter Luftstrom, welcher der Einfachheit halber aus der normalerweise bereits gekühlten Luft im Labor entnommen wird. c) Ein Termo-Elektromodul (Peltierelement) das aktiv heizt und kühlt. d) Eine Wasserheizung und Wasserkühlung.

In Fig. 26 ist nochmals die in Fig. 3 gezeigte Kassette 1 dargestellt. Dabei sind deutlich die zweiten Positionierhaken 61 zu erkennen, mit welchen die Kassette 1 form- und kraftschlüssig an der Konsole 5 befestigt werden kann. Es wird darauf hingewiesen, dass unabhängig von der konkreten Ausgestaltung der Kassette 1 das Gesamtkonzept der hier vorgestellten Erfindung im Rahmen der leichten Bedienbarkeit drei Komponenten beinhaltet, nämlich die erste Platte 10 (auch Basisplatte genannt), den Kassettenboden 2 und den Kassettendeckel 3, die „sich selbst arrangieren“. Das ist, erstens, ein präzises Positionieren der entnehmbaren Komponente, d.h. der Kassette 1 auf einer definierten Anzahl einzelner Basisplatten 9 und, zweitens, das vorzugsweise magnetische Verschließen von Kassettenboden 2 und Kassettendeckel 3 zu einer Kassette 1 zu verstehen ist. Betrachtet man diese drei Komponenten, einzelne Basisplatten 9, Kassettenboden 2 und Kassettendeckel 3 von unten nach oben, so wird deutlich, dass in den drei Komponenten ein oder mehrere Permanentmagnet(e) 20, 21 eingelassen sind, die zur optimalen Nutzung der Magnetkräfte direkt übereinander angebracht sind. Der Kassettenboden 2 ist an zwei Stellen mit Permanentmagnete 20, 21 ausgestattet. Zur Bildung der Kassette 1 werden die Magnete 20 in den drei Längsstreben 24 sowohl beim Kassettenboden 2 als auch im Kassettendeckel 3 angebracht. Die Magnete 21 zum Arretieren des Kassettenbodens 2 bzw. der ganzen Kassette 1 sind neben dem Stößel 51 hinter der Überlaufrinne 11 eingelassen. Die komplementären Magnete 21 sind an gleicher Stelle, also neben dem Stößel 51 in den Basisplatten 9 eingelassen. Der Anwender muss deshalb eine Kassette 1 nur in die „relative Nähe“ des vorgesehenen Bereiches der Konsole 5 bewegen, in dem die Kassette 1 eingesetzt werden soll, der mehrere Basisplatten 9 umfasst. Unter relativer Nähe ist beispielsweise eine Entfernung von 10 mm bis ca. 20 mm zu den Magneten 20 der Basisplatten zu verstehen.

In Fig. 32 ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens anhand eines Blockdiagramms dargestellt.

Hierbei werden in einem ersten Schritt 65 die das biologische Material tragenden Objektträger 8 auf jeweils eine Halteeinrichtung 7 aufgelegt, bevor oder nachdem die Halteeirichtungen 7 in die Aufnahmebereiche 6 des Kassettenbodens 2 eingelegt worden sind. In einem zweiten Schritt 66 werden der Kassettendeckel 2 und der Kassettenboden 3 zusammengeführt, um somit die Kassette 1 zu verschließen. Sodann wird in einem dritten Schritt 67 die Kassette 1 mit der Konsole 5 verbunden. In einem vierten Schritt 68 wird die Flüssigkeit bzw. werden die Flüssigkeiten in die Halteeinrichtungen 7 eingebracht. Gegebenenfalls erfolgt sodann eine weitere Prozessierung der Proben, beispielsweise ein Anheben der Objektträger 8 und Absaugen der Flüssigkeit aus dem Reagenzien-Spalt, nach einer definierten Einwirkzeit.

Es wird darauf hingewiesen, dass zwischen den einzelnen Schritten 65 bis 68 weitere Schritte vorgenommen werden können, beispielsweise ein Aufheizen der Objektträger. Des Weiteren müssen die Schritte 65 bis 68 nicht zwangsweise in der vorgegebenen Reihenfolge stattfinden.

Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vor richtung wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen Teil der Beschreibung sowie auf die beigefügten Ansprüche verwiesen. Schließlich sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die voranstehend be schriebenen Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung lediglich zur Erörterung der beanspruchten Lehre dienen, diese jedoch nicht auf die Aus führungsbeispiele einschränken.

Bezugszeichenliste

1 Kassette

2 Kassettenboden

3 Kassettendeckel

4 Deckelscheibe

5 Konsole

6 Aufnahmebereich

7 Halteeinrichtung

8 Objektträger

9 erste Platte 0 zweite Platte 1 Überlaufrinne 2 Elektromotor 3 Auslenkeinrichtung 4 Absaugeinrichtung 5 Absaugmittel 6 Fluidverbindung 7 Abdrückmittel 8 Elektromagnet 9 Steuermittel 0 Magnet 1 Magnet 2 Seitenflügel 3 Temperiereinrichtung 4 Längsstrebe 5 Abstandshalter 6 Seitenwand 7 Auflageschulter 8 Rückwand 9 Auflagepunkt 0 Abrisskante 1 Ausbuchtung Einbuchtung

Schräge

Druckpunkt

Vertiefung

Einbuchtung

Deckelstrebe

Motor

Halterung

Widerlager

Hebel

Anker

Feder

Deckel

Gehäuse

Vorsprung

Durchgang

Aufnahme

Spalt

Stufenlippe

Stößel

Positionierhilfe

Kante

Stufenwippe

Aufnahme

Hohlraum

Öffnungen

Innenwand

Schräge erste Positionierhaken zweite Positionierhaken Absaugöffnung Verbindungsöffnung Einfülldurchgang erster Schritt 66 zweiter Schritt

67 dritter Schritt

68 vierter Schritt