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Title:
COATED PISTON RING HAVING A PROTECTIVE LAYER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/182185
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a piston ring which is provided with a DLC (Diamond-like Carbon) layer as a functional/wear protection layer, wherein the DLC layer is covered by a protective layer, the material of which is different from that of the DLC layer and the material of which has a higher temperature resistance than the material of the DLC layer. In addition, the invention relates to a method for producing a piston ring having a DLC wear protection layer, the protective layer being provided in the surface thereof in the form of deposits in recesses present as a result of the surface roughness.

Inventors:
ESSER PETER-KLAUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/054747
Publication Date:
October 26, 2017
Filing Date:
March 01, 2017
Export Citation:
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Assignee:
FEDERAL MOGUL BURSCHEID GMBH (DE)
International Classes:
C23C14/06; C23C14/04; C23C14/18; C23C14/58; C23C28/00; C23C28/04; F16J9/26
Domestic Patent References:
WO2012083930A12012-06-28
Foreign References:
DE102008037871A12010-02-25
US20130209767A12013-08-15
DE102011003254A12012-08-02
DE102015104103A12015-09-24
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
BECKER KURIG STRAUS (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Kolbenring, umfassend einen Kolbenringkörper,

wobei auf der Außenfläche des Kolbenringkörpers zumindest auf der Lauffläche eine DLC-Schicht als Funktionsschicht aufgebracht ist,

wobei auf der Funktionsschicht zumindest auf Teilflächen der Kolbenringlauffläche eine Schutzschicht aufgebracht ist,

wobei die Schutzschicht aus einem Material besteht, das von dem Material der Funktionsschicht unterschiedlich ist und eine höhere Temperaturbeständigkeit als dieses aufweist.

2. Kolbenring gemäß Anspruch 1, wobei die Schutzschicht durch ein PVD-Verfahren aufgebracht wurde.

3. Kolbenring gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Dicke der

Schutzschicht weniger als 5 μηι beträgt, bevorzugt weniger als 2 μιτι, am meisten bevorzugt weniger als 1 μηι.

4. Kolbenring gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Schutzschicht aus einem Metall oder einem Metallnitrid besteht.

5. Kolbenring gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, wobei auf die gesamte

Kolbenringlauffläche eine Schutzschicht aufgebracht ist.

6. Kolbenring gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, wobei auf der

Kolbenringlauffläche in einem Bereich um den Pivotpunkt keine Schutzschicht aufgebracht ist und wobei auf die restliche Kolbenringlauffläche und den Laufkanten außerhalb dieses Bereiches eine Schutzschicht aufgebracht ist.

7. Kolbenring gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Funktionsschicht als eine Wasserstoff- bzw. halogenfreie DLC-Schicht gebildet ist.

8. Kolbenring gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Schutzschicht in Form oberflächlicher Einlagerungen in Vertiefungen der Funktionsschicht vorliegt.

9. Kolbenring gemäß Anspruch 8, wobei die oberflächlichen Einlagerungen der

Schutzschicht bei einer Schichtdicke der Funktionsschicht kleiner als 10 μηι einen Flächenanteil zwischen 10% und 30% der Gesamtfläche aufweisen, bzw. bei einer Schichtdicke der Funktionsschicht größer als 10 μηι einen Flächenanteil zwischen 20% und 40% der Gesamtfläche aufweisen.

10. Kolbenring gemäß einem der Ansprüche 8-9, wobei auf der Kolbenringlauffläche der Rauheitswert Rpk im Bereich von 0,03 μηι bis 0, 1 μηι liegt, und der Rauheitswert Rk im Bereich von 0,15 μηι bis 0,3 μηι liegt.

11. Verfahren zur Herstellung eines beschichteten Kolbenrings, umfassend

Bereitstellen eines Kolbenringkörpers;

Aufbringen einer DLC-Schicht als Funktionsschicht zumindest auf die Lauffläche des Kolbenringkörpers ;

Aufbringen einer Schutzschicht auf die Funktionsschicht;

teilweises Abtragen der Schutzschicht, so dass nur noch in Vertiefungen der

Oberfläche der Funktionsschicht Einlagerungen vorhanden sind.

12. Verfahren gemäß Anspruch 11, wobei der Kolbenringkörper vor Aufbringen der Funktionsschicht aufgeraut wird, insbesondere diejenigen Flächen, die mit einer Funktionsschicht versehen werden.

13. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 11-12, wobei die Funktionsschicht durch ein Lichtbogenverfahren oder ein Sputterverfahren aufgebracht wird.

14. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 11-13, wobei die Funktionsschicht nach ihrem Aufbringen einen Rauheitswert Rpk im Bereich von 0,15 μηι bis 0,5 μηι aufweist, und einen Rauheitswert Rk im Bereich von 0,3 μηι bis 0,7 μηι aufweist.

15. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 11-14, wobei die Schutzschicht durch ein PVD-Verfahren aufgebracht wird.

16. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 11-15, wobei das Material der Schutzschicht ein Metall, eine Metalllegierung oder ein Metallnitrid umfasst, vorzugsweise Chrom, Aluminium, Titannitrid oder Vanadiumnitrid. 17. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 11-16, wobei die Aufbringdicke des Materials der Schutzschicht zwischen 0,05 μηι und 1 μηι liegt, bei einer Schichtdicke der Funktionsschicht größer als 20 μηι bevorzugt zwischen 0,2 μηι und 0,4 μιτι, bzw. bei einer Schichtdicke der Funktionsschicht kleiner als 20 μηι bevorzugt zwischen 0,05 μηι und 0,4 μιτι, weiter bevorzugt zwischen 0,1 μηι und 0,2 μηι.

18. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 11-17, wobei der Abtrageschritt Läppen, insbesondere Rundläppen, umfasst.

19. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 11-18, wobei der Abtrageschritt fortgesetzt wird, bis der Flächenanteil der oberflächlichen Einlagerungen bei einer Schichtdicke der Funktionsschicht kleiner als 10 μηι zwischen 10% und 30% der Gesamtfläche liegt, bzw. bei einer Schichtdicke der Funktionsschicht größer als 10 μηι zwischen 20% und 40% der Gesamtfläche liegt.

Description:
BESCHICHTETER KOLBENRING MIT SCHUTZSCHICHT

Gebiet der Erfindung

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Beschichtung eines Kolbenrings, insbesondere eines Verdichtungsrings, für die Verwendung an einem Kolben eines Verbrennungsmotors.

Stand der Technik

Gleitelemente wie Kolbenringe in Verbrennungsmotoren müssen über eine möglichst lange Lebensdauer sowohl bei möglichst geringer Reibung als auch mit geringem Verschleiß arbeiten. Um die unmittelbar mit dem Kraftstoffverbrauch des Verbrennungsmotors gekoppelte Reibung zu reduzieren und die Lebensdauer zu erhöhen, ist grundsätzlich bekannt, derartige Gleitelemente mit einer reibungsreduzierenden Verschleißschutz- Beschichtung zu versehen. Hierfür wird beispielsweise eine DLC-Schicht (Diamond-Like- Carbon) oder eine Nitrierschicht verwendet, was dem Fachmann grundsätzlich bekannt ist. Für die Auftragung einer DLC-Schicht werden verschiedene Verfahren verwendet. Aufgrund hoher Beschichtungsraten und verhältnismäßig geringer Kosten wird oft ein PA-CVD- Verfahren (Plasma-Assisted-Chemical-Vapor-Deposition ) verwendet. Auch bekannt ist die Verwendung von PVD-Verfahren (Physical-Vapor-Deposition).

Dabei sind insbesondere die Ansprüche an den dem Brennraum nächstgelegenen Kolbenring, dem Verdichtungsring, im Hinblick auf Verschleiß und Passgenauigkeit besonders hoch, um die Anforderungen an wenig Blowby und geringen Ölverbrauch zu erfüllen, da der Verdichtungsring dem höchsten Gasdruck und der höchsten Temperaturbelastung ausgesetzt ist. Es besteht also Bedarf daran, die Eigenschaften von mit Funktions-/Verschleißschutz- Beschichtungen versehenen Kolbenringen weiter zu verbessern. Für eine erhöhte Lebensdauer des Ringes ist weiterhin ein optimales Einlaufverhalten notwendig. Durch das zusätzliche Zusammenspiel der Eigenspannungen von Grundwerkstoff und von Beschichtung, die unterschiedliche Festigkeiten aufweisen, muss der Kolbenring in seiner Ringkontur optimiert und beurteilbar sein, um zu vermeiden, dass die Beschichtung frühzeitig beschädigt wird.

Zusammenfassung der Erfindung

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch einen Kolbenring, der einen Kolbenringkörper umfasst auf dessen Außenfläche zumindest auf der Lauffläche eine DLC- Schicht als Funktionsschicht aufgebracht ist, wobei auf der Funktionsschicht zumindest auf Teilflächen der Kolbenringlauffläche eine Schutzschicht aufgebracht ist, und wobei die Schutzschicht aus einem Material besteht, das von dem Material der Funktionsschicht unterschiedlich ist und eine höhere Temperaturbeständigkeit als dieses aufweist.

Gemäß einem Aspekt kann die Schutzschicht durch ein PVD-Verfahren aufgebracht sein.

Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung beträgt die Dicke der Schutzschicht weniger als 5 μιτι, bevorzugt weniger als 2 μιτι, am meisten bevorzugt weniger als 1 μιτι.

Gemäß einem anderen Aspekt kann die Schutzschicht aus einem Metall oder einem Metallnitrid bestehen. Gemäß einem Aspekt ist auf der gesamten Kolbenringlauffläche eine Schutzschicht aufgebracht.

Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung kann auf der Kolbenringlauffläche in einem Bereich um den Pivotpunkt keine Schutzschicht aufgebracht sein und auf die restliche Kolbenringlauffläche, einschließlich evtl. der Laufkanten, außerhalb dieses Bereiches eine Schutzschicht aufgebracht sein. Gemäß einem Aspekt kann die Funktionsschicht/Verschleißschutzschicht als eine Wasserstoff- bzw. halogenfreie DLC-Schicht gebildet sein. Gemäß einem Aspekt kann die Schutzschicht in Form oberflächlicher Einlagerungen in Vertiefungen der Funktionsschicht vorliegen.

Gemäß einem Aspekt können die oberflächlichen Einlagerungen der Schutzschicht bei einer Schichtdicke der Funktionsschicht kleiner als 10 μηι einen Flächenanteil zwischen 10% und 30% der Gesamtfläche aufweisen, bzw. bei einer Schichtdicke der Funktionsschicht größer als 10 μηι einen Flächenanteil zwischen 20% und 40% der Gesamtfläche aufweisen.

Gemäß einem Aspekt kann auf der Kolbenringlauffläche der Rauheitswert Rpk im Bereich von 0,03 μιτι bis 0,1 μηι liegen, und der Rauheitswert Rk im Bereich von 0,15 μηι bis 0,3 μηι liegen.

Weiter wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines Kolbenrings, umfassend das Bereitstellen eines Kolbenringkörpers; das Aufbringen einer DLC-Schicht als Funktionsschicht zumindest auf die Lauffläche des Kolbenringkörpers; das Aufbringen einer Schutzschicht auf die Funktionsschicht; und teilweises Abtragen der Schutzschicht, so dass nur noch in Vertiefungen der Oberfläche der Funktionsschicht Einlagerungen vorhanden sind.

Gemäß einem Aspekt des Verfahrens kann der Kolbenringkörper vor Aufbringen der Funktionsschicht aufgeraut werden, insbesondere diejenigen Außenflächen, die mit einer Funktionsschicht versehen werden.

Gemäß einem Aspekt des Verfahrens kann die Funktionsschicht durch ein Lichtbogenverfahren oder ein Sputterverfahren aufgebracht werden.

Gemäß einem Aspekt des Verfahrens kann die Funktionsschicht nach ihrem Aufbringen einen Rauheitswert Rpk im Bereich von 0,15 μηι bis 0,5 μηι aufweisen, und einen Rauheitswert Rk im Bereich von 0,3 μηι bis 0,7 μηι aufweisen.

Gemäß einem Aspekt des Verfahrens kann die Schutzschicht durch ein PVD-Verfahren aufgebracht werden.

Gemäß einem Aspekt des Verfahrens kann das Material der Schutzschicht ein Metall, eine Metalllegierung oder ein Metallnitrid umfassen, vorzugsweise Chrom, Aluminium, Titannitrid oder Vanadiumnitrid.

Gemäß einem Aspekt des Verfahrens kann die Aufbringdicke des Materials der Schutzschicht zwischen 0,05 μηι und 1 μηι liegen, bei einer Schichtdicke der Funktionsschicht größer als 20 μηι bevorzugt zwischen 0,2 μηι und 0,4 μιτι, bzw. bei einer Schichtdicke der Funktionsschicht kleiner als 20 μηι bevorzugt zwischen 0,05 μηι und 0,4 μιτι, weiter bevorzugt zwischen 0,1 μηι und 0,2 μηι.

Gemäß einem Aspekt des Verfahrens kann der Abtrageschritt Läppen, insbesondere Rundläppen, umfassen. Gemäß einem weiteren Aspekt des Verfahrens kann der Abtrageschritt fortgesetzt werden, bis der Flächenanteil der oberflächlichen Einlagerungen bei einer Schichtdicke der Funktionsschicht kleiner als 10 μηι zwischen 10% und 30% der Gesamtfläche liegt, bzw. bei einer Schichtdicke der Funktionsschicht größer als 10 μηι zwischen 20% und 40% der Gesamtfläche liegt.

Ausführliche Beschreibung der Erfindung

Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand verschiedener Ausführungsformen und Ausgestaltungsmerkmale beschrieben.

Die Erfindung betrifft eine Schutzschicht für einen mit einer Funktions- /Verschleißschutzschicht versehenen Kolbenring, dabei besteht die Funktionsschicht aus diamantartigen Kohlenstoff (DLC, Diamond-like-Carbon). DLC-Beschichtungen umfassen tetraedrische amorphe Kohlenstoffschichten, auch „ta-C" genannt, die sp 3 -hybridisierte Bindungen aufweisen, weshalb eine diamantenartige Struktur gebildet wird. Eine derartige harte amorphe Carbon-basierte Schicht kann die Reibung verringern sowie eine Temperaurbeständigkeit im Bereich von etwa 450 bis 550°C und eine Beschichtungsdicke von 2 μιτι bis zu 40 μηι aufweisen. Bevorzugt handelt es sich bei der DLC-Schicht um eine Wasserstoff- bzw. halogenfreie DLC-Schicht. Die DLC-Schicht/Funktionsschicht überdeckt dabei zumindest einen Teilbereich der Kolbenringlauffläche, kann aber gegebenenfalls auch andere Außenflächen-Bereiche des Kolbenrings, z.B. der Kolbenringflanken, überdecken.

Die DLC-Schicht ist weiter mit einer Schutzschicht aus einem Material, das sich vom Material der DLC-Schicht unterscheidet überdeckt und das eine höhere Temperaturbeständigkeit als das Material der DLC-Schicht aufweist, zum Beispiel im Bereich von 550 bis 650°C. Die Überdeckung betrifft dabei zumindest eine Teilfläche der Kolbenringlauffläche, kann sich aber auch über die gesamte Lauffläche erstrecken. Die Lauffläche des Kolbenrings weist im Allgemeinen ein balliges oder konisches Profil auf, d.h. in einer Schnittdarstellung es Rings verläuft die äußere Linie nicht parallel zur Kolbenachse/Zylinderwand sondern ist nach außen gewölbt bzw. verläuft schräg. Dabei versteht der Fachmann unter dem Begriff„Pivotpunkt" den radial am äußersten gelegenen Punkt der Balligkeit/Konizität (Scheitelpunkt) oder auch den maximalen Punkt des Laufflächenprofils oder auch den Umkehrpunkt des Laufflächenprofils im Einbauzustand des Kolbenrings. In Umlaufrichtung erhält man sozusagen eine „Pivotlinie". Gemäß einer Aus führungs form ist ein Bereich um den Pivotpunkt nicht mit einer Schutzschicht versehen. Es ergibt sich also in Umlaufrichtung eine Art Band auf der Kolbenringlauffläche, auf das keine Schutzschicht aufgebracht ist, dieses Band befindet sich sozusagen in einem Bereich um die„Pivotlinie" herum. Die Bereiche der Lauffläche, einschließlich der Laufkanten, die sich nicht in diesem Bereich um den Pivotpunkt befinden, sind hingegen mit einer Schutzschicht versehen.

Die Dicke der Schutzschicht bewegt sich dabei im Bereich einiger μιτι, hier sollten 5 μηι nicht überschritten werden, vorzugsweise beträgt die Dicke der Schutzschicht weniger als 2 μιτι, am meisten wird eine Dicke von weniger als 1 μηι bevorzugt.

Gemäß einer Ausfuhrungsform findet als Material für die Schutzschicht ein Metall oder ein Metallnitrid Verwendung. Dem Fachmann sind verschiedene Verfahren bekannt, eine solche Schutzschicht aufzubringen. Einer möglichen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zufolge wird die Schutzschicht auf die DLC-Schicht durch ein PVD-Verfahren (Physical-Vapor- Deposition, physikalische Gasphasenabscheidung) aufgebracht. Weiter denkbar ist eine zusätzliche Schicht zwischen der DLC-Schicht und der Schutzschicht anzubringen.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform liegt die Schutzschicht in Form von Einlagerungen in Vertiefungen an der Oberfläche der Funktionsschicht vor. Unter Vertiefungen in der Oberfläche sind hier Vertiefungen zu verstehen, die aufgrund der Rauheit der Oberfläche vorhanden sind. Die Schutzschicht hat dann also nicht die Form einer geschlossenen Fläche, sondern liegt in Form von über die gesamte Fläche verteilten mikroskopisch-kleinen oberflächlichen Einlagerungen vor. Die Abmessungen der Vertiefungen und der Einlagerungen können durch das Herstellungsverfahren der Funktionsschicht eingestellt werden. Hier hat sich gezeigt, dass für dünnere Funktionsschichten, d.h. hier kleiner 10 μιτι, ein Flächenanteil der oberflächlichen Einlagerungen an der Gesamtfläche im Bereich von 10% bis 30% zu bevorzugen ist, während bei dickeren Funktionsschichten auch der Flächenanteil größer sein sollte. Genauer wird für Schichtdicken größer 10 μηι ein Flächenanteil von 20% bis 40% der Gesamtdicke bevorzugt. Mit zunehmender Dicke der Funktionsschicht sollte also auch der Flächenanteil der oberflächlichen Einlagerungen zunehmen. Der Rauheitswert Rpk auf der Kolbenringlauffläche liegt dabei im Bereich von 0,03 μηι bis 0,1 μηι; der Rauheitswert Rk auf der Kolbenringlauffläche liegt dabei im Bereich von 0,15 μηι bis 0,3 μηι. Erfindungsgemäß wird ein Kolbenring mit einer in Form von oberflächlichen Einlagerungen in der Funktionsschicht vorliegenden Schutzschicht wie im Folgenden beschrieben hergestellt. Auf einen bereitgestellten Kolbenringkörper, zum Beispiel aus Grauguss oder einem Stahl, wird zunächst eine DLC(Diamond-Like-Carbon)-Schicht aufgebracht, die als Funktionsschicht, also als Verschleißschutzschicht, dient. Auf diese DLC-Schicht wird weiter eine Schutzschicht aufgebracht, welche in einem nachfolgenden Abtrageschritt wieder soweit abgetragen wird, dass nur noch in Vertiefungen der DLC-Schicht die zusätzliche Schicht, d.h. die Schutzschicht, vorhanden ist. Es sind also Einlagerungen in, durch die Oberflächenrauheit der DLC-Schicht gegebene, Vertiefungen an der Oberfläche der DLC- Schicht vorhanden.

Durch diese zusätzliche Schicht in Form bevorzugt metallischer Einlagerungen entwickelt sich zwischen Zylinderwand und Kolbenringfläche ein Gemisch aus Öl - Kohlenstoff und zusätzlich metallischer Schutzschicht. Durch den zusätzlichen Abtrag der Schutzschicht wird der Reibwert verringert, so dass das Verschleißverhalten, insbesondere das Einlaufverhalten, verbessert wird. In einem Motorversuch über 100 Stunden konnte festgestellt werden, dass das Einlaufverhalten eines erfindungsgemäß hergestellten Kolbenrings, d.h. mit den zusätzlichen oberflächlichen Einlagerungen in der Verschleißschutzschicht, verbessert wird. Es wurde insbesondere festgestellt, dass der Schichtverschleiß um ca. 15% und der Zwickelverschleiß um ca. 25% verringert werden.

Für solche oberflächlichen Einlagerungen in der DLC-Funktionsschicht muss die DLC- Schicht eine gewisse Rauheit aufweisen. Entsprechend einer Ausführungsform wird diese Rauheit eingestellt durch ein Aufrauen des Kolbenringkörpers vor dem Aufbringen der Funktionsschicht, zumindest an den Stellen, an welchen eine Funktionsschicht aufgebracht werden soll. Diese Rauheit„überträgt" sich dann auf die Oberfläche der Funktionsschicht. Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird die DLC-Schicht durch ein Lichtbogenverfahren oder ein Sputterverfahren (beide sind PVD-Verfahren) aufgebracht, um für eine gewisse Grundrauheit zu sorgen. Natürlich ist auch eine Kombination von Auftauen des Kolbenringkörpers und Aufbringen der DLC-Schicht durch Lichtbogen- /Sputterverfahren denkbar. Bevorzugt weist die Oberfläche der Funktionsschicht (DLC- Schicht), vor dem Aufbringen der Schutzschicht, einen Rauheitswert Rpk im Bereich von 0,15 μιτι bis 0,5 μηι auf, und einen Rauheitswert Rk im Bereich von 0,3 μηι bis 0,7 μηι auf.

Die Rauheitswerte betreffen im Allgemeinen die gesamte axiale Höhe der Kolbenringlauffläche, bzw bei einer Nacharbeit der Lauffläche kann die (metallische) Schutzschicht auf der Lauffläche verteilt sein, d.h. ober- und unterhalb der Ringanläppung. Diese Bereiche können unterschiedlich breit sein von 0,05 mm bis 4 mm je nach axialer Höhe.

Als Material für die Schutzschicht findet bevorzugt ein Metall, eine Metalllegierung oder eine Metallnitrid Verwendung, vorzugsweise Chrom, Aluminium, Titannitrid oder Vanadiumnitrid. Aufgetragen wird hierbei das Material der Schutzschicht bevorzugt bis zu einer Dicke im Bereich von 0,05 μηι bis 1 μηι. Weiter bevorzugt wird im Fall einer DLC- Schicht-Dicke größer als 20 μηι eine Aufbringdicke des Materials der Schutzschicht zwischen 0,2 μηι und 0,4 μηι. Im Fall einer DLC-Schicht-Dicke kleiner als 20 μηι wird eine Aufbringdicke des Materials der Schutzschicht zwischen 0,05 μιτι und 0,4 μιτι bevorzugt, am meisten bevorzugt zwischen 0,1 μιτι und 0,2 μιτι. Zum Aufbringen des Materials der Schutzschicht kommt vorzugsweise ein PVD-Verfahren zum Einsatz.

Nach dem Aufbringen einer Schicht des Materials der Schutzschicht wird diese in einem nachfolgenden Abtrageschritt, mittels eines geeigneten Verfahrens, teilweise wieder entfernt. Bevorzugt kommt hier Läppen, insbesondere Rundläppen, zum Einsatz. Das Abtragen wird solange fortgesetzt, bis lediglich in Vertiefungen aufgrund der Rauheit der Oberfläche der DLC-Schicht Einlagerungen des Materials der Schutzschicht vorhanden sind. Auf diese Weise werden oberflächliche Einlagerungen auf der DLC-Schicht gebildet. Bevorzugt wird der Abtrageprozess fortgesetzt, bis der Flächenanteil der oberflächlichen Einlagerungen an der Gesamtfläche bei dünneren DLC-Schichten, d.h. kleiner als 10 μιτι, im Bereich von 10% bis 30% liegt. Bei dickeren DLC-Schichten, d.h. größer als 10 μηι, wird ein Flächenanteil im Bereich von 20% bis 40% bevorzugt. Der Flächenanteil kann hierbei über ein REM(Rasterelektronenmikroskop)-Mappingverfahren bestimmt werden. Mit Gesamtfläche ist hier die gesamte Fläche auf der das erfindungsgemäße Verfahren, einschließend den Abtrageprozess, angewandt wird gemeint, d.h. der Flächenanteil ist der Anteil der oberflächlichen Einlagerungen an der Fläche, auf der das Material der Schutzschicht abgetragen wird. Es ist auch denkbar, nur einen Teil der DLC-Schicht mit einer Schutzschicht zu versehen, und/oder nur auf einer Teilfläche das Material der Schutzschicht abzutragen, während auf anderen Teilflächen die aufgetragene Schutzschicht in ihrer ganzen Dicke bestehen bleibt. Möglich ist weiter das Material der Schutzschicht auf verschiedenen Teilflächen verschieden stark abzutragen, zum Beispiel wäre es denkbar das Material im Stoßbereich des Kolbenrings etwas stärker abzutragen.

Durch das Aufbringen von Material der Schutzschicht auf die Funktionsschicht und den nachfolgenden Abtrageprozess wird der Rauheitswert Rpk um ca. 20% und der Rauheitswert Rk um ca. 30% reduziert. Diese Änderung bezieht sich auf Funktionsschicht mit oberflächlichen Einlagerungen, d.h. nach dem Abtrageschritt, im Vergleich zu Funktionsschicht ohne oberflächliche Einlagerungen, d.h. direkt nach Aufbringen der DLC- Schicht/Funktionsschicht. Die Rauheitswerte werden also deutlich verringert, was zu einer Verbesserung des Verschleiß Verhaltens führt.