Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
CIRCUIT BOARD ELECTRICAL CONNECTOR, ELECTRICAL CONNECTOR SYSTEM, AND CIRCUIT BOARD ASSEMBLY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/012627
Kind Code:
A1
Abstract:
In order to make flexible and simplify the assembling, connecting and disconnecting of a plurality of parallel circuit boards (3, 3', 3"), according to the invention a circuit board electrical connector (1') is provided with contact slots (110) extending over the entire top surface (11). By means of said contact slots (110), blade contacts (21) of a mating electrical connector (2') can be guided in and against the plugging direction (S) such that said blade contacts electrically and mechanically contact the connection contacts (5) of the circuit board electrical connector (1').

Inventors:
GENAU MARC (DE)
Application Number:
PCT/DE2023/100483
Publication Date:
January 18, 2024
Filing Date:
June 27, 2023
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
HARTING ELECTRONICS GMBH (DE)
International Classes:
H01R12/57; H01R12/71; H01R12/73; H01R13/04; H01R13/11
Foreign References:
DE102020108978A12020-12-17
CN109560422A2019-04-02
US6416333B12002-07-09
US20200303857A12020-09-24
JP2012195299A2012-10-11
Download PDF:
Claims:
Titel: Leiterkartensteckverbinder, Steckverbindersystem sowie Leiterkartenanordnung

Ansprüche

1 . Leiterkartensteckverbinder (1 ') zum elektrischen Anschluss an eine erste Leiterkarte (3) sowie zum steckbaren elektrischen Verbinden mit einem Gegensteckverbinder (2') einer der ersten Leiterkarte (3) benachbarten und parallel zur ersten Leiterkarte (3) angeordneten zweiten Leiterkarte (3'), wobei der Leiterkartensteckverbinder (1 ') mehrere Verbindungskontakte (15) aus einem elektrisch leitenden Material besitzt, von denen jeder einerseits einen Anschlussbereich (51 ) mit mindestens einem Anschlusskontakt (511 ) zum elektrischen Anschluss an die erste Leiterkarte (3) sowie anderseits zumindest einen Steckbereich (52) mit je mindestens einer Kontaktfläche (523, 524) zum steckenden elektrischen Verbinden mit jeweils einem elektrischen Gegenkontakt (21 ) des Gegensteckverbinders (2') der zweiten Leiterkarte (3') besitzt, wobei der Leiterkartensteckverbinder (1 ') zudem ein Steckverbindergehäuse (10) aus einem elektrisch isolierenden Material besitzt, wobei das Steckverbindergehäuse (10) einerseits eine im angeschlossenen Zustand des Leiterkartensteckverbinders (1 ') zur ersten Leiterkarte (3) ausgerichtete Basisfläche (12) aufweist, und wobei das Steckverbindergehäuse (10) andererseits eine der Basisfläche (12) gegenüberliegende und im angeschlossenen und gesteckten Zustand zur zweiten Leiterkarte (3') ausgerichtete Deckfläche (11 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Steckverbindergehäuse (10) Kontaktschlitze (110) besitzt, welche sich geradlinig und parallel zueinander entlang einer Steckrichtung (S) über die gesamte Deckfläche (11 ) des Steckverbindergehäuses (10) erstrecken, sodass die Kontaktflächen (523, 524) der Verbindungskontakte (5) durch die Kontaktschlitze (110) steckend mit den Gegenkontakten (21 ) des Gegensteckverbinders (2') mittels einer parallel zur Ausrichtung der besagten Leiterkarten (3, 3') erfolgende und jeweils sowohl in als auch entgegen der Steckrichtung (S) durchführbaren Translationsbewegung der ersten Leiterkarte (3) relativ zu der zweiten Leiterkarte (3') sowohl elektrisch und mechanisch miteinander verbindbar als auch elektrisch und mechanisch voneinander trennbar sind. Leiterkartensteckverbinder (1 ') gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Verbindungskontakten (5) jeweils um Stanzbiegeteile handelt, die aus federelastischem Blech hergestellt sind. Leiterkartensteckverbinder (1 ') gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Steckbereich (52) jedes Verbindungskontakts (5) jeweils zumindest zwei Kontaktflächen (523, 524) aufweist, mit denen der Verbindungskontakt (5) in der Lage ist, den Gegenkontakt (21 ) beidseitig elektrisch und mechanisch zu kontaktieren. Leiterkartensteckverbinder (1 ') gemäß Anspruch 3, wobei der Steckbereich (52) zwei elastisch gegeneinander federnde Verbindungsarme (521 , 522), nämlich einen ersten (521 ) und einen zweiten (522) Verbindungsarm, besitzt, von denen jeder eine der beiden besagten Kontaktflächen (523, 524) aufweist. Leiterkartensteckverbinder (1 ') gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Verbindungsarm (521) im Wesentlichen eine geometrische Verlängerung des Anschlussbereichs (51 ) des Verbindungskontakts (5) darstellt, wohingegen der zweite Verbindungsarm (522) über einen Verbindungssteg (525) am Anschlussbereich (51 ) und damit am ersten Verbindungsarm (521 ) gehalten ist. Leiterkartensteckverbinder (1 ') gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Verbindungsarme (521 , 522) steckseitig freistehende Enden besitzen, an denen die Kontaktflächen (523, 524) angeordnet sind, und dass die beiden Verbindungsarme (521 , 522) zu diesen Kontaktflächen (523, 524) hin konisch auf einander zu verlaufen, um sich anschließend trichterförmig zu erweitern. Leiterkartensteckverbinder (1 ') gemäß einem der Ansprüche 5 bis 6, wobei der Verbindungssteg (525) im Wesentlichen rechtwinklig zu jedem der beiden Verbindungsarme (521 , 522) verläuft. Steckverbinderystem aus dem Leiterkartensteckverbinder (1 ') nach einem der vorstehenden Ansprüche und einem Gegensteckverbinder (2'), wobei der Gegensteckverbinder (2') Messerkontakte als Gegenkontakte (21) besitzt, welche Kontaktmesser (212) besitzen, mit denen sie entlang der Deckfläche (11 ) sowohl in als auch entgegen der Steckrichtung (S) in die Kontaktschlitze (110) des Steckverbindergehäuses (10) des Leiterkartensteckverbinders (1 ') hinein- und hinausführbar und entlang der Kontaktschlitze (110) sowohl in als auch entgegen der Steckrichtung (S), die Verbindungskontakte (5) des Leiterkartensteckverbinders (1 ') elektrisch und mechanisch kontaktierend, führbar sind. Leiterkartenanordnung, aufweisend zumindest drei parallel zueinander ausgerichteten Leiterkarten (3, 3', 3"), von denen zumindest eine Leiterkarte (3') mit einem Steckverbindersystem gemäß Anspruch 8, nämlich an einer ersten Leiterkartenseite mit einem Leiterkartensteckverbinder (1 ') der besagten Art, sowie an einer zweiten, der ersten Seite gegenüberliegenden Leiterkartenseite mit dem besagten Gegensteckverbinder (2') bestückt ist. Leiterkartenanordnung gemäß Anspruch 9, aufweisend weiterhin eine Halterung, in welcher die Leiterkarten (3, 3', 3") parallel zueinander ausgerichtet sowie in und/oder entgegen der Steckrichtung (S) zueinander parallel verschiebbar gehalten sind.

Description:
Titel: Leiterkartensteckverbinder, Steckverbindersystem sowie Leiterkartenanordnung

Beschreibung

Die Erfindung geht aus von einem Leiterkartensteckverbinder nach der Gattung des unabhängigen Anspruchs 1 .

Desweiteren geht die Erfindung aus von einem Steckverbindersystem, gebildet aus einem Leiterkartensteckverbinder nach Anspruch 1 und einem Gegensteckverbinder.

Außerdem geht die Erfindung aus von einer Leiterkartenanordnung, aufweisend zumindest drei parallel zueinander ausgerichteten Leiterkarten, von denen zumindest eine Leiterkarte mit einem Steckverbindersystem gemäß Anspruch 8 bestückt ist.

Derartige Leiterkartensteckverbinder werden benötigt, um mehrere parallel zueinander angeordnete Leiterkarten elektrisch miteinander zu verbinden. Insbesondere kann durch den Einsatz derartiger

Leiterkartensteckverbinder auf die Notwendigkeit einer rechtwinklig zu den besagten Leiterkarten ausgerichteten weiteren Leiterkarte, nämlich einer sogenannten „Backplane‘7 eines sogenannten „Motherboards“, verzichtet werden.

Stand der Technik

Im Stand der Technik ist es bekannt, ein Motherboard/ eine Backplane mit Leiterbahnen und Leiterkartenrandsteckverbindern auszustatten und mehrere Leiterkarten, die ein der Regel jeweils auf bestimmte Funktionen spezialisiert sind, an ihrem Leiterkartenrand mit dran vorgesehenen Anschlüssen in die Leiterkartenrandsteckverbinder hineinzustecken. Dadurch sind die Leiterkarten üblicherweise parallel zueinander und rechtwinklig zum Motherboard/ der Backplane ausgerichtet. Diese Anordnung hat den Vorteil, dass jede der Leiterkarten separat aus dem Verbund, also aus der besagten Leiterkartenanordnung, herausgezogen und wieder hineingesteckt werden kann. Nachteilig ist, dass eine Backplane/ ein Motherboard mit dem dazugehörigen Aufwand und den Kosten in Kauf genommen werden muss und dass die zum Teil äußert sensiblen Signale unnötig viele Steckvorgänge durchlaufen müssen, um z. B. von einer Leiterkarte zu einer anderen Leiterkarte zu gelangen, was der Signalintegrität abträglich ist. Auch erhöht sich somit die Zahl der Steckverbinder, die dazu nötig sind.

Alternativ sind Leiterkartensteckverbinder zum „direkten“ Verbinden von parallelen Leiterkarten bekannt, d. h. z. B. eine Leiterkarte weist einen solchen Leiterkartensteckverbinder auf und eine benachbarte und parallel zur vorgenannten Leiterkarte angeordnete weitere Leiterkarte weist einen Gegensteckverbinder auf, und der Steckverbinder wird mit dem Gegensteckverbinder gesteckt, um die Leiterkarten elektrisch mit einander zu verbinden, z. B. zum Signalaustausch und/oder zur Stromversorgung.

Diese letztere Variante ist vorteilhaft, weil die elektrischen Signale bei einer vorteilhaften Anordnung nur kurze Wege zurücklegen müssen und vergleichsweise nur wenige Steckverbindungen durchlaufen, was der Signalintegrität zuträglich ist. Nachteilig ist jedoch, dass nicht jede Leiterkarte einzeln in den Verbund mehrerer Leiterkarten in einer Steckrichtung eingesteckt und entgegen dieser Steckrichtung wieder herausgezogen werden kann. Bereits bei einer Anordnung von zwei Leiterkarten liegt dieses Problem zumindest für eine der beiden Leiterkarten vor. Insbesondere muss bei einer Anordnung von mehr als zwei Leiterkarten der Verbund zumindest teilweise aufgetrennt werden, um eine einzelne Leiterkarte, z. B. aus der Mitte des Verbundes, entnehmen zu können. Das Deutsche Patent- und Markenamt hat in der Prioritätsanmeldung zur vorliegenden Anmeldung den folgenden Stand der Technik recherchiert: US 2020/0303857 A1 und JP 2012-195299 A.

Aufgabenstellung

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Leiterkartensteckverbinder anzugeben, der das Zusammenstellen, Verbinden und Trennen mehrerer paralleler Leiterkarten flexibilisiert und vereinfacht.

Die Aufgabe wird durch den jeweiligen Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst.

Ein Leiterkartensteckverbinder dient zum elektrischen Anschluss an eine erste Leiterkarte sowie zum steckbaren elektrischen Verbinden mit einem Gegensteckverbinder einer der ersten Leiterkarte benachbarten und parallel zur ersten Leiterkarte angeordneten zweiten Leiterkarte.

Der Leiterkartensteckverbinder besitzt mehrere Verbindungskontakte, die aus einem elektrisch leitenden Material bestehen. Jeder dieser Verbindungskontakte besitzt einerseits einen Anschlussbereich mit mindestens einem Anschlusskontakt zum elektrischen Anschluss an die erste Leiterkarte sowie anderseits mindestens einen Steckbereich mit je mindestens einer Kontaktfläche zum steckenden elektrischen Verbinden mit jeweils einem elektrischen Gegenkontakt des Gegensteckverbinders der zweiten Leiterkarte.

Zudem besitzt der Leiterkartensteckverbinder ein Steckverbindergehäuse aus einem elektrisch isolierenden Material. Das Steckverbindergehäuse weist einerseits im angeschlossenen Zustand des Leiterkartensteckverbinders eine zur ersten Leiterkarte ausgerichtete Basisfläche auf. Andererseits weist das Steckverbindergehäuse eine der Basisfläche gegenüberliegende und im angeschlossenen und gesteckten Zustand zur zweiten Leiterkarte ausgerichtete Deckfläche auf.

Das Steckverbindergehäuse besitzt Kontaktschlitze, welche sich geradlinig und parallel zueinander entlang einer Steckrichtung über die gesamte Deckfläche des Steckverbindergehäuses erstrecken. Somit sind die Kontaktflächen der Verbindungskontakte durch die Kontaktschlitze mit den Gegenkontakten des Gegensteckverbinders mittels einer parallel zur Ausrichtung der besagten Leiterkarten erfolgende und jeweils sowohl in als auch entgegen der Steckrichtung durchführbaren Translationsbewegung der ersten Leiterkarte relativ zu der zweiten Leiterkarte sowohl elektrisch leitend und mechanisch miteinander verbindbar als auch elektrisch und mechanisch voneinander trennbar.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung angegeben.

Die Erfindung besitzt den Vorteil, dass jede der Leiterkarten in eine Anordnung weiterer paralleler Leiterkarten in der Steckrichtung eingeschoben und entgegen der Steckrichtung entnommen werden kann.

Ein zusätzlicher Vorteil besteht in der Verbesserung der Signalqualität/ Signalintegrität, da die Signale, zumindest bei einer sinnvollen Anordnung der Leiterkarten, weniger Steckverbindungen durchlaufen müssen als bei einer alternativen Leiterkartenanordnung, die ein Motherboard/ eine Backplane vorsieht.

Ein weiterer zusätzlicher Vorteil besteht darin, dass die Leiterkarten einzeln sowohl in als auch entgegen der besagten Steckrichtung entnommen und wieder eingesteckt werden können. Der Begriff „Steckrichtung“ bezeichnet somit - vektoriell betrachtet - sowohl eine Richtung als auch eine Orientierung, letzteres aber im Sinne einer Leiterkartenanordnung, bei der definitionsgemäß vorgegeben ist, aus welcher Richtung kommend eine weitere Leiterkarte üblicherweise in die Leiterkartenanordnung einzuführen ist. Durch die Erfindung ist es vorteilhafterweise grundsätzlich möglich, jede Leiterkarte sowohl in als auch entgegen der somit einmal fest definierten Steckrichtung zu entnehmen und insbesondere auch aus beiden Richtungen wieder in die Leiterkartenanordnung einzustecken, also vektoriell betrachtet in beiden Vektororientierungen entnehmen und auch in beiden Orientierungen - also sowohl in als auch entgegen der besagten Steckrichtung - wieder einstecken zu können. Die daraus resultierende beidseitige Entnahmemöglichkeit und insbesondere auch beidseitige Einsteckbarkeit kann vorteilhafterweise eine besonders große Flexibilität sowohl beim Austausch einzelner Leiterkarten als auch beim Gerätebau darstellen. Gegebenenfalls kann ein Gerätegehäuse, das eine Halterung bildet oder besitzt, an zwei einander gegenüberliegenden Seiten offen ausgeführt oder beidseitig mit einer zu öffnenden Klappe oder abnehmbaren Seitenwand o. ä. ausgestattet sein.

In einer bevorzugten Ausgestaltung handelt es sich bei den Verbindungskontakten jeweils um Stanzbiegeteile, die aus federelastischem Blech hergestellt sind, also im Herstellungsprozess in einem Stanzbiegeverfahren aus federelastischem Blech durch Ausstanzen und Biegen hergestellt werden.

Dies hat den Vorteil, dass die Herstellung der Verbindungskontakte gegenüber anderen Herstellungsverfahren und insbesondere für bestimmte Bauformen erheblich vereinfacht wird. Außerdem ist es vorteilhaft, dass, wie im Folgenden noch näher erläutert wird, die Federelastizität der Verbindungskontakte dem vorgenannten Steckprinzip besonders zugutekommt. In einer Ausgestaltung weist der Steckbereich jedes Verbindungskontakts jeweils zwei Kontaktflächen auf, mit denen der Verbindungskontakt in der Lage ist, den Gegenkontakt beidseitig elektrisch und mechanisch zu kontaktieren. Dies ist besonders vorteilhaft, weis dadurch zum einen eine besonders große Sicherheit der Kontaktierung gewährleistet ist und weil sich zum anderen die gemeinsame Kontaktfläche entsprechend vergrößert, was einerseits der Stromtragfähigkeit und andererseits auch der Signalintegrität zugutekommt.

Dazu kann der Steckbereich zwei elastisch gegeneinander federnde Verbindungsarme besitzen, nämlich einen ersten und einen zweiten Verbindungsarm, von denen jeder eine der beiden besagten Kontaktflächen aufweist. Insbesondere durch die Federelastizität der Verbindungsarme ist eine besonders gute und sichere, beidseitige und damit besonders großflächige elektrische Kontaktierung auch verschieden breiter Gegenkontakte möglich. Die beiden Verbindungsarme weisen bevorzugt entgegen der besagten Steckrichtung.

In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung kann der erste Verbindungsarm des Steckbereichs im Wesentlichen eine geometrische Verlängerung des Anschlussbereichs des Verbindungskontakts darstellen. Insbesondere kann dann weiterhin der zweite Verbindungsarm über einen Verbindungssteg am Anschlussbereich und damit am ersten Verbindungsarm gehalten sein.

Diese Bauform ist besonders vorteilhaft, weil sie das Durchstecken der Gegenkontakte, insbesondere der Messerkontakte, des Gegensteckverbinders mit besonders geringem Kraftaufwand ermöglicht, da sich die Verbinnungskontakte dabei schließlich nur geringstmöglich verformen. Diese Bauform lässt sich z. B. in Stanzbiegetechnik besonders vorteilhaft optimieren, was einen weiteren Vorteil der oben bereits erwähnten Verwendung der Stanzbiegetechnik darstellt.

In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung können die beiden Verbindungsarme steckseitig freistehende Enden besitzen, an denen die Kontaktflächen angeordnet sind. Weiterhin können die beiden Verbindungsarme zu diesen Kontaktflächen hin konisch auf einander zu verlaufen, um sich anschließend entgegen der Steckrichtung trichterförmig zu erweitern. An ihren Enden können die Verbindungsarme also nach außen gekrümmt sein, wodurch sich das Einstecken des Gegenkontakts erleichtert.

Besonders bevorzugt kann der Verbindungssteg im Wesentlichen rechtwinklig zu jedem der beiden Verbindungsarme verlaufen. Dadurch wird eine besonders große Stabilität des Verbindungskontakts bei gleichzeitiger optimaler Ausnutzung der Elastizität geschaffen.

In einer bevorzugten Weiterbildung kann der Verbindungskontakt auch zwei Steckbereiche, insbesondere mit je zwei Verbindungsarmen der vorgenannten Art, besitzen, wobei die Steckbereiche bevorzugt in einander entgegengesetzte Richtungen weisen. Dies vereinfacht die besagte beidseitige Einsteckbarkeit der Leiterkarte in die Leiterkartenanordnung, also die Einsteckbarkeit aus zwei einander entgegengesetzten Richtungen kommend in sowie entgegen der besagten Steckrichtung und erhöht dazu gleichzeitig die Größe der Kontaktflächen und damit die Stromtragfähigkeit.

Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung bezieht sich auf ein Steckverbindersystem aus dem vorgenannten Leiterkartensteckverbinder und dem besagten Gegensteckverbinder. Dabei kann der Gegensteckverbinder Messerkontakte als Gegenkontakte besitzen. Dann besitzen die Gegenkontakte Kontaktmesser zum steckenden Verbinden mit den Steckbereichen der Verbindungskontakte des Leiterkartensteckverbinders. Die Gegenkontakte sind. z. B. beim Steckvorgang, entlang der Deckfläche des Leiterkartensteckverbinders sowohl in als auch entgegen der besagten Steckrichtung in die Kontaktschlitze des Steckverbindergehäuses des Leiterkartensteckverbinders in den Leiterkartensteckverbinder hinein und hinausführbar und sind dabei weiterhin entlang der Kontaktschlitze die Verbindungskontakte des Leiterkartensteckverbinders elektrisch und mechanisch kontaktierend sowohl in als auch entgegen der Einführrichtung führbar.

In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist eine Leiterkartenanordnung mindestens drei parallel zueinander ausgerichtete Leiterkarten auf. Mindestens eine dieser Leiterkarten ist dabei an einer ersten Seite mit einem Leiterkartensteckverbinder der vorgenannten Art sowie an einer zweiten, der ersten Seite gegenüberliegenden Seite mit dem besagten Gegensteckverbinder bestückt.

In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung besitzt die vorgenannte Leiterkartenanordnung zusätzlich eine Halterung, in der die Leiterkarten vorteilhafterweise parallel zueinander ausgerichtet sowie in und/oder entgegen der Steckrichtung relativ zueinander parallel verschiebbar gehalten sind.

Ausführungsbeispiel

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1a, b zwei verschiedene Leiterkartensteckverbinder, die dem Stand der Technik entsprechen; Fig. 2a-d eine Anordnung von Leiterkarten, die dem Stand der Technik entspricht;

Fig. 3a-c ein erfindungsgemäßer Leiterkartensteckverbinder mit durchgehenden Kontaktschlitzen;

Fig. 3d einen Verbindungskontakt des vorgenannten Leiterkartensteckverbinders;

Fig. 4a, b einen Gegensteckverbinder aus zwei verschiedenen Ansichten;

Fig. 5a-c eine erfindungsgemäße Leiterkartenanordnung mit unabhängig voneinander entnehmbaren Leiterkarten.

Die Figuren enthalten teilweise vereinfachte, schematische Darstellungen. Zum Teil werden für gleiche, aber gegebenenfalls nicht identische Elemente identische Bezugszeichen verwendet. Verschiedene Ansichten gleicher Elemente könnten unterschiedlich skaliert sein.

Richtungsangaben wie beispielsweise „links“, „rechts“, „oben“ und „unten“ sind mit Bezug auf die jeweilige Figur zu verstehen und können in den einzelnen Darstellungen gegenüber dem dargestellten Objekt variieren.

Die Fig. 1a und 1 b zeigen zwei verschiedene Leiterkartensteckverbinder 1 , die beide dem Stand der Technik entsprechen. Diese beiden Leiterkartensteckverbinder 1 unterscheiden sich voneinander im Wesentlichen durch die Anzahl ihrer Kontaktöffnungen 130 ihrer Steckverbindergehäuse 10 sowie möglicherweise durch ihre jeweiligen, durch die Kontaktöffnungen 130 steckseitig kontaktierbaren Verbindungskontakte 5, die in dieser Darstellung kaum zu sehen sind. Die Kontaktöffnungen 130 befinden sich in einer von vier Seitenwänden 13 des Steckverbindergehäuses 10. In der Zeichnung unten angeordnet ist eine vom Steckverbindergehäuse 10 optisch verdeckte Basisfläche (hier also nicht zu sehen) und der Basisfläche gegenüberliegend in der Zeichnung oben dargestellt (und somit gut zu sehen) eine Deckfläche 11 . Zur sicheren Befestigung auf der jeweiligen Leiterkarte 3, 3', 3" besitzen die Steckverbindergehäuse 10 beidseitig quaderförmige Befestigungsanformungen, an welchen sogenannte „Holddownelemente“ 16 angebracht sind. Diese Holddownelemente 16 bestehen aus Blech, sind als Stanzbiegeteile ausgeführt und besitzen einerseits sowohl ein Haltefenster zur Befestigung am Steckverbindergehäuse 10 als auch andererseits einen Lötbereich in Form von Lötflächen zur befestigenden Verlötung an der jeweiligen Leiterkarte 3', 3".

Die Fig. 2a-d zeigen beispielhaft eine dem Stand der Technik entsprechende Leiterkartenanordnung aus drei Leiterkarten 3, 3', 3", nämlich einer ersten Leiterkarte 3, einer zweiten Leiterkarte 3'und einer dritten Leiterkarte 3", bei der Leiterkartensteckverbinder 1 der vorgenannten Art sowie dazu passende Gegensteckverbinder 2 zum Einsatz kommen.

Dadurch können bei dieser - dem Stand der Technik entsprechenden - Leiterkartenanordnung die beiden oben dargestellten Leiterkarten 3', 3" in der Zeichnung ausschließlich von links kommend, wie in der Fig. 2a gezeigt, in einer definitionsgemäß vorgegebenen Steckrichtung S in die Leiterkartenanordnung eingesteckt werden.

Weiterhin ist es aufgrund der oben beschriebenen Steckverbinderbauform unmöglich, einzelne Leiterkarten 3', 3" in der Zeichnung nach rechts, also durch eine Translationsbewegung, welche in der besagten Steckrichtung S stattfindet, aus der Leiterkartenanordnung herauszubewegen, z. B. in der Zeichnung nach rechts herauszuziehen und/oder hinauszuschieben, ohne dabei die jeweils darunter angeordneten Leiterkarten, insbesondere die ganz unten dargestellte, erste Leiterkarte 3, ebenfalls nach rechts hinauszubewegen. Weiterhin ist es nicht möglich, die beiden oben dargestellten Leiterkarten 3', 3" in der Zeichnung von rechts kommen in diese Leiterkartenanordnung einzustecken.

Das größte Problem besteht jedoch darin, dass es beispielsweise nicht möglich ist, aus dieser nachteiligen, dem Stand der Technik entsprechenden Leiterkartenanordnung, wie in der Fig. 2b und 2c besonders gut zu sehen ist, die mittlere, also die zweite Leiterkarte 3' entgegen der Steckrichtung S, also in einer der Steckrichtung entgegengesetzten Entnahmerichtung S', zu entfernen, ohne zuvor die darüber liegende dritte Leiterkarte 3" nach links herauszuziehen. Dies stellt grundsätzlich das Hauptproblem bei dieser, dem Stand der Technik entsprechenden Art der direkten Verbindung von Leiterkarten über Leiterkartensteckverbinder (d. h. ohne Motherboard/ Backplane o. ä.) dar.

In den Fig. 3a, 3b und 3c ist dagegen ein erfindungsgemäßer Leiterkartensteckverbinder 1 ', aufweisend ein im Wesentlichen quaderförmig ausgeführtes Steckverbindergehäuse 10, gezeigt, der dieses Problem überwindet. Die Fig. 3b gewährt einen Blick auf seine Basisfläche 12; die Fig. 3a und 3c gestatten jeweils einen Blick auf seine Deckfläche 11 , welche der Basisfläche 12 gegenüberliegt.

In der Deckfläche 11 sind durchgehende Kontaktschlitze 110 angeordnet. Diese verlaufen geradlinig und parallel zueinander und erstrecken sich über die gesamte Deckfläche 11 , d. h. sie beginnen in einer ersten Seitenwand 13 und enden in einer der ersten Seitenwand 13 gegenüberliegenden zweiten Seitenwand 14. Im montiertem Zustand sind die Kontaktschi itzel 10 in Steckrichtung S ausgerichtet.

Fig. 3d zeigt einen für diesen Leiterkartenstecker 1 ' optimierten Verbindungskontakt 5. Der Verbindungskontakt 5 besitzt einen Anschlussbereich 51 mit einem Anschlusskontakt 511 zur Verlötung auf der jeweiligen Leiterkarte 3, 3', und daran angrenzend einen Steckbereich 52. Der Steckbereich 52 besitzt zwei elastisch gegeneinander federnde

Verbindungsarme 521 , 522, nämlich einen ersten 521 und einen zweiten 522 Verbindungsarm, von denen jeder eine

Kontaktfläche 523, 524 zur elektrischen und mechanischen Kontaktierung eines zwischen die beiden Verbindungsarme 521 , 522 gesteckten Gegenkontakts 21 aufweist.

Der erste Verbindungsarm 521 bildet im Wesentlichen eine geometrische Verlängerung des Anschlussbereichs 51 des Verbindungskontakts 5, wohingegen der zweite Verbindungsarm 522 über einen Verbindungssteg 525 am Anschlussbereich 51 und damit am ersten Verbindungsarm 521 gehalten ist.

In der Fig. 4a und 4b ist ein Gegensteckverbinder 2' aus zwei verschiedenen Blickwinkeln gezeigt. Dieser Gegensteckverbinder 2' besitzt als Gegenkontakte 21 Messerkontakte, die steckseitig aus einer Steckseite 22 des Gegensteckverbindergehäuses 20 mit ihren Kontaktmessern 212 herausragen. Gegenüberliegend ragen Lötpins 211 der Messerkontakte 21 aus dem Gegensteckverbindergehäuse 20, z.B. zur Verlötung an einer Leiterkarte 3", heraus. Auch der Gegensteckverbinder 2' besitzt zur Befestigung auf z. B. der vorgenannten Leiterkarte 3" zwei nicht bezeichnete Holddownelemente.

In Kenntnis der zuvor diskutierten Darstellungen wird hieraus deutlich, dass die Kontaktflächen 523, 524 der Verbindungskontakte 5 durch die Kontaktschlitze 110 des Leiterkartensteckverbinders 1 ' steckend mit den Gegenkontakten 21 , nämlich mit den Kontaktmessern 212 der Messerkontakte 21 des Gegensteckverbinders 2', mittels einer Translationsbewegung sowohl verbindbar als auch trennbar sind. Diese Translationsbewegung kann sowohl in einer definierten Steckrichtung S als auch entgegen dieser Steckrichtung S, also in einer entgegengesetzt gerichteten Entnahmerichtung S', erfolgen.

Der dazugehörige Gegensteckverbinder 2' besitzt also, wie bereits erwähnt, Gegenkontakte 21 , die an einer Steckseite 22 herausragen und als Messerkontakte ausgeführt sind, d. h. Kontaktmesser 212 aufweisen. Die Kontaktmesser 212 dieser Gegenkontakte können, wie unschwer zu erkennen ist, problemlos durch die durchgehenden Kontaktschlitze 110 des vorgenannten Leiterkartensteckverbinders 1 ' geführt werden, um mit dem Steckbereich 52 des Verbindungskontakts 5 zu kontaktieren, insbesondere zwischen den sich dadurch elastisch leicht voneinander wegbewegenden Verbindungsarmen 521 , 522 aufgenommen zu werden und diese an den Kontaktflächen 523, 524 elektrisch und mechanisch zu kontaktieren.

Wie in der Fig. 5a-c, und dabei insbesondere in der Fig. 5c, zu erkennen ist, lässt sich mittels eines Steckverbindersystems, aufweisend den vorgenannten Steckverbinder 1 ' und den vorgenannten Gegensteckverbinder 2', nun eine damit bestückte mittlere Leiterkarte 3' separat aus der vorgenannten Leiterkartenanordnung, hier entgegen der Steckrichtung S und damit in Entnahmerichtung S' (also in der Zeichnung nach links), herausziehen. Es ist weiterhin leicht nachvollziehbar, dass es somit auch möglich wäre, diese Leiterkarte 3' nach rechts aus der Leiterkartenanordnung herauszuziehen und/oder herauszuschieben, zumindest sofern eine, hier nicht gezeigte Halterung, in der die Leiterkarten parallel zueinander verschiebbar gehalten sind, diesem Vorgang nicht im Wege steht. Selbstverständlich werden dazu, wie auch aus der Zeichnung unschwer zu erkennen ist, in dieser Leiterkartenanordnung ausschließlich erfindungsgemäße Steckverbinder 1 ' und Gegensteckverbinder 2' der vorgenannten Art verwendet.

Ein Einstecken der Leiterkarten ist in der Zeichnung also zunächst von links kommend, also in Steckrichtung S, vorgesehen. Der Grund liegt darin, dass der in der Fig. 3b gezeigte Verbindungskontakt 5 eine bevorzugte Einführrichtung vorgibt, bei der nämlich die besagten Messerkontakte 21 des Gegensteckverbinders zunächst zwischen die freistehenden Enden der beiden Verbindungsarme 521 , 522 greifen. Nichtsdestoweniger ist es prinzipiell aber auch möglich, die Leiterkarten 3, 3', 3" von rechts in die hier gezeigte Leiterkartenanordnung einzuschieben, erfordert aber mit dem hier gezeigten Verbindungskontakt 5 möglicherweise ein etwas höheres Maß an händischer Geschicklichkeit.

Zur Verbesserung kann, wenn die zuvor beschriebene beiderseitige Einführbarkeit erwünscht ist, eine Anpassung an dem Verbindungskontakt 5 vorgenommen werden, die beispielsweise in dem Vorsehen, zweier weiterer Verbindungsarme (hier nicht gezeigt), welche in die entgegengesetzte Richtung weisen als die in der Fig. 3b gezeigten Verbindungsarme 521 , 522, so dass das jeweilige Verbindungskontakt 5 insgesamt vier Verbindungsarme besitzt. Dazu sein an dieser Stelle ausdrücklich betont, dass diese nicht in den Figuren gezeigte Ausführung hiermit als eindeutig und unmittelbar zur Erfindung gehörig offenbart gelten soll.

Anderenfalls muss, wie bereits erwähnt, bei Verwendung des in den Figuren gezeigten Verbindungskontakts 5, welcher nur einen Steckbereich 52 besitzt, möglicherweise ein etwas höheres Maß an händischer Geschicklichkeit aufgebracht werden, um eine Leiterkarte 3', 3" entgegen der Steckrichtung einzuführen, jedoch ist es grundsätzlich möglich. Prinzipiell ist somit nicht nur ein separates Entnehmen, sondern auch ein separates Einführen sämtlicher beteiligter Leiterkarten 3, 3', 3" aus der Leiterkartenanordnung sowohl in als auch entgegen der Steckrichtung S durch die durchgehenden Kontaktschlitze 110 des Leiterkartensteckverbinders 1 ' in Verbindung mit den Messerkontakten 21 des Gegensteckverbinders 2' ermöglicht. Anmelder: HARTING Electronics GmbH

Titel: Leiterkartensteckverbinder, Steckverbindersystem sowie

Leiterkartenanordnung

Bezugszeichenliste

1 , 1 ' Leiterkartensteckverbinder

10 Steckverbindergehäuse

11 Deckfläche

110 Kontaktschlitze

12 Basisfläche

13, 14 erste, zweite Seitenwand

130 Kontaktöffnungen

16 Holddownelement

2, 2' Gegensteckverbinder

20 Gegensteckverbindergehäuse

21 Gegenkontakt, Messerkontakt

211 Lötpin

212 Kontaktmesser

22 Steckseite

3, 3', 3" erste, zweite, dritte Leiterkarte

5 Verbindungskontakt

51 Anschlussbereich

511 Anschlusskontakt

52 Steckbereich

521 , 522 erster, zweiter Verbindungsarm

523, 524 Kontaktflächen

525 Verbindungssteg

S Steckrichtung Entnahmerichtung (entgegen der Steckrichtung)