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Title:
ASSEMBLY COMPRISING A WOVEN SLEEVE AND HARDENING MATERIAL FOR FASTENING AN ANCHORING ELEMENT IN A DRILLED HOLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/004763
Kind Code:
A1
Abstract:
Method for anchoring an anchoring element (106) in a drilled hole (300), wherein the method has the following: a) introduction of a woven sleeve (102) into the drilled hole (300); b) filling of a hardenable hardening material (104) into the drilled hole (300) and/or into the woven sleeve (102), with the result that the latter are/is filled at least partially with the hardenable hardening material (104); c) insertion of the anchoring element (106) into the woven sleeve (102) and into the drilled hole (300); d) hardening of the hardenable hardening material (104) in the drilled hole (300), with the result that the anchoring element (106) is anchored in the drilled hole (300); wherein the woven sleeve (102) is configured to be permeable for the hardenable hardening material (104).

Inventors:
SETIABUDI FRANS (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/063064
Publication Date:
January 10, 2013
Filing Date:
July 04, 2012
Export Citation:
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Assignee:
SMP SWISS MACRO POLYMERS AG (CH)
SETIABUDI FRANS (DE)
International Classes:
F16B13/14
Foreign References:
DE3608775A11987-09-17
EP0080196A21983-06-01
US5984926A1999-11-16
DE29617495U11996-11-28
DE3800833A11989-07-27
DE19639604A11998-04-02
DE3815551A11988-11-24
DE2926155A11980-08-28
DE29617495U11996-11-28
DE69524697T22002-07-04
Attorney, Agent or Firm:
DILG, HAEUSLER, SCHINDELMANN PATENTANWALTSGESELLSCHAFT MBH (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Verfahren zum Verankern eines Verankerungselements (106) in einem Bohrloch (300), wobei das Verfahren aufweist:

a) Einführen einer Gewebehülse (102) in das Bohrloch (300);

b) Einfüllen eines aushärtbaren Aushärtmaterials (104) in das Bohrloch (300) und/oder in die Gewebehülse (102), so dass diese jeweils mindestens teilweise mit dem aushärtbaren Aushärtmaterial (104) aufgefüllt sind;

c) Einführen des Verankerungselements (106) in die Gewebehülse

(102) und in das Bohrloch (300);

d) Aushärten des aushärtbaren Aushärtmaterials (104) in dem Bohrloch (300), so dass das Verankerungselement (106) in dem Bohrloch (300) verankert ist;

wobei die Gewebehülse (102) aus einem flexibel biegbaren und/oder dehnbaren Material ausgebildet ist,

wobei die Gewebehülse (102) permeabel für das aushärtbare Aushärtmaterial (104) ausgebildet ist,

wobei das aushärtbare Aushärtmaterial (104) während des

Verfahrens so verdrängt wird und so durch die Gewebehülse (102) dringt, dass es zu einer, insbesondere vollständigen, Füllung des Bohrlochs (300) mit Aushärtmaterial (104) zwischen einer Bohrlochwand und einer

Außenseite der Gewebehülse (102) sowie mit Aushärtmaterial (104) in einem Raum zwischen dem Verankerungselement (106) und der

Gewebehülse (102) kommt.

2. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei der Schritt a) umfasst:

Anbringen der Gewebehülse (102) an einer Einführhilfe (150) und Einführen der an der Einführhilfe (150) angebrachten Gewebehülse (102) in das Bohrloch (300); nach dem Einführen, Abnehmen der Einführhilfe (150) von der Gewebehülse (102) und Herausführen der Einführhilfe (150) aus dem Bohrloch (300), wobei die Gewebehülse (102) in dem Bohrloch (300) verbleibt.

3. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei der Schritt a) und der Schritt c) einheitlich durchgeführt werden, insbesondere vor oder nach dem Schritt b). 4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Schritt b) vor oder nach dem Schritt a) ausgeführt wird.

5. Anordnung (100) zum Verankern eines Verankerungselements (106) in einem Bohrloch (300), wobei die Anordnung (100) aufweist: eine Gewebehülse (102), die zum Einführen in das Bohrloch (300) ausgebildet ist;

aushärtbares Aushärtmaterial (104), das zum Einfüllen in das Bohrloch (300) ausgebildet ist;

wobei die Gewebehülse (102) und das aushärtbare Aushärtmaterial (104) ausgebildet sind, durch Aushärten des aushärtbaren

Aushärtmaterials (104) in dem Bohrloch (300) das Verankerungselement (106) in dem Bohrloch (300) zu verankern;

wobei die Gewebehülse (102) aus einem flexibel biegbaren und/oder dehnbaren Material ausgebildet ist,

wobei die Gewebehülse (102) permeabel für das aushärtbare

Aushärtmaterial (104) ausgebildet ist, so dass bei Einfüllen des

aushärtbaren Aushärtmaterials (104) in das Bohrloch (300) und/oder in die Gewebehülse (102) und bei Einführen des Verankerungselements (106) in die Gewebehülse (102) und in das Bohrloch (300) das

aushärtbare Aushärtmaterial (104) so verdrängt wird und so durch die Gewebehülse (102) dringt, dass es zu einer, insbesondere vollständigen, Füllung des Bohrlochs (300) mit Aushärtmaterial (104) zwischen einer Bohrlochwand und einer Außenseite der Gewebehülse (102) sowie mit Aushärtmaterial (104) in einem Raum zwischen dem

Verankerungselement (106) und der Gewebehülse (102) kommt.

6. Anordnung (100) nach Anspruch 5, wobei die Gewebehülse (102) als weitmaschiges Gewebenetz mit Zwischenräumen (114) ausgebildet ist. 7. Anordnung (100) gemäß einem der Ansprüche 5 oder 6, wobei die Gewebehülse (102) aus einem elastisch biegbaren und/oder dehnbaren Material ausgebildet ist.

8. Anordnung (100) gemäß einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei ein Volumenanteil des Materials der Gewebehülse (102) bezogen auf das Material der Gewebehülse (102) und das aushärtbare Aushärtmaterial (104) zusammen in einem Bereich zwischen 20% und 70%, insbesondere in einem Bereich zwischen 30% und 55%, liegt. 9. Anordnung (100) gemäß einem der Ansprüche 5 bis 8, wobei die Gewebehülse (102) als Schlauch (200) mit zwei offenen Enden (202, 204) oder als Schlauch (220) mit einem geschlossenem, insbesondere vernähtem, Ende bzw. Boden (222) ausgebildet ist. 10. Anordnung (100) gemäß einem der Ansprüche 5 bis 9, wobei die Gewebehülse (102) als Fasergeflecht ausgebildet ist, insbesondere zumindest ein Material aufweist, das ausgewählt ist aus einer Gruppe, die besteht aus Glasfaser, Kohlefaser, Aramidfaser, Naturfaser, Bambu und Polyamid.

11. Anordnung (100) gemäß einem der Ansprüche 5 bis 10, wobei das aushärtbare Aushärtmaterial (104) zumindest ein Material aufweist, das ausgewählt ist aus einer Gruppe, die besteht aus Epoxidharz,

Polyurethan, Vinylester und Polyester.

12. Anordnung (100) gemäß einem der Ansprüche 5 bis 11, ferner aufweisend das Verankerungselement (106), insbesondere ausgebildet als eines aus der Gruppe bestehend aus einer Gewindestange, einem Rebar und einem Bewehrungselement.

13. Anordnung (100) gemäß einem der Ansprüche 5 bis 12, wobei die Gewebehülse (102) eine Länge in einem Bereich zwischen 2 cm und 2 m aufweist, insbesondere in einem Bereich zwischen 10 cm und 1 m . 14. Anordnung (100) gemäß einem der Ansprüche 5 bis 13, wobei die Gewebehülse (102) einen Außendurchmesser in einem Bereich zwischen 5 mm und 50 mm aufweist, insbesondere in einem Bereich zwischen 10 mm und 30 mm . 15. Anordnung (100) gemäß einem der Ansprüche 5 bis 14, ferner aufweisend eine Einführhilfe (150) zum abnehmbaren Anbringen an der Gewebehülse (102) zum Einführen der an der Einführhilfe (150) angebrachten Gewebehülse (102) in das Bohrloch (300). 16. Anordnung (100) gemäß einem der Ansprüche 5 bis 15, wobei das aushärtbare Aushärtmaterial (104) ausgebildet ist, zwischen der

Bohrlochwand und der Außenseite der Gewebehülse (102) sowie zwischen dem Verankerungselement (106) und der Gewebehülse (102), sowie insbesondere innerhalb von Durchgangsöffnungen der

Gewebehülse (102), jeweils eine stoffschlüssige Verbindung, insbesondere eine rein stoffschlüssige Verbindung, weiter insbesondere eine Klebeverbindung, auszubilden.

17. Anordnung (100) gemäß einem der Ansprüche 5 bis 16, wobei das aushärtbare Aushärtmaterial (104) und die Permeabilität der

Gewebehülse (102) derart aufeinander angepasst sind, dass das gesamte aushärtbare Aushärtmaterial (104), insbesondere alle Komponenten des aushärtbaren Aushärtmaterials (104), frei durch die permeable

Gewebehülse (102) hindurchtreten kann.

18. Verwendung einer Anordnung (100) aus einer Gewebehülse (102) und einem aushärtbaren Aushärtmaterial (104), insbesondere einer Anordnung (100) gemäß einem der Ansprüche 5 bis 17, zum Einführen in ein Bohrloch (300) zum Verankern eines ebenfalls in das Bohrloch (300) einzuführenden Verankerungselements (106) in dem Bohrloch (300) derart, dass bei Einfüllen des aushärtbaren Aushärtmaterials (104) in das Bohrloch (300) und/oder in die Gewebehülse (102) und bei Einführen des Verankerungselements (106) in die Gewebehülse (102) und in das Bohrloch (300) das aushärtbare Aushärtmaterial (104) so verdrängt wird und so durch die Gewebehülse (102) dringt, dass es zu einer,

insbesondere vollständigen, Füllung des Bohrlochs (300) mit

Aushärtmaterial (104) zwischen einer Bohrlochwand und einer

Außenseite der Gewebehülse (102) sowie mit Aushärtmaterial (104) in einem Raum zwischen dem Verankerungselement (106) und der

Gewebehülse (102) kommt, wobei insbesondere die Gewebehülse (102) permeabel für das aushärtbare Aushärtmaterial (104) ausgebildet ist.

19. Befestigunganordnung, aufweisend :

ein Bauwerkelement (302) mit einem Bohrloch (300); eine Gewebehülse (102), die zumindest teilweise in das Bohrloch (300) eingeführt ist, wobei die Gewebehülse (102) aus einem flexibel biegbaren und/oder dehnbaren Material ausgebildet ist;

ein Verankerungselement (106), das zumindest teilweise in der Gewebehülse (102) angeordnet und das in dem Bohrloch (300) verankert ist;

ausgehärtetes Aushärtmaterial (104) in dem Bohrloch (300) und in der Gewebehülse (102), wobei das ausgehärtete Aushärtmaterial (104) das Bauwerkelement (302) und die Gewebehülse (102) kontaktiert und dadurch miteinander verbindet sowie das Verankerungselement (106) und die Gewebehülse (102) kontaktiert und dadurch miteinander verbindet, wodurch das Verankerungselement (106) in dem Bohrloch (300) verankert ist,

wobei das Bohrloch (300) zwischen einer Bohrlochwand und einer Außenseite der Gewebehülse (102) sowie in einem Raum zwischen dem Verankerungselement (106) und der Gewebehülse (102), insbesondere vollständig, mit dem ausgehärteten Aushärtmaterial (104) gefüllt ist.

20. Befestigunganordnung gemäß Anspruch 19, wobei die

Gewebehülse (102) für das aushärtbare Aushärtmaterial (104) permeabel ausgebildet und von dem ausgehärteten Aushärtmaterial (104)

durchdrungen ist.

Description:
Anordnung aus Gewebehülse und Aushärtmaterial zum Befestigen eines Verankerungselements in einem Bohrloch

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verankern eines

Verankerungselements in einem Bohrloch, eine Anordnung zum

Verankern eines Verankerungselements in einem Bohrloch, eine

Verwendung und eine Befestigungsanordnung.

Als mechanischer Dübel bezeichnet man ein Bauelement, das zur Befestigung einer Schraube oder eines anderen Gegenstandes in einer Mauer, einer Decke, einem Boden oder auch an sonstigen Flächen verwendet wird. Ein solcher Dübel ist in der Regel ein rigides

Kunststoffteil, das sich bei Einführen eines Gegenstandes verspreizt, um eine Befestigung des Gegenstandes zu bewerkstelligen.

Bei einem chemischen Befestigungssystem wird in ein Bohrloch ein aushärtbares Aushärtmaterial (zum Beispiel Epoxidharz) eingebracht, ein Verankerungselement von dem Aushärtmaterial aufgenommen und das aushärtbare Aushärtmaterial ausgehärtet. Dadurch kommt es zu einer kraft- bzw. formschlüssigen Verbindung zwischen Verankerungselement und Aushärtmaterial sowie eine chemischen Verbindung zwischen

Aushärtmaterial und der Wand, in welcher das Bohrloch gebildet ist.

Allerdings kann es unter unerwünschten Umständen dazu kommen, dass die Haltekraft eines solchen Verankerungselements in dem

Aushärtmaterial bzw. zwischen Aushärtmaterial und Wand nicht groß genug ist. Dadurch kann es zu einem Versagen der Verbindung kommen.

DE 3800833 offenbart einen Verbunddübel mit einem

Schraubenkanal zur Aufnahme einer Befestigungsschraube, mit einem durch Eindrehen der Befestigungsschraube aufspreizbaren Spreizbereich und mit im Schaft vorgesehenen Austrittsöffnungen für in den

Verbunddübel eingespritzten Verbundmörtel, wobei im Schraubenkanal zu den Austrittsöffnungen führende Leitflächen vorgesehen sind, die den Schraubenkanal in einen vorderen und einen hinteren Bereich unterteilen, und wobei die Austrittsöffnungen in außen am Verbunddübel verlaufende Längsrinnen übergehen. DE 19639604 offenbart einen mit einem Gewebestrumpf

überzogenen Verbunddübel aus Kunststoff mit an seiner Außenfläche angeordneten Sperrmitteln und einem Schraubenkanal zur Aufnahme einer Befestigungsschraube, sowie einem Schaft mit Austrittsöffnungen für in den Verbunddübel mittels einer eine Düse aufweisenden

Spritzvorrichtung einspritzbaren Verbundmörtel, wobei die

Austrittsöffnungen in aufreißbare, sich an der Außenfläche des Dübels in Längsrichtung erstreckende Längsrillen münden, wobei der

Schraubenkanal wenigstens über einen Teil seiner Länge in Anpassung an die Düse der Spritzvorrichtung konisch verjüngt ausgebildet und am einführseitigen vorderen Ende des Dübels durch eine Spritzhaut verschlossen ist, und wobei im Schraubenkanal ein als

Einschiebbegrenzung für die Düse dienender Anschlag angeordnet ist. Der Verbunddübel besitzt ein den Dübelschaft umschließendes Gewebe, welches dehnbar und engmaschig ausgebildet ist. Beim Einspritzen des Verbundmörtels weicht das Gewebe nach außen aus, wobei aufgrund der engen Maschen der Verbundmörtel zwischen Gewebe und Dübelschaft gehalten wird. Ist der Dübel in einem Wabenstein oder in einer Bohrung mit seitlichen Ausbuchtungen eingesetzt, so bildet das Gewebe

zusammen mit dem eingespritzten Verbundmörtel entsprechende

Ausbuchtungen aus, die nach dem Aushärten eine formschlüssige

Verbindung zwischen Verbunddübel und Mauerwerk herstellen.

DE 38 15 551 AI offenbart ein axial langgestrecktes, vorgeformtes Rohr, das ein vorderes Ende und ein hinteres Ende hat. Das Rohr ist an seinem vorderen Ende verstopft und an seinem hinteren Ende für die

Einführung eines Bindemittel- bzw. Klebstoffmaterials und eines Stempels zum Extrudieren des Bindemittel- bzw. Klebstoffmaterials offen. Das Rohr ist wahlweise entlang seiner Länge in eine Mehrzahl von porösen bzw. durchlässigen axialen Abschnitten unterteilt, wobei jeder Abschnitt eine Porosität bzw. Durchlässigkeit hat, die sich von derjenigen seines benachbarten Abschnitts unterscheidet, so dass eine ausgewählte Verteilung des Bindemittel- bzw. Klebstoffmaterials in ausgewählten Bereichen ermöglicht wird. Der Stempel ist ein abgeschrägter bzw. sich verjüngender, insbesondere konischer, Stift bzw. Stab.

DE 29 26 155 AI offenbart eine Verbindung eines Bauteils mit einem umgebenden Erdreich oder Fels und ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Verbindung. Das Bauteil wird mit einem flexiblen, gegebenenfalls für Flüssigkeit durchlässigen, sackartigen Gewebestrumpf ummantelt, dessen freies Ende dicht an dem Bauteil angeschlossen wird. Das Bauteil wird mit dem Gewebestrumpf in das Bohrloch eingebracht, und mittels eines Röhrensystems wird fließfähiges Injektionsgut in den Gewebestrumpf eingepresst, um diesen satt gegen die Bohrwandung zu pressen. Nach dem Einpressen des in der Regel aus einer

Zementschlemme bestehenden Injektionsgutes werden durch den satt an der Bohrwandung anliegenden Gewebestrumpf vorhandene Hohlräume im Fels überbrückt.

DE 296 17 495 Ul offenbart eine Spreize für Bauzwecke, die aus mindestens einem rohrförmigen Element besteht, wobei das Element Maschen oder eine Perforation auf der ganzen Oberfläche aufweist. Die Spreize wird in eine Öffnung, z. B. in einem Mauerwerk, eingeführt und mit einem Füllstoff innerhalb und außerhalb des rohrförmigen Elements einschließlich der Maschen oder Perforation ausgefüllt. Um eine Festigkeit zu erhöhen, kann ein Versteifungselement in den Füllstoff eingeschoben werden.

DE 695 24 697 T2 offenbart eine Hülle zum Befüllen mit Klebstoff zum Verankern eines Befestigers an einer Hohlblockstein- oder

Ziegelwand oder einer anderen festen Konstruktion. Die Hülle weist ein langgestrecktes rohrförmiges Siebelement mit ersten und zweiten, einander gegenüberliegenden Enden und einem gleichmäßigen

Durchmesser längs seiner Länge auf. Die Hülle weist ferner wenigstens ein längs der Länge des langgestreckten Siebelements ausgebildetes Verstärkungselement auf, durch das das Siebelement in eine in einer ersten Wand des Hohlblocksteins ausgebildete erste Öffnung eingeführt werden kann. Das Verstärkungselement erhält die gewünschte Steifheit des rohrförmigen Siebelements aufrecht, so dass sich dieses quer durch einen Innenraum des Hohlblocksteins erstrecken kann und blind in eine in einer zweiten, gegenüberliegenden Wand des Hohlblocks ausgebildete zweite Öffnung eingeführt werden kann.

Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein

kostengünstiges Befestigungssystem bereitzustellen, mit dem ein

Verankerungselement in einem Bohrloch so verankert werden kann, dass das System hohen Lasten standhalten kann.

Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände mit den Merkmalen gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Weitere

Ausführungsbeispiele sind in den abhängigen Ansprüchen gezeigt.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Verankern eines Verankerungselements in einem Bohrloch geschaffen, wobei bei dem Verfahren eine Gewebehülse in das Bohrloch eingeführt wird, ein aushärtbares Aushärtmaterial in das

Bohrloch und/oder in die Gewebehülse eingefüllt wird (d.h. insbesondere direkt in das Bohrloch oder indirekt in die in dem Bohrloch eingeführte Gewebehülse), so dass diese jeweils mindestens teilweise mit dem aushärtbaren Aushärtmaterial aufgefüllt sind, das Verankerungselement in die Gewebehülse und in das Bohrloch eingeführt wird, und das aushärtbare Aushärtmaterial in dem Bohrloch ausgehärtet (oder abgebunden bzw. erstarrt) wird, so dass das Verankerungselement in dem Bohrloch verankert wird, wobei die Gewebehülse permeabel für das aushärtbare (aber noch nicht ausgehärtete) Aushärtmaterial ausgebildet wird.

Gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist eine Anordnung zum Verankern eines

Verankerungselements in einem Bohrloch bereitgestellt, wobei die Anordnung eine Gewebehülse, die zum Einführen in das Bohrloch ausgebildet ist, und ein aushärtbares Aushärtmaterial aufweist, das zum Einfüllen in das Bohrloch ausgebildet ist, wobei die Gewebehülse und das aushärtbare Aushärtmaterial ausgebildet sind, durch Aushärten des aushärtbaren Aushärtmaterials in dem Bohrloch das

Verankerungselements in dem Bohrloch zu verankern, wobei die

Gewebehülse permeabel für das aushärtbare Aushärtmaterial ausgebildet ist.

Gemäß noch einem anderen exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung werden eine Gewebehülse und ein aushärtbares

Aushärtmaterial zum Einführen in ein Bohrloch zum Verankern eines ebenfalls in das Bohrloch einzuführenden Verankerungselements in dem Bohrloch verwendet. Die Gewebehülse kann permeabel für das

aushärtbare Aushärtmaterial ausgebildet sein. Alternativ oder ergänzend kann bei der Verwendung vom Einsatz eines mechanischen Dübels abgesehen werden.

Gemäß noch einem anderen exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung ist ein Verfahren zum dübelfreien Verankern eines

Verankerungselements in einem Bohrloch geschaffen, wobei bei dem Verfahren eine Gewebehülse in das Bohrloch eingeführt wird, ein aushärtbares Aushärtmaterial in das Bohrloch eingefüllt wird, das

Verankerungselement in die Gewebehülse und in das Bohrloch eingeführt wird, und das aushärtbare Aushärtmaterial in dem Bohrloch zum

Aushärten gebracht wird, so dass das Verankerungselement in dem Bohrloch verankert wird.

Gemäß einem weiteren exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung ist eine dübelfreie Anordnung zum Verankern eines

Verankerungselements in einem Bohrloch bereitgestellt, wobei die

Anordnung eine Gewebehülse, die zum Einführen in das Bohrloch ausgebildet ist, und aushärtbares Aushärtmaterial aufweist, das zum

Einfüllen in das Bohrloch ausgebildet ist, wobei die Gewebehülse und das aushärtbare Aushärtmaterial bei Einführen des Verankerungselements in die Gewebehülse und in das Bohrloch ausgebildet sind, durch Aushärten des aushärtbaren Aushärtmaterials in dem Bohrloch das

Verankerungselement in dem Bohrloch zu verankern.

Gemäß einem weiteren exemplarischen Ausführungsbeispiel der

Erfindung ist eine Befestigunganordnung geschaffen, die ein

Bauwerkelement mit einem Bohrloch, eine Gewebehülse, die zumindest teilweise in das Bohrloch eingeführt ist, ein Verankerungselement, das zumindest teilweise in der Gewebehülse angeordnet und das in dem Bohrloch verankert ist, und ausgehärtetes Aushärtmaterial in dem

Bohrloch und in der Gewebehülse aufweist, wobei das ausgehärtete Aushärtmaterial das Bauwerkelement und die Gewebehülse kontaktiert (d.h. unmittelbar berührt) und dadurch miteinander verbindet sowie das Verankerungselement und die Gewebehülse kontaktiert (d.h . unmittelbar berührt) und dadurch miteinander verbindet, wodurch das

Verankerungselement in dem Bohrloch verankert ist.

Im Rahmen dieser Anmeldung kann unter einer„Gewebehülse" insbesondere ein offener oder geschlossener Schlauch verstanden werden, dessen Wand ein gewobenes Material aufweist oder daraus besteht. Dementsprechend kann unter einem Gewebe ein Flächengebilde aus Fäden, Filamenten oder Fasern verstanden werden, die miteinander winkelig, insbesondere rechtwinklig, verkreuzt sind. Zum Beispiel können Fäden, Filamente oder Fasern in einer Längsrichtung als Kette oder Kettfäden bezeichnet werden, wohingegen Fäden, Filamente oder Fasern in einer Querrichtung als Schuss oder Schussfäden bezeichnet werden können. Verbunden werden können die Fäden, Filamente oder Fasern durch Fadenverkreuzung. Eine Gewebehülse kann insbesondere als Socke aus Fasern ausgebildet sein. Beispielsweise können Karbon- Flechtschläuche, Glas-Flechtschläuche, Aramid-Flechtschläuche oder Hybrid-Flechtschläuche als Gewebehülse eingesetzt werden, wie sie als solches zum Beispiel über die Suter Kunststoffe AG erhältlich sind (zum Beispiel CF-Flechtschlauch 200.2883, CF-Flechtschlauch 200.5211, Glas- Flechtschlauch 722.4342, Glas-Flechtschlauch 601.8126, Glas- Flechtschlauch 123.0280, Aramid-Flechtschlauch 555.3424 oder Hybrid- Flechtschlauch 666.8634). Als Gewebehülse kann insbesondere ein Bauteil verstanden werden, das ausschließlich aus Gewebestoff besteht und von anderen Komponenten frei sein kann (insbesondere von einem Dübel frei ist).

Im Rahmen dieser Anmeldung kann unter einer„permeabel oder durchlässig für das aushärtbare Aushärtmaterial ausgebildeten

Gewebehülse" insbesondere verstanden werden, dass die Gewebehülse ausreichend weitmaschig ausgebildet sein kann, dass durch Poren oder Durchgangskanäle zwischen den Fäden, Filamenten oder Fasern der Gewebehülse hindurch Aushärtmaterial hindurchgeführt werden kann. Anders ausgedrückt reagiert eine entsprechend permeable Gewebehülse bei Druck, der auf noch nicht ausgehärtetes Aushärtmaterial auf einer Seite der Gewebehülse ausgeübt wird, dahingehend, dass das

Aushärtmaterial zwischen den Fäden, Filamenten oder Fasern der Gewebehülse hindurchgeführt wird, anstatt dass es vorwiegend zu einer Verschiebung der gesamten Wand der Gewebehülse infolge der

Druckbeaufschlagung kommt.

Im Rahmen dieser Anmeldung kann unter einem

„Bauwerkelement" insbesondere eine Strukturkomponente, wie zum Beispiel eine Wand, eine Decke oder ein Boden, eines Bauwerks verstanden werden. Ein dem Bauwerkelement zugeordnetes Bauwerk kann ein Gebäude, wie zum Beispiel ein Haus, oder aber auch ein andersartiges Bauwerk, wie zum Beispiel eine Brücke oder ein Tunnel, sein.

Im Rahmen dieser Anmeldung kann unter„dübelfrei" insbesondere verstanden werden, dass die Anordnung bzw. das Verfahren ohne einen mechanischen Dübel auskommt. Unter einem mechanischen Dübel wird dabei ein rigides Bauteil, insbesondere aus Kunststoff, verstanden, in das ein Verankerungselement einführbar ist, wobei der mechanische Dübel bei diesem Einführen aufgespreizt wird bzw. Spreizmittel ausfährt, womit sich der mechanische Dübel rückseitig aufweitet und sich dabei, insbesondere unter Ausbildung eines Hinterschnitts, in einem Bohrloch verkeilt.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel wird zusätzlich zu dem Aushärtmaterial eine weiche bzw. flexible, biegbare und/oder dehnbare, insbesondere aus einem Textilmaterial oder dergleichen ausgebildete, Gewebehülse eingesetzt, die quasi als Kraftbrücke zwischen dem Verankerungselement und dem Aushärtmaterial in dem Bohrloch dient. Somit kann eine zum Beispiel als sockenähnliches Element ausgebildete Gewebehülse als zusätzliche Armierung dienen, um die Traglast, der das Verankerungselement nach Verankern in dem Bohrloch ausgesetzt ist, weiter zu erhöhen. Ohne an eine bestimmte Theorie gebunden sein zu wollen, wird gegenwärtig davon ausgegangen, dass durch das zusätzliche Verwenden der Gewebehülse die Wahrscheinlichkeit des Ausbildens einer Rissstelle innerhalb des Aushärtmaterials oder Mörtels unterdrückt oder sogar eliminiert werden kann. Zum Beispiel kann die Gefahr, dass eine Verbindung zwischen dem das Bohrloch begrenzenden Material (zum Beispiel eine Betonwand) und dem

Aushärtmaterial versagt, durch das erfindungsgemäße Kombinieren von Gewebehülse und Aushärtmaterial reduziert werden.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist somit ein Befestigungssystem in Kompositbauweise bereitgestellt, bei dem eine zusätzlich zu einem aushärtbaren Material vorgesehene Gewebehülse die mechanischen Eigenschaften des Befestigungsmaterials verbessert und herkömmlich eingesetzten Füllstoff ersetzen kann. Da eine solche

Gewebehülse aus leichtgewichtigen Fasermaterialien hergestellt werden kann, kommt es vorteilhaft bei der Gesamtanordnung zu einer

Gewichtsreduktion. Ferner kann die eingeführte Gewebehülse

kostengünstiger produziert werden als herkömmlich eingesetzter Füllstoff. Aufgrund der Vernetzung oder Verflechtung der Fasern, Fäden oder Filamente kommt es bei der Gewebehülse zu einer besonders zuverlässigen Verbindung zwischen den Fasern, Fäden oder Filamenten einerseits und dem Aushärtmaterial andererseits. Anschaulich kann etwa flüssiges Epoxidharz als Beispiel für ein Aushärtmaterial in Unebenheiten und Zwischenräume der Gewebehülse eindringen und damit die

Verbindung zwischen den verschiedenen Kompositmaterialien stärken. Dadurch können selbst hohe Belastungen durch das Gewebe im

Wesentlichen auf das gesamte Füllvolumen innerhalb eines Bohrlochs verteilt werden. So können die Zugfestigkeit und die Bruchfestigkeit der Verankerung erhöht werden. Ferner bieten die einstellbaren

Eigenschaften der Gewebestruktur dem Entwickler zusätzliche

Designparameter zum Optimieren der Eigenschaften des

Befestigungssystems.

Im Weiteren werden zusätzliche exemplarische

Ausführungsbeispiele der Verfahren beschrieben. Diese gelten auch für die Anordnungen und die Verwendung.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann das aushärtbare

Aushärtmaterial während des Verfahrens so verdrängt werden und so durch die Gewebehülse dringen, dass es (entlang der gesamten Höhe oder nur entlang eines Abschnitts der Höhe der Bohrlochs, d.h. zumindest entlang eines Teilabschnitts der Bohrlochs in Bohrrichtung) zu einer (im Querschnitt) -insbesondere teilweisen oder sogar vollständigen - Füllung des Bohrlochs mit Aushärtmaterial zwischen einer Bohrlochwand und einer Außenseite der Gewebehülse sowie mit Aushärtmaterial in einem Raum zwischen dem Verankerungselement und der Gewebehülse kommt. Somit kann eine Befestigungswirkung zweierlei Aspekte haben. Einerseits vermittelt das Aushärtmaterial außenseitig eine Verbindung zwischen der Bohrlochwand (mit der das ausgehärtete Aushärtmaterial in Kontakt steht) und dem Gewebehülseäußeren (mit dem das ausgehärtete

Aushärtmaterial in Kontakt steht). Andererseits vermittelt das Aushärtmaterial innenseitig eine Verbindung zwischen dem

Verankerungselement (mit dem das ausgehärtete Aushärtmaterial in Kontakt steht) und dem Gewebehülseinneren (mit dem das ausgehärtete Aushärtmaterial in Kontakt steht). Dadurch ist eine besonders stabile Verankerung geschaffen.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann das aushärtbare

Aushärtmaterial ausgebildet sein, zwischen der Bohrlochwand und der Außenseite der Gewebehülse sowie zwischen dem Verankerungselement und der Gewebehülse, sowie insbesondere innerhalb von

Durchgangsöffnungen der Gewebehülse, jeweils eine stoffschlüssige Verbindung (die optional auch formschlüssige und/oder reibschlüssige Komponenten enthalten kann), insbesondere aber eine rein

stoffschlüssige Verbindung (d.h. ohne formschlüssige Komponenten), weiter insbesondere eine Klebeverbindung, auszubilden. Unter einer „stoffschlüssigen Verbindung" kann in diesem Zusammenhang eine Verbindung verstanden werden, bei der die Verbindungspartner durch atomare oder molekulare Kräfte zusammengehalten werden. Eine stoffschlüssige Verbindung ist eine nicht lösbare Verbindung, die sich nur durch Zerstörung der Verbindungsmittel trennen lassen. Beispiele für eine solche, durch das Aushärtmaterial vermittelten stoffschlüssigen

Verbindung sind eine Klebeverbindung, eine Vulkanisierungsverbindung oder eine Lötverbindung.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel können das aushärtbare

Aushärtmaterial und die Permeabilität der Gewebehülse derart

aufeinander angepasst sein, dass das gesamte aushärtbare

Aushärtmaterial frei durch die permeable Gewebehülse hindurchtreten kann. Somit sollen gemäß dieser Ausgestaltung die Poren oder

Durchgangsöffnungen der Gewebehülse größer sein als die größten Partikel des aushärtbaren Aushärtmaterials, so dass ein ungehinderter Transport von Aushärtmaterial durch die Gewebehülse hindurch

ermöglicht ist. Ferner erlaubt dieses freie Eindringen von Aushärtmaterial in die Poren oder Durchgangsöffnungen der Gewebehülse, dass nach dem Aushärten das ausgehärtete Aushärtmaterial anschaulich

Verbindungsstege oder -brücken in den Poren oder Durchgangsöffnungen bildet, die mit Aushärtmaterial innerhalb und außerhalb der Gewebehülse einstückig verbunden sind. Insbesondere können bei einer Ausgestaltung alle Komponenten eines mehrkomponentigen aushärtbaren

Aushärtmaterials frei durch die permeable Gewebehülse hindurchtreten.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann, insbesondere im ausgehärteten Zustand des Aushärtmaterials, die Gewebehülse von dem ausgehärteten Aushärtmaterial durchdrungen sein. Dies stellt eine besonders zuverlässige und starke Verbindung zwischen Aushärtmaterial und Gewebehülse sicher, womit auch die Verbindung zwischen

Bauwerkelement und Verankerungselement gestärkt wird.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann bei dem Verfahren ferner die Gewebehülse an einer Einführhilfe (wie zum Beispiel einem

Einführwerkzeug) angebracht werden und die an der Einführhilfe angebrachte Gewebehülse in das Bohrloch eingeführt werden. Ferner kann nach dem Einführen die Einführhilfe von der Gewebehülse abgenommen werden und die Einführhilfe aus dem Bohrloch

herausgeführt werden, womit die Gewebehülse in dem Bohrloch verbleibt. Gemäß dieser Ausgestaltung kann eine separate Einführhilfe vorgesehen werden, die dem Zweck dient, die biegbare Gewebehülse in korrekter Position und in korrekte Tiefe in das Bohrloch einzubringen. Eine solche Einführhilfe kann zum Beispiel ein Stab sein, der einen geringeren Außendurchmesser aufweisen kann als das eigentlich zu verankernde Verankerungselement. Zum Beispiel kann die Gewebehülse reibschlüssig über die Einführhilfe aufgezogen oder aufgedehnt werden, so dass sie beim Einführen im an der Einführhilfe angebrachten Zustand nicht verrutscht. Nach dem Einführen der Gewebehülse mittels der Einführhilfe kann die Gewebehülse von der Einführhilfe abgezogen werden, womit die Einführhilfe aus dem Bohrloch entfernt werden kann und die Gewebehülse zumindest teilweise in dem Bohrloch verbleibt.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann das Verankerungselement in die Gewebehülse eingeführt werden nachdem die Einführhilfe aus dem Bohrloch herausgeführt worden ist. Wenn also aufgrund der

unterstützenden Wirkung der Einführhilfe die Gewebehülse in korrekter Position in dem Bohrloch angeordnet ist, kann nachfolgend das

Verankerungselement eingesetzt werden. Dieses wird dann mittels Aushärtens des Aushärtmaterials dauerhaft in dem Bohrloch verankert.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann bei dem Verfahren ferner die Gewebehülse an dem Verankerungselement angebracht werden und die an dem Verankerungselement angebrachte Gewebehülse in das Bohrloch eingeführt werden. Gemäß dieser Ausgestaltung kann auf eine separate Einführhilfe verzichtet werden und stattdessen das

Verankerungselement selber als Einführhilfe mitverwendet werden, um die Gewebehülse an korrekter Stelle und in korrekter Tiefe in das

Bohrloch einzubringen. Nach Aufsetzen der Gewebehülse auf das

Verankerungselement können die beiden Komponenten gemeinsam in das Bohrloch eingebracht werden. An Ort und Stelle kann dann die durch Aushärten generierte Verbindung zwischen dem Aushärtmaterial, der Gewebehülse und dem Verankerungselement erfolgen.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann mittels des Einfüllens des aushärtbaren Aushärtmaterials in das Bohrloch das Bohrloch teilweise (zum Beispiel zur Hälfte) mit dem aushärtbaren Aushärtmaterial aufgefüllt werden, bevor die Gewebehülse in das Bohrloch eingeführt wird. Die Füllung des Bohrlochs kann bis zu einer solchen Höhe erfolgen, dass in Kombination mit dem Volumen von Gewebehülse und

Verankerungselement das Aushärtmaterial das Bohrloch im

ausgehärteten Zustand im Wesentlichen vollständig schließt. Wird bereits vor dem Einführen der Gewebehülse und des Verankerungselements das Bohrloch mit dem noch flüssigen oder zumindest fließfähigen Aushärtmaterial (d.h. dem noch nicht abgebundenen Aushärtmaterial) ausgefüllt, so kann durch das nachfolgende Eindrücken von Gewebehülse und Verankerungselement eine Verdrängung von Aushärtmaterial erfolgen, was ein vollumfängliches Umschließen des

Verankerungselements bzw. der Gewebehülse mit dem Aushärtmaterial zur Folge haben kann. Das Einfüllen des Aushärtmaterials in das Bohrloch kann zum Beispiel unter Verwendung einer Spritze oder eines

Austragrohrs oder Austragschlauchs erfolgen.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann mittels des Einfüllens des aushärtbaren Aushärtmaterials in das Bohrloch die Gewebehülse teilweise mit dem aushärtbaren Aushärtmaterial aufgefüllt werden, insbesondere nachdem die Gewebehülse in das Bohrloch eingeführt wird. Gemäß dieser Ausgestaltung wird die Gewebehülse selbst, zum Beispiel aufweisend einen verschlossenen Bodenbereich, mit dem noch verarbeitungsfähigen fließfähigen Aushärtmaterial gefüllt. Zum Beispiel kann mittels

nachfolgenden Einführens des Verankerungselements in die teilgefüllte Gewebehülse eine Verdrängung des Aushärtmaterials derart erfolgen, dass das Aushärtmaterial in andere Zwischenräume fließt und diese ausfüllt. Damit kann eine sichere Verankerung nach dem Aushärten weiter gefördert werden. Alternativ kann das aushärtbare

Aushärtmaterial zum Beispiel außerhalb des Bohrlochs in die

Gewebehülse eingefüllt werden, bevor diese in das Bohrloch eingeführt wird.

Im Weiteren werden zusätzliche exemplarische

Ausführungsbeispiele der Anordnungen beschrieben. Diese gelten auch für die Verfahren und die Verwendung.

Es ist vorteilhaft, dass die Anordnung gemäß einem

Ausführungsbeispiel der Erfindung dübelfrei ist. Dadurch können der Zusatzaufwand durch Vorsehen eines Dübels sowie dessen unpraktikable Handhabung infolge der Steifigkeit eines Dübels, insbesondere bei sehr tiefen Bohrlöchern, vermieden werden. Die Gewebehülse kann an ihrer bohrlochseitigen Außenfläche sowie an ihrer verankerungselementseitigen Innenfläche durch

Gewebestrukturen begrenzt sein. Insbesondere kann die Gewebehülse im Unterschied zu herkömmlichen Dübeln sperrm ittelfrei sein. Die

Gewebehülse kann somit aus Gewebematerial bestehen, d.h. kann in einem Ausführungsbeispiel von weiteren Komponenten, wie zum Beispiel einem Kunststoffschaft oder dergleichen, frei sein.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann eine Gewebehülse eingesetzt werden, die als Gewebenetz mit Zwischenräumen ausgebildet ist. Derartige Zwischenräume können in jeder Dimension eine

Ausdehnung in einem Bereich zwischen 1 μιη und 5 mm haben, insbesondere zwischen 5 μιη und 500 μηι . Gemäß dieser bevorzugten Ausgestaltung ist die Gewebehülse derart konfiguriert, für das

aushärtbare Aushärtmaterial durchlässig zu sein. Im noch nicht

ausgehärteten Zustand kann somit das Aushärtmaterial durch die

Zwischenräume der Gewebehülse hindurchfließen, um damit eine

Fließverbindung zwischen dem Gewebehülseninneren und dem

Gewebehülsenäußeren bereitzustellen. Dieses Ausführungsbeispiel ist deswegen bevorzugt, da dann das Füllen des Gewebehülseninneren oder des Gewebehülsenäußeren ausreichend ist, um dennoch beide Bereiche mit dem aushärtbaren Aushärtmaterial auszufüllen. Um die Gewebehülse für Aushärtmaterial durchlässig zu machen, kann diese zum Beispiel als Gewebenetz ausgebildet werden. Als Gewebenetz kann eine

Gewebestruktur verstanden werden, die aus in einer ersten Richtung verlaufenden Filamenten und aus in einer zweiten Richtung verlaufenden Filamenten, die miteinander verwoben werden, gebildet werden. Bei ausreichendem Abstand zwischen benachbarten Filamenten bilden sich Lücken, Löcher oder Zwischenräume zwischen den Filamenten, welche als Durchflusskanäle für das Aushärtmaterial dienen können. Gleichzeitig stellt die Verwebung der Filamente die ausreichende mechanische

Stabilität bereit, die das Gewebenetz in einer bestimmten Position hält. Dennoch ist eine gewisse Flexibilität gegeben, die für das Einführen der Gewebehülse vorteilhaft ist. Besonders bevorzugt ist die Ausgestaltung der Gewebehülse als Fasergeflecht, das heißt ein Geflecht aus

Faserkomponenten. Durch Auswahl der geeigneten Faserkomponenten können die geeigneten chemischen und physikalischen Eigenschaften eingestellt werden, welche die Gewebehülse haben soll .

Gemäß einem Ausführungsbeispiel können die Gewebehülse und das aushärtbare Aushärtmaterial ausgebildet sein, dass ein Fließen des aushärtbaren Aushärtmaterials zwischen einem Inneren der Gewebehülse und einem Äußeren der Gewebehülse ermöglicht ist. Als aushärtbares Aushärtmaterial kann ein herkömmlicher Mörtel, Epoxidharz, Zement oder dergleichen verwendet werden, da im noch nicht ausgehärteten Zustand ein solches Aushärtmaterial eine ausreichende Fließfähigkeit aufweist, um durch geeignet dimensionierte Löcher in der Gewebehülse hindurchtreten zu können. Dadurch kann, wenn nur ein Äußeres der

Gewebehülse mit dem Aushärtmaterial versehen ist, durch Ausübung von Druck auf das Aushärtmaterial ein Teil davon durch die Gewebehülse in das Innere geführt werden. Ist dagegen nur das Innere der Gewebehülse mit Aushärtmaterial aufgefüllt, so kann zum Beispiel durch Ausüben von Druck (etwa durch Einführen des Verankerungselements) fließfähiges Aushärtmaterial vom Inneren zu dem Äußeren der Gewebehülse transportiert werden.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Gewebehülse aus einem flexibel biegbaren, insbesondere aus einem elastisch biegbaren, Material ausgebildet sein. Dadurch kann sichergestellt werden, dass sich die Gewebehülse im Wesentlichen jeder Form eines Bohrlochs anpasst. Außerdem kann die Gewebehülse über einen großen Bereich aufgeweitet werden, zum Beispiel bis über 100% dehnbar sein. Dies eröffnet einen weiten Anwendungsbereich für Ausführungsbeispiele der Erfindung. Unter einem elastisch biegbaren Material wird dabei ein solches verstanden, das nach einer Auslenkung wieder in Richtung seiner Ursprungslage oder Ursprungsform zurückgeführt wird.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann ein Volumenanteil des Materials der Gewebehülse bezogen auf das Material der Gewebehülse und des aushärtbaren Aushärtmaterials zusammen in einem Bereich zwischen ungefähr 20% und ungefähr 70%, insbesondere in einem Bereich zwischen ungefähr 30% und ungefähr 55%, liegen. Daher kann durch das Vorsehen der Gewebehülse ein relativ hoher Anteil des

Aushärtmaterials eingespart werden, was insbesondere bei Einsatz von Harz als Aushärtmaterial zu einer erheblichen Kostenreduzierung beiträgt. Außerdem hat dies die Wirkung, dass aufgrund der häufig geringeren Dichte des Materials der Gewebehülse gegenüber dem

Aushärtmaterial (zum Beispiel Kohlefasern im Vergleich zu Epoxidharz) es insgesamt zu einer leichtgewichtigen Ausgestaltung kommt. Anders ausgedrückt kann Material der Gewebehülse in beträchtlichem Ausmaß zum Ersetzen von Füllstoff eingesetzt werden.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Gewebehülse als Schlauch mit offenen Enden oder als Schlauch mit geschlossenem Boden ausgebildet sein. Der Einsatz einer Gewebehülse mit einer im

Wesentlichen hohlzylindrischen Form, das heißt als Schlauch mit zwei einander gegenüberliegenden Endöffnungen, erlaubt auch durch diese makroskopischen Endöffnungen hindurch einen Austausch von

Aushärtmaterial. Somit kann zusätzlich oder alternativ zum Perforieren der Wand der Gewebehülse auch eine Endöffnung verwendet werden, um einen Austausch von Aushärtmaterial zu ermöglichen. Alternativ kann ein Schlauch mit geschlossenem Boden verwendet werden, was insbesondere dann vorteilhaft sein kann, wenn die Gewebehülse unter Verwendung einer Einführhilfe eingeführt wird.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Gewebehülse als Fasergeflecht ausgebildet sein. Ein solches Fasergeflecht kann

insbesondere Glasfaser, Kohlefaser, Aramidfaser, Naturfaser, Bambu und/oder Polyamid aufweisen. Es können auch beliebige Kunststoffe als Fasermaterial eingesetzt werden, insbesondere Polymere. Als Fasern können Strukturen mit einem Aspektverhältnis (d.h. einem Verhältnis von Faserlänge zu Faserdurchmesser) von mindestens fünf angesehen werden. Als Fasergeflecht kann ein Material angesehen werden, bei dem entlang zumindest zweier zueinander winkelig orientierter Richtungen, insbesondere rechtwinklig orientierter Richtungen, Fasern miteinander verwoben sind. Anders ausgedrückt erstrecken sich bei einem

Fasergeflecht erste Fasern entlang einer ersten Richtung und zweite Fasern entlang einer zweiten, anderen Richtung, wobei die ersten und zweiten Fasern miteinander verwoben sind. Bei Verwendung derartiger Fasermaterialien können diese als eine Armierung oder Verstärkung der Verbindung dienen.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann das aushärtbare

Aushärtmaterial Epoxidharz und/oder Polyurethan und/oder Vinylester und/oder Polyester aufweisen. Geeignete Aushärtmaterialien sind dem Fachmann bekannt und können auf Basis der genannten Chemikalien und/oder anderer Chemikalien zusammengestellt werden. Gegebenenfalls kann das entsprechende Aushärtmaterial mit Zusätzen versehen werden, um bestimmte Eigenschaften einzustellen (zum Beispiel die Viskosität).

Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Anordnung ferner das Verankerungselement aufweisen. Das Verankerungselement kann eine Gewindestange, ein Rebar bzw. ein Bewehrungselement sein. Das

Verankerungselement, das in dem Bohrloch nach Aushärten des

Aushärtmaterials fest eingebettet ist, kann eine beliebige Komponente sein, zum Beispiel aus Metall hergestellt sein. Es kann durch die vorteilhafte Ausgestaltung der Verbindung zwischen einer Wand (zum Beispiel einer Betonwand) und dem Verankerungselement in Form von Gewebehülse und ausgehärtetem Aushärtmaterial eine besonders hohe Belastungsfähigkeit garantiert werden. Das Verankerungselement kann zum Beispiel eine Länge in einem Intervall zwischen 10 cm und 2 m haben, insbesondere in einem Intervall zwischen 30 cm und 1 m . Das Verankerungselement kann auch als faserverstärkte

Kompositkomponente ausgeführt werden und zum Beispiel mittels Pultrusion hergestellt werden.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Gewebehülse (in einem ungedehnten Gleichgewichtszustand) eine Länge in einem Bereich zwischen ungefähr 2 cm und ungefähr 2 m aufweisen, insbesondere in einem Bereich zwischen ungefähr 10 cm und ungefähr 1 m . Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Gewebehülse (in einem ungedehnten Gleichgewichtszustand) einen Außendurchmesser in einem Bereich zwischen ungefähr 5 mm und ungefähr 50 mm aufweisen, insbesondere in einem Bereich zwischen ungefähr 10 mm und ungefähr 30 mm. Diese Dimensionsangaben zeigen, dass die erfindungsgemäße

Befestigungsanordnung für Hochleistungsanforderungen eingesetzt werden kann.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Anordnung ferner eine Einführhilfe zum abnehmbaren Aufsetzen auf die Gewebehülse zum Einführen der auf die Einführhilfe aufgesetzten Gewebehülse in das Bohrloch aufweisen. Eine solche Einführhilfe kann zum Beispiel als einfacher Rundstab ausgeführt sein, über den die Gewebehülse zum

Einführen übergestreift werden kann und von der die Gewebehülse nach Einführen wieder abgestreift werden kann. Die Einführhilfe kann jedoch auch Greifelemente oder sonstige aktive Steuerungselemente aufweisen. Im Folgenden werden exemplarische Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung mit Verweis auf die folgenden Figuren detailliert beschrieben.

Figur 1 zeigt ein Kit aus einer sockenartigen Gewebehülse und einem aushärtbaren Epoxidharz zum Verankern einer Gewindestange in einem Bohrloch. Figur 2A bis Figur 2C sind Querschnittsansichten von

Gewebehülsen gemäß exemplarischen Ausführungsbeispielen der Erfindung.

Figur 3 bis Figur 6 zeigen Querschnittsansichten zu

unterschiedlichen Zeitpunkten während eines Verfahrens zum Verankern einer Gewindestange in einem Bohrloch einer Betonwand gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Figur 7 und Figur 8 zeigen unterschiedliche Ansichten während eines Verfahrens zum Verankern einer Gewindestange in einem Bohrloch gemäß einem anderen exemplarischen Ausführungsbeispiel der

Erfindung.

Figur 9 zeigt eine Querschnittsansicht während eines Verfahrens zum Verankern einer Gewindestange in einem Bohrloch gemäß noch einem anderen exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Figur 10 zeigt eine Querschnittsansicht während des Durchführens eines Verfahrens zum Verankern einer Gewindestange in einem Bohrloch gemäß einem weiteren exemplarischen Ausführungsbeispiel der

Erfindung.

Figur 11 zeigt eine Darstellung einer in einem Bohrloch einer Betonwand verankerten Gewebehülse in Form eines Fasergeflechts gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Gleiche oder ähnliche Komponenten in unterschiedlichen Figuren sind mit gleichen Bezugsziffern versehen.

Figur 1 zeigt Komponenten einer Anordnung 100 bzw. eines Kits zum Verankern einer Gewindestange 106 in einem in Figur 1 nicht gezeigten Bohrloch einer Betonwand. Diese Anordnung 100 enthält eine sockenartige Gewebehülse 102, die in das Bohrloch einzuführen ist. Die Gewebehülse 102 ist als Geflecht aus Fasern 110, zum Beispiel

Glasfasern, einer ersten Erstreckungsrichtung und aus kreuzendem Fasern 112, zum Beispiel ebenfalls Glasfasern, einer zweiten Erstreckungsrichtung ausgebildet. Durch die Fasern 110, 112 wird eine weitmaschige gewebeartige oder netzartige Struktur gebildet, so dass zwischen den Fasern 110, 112 Durchgangsöffnungen 114 ausgebildet werden. Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel können die Durchgangsöffnungen 114 eine Größe von ca. 0,1 mm Kantenlänge aufweisen.

Die Gewebehülse 102 erfüllt gleichzeitig mehrere Funktionen.

Wenn diese in ein Bohrloch eingebracht wird, kann aufgrund ihrer mechanischen Flexibilität sich die Gewebehülse 102 an Unebenheiten in dem Bohrloch anpassen. Gleichzeitig stellen die verwobenen Fasern 110, 112 sicher, dass die Gewebehülse 102 eine gewisse Flexibilität aufweist. Sie ist frei verbiegbar wie ein Textilmaterial . Gleichzeitig hat sie aber eine Rigidität, die dazu führt, dass sie ihre Form aufrecht erhält. Gemäß der Ausgestaltung in Figur 1 ist die Gewebehülse als Schlauch mit einem hohlzylindrischen Abschnitt 116, einer kreisförmigen Endöffnung 118 und einem geschlossenen Bodenbereich 120 ausgebildet.

Eine zweite Komponente der Anordnung 100 ist ein Epoxidharz 104, das in einem verschließbaren Behälter 130 vorgesehen sein kann. Das Epoxidharz 104 ist im Verarbeitungszustand fließfähig und kann an Luft zu einem Festkörper aushärten .

Dadurch, dass die Löcher oder Durchgangsöffnungen 114 zwischen den verwobenen Fasern 110, 112 gebildet sind, kann das Epoxidharz 104 im verarbeitungsfähigen, flüssig-viskosen Zustand durch diese

Durchgangsöffnungen 114 hindurchfließen.

Ferner enthält die Anordnung 100 ein Einführwerkzeug 150, das einen zylindrischen Schaft 152 mit einem abgerundeten Ende 154 sowie in einem gegenüberliegenden Endabschnitt ein Griffstück 156 aufweist. Um, wie weiter unten detaillierter beschrieben, die Gewebehülse 102 in ein Bohrloch einzuführen, kann die Gewebehülse 102 auf den Schaft 152 aufgezogen bzw. übergestülpt werden. Dann kann im aufgesetzten

Zustand die Gewebehülse in das Bohrloch eingeführt werden. Da, wie in Figur 1 gezeigt, ein Durchmesser d des Einführwerkzeugs 150 etwas kleiner ist als ein Durchmesser D der Gewindeschraube 106 sind die Reibungskräfte zwischen dem Einführwerkzeug 150 und der Gewebehülse 102 geringer als zwischen der Gewindestange 106 und der Gewebehülse 102. Dadurch lässt sich nach dem Einführen und in Position Bringen der Gewebehülse 102 mittels des Einführwerkzeugs 150 das Einführwerkzeug 150 von der Gewebehülse 102 abstreifen, womit die Gewebehülse 102 in korrekter Position und Tiefe im Bohrloch verbleibt.

Die Gewebehülse 102 und das Epoxidharz 104 gemeinsam erlauben es, ein Verankerungselement, wie zum Beispiel die

Gewindestange 106, mit hoher mechanischer Belastungsfähigkeit in einem Bohrloch zu befestigen und dort zu verankern. Die metallische Gewindestange 106 weist einen Schaft 140, das heißt einen zylindrischen Metallvollkörper auf, entlang dessen Umfang ein helikaler Gewindegang 142 ausgebildet ist, der in Figur 1 schematisch angedeutet ist. Weiter unten wird bezugnehmend auf Figur 3 bis Figur 10 beschrieben, wie gemäß unterschiedlichen Ausführungsbeispielen der Erfindung die

Anordnung 100 eingesetzt werden kann, um die beschriebene

Verankerung zu bewerkstelligen.

Figur 2A zeigt ein Ausführungsbeispiel einer anderen Gewebehülse

200, die anstelle der Gewebehülse 102 eingesetzt werden kann. Die Gewebehülse 200 ist hohlzylindrisch und hat offene Enden 202, 204. Wie bei der Gewebehülse 102 ist auch bei der Gewebehülse 200 die Wand aus Fasern gebildet, zwischen denen Öffnungen gebildet sind. Gemäß anderen Ausführungsbeispielen der Erfindung ist es jedoch auch möglich, zum Beispiel eine durchgehende Wand der Gewebehülse zu haben, in die einzelne Löcher zum Bereitstellen von Permeabilität eingebracht sind. Dies kann zum Beispiel mittels einer Laserbehandlung erfolgen .

Figur 2B zeigt eine Gewebehülse 220 gemäß einem anderen exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung. Diese unterscheidet sich von der Gewebehülse 200 dadurch, dass die Bodenöffnung 204 durch ein Bodenelement 222 geschlossen ist. Dies kann zum Beispiel durch Vernähen erfolgen. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass ein Einführen der Gewebehülse 200 dadurch erleichtert ist, dass mit einem Einführstab oder dergleichen beim Einführen auf das geschlossene Bodenelement 222 eingewirkt werden kann.

Figur 2C zeigt eine Gewebehülse 240 gemäß noch einem anderen exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung. Gegenüber der Gewebehülse 220 aus Figur 2b unterscheidet sich die Gewebehülse 240 dadurch, dass sie einen konisch geweiteten Einführabschnitt 242 aufweist, der das Einführen einer Gewindestange 106 bzw. eines

Einführwerkzeugs 150 erleichtert. Der konisch geweitete Einführabschnitt 242 unterstützt auch ein Einschieben einer Gewindestange 106, ohne dass ein vollständiges Hineinrutschen der Gewebehülse 240 in das Bohrloch zu befürchten wäre, indem der Einführabschnitt 242 einem solchen Hineinrutschen formbedingt einen mechanischen Widerstand entgegensetzt.

Im Weiteren wird basierend auf Figur 3 bis Figur 6 ein Verfahren zum Verankern einer Gewindestange 106 in einem Bohrloch 300 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel hat das Bohrloch 300 eine Tiefe von 2 m .

Figur 3 zeigt eine erste Querschnittsansicht einer Wand oder eines Bodens 302, die oder der zum Beispiel aus Beton ausgebildet sein kann und worin ein Bohrloch 300 gebildet ist. Das Bohrloch 300 wurde zum Beispiel mittels eines Bohrers gebildet. Der Begriff„Bohrloch" ist daher breit aufzufassen und soll jedes Loch, insbesondere mit im Wesentlichen zylindrischer Geometrie, in einem Boden 302 (oder einer Wand) als Bauwerkelement bezeichnen, unabhängig vom Verfahren zum Herstellen dieses Lochs.

In Figur 3 ist gezeigt, dass das Bohrloch 300 zunächst zum Teil mit einem Epoxidharz 104 aufgefüllt wird. Das Epoxidharz 104 kann mittels eines Austragelements 304, das in Figur 3 schematisch gezeigt ist, in das Bohrloch 300 eingebracht werden. Hierfür kann zum Beispiel ein Spritzenprinzip oder ein Pumpenprinzip angewendet werden.

Figur 4 zeigt eine andere Querschnittsansicht, bei der ausgehend von dem in Figur 3 gezeigten Betriebszustand eine Gewebehülse 102 auf einem Einführwerkzeug 150 übergestülpt oder aufgezogen ist. Zum Beispiel kann dies derart erfolgen, dass eine reibschlüssige Verbindung zwischen der Gewebehülse 102 und dem Einführwerkzeug 150

ausgebildet ist. Wenn die Gewebehülse 102 auf das Einführwerkzeug 150 aufgezogen ist, werden Gewebehülse 102 und Einführwerkzeug 150 gemeinsam in das Bohrloch 300 eingeführt, bis die Gewebehülse 102 bis zu einer gewünschten Tiefe in dem Bohrloch 300 angeordnet ist. Dabei wird, sobald die Gewebehülse 102 in das noch flüssige Epoxidharz 104 eintaucht, dieses teilweise verdrängt, so dass es zu einer stärkeren Auffüllung des Bohrlochs 300 kommt.

Das Einführwerkzeug 150 hat nun seine Funktion erfüllt. Es kann durch einfaches Zurückziehen aus dem Bohrloch 300 entfernt werden, wobei Figur 5 das Ergebnis zeigt.

Wie in Figur 5 schematisch mit Doppelpfeilen angedeutet ist, kann nur der Austausch von noch flüssigem Epoxidharz 104 durch die

Gewebehülse 102 hindurch erfolgen, genauer gesagt durch dessen Durchgangsöffnungen 114 hindurch.

Nach Entfernen des Einführwerkzeugs 150 wird, wie in Figur 6 gezeigt, die Gewindestange 106 von außen in die Anordnung gemäß

Figur 5 eingeführt. Da die Gewindestange 106 eine größere laterale Ausdehnung D im Vergleich zur lateralen Ausdehnung d des

Einführwerkzeugs 150 hat (vergleiche Figur 1) wird durch das Einführen der Gewindestange 106 das Epoxidmaterial 104 weiter verdrängt, womit es zu einer vollständigen Füllung des Bohrlochs 300 kommt.

Ausgehend von der Konfiguration gemäß Figur 6 bleibt dann ein

Aushärten des Epoxidharzes 104 abzuwarten, danach ist die Gewindestange 106 fest in dem Bohrloch 300 verankert. Es hat sich gezeigt, dass durch das Vorsehen der Gewebehülse 102 zwischen dem Betonmaterial 302 und der Gewindestange 106 eine zusätzliche

Armierung stattfindet. Es wird sozusagen ein Herausreißen der

Gewindestange 106 unter Belastung aus dem Bohrloch 300 weiter vermieden.

Figur 7 und Figur 8 zeigen, wie gemäß einem anderen

Ausführungsbeispiel der Erfindung eine Gewindestange 106 in einem Bohrloch 300 eines Betonbodens 302 oder einer Betonwand versenkt werden kann.

Figur 7 zeigt zunächst, wie ein Einführwerkzeug 150 mit

aufgezogener Gewebehülse 102 in das Bohrloch 300 eingeführt wird. Im Unterschied zu Figur 4 ist das Bohrloch 300 gemäß diesem

Ausführungsbeispiel noch nicht mit Epoxidharz gefüllt.

Nach Einführen der Gewebehülse 102 in das Bohrloch 300 kann ein

Herausziehen des Einführwerkzeugs 150 aus dem Bohrloch 300 erfolgen, wodurch nur die Gewebehülse 102 in dem Bohrloch 300 zurückbleibt.

Anschließend kann, wiederum mittels eines Eintragrohrs 304 oder dergleichen, Epoxidmaterial 104 in ein Inneres der Gewebehülse 102 eingeführt werden. Dies ist in Figur 8 gezeigt. Wiederum ist mit

Doppelpfeilen angedeutet, dass das Epoxidharz 104, noch im nicht ausgehärteten Zustand, durch die Durchgangsöffnungen 114 der

Gewebehülse 102 hindurchtreten kann, womit der Bereich zwischen der Bohrlochwand des Bohrlochs 300 und der Außenseite der Gewebehülse 102 zumindest teilweise mit Epoxidharz 104 ausgefüllt wird.

Nun wird (nicht gezeigt) die Gewindestange 106 in das Innere der Gewebehülse 102 eingeführt. Dadurch wird zusätzlich Epoxidharz 104 aus dem Inneren der Gewebehülse 102 durch die Gewebehülse 102 hindurch zu dessen Äußeren verdrängt, was nach Aushärten des Epoxidharzes zu der fertig verankerten Konfiguration führt. Dies sieht so aus wie die in Figur 6 gezeigte Anordnung. Figur 9 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines anderen Verankerungsverfahrens. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel wird wiederum zunächst, wie in Figur 3 gezeigt, ein Teil des Bohrlochs 300 mit flüssigem Epoxidharz 104 ausgefüllt. Dann wird, ohne Verwenden eines Einführwerkzeugs 150, die Gewebehülse 102 direkt auf die

Gewindestange 106 aufgestülpt. Diese beiden Komponenten werden gemeinsam in das Bohrloch 300 eingeführt und verdrängen dabei

Epoxidharz 104. Aufgrund der Durchgangsöffnungen 114 in den Wänden der Gewebehülse 102, siehe die Doppelpfeile in Figur 9, tritt Epoxidharz 104 auch in den Raum zwischen der Gewindestange 106 und der

Gewebehülse 102 ein. Dadurch kommt es zu einer zuverlässigen

Verankerung.

Figur 10 zeigt eine weitere Querschnittsansicht betreffend ein Verfahren gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung. Hier wird eine Gewebehülse 200 ohne Boden 222, wie die in Figur 2A

gezeigte, in das Bohrloch 300 eingeführt. Sowohl der Bereich zwischen Bohrlochwand und dem Äußeren der Gewebehülse 102 als auch der Bereich zwischen dem Inneren der Gewebehülse 102 und der späteren Position der Gewindestange 106 wird mit Epoxidharz 104 im noch nicht ausgehärteten Zustand ausgefüllt. Dann wird die Gewindestange 106 eingeführt, womit die Anordnung gemäß Figur 10 vervollständigt ist. Nach Aushärten des Epoxidharzes 102 ist die Verankerung belastbar.

Figur 11 zeigt ein Bild 1100 einer in einem Bohrloch 1104 einer Betonwand 1102 verankerten Gewebehülse in Form eines Fasergeflechts 1106 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung gemeinsam mit einem Finger 1108 eines Benutzers zum Größenvergleich.

Eine Gewebehülse gemäß exemplarischen Ausführungsbeispielen der Erfindung kann als Schlauch-Gewebe vorgesehen sein, insbesondere als Glasfaser oder Kohlefaser oder Aramidfaser oder einer beliebigen Kombination davon (insbesondere Glasfaser und Kohlefaser, Glasfaser und Aramidfaser oder Kohlefaser und Aramidfaser). Andere Naturfasern wie Bambu, etc. sind auch möglich. Eine solche Gewebehülse kann passend auf eine Ankerstange aus Stahl oder Komposit, zum Beispiel mit einem Durchmesser von 6 mm bis 50 mm, ausgebildet werden.

Beispiele für Verankerungs- oder Befestigungselemente sind eine Gewindestange aus Stahl oder ein Rebar (Reinforcing bar) aus Stahl.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens wird das vorgereinigte Bohrloch mit der Harzmischung halb gefüllt. Das Schlauchgewebe wird dann mit einem dünneren Stab in das vorgereinigte Bohrloch vorsichtig eingeführt, dabei kann ein Ende des Schlauchs vorher zugenäht werden. Ankerstange oder Rebar kann vorsichtig in den Schlauch eingeführt werden, wobei darauf geachtet werden soll, dass ein Schlauchende außerhalb des Beton nicht in das Bohrloch verschoben wird. Die Mischung kann zum Beispiel in 10 bis 24 Stunden bei Raumtemperatur aushärten.

Gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel eines

erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Schlauchgewebe mit einem dünnen Stab in das vorgereinigte Bohrloch vorsichtig eingeführt, dabei ist ein Ende des Schlauchs zugenäht. Die Harzmischung kann dann in das Schlauchgewebe eingeführt werden. Ankerstange oder Rebar kann vorsichtig in den Schlauch eingeführt werden ; wobei darauf geachtet werden soll, dass ein Schlauchende außerhalb des Beton nicht in das Loch verschoben wird. Die Mischung kann zum Beispiel in 10 bis 24 Stunden bei Raumtemperatur aushärten.

Gemäß noch einem anderen Ausführungsbeispiel eines

erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein vorgereinigtes Bohrloch mit der Harzmischung halb gefüllt. Ankerstange oder Rebar wird mit dem

Schlauchgewebe umhüllt, dabei kann ein Ende des Schlauchs vorher zugenäht werden. Die mit dem Schlauchgewebe umhüllte Ankerstange (oder Rebar) kann vorsichtig in das vorbereitete Bohrloch eingeführt werden. Die Mischung kann zum Beispiel in 10 bis 24 Stunden bei Raumtemperatur aushärten. Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass„aufweisend" keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und„eine" oder„ein" keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.